Arbeit/Wohnort vs. Beziehung

Jolle92
Benutzer213875  (32) Ist noch neu hier
  • #1
Liebe Community,
ich bin 32 Jahre alt und das ist mein erster Beitrag hier. Ich würde mich sehr über einen Ratschlag zu folgendem Thema freuen, da es mich aktuell fertig macht:
zunächst zur Vorgeschichte: meine Partnerin und ich haben uns vor 5 Jahren kennengelernt als wir beide in einer Großstadt gelebt und gearbeitet haben. Da sie in ihrem damaligen Job sehr unglücklich war, zog sie wieder zu ihren Eltern in ihr Heimatdorf in einer sehr abgelegenen Gegend und begann ein Fernstudium. Wir führten währenddessen eine Wochenendbeziehung aber es war geplant, nach ihrem Studium zusammenzuziehen.
Nach dem Ende des Studiums suchte sie sich einen Homeoffice-Job, sodass sie nicht mehr aus ihrem Heimatdorf wegziehen muss. Ihr Wunsch ist es, das Haus ihrer Eltern (die wohnen noch dort) zu sanieren und dort mit mir eine Familie zu gründen, da ihre Familie, Verwandten und Freunde alle im Dorf leben. Für mich würde dies bedeuten, dass ich Arbeitswege von ca. 90 min in Kauf nehmen müsste, da ihre Heimat sehr abgelegen ist und Stellen für Akademiker dort sehr rar sind. Meine Tätigkeit kann leider nicht aus dem Homeoffice erledigt werden. Da sie unbedingt jetzt Kinder möchte (biologische Uhr usw....) und es für sie ebenfalls ein No-Go ist, dass der Mann aufgrund langer Arbeitswege erst spät nach Hause kommt, ist die Erwartungshaltung nun, dass ich eine Tätigkeit annehme, für die eine geringere Qualifikation erforderlich ist und die entsprechend auch schlechter bezahlt ist. Hier gäbe es Stellen in der Nähe. Wir verstehen uns in allen Bereichen super, aber zu diesem Thema haben wir unterschiedliche Ansichten. Für mich sollte Arbeit auch Spaß machen und es ist mir wichtig, dass sie mich fordert und ich Leistung zeigen kann. Für sie ist Arbeit nur nötig, um den Lebensunterhalt zu sichern. Ich bin bestimmt nicht karrieregeil, aber wenigstens ein bisschen gefordert werden möchte ich schon. Auch will ich, dass sich das Studium gelohnt hat. Mir war immer wichtig, uns zusammen eine Zukunft aufzubauen, die beiden Wünschen gerecht wird. Aktuell kommt es mir so vor als dürfte ich zwar an ihrem Leben teilhaben, aber es muss alles so erfolgen wie sie es sich vorstellt. Da sie mir inzwischen nur noch die Wahl zwischen Trennung und o.g. Option lässt, würde ich mich über eure Meinungen sehr freuen: Wie würdet ihr handeln? Wärt ihr bereit, eure berufliche Zukunft für die Familienplanung zu opfern?
Danke und liebe Grüße!
 
Bembelschorsch
Benutzer186758  (51) Öfter im Forum
  • #2
Nein dazu wäre ich nicht bereit
Ich finde so eine entweder/oder Entscheidung an sich nicht sehr „liebevoll „ und es scheint auch wenig Wertschätzung für dich und deine Bedürfnisse da zu sein.
Ich würde mich trennen. Du stehst doch am Anfang deines Berufslebens und Arbeit kann und sollte auch mehr als nur Broterwerb sein. Ich denke in Partnerschaften fährt man mit Kompromissen gut und nicht mit entweder/ oder. Es scheint mir so das ihr der Partner eher egal ist Hauptsache das was ihr wichtig ist wird erfüllt. Ich möchte aber um meiner selbst wegen geliebt und begehrt werden.
Alles gute für dich
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Da kommen gleich mehrere Sachen zusammen, die mich abschrecken würden:

1. Der lange Arbeitsweg. Sie kann ihre Arbeit von überall erledigen. Du deine halt nur an Ort X, der NICHT ihr Heimatdorf ist. Das wusste sie aber auch schon vorher, da von DIR eine Änderung zu Verlangen, finde ich mindestens diskussionswürdig.
2. Einen schlechteren Job für sie annehmen: Never ever würde ich mich darauf einlassen. Das ist dein Lebenslauf, deine Rente und dein Arbeitsalltag, nicht ihrer. Da eine Entscheidung zur Veränderung zu treffen, betrifft später dein komplettes weiteres Arbeitsleben und jeder folgende Arbeitgeber wird dich fragen, wieso du das gemacht hast. Da müsstest du selbst zu 100% dahinter stehen, was du aber nicht tust. Also lass das bleiben. NIE nur für einen Partner einen Job annehmen. Das tut der Beziehung keinesfalls gut, bei jedem Streit käme da das Gefühl von Ungerechtigkeit deswegen noch obendrauf.
3. Ins Haus ihrer Eltern ziehen. Willst du denn mit ihren Eltern zusammen in einem Haus leben? Das ist was komplett anderes, ob man da mal zu Weihnachten 5 Tage aufeinander hockt oder jeden einzelnen Tag. Hier im Forum gab es schon unendlich viele Geschichten, weshalb das zum totalen Albtraum für den nicht-verwandten Partner wurde, angefangen von unangekündigten Aufräumaktionen der Schwiegermutter im Schlafzimmer über täglich erzwungenes zusammen Essen bis hin zu erzwungener Urlaubsplanung mit Schwiegerfamilie. Und da sind mögliche Probleme wegen unterschiedlichen Vorstellungen zur Kindererziehung noch nicht mit drin. Ich würd es mir SEHR genau überlegen, ob ich wirklich ins selbe Haus mit meinen Schwiegereltern ziehen wollen würde.
4. Kinder: Ihr lebt noch nicht mal wirklich zusammen und habt jetzt schon Stress miteinander wegen der Situation. bitte bring in so eine instabile Situation nicht noch Kinder rein. Ja, biologische Uhr und ihr seid auch schon eine Weile zusammen... Aber willst DU denn jetzt ein Kind?
5. Dorf: Ich selber bin ein Dorfkind. Ich weiß, wie es auf dem Dorf ist. WILLST du das? Keine Pizza bestellen können, weil es keinen Lieferdienst gibt, immer alles von den Nachbarn wissen und dass die alles von dir wissen, keinen ÖPNV, weil der Bus nur einmal am Tag fährt usw.? Meiner Erfahrung nach tun sich Großstadtmenschen mit der Umstellung eher schwer.
6. Ultimatum: Meiner Erfahrung nach, wenn ein Partner ein Ultimatum in einer Beziehung stellt, ist es eigentlich schon aus und das Vertrauen zwischen beiden Partnern ordentlich im Arsch, es traut sich nur keiner, das anzuerkennen.
 
M
Benutzer210596  (33) Klickt sich gerne rein
  • #4
Schwierig. Weder ist dein Wunsch falsch einem Job nachzugehen, der dich fordert, noch ihr Wunsch nahe bei ihrer Familie zu wohnen und eine Familie zu gründen. Für die Nähe zu Family und Co. spricht ja auch, dass die auch mal auf die Kids aufpassen können. Da muss man dann keinen extra Babysitter bezahlen.
Wie sieht es denn mit Hybridstellen aus? Viele Arbeitgeber bieten ja Regelungen wie 2 Tage Home-Office/3 Tage Büro an. Oder musst du wirklich 100% vor Ort sein? Könntest du nach fachnahen Jobs suchen, die Home-Office-Tage erlauben?
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Wo kommt sie dir entgegen? Wo habt ihr Spielräume? Sucht ihr gemeinsam nach Lösungen?

Mit einem Kind würde ich in dieser Situation auch warten. Erstmal würde ich Wohnsituation und das mit der Arbeit klären und schauen, ob das passt. Unter meinem Qualifikationslevel würde ich womöglich arbeiten, wenn es eine Stelle wäre, die mich extrem begeistern würde. Pauschal nur um im Dorf einen kurzen Arbeitsweg zu haben, würde ich das nicht machen. Zusammenziehen im Elternhaus muss wirklich gut überlegt sein, insbesondere wenn das Umfeld nicht passt, die Perspektive nicht passt und du es eigentlich nur machst, weil das JETZT entschieden werden muss, weil das ihr Zeitplan so vorgibt.
 
Anna1309
Benutzer166007  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Wärt ihr bereit, eure berufliche Zukunft für die Familienplanung zu opfern?
Nicht unter diesen Umständen.

Klingt jetzt hart, aber du bist noch sehr jung und kannst als Mann auch noch mit Mitte 40 eine Familie gründen. Und dann mit einer Frau, die deine Lebensvorstellungen auch teilt.

Deine Freundin macht auf mich den Eindruck, dass sie da einfach ein paar Punkte auf ihrer to do Liste abhaken möchte. Das würde mich als Mann abschrecken.

Ihr lebt im Grunde schon seit Jahren nicht zusammen, teilt keinen Alltag miteinander und wollt jetzt aus dem Nichts eine Familie gründen. Riskant....

So ein Haus bindet, kostet unheimlich viel Geld und Zeit und all dies dann noch in einer sehr ländlichen Umgebung. Das muss man wirklich wollen und sich nicht aus reiner Bequemlichkeit heraus dafür entscheiden.

Auch der Punkt mit der unterschiedlichen Auffassung des Stellenwerts von Beruf, finde ich bedenklich, gerade wenn Kinder geplant sind. Der eine fühlt sich dann einer Doppelbelastung durch Job und Familie ausgesetzt und der andere im Stich gelassen mit den familiären Verpflichtungen.

So aus reiner Beobachtungen heraus gesprochen, befeuert das nicht gerade die Zufriedenheit.

Allerdings finde ich die Entwicklung in eurer Beziehung gar nicht so ungewöhnlich. Ihr habt euch in euren 20ern kennengelernt und in der Altersspanne entwickeln sich Menschen nochmal, so dass es für den nächsten Lebensabschnitt oftmals nicht mehr passt.

Du schreibst ja selbst, dass sich Vorstellungen über Dauer der Beziehung verändert haben.
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich würde mich nicht drauf einlassen. Du gibst damit viel zu viel auf. Sie sitzt schön zu Hause im vertrauten Dörfchen mit der ganzen eigenen Sippe und der Mann soll aber bitte auch immer schön verfügbar sein. Ihr ist aber schon klar, wenn ihr ein Kind habt, dass Du dann vermutlich erstmal längere Zeit den ganzen Spaß hauptsächlich finanzierst?! Entscheidend wäre doch vor allem, dass DU für einen Arbeitsweg von 90 Min bereit wärst? Die Lebenseinstellungen scheinen da doch zu unterschiedlich zu sein. Und wenn Du nur noch die Wahl zwischen spuren und Trennung hast - dann eben Trennung.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Öfter im Forum
  • #8
Kurzfassung: Lauf! oder besser bleib wo du bist.

Alles so wie sie will? Wenn du dem nachgibst, dann bist du ihr persönlicher Depp und das für die nächsten 20 Jahre mindestens, nämlich bis ihre Kinder erwachsen sind. Für sie ist Arbeit nur Broterwerb? Dann ist für Sie die Arbeit wahrscheinlich für locker 10 Jahre erledigt, wenn sie erstmal schwanger ist... dann darfst du mit einem miesen Job euch alle ernähren und falls dir das irgendwann stinkt, dann wirft sie dich aus ihrem Haus und du darfst teuer Unterhalt bezahlen...

Nie im Leben würde ich mich auf so einen beschissenen Deal einlassen!

Du bist Akademiker, du hast nen coolen Job, du wohnst in einer eigenen Bude in der Stadt... du hast gute Chance in der Stadt eine nette Single-Lady kennenzulernen mit der du fair glücklich werden kannst.
 
S
Benutzer190912  (49) Öfter im Forum
  • #9
Es klingt sehr nach sie nimmt und Du gibst.
Ich finde es kritisch wenn man noch nicht länger zusammengewohnt hat und den Alltag nicht geteilt hat. Dazu dann noch in die vollen mit Kindern?
Ich sehe es wie die Vorposter kritisch wenn Du zur ganzen Sippschaft in ein Haus mit den Eltern ziehen darfst. Eine solche Konstellation zu meistern ist eine hohe Herausforderung und würde von den Schwiegereltern viel Respekt, Zurückhaltung und Einfühlungsvermögen erfordern.
Ich finde die Forderung mit dem Abstieg in Deinem Berufsleben sehr massiv, denn die Sanierung will finanziert werden und mit Kindern kann man im Zweifel nicht genug Geld haben.
Du solltest über eine Neuorientierung nachdenken
 
M
Benutzer18329  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich sehe das auch eher skeptisch.
Das ist zu viel "ich" von ihr und zu wenig wir.
Ich kenne das von mir. Ich habe es so gemacht und mich darauf eingelassen, dass wir in die Nähe ihrer Eltern ziehen. Aber wir haben davor schon 11 Jahre zusammen gewohnt gehabt.
Trotzdem empfinde ich es als nervig, wenn sie oft mit ihren Eltern zusammen ist, während ich 2,5 Stunden am Tag pendeln darf...
 
F
Benutzer170596  (49) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Wie soll das denn mit dem Haus sanieren funktionieren? Ihre Eltern leben ja auch drin, es gehört ja ihnen, ziehen die aus? Erben hat nicht mal bei meinen Urgroßeltern geklappt, als es zu weit war hatte ich was eigenes. Ich würde nicht bei ihren Eltern mit einziehen. Du solltest dir überlegen ob du die Elternzeit machst, dann ist das Pendelproblem für 1-3 Jahre mal Anzahlt der Kinder gelöst. Ich wusste auch nie ob ich Kinder wollte, irgendwann hab ich es einfach gewagt. Die kleinen Racker sind schon cool, ich hätte es nicht besser machen können.
 
Erdaner
Benutzer189112  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Sie stellt Dir ein Ultimatum. Wenn Du nicht spurst, verlässt sie Dich. Klingt nicht so, als ob Du ihr besonders wichtig wärst.
 
I
Benutzer65724  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ich würde das def. nicht machen. Die Chance drauf zu zahlen, ist hoch. Gehören wird Dir dort nichts, dafür werden schon die Eltern sorgen. Dann schön der Klassiker 2 Kinder im Abstand 2 Jahre. Danach braucht sie nur einen Satz: " Das wars, zieh bitte aus".
Und schon setzen Unterhaltspflichten für zwei Kinder plus Ex-Freundin in Form von BU ein, mind. 3 Jahre.

Und das mit einem Job ohne viel Geld? Einen eigenen Hausstand brauchst Du dann auch. Und dieser worst-case ist realistisch.

Die Lebenshaltungskosten sind heute so hoch, dass selbst bei guten Einkommen, mind. zwei Gehälter notwendig sind. Wir reden dann vom Mittelklasse Wohlstand mit Haus. Wenn dann noch saniert werden soll, würde ich ein Familieneinkommen von ca. 7-8000 Euro netto als "vernünftig" ansehen. Jetzt überleg mal, ob das realistisch ist als Berufsanfänger plus Frau ohne berufliche Ambitionen, die durch die Kinder eh mind. 4 Jahre nur mit Elterngeld raus sein wird.
 
ShanDei
Benutzer195361  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Hier ist ja schon viel geschrieben worden, ich gebe nur mal ein wenig Senf aus meiner eigenen Erfahrungswelt wieder, denn stellenweise kommt mir die Situation vertraut vor.

Da sie unbedingt jetzt Kinder möchte (biologische Uhr usw....) und es für sie ebenfalls ein No-Go ist, dass der Mann aufgrund langer Arbeitswege erst spät nach Hause kommt, ist die Erwartungshaltung nun, dass ich eine Tätigkeit annehme, für die eine geringere Qualifikation erforderlich ist
OK, zwei Forderungen von ihr auf einmal:
  • JETZT Kinder! Weil sie das so will.
  • Keine langen Arbeitswege für Dich. Weil sie das nicht will.
Wo bleibst du mit Deinen Wünschen da?


ich bin bestimmt nicht karrieregeil, aber wenigstens ein bisschen gefordert werden möchte ich schon. Auch will ich, dass sich das Studium gelohnt hat.
Das kann ich Dir gut nachfühlen. Arbeit soll nicht nur einfach Arbeit sein sondern im Idealfall eine Aufgabe, der man gerne nachgeht. Sie will also, daß Du hinter Deinen Möglichkeiten bleibst?
Wie lange würdest Du das aushalten wollen?

Aktuell kommt es mir so vor als dürfte ich zwar an ihrem Leben teilhaben, aber es muss alles so erfolgen wie sie es sich vorstellt.
Ja, und da läuft es eben schon verkehrt. Siehe oben.
Sie sagt Dir, wie es aussehen will - was Du willst ist nicht relevant oder wird von ihr abgelehnt.

In eine solche Beziehung würde ich keine Kinder reinbringen wollen.
 
guinea
Benutzer156664  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Ja, und da läuft es eben schon verkehrt. Siehe oben.
Sie sagt Dir, wie es aussehen will - was Du willst ist nicht relevant oder wird von ihr abgelehnt.
Und wenn dann die Kinder da sind, ist die Gefahr groß, dass sie auch dann aufkommende Probleme mit ihrer entweder-oder Haltung lösen will. Entweder du kommst damit klar (und ordnest dich damit permanent ihren Vorstellungen unter) oder du gehst… ich sehe da keine gemeinsame Suche nach Lösungen, die für beide passen. Und ich sehe auch nicht den Wunsch, dass es dem Partner gut geht, vielmehr nur den Wunsch, die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.
 
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C
Benutzer185636  (40) Öfter im Forum
  • #16
Ich an Deiner Stelle würde es nicht mitmachen und die Beziehung in Frage stellen.

Das sie Dich jetzt dazu "zwingen" will, dass Du Deinen Job aufgibst, etwas unterqualifiziertes suchst, damit Du zu ihr ziehen und Du das Haus ihrer Eltern sanieren kannst, ist doch sicherlich nur der Anfang. Was für Forderungen kommen dann noch von ihr, wenn die Kinder da sind und das Haus fertig ist? Ich sehe ein großes Risiko, dass die Beziehung in der Konstellation scheitern könnte.
 
R
Benutzer194509  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #17
Ich habe eine etwas anderen Sichtweise.

Du schreibst, du bist Akademiker. Das kann viel bedeuten.
Falls du in der Wissenschaft arbeitest, hast du einen befristeten Job oder bist du schon entfristet?
Falls ersteres, sei fair und verschlechtere nicht ihr Leben, weil du in der Wissenschaft arbeitest.
Ich finde, sie hat vollkommen Recht, es ist ihr Leben. Ich sage das, weil ich zu oft gesehen habe, wie maennliche Akademiker ihre Partner rumziehen.
Es ist dein Risko in der Wissenschaft zu verbleiben, deine Entscheidung.
Du sollst natuerlich auch nicht hinten anstehen, daher muesstet ihr wohl einen Kompromiss finden.

Falls du in der Industrie arbeitest: Du kannst auch in anderen Bereichen dort Leistung zeigen.
Ein Kompromiss waere, einen Ort dazwischen zu suchen und so den Arbeitsweg zu reduzieren.
Wenn ein Kompromiss nicht moeglich ist, hast du eine Antwort.
Ich wuerde aber es auch als No Go ansehen, wenn der Partner verlangen wuerde, ich soll gering qualifiziert arbeiten.

"Wärt ihr bereit, eure berufliche Zukunft für die Familienplanung zu opfern?"
Hat man das nicht jahrelang von Frauen in Deutschland verlangt?
 
N
Benutzer197010  (45) Öfter im Forum
  • #18
Das hängt davon ab, was Dir wichtig(er) ist.
Mich würde die Priorisierung ihrer Herkunftsfamilie stören und auch ihr Kinderwunsch, weil ich keine (mehr) will, das scheint aber bei Dir nicht der Knackpunkt zu sein.

Als mein Kind kam und meine damalige Partnerin nicht an dem Ort (und Land) sein wollte, an dem ich recht gut bezahlt damals gearbeitet habe, hab ich gekündigt und bin - mit einem näher gelegenen Job mit weniger Gehalt und unsichereren Perspektiven (Wissenschaft, zum Kontext s. Beitrag über meinem) - zu ihr gezogen. Dadurch hab ich meine Perspektiven eingeschränkt, obwohl ich keinen Kinderwunsch hatte und mein Job mir sehr wichtig war. Weil ich sie sehr geliebt habe. Ich habe mich aber auch selbst und aus mehreren Gründen dafür entschieden. Getrennt haben wir uns trotzdem (nicht deshalb).

War das nun falsch? Nein. Ich bin froh, auch mal etwas anderes priorisiert zu haben als Arbeit, teils weniger gearbeitet zu haben und ein Baby auf dem Schoss gehabt, ihm zu trinken gegeben zu haben etc. Bzw. ja heute, fast 10 Jahre später, noch ganz andere Dinge mit ihm mache. Und jetzt bewerbe ich mich gerade auf bessere Stellen.

Also: Liebst Du sie so sehr, dass Du, wenn Du ehrlich mit Dir bist, (vorübergehend) auf Deine Ambitionen verzichten willst? Ist Dir ein Kind mit ihr so wichtig? Und das alles im nahen Kontext mit ihrer Familie? Oder sind Dir Dein beruflichen Vorstellungen so wichtig, dass Du nur glücklich wirst, wenn Du ihr sagst: Nein. (was auch Dein gutes Recht wäre, die letzten Entscheidungen in eurer Beziehung wurden, wenn ich das richtig lese, in ihrem Sinne getroffen.)

Ich würde an Deiner Stelle die erste Entscheidung nur treffen, wenn Du wirklich hinter ihr stehst. Sonst wirst Du, werdet ihr unglücklich.
Sonst sag nein und schau, wie sie reagiert und ob Kompromisse möglich sind. Das wird Dir zeigen, ob eine Trennung nötig ist oder ihr einen Plan B entwickeln könnt.
Ich wünsche Dir Mut (für das eine oder das andere).
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #19
5. Dorf: Ich selber bin ein Dorfkind. Ich weiß, wie es auf dem Dorf ist. WILLST du das? Keine Pizza bestellen können, weil es keinen Lieferdienst gibt, immer alles von den Nachbarn wissen und dass die alles von dir wissen, keinen ÖPNV, weil der Bus nur einmal am Tag fährt usw.? Meiner Erfahrung nach tun sich Großstadtmenschen mit der Umstellung eher schwer.

Niemand hier weiß, ob das so ein kleines Dorf ist. Ich wohne auch auf dem Dorf und natürlich gibt es nen Pizzadienst ... der Bus fährt 1 Mal in der Stunde und 2 mal die Stunde ein Zug. Nicht jedes Dorf ist also gleich "tot".
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • #20
Liebe Community,
ich bin 32 Jahre alt und das ist mein erster Beitrag hier. Ich würde mich sehr über einen Ratschlag zu folgendem Thema freuen, da es mich aktuell fertig macht:
zunächst zur Vorgeschichte: meine Partnerin und ich haben uns vor 5 Jahren kennengelernt als wir beide in einer Großstadt gelebt und gearbeitet haben. Da sie in ihrem damaligen Job sehr unglücklich war, zog sie wieder zu ihren Eltern in ihr Heimatdorf in einer sehr abgelegenen Gegend und begann ein Fernstudium. Wir führten währenddessen eine Wochenendbeziehung aber es war geplant, nach ihrem Studium zusammenzuziehen.
Nach dem Ende des Studiums suchte sie sich einen Homeoffice-Job, sodass sie nicht mehr aus ihrem Heimatdorf wegziehen muss. Ihr Wunsch ist es, das Haus ihrer Eltern (die wohnen noch dort) zu sanieren und dort mit mir eine Familie zu gründen, da ihre Familie, Verwandten und Freunde alle im Dorf leben. Für mich würde dies bedeuten, dass ich Arbeitswege von ca. 90 min in Kauf nehmen müsste, da ihre Heimat sehr abgelegen ist und Stellen für Akademiker dort sehr rar sind. Meine Tätigkeit kann leider nicht aus dem Homeoffice erledigt werden. Da sie unbedingt jetzt Kinder möchte (biologische Uhr usw....) und es für sie ebenfalls ein No-Go ist, dass der Mann aufgrund langer Arbeitswege erst spät nach Hause kommt, ist die Erwartungshaltung nun, dass ich eine Tätigkeit annehme, für die eine geringere Qualifikation erforderlich ist und die entsprechend auch schlechter bezahlt ist. Hier gäbe es Stellen in der Nähe. Wir verstehen uns in allen Bereichen super, aber zu diesem Thema haben wir unterschiedliche Ansichten. Für mich sollte Arbeit auch Spaß machen und es ist mir wichtig, dass sie mich fordert und ich Leistung zeigen kann. Für sie ist Arbeit nur nötig, um den Lebensunterhalt zu sichern. Ich bin bestimmt nicht karrieregeil, aber wenigstens ein bisschen gefordert werden möchte ich schon. Auch will ich, dass sich das Studium gelohnt hat. Mir war immer wichtig, uns zusammen eine Zukunft aufzubauen, die beiden Wünschen gerecht wird. Aktuell kommt es mir so vor als dürfte ich zwar an ihrem Leben teilhaben, aber es muss alles so erfolgen wie sie es sich vorstellt. Da sie mir inzwischen nur noch die Wahl zwischen Trennung und o.g. Option lässt, würde ich mich über eure Meinungen sehr freuen: Wie würdet ihr handeln? Wärt ihr bereit, eure berufliche Zukunft für die Familienplanung zu opfern?
Danke und liebe Grüße!
Sie versucht über dich zu bestimmen: du musst dir einen Job suchen, der nicht deiner Qualifikation entspricht, weil sie nicht akzeptiert, dass du später heimkommst. In der Stadt wohnen will sie auch nicht.

Das ist nicht gut so. Wenn du mir einem geringer qualifizierten Job anfängst, besteht die Gefahr, dass du nie wieder eine bessere Stelle bekommst.

Wenn du schon Uhr zuliebe aufs Land ziehst, sollte sie akzeptieren, dass du später heimkommst.Wann würdest du denn heimkommen?Ihr könntet euch vielleicht schon mal im Voraus um eine Kinderbetreuung kümmern. Das sollte ja kein Problem sein, wenn ihre Familie und Freunde vor Ort sind.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Da der TS seit Threaderstellung nicht mehr gesehen ward, nehm ich an, dass es wohl doch nicht so wichtig war...
 
J27
Benutzer175612  (56) Öfter im Forum
  • #22
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