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Benutzer161532 (31)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo allerseits!
Ich hoffe es ist okay, dass ich gleich zwei Threads eröffne. Ich habe mir die letzten Tage sehr viele Gedanken gemacht und beide Themen in einen Thread zu packen, würde denke ich zu wirr werden.
Also dann! Ich habe diesen Thread hier eröffnet, da ich seit einigen Jahren ein paar … ich weiß nicht, wie ich es nennen soll, „Vertrauensprobleme“ gegenüber Frauen habe. Mit der Zeit ist es allerdings schon ein bisschen besser geworden und ich glaube mittlerweile, dass mein Misstrauen zumindest in diesem Maße vielleicht doch unberechtigt ist. Aus diesem Grund würde ich gerne die Meinungen und Erfahrungen anderer Männer zu diesem Thema hören – und mir damit im besten Fall meine Angst nehmen lassen. Natürlich freue ich mich auch über Antworten von Frauen, aber es ist mir vor allem wichtig, auch welche von Männern zu bekommen.
Es ist vielleicht etwa komisch, dass ich bei einem Thema, bei dem es um Frauen geht, nicht einfach Frauen nach ihrer Meinung frage, aber das hat schon seinen Grund. Mein Problem ist nämlich nicht, dass ich denken würde, dass Frauen mich bewusst anlügen, täuschen oder hintergehen würden, und das will ich auch keiner Frau hier vorwerfen. Das Problem ist eher, dass ich Angst habe, sozusagen dem Unterbewusstsein von Frauen nicht ganz vertrauen zu können, und dass ich von Frauen quasi bei jeder Aussage permanent beurteilt oder auch verurteilt werde und bei jedem Schritt auf der Hut sein muss, dass ich nichts Falsches sage oder tue.
Ich will euch erst mal erzählen, wie sich diese Angst entwickelt hat. Die Geschichte ist vielleicht etwas langweilig für diejenigen, die meine alten Thread schon kennen, aber hey: Ich war mit 16 etwa für ein halbes Jahr mit einem Mädchen zusammen – meine erste Beziehung, allerdings keine richtige, sondern nur übers Internet. Auch wenn es nur eine Internetbeziehung war, war ich in dieser Zeit so glücklich wie in meinem ganzen Leben nicht mehr. Entsprechend hart hat es mich auch getroffen, als sie dann nach einem halben Jahr aus heiterem Himmel Schluss machte. Es kam wirklich total ohne Vorwarnung – ein paar Tage davor hatten wir noch Pläne geschmiedet, was wir alles zusammen machen wollen, wenn wir uns treffen, und wie unsere Zukunft aussehen soll und blablabla.
Da sie mir bei der Trennung keinen Grund für das Beziehungsaus nannte, hatte ich danach sehr viel Zeit dafür, zu grübeln, was ich falsch gemacht hatte, und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Tag davor der entscheidende war. Ich hatte zu dieser Zeit ein sehr niedriges Selbstbewusstsein, was ich allerdings immer ziemlich gut überspielte - vor allem im Internet -, und war vor allem mit meinem Aussehen sehr unzufrieden. Langsam aber sicher wurde ich aber zufriedener mit mir, weil ich damals gerade dabei war abzunehmen und schon 12 Kilo verloren hatte.
Dann war ich jedoch beim Friseur und wollte mal „mutig“ sein und eine neue Frisur ausprobieren. Aber das war keine gute Idee, ich fand die neue Frisur schrecklich und war wieder vollkommen unzufrieden mit mir. Wie lächerlich das auch klingen mag, da es ja eigentlich keine große Sache war, aber ich schaute in den Spiegel und fand mich hässlich, fand mein Gesicht hässlich und hatte das Gefühl, dass das ganze Abnehmen doch nichts wert war.
Jedenfalls war das damals ein ziemlicher Schlag auf mein ohnehin schon instabiles Selbstvertrauen und mir ging es an diesem Tag richtig dreckig. Und wenn es einem dreckig geht, was läge da näher, als sich Trost bei seiner Partnerin zu holen, die einen liebt und der man vertraut? Ich wandte mich also an sie und erzählte ihr von meinen Gefühlen. Sie zeigte Verständnis und tröstete mich – sie nahm zu der Zeit selbst ab und war auch nicht zufrieden mit sich – aber am nächsten Tag machte sie plötzlich Schluss und ich war am Boden zerstört. So am Boden zerstört, dass ich glaube, dass diese Erfahrung bis heute eine Art Trauma hinterlassen und mein Misstrauen gegenüber Frauen ausgelöst hat.
Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, was ich damals dachte – ich mit meinem schlechten Selbstvertrauen. Ich fühlte mich bestätigt in der Annahme, dass ich hässlich bin. Ich sah keinen anderen Grund dafür, wieso sie mich plötzlich verlassen sollte, als dass sie mich einfach hässlich fand. Jahre später, nachdem ich immer wieder Aussagen wie „Selbstvertrauen ist das Wichtigste für Frauen“, „Frauen hassen Jammern“ oder „Männer dürfen nicht unsicher sein, weil Frauen sich bei einem Mann sicher fühlen wollen“ gelesen habe, dämmerte es mir langsam, dass es vielleicht doch nicht mein Aussehen gewesen war.
Ich kam zu dem Schluss, dass nicht mein Aussehen der Grund war, sondern die bloße Tatsache, dass ich es mir erlaubt hatte, Schwäche zu zeigen. Dass ich ihr mein Herz ausgeschüttet hatte und ihr gezeigt habe, dass ich auch Unsicherheiten, Ängste und Schwächen hatte. Vieles, was ich über Dating gelesen habe, hat diese Angst bestätigt und nur noch weiter Öl ins Feuer gegossen, bis zu dem Punkt, an dem ich dachte, dass ich Frauen nicht vertrauen kann. Dass sie jeden meiner Schritte beurteilen und verurteilen. Dass ich in einer Beziehung immer Angst haben muss, meine Partnerin zu verlieren, wenn ich Schwäche oder Unsicherheit zeige, und dass ich immer den starken, unverwundbaren Mann spielen muss, um nicht unattraktiv zu wirken.
Der Grund, wieso ich gerne die Meinung und Erfahrungen von Männern hören würde, ist, dass ich denke, dass Frauen das vielleicht gar nicht bewusst und absichtlich machen. Ich glaube nicht, dass sie dabei irgendwelche bösen Intentionen haben, und auch, dass meine Ex-Freundin damals wirklich selbst gar nicht wusste, wieso sie Schluss gemacht hat.
Ich denke, sie hat einfach unterbewusst wahrgenommen, dass ich „unsicher“ oder „schwach“ war und konnte nicht anders, als das instinktiv unattraktiv zu finden. Sie hat einfach gespürt, dass etwas plötzlich „nicht mehr stimmt“, dass sie sich nicht mehr zu mir hingezogen fühlt, und dann Schluss gemacht, ohne dieses Gefühl selbst deuten oder erklären zu können. Ich denke, hätte ich sie damals gefragt „Machst du Schluss, weil ich nicht genug Selbstvertrauen habe?“ hätte sie gar nicht Ja oder Nein antworten KÖNNEN, weil sie es selber nicht wusste, sondern nur ihr Unterbewusstsein.
Das ist der Grund. Der Kern meines Problems besteht ja in der Angst, dass Frauen manchmal vielleicht selbst gar nicht wissen, wie sie in solchen Sachen empfinden, und mir dann eine logische und bewusste Antwort geben, die sie auch ehrlich so meinen, aber unterbewusst doch anders empfinden. Darum kann mir die Aussage einer Frau, die sagt „Nein, das ist nicht so, ich finde es nicht schlimm, wenn Männer Schwäche zeigen“ diese Angst nicht nehmen.
Ich hoffe wirklich, dass das niemand falsch versteht. Ich möchte Frauen keine Vorwürfe dafür machen und ich will auch nicht sagen, dass es wirklich so sein muss, wie ich es beschrieben habe. Ich würde mich verdammt freuen, wenn es nicht so ist, und es würde mir eine enorme Last von den Schultern nehmen. Ich weiß, ich hab eigentlich nur eine schlechte Erfahrung gemacht, und sollte deswegen nicht gleich annehmen, dass alle Frauen so sind, aber Angst davor habe ich trotzdem.
Deswegen, an die Männer: Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Thema? Wie reagieren Frauen – Bekanntschaften, gute Freundinnen, neue Partnerinnen, langjährige Partnerinnen – darauf, wenn ihr mal Schwäche und Unsicherheit zeigt. Muss man als Mann all seine Unsicherheiten, Ängste, Probleme und Schwächen vor Frauen verstecken, um nicht unattraktiv zu werden, oder ist das Schwachsinn? Und außerdem: Meint ihr, man kann der Aussage von Frauen in solchen Dingen trauen? Oder findet ihr, es ist tatsächlich so, dass es häufig Widersprüche bei dem gibt, was Frauen wirklich sagen (und auch glauben zu fühlen) und dem was sie tatsächlich fühlen?
Danke fürs Lesen!
Ich freue mich über jede Antwort.
Ich hoffe es ist okay, dass ich gleich zwei Threads eröffne. Ich habe mir die letzten Tage sehr viele Gedanken gemacht und beide Themen in einen Thread zu packen, würde denke ich zu wirr werden.
Also dann! Ich habe diesen Thread hier eröffnet, da ich seit einigen Jahren ein paar … ich weiß nicht, wie ich es nennen soll, „Vertrauensprobleme“ gegenüber Frauen habe. Mit der Zeit ist es allerdings schon ein bisschen besser geworden und ich glaube mittlerweile, dass mein Misstrauen zumindest in diesem Maße vielleicht doch unberechtigt ist. Aus diesem Grund würde ich gerne die Meinungen und Erfahrungen anderer Männer zu diesem Thema hören – und mir damit im besten Fall meine Angst nehmen lassen. Natürlich freue ich mich auch über Antworten von Frauen, aber es ist mir vor allem wichtig, auch welche von Männern zu bekommen.
Es ist vielleicht etwa komisch, dass ich bei einem Thema, bei dem es um Frauen geht, nicht einfach Frauen nach ihrer Meinung frage, aber das hat schon seinen Grund. Mein Problem ist nämlich nicht, dass ich denken würde, dass Frauen mich bewusst anlügen, täuschen oder hintergehen würden, und das will ich auch keiner Frau hier vorwerfen. Das Problem ist eher, dass ich Angst habe, sozusagen dem Unterbewusstsein von Frauen nicht ganz vertrauen zu können, und dass ich von Frauen quasi bei jeder Aussage permanent beurteilt oder auch verurteilt werde und bei jedem Schritt auf der Hut sein muss, dass ich nichts Falsches sage oder tue.
Ich will euch erst mal erzählen, wie sich diese Angst entwickelt hat. Die Geschichte ist vielleicht etwas langweilig für diejenigen, die meine alten Thread schon kennen, aber hey: Ich war mit 16 etwa für ein halbes Jahr mit einem Mädchen zusammen – meine erste Beziehung, allerdings keine richtige, sondern nur übers Internet. Auch wenn es nur eine Internetbeziehung war, war ich in dieser Zeit so glücklich wie in meinem ganzen Leben nicht mehr. Entsprechend hart hat es mich auch getroffen, als sie dann nach einem halben Jahr aus heiterem Himmel Schluss machte. Es kam wirklich total ohne Vorwarnung – ein paar Tage davor hatten wir noch Pläne geschmiedet, was wir alles zusammen machen wollen, wenn wir uns treffen, und wie unsere Zukunft aussehen soll und blablabla.
Da sie mir bei der Trennung keinen Grund für das Beziehungsaus nannte, hatte ich danach sehr viel Zeit dafür, zu grübeln, was ich falsch gemacht hatte, und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Tag davor der entscheidende war. Ich hatte zu dieser Zeit ein sehr niedriges Selbstbewusstsein, was ich allerdings immer ziemlich gut überspielte - vor allem im Internet -, und war vor allem mit meinem Aussehen sehr unzufrieden. Langsam aber sicher wurde ich aber zufriedener mit mir, weil ich damals gerade dabei war abzunehmen und schon 12 Kilo verloren hatte.
Dann war ich jedoch beim Friseur und wollte mal „mutig“ sein und eine neue Frisur ausprobieren. Aber das war keine gute Idee, ich fand die neue Frisur schrecklich und war wieder vollkommen unzufrieden mit mir. Wie lächerlich das auch klingen mag, da es ja eigentlich keine große Sache war, aber ich schaute in den Spiegel und fand mich hässlich, fand mein Gesicht hässlich und hatte das Gefühl, dass das ganze Abnehmen doch nichts wert war.
Jedenfalls war das damals ein ziemlicher Schlag auf mein ohnehin schon instabiles Selbstvertrauen und mir ging es an diesem Tag richtig dreckig. Und wenn es einem dreckig geht, was läge da näher, als sich Trost bei seiner Partnerin zu holen, die einen liebt und der man vertraut? Ich wandte mich also an sie und erzählte ihr von meinen Gefühlen. Sie zeigte Verständnis und tröstete mich – sie nahm zu der Zeit selbst ab und war auch nicht zufrieden mit sich – aber am nächsten Tag machte sie plötzlich Schluss und ich war am Boden zerstört. So am Boden zerstört, dass ich glaube, dass diese Erfahrung bis heute eine Art Trauma hinterlassen und mein Misstrauen gegenüber Frauen ausgelöst hat.
Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, was ich damals dachte – ich mit meinem schlechten Selbstvertrauen. Ich fühlte mich bestätigt in der Annahme, dass ich hässlich bin. Ich sah keinen anderen Grund dafür, wieso sie mich plötzlich verlassen sollte, als dass sie mich einfach hässlich fand. Jahre später, nachdem ich immer wieder Aussagen wie „Selbstvertrauen ist das Wichtigste für Frauen“, „Frauen hassen Jammern“ oder „Männer dürfen nicht unsicher sein, weil Frauen sich bei einem Mann sicher fühlen wollen“ gelesen habe, dämmerte es mir langsam, dass es vielleicht doch nicht mein Aussehen gewesen war.
Ich kam zu dem Schluss, dass nicht mein Aussehen der Grund war, sondern die bloße Tatsache, dass ich es mir erlaubt hatte, Schwäche zu zeigen. Dass ich ihr mein Herz ausgeschüttet hatte und ihr gezeigt habe, dass ich auch Unsicherheiten, Ängste und Schwächen hatte. Vieles, was ich über Dating gelesen habe, hat diese Angst bestätigt und nur noch weiter Öl ins Feuer gegossen, bis zu dem Punkt, an dem ich dachte, dass ich Frauen nicht vertrauen kann. Dass sie jeden meiner Schritte beurteilen und verurteilen. Dass ich in einer Beziehung immer Angst haben muss, meine Partnerin zu verlieren, wenn ich Schwäche oder Unsicherheit zeige, und dass ich immer den starken, unverwundbaren Mann spielen muss, um nicht unattraktiv zu wirken.
Der Grund, wieso ich gerne die Meinung und Erfahrungen von Männern hören würde, ist, dass ich denke, dass Frauen das vielleicht gar nicht bewusst und absichtlich machen. Ich glaube nicht, dass sie dabei irgendwelche bösen Intentionen haben, und auch, dass meine Ex-Freundin damals wirklich selbst gar nicht wusste, wieso sie Schluss gemacht hat.
Ich denke, sie hat einfach unterbewusst wahrgenommen, dass ich „unsicher“ oder „schwach“ war und konnte nicht anders, als das instinktiv unattraktiv zu finden. Sie hat einfach gespürt, dass etwas plötzlich „nicht mehr stimmt“, dass sie sich nicht mehr zu mir hingezogen fühlt, und dann Schluss gemacht, ohne dieses Gefühl selbst deuten oder erklären zu können. Ich denke, hätte ich sie damals gefragt „Machst du Schluss, weil ich nicht genug Selbstvertrauen habe?“ hätte sie gar nicht Ja oder Nein antworten KÖNNEN, weil sie es selber nicht wusste, sondern nur ihr Unterbewusstsein.
Das ist der Grund. Der Kern meines Problems besteht ja in der Angst, dass Frauen manchmal vielleicht selbst gar nicht wissen, wie sie in solchen Sachen empfinden, und mir dann eine logische und bewusste Antwort geben, die sie auch ehrlich so meinen, aber unterbewusst doch anders empfinden. Darum kann mir die Aussage einer Frau, die sagt „Nein, das ist nicht so, ich finde es nicht schlimm, wenn Männer Schwäche zeigen“ diese Angst nicht nehmen.
Ich hoffe wirklich, dass das niemand falsch versteht. Ich möchte Frauen keine Vorwürfe dafür machen und ich will auch nicht sagen, dass es wirklich so sein muss, wie ich es beschrieben habe. Ich würde mich verdammt freuen, wenn es nicht so ist, und es würde mir eine enorme Last von den Schultern nehmen. Ich weiß, ich hab eigentlich nur eine schlechte Erfahrung gemacht, und sollte deswegen nicht gleich annehmen, dass alle Frauen so sind, aber Angst davor habe ich trotzdem.
Deswegen, an die Männer: Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Thema? Wie reagieren Frauen – Bekanntschaften, gute Freundinnen, neue Partnerinnen, langjährige Partnerinnen – darauf, wenn ihr mal Schwäche und Unsicherheit zeigt. Muss man als Mann all seine Unsicherheiten, Ängste, Probleme und Schwächen vor Frauen verstecken, um nicht unattraktiv zu werden, oder ist das Schwachsinn? Und außerdem: Meint ihr, man kann der Aussage von Frauen in solchen Dingen trauen? Oder findet ihr, es ist tatsächlich so, dass es häufig Widersprüche bei dem gibt, was Frauen wirklich sagen (und auch glauben zu fühlen) und dem was sie tatsächlich fühlen?
Danke fürs Lesen!
Ich freue mich über jede Antwort.