AMA AMA - Ich habe LRS

[Benutzer107106]

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Ihr Lieben,
LRS ist in meinem Fall nicht ganz richtig, da ich immer gut und gerne gelesen habe und auch sehr gut vorlesen kann. Trotzdem tanzen beim Lesen die Buchstaben vor meiner Nase. Nur bei besonders langen Worten, wie sie in Fachartikeln vorkommen habe ich Probleme.
Meine Rechtschreibschwäche wurde in der Sek 1 diagnostiziert. Ich verwechselte fortwährend Buchstaben und hatte "ulkige" Fehler in meinen Aufsätzen. Als in Mathe die Buchstaben als Platzhalter kamen versagte ich bei der p-q-Formel vollständig, weil gerade diese Buchstaben so extrem gleich sind. Kann das nicht T-O-Formel sein... Leider erlaubte mein Mathelehrer mir nicht mit Grossbuchstaben zu arbeiten. Man sieht, LRS zieht sich durch alle Bereiche des Lebens.
Mit viel Training ist meine Rechtschreibung heute in einem Bereich, dass ich mich nicht mehr sofort oute. Ich habe in der Oberstufe u.a. auch einen Deutsch-LK besucht und diesen mit einem "gut" abgeschlossen. Anschliessend studierte ich deutsch auf Lehramt. Ich schreibe gerne und viel und ich lese gerne und viel.
Trotzdem verbindet mich eine Hassliebe zu den Buchstaben. Ständig tanzen sie aus der Reihe, manchmal schreibt meine Hand andere Dinge als sie soll - ein Grund weswegen ich lieber tippe, als handschriftlich zu arbeiten - einzelne Buchstaben sind für mich deutlich schwieriger zu identifizieren, als Wörter. Wörter habe ich wie eine Fotosammlung in meinem Gehirn abgespeichert, welche ich beim Anblick ständig miteinander vergleiche. Auch beim Tippen schreibe ich nicht wirklich, ich male eher die Bilder in meinem Kopf ab. Beim Lesen ist es für mich daher nicht einfach Handschriften zu entziffern, auch wenn diese eigentlich schön und ordentlich sind. Umso mehr eine Handschrift aussieht wie Druckschrift, umso besser für mich.
Ich kann mir teilweise die Rechtschreibung einfachster Wörter nicht merken und muss in meinem Kopf dann wie ein Grundschüler die "Probe" machen: Hund oder Hunt: Ach ja, Hundehütte...
Umso müder ich werde, umso schlimmer wird es. Am Ende schreibe ich sogar meinen Namen falsch und bemerke es nicht einmal...

Ich bin gespannt auf eure Fragen.
LG
Lulu

P.S. Leider ist meine Taste mit Buckel-S und Fragezeichen kaputt

 

[Benutzer147358 (31)]

Wird es nicht furchtbar anstrengend für dich Klausuren zu korrigieren? Sind ja alle handschriftlich und oft auch in Schreibschrift.
Warum hast du dich für deutsch entschieden?
Wurde im Studium deine LRS berücksichtigt?

 

[Benutzer107106]

Wird es nicht furchtbar anstrengend für dich Klausuren zu korrigieren? Sind ja alle handschriftlich und oft auch in Schreibschrift.
Warum hast du dich für deutsch entschieden?
Wurde im Studium deine LRS berücksichtigt?

1. Ich habe auf Grundschule studiert. Da geht es am besten. Kinderschrift ist am besten zu lesen.
2. Für Grundschule muss man in NRW Deutsch und Mathe machen, da geht kein Weg dran vorbei.
3. nein.

 

[Benutzer72433]

keine direkte frage, aber... wow. da wäre ich nie drauf gekommen bei all den beiträgen, die du hier schon geschrieben hast - du scheinst das echt gut unter kontrolle zu haben!

falls du mehrere sprachen beherrschst: gibts da für dich unterschiede, welche einfacher oder schwerer sind?

 

[Benutzer44981]

Off-Topic:
Keine Frage, aber eine Anmerkung:

Als in Mathe die Buchstaben als Platzhalter kamen versagte ich bei der p-q-Formel vollständig, weil gerade diese Buchstaben so extrem gleich sind. Kann das nicht T-O-Formel sein... Leider erlaubte mein Mathelehrer mir nicht mit Grossbuchstaben zu arbeiten. Man sieht, LRS zieht sich durch alle Bereiche des Lebens.

Das ist mal wieder typisch für den meiner Meinung nach absolut bescheuerten, schulischen Mathe-Unterricht, der nur darauf ausgelegt ist, irgendwelche Dinge nach genau vorgegebenem Schema auszurechnen und der keinerlei Wert darauf legt, die Mathematik dahinter irgendwie zu verstehen.
Wieso wird dieses Fach nicht einfach in "Rechnen mit Rezept" umbenannt?

Ein guter Mathelehrer hätte es dir in einem Mathematikunterricht, der diesen Namen auch verdient hat, einfach freigestellt, die Variablen nach eigenem Gutdünken zu benennen, weil es sowieso scheißegal ist, ob sie jetzt p und q, oder t und o heißen und hätte das auch gleich genutzt, um allen Schülern nochmal zu veranschaulichen, dass es völlig egal ist, mit welchem Namen eine Variable bezeichnet wird.

 

[Benutzer107106]

keine direkte frage, aber... wow. da wäre ich nie drauf gekommen bei all den beiträgen, die du hier schon geschrieben hast - du scheinst das echt gut unter kontrolle zu haben!

falls du mehrere sprachen beherrschst: gibts da für dich unterschiede, welche einfacher oder schwerer sind?

Ja, die gibt es. Englisch kann ich fliessend lesen, sprechen und verstehen. Schriftlich ist es leider eine Katastrophe Das ist schade, weil ich gerne bei Reddit und Imgur aktiver wäre. Dank guter Rechtschreibprogramme geht es aber halbwegs. Auf der Arbeit schreibe ich recht viel auf Englisch und ich lese die Sachen eben 10 mal durch und lasse sie einige Zeit liegen, bevor ich E-Mails abschicke. Englisch hat zum Glück viele einfache und vorallem kurze Wörter. So ist mein Englisch immer noch besser als das der meisten Kollegen.
Französisch war wiederum eine Qual. Ich war kaum in der Lage mir irgendetwas zu merken, die riiiesen langen Satzkonstruktionen, Fragewörter und Phrasen gingen gar nicht. Auch hier gilt wieder: Sprechen, lesen und verstehen war immer ok. Nur bei den Klausuren konnte ich mich freuen, wenn ich eine 4 bekommen habe. In Rechtschreibung bekam ich immer 0 Punkte.
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Off-Topic:
Keine Frage, aber eine Anmerkung:

Das ist mal wieder typisch für den meiner Meinung nach absolut bescheuerten, schulischen Mathe-Unterricht, der nur darauf ausgelegt ist, irgendwelche Dinge nach genau vorgegebenem Schema auszurechnen und der keinerlei Wert darauf legt, die Mathematik dahinter irgendwie zu verstehen.
Wieso wird dieses Fach nicht einfach in "Rechnen mit Rezept" umbenannt?

Ein guter Mathelehrer hätte es dir in einem Mathematikunterricht, der diesen Namen auch verdient hat, einfach freigestellt, die Variablen nach eigenem Gutdünken zu benennen, weil es sowieso scheißegal ist, ob sie jetzt p und q, oder t und o heißen und hätte das auch gleich genutzt, um allen Schülern nochmal zu veranschaulichen, dass es völlig egal ist, mit welchem Namen eine Variable bezeichnet wird.

Genau das denke ich auch. Es zeigt auch, dass viele Lehrer einfach Fachiditionen waren. Heute gibt es zum Glück Lehrveranstaltungen, die auf genau solche Probleme hinweisen. Dyslexie, Matheangst oder auch Dyskalkulie sind eben Probleme in vielen Fächern, nicht nur in einem bestimmten.

 

[Benutzer72433]

war es für dich eine erleichterung, als du die diagnose bekommen hast (wie kam es eigentlich dazu?) und du wusstest, dass du nicht "einfach nur doof bist" (sorry, das klingt wiederum doof, aber ich hab keine bessere formulierung - ist nicht böse gemeint!)? hat sich dadurch etwas für dich geändert?

 

[Benutzer11345]

Hast du Probleme bei Kochrezepten? Beispielsweise ist es ein Unterschied ob man 1 Teelöffel oder 1 Esslöffel (1 TL vs 1 EL) Salz nimmt.

und hast du Probleme bei Passwörtern die aus Buchstaben bestehen?

 

[Benutzer]

1. Ich habe auf Grundschule studiert. Da geht es am besten. Kinderschrift ist am besten zu lesen.
2. Für Grundschule muss man in NRW Deutsch und Mathe machen, da geht kein Weg dran vorbei.
3. nein.

Aber du arbeitest doch gar nicht als Lehrerin, sondern als Autorin (habe ich neulich irgendwo von dir gelesen), oder?

 

[Benutzer107106]

Aber du arbeitest doch gar nicht als Lehrerin, sondern als Autorin (habe ich neulich irgendwo von dir gelesen), oder?

Ja, aber trotzdem habe ich das studiert und habe natürlich auch viel dem Feld gearbeitet: Nachhilfelehrerin, in Schulen, Praktika, etc.
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war es für dich eine erleichterung, als du die diagnose bekommen hast (wie kam es eigentlich dazu?) und du wusstest, dass du nicht "einfach nur doof bist" (sorry, das klingt wiederum doof, aber ich hab keine bessere formulierung - ist nicht böse gemeint!)? hat sich dadurch etwas für dich geändert?

Ja, war es. Meine Eltern haben das ziemlich gut gemacht. Bei meine Bruder wurde einige Zeit zuvor ADHS und später LRS diagnostiziert. Bei ihm das ganze deutlich extremer als bei mir, die Diagnose kam bei ihm schon im Kindergarten. Daher kam dann auch der Gedanke mit mir zu dem Kinderpsychologen zu gehen, da ich auch Konzentrationsprobleme und damit einhergehende Lernprobleme hatte. Nach einigen Tagen des Durchcheckens und gefühlten tausend Tests, EEGs, etc war dann klar, dass ich hochbegabt bin, aber LRS und auch ADS habe, allerdings ohne H. Ersteres kann eben die anderen Probleme bis zu einem gewissen Mass auffangen. Ich habe ein extrem gutes Gedächtnis. Daher kann ich mir die Wörter eben bildlich abspeichern und dann hervorrufen und innerlich abmalen. Auch hatten die Rechtschreibtrainingsprogramme bei mir mehr Chancen, als bei unterdurchschnittlich begabten Menschen.

Meine Eltern haben mir damals nicht gesagt, dass ich als hochbegabt gelte und ich glaube, dass das die richtige Entscheidung war, vor allem, weil sie mir keine konkrete Zahl genannt haben. Für einen Teeny ist das sicherlich nicht besonders nützlich. Das haben sie erst später, als ich in der Oberstufe massiv zweifelte und überlegte abzubrechen. Da haben sie mir dann gesagt, dass es mit meinem IQ eine Verschwendung wäre kein Abi zu machen. Das war in dem Moment ganz gut, da ich echt einen Egoschmeichler brauchte, sonst hätte ich die Schule abgebrochen.

Rückwirkend kann ich mit meiner Diagnose viele Probleme in meinem Leben deutlich besser verstehen und konnte mir dann die Hilfe suchen, die ich brauchte. Auch als Nachhilfelehrerin war es manchmal genial zu einem Schüler zu sagen "Ich weiss, wie du dich fühlst. Guck mal, ich habe das geschafft, du wirst es auch!" Das hat bei vielen unglaubliche Motivation hervorgehohlt und auch Eltern beruhigt.
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Hast du Probleme bei Kochrezepten? Beispielsweise ist es ein Unterschied ob man 1 Teelöffel oder 1 Esslöffel (1 TL vs 1 EL) Salz nimmt.

und hast du Probleme bei Passwörtern die aus Buchstaben bestehen?

1. Ich muss mich extrem konzentrieren, meistens kann man es aber aus dem Kontext herausziehen. Ich lerne häufige Rezepte einfach auswendig
2. Ja habe ich. Massiv. Daher ändere ich diese immer in Kombinationen, die ich mir merken kann: Anfangsbuchstaben von Dingen oder Namen.
FunFact: Mit Zahlenkombinationen habe ich ähnliche Probleme. Die hüpfen mir auch vor den Augen. Trotzdem war ich in Mathe recht gut. Man rechnet ja selten im Milliardenraum.

 

[Benutzer]

Nur eine kleine Anekdote. Ich habe auch ADS, auch wenn erst spät diagnostiziert. Aber als ich festgestellt habe, dass ich eigentlich gar nicht so dumm bin, sondern eher das Gegenteil, habe ich mich auch darauf fixiert mein Abi durchzuziehen. Sonst hätte ich wahrscheinlich abgebrochen. Dann gab es zufällig auch Lehrer, die das verstanden haben und mich dementsprechend gefördert haben.

 

[Benutzer44981]

Off-Topic:

Genau das denke ich auch. Es zeigt auch, dass viele Lehrer einfach Fachiditionen waren. Heute gibt es zum Glück Lehrveranstaltungen, die auf genau solche Probleme hinweisen. Dyslexie, Matheangst oder auch Dyskalkulie sind eben Probleme in vielen Fächern, nicht nur in einem bestimmten.

Wenn es tatsächlich um das Verständnis der Mahtematik geht, muss man keinerlei Ahnung vom Thema LRS, usw. haben, um bei seinen Schülern auch die Verwendung von anderen Buchstaben als Variablen in irgendeiner Formel zu akzeptieren, da diese eben prinzipiell beliebig austauchbar sind.
Aber zumindest in meiner Schulzeit ging es eben nicht darum, tatsächlich ein mathematisches Verständnis zu entwickeln, sondern einzig und allein darum, irgendwelche Aufgaben nach einem vorgegebenen Schema zu lösen - also genau wie Kochen nach einem Kochrezept, in dem wirklich jeder einzelne Handgriff festgelegt ist.

 

[Benutzer68775 (40)]

Off-Topic:
Spannend, Buchstabenprobleme kann ich mir so gar nicht vorstellen, dafür hab ich in ziiiiemlich späten Jahren eine andere Kombi von "Hirnfehlern" (wie eine Freundin liebevoll sagte ) diagnostiziert bekommen, und kann nachvollziehen, wie es ist, wenn etwas für einen keinen Sinn gibt, was für andere völlig normal zu sein scheint.

Worauf würdest du mit deinen Erfahrungen bei deiner Tochter speziell achten, und welche Förderungen waren für dich besonders hilfreich?

 

[Benutzer107106]

Off-Topic:
Spannend, Buchstabenprobleme kann ich mir so gar nicht vorstellen, dafür hab ich in ziiiiemlich späten Jahren eine andere Kombi von "Hirnfehlern" (wie eine Freundin liebevoll sagte ) diagnostiziert bekommen, und kann nachvollziehen, wie es ist, wenn etwas für einen keinen Sinn gibt, was für andere völlig normal zu sein scheint.

Worauf würdest du mit deinen Erfahrungen bei deiner Tochter speziell achten, und welche Förderungen waren für dich besonders hilfreich?

1. Die Buchstaben dürfen sehr lange nicht "Tee" und "Es" und "Pe" heissen, sondern eben t, p , k, etc. Das hilft. Sonst wird Ente zu NT.
2. Werde ich Warnsignale, wie eben häufige Fehler, früh beachten. Dann muss man Lernwörterkarteien anlegen und diese ständig üben, nur so können sich die Wortbilder im Gehirn einprägen.
3. Regeln, Regeln, Regeln: Ein LRS-Kind entwickelt kaum, bzw. nur mühsam ein Sprachgefühl. Man muss sich die Regeln immer und immer wieder vor Augen führen, sonst hat man keine Chance.
4. Zum vielen Lesen und auch zum vielen Schreiben anregen. Nur wer übt kann auch lernen. Fanfiction, Gedichte, eigene Geschichten, etc.
5. Fehler korrigieren, aber nie alle aufeinmal. Auf jeden Fehler hinzudeuten ist für das Kind nicht schön. Aber auf wichtige Regeln muss man achten: Namenwörter werden gross geschrieben. Liest du "der, die, das, ein, eine" wird wahrscheinlich ein Nomen folgen: Suche es! Nach einem Punkt wird gross weitergeschrieben!
6. Fehlersuchen üben. Ich mache Fehler und vor allem viele. Wichtig ist es daher, dass ich sie finde: Einmal durchlesen, um zu schauen, ob der Text vollständig ist und keine Wörter ausgelassen wurden. Zur Not Texte rückwärts Wort für Wort lesen.

Besonders haben mir tatsächlich Uniseminare zum Thema Orthographie geholfen. Da habe ich den letzten Schliff bekommen - und den Unterschied zwischen wiederkehren und wieder kehren verstanden .

 

[Benutzer]

wow, ich wäre bei deinen langen, ausführlichen und hilfreichen beiträgen auch nie darauf gekommen..

mich interessiert jetzt eher die kleine anmerkung, dass du als autorin arbeitest.. ?! was genau schreibst du? wie kam es dazu usw.?
(find ich total spannend, weil ich selbst gern lese und ein kleiner (sehr kleiner) teil in mir sich wünscht, es gäbe mal ein buch, welches ich geschrieben habe.. )

 

[Benutzer89563 (43)]

In der pq-Formel auf pq bestehen, aber bei Pythagoras (a²+b²=c²) in der Klassenarbeit dann gerne mal andere Bezeichnungen für die Seiten des Dreiecks benutzen, am besten auch noch a, b und c in vertauschten Rollen. Den Lehrer hätte ich gefressen.

Zu meiner Frage (Ich bin da eher technisch interessiert):
Auf Dyslexie Font: The dyslexia font which eases the reading kann man eine speziell für Dyslexie entwickelte Schriftart in Aktion sehen, alternativ gibt es z.B. OpenDyslexic.

Die Buchstaben dieser Schriften sind individueller gestaltet, und haben im unteren Bereich eine dickere Linienbreite, was ihnen dort mehr Gewicht verleiht, und das Tanzen verringern soll.

Sind für dich Texte in der Schrift tatsächlich leichter zu lesen?

 

[Benutzer107106]

wow, ich wäre bei deinen langen, ausführlichen und hilfreichen beiträgen auch nie darauf gekommen..

mich interessiert jetzt eher die kleine anmerkung, dass du als autorin arbeitest.. ?! was genau schreibst du? wie kam es dazu usw.?
(find ich total spannend, weil ich selbst gern lese und ein kleiner (sehr kleiner) teil in mir sich wünscht, es gäbe mal ein buch, welches ich geschrieben habe.. )

Ich schreibe keine Romane, sondern Texte für Verlage: Klappentexte, Beschreibungen, Anleitungen, Schulbücher, Zeitschriftenartikel, etc. Ich bin da mit Zufall reingerutscht: Aus einem 450-Job im Abitur wurde eine Festanstellung und eine Selbstständigkeit. Und mit Vitamin-B wurde ich bekannter, bzw. wurde "herum gereicht" und weiter empfohlen. Sowas klingt spektakulärer als es ist und ich habe eine besondere Niesche gefunden. Bei den grossen spiele ich nicht mit, ich kenne natürlich Lektoren, die wiederum bei den "ganz Grossen" mitgemacht, Dan Brown editiert haben oder bei Diogenes arbeiten, etc.
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Zu meiner Frage (Ich bin da eher technisch interessiert):
Auf Dyslexie Font: The dyslexia font which eases the reading kann man eine speziell für Dyslexie entwickelte Schriftart in Aktion sehen, alternativ gibt es z.B. OpenDyslexic.

Die Buchstaben dieser Schriften sind individueller gestaltet, und haben im unteren Bereich eine dickere Linienbreite, was ihnen dort mehr Gewicht verleiht, und das Tanzen verringern soll.

Sind für dich Texte in der Schrift tatsächlich leichter zu lesen?

Ja, das kann man tatsächlich gut lesen. Die Buchstaben empfinde ich als angenehm, was mich überrascht hat. Normalerweise lese ich die Sarifenschriften nämlich lieber: Times New Romans, zb, da ihre Sarifen, also ihre kleinen Striche oben und unten an den Buchstaben eine imaginäre Linie vorgeben und für mich daher ruhiger aussehen und angenehemer zu lesen sind, als zb. Arial oder Calibri. Ganz schrecklich sind Schriftarten, in denen Buchstaben sich sehr ähneln, ein kleines t, ein kleine l und das grosse I sehen häufig nahezu identisch aus. Im Kopf geschieht dann quasi das:

 

[Benutzer89563 (43)]

Times New Romans, zb, da ihre Sarifen, also ihre kleinen Striche oben und unten an den Buchstaben eine imaginäre Linie vorgeben und für mich daher ruhiger aussehen und angenehemer zu lesen sind, als zb. Arial oder Calibri.

Das sehe ich ganz ähnlich. Die serifenlosen Schriften sind OK für Schlagzeilen und kurze Texte. Am Bildschirm sind sie wegen der geringeren Auflösung zwar sauberer darstellbar, aber für alles Gedrucke, was über ein paar Wörter hinaus geht, sind Serifenschriften einfach unersetzlich. Leider wirft man diese Erkenntnis heute mehr und mehr über den Haufen, und druckt sogar Bücher in Arial.

 

[Benutzer]

Wärest du zufällig von Natur aus Linkshänderin und musstest auf rechts umlernen?

Meine Mutter musste (von ihrem Vater aus) umlernen und verdreht beim Schreiben gerne mal die Buchstaben... ähnlich wie du es mit p und q in Mathe erzählt hast... Lesen klappt aber ganz gut. Sie vermutet einen Zusammenhang zwischen "linkshändig sein" bzw. "umlernen müssen auf die 'schöne' Hand" und Legasthenie...

 

[Benutzer107106]

Wärest du zufällig von Natur aus Linkshänderin und musstest auf rechts umlernen?

Meine Mutter musste (von ihrem Vater aus) umlernen und verdreht beim Schreiben gerne mal die Buchstaben... ähnlich wie du es mit p und q in Mathe erzählt hast... Lesen klappt aber ganz gut. Sie vermutet einen Zusammenhang zwischen "linkshändig sein" bzw. "umlernen müssen auf die 'schöne' Hand" und Legasthenie...

Nein. Ich bin Rechtshänderin. Mein Vater und Bruder sind Linkshänder, das wäre also aufgefallen

 

[Benutzer]

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[Benutzer107106]

Das erklärt, warum du als Deutschstudentin doch einige Fehler machst, die ich von einer Deutschstudentin niemals erwartet hätte.^^

Mein Leben wird allerdings zurzeit von einer kaputten Laptoptastatur erschwert