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Benutzer95134 (35)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo zusammen
Ich bin komplett orientierungslos und furchtbar traurig. Mein Freund und ich sind seit 9 Jahren zusammen. Unsere Beziehungsgeschichte ist einigermassen kompliziert (wie wahrscheinlich bei vielen langjährigen Beziehungen). Kurz zusammengefasst lief alles gut die ersten 2-3 Jahre, dann hatte mein Freund einen psychischen Zusammenbruch (Panikattacken) von dem er sich nur schwer erholt hat. Er musste nachher ca. 2 Jahre Medikamente nehmen, um stabil zu sein. Das war eine unglaublich schwierige Zeit für uns und hat ihn sehr verändert. Er ist dadurch zu einem eher unsicheren Menschen geworden, der viel Sicherheit braucht (welche er oft in der Routine sucht) und mit viel Sorge durchs Leben geht. Ein paar Jahre später (nachdem wir 2 Jahre zusammen gewohnt hatten) bin ich jobbedingt in die USA gezogen. Seither (inzwischen 2 Jahre) führen wir eine Fernbeziehung. Das erste Jahr fand ich ganz ok (viel Ablenkung), aber ab dem zweiten Jahr fühlte ich mich immer mehr als wären da wenig Gemeinsamkeiten und kaum interessante Gesprächsthemen. Ich fühlte mich oft alleine, als hätten wir uns nichts mehr zu sagen. Eigentlich hatten wir verabredet, dass ich nach 2 Jahren zurück ziehen würde. Das ist nicht passiert. In erster Linie weil ich nicht bereit war meinen Job hier zu dem Zeitpunkt aufzugeben.
Nach vielen Diskussionen hat er das akzeptiert, hat gemeint es sei ihm wichtiger, dass wir zusammen bleiben und wir würden das hinkriegen, wenn es noch ein Weilchen länger dauert. Letztes Jahr habe ich ihn dann aber auch noch betrogen. Ich weiss, das ist furchtbar und ich kann es mir nur so erklären, dass ich mich einfach sehr alleine gefühlt habe. Es lief nicht wirklich gut zwischen uns, er war für mich keine Unterstützung. Das soll keine Entschuldigung für mein Verhalten sein, sondern lediglich eine Erklärung wieso das passiert ist aus meiner Sicht. Ich habe ihm den Betrug nie gestanden. Ende letzten Jahres habe ich mich dann entschlossen, dass ich entweder meine Beziehungszweifel begraben oder mich trennen muss. Ich kam zum Schluss, dass es gut genug ist um zu bleiben; auch basierend auf einem gemeinsamen Urlaub, in dem wir es sehr schön miteinander hatten.
Als ich dann aber beruflich bedingt für ein paar Wochen wieder in der gleichen Stadt war wie mein Freund Anfang diesen Jahres, habe ich mich gefühlt als könnte ich nicht atmen. Es kam mir vor als würde er mich erdrücken. Oft haben wir uns angeschnauzt. Man muss dazu sagen, es war ohnehin eine sehr stressige Zeit aufgrund meiner Arbeit, aber selbst als es dann etwas ruhiger wurde, fühlte ich mich von seiner Anwesenheit gestresst. Ich kann mir das nicht voll und ganz erklären. Eine Sache ist bestimmt, dass er eine sehr negative Art hat, die mich mehr und mehr belastet. Dann ist er oft sehr gestresst von der Arbeit und man spürt das. Er kann nicht loslassen und macht sich ständig Sorgen. Ich weisst nicht, irgendwie fühle ich mich einfach überhaupt nicht unbeschwert um ihn herum. Ganz im Gegenteil - ich fühle mich als würde ein Wahnsinnsgewicht auf meine Schulter drücken. Ich weiss, das klingt alles sehr unspezifisch, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass ich nach wie vor Zweifel habe, ob er der richtige Partner für mich ist. Er ist ein wunderbarer, wahnsinnig guter, loyaler und treuer Mensch, sehr intelligent und überlegt. Aber er ist eben auch ein unsicherer, sich ständig sorgender Mensch, der Mühe hat loszulassen und das Leben voll auszukosten und mir fehlt das. Ich will im Moment leben und mich nicht ständig sorgen. Ich will Spass haben, ich will Dinge erleben, ich will mich frei fühlen auch mit Partner. Ich habe ihm meine Zweifel mitgeteilt und er will sich ändern, will sich um 180 Grad drehen, spricht plötzlich davon, dass er in die USA zieht, was er vorher immer zu 100% ausgeschlossen hat. Er will kämpfen und ich finde das toll, aber ehrlich gesagt, weiss ich einfach nicht, ob es das überhaupt wert ist. Ich weiss nicht, ob er jemals die Person sein kann, die ich gerne an meiner Seite hätte.
Bitte seid schonungslos ehrlich und entschuldigt den langen Text, aber wenn ihr das alles liest, denkt ihr ich mache mir was vor? Denkt ihr meine wiederkehrenden Zweifel, der Betrug und all das hätten mir längst klar machen sollen, dass es Zeit für eine Trennung ist? Halte ich womöglich aus reiner Feigheit an etwas fest, das längst vorbei ist? Ich sehe letztlich einfach keinen handfesten Grund zur Trennung und das lässt mich zweifeln, andererseits ist absolut deutlich, dass etwas nicht stimmt.
Bin um jede Meinung dankbar.
LG
Emilie
Ich bin komplett orientierungslos und furchtbar traurig. Mein Freund und ich sind seit 9 Jahren zusammen. Unsere Beziehungsgeschichte ist einigermassen kompliziert (wie wahrscheinlich bei vielen langjährigen Beziehungen). Kurz zusammengefasst lief alles gut die ersten 2-3 Jahre, dann hatte mein Freund einen psychischen Zusammenbruch (Panikattacken) von dem er sich nur schwer erholt hat. Er musste nachher ca. 2 Jahre Medikamente nehmen, um stabil zu sein. Das war eine unglaublich schwierige Zeit für uns und hat ihn sehr verändert. Er ist dadurch zu einem eher unsicheren Menschen geworden, der viel Sicherheit braucht (welche er oft in der Routine sucht) und mit viel Sorge durchs Leben geht. Ein paar Jahre später (nachdem wir 2 Jahre zusammen gewohnt hatten) bin ich jobbedingt in die USA gezogen. Seither (inzwischen 2 Jahre) führen wir eine Fernbeziehung. Das erste Jahr fand ich ganz ok (viel Ablenkung), aber ab dem zweiten Jahr fühlte ich mich immer mehr als wären da wenig Gemeinsamkeiten und kaum interessante Gesprächsthemen. Ich fühlte mich oft alleine, als hätten wir uns nichts mehr zu sagen. Eigentlich hatten wir verabredet, dass ich nach 2 Jahren zurück ziehen würde. Das ist nicht passiert. In erster Linie weil ich nicht bereit war meinen Job hier zu dem Zeitpunkt aufzugeben.
Nach vielen Diskussionen hat er das akzeptiert, hat gemeint es sei ihm wichtiger, dass wir zusammen bleiben und wir würden das hinkriegen, wenn es noch ein Weilchen länger dauert. Letztes Jahr habe ich ihn dann aber auch noch betrogen. Ich weiss, das ist furchtbar und ich kann es mir nur so erklären, dass ich mich einfach sehr alleine gefühlt habe. Es lief nicht wirklich gut zwischen uns, er war für mich keine Unterstützung. Das soll keine Entschuldigung für mein Verhalten sein, sondern lediglich eine Erklärung wieso das passiert ist aus meiner Sicht. Ich habe ihm den Betrug nie gestanden. Ende letzten Jahres habe ich mich dann entschlossen, dass ich entweder meine Beziehungszweifel begraben oder mich trennen muss. Ich kam zum Schluss, dass es gut genug ist um zu bleiben; auch basierend auf einem gemeinsamen Urlaub, in dem wir es sehr schön miteinander hatten.
Als ich dann aber beruflich bedingt für ein paar Wochen wieder in der gleichen Stadt war wie mein Freund Anfang diesen Jahres, habe ich mich gefühlt als könnte ich nicht atmen. Es kam mir vor als würde er mich erdrücken. Oft haben wir uns angeschnauzt. Man muss dazu sagen, es war ohnehin eine sehr stressige Zeit aufgrund meiner Arbeit, aber selbst als es dann etwas ruhiger wurde, fühlte ich mich von seiner Anwesenheit gestresst. Ich kann mir das nicht voll und ganz erklären. Eine Sache ist bestimmt, dass er eine sehr negative Art hat, die mich mehr und mehr belastet. Dann ist er oft sehr gestresst von der Arbeit und man spürt das. Er kann nicht loslassen und macht sich ständig Sorgen. Ich weisst nicht, irgendwie fühle ich mich einfach überhaupt nicht unbeschwert um ihn herum. Ganz im Gegenteil - ich fühle mich als würde ein Wahnsinnsgewicht auf meine Schulter drücken. Ich weiss, das klingt alles sehr unspezifisch, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass ich nach wie vor Zweifel habe, ob er der richtige Partner für mich ist. Er ist ein wunderbarer, wahnsinnig guter, loyaler und treuer Mensch, sehr intelligent und überlegt. Aber er ist eben auch ein unsicherer, sich ständig sorgender Mensch, der Mühe hat loszulassen und das Leben voll auszukosten und mir fehlt das. Ich will im Moment leben und mich nicht ständig sorgen. Ich will Spass haben, ich will Dinge erleben, ich will mich frei fühlen auch mit Partner. Ich habe ihm meine Zweifel mitgeteilt und er will sich ändern, will sich um 180 Grad drehen, spricht plötzlich davon, dass er in die USA zieht, was er vorher immer zu 100% ausgeschlossen hat. Er will kämpfen und ich finde das toll, aber ehrlich gesagt, weiss ich einfach nicht, ob es das überhaupt wert ist. Ich weiss nicht, ob er jemals die Person sein kann, die ich gerne an meiner Seite hätte.
Bitte seid schonungslos ehrlich und entschuldigt den langen Text, aber wenn ihr das alles liest, denkt ihr ich mache mir was vor? Denkt ihr meine wiederkehrenden Zweifel, der Betrug und all das hätten mir längst klar machen sollen, dass es Zeit für eine Trennung ist? Halte ich womöglich aus reiner Feigheit an etwas fest, das längst vorbei ist? Ich sehe letztlich einfach keinen handfesten Grund zur Trennung und das lässt mich zweifeln, andererseits ist absolut deutlich, dass etwas nicht stimmt.
Bin um jede Meinung dankbar.
LG
Emilie