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Benutzer131262 (38)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Vielleicht liegt mein derzeitiger Geisteszustand auch nur daran, dass ich so viel arbeite und langsam nicht mehr klarkomme. Ich arbeite 18 Stunden Tage (Lehramtsreferendarin) und kriege doch von allen Seiten immer nur Kritik um die Ohren gepfeffert, so dass ich mich frage, ob ich nicht vielleicht zu dämlich bin für den Beruf. Das Gute ist, dass bald Ferien sind und ich da erst mal in mich gehen kann und mich selbst wieder aufbauen kann.
Ich habe mein ganzes Leben lang versucht, beruflich alles richtig zu machen - also Abi, Studium, Ref, Job. Ich wollte mir nie sagen lassen, dass ich, wenn ich bspw. kein Abi gemacht hätte, selbst schuld bin an meiner finanziell schlechten Situation usw. Nun bin ich im Ref, aber mir ist klar, dass ich danach, falls ich überhaupt bestehe, erstmal zum Hartz4amt dackeln darf, weil ich keinen Job bekommen werde. Liegt an meiner Fächerkombi und dem Schnitt, der bei 2, dümpeln wird und ich kein MINT Fach habe.
Dann bin ich 28 Jahre alt, wenn ich überhaupt erstmal das Ref abgeschlossenen habe. Falls man mich nicht durchfallen lässt - zur Zeit sieht es so aus. Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn ich tatsächlich durchfallen werde. Dann habe ich die gesamte Zeit nach dem Abi verschwendet für nichts und wieder nichts. Ja, ich weiß eine Menge und bin froh, dass ich studiert habe - aber finanziell bringt es mir rein gar nichts.
Jedenfalls habe ich heute den Fehler gemacht und mal Facebookprofile von ehemaligen Klassenkameraden angeklickt und die haben alle sorgfältigst ausgefüllte öffentliche Profile - die wenigsten haben studiert/ Abi gemacht und haben heute alle eine eigene kleine Familie. Ich habe davor immer zurück geschreckt, denn ich wüsste nicht, wie ich mir als Student geschweige den als Referendar ein Kind hätte leisten sollen. Und da ich auch gesehen habe, welche Arbeit die alle so ausüben - die meisten dürften maximal 1500 netto mit nach Hause bringen und das wäre dann schon viel. Mit 1500netto kann ich mich gerade mal selbst unterhalten und ich führe kein besonders ausschweifendes Leben, das geht alles für Wohnung, Versicherungen, Schulmaterial und Lebensmittel drauf. Rücklagen kann ich davon nicht bilden und das bereitet mir derzeit ziemlich Kopfzerbrechen.
In dem Wissen, dass ich eventuell das Ref nicht bestehe und in der 80%igen Sicherheit, dass ich danach nicht als Lehrerin arbeiten können werde, frage ich mich gerade, ob ich nicht alles falsch gemacht habe im Leben seit dem Abi? Und ob die ganzes Scheiße, die ich mir hier Tag für Tag antue es überhaupt wert ist?
Ich habe unbewusst bewusst darauf verzichtet irgendwelche Beziehungen zu irgendwelchen Männern einzugehen, weil ich immer diese eine Geschichte meiner Mutter im Kopf hatte, die, weil sie meinen Vater kennenlernte und dann mit mir schwanger wurde (aber Wunschkind), nie ihren Traumberuf ausüben konnte und jetzt sagenhaften 1190€ netto bei 30 Stunden mit nach Hause bringt nach 25 Jahren Arbeit und sie ist auch auf das Gehalt meines Vaters angewiesen. Und auf das Geld eines anderen angewiesen zu sein ist meine persönliche Horrorvorstellung. Eine meiner Freundinnen von der Uni wollte auch hoch hinaus, dann kam aber auch Mann und Kind dazwischen und nun arbeitet sie auch in einem unterbezahlten Job und tut so, als gefalle ihr das. Wer weiß, vielleicht gefällt es ihr ja tatsächlich. Es besteht jedenfalls eine ziemliche Diskrepanz in ihren Aussagen vor dem Kind und nach dem Kind. Kann ja auch sein, dass sie plötzlich Muttersein als Berufung empfindet.
Und dann stelle ich mir wiederum vor, wie es wäre wenn ich eine eigene Familie hätte und das fände ich auch grauenhaft, weil ich gar nicht 24/7 so viel Verantwortung tragen könnte. Mir reicht es ja, übertrieben gesagt, schon, dass ich meine Katze 2x am Tag füttern und mit ihr spielen muss. Keine Angst, ich hab meine Katze ganz doll lieb und ihr geht es auch sehr gut bei mir.
Und überhaupt - wenn man Kinder hat, darf die Wohnung auch nicht aussehen wie ein Schlachtfeld - und ich bin da überhaupt nicht hinterher, wahrscheinlich weil meine Mutter immer seeehr auf Ordnung geachtet hat. *lol* Aber dann wiederum sehe ich Fotos auf Facebook von diesen Leuten mit ihren Kindern und die meisten Wohnungen sind jetzt nicht soooo gepflegt und aufgeräumt (ich meine nicht die Spielsachen von Kindern oder so!)
Alles in allem denke ich einerseits, dass ich ja im Gegensatz zu anderen gar keine so schlechte Mutter sein können würde und dann aber, wenn ich nur meine Maßstäbe an mich und mein Leben ansetze, dann denke ich, ich wäre die schlechteste Mutter der Welt und das kann man ja niemandem antun. Und nachdem ich das gedacht habe, denke ich mir: Ja, gut, aber du kennst ja die Leute von früher und weißt wie die sind - einige von denen kann man auch keinem Kind antun und die sind trotzdem Eltern von irgendwem.
Und meine Familie würde sich auch über Nachwuchs freuen, obwohl ich meinen Eltern noch nie einen Freund präsentiert habe - das ist ja dann auch komisch. (Nicht, dass ich derzeit überhaupt einen hätte...) Und überhaupt meine Mutter: die zerreißt sich immer das Maul (ist so!) über die Männer meiner Freundinnen. Das ist auch ein Grund, warum ich nicht vorhabe, ihr irgendwann mal jemanden vorzustellen. Andererseits: es geht hier um mein Leben und irgendwann sind meine Eltern nicht mehr da, da wäre ich ganz alleine. Und so sehr mich das auch stört, so sehr weiß ich doch, was meine Eltern für mich alles auf sich genommen haben - und ich falle eventuell durchs Ref und enttäusche ja dann nicht nur mich sondern auch sie - sie gehen ja davon aus, dass ich das ganz selbstverständlich bestehen werde. Erzeugt auch überhaupt keinen Druck.... .
Ach, ich glaube ich wollte mich einfach nur mal auskotzen und das nieder schreiben, damit mein Kopf frei ist von diesen Gedanken, die doch zu nichts führen - jetzt kann ich weiterarbeiten. Wieder jeede Menge Stundenentwürfe, die doch alle zerrissen werden nächste Woche. Ich habe jahrelanges Mobbing ertragen als Teenager, aber da wusste ich wenigstens, dass es nicht um mich als Person geht, sondern dass die anderen ein Problem mit sich selbst hatten. Hier im Ref wird ausschließlich konstruktive Kritik geübt (das ist ja das Schlimme: die haben immer recht mit ihrer Kritik!) und das auszuhalten ist schon hart und ich merke, wie sehr das schlaucht.
Ich habe mein ganzes Leben lang versucht, beruflich alles richtig zu machen - also Abi, Studium, Ref, Job. Ich wollte mir nie sagen lassen, dass ich, wenn ich bspw. kein Abi gemacht hätte, selbst schuld bin an meiner finanziell schlechten Situation usw. Nun bin ich im Ref, aber mir ist klar, dass ich danach, falls ich überhaupt bestehe, erstmal zum Hartz4amt dackeln darf, weil ich keinen Job bekommen werde. Liegt an meiner Fächerkombi und dem Schnitt, der bei 2, dümpeln wird und ich kein MINT Fach habe.
Dann bin ich 28 Jahre alt, wenn ich überhaupt erstmal das Ref abgeschlossenen habe. Falls man mich nicht durchfallen lässt - zur Zeit sieht es so aus. Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn ich tatsächlich durchfallen werde. Dann habe ich die gesamte Zeit nach dem Abi verschwendet für nichts und wieder nichts. Ja, ich weiß eine Menge und bin froh, dass ich studiert habe - aber finanziell bringt es mir rein gar nichts.
Jedenfalls habe ich heute den Fehler gemacht und mal Facebookprofile von ehemaligen Klassenkameraden angeklickt und die haben alle sorgfältigst ausgefüllte öffentliche Profile - die wenigsten haben studiert/ Abi gemacht und haben heute alle eine eigene kleine Familie. Ich habe davor immer zurück geschreckt, denn ich wüsste nicht, wie ich mir als Student geschweige den als Referendar ein Kind hätte leisten sollen. Und da ich auch gesehen habe, welche Arbeit die alle so ausüben - die meisten dürften maximal 1500 netto mit nach Hause bringen und das wäre dann schon viel. Mit 1500netto kann ich mich gerade mal selbst unterhalten und ich führe kein besonders ausschweifendes Leben, das geht alles für Wohnung, Versicherungen, Schulmaterial und Lebensmittel drauf. Rücklagen kann ich davon nicht bilden und das bereitet mir derzeit ziemlich Kopfzerbrechen.
In dem Wissen, dass ich eventuell das Ref nicht bestehe und in der 80%igen Sicherheit, dass ich danach nicht als Lehrerin arbeiten können werde, frage ich mich gerade, ob ich nicht alles falsch gemacht habe im Leben seit dem Abi? Und ob die ganzes Scheiße, die ich mir hier Tag für Tag antue es überhaupt wert ist?
Ich habe unbewusst bewusst darauf verzichtet irgendwelche Beziehungen zu irgendwelchen Männern einzugehen, weil ich immer diese eine Geschichte meiner Mutter im Kopf hatte, die, weil sie meinen Vater kennenlernte und dann mit mir schwanger wurde (aber Wunschkind), nie ihren Traumberuf ausüben konnte und jetzt sagenhaften 1190€ netto bei 30 Stunden mit nach Hause bringt nach 25 Jahren Arbeit und sie ist auch auf das Gehalt meines Vaters angewiesen. Und auf das Geld eines anderen angewiesen zu sein ist meine persönliche Horrorvorstellung. Eine meiner Freundinnen von der Uni wollte auch hoch hinaus, dann kam aber auch Mann und Kind dazwischen und nun arbeitet sie auch in einem unterbezahlten Job und tut so, als gefalle ihr das. Wer weiß, vielleicht gefällt es ihr ja tatsächlich. Es besteht jedenfalls eine ziemliche Diskrepanz in ihren Aussagen vor dem Kind und nach dem Kind. Kann ja auch sein, dass sie plötzlich Muttersein als Berufung empfindet.
Und dann stelle ich mir wiederum vor, wie es wäre wenn ich eine eigene Familie hätte und das fände ich auch grauenhaft, weil ich gar nicht 24/7 so viel Verantwortung tragen könnte. Mir reicht es ja, übertrieben gesagt, schon, dass ich meine Katze 2x am Tag füttern und mit ihr spielen muss. Keine Angst, ich hab meine Katze ganz doll lieb und ihr geht es auch sehr gut bei mir.
Alles in allem denke ich einerseits, dass ich ja im Gegensatz zu anderen gar keine so schlechte Mutter sein können würde und dann aber, wenn ich nur meine Maßstäbe an mich und mein Leben ansetze, dann denke ich, ich wäre die schlechteste Mutter der Welt und das kann man ja niemandem antun. Und nachdem ich das gedacht habe, denke ich mir: Ja, gut, aber du kennst ja die Leute von früher und weißt wie die sind - einige von denen kann man auch keinem Kind antun und die sind trotzdem Eltern von irgendwem.
Und meine Familie würde sich auch über Nachwuchs freuen, obwohl ich meinen Eltern noch nie einen Freund präsentiert habe - das ist ja dann auch komisch. (Nicht, dass ich derzeit überhaupt einen hätte...) Und überhaupt meine Mutter: die zerreißt sich immer das Maul (ist so!) über die Männer meiner Freundinnen. Das ist auch ein Grund, warum ich nicht vorhabe, ihr irgendwann mal jemanden vorzustellen. Andererseits: es geht hier um mein Leben und irgendwann sind meine Eltern nicht mehr da, da wäre ich ganz alleine. Und so sehr mich das auch stört, so sehr weiß ich doch, was meine Eltern für mich alles auf sich genommen haben - und ich falle eventuell durchs Ref und enttäusche ja dann nicht nur mich sondern auch sie - sie gehen ja davon aus, dass ich das ganz selbstverständlich bestehen werde. Erzeugt auch überhaupt keinen Druck.... .
Ach, ich glaube ich wollte mich einfach nur mal auskotzen und das nieder schreiben, damit mein Kopf frei ist von diesen Gedanken, die doch zu nichts führen - jetzt kann ich weiterarbeiten. Wieder jeede Menge Stundenentwürfe, die doch alle zerrissen werden nächste Woche. Ich habe jahrelanges Mobbing ertragen als Teenager, aber da wusste ich wenigstens, dass es nicht um mich als Person geht, sondern dass die anderen ein Problem mit sich selbst hatten. Hier im Ref wird ausschließlich konstruktive Kritik geübt (das ist ja das Schlimme: die haben immer recht mit ihrer Kritik!) und das auszuhalten ist schon hart und ich merke, wie sehr das schlaucht.