ADS/ADHS bei Kindern und Erwachsenen

Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #2
celavie celavie fällt mir dazu ein. Wen könnte man noch verlinken?
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Rosoideae Fragaria Rosoideae Fragaria HarleyQuinn HarleyQuinn würden mir spontan einfallen
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Danke fürs verlinken :smile:
Es dauert noch ein bisschen bis ich so richtig reinkomme aber dafür bekomm ich eine Beratung und weiteres extra für Erwachsene.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #5
Ich glaube viele sind gerade erst in der Diagnostik. Mit meinem Sohn bin ich z.B. gerade dabei. Nächster Termin ist aber erst im Mai (Konzentrationstest) und Auswertung dann erst Ende Mai. Seid ihr offen für ne Medikation im Fall der Diagnosebestätigung oder wollt ihr vor allem therapeutische Unterstützung?
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Darf ich auch mitmachen? Ich bin seit knapp zwei Jahren auch ADS diagnostiziert, aber eigentlich auch noch am "einarbeiten" bzw. herantasten.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #7
Ja klar, dass soll ja hier ein offener Erfahrungsaustausch werden :smile:
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich bin auch gerade in der Diagnostik (warte leider auf nen Termin, habe bisher nur den Wisch vom Psychiater mit „V.a. ADHS“).
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #9
Das Buch fand ich sehr gut für den Einstieg:

und den Podcast
ADHD for smart ass women

bzw dem Tabulos Podcast zum Thema aus dem letzten Jahr.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #10
Witzig ist ja auch AufmerksamkeitsDefizit - wenn ich eins nicht habe, dann ein Defizit in Aufmerksamkeit bzw Gehirnleistung. Eher ein Zuviel davon. Nur auf eine Sache länger konzentrieren fällt mir schwer.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Witzig ist ja auch AufmerksamkeitsDefizit
Ich finde das auch unpassend und würde meine Symptome eher als Aufmerksamkeitsteuerungsdefizit beschreiben. Von den anderen Dingen die in der Beschreibung vollkommen fehlen wie Impulsivität und soziale Unfähigkeit mal abgesehen :grin:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Unsere Kinderpsychologin erklärte mir hierzu auch, dass die Amerikaner wohl mittlerweile häufiger den Begriff 'Executive Function Disorder' verwenden, weil es eben eher um Probleme in der 'Exekutive' geht, als wirklich um verringerte Aufmerksamkeit.

Passt zu dem, was ihr hier schreibt.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Ich gehe ja bei mir spätestens seit dem Studium, als ich ein paar Seminare zum Umgang mit AD(H)S-Schülern gemacht habe, davon aus, dass ich definitiv auch in das ADS-Spektrum gehöre. In meiner Familie wurde es mittlerweile auch bei mehreren nahen Familienmitgliedern diagnostiziert, was den Verdacht erhärtet.
Ich selbst verspüre bisher keinen Leidensdruck, das testen und diagnostizieren zu lassen, eventuell ändert sich meine Meinung, falls mein zweiter Sohn Anzeichen für ADS zeigt. Beim Großen ist nichts davon zu bemerken und ich bin ehrlich gesagt einfach nur erleichtert, weil ich erlebt habe, wie schwer es gerade für die beiden Verwandten (männlich) war und ist, sich einzufinden und zurechtzukommen. Es sind großartige Menschen, aber jedes Feature dieser Art, das ich nicht weitergebe, lässt mich aufatmen.

Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass wir als Gesellschaft ADSler brauchen, weil diese einfach ganz andere Lösungswege gehen und oft über eine besondere Form von Kreativität im Umgang mit gestellten Aufgaben verfügen. Ich fänd es schön, wenn man weniger versuchen würde, alle Formen von ADS in eine "normale" Form zu pressen, sondern ein Umfeld schaffen würde, in dem sich auch Menschen mit dieser "Begabung" zurechtfinden und klarkommen.

Off-Topic:
Als Beispiel: Ich weiß, dass ganz viele Menschen nicht mit mir dauerhaft auskämen und nie mit mir zusammen sein könnten, weil ich bin, wie ich bin. Mein Mann hat in seinem Leben aufgrund einiger autistischer Züge ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir beide ergänzen uns aber nun seit 10 Jahren hervorragend und unterstützen uns da, wo wir jeweils Defizite haben. Nach außen hin wirken wir wie ein ganz normales Paar und irgendwie sind wir das ja auch, auch wenn jeder einzelne von uns seine Schwierigkeiten hat.
 
nepomuk
Benutzer108566  Sehr bekannt hier
  • #14
...
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #15
Unsere Kinderpsychologin erklärte mir hierzu auch, dass die Amerikaner wohl mittlerweile häufiger den Begriff 'Executive Function Disorder' verwenden, weil es eben eher um Probleme in der 'Exekutive' geht, als wirklich um verringerte Aufmerksamkeit.

Passt zu dem, was ihr hier schreibt.
Das trifft es auch bei mir eigentlich sehr gut, bzw. besser. Ich hatte auch als Kind schon immer viele Probleme bei der Sache zu bleiben, weil einfach so viel immer gleichzeitig in den Kopf kam und verarbeitet werden wollte.
Mir hätte es sich damals schon viel geholfen wenn ich gewusst hätte das das nicht einfach nur meine eigene Unruhe und Verpeiltheit war. :smile:
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #157
Ich kann ja nur von mir reden: ich verkläre ADHS nicht und bin mir mittlerweile sicher, dass es eine große Rolle bei meinem ersten Studienabbruch (Zwangsexmatrikulation) hatte. Aber ja, es ermöglicht mir Dinge, die ich eben auch nicht missen will. ADHSler können Dinge schneller und anders verknüpft denken, was wahrscheinlich ein Grund für Kreativität ist. Und genau das ist eben eine Stärke von mir. Genauso wie ich mittlerweile gelernt habe, bestimmte Dinge bewusst einzusetzen, sodass es nicht mehr einschränkt. Heute weiß ich, dass ich auf einem schmalen Grad pushen muss. Ich funktioniere nicht auf 80%, das ödet mich an und im Trott passieren mir Fehler. Weniger fehleranfällig bin ich, wenn ich ganz knapp an der Belastungsgrenze arbeite. Ich kann sehr, sehe lange auf 99,5% fahren, nur ist das eben gefährlich nah an der Überlastung. Es ist doch ein Witz, dass ein Studium mit mit zwei Kindern, Haushalt, Job und Haustieren besser gelingt, als als Single im Elternhaus. Ich brauche diesen Stress und den Druck, damit ich funktioniere.
Genauso weiß ich heute, dass ich Dopaminflashs brauche. Das tut mir gut. Ein Konzert puscht mich Wochen lang. Es tut mir rein körperlich gut, wie eine Droge ohne Nebenwirkung (außee vielleicht taube Ohren). Für andere ist das (psychisch) anstrengend, für mich ist es besser als ein Spar-Wochenende.

Mein Bruder ist genauso. Seitdem er sich selbstständig gemacht und einen sehr flexiblen und mental anstrengenden Job hat, wo er immer tausend Sachen gleichzeitig bedenken muss, dazu Kind, Frau und mehrere Haustiere hat, geht es ihm besser. Das liegt auch bei ihm daran, dass es ihm gut tut, auf vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Wir sind nicht gut im Entspannen, wie müssen immer etwas tun. Aber genau das können wir heute lenken. Bei ihm schlug das früher in "Scheiße bauen" um, bei mir in Angststörung und Zwangsgedanken, denn das Gehirn denkt und tut nämlich eh. Das kann ich nicht abstellen. Aber das womit es arbeitet, kann man lenken und heute kommt bei uns beiden gescheiter Output raus.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #159
Bei mir hat der Online Test auch ergeben, das ich nicht konzentriert Arbeite und ein starker Hinweis auf ADHS vorliegt.
So von der Art waren auch die Tests in meiner Diagnostik.
Aber zum einen über einen längeren Zeitraum (1-1,5 h). Danach hatte mich die Testerin gefragt ob mich das erschöpft hat, was ich verneinte. Als ich dann im Auto war ist der Stress den dieser Test bei mir ausgelöst hat erst abgefallen und ich habe gemerkt das ich in Wirklichkeit sehr müde war.
Zum anderen sehe ich bei diesem Test mögliche andere Erklärungen, warum man gute oder schlechte Ergebnisse erzielt. Z.B. kann jemand vielleicht besonders gut Kopfrechnen oder kann nicht gut sehen. Die Tests in der Diagnostik waren deutlich umfangreicher und diverser (wenn auch nicht interessanter). Dadurch ist da natürlich auch mehr abgedeckt.

Zu dem "besonders gut Laufen unter Druck/Stress": Man muss da natürlich im Auge behalten dass man als AD(H)Sler gerne in Extreme verfällt. Aber auch wir können Burnout bekommen. Sollte man schon im Auge behalten. Und eigentlich sind ein paar freie Kapazitäten auch wichtig, damit einen unerwartetes nicht direkt raus haut.
Das ist teilweise so ein bisschen mein Problem. Ich liebe dieses High, wenn viel los ist und alles Zack, Zack, Zack geht. Aber ich weiß einfach das es nicht lange gut geht und versuche mich deshalb da immer ein bisschen zu zügeln.
Andererseits hatte ich auch schon Phasen wo ich vor lauter Angst vor dem Down, erst gar nichts angefangen habe. Auch nicht gut.
Ich kämpfe da sehr um den Mittelweg.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #251
Wenn ich das so lesen… naja, den Test habe ich bisher nicht gemacht, da hätte ich einen Account erstellen müssen, oder? 😅
Bei vielem hier nicke ich jedoch.
Fehlende Hausaufgaben haben mich in der Mittelstufe ganz schön runtergezogen notentechnisch, die Leistungen selbst waren weniger das Problem. Soziale Probleme: ja, es sei denn, die Menschen waren deutlich älter oder ähnlich.
Ab der Oberstufe gab es keine Probleme mehr. Hausaufgaben habe ich weiterhin nicht gemacht. Meine Lehrkräfte waren damit meistens einverstanden, der Deal war, dass ich dafür mitmache. Da mir ohnehin langweilig war, konnte ich mich dann aktiv beteiligen. War ok. Ein Lehrer kam damit weniger klar. Ich sollte meine Sachen dann „vorlesen“. Nichts lieber als das. Was soll ich sagen? Seine Hausarbeiten haben uns nicht weigergebracht. Am Ende hatte ich 13 Punkte im Abi, danach ging es dann weiter mit 10. War schon amüsant, es war halt niemand gut vorbereitet trotz Teilnahme und Hausaufgaben 😌
Fürs Abi (ja, in Summe für alle Prüfungen) habe ich anderthalb Tage gelernt. 1,x kam dabei raus, war ok.
Im Studium ist es mir auf die Füße gefallen. Da musste ich dann tatsächlich auch erst lernen lernen. Das war schon schwierig, gekrönt von persönlichen Tragödien kam da dann auch der Bruch im Lebenslauf auf diese Weise zustande.
Faszinierenderweise geht es hier anscheinend vielen ähnlich 😅 Diese Häufung finde ich tatsächlich interessant.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #490
Ich habe letzte Woche etwas sehr wichtiges gelernt:
Personen mit Autismus und oft auch mit ausgeprägtem ADHS haben ja bekannterweise ein Problem beim Erlernen von Abläufen (Ordnung halten, Morgens fertig machen, etc). Sie bilden keine Habits, also keine Automatismen. Deshalb ritualisieren sie vieles.
Der Unterschied zwischen Ritual und Habit ist, dass man das Ritual mit Verstand, den Habit aber unterbewusst macht.
Neurotypische Menschen können sich im Halbschlaf im Bad fertig machen. Wenn man ihnen sagt "Putz dir die Zähne", dann macht man das einfach, es ist automatisch abgespeichert in welcher Reihenfolge man welche Bewegung macht. Ebenso so beim Haarewaschen. Man denkt da gar nicht, man macht einfach, seift sich ein, spült die Haare, rasiert die Achseln... Das kann so extrem sein, dass man das Badezimmer betritt, weil man das neue Shampoo ins Regal stellt und aufeinmal auf dem Klo sitzt, weil man das so automatisiert hat.
Autistische Personen haben diese Habits nicht, oder zumindest nur deutlich weniger ausgeprägt. Da muss bei jedem Zähneputzen, bei jedem Toilettengang, bei jedem Duschen und Tasche packen muss jeder Handgriff als aktive Handlung mitgedacht werden und das IMMER - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Das kostet unglaublich viel Gehirnkapazität und deshalb geht dann auch viel verloren, bzw wird übergangen: Zahnpastatuben bleiben offen, das Klo nicht abgespült, das Portemonnaie vergessen, die Haare nicht gekämmt, die Jacke neben die Garderobe auf die Kommode gelegt, die Schuhe vorm Regel stehen gelassen... Wahlweise leben diese Menschen daher im absoluten Chaos (zerstreuter Professor) oder sind zur Kompensation hyperordentlich und hyper strukturiert (eben sehr ritualisiert), um nicht unter zugehen.

Ich fand das sehr spannend, vielleicht hilft es anderen auch die Familienmitglieder zu verstehen.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #567
Dreizehn Dreizehn
In Ergänzung zu Daylight Daylight

Sehr häufig sind Mädchen und Frauen nicht die typischen Zappelphilippe, mit denen man ADHS verbindet. Die Unruhe z.B. zeigt sich weniger in der Motorik, sondern findet mehr im Kopf statt. Mädchen sind öfter die verträumteren ADHSler.

Ich verlinke das mal zusätzlich:

Natürlich kann man fragen, wie viel ist davon vielleicht Sozialisation? Ich denke z.B., dass die Tatsache, dass deine Tochter auch nach außen hin "formuliert", schlicht damit zu tun hat, dass du es ihr auch einfach zugestehst, dass du sie nicht zwingst, es in sich mit ihr auszumachen. Oder auch, dass du ihr gestattest, sich z.B. zu wehren (die festhaltende Lehrerin).

Es wird sich vielleicht in Jahrzehnten zeigen, wenn eine andere Erziehung Auswirkungen hat, ob sich die männlichen/weiblichen Typen nicht doch mehr ähneln als man denkt.

Es kann aber auch sein, dass alles so bleibt wie es ist, ein Herzinfarkt zeigt sich bei Frauen ja auch ganz anders als bei Männern. Auf jeden Fall ist man auch bei ADHS zu lange von der Normgröße männlich ausgegangen.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #660
Hallo zusammen,
mich würde da eure Meinung interessieren.
Meine Tochter ist jetzt 11 und hat eine psychische Einschränkung die ähnlich ADHS ist, jedoch unbehandelbar ist, ihr Sozialverhalten kann auf andere recht seltsam wirken.
Sie ist in einer Sportgruppe, in der sie dadurch als ziemlich schräg angesehen wird und ihr großer Bruder, der eben auch in der Gruppe ist, dem ist das ziemlich peinlich und macht das auch fertig. Er will natürlich den anderen nicht sagen, dass sie da eine "offizielle Einschränkung" hat, will sich auch nicht ständig und immer für sie verantwortlich fühlen, was wir auch nachvollziehen können. Jetzt soll er zudem noch dort als Co-Trainer weiter machen, was das ganze noch erschwert.
Wir sind kurz davor, sie aus der Gruppe zu nehmen und unseren Sohn zu schützen, obwohl sie sagt, dass es ihr Spaß macht und sie sich bemüht. Sie macht noch zwei andere Sportarten, für ihn ist es der einzige Sport.
Irgendwie ein Dilemma und irgendwie kann man beiden nicht gerecht werden.

Bei ADHS unter Geschwisterkindern ist das oft ja auch problematisch, dass eines dem anderen "peinlich" ist.
Was meint ihr dazu?
Geschwister leiden oft sehr unter ihren psychisch-kranken Geschwistern. Das ist unfair und blöd für alle Beteiligten, aber ich finde es sehr, sehr wichtig diesen Kindern, deren Belastung zu Hause ja auch sehr hoch ist, Ausweichmöglichkeiten, zum Beispiel im Hobby ohne das Geschwister zu ermöglichen, egal ob das Sport oder die Messdiener sind.
Wenn es "sein" Sport ist, er sich da sehr wohl fühlt und seine Schwester ein Störfaktor jenseits der normalen Geschwisterrivalität ist, ja dann würde ich sie rausnehmen, damit er auch ein Leben außerhalb seiner Schwester hat.

Letztlich schützt du damit auch die Geschwister-Beziehung, damit sich dort kein künstlicher Hass aufbaut und nicht auf ewig der Vorwurf im Raume steht, dass sie immer Schuld daran ist, dass er nichts schönes machen und haben kann.

Als Eltern ist das natürlich sehr, sehr bitter. Da habe ich großes Mitgefühl für alle Beteiligten.
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #720
Off-Topic:


Ah, dann hatte ich das evtl falsch interpretiert. Dachte, es ginge um Stimmen, die über "normale" innere Gespräche hinausgehen - so wie Zwangsgedanken, abwertende oder demotivierende Gedanken bei Depressionen oder katastrophisierende Gedanken bei Ängsten
Mir ging es primär um die Abwertung von außen: Was man nicht sieht, kann ja nicht sein. Mir hat man nicht geglaubt antriebslos zu sein, weil ich auf bestimmten Leveln immer hochgradig funktionierte (Arbeit, Uni, Kinder, ich war auch immer frisch geduscht und geschminkt). Dass ich für Privates gar keine Kraft mehr hatte, mich für Ausflüge oder Treffen oder gar Sport kaum aufraffen konnte, sah man nicht. Den Haushalt ließ ich teils nicht aus Faulheit schleifen, sondern weil das Ausräumen der Spülmaschine eine unüberwindbare Hürde gewesen ist.

Aber ja, natürlich darf man nicht vergessen dass es zwischen verschiedenen Erkrankungen keine ganz klaren Abgrenzungen gibt. PTBS, Autismus, AdHS, Depressionen, Borderline und andere Angststörungen haben große Schnittmengen. Die Ansätze der Behandlungen sind nur teils sehr unterschiedlich, wenn nicht sogar kontraproduktiv. Daher ist es manchmal sinnvoll erstmal beschreibend bei den Symptomen zu bleiben und nicht sofort in Diagnosen zu denken. Vielleicht hätte ich meine Depressionen ernster genommen, hätte ich von meinem ADHS nichts gewusst. So habe ich alle Symptome immer auf das ADHS geschoben und nicht mehr gesehen, dass man natürlich auch weitere psychische Erkrankungen haben kann.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #778
Und jetzt geht der Scheiß mit der ADHS-Medikation weiter. Ich hatte echt gehofft, was Wirksames zu bekommen, was ich nicht jeden Tag nehmen muss
ADHS Medikation muss schon kontinuierlich genommen werden. Zumindest ist es sinnvoller.


Hab das Rezept für Atomoxetin jetzt erst Mal mitgenommen. Ob ich es wirklich nehme, weiß ich noch nicht.
Mach das mal. Also es nehmen. Mit mal meine ich natürlich nicht einmal zum testen, sondern solange bis du eine Aussage treffen kannst. Über welchen Zeitraum sollst du auf wahrscheinlich 40mg steigern? Solange würde ich es auf jeden Fall mal versuchen, es sei denn, die Nebenwirkungen sind zu stark.
Mach das, schon deshalb, dass du eine Argumentationsgrundlage hast, aber auch für dich, zur Erfahrung. Ich finde, dass Strattera, darunter fällt Atomoxetin, einen ganz anderen Bereich ansprechen, als Metylphenidate, also BTM Medikamente, aber sie sprechen Bereiche an. Bezüglich Konzentration und ähnlichem wirst du sicher nicht den Effekt haben wie mit Ritalin, Medikinet usw.
Atomoxetin hat z.B. das, was ich hier beschrieben habe, erreicht, nämlich, dass sich 'morgens' immer noch doof anfühlte, aber nicht so wie zehn Kilimandscharos auf mir drauf. Das war schon schön, einfach eine Erleichterung. Es gab auch noch ein paar andere klare Wirkungen, die will ich jetzt aber wegen zu persönlich nicht ausführen. Metylphenidate haben einen ganz anderen Bereich angesprochen, beides zusammen wäre das Beste, nur ein paar Bereiche, sind ja auch schon etwas.
Beim Atomoxetin musst du bitte beachten, dass es anders als die BTM ein Spiegelmedikament ist, die positiven Wirkungen brauchen etwas. Sprich in dieser Zeit auch nochmals mit deinen Ärzten wie die Befürchtung mit dem Risiko beseitigt werden könnte.
Was du auf jeden Fall machen solltest, kauf dir ein Blutdruckmessgerät und miss deinen Blutdruck vor der Einnahme mit Atomoxetin, eine halbe Stunde danach und dann nochmal ein paar Stunden später. Dokumentiere alles. Es ist nämlich leider nicht so, dass Atomoxetin da völlig unproblematisch ist, was den Blutdruck betrifft und darum geht es deinem Arzt wohl auch.
Trotzdem, sei achtsam, aber, probiere das Atomoxetin.
 
E
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #1.215
Ich steh ja noch am Anfang und muss die nächsten 4 Wochen natürlich nach Anleitung vom Arzt dosieren…
Aber entscheidet ihr das eigenständig wann (also Wochenende, Urlaub) ihr die Medikamente einnehmt? (Denn das könnte bei mir in Verbindung mit Zyklus wichtig sein) und Dosierung?
Mein Doc wollte mir auch erst 30 mg Elvanse adult aufschreiben, obwohl er das für mich zu viel fand (ich reagiere auf viele Medis sehr sensibel). Nachdem ich ihm gesagt habe, dass Elvanse "ohne Adult" in allen Dosierungen für Erwachsene zugelassen ist (und er es nochmal kurz gecheckt hat), hat er mir die 20 mg verschrieben.

Ich habe mich auch die 20 mg nicht getraut :seenoevil: und mit 10 mg angefangen. Fand er völlig o.k., so lange ich die besprochene Höchstdosis nicht überschreite. Auch dass ich die Dosierungen nicht nur 7 Tage, sondern teilweise 10-14 Tage oder noch länger genommen habe, bevor ich höher dosiere, fand er gut. Ich habs halt immer offen kommuniziert - auch dass ich mal versehentlich zu viel genommen habe, was mir erst aufgefallen war, als ich so langsam aus dem morgendlichen Halbschlaf erwachte.:sleep:

Laut meinem Doc sollte ich in der Eindosierungsphase die Medis täglich nehmen, um die Wirkung besser beurteilen zu können. Danach hat er mir empfohlen, ab und zu 1-2 Tage Pause zu machen, damit mein Körper sich von den Medis erholen kann. Die Empfehlung ist aber individuell, entsprechend meiner Reaktion auf die Medis, erfolgt.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #1.302
Dazu muss man aber auch sagen, dass ich aktuell PMS habe und da meine ADHS-Symptome deutlich schlimmer werden, insofern muss ich vielleicht einfach meine Periode abwarten, um das Medikament besser beurteilen zu können?
In der Periode selbst musst du mit deutlichen Einschnitten in der Wirkung rechnen. Ansonsten, so wie Dreizehn Dreizehn schreibt, es ist zu kurz, um es wirklich beurteilen zu können.
Vor vielen vielen Seiten hatte ich es schon geschrieben, aber hier auch nochmal, viele ADHSler bemerken die positive Wirkung der Medikamente auch oft erst, wenn sie diese absetzen, also quasi im "fehlen". Dafür ist es zu früh für dich, einfach nochmal als Hinweis, dass vieles so "zwischen den Zeilen" wirkt und man nicht vorschnell urteilen sollte. Die Unruhe sollte man natürlich gut im Auge haben. Wenn das irgendwann gar nicht mehr gehen sollte (ich zu früh wie gesagt), dann kann ich auch nochmal als (ganz andere) Alternative Atomoxetin (Strattera) empfehlen. Bringt ziemlich wenig in Richtung Konzentration, Struktur, usw., aber eine deutliche Stimmungsaufhellung, die du ja auch bei Elvanse schätzt.
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.343
Und das mit dem nochmal aufstehen kann ich bestätigen… hilft wirklich, auch bei meinem 10 jährigen
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #1.344
Wenn ich zum Beispiel aufstehe, um aufs Klo zu gehen, kann ich danach erst recht nicht schlafen 🙈. Aber vielleicht probiere ich es mal mit den zehn Minuten.

Heute Nacht war ganz gut: Ich bin um 22.45 ins Bett, gegen 2.00 wach geworden und habe dann gleich Melatonin gesprüht und das vorbereitete Hörspiel angemacht und bin innerhalb von 15min wieder eingeschlafen. Ich schätze, ich komme auf 7h Schlaf oder so :whoot:.
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #1.345
Mir hilft es, ca. 5-10 Minuten in einem hellen Raum zu verbringen und mich dann wieder hinzulegen
Wenn ich das machen würde dann würde ich den ganzen Rest der Nacht gar nicht mehr schlafen.

Was bei mir tatsächlich hilft ist auf dem Handy was langweiliges (!!) zu lesen aber auf aller niedrigster Helligkeit. Darf kein spannendes Buch sein sondern muss ein trockener Text sein, auf den ich eher keine Lust habe. Da werde ich ganz schnell wieder müde 😅
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #1.346
Lesen hilft bei mir auch am zuverlässigsten. Gar nicht unbedingt etwas langweiliges, sondern einfach das Buch, das ich eben gerade als eBook lese. Display dunkel, Blaulichtfilter an. :grin:
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #1.347
Ich kann ebenfalls am besten einschlafen, wenn ich lese, bei mir ist es aber umgekehrt: Ich muss irgendwas lesen, was ich interessant finde, und dadurch komplett vergessen, in welcher Situation ich bin. Ich muss dieses "ich muss jetzt einschlafen"-Gefühl aus dem Kopf wegbekommen. Dann holt mich die Müdigkeit schon von selbst ein.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #1.348
Ich lese Geschichten, die ich schon kenne, damit bloß keine Spannung aufsteigt
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #1.349
Lesen hilft mir nicht, dabei muss ich irgendwann die Entscheidung treffen die Augen zu schließen. Alles was man hören kann ist super.
Es muss interessant genug sein, damit mein Gehirn nicht mehr das Bedürfnis hat sich selbst zu beschäftigen, aber langweilig genug, damit ich nicht immer weiter hören muss.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.350
Ich kann inzwischen mit Schlafmaske deutlich besser schlafen, das ist für mich ein harter unterschied. Liegt aber vielleicht auch dran, dass die Hütte hier sonst extrem hell ist. Die Rollläden lassen sehr viel Licht durch, Strassenbeleuchtung, Einkaufszentrum,… Das stört mich dann durchaus sehr.
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #1.351
Es muss interessant genug sein, damit mein Gehirn nicht mehr das Bedürfnis hat sich selbst zu beschäftigen, aber langweilig genug, damit ich nicht immer weiter hören muss.
Ich empfehle den Podcast Geschichten aus der Geschichte. Eigentlich ganz interessant, aber wenn ich eh schon im Bett liege hauen mich die entspannten Stimmen so weg 😅
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #1.352
Es gibt auch einen Podcast in dem Wikipedia vorgelesen wird. :grin: ich kann leider bei Hörbüchern nicht einschlafen, ich höre dann immer zu
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #1.353
Bei mir darf es auch nichts sein, was mich irgendwie „engaged“. Sei es Spannung, irgendwas wo mein Hirn anfängt, zu knobeln. Es muss einfach möglichst langweilig und unaufgeregt sein. Tatsächlich eignen sich Sachen, die ich gerade erst gelesen habe auch, wenn sie nicht zu gut / fesselnd geschrieben sind. Hören ist bei mir noch schlimmer als sehen, ich könnte niemals bei einem Podcast wieder schlafen.

Tatsächlich frage ich mich manchmal, ob ich mich auch in die Diagnose begeben sollte. Mein Vater hat (undiagnostiziertes, aber sehr eindeutiges) ADHS und meine Nichte sehr wahrscheinlich auch. Ich sehe sehr viele Züge von ADHS bzw. eventuell auch Autismus bei mir aber an sich habe ich keinen Leidensdruck, weil ich mein Leben im Griff und auch genug positive soziale Kontakte habe.
 
I
Benutzer217870  (26) Ist noch neu hier
  • #1.354
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.356
Ich kann inzwischen mit Schlafmaske deutlich besser schlafen,
Geht meinem 10 jährigen auch so… allerdings hat er eine augenmaske die mit leinsamen gefüllt ist (hab ich mal von einer Arbeitskollegin genäht bekommen gegen meine Migräne)

Ich nehme an es hat für ihn aber Nix mit der Helligkeit im Zimmer zu tun, sondern das es denselben Effekt hat wie diese gewichtsdecken…
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #1.357
Drei ??? for the win. Die Geschichten kenne ich alle, aber es ist immersiv genug, um mich abzulenken.
 
Es gibt 1.317 weitere Beiträge im Thema "ADS/ADHS bei Kindern und Erwachsenen", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren