Auslandspraktikum und Beziehung?!

Der Ersteller des Themas war schon sehr lange nicht mehr online.
L
Benutzer19592  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo. Dieses Problem gibts hier zwar schon aber ich möchte euch trotzdem mal mein Problem schildern.

Und zwar habe ich folgendes Problem.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.
Und zwar studiere ich momentan und habe ab Oktober mein Praxissemester welches 20 Wochen geht. Ich habe ein Angebot bekommen diese 20 Wochen in Australien zu arbeiten.
Nun stehe ich aber vor dem Problem dass ich hier zu Hause eine Freundin habe. Ich bin jetzt sechs Jahre mit ihr zusammen und wir haben schon einige Beziehungskrisen überstanden also schon ein paar höhen und tiefen überstanden.
2008 waren wir auch mal für 3 Monate auseinander wo wir eigentlich keinen Kontakt zueinander hatten. Seitdem läuft eigentlich alles super in unserer Beziehung.
Nun habe ich halt das Angebot bekommen für die 5 Monate nach Australien zu gehen.
Ich habe das meiner Freundin auch schon gesagt, bzw. sie dazu befragt wie sie dazu steht. Sie sagt natürlich ich soll das machen, aber auch dass sie Angst hat und mich auf einer Art nicht so gerne gehen lassen würde. Kann ich natürlich verstehen.
Ich muss dazu sagen sie ist auch nicht gerne alleine.
Ich kann mit ihr auch nicht mehr drüber reden weil sie dann anfängt zu weinen. Sie ist ein sehr emotionaler Mensch. Und mich nimmt sowas dann natürlich sehr mit. Weil ich auch ein emotionaler Mensch bin und mich das dann auch berührt und ich mache mir dann darüber Gedanken ob es das alles wirklich wert ist einem geliebten Menschen so weh zu tun und sie auf einmal ganz alleine zu lassen?!
Ich liebe Sie wirklich von Herzen. Ich hatte vorher schon viele Freundinnen, aber keine war so wie sie. Ich hab ja schon total Heimweh nach ihr, wenn ich sie 3 wochen nicht gesehen habe weil ich im Urlaub war. Ich habe halt auch ziemlich Angst sie zu verlieren.
Mich besuchen kommen kann sie nicht. Sie hat Angst alleine so weit zu fliegen.


Ich habe schon so eine Angst vor dem Abschied. Ich bekomm jetzt schon kalte Füße wenn ich nur an den Abschied denke.
Und ich stehe noch mit gemischten Gefühlen dem Auslandspraktikum entgegen. Einerseits will ich schon, aber andererseits würde ich auch gerne hier bleiben.
Irgendwie eine Zwickmühle.

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Oder was empfehlt ihr mir?
 
L
Benutzer86978  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
ICh würde dir zum Praktikum raten. 20 Wochen sind eine überschaubare Zeit gerade wenn ihr schon 6 Jahre zusammen seid. Die Ängste sind normal und zeugen ja nur davon dass es dir was bedeutet.

Ich finde es aber ziemlich krass, dass sie sogar zu weinen anfängt. Das ist ne sehr übertriebende Reaktion meiner Meinung nach. Skype gibt einem in soeinem Moment doch eine gute Nähe. Und vielleicht ist es für sie und dich auch mal ein gutes Training etwas abstand zu gewinnen und zu sehen, dass man dann ja doch zueinander zurück findet.

Off-Topic:
darf ich fragen in welchem Bereich du arbeitest/studierst und wie du an das Pratikum gekommen bist? - mir wurde auf einige Anfragen häufiger die Antwort gegeben, dass es für EU-Bürger mit einem Arbeits VIsa eher schlecht aussieht
 
M
Benutzer79401  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Das ist wirklich schwierig und ich kann dich und deine gefühle vollkommen nachvollziehen.
man merkt wie du jetzt schon leidest und du bist dir sicher auch bewusst wie schmerzhaft es sein wird von deiner freundin so lang weg zu sein, wenn ihr schon so lange zusammen seit und eine wirklich sehr innige mit viel liebe gefüllte beziehung führt, so wie ich das erkenne.
bedenke jedoch das sowas eine wirklich tolle erfahrung ist und nicht jeder solche chancen wahrnehmen kann.

bis wann musst du dich den entschieden haben?
vllt. kannst du die entscheidung noch bissl rauszögern und abwarten wie sich alles entwickelt.
vllt. ist bis dahin alles anders und du wärst froh so eine möglichkeit wahrzunehmen.

ich an deiner stelle würde zu hause bleiben, weil ich an meinem freund genauso hänge wie du an deiner freundin. da ich auch so ein emotionaler mensch bin, und sowas nicht verkraften tät würde es mir ungeheuer schwer fallen und ich würde kurz zuvor kaum ein auge zu kriegen, vor lauter nervosität.

ich wünsche dir alles gute!

---------- Beitrag hinzugefügt um 20:45 -----------

Ich finde es aber ziemlich krass, dass sie sogar zu weinen anfängt. Das ist ne sehr übertriebende Reaktion meiner Meinung nach. Skype gibt einem in soeinem Moment doch eine gute Nähe. [/ot]

also ich finde, dass sie weint ist eine völlig normale reaktion!
sie schränkt ihn ja nicht ein und sagt: BLeib hier!!! sondern überlässt ihm die entscheidung. sie ist traurig wenn sie nur daran denkt so lange von ihrem freund getrennt zu sein. ich habe sowas ähnliches auch schon durch, nur nich über so einen langen zeitraum und die tränen sind vollkommen berechtigt.

und skype bietet meiner meinung nach keinen ersatz für nähe, es hilft vllt. aber es würde niemals die nähe bringen die man braucht.
 
K
Benutzer106148  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ich bin gerade zu einem Praktikum fuer 17 Wochen in den USA. Ich bin auch 6 Jahre mit einem Freund zusammen und es gab auch viele Krisen. Meine Zeit ist nun fast um und ich habe es gut ueberstanden. Ich wuerde es immer machen auch wenn es meine Beziehung kosten wuerde. Was die Zukunft nun bringt oder wie ich mich veraendert habe weiss am Ende niemand und kann nur die Zeit zeigen.

Aber ich bin ueberzeugt das es geht und man vermisst sich und es tut weh und und und aber es geht. Ich berichte gerade aus der selben Situation heraus und so 5 Monate gehen so schnell!!!
 
KillerBee
Benutzer105247  Sehr bekannt hier
  • #5
Ich finde es aber ziemlich krass, dass sie sogar zu weinen anfängt. Das ist ne sehr übertriebende Reaktion meiner Meinung nach. Skype gibt einem in soeinem Moment doch eine gute Nähe.

Finde ich überhaupt nicht.
Wenn du es gewohnt bist den geliebten Menschen stetig um dich zu haben und deinen Alltag mit ihm zu organisieren ist das eine ziemliche (traurige und einsame) Umstellung.
Sicher, irgendwie gehts. Aber es ist und bleibt zum Kotzen.
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #6
Mach es, tu es!! 5 Monate sind ja nun echt nicht lange, da würde ich überhaupt nicht zögern. Falls sie Zeit hätte um dich zu besuchen, noch besser. So weit nicht alleine fliegen? Ernsthaft? Dem "so weit" entnehme ich, dass sie keine Flugangst hat sondern ihr lediglich die Entfernung unheimlich ist? Da soll sie sich mal überwinden bzw. du ihr erklären, wie sie das Flugzeug wechselt :zwinker:.
Trauer hin oder her, 5 Monate sind so schnell vorbei, die Chance ergibt sich vielleicht nicht so bald wieder, du würdest vermutlich total von der Erfahrung profitieren und eine glückliche, sechsjährige Beziehung sollte das sowieso nicht zerstören - und wenn doch, dann wirds einen berechtigten Grund geben.
Fazit: TU ES!
 
E
Benutzer98230  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Du solltest diese einmalige Chance nutzen. Meine Freundin ist seit 2 Monaten in Australien und wird erst am Ende des Jahres zurückkommen. Wir haben bis vor einer Woche regelmäßigen Kontakt gehabt, was wirklich kein Problem ist, wenn sie, bzw. in eurem Fall Du, dich nicht in irgendeiner Pampa aufhaltet. (Sie ist jetzt "etwas" weiter ab vom Schuss...)
Internet gibts und je nach Anbieter telefonierst du billiger nach Australien (Festnetz) als mit einer Billigvorwahl.

Es ist klar, dass das Bedürfnis nach physischer Nähe nicht gestillt werden kann iin dieser Zeit, aber die seelische Nähe und emotionale Verbundenheit bleibt doch bestehen. Das ist zumindest unsere Erfahrung bisher und wir sind auch seit 6 Jahren zusammen.

Mir fiel der Abschied auch deutlich leichter als ihr, weil mir bewusst war, dass er nicht für immer ist. Es gibt immer so Phasen, in denen sie mir verdammt fehlt, z.B. wenn ich viel Unistreß habe. Aber dann schaue ich mir ihr Abschiedsgeschenk an und werde an all die schönen Dinge erinnert, die wir gemeinsam erlebt haben und das beruhigt mich sehr. Ich habe eigentlich keine Zweifel daran, dass wir das überstehen.
 
R
Benutzer Gast
  • #8
Ich würde es machen, wenn DU es wirklich willst.

Wenn du es eigentlich auch nicht willst und es "nur" für den Lebenslauf machst, dann wirst du vermutlich auch nicht glücklich und dann würde ich persönlich es lassen. Mich nervt dieser Auslands-Hype aber eh ziemlich. Man wird fast schon gezwungen, irgendwas im Ausland gemacht zu haben und traut sich ja kaum noch Nein zu sagen.
Wenn das Praktikum aber wirklich gut ist (oft sind solche Angebote ja nicht unbedingt toll) und du denkst, dass es eine Chance für dich ist und richtig Lust drauf hast, dann mach es!

Nach 6 Jahren Beziehung sollten doch 5 Monate kein Problem sein und Kontakt halten kann man ja trotzdem, vielleicht kann sie dich ja sogar besuchen und dann seid ihr nur wenige Wochen getrennt.
 
L
Benutzer19592  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Ja doch. Auf eine Art will ich ja schon. Und freu mich auch total darauf. Aber auf der einen Art habe ich wohl Angst. Angst Sie zu verlieren. In manchen Momenten freue ich mich total darauf und dann gibt es wieder Momente wo ich mir gedanken darüber mache, ob es das alles wirklich Wert ist. Jemanden alleine hier sitzen zu lassen. Aber auf der anderen Seite denk ich mir, was sind schon 5 Monate?
 
R
Benutzer Gast
  • #10
Ja doch. Auf eine Art will ich ja schon. Und freu mich auch total darauf. Aber auf der einen Art habe ich wohl Angst. Angst Sie zu verlieren. In manchen Momenten freue ich mich total darauf und dann gibt es wieder Momente wo ich mir gedanken darüber mache, ob es das alles wirklich Wert ist. Jemanden alleine hier sitzen zu lassen. Aber auf der anderen Seite denk ich mir, was sind schon 5 Monate?

Wenn du es willst, dann mach es!

Mein Freund will auch für ein paar Monate ins Ausland, wir sind seit 3 Jahren zusammen, leben zusammen. Ich denke mir, dass eine Beziehung eine solch vergleichsweise kurze Trennung einfach überstehen muss, ansonsten würde sie eh irgendwann zerbrechen. Daher sehe ich es auch irgendwie als Bewährungsprobe - wenn man diese Zeit gut zusammen meistert, dann schafft man bestimmt noch viel mehr, ist doch auch ein schöner Gedanke. :zwinker:
 
L
Benutzer19592  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ja mit der Bewährungsprobe hast du schon Recht. Wir hatten ja schon mal 3 Monate keinen Kontakt zueinander. Da müssten wir die 5 Monate ja auch schaffen. Vielleicht habe ich auch Angst, dass es danach nicht mehr so wird wie vorher.
 
R
Benutzer Gast
  • #12
Vielleicht habe ich auch Angst, dass es danach nicht mehr so wird wie vorher.
Das Risiko besteht zwar, aber immerhin seid ihr seit 6 Jahren ein Paar, da sind 5 Monate doch wirklich wenig und um sich da auseinanderzuleben müsstet ihr schon sehr wenig Kontakt haben.
Wenn beide es wollen, wird es schon klappen, man muss sich eben auch Mühe geben und an der Beziehung arbeiten wollen.
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #13
[...]dann gibt es wieder Momente wo ich mir gedanken darüber mache, ob es das alles wirklich Wert ist. Jemanden alleine hier sitzen zu lassen. Aber auf der anderen Seite denk ich mir, was sind schon 5 Monate?
Sie ist doch nicht alleine, und wenn sie das wirklich so empfindet, ist der Abstand vielleicht gar nicht mal so schlecht. 5 Monate gehen so schnell vorüber, am Ende ärgerst du dich, dass du nicht gegangen bist :zwinker:.
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
Auch wenn manche das als nervigen Hype erleben, die Chance, fuer mehrere Monate nach Australien zu gehen bekommst du vermutlich so schnell nicht wieder - und ueber die Erfahrung wirst du dich noch sehr lange freuen.
Ich selbst gehe Ende August fuer vier Monate in die USA und mein Freund geht entweder nach Daenemark oder auch in die USA aber nicht an die selbe Uni. Wir haben seit einem Jahr eine gemeinsame Wohnung und leben ein sehr eng verknuepftes Leben. Trotzdem denke ich, dass die Distanz, auch wenn ich mich nicht grade freuen werde ihn nicht zu sehen, einige gute Aspekte hat:

- Beide bekommen die Chance sich mal wieder eine Weile unabhaengig voneinander zu entwickeln.
- Man erlebt mal wieder viele Dinge alleine und hat sich viel zu erzaehlen.
- Wir koennen uns auf die Distanz nicht immer mit Video und Ton unterhalten und muessen uns so mal wieder mehr Muehe geben, schriftlich den richtigen Ton zu treffen und einander zu sagen, wie man fuehlt.
- Spaetestens wenn wir beide anfangen zu arbeiten ist es fraglich ob wir das in der selben Stadt tun koennen. Falls wir da erst mal in unterschiedliche Richtungen ziehen muessen, ist das jetzt ein Probelauf.

Ausserdem freue ich mich total auf die Erfahrung, auch, wenn er nicht dabei ist. Die Welt ist zwar ein bisschen heller wenn er an meiner Seite ist, aber ich bin nicht nur Teil eines Paares sondern auch ein eigenstaendiger Mensch mit Beduerfnissen, Traeumen und Wuenschen. Ich werde ganz sicher auch dort viel Spass haben und ihm mit leuchtenden Augen davon erzaehlen - und ihn freut es sehr, wenn ich Spass habe. Auch, wenn er nicht dabei ist. Das empfinde ich schon als Grundvoraussetzung einer guten Beziehung, dass man sich auch bei solchen Sachen fuereinander freuen kann und nicht die eigenen Gefuehle in den Vordergrund stellt...
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #15
Ich habe früher schon Erfahrungen mit Fernbeziehungen gemacht und wollte das nicht noch einmal. Mein Freund und ich waren im Januar ein Jahr zusammen, als ich für 6 Monate in die USA ging. Ich wollte Schluss machen, wir haben uns dann aber doch für's zusammen bleiben entschlossen und es war die Hölle. Es ging uns beiden nicht gut und ich würde das nie nie nie wieder mitmachen. Wenn er sich entschließen sollte, im Ausland zu studieren, dann ziehe ich mit oder beende die Beziehung, aber so eine Trennung mache ich nicht mehr mit.
 
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S
Benutzer83875  (37) Meistens hier zu finden
  • #29
Einerseits würde ich dir raten, ins Ausland zu gehen, wenn du es möchtest - du könntest später bereuen, dieser Erfahrung nie gemacht zu haben und es lässt sich nicht alles "nachholen". Mit 35 ins Ausland zu gehen ist sicher etwas anderes, als das mit 25 zu tun - außerdem stehst du später sehr wahrscheinlich immer noch/wieder vor dem Problem, zu Hause eine Freundin oder sogar eine ganze Familie zu haben.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass sie (später vielleicht?) mit ins Ausland - wenn schon nicht in die gleiche Stadt, dann doch wenigstens in die Nähe - kommt?

Es gibt keine Garantie dafür, dass es hält, wenn du im Ausland bist. Du kannst dort natürlich täglich stundenlang bei Skype rumhängen und mit ihr telefonieren - aber du möchtest dort ja sicher auch mal rausgehen, sonst hast du gar nichts davon, im Ausland zu sein. Wenn man vorher sehr viel Zeit zusammen verbracht hat und die Beziehung so eng war, kann ein solcher Abstand - nicht nur örtlich, sondern auch das mehr an "Freizeit ohne Partner", das man plötzlich hat - natürlich Veränderungen mit sich bringen. Ihr beide lernt neue Leute kennen, vielleicht verliebt sich doch einer von euch oder lässt sich auf irgendetwas ein.
Ich glaube jedoch, wenn das passiert, wäre es auch so passiert - nur sehr viel später. Wenn es bei euch wirklich gut läuft, werdet ihr auch danach noch zusammen sein, 5 Monate sind keine Ewigkeit. Ich muss aber sagen, dass es schon schwer ist - je länger man zusammen war, desto schwerer fühlt es sich an. Es ist ja nicht nur so, dass man sich nicht sieht - man kann auch meist nicht mal spontan anrufen, weil einem gerade danach ist - zu teuer, wenn einer der beiden im Ausland ist. Außerdem muss man sich zu Gesprächen häufig verabreden - das gewohnte Telefonieren um eine bestimmte Zeit (nach dem Aufstehen, gegen Mittag, vor dem Schlafengehen) ist so nicht mehr möglich, wenn man in verschiedenen Zeitzonen lebt...
 
D
Benutzer Gast
  • #30
Darüber zu diskutieren ist doch eigentlich müßig. Einige sagen dir, dass es eine tolle Erfahrung ist, andere finden es wenig sinnvoll, bzw. würden das nur für ihren Lebenslauf machen.
Wenn dir jmd., der total auf Auslandauenthalte steht, gerne verreist, die Karriere extrem wichtig ist sagt, den Rat bibt, du sollst die Chance nutzen und gehen, aber du jmd. bist, dem das eigentlich total egal ist, gar nicht so sehr anderer Länder sehen willst, kein großen Interesse an einer tollen Karriere hast, dann ist das natürlich total relativ.
Ich würde das bei meiner Freundin auch absolut nicht toll finden, einfach weil ich dann das Gefühl hätte, dass sie das später bei der Arbeit auch so sieht. Wie Detroiter gesagt hat, Jobangebot kommt, dann zeiht man eben mal ne zeitlang weg. Mit der Einstellung meiner Partnerin will ich nicht leben. Aber das ist eben total subjektiv. Ich will nicht ausziehen, hier alles hinter mir lassen, ich hasse weit fliegen, ich bin nicht soo kommunikativ, ich hab davor angst etc. Alles Gründe, warum ich das nicht machen würde.
Aber du bist ja ein ganz anderer Mensch. Daher können wir dir dabei kaum helfen. Es gibt Leute, die mögen es, bei denen hält die Beziehung das aus, bei anderen geht die Bezeihung dabei kaputt. Wir wissen nicht, wie das bei euch sein wird. Daher kannst du die Lösung nur finden, wenn du weißt, was du jetzt wirklich willst, was dir wichtiger ist und was du später erreichen möchtest.
Alles zuvor sind Erfahrungsberichte für völlig andere Menschen mit womöglich komplett anderen Zielen. Das ist natürlich klar, ich wollte es nur noch einmal deutlich machen. :smile:
 
V
Benutzer66478  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #31
Meine Freundin und ich studieren Beide in der gleichen Stadt, im gleichen Studiengang und Semester. Wir sehen uns praktisch jeden zweiten oder 3. Tag.
In den Semesterferien allerdings fährt sie zu ihrer Familie/ macht Urlaub mit Freunden die sie schon lange nicht gesehen hat etc.
Von 2-3 Monaten Semesterferien sehen wir uns höchstens eine Woche, vll etwas mehr aber das auch nur weil ich sie dann besuchen fahre.
Ich kann damit leben weil ich weiß das sie das braucht. Natürlich wäre es schöner die Semesterferien auch mal gemeinsam zu verbringen, zumindest teilweise, aber wenn sie ihre Familie lange nicht sieht oder nicht etwas durch die Welt tingeln kann geht es ihr einfach schlecht.
Nichts desto trotz läuft die Beziehung gut, unsere Probleme haben mit dem Thema nichts zutun.

Soll heißen:
Geh weg wenn du Lust drauf hast und es dir was bringt. Wenn ihr schon so lang zusammen seid kann ich mir nicht vorstellen wo das Problem sein soll.
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
Wenn dir jmd., der total auf Auslandauenthalte steht, gerne verreist, die Karriere extrem wichtig ist sagt, den Rat bibt, du sollst die Chance nutzen und gehen, aber du jmd. bist, dem das eigentlich total egal ist, gar nicht so sehr anderer Länder sehen willst, kein großen Interesse an einer tollen Karriere hast, dann ist das natürlich total relativ.

Hm. Und? Natürlich hat da jeder eine andere Einstellung. Nun ist es aber so, dass der TS sich offensichtlich aktiv dafür interessiert, ein Praktikum in Australien zu machen - das Angebot kommt ja nicht von irgendwo her. Also scheint ers eben nicht ganz so arbiträr wie du zu finden. :confused:

Wie Detroiter gesagt hat, Jobangebot kommt, dann zeiht man eben mal ne zeitlang weg. Mit der Einstellung meiner Partnerin will ich nicht leben.

Genau, stattdessen ist man lieber arbeitslos. :hmm: Das ist eine hübsche Traumwelt, und du weißt ja auch, dass deine Einstellung absolut unverträglich mit der Realität ist. Es gibt genug Berufe - Lehrer nun nicht grade, aber es wird ja auch nicht jeder Lehrer - bei denen es nunmal relativ normal ist, dass man für eine Zeit in einer anderen Stadt arbeiten muss oder viel reist - Ingenieure (die Projekte betreuen), Politik- und Unternehmensberater, Ärzte die zu Kongressen fahren, Mitarbeiter im Auswärtigen Amt und den Botschaften, Schauspieler, Journalisten, Piloten, Geologen, Musiker, Kameraleute,.... - das hat nicht unbedingt was mit "Karrieregeilheit" zu tun.

Wieso das so absurd und ungewöhnlich sein sollte, dass man des Berufs wegen reisen muss oder auch umziehen muss, verstehe ich nicht.
Genauso ist es das Eine, während der Ausbildung auch mal die Priorität eben auf die Ausbildung zu setzen. Das heißt nicht, dass man sein Leben lang diese Priorität hat. Im Endeffekt bringt es vielen Leuten mehr, mal 4 Monate die Zähne zusammen zu beißen und eine vorrübergehende Fernbeziehung in Kauf zu nehmen, als später berufliche Nachteile zu haben. Und ja, ob du das gut findest oder nicht, Auslandserfahrung ist in vielen Branchen schon echt wichtig oder zumindest ein großer Vorteil. Ja, als Lehrer ist das vermutlich egal (wenn man nicht grade Sprachen lehren will), aber oftmals ist es eben nicht egal.

Ich will nicht ausziehen, hier alles hinter mir lassen, ich hasse weit fliegen, ich bin nicht soo kommunikativ, ich hab davor angst etc. Alles Gründe, warum ich das nicht machen würde.
Aber du bist ja ein ganz anderer Mensch. Daher können wir dir dabei kaum helfen.

Sorry wenn ich da jetzt mal ein bisschen spitzfindig bin - aber das ist ja mal eine komische Aussage. DU hast Angst vor neuen Erfahrungen, ER ist aber anders und deshalb können WIR ihm dabei nicht helfen? :confused: :grin:
Deine Sichtweise ist genauso wertvoll für ihn wie alle Anderen, auch, wenn du es eben nicht machen würdest. Am Ende muss immer die betroffene Person für sich selbst entscheiden was sie/er machen will, man kann hier nur von eigenen Erfahrungen berichten und Ratschläge geben.
 
D
Benutzer Gast
  • #33
Hm. Und? Natürlich hat da jeder eine andere Einstellung. Nun ist es aber so, dass der TS sich offensichtlich aktiv dafür interessiert, ein Praktikum in Australien zu machen - das Angebot kommt ja nicht von irgendwo her. Also scheint ers eben nicht ganz so arbiträr wie du zu finden. :confused:



Genau, stattdessen ist man lieber arbeitslos. :hmm: Das ist eine hübsche Traumwelt, und du weißt ja auch, dass deine Einstellung absolut unverträglich mit der Realität ist. Es gibt genug Berufe - Lehrer nun nicht grade, aber es wird ja auch nicht jeder Lehrer - bei denen es nunmal relativ normal ist, dass man für eine Zeit in einer anderen Stadt arbeiten muss oder viel reist - Ingenieure (die Projekte betreuen), Politik- und Unternehmensberater, Ärzte die zu Kongressen fahren, Mitarbeiter im Auswärtigen Amt und den Botschaften, Schauspieler, Journalisten, Piloten, Geologen, Musiker, Kameraleute,.... - das hat nicht unbedingt was mit "Karrieregeilheit" zu tun.

Wieso das so absurd und ungewöhnlich sein sollte, dass man des Berufs wegen reisen muss oder auch umziehen muss, verstehe ich nicht.
Genauso ist es das Eine, während der Ausbildung auch mal die Priorität eben auf die Ausbildung zu setzen. Das heißt nicht, dass man sein Leben lang diese Priorität hat. Im Endeffekt bringt es vielen Leuten mehr, mal 4 Monate die Zähne zusammen zu beißen und eine vorrübergehende Fernbeziehung in Kauf zu nehmen, als später berufliche Nachteile zu haben. Und ja, ob du das gut findest oder nicht, Auslandserfahrung ist in vielen Branchen schon echt wichtig oder zumindest ein großer Vorteil. Ja, als Lehrer ist das vermutlich egal (wenn man nicht grade Sprachen lehren will), aber oftmals ist es eben nicht egal.

Sorry wenn ich da jetzt mal ein bisschen spitzfindig bin - aber das ist ja mal eine komische Aussage. DU hast Angst vor neuen Erfahrungen, ER ist aber anders und deshalb können WIR ihm dabei nicht helfen? :confused: :grin:
Deine Sichtweise ist genauso wertvoll für ihn wie alle Anderen, auch, wenn du es eben nicht machen würdest. Am Ende muss immer die betroffene Person für sich selbst entscheiden was sie/er machen will, man kann hier nur von eigenen Erfahrungen berichten und Ratschläge geben.

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich stimme dir eigentlich überall zu. Meine letzte Aussage sollte verdeutlichen, dass sowas ihm eben nicht hilft, weil ich eine ganz andere Einstellung hab als er. Und da er das ja eher wie du sieht, bringt ihm meine Einstellung dazu nichts. Mehr wollte ich nicht sagen. Wenn man sich aber damit arragniert, dass die Welt so ist und so sein sollte (darüber diskutieren wir jetzt mal lieber nicht wieder^^), dann muss er das Praktikum halt machen, aber da bringen andere Meinungen eben wenig. Mehr wollte ich nicht sagen.
 
B
Benutzer Gast
  • #34
Genau, stattdessen ist man lieber arbeitslos.

Nu komm' mal wieder runter und mach' nicht alle madig, die 'ne andere Einstellung vertreten als du. Du suchst dermaßen nach Angriffsflächen bei xoxo, evil & Co., dass man denken könnte, deine Familie hat genau dieses dein gepredigtes Weltbild a lá "Arbeit in der Ferne > Partnerschaft" dermaßen gelebt, dass du an Liebe und Fürsorge einfach zu kurz gekommen bist.

Geh' auf Montage, werde Pendler oder Manager mit 80-Stunden-Woche ... das ist dein Ding. Aber hör' auf, dass als das Non-plus-Ultra hinzustellen.

Ich gelte als lebenslustiger, aufgeschlossener Mensch im Freundeskreis und trotzdem werde ich nie Freude an Dienstreisen finden und jede Trennung von Frau und Kindern macht mich missmutig.

An den TE:
Ein Praktikum ist fast immer eine hervorragende Möglichkeit, mal aus dem üblichem Schema F auszubrechen. Ihr seid jung, wollt was vom Leben erleben, kein Mensch weiß, ob ihr zusammenbleibt auf ewig, ob die Beziehung das übersteht. In deinem Alter ohne Verpflichtungen oder enge Bindungen würde ich es bestimmt in Angriff nehmen.

Gruß,
BTHF.
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #35
Nu komm' mal wieder runter und mach' nicht alle madig, die 'ne andere Einstellung vertreten als du. Du suchst dermaßen nach Angriffsflächen bei xoxo, evil & Co., dass man denken könnte, deine Familie hat genau dieses dein gepredigtes Weltbild a lá "Arbeit in der Ferne > Partnerschaft" dermaßen gelebt, dass du an Liebe und Fürsorge einfach zu kurz gekommen bist.

:confused: Hast du was Falsches gefrühstückt oder so?
Mit Dr. evil kabbele ich mich schon lange über das Thema, und xoxo hat jetzt das erste Mal in ihrer Forumszeit die Meinung vertreten, dass sie nicht mehr alleine ins Ausland gehen würde [das sah auch mal ganz anders aus]. Keine Ahnung, wie lange du hier schon mitliest... :grin:

Aber nein, ich predige kein Weltbild. Ich vertrete die Ansicht, dass ein Auslandspraktikum nicht so dramatisch für die Beziehung ist, und dass das eine stabile, langjährige, verständnisvolle Beziehung nicht aus den Fugen bringen kann/sollte/dürfte. Außerdem ist es eine gute 'Übung' fürs Berufsleben, denn bei vielen Leuten sind Aufenthalte in einer anderen Stadt oder einem anderen Land im Beruf normal. Warum mir dann immer in den Mund gelegt wird, ich fände das deswegen automatisch toll und erstrebenswert, na, weiß der Geier. Ich mach' nur kein Drama draus und akzeptiere diese Facette des Arbeitslebens durchaus. :rolleyes:
Hat auch, wie man an der Diversität der Berufe, die Reisen erfordern sehen kann, nichts mit fehlender Liebe und Fürsorge, Karrieregeilheit, Geldfixierung oder 80-Stunden-Wochen zu tun. Mein Cousin ist beispielsweise Ingenieur und betreut ein Projekt in China, dafür muss er relativ oft hinfliegen. Trotzdem hat er bei allen drei Kindern jeweils 3 Monate Elternzeit genommen. Das Eine hat doch mit dem Anderen nix zu tun.....

An den TE:
Ein Praktikum ist fast immer eine hervorragende Möglichkeit, mal aus dem üblichem Schema F auszubrechen. Ihr seid jung, wollt was vom Leben erleben, kein Mensch weiß, ob ihr zusammenbleibt auf ewig, ob die Beziehung das übersteht. In deinem Alter ohne Verpflichtungen oder enge Bindungen würde ich es bestimmt in Angriff nehmen.

Gruß,
BTHF.

Off-Topic:
Naja, und zustimmen tust du mir am Ende dann doch... hm :grin:
 
Sommergewitter
Benutzer81102  (34) Meistens hier zu finden
  • #36
Off-Topic:
Off-Topic:
Naja, und zustimmen tust du mir am Ende dann doch... hm

Es geht hier ja auch nicht darum, wer wem zustimmt oder wer Recht hat *augenroll*


Zum Thema:

Ich finde diesen "Auslands-Hype" auch etwas nervig, muss ich zugeben.
Wenn man Spaß daran hat, bitte, wenn es die berufliche Situation später von einem erfordern wird, sinnvoll, aber auch ich habe das Gefühl, dass es mittlerweile von vielen als das "Non-plus-ultra" für die eigene Identitätsentwicklung gesehen wird und dass man nur so tolle Erfahrungen für sein Leben sammeln kann.

Es gibt aber nunmal Menschen, die wollen/brauchen nicht ins Ausland, die setzen andere Prioritäten und werden dann schon schief angesehen. Zumindest erlebe ich das so. Heutzutage herrscht der Glaube, dass jemand, der im Ausland war, mehr lebenserfahrung vorzuweisen hat. Ich finde das traurig, denn Lebenserfahrung kann man auch zu Hause sammeln.

Mich reizt so ein Auslandsaufenthalt durchaus auch, aber ich persönlich würde dafür nie meine Beziehung opfern oder in Gefahr bringen. Ich setze da eben andere Prioritäten.
Für mich ist eine Partnerschaft mehr wert als karrierefördernde Erfahrungen. Und deswegen sitzt man dann auch nicht gleich auf der Straße oder ist arbeitslos.
Ebenso würde ich mich für einen Job niemals von meiner Familie/meinem Partner "trennen", in dem ich in eine andere Stadt ziehe oder ähnliches. Dann würde ich eher das Pendeln auf mich nehmen oder mir einen anderen Job suchen.

Ich wollte hiermit nur klarmachen, dass es viele verschiedene Meinungen zu dem Thema gibt (Auslandsaufenthalt ist eben nicht einfach nur positiv!). Es bringt nicht sonderlich viel, wenn wir den TS von dem jeweiligen vorherrschenden Standpunkt überzeugen wollen und ich glaube, das hat BTHF auch gemeint.
Und "TheDetroiter", ich finde, man merkt dir deine Begeisterung schon an. Du warst selbst im Ausland. Ist ja auch alles schön und gut, aber man darf den TS auch nicht allzu sehr in die eigene bevorzugte Richtung drängen. Es gibt hier kein richtig oder falsch und in meinen Augen auch kein besser oder schlechter.

Lieber TS, du musst leider für dich ganz alleine entscheiden, wie wichtig dir dieser Auslandsaufenthalt wäre. Wenn dir viel daran liegt, dann musst du das im Hinblick auf deine Beziehung abwägen. Glaubst du, sie würde dadurch stark belastet sein, deine Freundin total drunter leiden, dann musst du Für und Wider abwägen.
Wo legst du deine Prioritäten? Wäre die Beziehung wirklich belastet oder meinst du, ihr könnt das gut überstehen?

Das Ganze als "Belastungsprobe" sozusagen als Übung zu sehen, finde ich schlichtweg falsch.
Wofür muss man seine Beziehung einer "Belastungsprobe" aussetzen? Wofür muss man für später schonmal "üben"? Ich finde auch nicht, dass es etwas über die Wertigkeit einer Beziehung aussagt!
Es sagt sich immer so leicht daher - "wer diesen Zeitraum nicht übersteht, der war auch nicht füreinander geschaffen". Was soll das denn bitte überhaupt heißen? Es ist schließlich eine Typ- und Charaktersache, wie man mit sowas umgehen kann! In meinen Augen hat das nicht viel mit dem Beziehungsstatus zu tun! Es gibt Menschen, die stecken sowas locker weg, es gibt Menschen, die können damit überhaupt nicht umgehen und für die ist das purer Stress und pures Leid. Eine Basis ist natürlich Vertrauen, aber auch das geht oftmals in die Brüche. Man verbringt getrennt unendlich viel Zeit, der "Verreiste" sammelt massig neue Erfahrungen, die er nicht mehr mit dem Partner teilt, es ist auch nicht selten vorgekommen, dass man sich unter diesen aufregenden, neuen Erfahrungen auf eine andere Person einlässt. Nur um mal deutlich zu machen, dass man seine Beziehung schon einer Menge Gefahren aussetzt. Wenn man glaubt, man schafft das (und sich vor allem selber auch so einschätzt, damit umgehen zu können), und es gerne machen möchte, bitte. Wenn man sich dafür sogar vom Partner trennt - bitte. Aber es als "Belastungsprobe" zu sehen und das noch als Argument für einen Auslandsaufenthalt zu werten, finde ich einfach grundfalsch. Wofür muss man eine gut funktionierende Beziehung bitte testen?? Schön, dann geht sie in die Brüche und man weiß - es war nicht der Richtige?? Kann man das wirklich so pauschalisieren? Und was hat man dann davon?
Ist es heutzutage schon ein Maß für eine gute Beziehung, dass sie monatelange Trennungen übersteht?
Ich finde, das ist wiegesagt vielmehr Situations- und Personenabhängig und wie alt die Beziehung letztendlich ist. Aber nicht, wie gut sie vorher war.

Ich kenne ein Paar, die waren 2 Wochen zusammen (!!) und dann ist sie für ein Jahr ins Ausland. Sie kam wieder und sie haben die ganze Zeit gut überstanden.
Ich kenne auch ein Paar, die waren 5 Jahre vorher glücklich zusammen. Sie ist ins Ausland, hat dort andere Männer kennengelernt, durch die Distanz und die ganzen neuen Erfahrungen sich von ihrem Partner "entliebt" (trotz Skype u.Ä.) und die Beziehung war kaputt.

Man kann das also meiner Meinung nach nicht so pauschalisieren!

Außerdem kann man das in jungen Jahren auch nicht auf später übertragen. Es kann sein, dass so eine Trennung eine junge Beziehung (am Alter der Partner gemessen) zum Zerbrechen bringt, da man sich viel entwickelt und so ein Auslandsaufenthalt kann einen numal auch voneinander entfernen, egal wie gut die Beziehung vorher war! Wenn man verheiratet ist, sich womöglich eine Familie aufgebaut hat und dann aus beruflichen Gründen ins Ausland geht, ist die Situation nochmal ganz anders und daher auch nicht im Vorhinein in meinen Augen zu "üben".

Ich will damit deutlich machen, dass man einen Auslandsaufenthalt natürlich gerne machen kann und es gibt auch einige Beziehungen, die das überstehen! Natürlich.
Aber man darf nicht aus den Augen lassen, dass es auch eine schwere Zeit ist.
Und letztendlich ist es eine Sache der eigenen Einschätzung und Prioritätenlage.
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #37
Zum Thema:

Ich finde diesen "Auslands-Hype" auch etwas nervig, muss ich zugeben.
Wenn man Spaß daran hat, bitte, wenn es die berufliche Situation später von einem erfordern wird, sinnvoll, aber auch ich habe das Gefühl, dass es mittlerweile von vielen als das "Non-plus-ultra" für die eigene Identitätsentwicklung gesehen wird und dass man nur so tolle Erfahrungen für sein Leben sammeln kann.

Nervig finden das immer nur Leute, die selbst Auslandsreisen nicht viel abgewinnen können. Das ist auch jedermanns gutes Recht. Ich persönlich finde es schön, dass man heutzutage die Möglichkeit besitzt, viele verschiedene Länder und Kulturen kennen zu lernen und seinen Horizont dadurch zu erweitern.
Warum man dann aber immer so mit den Augen rollen muss, wenn Leute sich positiv über Auslandsaufenthalte äußert...hm.

Heutzutage herrscht der Glaube, dass jemand, der im Ausland war, mehr lebenserfahrung vorzuweisen hat. Ich finde das traurig, denn Lebenserfahrung kann man auch zu Hause sammeln.

Hm, ich finde eher, dass das früher was Besonderes war - als in den 60er und 70er Jahren die ersten Austauschschüler nach Amerika geflogen sind, waren das echte Ausnahmen und die hatten danach tatsächlich mehr Lebenserfahrung als sie zuhause bekommen hätten. Heute gehen irre viele Schüler ein Jahr ins Ausland, spätestens im Studium sind Auslandspraktika sogar oft vorgeschrieben (und schon vor 40 Jahren haben Medizinstudenten die Möglichkeit wahrgenommen, ihre Famulatur im Ausland zu machen)

Du magst das nicht nachvollziehen können, aber ein längerer Auslandsaufenthalt bedeutet mehr als nur ein Land sehen. Die Fähigkeit, sich auf neue Gegebenheiten einzustellen, sich in einer anderen Kultur einzufinden, eine fremde Sprache zu verinnerlichen, ohne den Rückhalt von Familie und vertrauten Freunden seinen Weg zu finden - ja, das kann alles ziemlich wertvoll sein. Natürlich geht's auch ohne. Aber ich kenne kaum jemanden, der das erlebt hat und sagt, nee, das hat mir nichts gebracht.
Naja, ist ja auch egal. Ja, ich wohne jetzt in meinem 4. Land und bereue keinen einzigen Umzug. Ich habe in den USA und Frankreich Erfahrungen gemacht, die ich in Deutschland nie gehabt hätte. Grade Leute, die 'nicht so kommunikativ' und eher verschlossen sind profitieren meist wahnsinnig davon.
Ich denke, der TS hat sich sicherlich darüber Gedanken gemacht, was ihm ein Praktikum in Australien bringen könnte.

Mich reizt so ein Auslandsaufenthalt durchaus auch, aber ich persönlich würde dafür nie meine Beziehung opfern oder in Gefahr bringen. Ich setze da eben andere Prioritäten.

Aber die Frage ist doch, warum ein 5-Monatiger Aufenthalt in Australien nach 6 Jahren die Beziehung gefährden sollte? :hmm:

Du, auch ich werde in 7 Wochen heulend hier in der Wohnung stehen und Tschüss sagen. Auch wenn ich rational weiß das alles so in Ordnung geht und wir uns gegenseitig diese Erfahrungen auf gar keinen Fall versagen wollen, nur, weil es sicherlich oft schwer sein wird. Aber ich freu mich auch drauf, weil ich eben auch als Person unabhängig von meiner Beziehung existiere. Und ich denke, meine Beziehung kann davon durchaus profitieren.
Klar, man kann auch alles schwarz malen, aber das bringt einem ja nix :zwinker: Spätestens wenn man sich sogar zwischendurch besuchen gehen kann, siehts doch alles gar nicht mehr so grau aus. Find ich. :smile:
 
D
Benutzer Gast
  • #38
Genau, stattdessen ist man lieber arbeitslos. :hmm:

Da fällt mir noch ein, das ist ja fast schon ein moralisches urteil hier. Das dürftest du doch als Subjektivist gar nicht fällen. Wenn ich gerne arbeitslos bin, dem Staat auf der Tasche liegen möchte (will ich nicht, nur so als Beispiel^^), dann ist das meine Meinung, wenn du das doof findest deine. Du als Subjektivist darfst dich da ja eigentlich gar nicht beschweren. :tongue:

Nervig finden das immer nur Leute, die selbst Auslandsreisen nicht viel abgewinnen können. Das ist auch jedermanns gutes Recht. Ich persönlich finde es schön, dass man heutzutage die Möglichkeit besitzt, viele verschiedene Länder und Kulturen kennen zu lernen und seinen Horizont dadurch zu erweitern.
Warum man dann aber immer so mit den Augen rollen muss, wenn Leute sich positiv über Auslandsaufenthalte äußert...hm.

Ja, es ist nervig, weil man quasi dazu gezwungen wird. Ich find es toll, dass das geht, dass viele das machen können. Aber es gibt eben auch noch einige, die darauf keine Lust haben und bloß weil man das nicht möchte, ist man doch nicht gleich ein schlechterer Arbeitnehmer (na ja, kommt auf den Job an, zugegeben). Das ist halt das blöde und darum regen sich viele darüber auf.
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #39
Du als Subjektivist darfst dich da ja eigentlich gar nicht beschweren. :tongue:

:grin: Ach evil, ich folge keiner bestimmten Ethik und Moral und ich denke nicht in solchen Kategorien. Mein Verhalten ist auch sicherlich nicht konsequent was solche Kategorien angeht, aber das finde ich nicht schlimm.

Ja, es ist nervig, weil man quasi dazu gezwungen wird. Ich find es toll, dass das geht, dass viele das machen können. Aber es gibt eben auch noch einige, die darauf keine Lust haben und bloß weil man das nicht möchte, ist man doch nicht gleich ein schlechterer Arbeitnehmer (na ja, kommt auf den Job an, zugegeben). Das ist halt das blöde und darum regen sich viele darüber auf.

Naja, was mich viel mehr nervt ist, dass diejenigen, die da keinen Bock drauf haben, aber oft nicht mal anerkennen können das es durchaus eine tolle Sache sein kann. Nein, natürlich ist man dadurch kein 'schlechterer Arbeitnehmer', aber man ist doch auch kein karrieregeiler Überflieger dem seine Partnerschaft egal ist wenn man gerne Auslandserfahrung sammeln möchte. :smile: Wie gesagt, mir ist so ein Schubladendenken fremd.
 
D
Benutzer Gast
  • #40
:grin: Ach evil, ich folge keiner bestimmten Ethik und Moral und ich denke nicht in solchen Kategorien. Mein Verhalten ist auch sicherlich nicht konsequent was solche Kategorien angeht, aber das finde ich nicht schlimm.
Aber worauf baust du denn dann dein Urteil auf, dass Menschen, die kein Bock zu arbeiten haben schlecht sind?

Naja, was mich viel mehr nervt ist, dass diejenigen, die da keinen Bock drauf haben, aber oft nicht mal anerkennen können das es durchaus eine tolle Sache sein kann. Nein, natürlich ist man dadurch kein 'schlechterer Arbeitnehmer', aber man ist doch auch kein karrieregeiler Überflieger dem seine Partnerschaft egal ist wenn man gerne Auslandserfahrung sammeln möchte. :smile: Wie gesagt, mir ist so ein Schubladendenken fremd.

Das würde ich nie behaupten. Mein Bruder war in Australien und er fand das auch okay bzw. ist jetzt öfter in Brasilien für seinen Job (findet er weniger toll, weil er jetzt ein Kind hat) und einige Freunde haben das auch toll gefunden. Das ist sicherlich eine super Erfahrung für diejenigen, die das schön finden, ich will nur nicht halb dazu gezwungen werden. Allein das stört mich. Und das ist nun mal mitlerweile fast so. Der Arbeitgeber sieht sich die Bewerbung an und wenn er die Wahl hat zwischen jmd. der da Erfahrung hat und einem, der da keine hat, nimmt er den mit der Erfahrung, auch aus dem Gedankengang heraus, dass die Person eher bereit ist, familiäre Dinge hintenanzustellen. Und viele machen das auch einfach nur deswegen. Und nur das nervt mich an diesem Auslandspraktikumhype. Dieses anbiedern an den Markt. Und je mehr da Angst haben und das machen, umso eher kann der Markt das fordern.
Mir kann das ja fast egal sein, aber ich kenne viele, die da in einem solchen Konflikt sind.
 
~Raven~
Benutzer29290  Meistens hier zu finden
  • #41
Prinzipiell bin ich dafuer, dass man solche Chancen wahr nimmt. Ich war ja selber im Studium in den USA und bin nach Grossbritannien ausgewandert. Eine stabile Beziehung uebersteht auch sicherlich 5 Monate raeumliche Trennung, allerdings kaeme es fuer mich persoenlich nicht mehr in Frage und fuer meinen Freund auch nicht. Wir koennen uns schon vorstellen einige Zeit im Ausland zu arbeiten, aber nur, wenn fuer uns beide dort eine Jobmoeglichkeit besteht. In meinen frueheren Beziehungen und als ich juenger war waere ich aber auch allein gegangen, weil mir damals die Karriere noch wichtiger war und ich ohnehin nur Beziehungen mit voraussehbarem Ablaufdatum hatte.
 
Sommergewitter
Benutzer81102  (34) Meistens hier zu finden
  • #42
Ich will noch einmal was klarstellen:

Für mich ist so ein Auslandsaufenthalt durchaus auch etwas!
Nur sind mir andere Dinge dann doch auch wichtiger.

Und nirgendwo habe ich abgestritten, dass es einem nicht vieles an Erfahrung bringen kann. Das ist ja wohl ohne Zweifel.

Ich wollte lediglich anmerken, dass es nicht automatisch "schlecht" oder "unerfahren" ist, wenn man so einen Aufenthalt eben nicht macht! Auch so kann man prima Erfahrungen sammeln und sich identifizieren und weiter entwickeln.

Ich habe auch einfach das Gefühl, dass es heute fast vorausgesetzt wird und das nervt mich erheblich.

Man wird schief angeschaut, wenn man sagt "nein, ich gehe kein Jahr ins Ausland wegen meiner Beziehung". Das verstehen dann die wenigsten. Dann bin ich ja total "abhängig" und blöde.
Ich finde selbst 5-6 Monate viel. Klar kann das eine Beziehung gut überstehen und viele sind nicht mal gefährdet, aber man sollte das Risiko auch nicht aus den Augen lassen.
Es ist eine extreme Belastung und meistens hat dann doch wohl eher nur derjenige was davon, der im Ausland ist. Der andere Part sitzt zu Hause und leidet.

Und es gibt eben auch den Fall, dass sich schon Paare dadurch entfremdet haben (was ja kein Wunder ist).

Man sollte bei seiner Entscheidung eben beide Seiten abwägen, es sei denn, man setzt die Priorität eindeutig auf das Ausland. Da der TS da aber unsicher war, wollte ich ihm das nur ans Herz legen.

Und wiegesagt...das Ganze als "Übung" für später zu betrachten finde ich schlichtweg quatsch.
Und niemand ist heutzutage gezwungen, die Familie (Frau/Mann und Kind) für den Job zu verlassen. Für ein paar Wochen, vielleicht ja, aber die meisten müssen dann doch nicht in eine andere Stadt ziehen und wenn, zieht die Familie eben mit um, wenn sich das einrichten lässt.
 
L
Benutzer19592  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #43
Dann meldet sich der TS nochmal zu wort. Ist ja alles sehr interessant was ihr hier schreibt und es beruhigt mich teilweise auch zu hören, dass es nicht nur mir alleine so geht.
Nun rückt der Tag immer näher. In sieben Wochen gehts los.
Es gibt manche Tage da freue ich mich total darauf, an manchen tagen geht es mir aber auch nicht so gut. Dann sehe ich, wie glücklich ich mit meiner Freundin bin. Ich habe irgendwie ein richtig schlechtes Gewissen sie alleine zu lassen.
Einersetis habe ich auch Angst, hier alles allein zu lassen, die ganze gewohnte Umgebung. Was ist wenn ich mich gar nicht wohl fühle da unten, ich ganz alleine bin... Das sind alles so Fragen die ich mir stelle. Aber ich freue mich auch endlich mal nach Australien zu gehen, da wo ich schon immer hin wollte.
Um nochmal auf das Thema bzgl. wichtigkeit zwischen Beziehung und Arbeit aufzugreifen. Ich finde sehr wohl, dass eine Beziehung wichtig ist und man die nicht einfach wegen der beruflichen Karriere komplett hinten anstellen sollte. Wenn man die Karriere vor alles stellt, sollte man sich meiner Meinung auch keine Beziehung eingehen. Man liebt ja den Menschen (normalerweise) mit dem man zusammen ist, deshalb finde ich schon, dass man mit dem Partner bei solch einer Entscheidung vorher sprechen sollte. Ich käme mir persönlich auch ziemlich schlecht vor, wenn man mir einfach sagen würde "Tschüß, ich gehe jetzt ein halbes Jahr ins Ausland".
 
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