Altersunterschied in Beziehungen

[Benutzer191902]

Ich habe erst letztes mit einer Freundin über Altersunterschiede in einer Beziehung gesprochen und gemerkt wie intolerant ich in diesem Aspekt eigentlich bin.
Versteht mich nicht falsch - ich bin der Meinung, dass jeder sein Leben so gestalten möchte, wie er möchte und würde meine Meinung nie so offenkundig austragen, falls jemand einen viel älteren Partner hat (sofern volljährig und Herr seiner Sinne).
Aber es hat für mich immer einen bitteren Beigeschmack, wenn der Altersunterschied 10,15,20 Jahre beträgt.
Noch nicht mal wegen der Reife, sondern wegen der komplett verschiedenen Lebenserfahrung und Lebensmodelle, die man, so viel man sich bemüht, einfach nicht anzugleichen sind, da die Zeit einer Partei einfach fehlt.

Ich meine: was hat die jeweils andere Partei dem anderen zu bieten? Biografisch, peer- mäßig und themenbezogen ist da einfach ein riesiger Sprung und auch wenn ich mich z.B. mit Personen die 15,20 Jahre älter als ich sind, super unterhalten kann, sind sie einfach nicht das selbe wie enge Freunde im meinem Alter.

Irgendwie kommt es beim näheren hinhorchen auch immer einem vor, als würde der eine Partner bei dem anderen irgendwas verlorenes suchen wollen. Aber vielleicht fehlt mir auch einfach die Perspektive dazu.

 

[Benutzer107106]

Kommt aufs Alter an. Mit 18 ist 5 Jahre nach unten nicht nur kritisch.
20/25 ist okay. 30/40 auch und 40/60 sehe ich auch kein Problem. Thema ist hier immer das Machtgefälle. 16/36 wäre der ältere dem jüngeren in allem überlegen. Bei 47/67 ist dem nicht mehr so.

 

[Benutzer163532]

Irgendwie kommt es beim näheren hinhorchen auch immer einem vor, als würde der eine Partner bei dem anderen irgendwas verlorenes suchen wollen.

Fände ich nicht schlimm, solange niemand – unbewusst oder bewusst – ausgenutzt wird. Das muss nicht zwangsläufig der Fall sein, schließe mich dazu den Ausführung von LULU1234 an.

 

[Benutzer192870 (53)]

Meine erste Frau war fünf Jahre älter (27/32), meine Zweite 9,5 Jahre jünger (34/25), in beiden Beziehungen gab es überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten, der Funke ist in beiden Fällen übergesprungen. Wenn es passt, sehe ich da kein Problem. Ein potentielles Machtgefälle sollte jedoch nicht gegeben sein.

 

[Benutzer59943 (43)]

Aber es hat für mich immer einen bitteren Beigeschmack, wenn der Altersunterschied 10,15,20 Jahre beträgt.

10 Jahre unterschied s
ind auch was komplett anderes als zwanzig jahre. Zwanzig jahre altersunterschied ist schon eine andere generation.

 

[Benutzer166007 (40)]

Irgendwie kommt es beim näheren hinhorchen auch immer einem vor, als würde der eine Partner bei dem anderen irgendwas verlorenes suchen wollen. Aber vielleicht fehlt mir auch einfach die Perspektive dazu.

Bei sehr großen Altersunterschieden wird das auch der Fall sein.

Wobei das nicht einmal zwingend ein Thema des Alters ist. Auch gleichaltrige Paare können zusammen sein, weil sie irgendein unverdautes Lebensthema mit sich herum schleppen und meinen, es durch den anderen gelöst zu bekommen.

Ob es sich konstruktiv oder destruktiv gestaltet, hängt ganz davon ab, ob es den Beteiligten bewusst ist und ob es da noch andere Säulen gibt, die die Beziehung tragen. Oder ob sie eben einzig auf Projektion und Kompensation basiert.

 

[Benutzer44981]

Das ist doch in erster Linie etwas, was die Beteiligten selbst entscheiden müssen.

Problematisch fände ich es, wenn das Paar Kinder hat oder haben will und ein Elternteil (also aus biologischen Gründen fast immer der Vater) so alt ist, dass erhebliche altersbedingte Einschränkungen ziemlich wahrscheinlich sind, bevor die Kinder richtig auf eigenen Beinen stehen und für sich selbst sorgen können.
Und für das Paar selbst ist es vielleicht auch eher suboptimal, wenn die eine Person wegen altersbedingter Zipperlein schon stark eingeschränkt ist, während die andere voll im Saft steht und mehr erleben und unternehmen will.

Ebenso ist es vielleicht schwierig, wenn die Partner in unterschiedlichen Lebensphasen sind. Also wenn z.B. wenn die eine Person schon im Berufsleben etabliert ist, während die andere gerade so mit Ausbildung oder Studium anfängt und finanziell und so noch lange nicht auf eigenen Beinen stehen kann.

Aber solange beide mehr oder weniger fest mitten im Leben stehen (und diese Lebensphase ist ja doch ziemlich lang), finde ich das Thema Altersunterschied nicht so relevant, dass ich da irgendwie als externer Beobachter die Nase rümpfen müsste.

 

[Benutzer173382 (29)]

Mein Mann ist 31, und ich 29.

Allerdings ist bei meinem Vater ein großer Altersunterschied. Mein Vater ist 49 und meine Stiefmutter 34.

 

[Benutzer59943 (43)]

auch wenn ich mich z.B. mit Personen die 15,20 Jahre älter als ich sind, super unterhalten kann, sind sie einfach nicht das selbe wie enge Freunde im meinem Alter.

das mag bei dir so sein, aber das gilt deswegen ja nicht für alle Menschen. Meine beste Freundin ist 25 Jahre älter als ich, sie ist seit 13 Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben und wir profitieren gerade von unserem Altersunterschied. Dass wir verschiedenen Generationen angehören ist gerade das gute

Mein Bruder ist mit einer 12 Jahre älteren Frau verheiratet und das klappt auch seit vielen Jahren gut. Es bestand nie ein Kinderwunsch, von daher war der Altersunterschied auch biologisch nie ein Problem. Sie erdet ihn gut und sie profitiert von seinem jugendlichen Alter und er hält sie da ganz gut fit. Also die Kombi kann zum Vorteil aller Beteiligten sein und das muss nicht immer nachteilig sein.

 

[Benutzer205991 (65)]

Aber vielleicht fehlt mir auch einfach die Perspektive dazu.

Das könnte durchaus sein.
Natürlich macht man sich „ nach näherem Hinhören „ sein eigenes Bild…
Ich glaube aber: so ganz lässt sich ein Paar von außen betrachtet nicht entschlüsseln, weder mit Küchenpsychologie und auch nicht vollständig vom Profi.
Ein verborgener Zauber bleibt unsichtbar.
Gleichaltrige können völlig inkompatibel sein und Paare selbst mit großem Altersabstand harmonieren; auch wenn jeder sein individuelles Leben hat lässt sich damit Partnerschaft verbinden.

 

[Benutzer122533 (36)]

Noch nicht mal wegen der Reife, sondern wegen der komplett verschiedenen Lebenserfahrung und Lebensmodelle, die man, so viel man sich bemüht, einfach nicht anzugleichen sind, da die Zeit einer Partei einfach fehlt.

Zu 20 Jahren kann ich persönlich nichts sagen, aber bei 10 und 15 ist das nicht zwangsläufig so. Je weiter weg von den großen, anfänglichen Sprüngen (Schule / Uni / erster Job) man ist, desto weniger Unterschied machen die paar Jahre. Ich habe Freunde, die exakt so leben wie ich bzw. mein gleichaltriger Freundeskreis, die Altersspanne geht aber von ca. -10 Jahren und +10 Jahren zu meinem Alter. Im Job merkt man das viel mehr als im Privatleben. Bei manchen Themen habe ich wesentlich mehr Erfahrung, bei anderen jemand der anderen, egal, ob jünger oder älter.
Meinen Ex, der 14 Jahre älter war, habe ich lange auf ca. 3 Jahre älter geschätzt, bis das Thema aufkam. Da wäre ich fast vom Stuhl gefallen. Wenn einer von uns in etwas mehr Lebenserfahrung hatte, war das in 90% der Fälle ich...

Ich bin da ganz bei LULU1234 , solange es kein Machtgefälle gibt und beide glücklich sind, ist doch alles fein, egal, welche Zahl im Ausweis steht.

 

[Benutzer89539]

Ich kann da jetzt nicht wirklich was anklicken. Ich finde generell schon, dass ein sehr Altersunterschied auf ein Machtgefälle und irgendwas schlecht aufgearbeitetes hinweisen muss.

Wobei das natürlich nicht automatisch der Fall sein muss (und selbst wenn, muss das nicht per se etwas schädliches sein nehme ich an). Insofern fällt es mir schwer, von außen ein pauschales Urteil zu fällen.

Sobald es strafrechtlich relevant wird, ist es natürlich eh ein klarer Fall.

 

[Benutzer96053]

Bei uns war das "Problem" ganz simpel: Wir haben uns beide total verschätzt. Er hat mich älter und reifer geschätzt, ich ihn wesentlich jünger. Er sieht auch heute nicht aus wie 51, ich erschrecke manchmal, wenn ich andere 50-Jährige sehe, weil mein Mann einfach jünger wirkt. (Nicht unbedingt wie Ende 30, aber doch eher Mitte 40.)
Meine Eltern haben mich mit einem großen Abstand zu meinen Brüdern bekommen, ich bin von klein auf mit älteren Jungen sozialisiert worden und sehe in meinem Mann, der immer noch 20 Jahre jünger als mein Vater ist, keinen Vaterersatz. Meine Schwiegereltern und meine Eltern trennen nur wenige Jahre, insofern überschneiden sich hier auch keine Generationen und es fühlt sich trotzdem total stimmig an. Ich glaube, es wäre seltsam für mich persönlich, wenn mein Mann und mein Vater gleichaltrig wären, aber wenn wir uns trotzdem verliebt hätten, dann wäre es eben so.

Klar, hinten raus kann es sein, dass uns mal Zeit fehlen wird, realistisch betrachtet werden wir vermutlich nicht zusammen alt sein. Vielleicht sterbe ich ja früher oder er wird sehr alt, wer weiß das schon, aber wenn es nicht so ist, dann haben wir uns die 40 Jahre so sehr geliebt, dass es okay ist, dass es nicht mit einem anderen Mann 50 sind.

Auch meine Familie und meine Freunde Freunde stören sich nicht am Altersunterschied, weil er schlicht keine Rolle spielt und weder Thema ist, noch überhaupt auffällt.

 

[Benutzer191902]

Auch gleichaltrige Paare können zusammen sein, weil sie irgendein unverdautes Lebensthema mit sich herum schleppen und meinen, es durch den anderen gelöst zu bekommen.

Ja das stimmt, ob das aber gesund ist steht aber auch irgendwo auf einem anderen Blatt.

das mag bei dir so sein, aber das gilt deswegen ja nicht für alle Menschen. Meine beste Freundin ist 25 Jahre älter als ich, sie ist seit 13 Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben und wir profitieren gerade von unserem Altersunterschied. Dass wir verschiedenen Generationen angehören ist gerade das gute

Naja, Freundschaft ist nicht das selbe wie Partnerschaft.
Ich habe auch bis heute engen Kontakt zu meiner alten Lehrerin, der ich dankbar bin, dass ich sie in meinem Leben habe darf. Sowohl als Mentorin, aber auch als Vertrauensperson und "Freundin", wenn man es so nennen möchte. Da wird sich der Altersunterschied auch auf 15-20 Jahren belaufen und dennoch ist das allein ganz anderes Verhältnis, als es beispielsweise bei meiner "Wahlschwester" ist, mit der ich zusammen von Sandkastenalter an aufgezogen wurde. Ganz einfach weil die Umstände, Sorgen etc. mit denen man in der Zeit großgezogen wurde komplett andere sind.
Und da sind auch schon 10 Jahre unfassbar viel als Vertreter der sehr frühen Gen Z, wenn ich mir meine Generationskollegen anschauen, die rund 10 Jahre jünger sind als ich; in einer Zeit wo es weder YouTube noch Smartphone etc gab und die Angst vor dem Terror beginnend mit 9/11 eine komplett neue Dimension für ein kleines Kind hatte- was natürlich nicht in Relation zu heute stehen soll.
Aber ja es kann funktionieren - Ausnahmen bestätigen die Regel, nur ist es halt in vielen Fällen ein heißes Eisen, an dem man sich schnell verbrennen kann. Ich glaube es gibt da sogar Statistiken zu.

 

[Benutzer87573 (36)]

Insofern keiner minderjährig / noch sehr jung ist beziehungsweise kein großes Machtgefälle dabei ausgenutzt wird, finde ich auch Beziehung mit größeren Altersunterschieden für andere in Ordnung.

Für mich selber möchte ich das lieber nicht und so habe ich auch abgestimmt. Ich würde jemanden präferieren, der maximal so 2-3 Jahre jünger oder älter ist als ich. Wenn es passen würde, würde ich vermutlich auch bis maximal zehn Jahre hoch-/runtergehen gehen. Runter eher weniger als hoch. Eine Beziehung mit einem 26-jährigen könnte ich mir nur schwer vorstellen.

 

[Benutzer188774]

Meinen aktuellen Partner und mich trennen gut 5 Jahre. Das finde ich okay, aber auch hier merkt man schon, dass wir die Kindheit und Jugend ganz unterschiedlich erlebt haben (Musik, TV, Bücher, Zeitgeist, politisch).

Als ich 40 war, lernte ich mal Jemanden kennen, der 10 Jahre älter war und zudem älter aussah. Ging aus anderen Gründen nicht wirklich gut, aber da fühlte sich der Altersunterschied schon irgendwie seltsam an.

In unserem Freundeskreis gibt es einen Mann Mitte/Ende 50 mit einer Ehefrau, die gut 12/13 Jahre jünger ist. Er ist optisch jünger als sein biologisches Alter und auch sonst scheint es gut mit beiden zu passen. Leider spricht er manchmal aber über noch jüngere Frauen, was dann für mich so klingt, als meint er, bei diesen eine super Chance zu habe, wäre er nun morgen Single. Das finde ich total unangenehm und das ist dann auch etwas, was ich an einem größeren Altersgefälle nicht mag. Diese, ich nenne es jetzt mal so, Selbstverständlichkeit, die da besonders Männer gern an den Tag legen. Als ob junge attraktive Frauen nur auf sie warten würden, denn man ist optisch ja noch so super (im Gegensatz zu gleichaltrigen Frauen) und hat zudem ja "Lebenserfahrung", was ja jeden Mann (angeblich) so anziehend macht. In meinen Augen machen sich da so manche Männer echt zum Horst und damit werden sie dann auch für mich unattraktiv, selbst wenn sie in meiner Altersklasse sind.

 

[Benutzer195524 (40)]

Ich hatte meine Wunschalterspanne lange Zeit auch so um die maximal 5 Jahre gesetzt.
Mittlerweile im fortschreitenden Alter und entsprechender Erfahrung kann ich mir auch eine 10 oder 12 Jahre jüngere Frau ohne größeres Problem vorstellen. Nach oben bin ich auch offen, allerdings besteht da irgendwie weniger Nachfrage
Zum Thema Machtgefälle achte ich von Beginn an generell wie in all meinen Zwischenmenschlichen Beziehungen auf absolute Augenhöhe.

 

[Benutzer217004 (29)]

Puuuh schwer zu beantworten für mich.

Als ich jünger war und mit beziehungen begonnen hab,.. sagen wir mal so 15 Jahre, wusste ich: jünger als ich, will ich nicht. Die Jungs in dem alter waren halt mental anders drauf und das hat sich halt auch immer verschoben. Mit 17 hätt ich auch keinen 15 jährigen gebraucht. Mit 22 auch keinen 18/19 jährigen, obwohl das von der spanne nciht so weit weg ist und ich die weisheit auch nicht mit dem Löffel gefressen hab

Joa dann waren sie immer so 3 - 5 Jahre älter als ich und die einzige konstellation die da für mich im Kopf komisch war, war ich 17, er über 20. Das war für mich so weit weg und es fühlte sich an, als wär er voll alt

aber wenn ich 27 bin und er 35 wär mir das egal.

Einen Abstand von 20 Jahren kann ich mir auch nicht vorstellen, aber was weiß man

 

[Benutzer72433]

Ich für mich kann sagen, dass maximal 10 Jahre älter in Frage kommt - sonst passt mir der Körpergeruch nicht mehr.

Jünger? Keine Ahnung, wird vermutlich ähnlich sein, ausserdem greift sonst eh der Welpenschutz.

Wie andere das halten ist mir egal, wenns sie glücklich macht ists doch gut.

Sowas wie "komplett verschiedene Lebenserfahrungen" liegt meiner Erfahrung nach nur zu nem Bruchteil am Alter.