"Bi-neugierig"... oder nur Zwangsgedanken?

beetlejuice123
Benutzer216352  (35) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Ich habe mich wegen einer Frage angemeldet, die ich für mich alleine anscheinend nicht klären kann. Besonders hilfreich wäre es für mich, wenn Andere mit ähnlichen Erfahrungen sich melden würden.

Folgendes:

Wenn ich, M35, in die reale Welt schaue, bin ich heterosexuell. Ich war in etliche Frauen verknallt. Ich hatte nicht übermäßig viele, aber genug Dates und habe nicht mit vielen, aber mit genug Frauen geschlafen. Nie bestand auch nur das Interesse an einem Mann, dem ich real begegnet war. Seit 6 Jahren lebe ich nun in einer Wochenendbeziehung, die abgesehen von der räumlichen Distanz glücklich ist. Im nächsten halben Jahr werden wir es hoffentlich endlich schaffen, zusammenzuziehen. (Das wird langsam wirklich Zeit und wir hätten im Nachhinein Vieles anders gemacht, wenn wir von vorneherein gewusst hätten, wie sich unsere beruflichen Situationen entwickeln.)

Allerdings habe ich seit meiner Jugend regelmäßig, immer mal wieder Schwulen-Pornos geschaut (am meisten jedoch Lesben, um hier ganz offen zu sein). Dadurch kam bei mir ständig und bis heute die Fantasie wieder, es doch mal mit einem Mann zu probieren.

Als ich mit 22 Jahren, also recht spät, mein erstes Mal hatte, gelangte ich nicht zum Höhepunkt, und hatte damit auch in den darauffolgenden Jahren große Schwierigkeiten. Es hatte dann noch einige Jahre gedauert, bis ich meinen Pornokonsum als Ursache des Problems identifiziert hatte. Nachdem ich einige Jahre "NoFap" gemacht hatte, hatte ich die Sache in den Griff bekommen. Von meiner Pornosucht konnte ich mich jedoch nie ganz befreien. Durch die Fernbeziehung konnte ich hier auch in den vergangenen Jahren viel im Verborgenen weitermachen. Unser Sex-Leben blieb davon unbeeinträchtigt, solange ich den Pornokonsum auf die erste Wochenhälfte beschränkt habe.

Durch meine Abstinenz-Phasen und eigenen Erfahrungen im Bett habe ich gelernt, dass meine sexuelle Fantasie - vor allem bei Pornos - wenig mit meinen realen Wünschen zu tun haben muss. Nun habe ich vor zwei Wochen seit langem wieder begonnen, bewusst auf Pornos zu verzichten, wurde heute aber wieder rückfällig. Der Trigger waren gerade meine abstrakten (an keinen realen Menschen geknüpften) Männer-Fantasien. Ich habe sie nicht mehr ausgehalten und auf diese Weise betäubt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keinen Mann lieben kann. Und selbst wenn ich es könnte, sollte es für meine jetzige Beziehung (eigentlich) keine Rolle spielen. Denn ich will ja (eigentlich) treu sein. Ich bin definitiv nicht "bisexuell", sondern maximal "bi-neugierig". Ich nehme an, dass das nur ein Symptom meiner Porno-Sucht ist und kein Teil meiner wahren sexuellen Orientierung. Aber wenn die Gedanken wieder auftauchen, schaffe ich es nicht, diese Distanz zu bewahren. Dann bekomme ich das Gefühl, es irgendwie doch mal in der realen Welt austesten zu müssen, wofür es natürlich verschiedene Möglichkeiten gäbe. Aber in der Beziehung, in der ich aktuell bin, kann ich das nicht guten Gewissens tun und hätte auch Angst, mir irgendetwas einzufangen (nicht aufgrund von Vorurteilen gegenüber Schwulen, sondern wegen Promiskuität im Allgemeinen) und noch mehr davor, am Ende noch meine Freundin anzustecken. Meine Freundin ist da auch eher konservativ eingestellt. Vielleicht würde sie einen bisexuellen Partner akzeptieren, aber diese sex-fokussierte "Bi-Neugier" sicher nicht.

Sind es also nur durch Pornos verursachte Zwangsgedanken oder steckt da doch mehr dahinter? Was meint ihr? Oder habt ihr Ratschläge, wie ich mit diesen Zwangsgedanken besser umgehen kann?

Ich habe noch die Hoffnung, dass es besser wird, sobald meine Freundin und ich einen gemeinsamen Alltag haben. Nichtsdestotrotz sollte ich mich damit auseinandersetzen, und meine Pornosucht muss ich ja auch noch in den Griff kriegen. Was diesbezüglich aktuell nicht hilft, ist, dass ich eine Remote-Weiterbildung mache und den Großteil des Tages zuhause vor dem PC hocke. (Ich habe aber auch Hobbies, trainiere zum Beispiel gerade für einen Marathon.)

Vielen Dank.
 
dus
Benutzer193523  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Der erste Gedanke, der mir bei deinem Beitrag kommt, ist, dass es vielleicht gut wäre aus der virtuellen Welt und zu viel nachdenken zu fliegen und stattdessen mehr reale Erfahrungen zu sammeln.

Ich will dir nicht zu nah treten, aber es klingt ein wenig verkopft was du beschreibst und vielleicht solltest du dir gezielt Erfahrungen im echten Leben schaffen und damit meine ich noch nicht mal Sex
 
Peter52_Köln
Benutzer206096  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Denke das liegt zu einem Teil an deinen Pornokonsum, aber auch das unsere Gesellschaft immer "Woker" wird.
Beim Sex oder Mastubieren an einen harten Männerschwanz zu denke, war früher undenkbar oder gar Tabu.
Aber heute..... hat man das Gefühl, MANN muss das mal erlebt haben......
Probiers aus.... wenn es gefällt ist ok.. wenn nicht, hast Du wenigstens die Erfahrung gemacht und weist das du nix verpasst hast.
 
beetlejuice123
Benutzer216352  (35) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Ich habe etliche Erfahrungen im realen Leben gemacht und viele Dinge unternommen, die sich viele andere nicht zugetraut hätten. Ich denke viel nach, aber komme dabei auch zu Ergebnissen, grüble also nicht ziellos vor mir hin. Ich bin und bleibe ein verkopfter Typ. In anderen Lebensbereichen ist das meine Stärke.

Und im Zuge meines früheren Porno-Entzugs habe ich einmal acht Monate lang weder Pornos geschaut noch masturbiert noch Sex gehabt (weil ich damals Single war). Zu Beginn meiner jetzigen Beziehung habe ich einen weiteren achtmonatigen Entzug geschafft (mit Sex, versteht sich).

Dennoch begleitet mich die oben beschriebene Sache seit gut 15 Jahren.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #5
Was hat das mit der Gesellschaft zu tun . ??? Persönliche Interessen und Neigungen hat man oder nicht. Das hat nichts mit gesellschaftlichen Dingen zu tun. Die machen es eher schwer, zu sich und seiner Sexualität zu stehen. Ich rate dir sprich mit deiner Freundin offen darüber. Ich denke ohne es mal auszuprobieren wirst du es nicht wissen ob es dir real gefällt. Wie du das nennen willst, bi, hetero flexibel, oder was weiß ich, spielt doch überhaupt keine Rolle
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #6
Den pornokonsum wirst du wohl therapeutisch behandeln lassen müssen. Um dauerhaft da eine Lösung zu finden.
 
Peter52_Köln
Benutzer206096  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Was hat das mit der Gesellschaft zu tun . ??? Persönliche Interessen und Neigungen hat man oder nicht. Das hat nichts mit gesellschaftlichen Dingen zu tun. Die machen es eher schwer, zu sich und seiner Sexualität zu stehen. Ich rate dir sprich mit deiner Freundin offen darüber. Ich denke ohne es mal auszuprobieren wirst du es nicht wissen ob es dir real gefällt. Wie du das nennen willst, bi, hetero flexibel, oder was weiß ich, spielt doch überhaupt keine Rolle
Natürlich hat es mit dem Wandel unserer Gesellschaft zu tun.
Früher gab es sogar Gefängnisstrafen für die Neigung /Interesse am eigenen Geschlecht.
Und heute.... nichts ist unmöglich.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #8
Weil es einfach falsch war darum hat sich das gewandelt. Die Gefängnisstrafen ändern nichts an den sexuellen Neigungen. So ein Murks. Nur damals war es gefährlich so zu sein wie man ist. Der Wandel hilft den Leuten offen zu sein. Aber es hat nichts aber auch garnichts mit der persönlichen Neigung zu tun. Sie ändert sich auch nicht wenn es unter Strafe steht.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #9
Wenn ich einen Schwanz will, ändert das auch nichts mit der Todesstrafe. Ich werde das dann nur nicht öffentlich im Profil schreiben.
Also der Ts soll das machen was er möchte und fühlt.
 
Peter52_Köln
Benutzer206096  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #10
Die Gefängnisstrafen ändern nichts an den sexuellen Neigungen. So ein Murks. Nur damals war es gefährlich so zu sein wie man ist. Der Wandel hilft den Leuten offen zu sein. Aber es hat nichts aber auch garnichts mit der persönlichen Neigung zu tun. Sie ändert sich auch nicht wenn es unter Strafe steht.
Ich rede nicht von der heutigen Zeit !!
Du hast schon verstanden... das die Neigung zur Homosexualität bis 1994 mit Gefängnis bestraft wurde.....????
Jemand mit der "nur" Neugierig, auf Bi-Sex war, hat es gar nicht gewagt, nur daran zu denken..
Danach hat sich die Gesellschaft geändert.
Heute probiert man es einfach aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #11
Wäre es für dich vielleicht hilfreich, Pornografie und Selbstbefriedigung als etwas zu sehen, was nur dich und deine rechte Hand was angeht (oder die linke, oder...)? Was für dich ist, und nichts mit deiner Partnerin und eurem gemeinsamen Sexleben zu tun hat?

Natürlich könnte es dann immer noch passieren, dass dir in echt dann doch mal ein Mann begegnet, der dich reizt. Aber man kann sich nicht von allen Eventualitäten verrückt machen lassen. Zumal dir sicher auch Frauen begegnen, die dich reizen. Ohne dass das Risse in eure Beziehung sprengt.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #12
Krieg erstmal deine Pornosucht unter Kontrolle und es wäre auch nur fair wenn du es deiner Partnerin gegenuber erwähnst bevor ihr zusammen zieht.
 
W
Benutzer201614  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Ich habe mich wegen einer Frage angemeldet, die ich für mich alleine anscheinend nicht klären kann. Besonders hilfreich wäre es für mich, wenn Andere mit ähnlichen Erfahrungen sich melden würden.

Folgendes:

Wenn ich, M35, in die reale Welt schaue, bin ich heterosexuell. Ich war in etliche Frauen verknallt. Ich hatte nicht übermäßig viele, aber genug Dates und habe nicht mit vielen, aber mit genug Frauen geschlafen. Nie bestand auch nur das Interesse an einem Mann, dem ich real begegnet war. Seit 6 Jahren lebe ich nun in einer Wochenendbeziehung, die abgesehen von der räumlichen Distanz glücklich ist. Im nächsten halben Jahr werden wir es hoffentlich endlich schaffen, zusammenzuziehen. (Das wird langsam wirklich Zeit und wir hätten im Nachhinein Vieles anders gemacht, wenn wir von vorneherein gewusst hätten, wie sich unsere beruflichen Situationen entwickeln.)

Allerdings habe ich seit meiner Jugend regelmäßig, immer mal wieder Schwulen-Pornos geschaut (am meisten jedoch Lesben, um hier ganz offen zu sein). Dadurch kam bei mir ständig und bis heute die Fantasie wieder, es doch mal mit einem Mann zu probieren.

Als ich mit 22 Jahren, also recht spät, mein erstes Mal hatte, gelangte ich nicht zum Höhepunkt, und hatte damit auch in den darauffolgenden Jahren große Schwierigkeiten. Es hatte dann noch einige Jahre gedauert, bis ich meinen Pornokonsum als Ursache des Problems identifiziert hatte. Nachdem ich einige Jahre "NoFap" gemacht hatte, hatte ich die Sache in den Griff bekommen. Von meiner Pornosucht konnte ich mich jedoch nie ganz befreien. Durch die Fernbeziehung konnte ich hier auch in den vergangenen Jahren viel im Verborgenen weitermachen. Unser Sex-Leben blieb davon unbeeinträchtigt, solange ich den Pornokonsum auf die erste Wochenhälfte beschränkt habe.

Durch meine Abstinenz-Phasen und eigenen Erfahrungen im Bett habe ich gelernt, dass meine sexuelle Fantasie - vor allem bei Pornos - wenig mit meinen realen Wünschen zu tun haben muss. Nun habe ich vor zwei Wochen seit langem wieder begonnen, bewusst auf Pornos zu verzichten, wurde heute aber wieder rückfällig. Der Trigger waren gerade meine abstrakten (an keinen realen Menschen geknüpften) Männer-Fantasien. Ich habe sie nicht mehr ausgehalten und auf diese Weise betäubt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keinen Mann lieben kann. Und selbst wenn ich es könnte, sollte es für meine jetzige Beziehung (eigentlich) keine Rolle spielen. Denn ich will ja (eigentlich) treu sein. Ich bin definitiv nicht "bisexuell", sondern maximal "bi-neugierig". Ich nehme an, dass das nur ein Symptom meiner Porno-Sucht ist und kein Teil meiner wahren sexuellen Orientierung. Aber wenn die Gedanken wieder auftauchen, schaffe ich es nicht, diese Distanz zu bewahren. Dann bekomme ich das Gefühl, es irgendwie doch mal in der realen Welt austesten zu müssen, wofür es natürlich verschiedene Möglichkeiten gäbe. Aber in der Beziehung, in der ich aktuell bin, kann ich das nicht guten Gewissens tun und hätte auch Angst, mir irgendetwas einzufangen (nicht aufgrund von Vorurteilen gegenüber Schwulen, sondern wegen Promiskuität im Allgemeinen) und noch mehr davor, am Ende noch meine Freundin anzustecken. Meine Freundin ist da auch eher konservativ eingestellt. Vielleicht würde sie einen bisexuellen Partner akzeptieren, aber diese sex-fokussierte "Bi-Neugier" sicher nicht.

Sind es also nur durch Pornos verursachte Zwangsgedanken oder steckt da doch mehr dahinter? Was meint ihr? Oder habt ihr Ratschläge, wie ich mit diesen Zwangsgedanken besser umgehen kann?

Ich habe noch die Hoffnung, dass es besser wird, sobald meine Freundin und ich einen gemeinsamen Alltag haben. Nichtsdestotrotz sollte ich mich damit auseinandersetzen, und meine Pornosucht muss ich ja auch noch in den Griff kriegen. Was diesbezüglich aktuell nicht hilft, ist, dass ich eine Remote-Weiterbildung mache und den Großteil des Tages zuhause vor dem PC hocke. (Ich habe aber auch Hobbies, trainiere zum Beispiel gerade für einen Marathon.)

Vielen Dank.
Rede mit deiner Freundin offen darüber.
 
beetlejuice123
Benutzer216352  (35) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich werde hier nicht auf alle einzeln eingehen, aber mir ist zumindest für den Moment klar geworden:

Ich werde in der Hinsicht nichts tun, was ich nicht vorher mit meiner Freundin abgesprochen habe. Bis sich meine und unsere Situation geändert hat, werde ich einfach weiter daran arbeiten, meinen Porno-Konsum auf ein Minimum zu beschränken.

Im Grunde weiß ich ja, dass ich weder schwul noch in nennenswerter (= liebender, hingebungsvoller) Weise bi bin. Da gibt es also eigentlich nichts, was ich wirklich herausfinden muss. Ich könnte testen, ob es mir Spaß macht oder nicht. Wenn es mir keinen Spaß macht, wäre das tatsächlich ein "Gegenbeweis". Aber selbst wenn es mir Spaß machen sollte, entspricht dieses Herumexperimentieren nicht meinen Idealen einer funktionierenden Beziehung. Und ich habe auch schon meine monogamen Beziehungsideale in Frage gestellt. Mich gefragt, ob ich vielleicht lieber in einer offenen Beziehung leben würde. Aber am Ende ist für mich doch einfach nur entscheidend, füreinander da zu sein. Sex bleibt eine Nebensache. Ich bin eigentlich nicht übermäßig sexuell aktiv. Aber wir machen es oft genug, sodass eigentlich alles passt. Was über diese Ebene hinausgeht, ist meistens nur meine verkorkste Fantasie, die machen soll was sie will, solange sie eben Fantasie bleibt.

Gerade in Zeiten, in denen es so viele Verlockungen und Ablenkungen gibt, ist das Führen einer langfristigen Partnerschaft mein eigentliches Ideal. Mit einer Hingabe, die zu Kompromissen bereit ist und eben auf eine Lebenspartnerschaft statt einer Lebensabschnittspartnerschaft abzielt, "relationship" statt "situationship".

Wäre es für dich vielleicht hilfreich, Pornografie und Selbstbefriedigung als etwas zu sehen, was nur dich und deine rechte Hand was angeht (oder die linke, oder...)? Was für dich ist, und nichts mit deiner Partnerin und eurem gemeinsamen Sexleben zu tun hat?

Natürlich könnte es dann immer noch passieren, dass dir in echt dann doch mal ein Mann begegnet, der dich reizt. Aber man kann sich nicht von allen Eventualitäten verrückt machen lassen. Zumal dir sicher auch Frauen begegnen, die dich reizen. Ohne dass das Risse in eure Beziehung sprengt.

Ja, Fantasie und Realität so zu trennen, das auf diese Weise herauszulassen, war bisher auch meine Lösung. Nur eigentlich will ich ja von den Pornos weg, und auch Masturbation ohne Pornos triggert mich in der Hinsicht. Wenn ich darauf verzichte, fehlt dieses "Ventil". Vielleicht muss ich langfristig einfach eine Balance finden. Vielleicht wird es auch einfach wieder besser, wenn sich meine berufliche Situation und unsere Beziehungs-Situation wieder ändert.
 
W
Benutzer201614  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #15
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich werde hier nicht auf alle einzeln eingehen, aber mir ist zumindest für den Moment klar geworden:

Ich werde in der Hinsicht nichts tun, was ich nicht vorher mit meiner Freundin abgesprochen habe. Bis sich meine und unsere Situation geändert hat, werde ich einfach weiter daran arbeiten, meinen Porno-Konsum auf ein Minimum zu beschränken.

Im Grunde weiß ich ja, dass ich weder schwul noch in nennenswerter (= liebender, hingebungsvoller) Weise bi bin. Da gibt es also eigentlich nichts, was ich wirklich herausfinden muss. Ich könnte testen, ob es mir Spaß macht oder nicht. Wenn es mir keinen Spaß macht, wäre das tatsächlich ein "Gegenbeweis". Aber selbst wenn es mir Spaß machen sollte, entspricht dieses Herumexperimentieren nicht meinen Idealen einer funktionierenden Beziehung. Und ich habe auch schon meine monogamen Beziehungsideale in Frage gestellt. Mich gefragt, ob ich vielleicht lieber in einer offenen Beziehung leben würde. Aber am Ende ist für mich doch einfach nur entscheidend, füreinander da zu sein. Sex bleibt eine Nebensache. Ich bin eigentlich nicht übermäßig sexuell aktiv. Aber wir machen es oft genug, sodass eigentlich alles passt. Was über diese Ebene hinausgeht, ist meistens nur meine verkorkste Fantasie, die machen soll was sie will, solange sie eben Fantasie bleibt.

Gerade in Zeiten, in denen es so viele Verlockungen und Ablenkungen gibt, ist das Führen einer langfristigen Partnerschaft mein eigentliches Ideal. Mit einer Hingabe, die zu Kompromissen bereit ist und eben auf eine Lebenspartnerschaft statt einer Lebensabschnittspartnerschaft abzielt, "relationship" statt "situationship".



Ja, Fantasie und Realität so zu trennen, das auf diese Weise herauszulassen, war bisher auch meine Lösung. Nur eigentlich will ich ja von den Pornos weg, und auch Masturbation ohne Pornos triggert mich in der Hinsicht. Wenn ich darauf verzichte, fehlt dieses "Ventil". Vielleicht muss ich langfristig einfach eine Balance finden. Vielleicht wird es auch einfach wieder besser, wenn sich meine berufliche Situation und unsere Beziehungs-Situation wieder ändert.
Wäre es schlimm für dich, wenn du Bi sein solltest.... Ich als Frau, würde es nicht schlimm finden. Aber sei offen gegenüber deiner Freundin.
 
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D
Benutzer191261  (38) Öfter im Forum
  • #16
Ich würde an deiner Stelle einfach mal einen kleinen Bi-Exkurs machen... Häufig sind die Gedanken geiler als die Umsetzung. Du hast es ja schon gut selbst erkannt. Du hast zu viele Pornos konsumiert, die in deinem Kopf eine Idee gepflanzt haben, die dich immer wieder triggert.
Eigentlich hast du ja zwei Aufgaben. Die erste ist die mit den Pornos aufzuhören wobei du da echt schon wirklich gut bist. Ich meine zwei Entzüge von über acht Monaten und dann sogar ohne Masturbation und ohne Orgasmus... Das ist echt mega gut. Du hast meinen vollsten Respekt. Ich versuche auch grad weniger zu schauen aber nach einem Monat ist meistens Schluss... Echt klasse.
Die zweite Aufgabe ist dir über deine Neigungen klar zu werden. Und das kannst du nur praktisch herausfinden. Ich selbst finde es auch unglaublich geil einen anderen Mann spritzen zu sehen und hab auch einmal einen geblasen aber mir einen Blasen lassen oder AV mit einem anderen Mann? Nein, das triggert mich gar nicht. Es ist keine Schande bi zu sein und auch da glaube ich, dass du schon echt weit bist... Probiers einfach aus und entscheide dann obs was für dich ist oder nicht.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Beim Sex oder Mastubieren an einen harten Männerschwanz zu denke, war früher undenkbar oder gar Tabu.
Das würde ich so nicht unterstreichen!
Homosexuelle Praktiken wurden in jeder Epoche, auf jedem Teil der Erde und auch in jeder Gesellschaftsschicht ausgelebt. Die Homosexualität bzw die damit einhergehende Bisexualität gehören quasi zu der Menschheit. Nur die äußeren Umstände haben das zeitweise unterdrückt bzw eingedämmt.
Auch lange vor dem Internet und der Woke Bewegung, bereits in den 60er/70er Jahren hat es blühende Homo/Bi-Szenen gegeben die bei der SB an andere Schwänze gedacht haben 🙃
 
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