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Benutzer97250 (44)
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Hallo,
mir ist erst kürzlich dieser Artikel in die Hände gefallen:
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Leitsymptome süchtig-perverser Entwicklungen" (13.12.2002)
Er stammt von Volkmar Sigusch, einem Begründer der Sexualwissenschaften in Deutschland.
Im Text heißt es unter anderem:
Lest Euch die Sache mal durch und sagt mir, was ihr davon haltet.
Herzlich,
Captain
mir ist erst kürzlich dieser Artikel in die Hände gefallen:
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Leitsymptome süchtig-perverser Entwicklungen" (13.12.2002)
Er stammt von Volkmar Sigusch, einem Begründer der Sexualwissenschaften in Deutschland.
Im Text heißt es unter anderem:
Der Fetischismus wird von den meisten Experten als Modell der sexuellen Perversion angesehen (1, 6). Tatsächlich ist bei jeder sexuellen Perversion der psychische Mechanismus der Fetischisierung oder der fetischistischen Inszenierung von zentraler Bedeutung für die sexuelle Erregung und Betätigung. Ein Segment oder eine Szene des immer komplexen sexuell-geschlechtlichen Geschehens wird sexualisiert, dominiert alle anderen Segmente oder Szenen und ist für den Perversen unverzichtbar.
In diesem Sinn wäre beispielsweise ein heterosexueller Mann dann pervers, wenn er nur durch das Belauschen einer urinierenden Frau zum
sexuellen Höhepunkt gelangen kann. Bei der Perversion sind alle Sinne und alle Sensationen der Kindheit wie in einem Fetisch zusammengeschoben. Bei der normalen Sexualität liegt dagegen eine Zerstreuung vor: Haut, Brust, Haare, Gesäß, Ausscheidungen, Stimme, Kleidungsstücke und anderes werden mehr oder weniger milde fetischisiert, ohne zum Reiz schlechthin zu werden. Ohne eine gewisse Fetischisierung aber erlischt das Sexualbegehren bei normaler Sexualität sehr schnell.
Das Geheimnis jener Paare, die viele Jahre immer wieder erregend miteinander sexuell verkehren, liegt offenbar darin, dass sie durch eine milde perverse Inszenierung wirksam aufeinander bezogen und miteinander verbunden sind, am besten ohne es zu wissen.
Süchtigkeit
Mit dem Zwang zur Manifestation, Sexualisierung und Fetischisierung ist ein süchtiges Erleben verbunden. Wird das perverse Tun unterbunden, kommt es zu Entzugserscheinungen wie beispielsweise psychosomatischen Beschwerden oder einer Depression. Nur wenn der Suchtcharakter des sexuellen Geschehens unübersehbar ist, sollte die Diagnose Perversion beziehungsweise süchtig-perverse Entwicklung gestellt werden.
Klinisch ist also das Leitsymptom der Süchtigkeit entscheidend.
Lest Euch die Sache mal durch und sagt mir, was ihr davon haltet.
Herzlich,
Captain