Ein Großteil des heutigen jugendlichen Lebens spielt sich im Internet ab. Egal ob Fernsehen, Lernen, Spielen oder Freundschaften, für all das ziehen wir das Web zurate. Warum also nicht auch für das Finden eines neuen Partners oder neudeutsch auch „Friend with Benefits“, also Bettgenosse? Auf den folgen Zeilen haben wir ein paar Grundregeln und drei besonders interessante Plattformen abseits von Tinder und Facebooks Single-Gruppen zusammengestellt.

Die Grundregeln

Ohne Regeln geht es nicht auf der Straße und auch nicht beim Flirt im Web. Die erste Regel lautet: Schau dir vorher an, wo du dich anmeldest. Denn gerade im Bereich der kostenpflichtigen Anbieter gibt es auch einige schwarze Schafe, die nur auf das Geld ihrer Kunden aus sind und ihnen als Gegenleistung nur Kontakt zu einem Texter oder schlimmstenfalls einem Bot generieren. Wie bestesingleboerse.com erklärt, sollte das Hauptaugenmerk vor allem darauf liegen, dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, kostenlos ein Profil zu erstellen und ein Bild von sich hochzuladen. Zwar bieten die meisten Anbieter (oft natürlich gegen Geld) noch viel weiterreichende Funktionen, aber damit ist die Grundfunktion zumindest abgedeckt.

Doch schon vorher sollte man generell die Ausrichtung der Seite checken. „Singlebörse“ ist ein ziemlich dehnbarer Begriff. Nicht alle Seiten verstehen sich als Helfer beim Anbahnen von echten Beziehungen, sondern oft genug auch nur als Vermittler von schnellem Sex oder sogar dem horizontalen Gewerbe. Kein besonders guter Ansprechpartner, wenn man vielleicht gerade sein erstes Mal hinter sich hat.

Und last but not least gilt auch: Nicht jede Seite ist auch für Spät-Teens oder Twens geeignet. Wenn eine Seite wie Parship beispielsweise mit dem Slogan „für Akademiker und Sinlges mit Niveau“ wirbt, kann man schon davon ausgehen, dort nicht unbedingt viele Abiturienten oder Studenten zu finden, sondern eher eine große, virtuelle Ü-30 Party. Für die folgende Liste haben wir uns deshalb nur auf solche Seiten beschränkt, die sich hauptsächlich oder zumindest auch für junge Menschen eignen.

1. Finya

Gleich als erstes kommt ein kleines Highlight der Singlebörsen. Denn Finyas ziemlich beeindruckendes Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Seite völlig kostenlos ist. Nein, damit sind nicht nur Basisfunktionen gemeint, sondern tatsächlich alle Funktionen. Mit 1,2 Millionen Mitgliedern in Deutschland ist die Seite nicht wirklich super-üppig gefüllt, aber dazu passt, dass sich hier beinahe ausschließlich Flirtwillige treffen – zusätzlich eines kleinen Prozentsatzes derer, die einfach nur neue Freunde kennenlernen möchten oder Leute suchen, die ihre Interessen teilen.

Cool ist auch, dass es hier einige nette Matching-Spiele gibt und es einen Spamfilter gibt, der anstößige Bilder ebenso aussortiert wie nervige Werbung, die durch die kostenlose Ausrichtung der Seite sonst so manche Anbieter anlocken würde.

Allerdings: Die Verteilung zwischen Männern und Frauen ist mit 70 / 30 ein wenig in Schieflage und dieser Test fand auch heraus, dass sich das Durchschnittsalter trotz der auf junge Menschen zugeschnittenen Ausrichtung eher im Bereich von 44 Jahren bewegt. Nicht ganz zeitgemäß ist zudem, dass es keine App gibt. Alles läuft via Browser. Dennoch ist Finya cool. Vor allem weil die Seite klein und überschaubar ist, ist sie trotzdem ein ziemlich guter Einsteiger-Helfer, wenn man sich mit der Thematik ansonsten noch nicht befasst hat. Denn: Viele andere Seiten bieten eben auch eine Menge überflüssige Features, durch die man sich erst mal durchkämpfen muss.

2. Badoo

War Finya noch ein ziemlich kleines Portal zeigt sich mit Badoo gleich ein echter „King Kong“ der Singlebörsen im Internet. Denn das aus einer Facebook-Anwendung im Jahr 2006 hervorgegangene Unternehmen ist mittlerweile mit weit über 350 Millionen Usern in 190 Ländern (darunter zirka drei Millionen in Deutschland) das so ziemlich größte Singleportal der Welt. Und das, obwohl die Badoo-Betreiber sich selbst gar nicht als Partnersuche-Plattform verstehen, sondern als soziales Netzwerk.

Allerdings scheinen sehr viele User über diese Tatsache lächelnd hinwegzusehen, denn alle Funktionen der Seite laden auch dazu ein, zu flirten. Das Erstellen eines Profils ist kostenlos. Ein Foto wird jedoch zwingend benötigt, um weitere Funktionen freizuschalten, etwa zu chatten. Bis hierhin funktioniert das Ganze mit einer E-Mail-Adresse und einem Passwort. Wer mehr will, muss gegen den Kauf von „Super Power“ und „Badoo Punkten“ diese gegen echtes Geld freischalten. Notwendig ist es aber nicht, denn auch die Basis-Mitgliedschaft zeigt einem schon „Matches“ an.

Schön ist auch, dass Badoo gute Apps besitzt und nicht nur die Ausrichtung sich an junge Leute wendet, sondern auch die Teilnehmerstruktur dieser Altersgruppe entspricht. Der einzige echte Nachteil besteht darin, dass man ob der echt großen Teilnehmerzahl als Neuling leicht den Überblick verlieren kann und auch ein neu eingestelltes Profil schnell übersehen wird.

3. Zoosk

Es gibt eine Business-Regel im Englischen, sie lautet „You get what you pay for“. Und im Falle von Zoosk ist das ziemlich viel. Gleich zu Anfang die erste Hürde: Kostenlos ist hier so gut wie gar nichts. Man kann sich lediglich anmelden (geht auch via Facebook), ein Profil zusammenstellen und die Suchfunktion nutzen. Wer mehr will, muss ein Abo abschließen, das monatlich knapp 16 Euro kostet.

Das ist zwar für nicht gerade finanziell potente junge Menschen eine Stange Geld, dafür gibt’s aber auch eine ganze Menge. Denn Zoosk ist eine „echte“ Singlebörse und gibt einem eine Menge Flirt-Vorschläge, die man durch ein gut funktionierendes Matching-System und die eigenen Suchgewohnheiten weiter verfeinern kann.

In Deutschland sind rund eine Millionen Menschen auf der Seite aktiv, weltweit sind es nach Schätzungen stattliche 35 Millionen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Singleseiten ist Zoosk auch durchaus ausgewogen, mit einem Verhältnis zwischen Frauen und Männern, das zwar nicht ganz 50/50 ist, aber doch ziemlich dicht dran. Auch cool: Die wenigsten Mitglieder haben die 30 (weit) überschritten. Die meisten User sind „Twenty-Somethings“ auf der Suche nach Flirts oder mehr.

Fazit

Singlebörsen gibt es viele. Wer dort mit anderen schreiben möchte, sollte zunächst klären, was seine persönlichen Erwartungen sind: eine feste Beziehung, ein Flirt, oder vielleicht eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen?

Bildquelle: Unsplash.com © Bruno Gomiero