ADS/ADHS bei Kindern und Erwachsenen

Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #2
celavie celavie fällt mir dazu ein. Wen könnte man noch verlinken?
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Rosoideae Fragaria Rosoideae Fragaria HarleyQuinn HarleyQuinn würden mir spontan einfallen
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Danke fürs verlinken :smile:
Es dauert noch ein bisschen bis ich so richtig reinkomme aber dafür bekomm ich eine Beratung und weiteres extra für Erwachsene.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #5
Ich glaube viele sind gerade erst in der Diagnostik. Mit meinem Sohn bin ich z.B. gerade dabei. Nächster Termin ist aber erst im Mai (Konzentrationstest) und Auswertung dann erst Ende Mai. Seid ihr offen für ne Medikation im Fall der Diagnosebestätigung oder wollt ihr vor allem therapeutische Unterstützung?
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Darf ich auch mitmachen? Ich bin seit knapp zwei Jahren auch ADS diagnostiziert, aber eigentlich auch noch am "einarbeiten" bzw. herantasten.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #7
Ja klar, dass soll ja hier ein offener Erfahrungsaustausch werden :smile:
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich bin auch gerade in der Diagnostik (warte leider auf nen Termin, habe bisher nur den Wisch vom Psychiater mit „V.a. ADHS“).
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #9
Das Buch fand ich sehr gut für den Einstieg:

und den Podcast
ADHD for smart ass women

bzw dem Tabulos Podcast zum Thema aus dem letzten Jahr.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #10
Witzig ist ja auch AufmerksamkeitsDefizit - wenn ich eins nicht habe, dann ein Defizit in Aufmerksamkeit bzw Gehirnleistung. Eher ein Zuviel davon. Nur auf eine Sache länger konzentrieren fällt mir schwer.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Witzig ist ja auch AufmerksamkeitsDefizit
Ich finde das auch unpassend und würde meine Symptome eher als Aufmerksamkeitsteuerungsdefizit beschreiben. Von den anderen Dingen die in der Beschreibung vollkommen fehlen wie Impulsivität und soziale Unfähigkeit mal abgesehen :grin:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Unsere Kinderpsychologin erklärte mir hierzu auch, dass die Amerikaner wohl mittlerweile häufiger den Begriff 'Executive Function Disorder' verwenden, weil es eben eher um Probleme in der 'Exekutive' geht, als wirklich um verringerte Aufmerksamkeit.

Passt zu dem, was ihr hier schreibt.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Ich gehe ja bei mir spätestens seit dem Studium, als ich ein paar Seminare zum Umgang mit AD(H)S-Schülern gemacht habe, davon aus, dass ich definitiv auch in das ADS-Spektrum gehöre. In meiner Familie wurde es mittlerweile auch bei mehreren nahen Familienmitgliedern diagnostiziert, was den Verdacht erhärtet.
Ich selbst verspüre bisher keinen Leidensdruck, das testen und diagnostizieren zu lassen, eventuell ändert sich meine Meinung, falls mein zweiter Sohn Anzeichen für ADS zeigt. Beim Großen ist nichts davon zu bemerken und ich bin ehrlich gesagt einfach nur erleichtert, weil ich erlebt habe, wie schwer es gerade für die beiden Verwandten (männlich) war und ist, sich einzufinden und zurechtzukommen. Es sind großartige Menschen, aber jedes Feature dieser Art, das ich nicht weitergebe, lässt mich aufatmen.

Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass wir als Gesellschaft ADSler brauchen, weil diese einfach ganz andere Lösungswege gehen und oft über eine besondere Form von Kreativität im Umgang mit gestellten Aufgaben verfügen. Ich fänd es schön, wenn man weniger versuchen würde, alle Formen von ADS in eine "normale" Form zu pressen, sondern ein Umfeld schaffen würde, in dem sich auch Menschen mit dieser "Begabung" zurechtfinden und klarkommen.

Off-Topic:
Als Beispiel: Ich weiß, dass ganz viele Menschen nicht mit mir dauerhaft auskämen und nie mit mir zusammen sein könnten, weil ich bin, wie ich bin. Mein Mann hat in seinem Leben aufgrund einiger autistischer Züge ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir beide ergänzen uns aber nun seit 10 Jahren hervorragend und unterstützen uns da, wo wir jeweils Defizite haben. Nach außen hin wirken wir wie ein ganz normales Paar und irgendwie sind wir das ja auch, auch wenn jeder einzelne von uns seine Schwierigkeiten hat.
 
nepomuk
Benutzer108566  Sehr bekannt hier
  • #14
...
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #15
Unsere Kinderpsychologin erklärte mir hierzu auch, dass die Amerikaner wohl mittlerweile häufiger den Begriff 'Executive Function Disorder' verwenden, weil es eben eher um Probleme in der 'Exekutive' geht, als wirklich um verringerte Aufmerksamkeit.

Passt zu dem, was ihr hier schreibt.
Das trifft es auch bei mir eigentlich sehr gut, bzw. besser. Ich hatte auch als Kind schon immer viele Probleme bei der Sache zu bleiben, weil einfach so viel immer gleichzeitig in den Kopf kam und verarbeitet werden wollte.
Mir hätte es sich damals schon viel geholfen wenn ich gewusst hätte das das nicht einfach nur meine eigene Unruhe und Verpeiltheit war. :smile:
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #159
Bei mir hat der Online Test auch ergeben, das ich nicht konzentriert Arbeite und ein starker Hinweis auf ADHS vorliegt.
So von der Art waren auch die Tests in meiner Diagnostik.
Aber zum einen über einen längeren Zeitraum (1-1,5 h). Danach hatte mich die Testerin gefragt ob mich das erschöpft hat, was ich verneinte. Als ich dann im Auto war ist der Stress den dieser Test bei mir ausgelöst hat erst abgefallen und ich habe gemerkt das ich in Wirklichkeit sehr müde war.
Zum anderen sehe ich bei diesem Test mögliche andere Erklärungen, warum man gute oder schlechte Ergebnisse erzielt. Z.B. kann jemand vielleicht besonders gut Kopfrechnen oder kann nicht gut sehen. Die Tests in der Diagnostik waren deutlich umfangreicher und diverser (wenn auch nicht interessanter). Dadurch ist da natürlich auch mehr abgedeckt.

Zu dem "besonders gut Laufen unter Druck/Stress": Man muss da natürlich im Auge behalten dass man als AD(H)Sler gerne in Extreme verfällt. Aber auch wir können Burnout bekommen. Sollte man schon im Auge behalten. Und eigentlich sind ein paar freie Kapazitäten auch wichtig, damit einen unerwartetes nicht direkt raus haut.
Das ist teilweise so ein bisschen mein Problem. Ich liebe dieses High, wenn viel los ist und alles Zack, Zack, Zack geht. Aber ich weiß einfach das es nicht lange gut geht und versuche mich deshalb da immer ein bisschen zu zügeln.
Andererseits hatte ich auch schon Phasen wo ich vor lauter Angst vor dem Down, erst gar nichts angefangen habe. Auch nicht gut.
Ich kämpfe da sehr um den Mittelweg.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #251
Wenn ich das so lesen… naja, den Test habe ich bisher nicht gemacht, da hätte ich einen Account erstellen müssen, oder? 😅
Bei vielem hier nicke ich jedoch.
Fehlende Hausaufgaben haben mich in der Mittelstufe ganz schön runtergezogen notentechnisch, die Leistungen selbst waren weniger das Problem. Soziale Probleme: ja, es sei denn, die Menschen waren deutlich älter oder ähnlich.
Ab der Oberstufe gab es keine Probleme mehr. Hausaufgaben habe ich weiterhin nicht gemacht. Meine Lehrkräfte waren damit meistens einverstanden, der Deal war, dass ich dafür mitmache. Da mir ohnehin langweilig war, konnte ich mich dann aktiv beteiligen. War ok. Ein Lehrer kam damit weniger klar. Ich sollte meine Sachen dann „vorlesen“. Nichts lieber als das. Was soll ich sagen? Seine Hausarbeiten haben uns nicht weigergebracht. Am Ende hatte ich 13 Punkte im Abi, danach ging es dann weiter mit 10. War schon amüsant, es war halt niemand gut vorbereitet trotz Teilnahme und Hausaufgaben 😌
Fürs Abi (ja, in Summe für alle Prüfungen) habe ich anderthalb Tage gelernt. 1,x kam dabei raus, war ok.
Im Studium ist es mir auf die Füße gefallen. Da musste ich dann tatsächlich auch erst lernen lernen. Das war schon schwierig, gekrönt von persönlichen Tragödien kam da dann auch der Bruch im Lebenslauf auf diese Weise zustande.
Faszinierenderweise geht es hier anscheinend vielen ähnlich 😅 Diese Häufung finde ich tatsächlich interessant.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #348
Wobei man da nun auch absolut nicht zu viel Hoffnung/Angst in Medikamente stecken braucht. Von unangestrengtem Dahinplätschern oder dass dann da nicht mehr genug Wut übrig bliebe oder was auch immer, braucht man dann deshalb nicht zu träumen. Man bleibt schon trotzdem neurodivers.
Ja, zumal man ja auch die meiste Zeit des Tages ohne Medikamente ist. Ein unretardiertes Medikament wirkt so 1-3 Stunden, retardierte im Idealfall (!) bis zu 8. Wenn man die also nicht durchgängig futtern möchte, ist man eh meist ohne.

___

Mein Mann hat heute einen Termin bei einer neuen Psychiaterin und ich hoffe, die ist gut. Bei seinem bisherigen läuft es so zäh - vor 3 Jahren (!) mal eingestellt, seit 2 Jahren haben die sich persönlich nicht mehr gesehen. Immer mal wieder hieß es, man solle mal einen Termin machen, auch mit der Ehefrau - aber entweder hat die Praxis zu, Ferien oder nur Vormittagstermine. Oder man fährt hin und es steht ein Schild an der Tür, das heute doch mal zu ist. Ich finde das echt heftig, wie schlecht eine Praxis organisiert sein kann, gerade als Psychiater, wo doch einige Patienten Probleme mit der Organisation oder dem Antrieb haben. :ratlos:

Wir finden das ADHS im Moment wieder mal als sehr stark, auch im Job läuft es nicht ganz so berauschend. Es gibt so viele Alltagsbeispiele, wo ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll - "Ich habe alle Bäder geputzt" - stellt sich raus, ja gut, ohne Dusche, Badewanne und Toiletten. Er hatte keinen WC-Reiniger mehr. Und aufgeräumt ist auch nicht, weil "Ich weiß ja eh nicht wohin die Sachen sollen." Ich meinte dann, "Man kann zusammenfassen, du hast Waschbecken geputzt." Fand er unnötig spitzfindig. :tongue:

Genauso heute Morgen - mein Wecker hat nicht geklingelt. War im Handy wohl falsch eingestellt. Wir stehen immer um 7 Uhr auf, die Kinder brauchen morgens etwa eine Dreiviertel-Stunde. Zwischen 8 Uhr und 8:15 Uhr ist Schulbeginn, man geht etwas weniger als 15 Minuten.

Mein Mann kommt um 07:30 hoch und sagt, dass wir mal aufstehen sollen. Sein Handy hatte geklingelt, auf die Idee, uns zu wecken, kam er nicht.

Ich bin im totalen Panikmodus gewesen, weil wir normalerweise gegen 07:45 Uhr das Haus verlassen und hätte ihn echt hauen können. Seine Antwort, er habe halt "unten alles vorbereitet" und er habe uns "doch jetzt" geweckt, hat nicht unbedingt geholfen. "Alles vorbereitet" war, dass er dem Kind ein Brot geschmiert hat und Porridge gemacht hat. Trinkflasche? Schulranzen gepackt? Zahnbürsten vorbereitet? Medikament fürs Kind bereitgestellt? Haarbürste und Haargummis bereit gelegt? Jacken, Schuhe, mit dem Kleinkind nochmal zur Toilette? "Achso, ja nee." :kopfwand:

Das Schlimme ist ja, er merkt es dann selbst und fühlt sich so doof. Aber ich werde verrückt davon.

Ich habe es dann mit großer Eile geschafft, alle bis etwa 07:55 aus dem Haus zu kriegen. Er wollte dann ohne Schulranzen losgehen. :cry: Und das ist nur eine Stunde aus meinem Leben und ich soll bei Verstand bleiben. :grin:

Ach Mann. Ich bin gespannt, was die Psychiaterin sagt - wir denken, dass er schon unterdosiert ist - aber ggf. auch mit dem falschen Präparat. Er hat krasse Leistungsspitzen, aber auch krasse Abfälle. Eine gleichmäßigere Ausschüttung wäre was.

Blöd ist halt auch, dass er das Medikinet nun so lange nimmt, wie es die Kleine gibt - wir wissen ja also auch gar nicht, was ist das ADHS und was ist das Leben mit zwei Kindern. Das macht es nicht leichter.

Die Große ist ja nun mittlerweile auch in der Einstellung und es ist krass, was sich seitdem verändert hat. Impulskontrolle und Aggressionen sind auf einem Level, vielleicht noch ein Zehntel zu vorher. Die Schule lief seit Mitte Oktober problemlos. :smile: Ab dieser Woche testen wir ein Retard, ich hoffe, dass das auch klappt. Die Anspannung ist groß, da es geringer dosiert ist - vorher bekam sie zwei 10er unretardiert, nun eine 10er retardiert. Als ich der Kinderpsychiaterin sagte, dass die Ausschüttung ja dann 2mal 5 wäre und damit eigentlich die Hälfte, meinte sie "Ja neee, so ganz einfach ist das nicht, Trägerstoffe und Freisetzung sind eben ja doch anders und man muss nun wieder neu schauen, was sie braucht."

Dass eine Eindosierung so lange dauert, nun ja auch schon einen Monat und wir sind immer noch in der Anfangsphase. Dafür ist schulisch einfach schon zuviel passiert, als das ich da entspannt abwarte. :frown: Ich hoffe echt, dass wir bald die passende Dosis haben - gerade im Bereich Konzentration ist noch deutlich Luft nach oben. Aber wie gesagt, immerhin sind die Verhaltensauffälligkeiten deutlich reduziert, das war nun erstmal das Wichtigste.

Tjaja, es bleibt weiterhin spannend.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #490
Ich habe letzte Woche etwas sehr wichtiges gelernt:
Personen mit Autismus und oft auch mit ausgeprägtem ADHS haben ja bekannterweise ein Problem beim Erlernen von Abläufen (Ordnung halten, Morgens fertig machen, etc). Sie bilden keine Habits, also keine Automatismen. Deshalb ritualisieren sie vieles.
Der Unterschied zwischen Ritual und Habit ist, dass man das Ritual mit Verstand, den Habit aber unterbewusst macht.
Neurotypische Menschen können sich im Halbschlaf im Bad fertig machen. Wenn man ihnen sagt "Putz dir die Zähne", dann macht man das einfach, es ist automatisch abgespeichert in welcher Reihenfolge man welche Bewegung macht. Ebenso so beim Haarewaschen. Man denkt da gar nicht, man macht einfach, seift sich ein, spült die Haare, rasiert die Achseln... Das kann so extrem sein, dass man das Badezimmer betritt, weil man das neue Shampoo ins Regal stellt und aufeinmal auf dem Klo sitzt, weil man das so automatisiert hat.
Autistische Personen haben diese Habits nicht, oder zumindest nur deutlich weniger ausgeprägt. Da muss bei jedem Zähneputzen, bei jedem Toilettengang, bei jedem Duschen und Tasche packen muss jeder Handgriff als aktive Handlung mitgedacht werden und das IMMER - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Das kostet unglaublich viel Gehirnkapazität und deshalb geht dann auch viel verloren, bzw wird übergangen: Zahnpastatuben bleiben offen, das Klo nicht abgespült, das Portemonnaie vergessen, die Haare nicht gekämmt, die Jacke neben die Garderobe auf die Kommode gelegt, die Schuhe vorm Regel stehen gelassen... Wahlweise leben diese Menschen daher im absoluten Chaos (zerstreuter Professor) oder sind zur Kompensation hyperordentlich und hyper strukturiert (eben sehr ritualisiert), um nicht unter zugehen.

Ich fand das sehr spannend, vielleicht hilft es anderen auch die Familienmitglieder zu verstehen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #505
Ich habe letzte Woche etwas sehr wichtiges gelernt:
Personen mit Autismus und oft auch mit ausgeprägtem ADHS haben ja bekannterweise ein Problem beim Erlernen von Abläufen (Ordnung halten, Morgens fertig machen, etc). Sie bilden keine Habits, also keine Automatismen. Deshalb ritualisieren sie vieles.
Der Unterschied zwischen Ritual und Habit ist, dass man das Ritual mit Verstand, den Habit aber unterbewusst macht.
Neurotypische Menschen können sich im Halbschlaf im Bad fertig machen. Wenn man ihnen sagt "Putz dir die Zähne", dann macht man das einfach, es ist automatisch abgespeichert in welcher Reihenfolge man welche Bewegung macht. Ebenso so beim Haarewaschen. Man denkt da gar nicht, man macht einfach, seift sich ein, spült die Haare, rasiert die Achseln... Das kann so extrem sein, dass man das Badezimmer betritt, weil man das neue Shampoo ins Regal stellt und aufeinmal auf dem Klo sitzt, weil man das so automatisiert hat.
Autistische Personen haben diese Habits nicht, oder zumindest nur deutlich weniger ausgeprägt. Da muss bei jedem Zähneputzen, bei jedem Toilettengang, bei jedem Duschen und Tasche packen muss jeder Handgriff als aktive Handlung mitgedacht werden und das IMMER - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Das kostet unglaublich viel Gehirnkapazität und deshalb geht dann auch viel verloren, bzw wird übergangen: Zahnpastatuben bleiben offen, das Klo nicht abgespült, das Portemonnaie vergessen, die Haare nicht gekämmt, die Jacke neben die Garderobe auf die Kommode gelegt, die Schuhe vorm Regel stehen gelassen... Wahlweise leben diese Menschen daher im absoluten Chaos (zerstreuter Professor) oder sind zur Kompensation hyperordentlich und hyper strukturiert (eben sehr ritualisiert), um nicht unter zugehen.

Ich fand das sehr spannend, vielleicht hilft es anderen auch die Familienmitglieder zu verstehen.

Mein großes Kind hat komplexe, selten genutzte Tätigkeiten auch wieder verlernt, zB Purzelbaum. Das macht man mit 10 ja nicht mehr oft, sie kann es nicht mehr. Autisten können auch Fahrradfahren und Co wieder verlernen. Verwandte von mir können nicht Auto fahren, haben aber einen Doktortitel.

Es ist wie mit der Dyskalkulie, die sehr gehäuft bei ADHS auftritt. Es ist ja nicht nur so, dass Zahlen nur ein verwurschteltes Durcheinander sind, wie verknotete Haare, es ist dieses stete immer wieder neu lernen. Dyskalkuliker können sich ja (gewisses) Rechnen auch (hart) erarbeiten, aber - immer wieder neu. Genau für dieses immer wieder neu geht einfach irgendwann die Puste aus, wer möchte sich schon zehnmal im Jahr Grundrechenarten beibringen und wer möchte sich schon permanent die einfachsten Dinge immer wieder neu erarbeiten? Deshalb gibt es ja immer wieder Phasen, in denen einfach nichts mehr funktioniert, weil alles zu mühsam ist, weil die Kraft nicht mehr reicht, weil diese für die einfachsten Dinge verbraucht wird und genau deshalb bekommen so viele unbehandelte Menschen mit ADHS eine Erschöpfungsdepression, weil so viel Kraft in den Alltag gesteckt werden muss und das ganz einfach zehrt und nicht genug Kapazität für die großen Dinge übrig lässt.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #567
Dreizehn Dreizehn
In Ergänzung zu Daylight Daylight

Sehr häufig sind Mädchen und Frauen nicht die typischen Zappelphilippe, mit denen man ADHS verbindet. Die Unruhe z.B. zeigt sich weniger in der Motorik, sondern findet mehr im Kopf statt. Mädchen sind öfter die verträumteren ADHSler.

Ich verlinke das mal zusätzlich:

Natürlich kann man fragen, wie viel ist davon vielleicht Sozialisation? Ich denke z.B., dass die Tatsache, dass deine Tochter auch nach außen hin "formuliert", schlicht damit zu tun hat, dass du es ihr auch einfach zugestehst, dass du sie nicht zwingst, es in sich mit ihr auszumachen. Oder auch, dass du ihr gestattest, sich z.B. zu wehren (die festhaltende Lehrerin).

Es wird sich vielleicht in Jahrzehnten zeigen, wenn eine andere Erziehung Auswirkungen hat, ob sich die männlichen/weiblichen Typen nicht doch mehr ähneln als man denkt.

Es kann aber auch sein, dass alles so bleibt wie es ist, ein Herzinfarkt zeigt sich bei Frauen ja auch ganz anders als bei Männern. Auf jeden Fall ist man auch bei ADHS zu lange von der Normgröße männlich ausgegangen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #778
Und jetzt geht der Scheiß mit der ADHS-Medikation weiter. Ich hatte echt gehofft, was Wirksames zu bekommen, was ich nicht jeden Tag nehmen muss
ADHS Medikation muss schon kontinuierlich genommen werden. Zumindest ist es sinnvoller.


Hab das Rezept für Atomoxetin jetzt erst Mal mitgenommen. Ob ich es wirklich nehme, weiß ich noch nicht.
Mach das mal. Also es nehmen. Mit mal meine ich natürlich nicht einmal zum testen, sondern solange bis du eine Aussage treffen kannst. Über welchen Zeitraum sollst du auf wahrscheinlich 40mg steigern? Solange würde ich es auf jeden Fall mal versuchen, es sei denn, die Nebenwirkungen sind zu stark.
Mach das, schon deshalb, dass du eine Argumentationsgrundlage hast, aber auch für dich, zur Erfahrung. Ich finde, dass Strattera, darunter fällt Atomoxetin, einen ganz anderen Bereich ansprechen, als Metylphenidate, also BTM Medikamente, aber sie sprechen Bereiche an. Bezüglich Konzentration und ähnlichem wirst du sicher nicht den Effekt haben wie mit Ritalin, Medikinet usw.
Atomoxetin hat z.B. das, was ich hier beschrieben habe, erreicht, nämlich, dass sich 'morgens' immer noch doof anfühlte, aber nicht so wie zehn Kilimandscharos auf mir drauf. Das war schon schön, einfach eine Erleichterung. Es gab auch noch ein paar andere klare Wirkungen, die will ich jetzt aber wegen zu persönlich nicht ausführen. Metylphenidate haben einen ganz anderen Bereich angesprochen, beides zusammen wäre das Beste, nur ein paar Bereiche, sind ja auch schon etwas.
Beim Atomoxetin musst du bitte beachten, dass es anders als die BTM ein Spiegelmedikament ist, die positiven Wirkungen brauchen etwas. Sprich in dieser Zeit auch nochmals mit deinen Ärzten wie die Befürchtung mit dem Risiko beseitigt werden könnte.
Was du auf jeden Fall machen solltest, kauf dir ein Blutdruckmessgerät und miss deinen Blutdruck vor der Einnahme mit Atomoxetin, eine halbe Stunde danach und dann nochmal ein paar Stunden später. Dokumentiere alles. Es ist nämlich leider nicht so, dass Atomoxetin da völlig unproblematisch ist, was den Blutdruck betrifft und darum geht es deinem Arzt wohl auch.
Trotzdem, sei achtsam, aber, probiere das Atomoxetin.
 
E
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #1.215
Ich steh ja noch am Anfang und muss die nächsten 4 Wochen natürlich nach Anleitung vom Arzt dosieren…
Aber entscheidet ihr das eigenständig wann (also Wochenende, Urlaub) ihr die Medikamente einnehmt? (Denn das könnte bei mir in Verbindung mit Zyklus wichtig sein) und Dosierung?
Mein Doc wollte mir auch erst 30 mg Elvanse adult aufschreiben, obwohl er das für mich zu viel fand (ich reagiere auf viele Medis sehr sensibel). Nachdem ich ihm gesagt habe, dass Elvanse "ohne Adult" in allen Dosierungen für Erwachsene zugelassen ist (und er es nochmal kurz gecheckt hat), hat er mir die 20 mg verschrieben.

Ich habe mich auch die 20 mg nicht getraut :seenoevil: und mit 10 mg angefangen. Fand er völlig o.k., so lange ich die besprochene Höchstdosis nicht überschreite. Auch dass ich die Dosierungen nicht nur 7 Tage, sondern teilweise 10-14 Tage oder noch länger genommen habe, bevor ich höher dosiere, fand er gut. Ich habs halt immer offen kommuniziert - auch dass ich mal versehentlich zu viel genommen habe, was mir erst aufgefallen war, als ich so langsam aus dem morgendlichen Halbschlaf erwachte.:sleep:

Laut meinem Doc sollte ich in der Eindosierungsphase die Medis täglich nehmen, um die Wirkung besser beurteilen zu können. Danach hat er mir empfohlen, ab und zu 1-2 Tage Pause zu machen, damit mein Körper sich von den Medis erholen kann. Die Empfehlung ist aber individuell, entsprechend meiner Reaktion auf die Medis, erfolgt.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.224
Ich hatte es hier ja schon beschrieben, als an mich herangetragen wurde (vor einem Jahr??), dass bei K1 Autismus vorliegen würde und bei mir eben auch und ich das natürlich gleich an das Kind weitergegeben habe, war das fürs Kind überhaupt keine neue Information, jaha, wisse es schon seit Jahren, hatte es rumgegoogelt, ertestet, sich total wiedergefunden, besteht kein Zweifel usw. Nur ich habe natürlich nichts bemerkt.
Hast du mit deinem Kind mal offen dadrüber geredet, auch über die damit verbundene Trauer oder Wehmut, die das bei dir auslöst?

Zum einen ist man manchmal eben betrtiebsblind. Zum anderen ist es viel verlangt, die eigene Diagnose bei anderen zu erkennen, wenn man die eigene nicht kennt. :zwinker: Bei uns zu Hause reden alle durcheinander, wechseln die Themen im Sekundentakt, es ist bekannt, dass man hier und da nichts hinstellen darf, weil meine Mutter das nicht erträgt, dass man bestimmte Farben nicht anziehen darf, weil ihr dann schlecht wird, dass mein Vater Antworten gibt, ohne es später zu wissen... mit etwas Abstand denke ich mir mittlerweile, dass da einige Autisten und /oder ADHSler zusammensitzen und dass auch mein Bruder und ich nicht beim Bettenmachen gefunden wurden. :grin: Aber wenn doch alle so sind, ist es auch wieder unser "normal", so sind wir eben.

Was ich vor einem Jahr bewegend fand, als mein Vater sagte, dass er die Sendung mit Torsten Sträter und Kurt Krömer gesehen hatte und er dann sagte: "Dein Bruder hat einfach auch seit Jahren Depressionen und ich habe das nie gesehen und total unterschätzt." Und dabei schaute er total traurig und ich fand es einfach so wichtig in dem Moment, dass er das sieht. Dass er damit auch mich sieht, die seit Jahren die Probleme aufdröselt und Hilfe möchte, während meine Eltern sagen: "Du kennst ihn doch!"

Meine Schwiegereltern haben meinem Mann als Kind Ritalin gegeben. Wir haben jahrelang (!) darüber geredet, ob er ADHS haben könnte, erst danach sagte meine Schwiegermutter irgendwann: "Die Tabletten hattest du als Kind schon". Bis heute null Reflexion dazu, sobald wir das ansprechen, wird das Thema gewechselt. Aus Sicht eines erwachsenen Kindes: Das ist kacke.

Mein Tipp wäre daher, sage deinen Kindern das, was du hier schreibst. Dass du dir diese Gedanken machst, zeigt doch, dass du eine empathische und fürsorgliche Mama bist, die auch nur das Beste wollte - aber es eben damals nicht besser wusste.

Viel schlimmer, als etwas nicht zu wissen, ist aber, starrsinnig daran festzuhalten, dass das "eben so war" und "nicht anders ging". Das machen meine Schwiegereltern nämlich immer und das tut meinem Mann jedes Mal sehr weh. Ein simples "Das war doof" von den eigenen Eltern kann manchmal soviel ausmachen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #1.302
Dazu muss man aber auch sagen, dass ich aktuell PMS habe und da meine ADHS-Symptome deutlich schlimmer werden, insofern muss ich vielleicht einfach meine Periode abwarten, um das Medikament besser beurteilen zu können?
In der Periode selbst musst du mit deutlichen Einschnitten in der Wirkung rechnen. Ansonsten, so wie Dreizehn Dreizehn schreibt, es ist zu kurz, um es wirklich beurteilen zu können.
Vor vielen vielen Seiten hatte ich es schon geschrieben, aber hier auch nochmal, viele ADHSler bemerken die positive Wirkung der Medikamente auch oft erst, wenn sie diese absetzen, also quasi im "fehlen". Dafür ist es zu früh für dich, einfach nochmal als Hinweis, dass vieles so "zwischen den Zeilen" wirkt und man nicht vorschnell urteilen sollte. Die Unruhe sollte man natürlich gut im Auge haben. Wenn das irgendwann gar nicht mehr gehen sollte (ich zu früh wie gesagt), dann kann ich auch nochmal als (ganz andere) Alternative Atomoxetin (Strattera) empfehlen. Bringt ziemlich wenig in Richtung Konzentration, Struktur, usw., aber eine deutliche Stimmungsaufhellung, die du ja auch bei Elvanse schätzt.
 
Voodoo Girl
Benutzer8333  Verbringt hier viel Zeit
  • #1.508
Rosoideae Fragaria Rosoideae Fragaria erreiche ich so kurzfristig leider jetzt nicht, aber Dianias Antwort hat mir denke ich ganz gut geholfen
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.509
Ich hab Neuigkeiten was die 2. Diagnostik unseres Sohnes angeht

(Bei Interesse kann ich über mich auch mal ein Update geben, nehme ja seit Mitte Oktober Elvanse 30mg ohne therapeutische Behandlung)

Gestern gab es das Abschlussgespräch mit der Therapeutin. Unser Sohn hat leichtes adhs kombiniert mit generalisierter angststörung (auf deutsch = er macht sich übermäßige Sorgen in vielen lebensbereichen).

Die Therapeutin hat sich große mühe gegeben bei der Diagnostik, hat mit der Lehrerin gesprochen und auch im SPZ angerufen um dort zu erfragen warum dort das adhs ausgeschlossen wurde… deren Antwort lässt mich echt sprachlos werden…
„Im vergleich zu anderen Kindern ist es einfach nicht so ausgeprägt und im 1:1 Setting kann er seine konzentration moderat abrufen“ 😳

Ohne Worte…

Nun ja… hier also ein Appell von mir… lasst euch nicht entmutigen wenn ihr den Verdacht habt!

Wir werden also eine Therapie mit dem Jungen beginnen, wie lange das gemacht werden muss/sollte, werden wir dann noch besprechen (erstmal nur kurzzeit beantragt und dann bei Bedarf verlängern)… außerdem sollen wir uns überlegen in wie weit Medikamente ein Thema sind… die Familienberatung wo ich 1/Monat hingehe soll weiterlaufen (mein eigenes adhs und die vielen Päckchen die jedes Familienmitglied mit sich trägt sind eine Herausforderung und benötigt kompetente Hilfe)

Hab heute mal ChatGPT ausgefragt und bin zu dem Entschluss gekommen das die Ernährung angepasst werden muss (mal abgesehen von seinem Übergewicht helfen verschiedene Vitamine/Mineralien die Botenstoffe im Gehirn zu beeinflussen)

Ne Kur/Reha wäre da wohl gut, aber ich erinnere mich das hier jemand das gemacht hat und dies eher semi gut war (könnte jemand diesen User bitte verlinken, vllt kann er nochmal einen Beitrag mit seinen Erfahrungen schreiben)
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #1.510
sanspoil sanspoil
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.511
Ne Kur/Reha wäre da wohl gut, aber ich erinnere mich das hier jemand das gemacht hat und dies eher semi gut war (könnte jemand diesen User bitte verlinken, vllt kann er nochmal einen Beitrag mit seinen Erfahrungen schreiben)
Dreizehn Dreizehn s Tochter und Mann hatten in meiner Erinnerung eine sehr gute Erfahrung mit der Reha.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.512
Ja, bei uns war es ganz gut, nicht überragend, aber als Auszeit und für die Bindung gut. Und immerhin ist das Kind seitdem sicher, dass es keine Reha mehr machen möchte und es zu Hause viel schöner ist, was die Dankbarkeit für das, was wir zu Hause machen, auch stark erhöht hat. :zwinker:

Die Klinik war halt eher oll, das Essen nicht kindgerecht und die Zeitpläne eher starr. Das war auf der negativen Seite. Sie waren im Sommer und war recht stickig in dem kleinen Zimmer. Auf der Haben-Seite waren aber viele gute Gesprächsgruppen, Elternrunden, die Schule war super dort (und hat uns gezeigt, dass Schule generell sehr gut gehen kann, wenn das Setting stimmt) und auch die Ärzte und Therapeuten waren sehr bemüht und gut. Es ist halt überall Personalmangel und man kann von den 4 Wochen nicht zuviel erwarten. Wenn man eine komplette Eindosierung mit Medikamenten möchte, ist eine Tagesklinik oder eine Elternkindstation besser. Bei uns gab es zwei Termine beim Psychiater und der wollte auch nichts an den Medikamenten ändern, weil dafür die Zeit fehlte. Unser Kind hat sich in der Zeit toll entwickelt und obwohl sie auch meckert, sind viele positive Berichte dabei. Die Wochenenden waren Highlights, sie hat viel gelernt und ist sehr souverän und selbstbewusst in der Zeit geworden. Dazu war sie 4 Wochen aus ihrer Schulklasse raus, was in unserer Konstellation sehr wichtig war.

Auch muss man ein bisschen nach Altersgruppen schauen - das Löwenkind war mit 7 in der Gruppe der 7 bis 12jährigen die Jüngste. Man hätte sie mental wohl besser in der Vorschulgruppe untergebracht, aber das ging wegen Schule halt nicht. Führte dann dazu, dass sie beim Schwimmtraining mit halbwüchsigen ADHSlern und Autisten einfach Angst bekam und dann verweigerte. Die Rehaklinik konnte aber dann auch Alternativen anbieten, weil das mit dem Schwimmen nicht ging.

FrauNaddi FrauNaddi Ich weiß, ich klinge da wie eine zerbrochene Schallplatte, aber für mich sind Medikamente bei ADHS echt keine Frage des "ob" mehr. Nahrungsergänzungsmittel, Ernährungsumstellung usw. schön und gut, aber helfen wird es nicht oder nur marginal. Da ADHS-Medikamente aber häufig auch auf die Impulsivität wirken, den Wunsch nach schnellen Dopaminkicks usw. reduzieren, ist das Thema Gewicht sehr häufig damit auch abgefrühstückt. Sehr viele Kinder nehmen unter Medikamentierung ab, weil der Appetit sinkt (je nach Ausgangsgewicht eine blöde oder gute Nebenwirkung), aber eben auch der "Kick" nicht mehr so benötigt wird.

Deswegen würde ich an deiner Stelle schnellstmöglich einen Termin zur Eindosierung machen, damit der Leidensdruck rausgeht und dein Sohn zur Ruhe kommen kann. Das dauert eh einige Wochen, bis man weiß, was hilft und was man braucht, da ist jetzt bis Ostern eine gute Zeitspanne.

Eine Reha oder Kur ist eben nichts, was man macht, wenn man auch zügig was braucht. Kurzfristig würde ich daher erstmal auf andere Dinge setzen, Reha oder Kur beantragen kann man ja parallel schon. Bei uns brauchte es dafür eine Bescheinigung vom Kinderarzt, das war aber schnell erledigt.
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #1.513
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.514
Zum Thema Medis bei Krankheit: Wenn ich wirklich flach liege, nehme ich nichts. Dann "existiere" ich einfach. Sonst schon.
Ich merke aber durchaus eine verminderte Wirkung bei stärkeren Pso-Arthritis-Schüben, da brauche ich dann in der Tat eine höhere Dosis als sonst. :smile:
 
Blaubeerin
Benutzer179302  (30) Öfter im Forum
  • #1.515
Ich versuche jetzt einen Psychiater vor Ort zu kommen und dort dann Medikamente zu bekommen.
Tja, ich bin HEUTE nach zig Anrufen endlich durchgekommen. Natürlich werden keine Neupatienten aufgenommen, ich soll es in ein paar Monaten nochmal probieren. Das hat man mir im Herbst auch schon gesagt 🫠 also entweder mache ich weiter alles privat oder hab halt Pech. Was für ein beschissenes Gesundheitssystem. Wenn ich also zu arm bin, alles als Selbstzahler zu machen, bekomme ich keine Hilfe?! Ich bin so wütend.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #1.516
Wenn ich also zu arm bin, alles als Selbstzahler zu machen, bekomme ich keine Hilfe?! Ich bin so wütend
Das ist scheiße!
Hast du Mal nachgeschaut unter welchen Bedingungen deine Krankenkasse den Privatarzt übernehmen muss?
Nicht das du dich da dumm und dämlich zahlst :frown:
 
M
Benutzer223132  (25) dauerhaft gesperrt
  • #1.517
Supplements können dabei auch gut helfen
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.518
die Impulsivität wirken, den Wunsch nach schnellen Dopaminkicks usw. reduzieren,
Ich spüre es bei mir… komm natürlich aber nicht auf den Gedanken das es dem Kind dann auch so ergehen wird, sondern nur das es die konzentration verbessern würde :kopfwand:
Mich würde es interessieren
IMG_4365.jpeg
IMG_4367.jpeg
IMG_4366.jpeg

Das (nicht endgültige) Fazit von mir und meinem Mann ist: schön das ich endlich was gebacken bekomme… gegen das vergesslich sein hilft es überhaupt nicht und is ja auch sehr kontraproduktiv das meine Ernährung fast nicht existent ist… die depressiven Gedanken bin ich froh nicht mehr permanent in mir zu haben…
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #1.519
Krass, wie viel du abgenommen hast, FrauNaddi FrauNaddi 😳. Das berichten ja viele. Ich hatte anfangs 2-3kg Verlust, habe die aber inzwischen wieder halbwegs drauf. Mein Hungergefühl ist aber auch nur anfangs gedämpft gewesen, jetzt habe ich nur vormittags wenig Appetit, aber den Rest des Tages ist er normal. Bin aber auch auf 20mg runter.
 
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • #1.520
Hallo in die Runde, :winkwink:
mich würde mal interessieren, welche Meinung ihr habt zu den im Internet frei verfügbaren Vorab-Tests auf AD(H)S. Also was die Aussagekraft angeht.
Ich mag eigentlich zurzeit gar nicht gerne soo tief ins Thema einsteigen, da genügend andere offene Baustellen da sind. :rolleyes:
Frage mich schon eine Weile, ob so ein Test auch deshalb "wahrscheinlich positiv" ausfallen kann, weil jemand akut gerade sehr gestresst ist und deswegen z.B. Schwierigkeiten hat, sich längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Einfach weil 1.000 Themen anliegen, kommt der Kopf nicht zur Ruhe ... mag nicht unnötig schlafende Hunde wecken, wisst ihr?
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #1.521
welche Meinung ihr habt zu den im Internet frei verfügbaren Vorab-Tests auf AD(H)S.
Finde ich einen guten Einstieg ins Thema. Ersetzt aber mMn keine richtige Diagnostik und erst recht keine Behandlung.
Zusätzlich habe ich das Gefühl es fördert die Meinung "jeder hat doch ein bisschen ADHS".
Außerdem übersieht man auch schnell Symptome bei sich selbst, weil sie sich ein bisschen anders zeigen als im Test abgefragt. Gerade bei Frau ist die Präsentation oft "atypisch". Kompetentes Fachpersonal fängt das dann auf (inkompetentes eher weniger :ninja:).

Frage mich schon eine Weile, ob so ein Test auch deshalb "wahrscheinlich positiv" ausfallen kann, weil jemand akut gerade sehr gestresst ist und deswegen z.B. Schwierigkeiten hat, sich längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Einfach weil 1.000 Themen anliegen, kommt der Kopf nicht zur Ruhe ... mag nicht unnötig schlafende Hunde wecken, wisst ihr?
Und genau dazu sind Fachleute dann wirklich gut. Bei der Diagnostik werden auch ganz viele andere mögliche Ursachen ausgeschlossen bis ADHS attestiert wird.
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.522
Mein Hungergefühl ist aber auch nur anfangs gedämpft gewesen, jetzt habe ich nur vormittags wenig Appetit, aber den Rest des Tages ist er normal.
Und ich hab allein heute bis jetzt (20:56 Uhr) ne halbe Frikadelle und nen halbes Brötchen + Ketchup/mayo 😳

Und nich so richtig Hunger…

bzw. Sagen wir anders… der Magen als Organ schreit danach versorgt zu werden… aber… meine Kehle will nicht… mein Kopf kann sich nicht entscheiden was… meine Hormone lechzen nach Schrott…mein Körper mag jetzt nur noch liegen…

😔 Ich bin so froh das an manchen Abenden mein Mann mich versorgt 🫶

Jetzt gerade fängt mein Kopf wieder an… ich höre die ganze Zeit meine Stimme im Ohr 😭…

Ich glaub der Rebound kickt gerade sehr…

Also gute Nacht 👋
 
Es gibt 1.482 weitere Beiträge im Thema "ADS/ADHS bei Kindern und Erwachsenen", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren