Coming-out Homosexualität

Platon
Benutzer212297  (38) Ist noch neu hier
  • #1
Eine Frage an die homosexuellen Männer und Frauen. Ich habe eine Frage bezüglich des Coming-outs. Wie war es bei euch? Wie hat euer Umfeld darauf reagiert?

Ich bin 38 Jahre alt und bin seit etwa 14/15 Jahren in etwa, als homosexuell bei meiner Familie und Freunde geoutet. Will mich quasi (Freund/Mann vorstellen, z.B. Feier etc.) auch auf der Arbeit outen. Gehe privat zwar relativ offen mit meinem schwul sein um. Aber auf der Arbeit habe irgendwie noch Hemmungen.

Wie habt ihr das gemacht und wie war es? Habt ihr Tipps
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #2
Ich selbst bin nicht homosexuell und lebe mit einem Mann zusammen, aber auf meiner Arbeit gibt es viele Homosexuelle. Die haben sich nie nennswert geoutet, sondern einfach im Gespräch sowas wie "meine Frau und ich", bzw. "Mein Lebensgefährte und ich" oder "meine Exfreundin" gesagt. Damit war es dann klar.
 
Romeca
Benutzer209637  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Ich denke, das kommt auch sehr auf das Arbeitsumfeld an. Und vielleicht sogar auf die allgemeine Aufgeschlossenheit der Region.

Sonst gebe ich meiner vorposterin recht, die meisten reden einfach irgendwann wie selbstverständlich über ihren Mann/Frau.
 
Yooodaaaah1974
Benutzer184876  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Gegenfrage...wieso muss man sich outen? In der heutigen Zeit sind gleichgeschlechtliche Ehen völlig normal...von daher seh ich die Notwendigkeit nicht🤔

Es "outet" sich ja auch niemand als evangelisch oder katholisch 🤷
 
B
Benutzer197457  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
Ich (als nicht Betroffener) denke auch, dass dies stark vom Unternehmen und seiner Kultur abhängig ist. In unserer Firma gibt es sogar ein queeres Netzwerk, das auch sehr aktiv ist. Vielleicht habt ihr etwas ähnliches.
Von Kollegen habe ich alles schon erlebt, das geht von „ach übrigens“-Ansagen bis „kriegt man im Laufe der Jahre so mit“.
Die Frage „Muss man das bekanntgeben?“, ist durchaus berechtigt und sollte aber nur von den Betroffenen beantwortet werden.
Wichtig ist, dass diese sich damit wohlfühlen.
Schwierig und vielleicht auch unangenehm ist, wenn alle von der Familie und Kindern erzählen und die Personen dann schweigen oder um den heißen Brei reden müssen.
Es geht ja nicht nur um eine sexuelle Präferenz und Ausrichtung (hoffe ich habe das richtig formuliert), sondern auch um eine Lebensgestaltung.
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Will mich quasi (Freund/Mann vorstellen, z.B. Feier etc.) auch auf der Arbeit outen. Gehe privat zwar relativ offen mit meinem schwul sein um. Aber auf der Arbeit habe irgendwie noch Hemmungen.
Warum willst Du das tun?
Was hat die sexuelle Ausrichtung bei der Arbeit verloren?
Ich erzähle da auch keinem, dass ich auf BDSM stehe.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Es geht ja nicht nur um eine sexuelle Präferenz und Ausrichtung (hoffe ich habe das richtig formuliert), sondern auch um eine Lebensgestaltung
Was meinst Du denn damit? Mir fällt echt nichts ein, was homosexuelle Paare in ihrem Leben grundsätzlich anders gestalten als heterosexuelle.
 
sanspoil
Benutzer146280  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Eine Frage an die homosexuellen Männer und Frauen. Ich habe eine Frage bezüglich des Coming-outs. Wie war es bei euch? Wie hat euer Umfeld darauf reagiert?

Ich bin 38 Jahre alt und bin seit etwa 14/15 Jahren in etwa, als homosexuell bei meiner Familie und Freunde geoutet. Will mich quasi (Freund/Mann vorstellen, z.B. Feier etc.) auch auf der Arbeit outen. Gehe privat zwar relativ offen mit meinem schwul sein um. Aber auf der Arbeit habe irgendwie noch Hemmungen.

Wie habt ihr das gemacht und wie war es? Habt ihr Tipps
Wenn du in einer Beziehung bist, einfach normal damit umgehen, wenn andere erzählen, dass sie mit Familie in Urlaub waren, sagst du, dass du mit deinem Partner warst. Ansonsten ist das ja auch wurscht. Ich weiss von vielen Kolleg3n bei und privat fast nix.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
Ich hab mehrere Homosexuelle Personen im Team, niemand davon hat sich je geoutet.
Warum auch?
Teils ergibt es sich mal, dass man darüber spricht, aber von vielen weiß ich auch gar nicht, ob sie Homo, hetero oder was auch immer sind. spielt auch keine Rolle.

Ich fände es sehr strange, wenn sich jemand hinstellen würde "alle mal herhören, wollte nur sagen ich bin schwul" :ratlos:
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #10
Ich kenne das Gefühl: es ist ganz normal dass hetero die Freundin, das Verlobte, die Ehefrau, manchmal der Ex erwähnt werden in Gesprächen auf der Arbeit.

Aber als Frau die eigene Partnerin zu erwähnen... war irgendwie komisch, und ich hatte, je nach Person, zunächst eine gewisse Scheu.

Aber letztlich fand ich das albern und habe meiner eigenen Unsicherheit geboten, die Klappe zu halten. Zwei oder drei mal war die Reaktion Überraschung, ansonsten war es letztlich das normalste der Welt.

"Ich stehe auf Frauen / ich bin lesbisch" oder sowas hätte ich aber auch ganz merkwürdig gefunden. Geht doch erstmal niemanden an, oder höchstens wenn man eh etwas vertrauter ist.
 
B
Benutzer197457  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #11
Was meinst Du denn damit? Mir fällt echt nichts ein, was homosexuelle Paare in ihrem Leben grundsätzlich anders gestalten als heterosexuelle.
Genau das meine ich ja damit - es ist eben nur mit jemandem die/der das gleiche Geschlecht hat.
Es ging hier ja um die Frage, warum ein Coming out, was interessiert es die Kollegen, ob man homosexuell ist?
Die Betroffenen möchten aber vielleicht auch unbefangen vom Urlaub oder Wochenende erzählen, den/das sie eben nicht mit „einem“ Freund oder „einer“ Freundin sondern „dem Freund“ oder „der Freundin“ verbracht haben.
Es ist also nicht die Frage worauf man (sexuell) steht, sondern wie man lebt.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #12
Wenn ich meine Partnerin erwähne treffe ich damit ja auch null Aussage darüber, ob ich lesbisch oder bi oder so bin. Vermutlich interpretieren Leute (mal mehr, mal weniger zutreffend), aber das ist dann eben so. Ist deren Sache.
 
Arcadi
Benutzer212294  Klickt sich gerne rein
  • #13
Wenn du dich outen möchtest, würde ich es am ehesten einfach bei nächster Gelegenheit (z.B. Gespräche mit Kollegen über den Urlaub) miteinfließen lassen, also wie schon genannt dann eben mit „mein Partner und ich“.

Off-Topic:

Vermutlich interpretieren Leute (mal mehr, mal weniger zutreffend),
Das tun Menschen auf jeden Fall. Wenn nichts bekannt ist, wird teilweise auch munter unterstellt. Mir wurde sowohl schon ein Partner hinzugedichtet, obwohl ich nie verpartnert war, als auch mal Homosexualität unterstellt, so nach dem Motto: Wenn man nie einen Mann an ihrer Seite sieht, wird sie wohl lesbisch sein. Mir ist das recht egal, manchmal amüsiert mich das. Und ich wundere mich natürlich darüber, wieso sich die Leute so sicher sind mit ihren falschen Unterstellungen.

Ich stehe aber, wenn es mal thematisiert wird, dazu, dass ich generell kein Interesse an einer Beziehung habe und zufriedener Single bin. … Früher gab es manchmal schräge Reaktionen darauf und unangenehme Erlebnisse, spätestens wenn ich auch einen Kinderwunsch auf Nachfrage verneint habe, aber jetzt bin ich in einem Alter und Umfeld, in dem das nicht mehr vorkommt.
 
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Platon
Benutzer212297  (38) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Dankeschön 😊 bisher für eure bisherigen Antworten. Ich werde über den ein und anderen Tweet nachdenken. Und werde über das geschriebene was ich sowieso schon überdacht habe nochmals überdenken.

Einen schönen Tag wünsche ich euch noch.
 
Platon
Benutzer212297  (38) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #15
Gegenfrage...wieso muss man sich outen? In der heutigen Zeit sind gleichgeschlechtliche Ehen völlig normal...von daher seh ich die Notwendigkeit nicht🤔

Es "outet" sich ja auch niemand als evangelisch oder katholisch 🤷
Auch wieder war. Aber man denkt schon halt. Gibt ja aber halt genug queerfeindliche Übergriffe aller Art und Weise.
 
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Darwinist
Benutzer152937  (32) Meistens hier zu finden
  • #16
Gegenfrage...wieso muss man sich outen? In der heutigen Zeit sind gleichgeschlechtliche Ehen völlig normal...von daher seh ich die Notwendigkeit nicht🤔
Für viele ist das leider immer noch nicht so normal. Das hängt sicher auch stark von der Region ab oder von der Branche, in der man arbeitet. Wenn ich meine ländliche Heimat mit meiner Wahlheimat vergleiche, liegen in Sachen Queerfreundlichkeit und queere Sichtbarkeit Welten dazwischen. Da ist der nächste CSD nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich meilenweit entfernt, eine queere Szene existiert so gut wie gar nicht und geoutet ist fast keiner. Ich kann mich noch daran erinnern, dass in unserer Lokalzeitung ein knappes halbes Jahr nachdem die Ehe für alle eingeführt worden war mal ein Bericht über ein gleichgeschlechtliches Paar geschrieben wurde, seitdem wurde nichts mehr über die queere Gemeinschaft der Region geschrieben. Das ist jetzt auch schon sechs, sieben Jahre her. Und seit diese Menschenverachter-Partei AfD hier einen Erfolg nach dem anderen feiert ist das Klima für queere Leute nicht besser geworden, eher schlimmer.

Und man muss auch mal erwähnen, dass nach wie vor trotz der vielen Gleichbehandlungsgesetze auch hierzulande noch eine große Gay/Bi-Pay-Gap existiert. Das ist sicher nicht überall so, aber in vielen Betrieben verbaut man sich immer noch berufliche Aufstiegschancen, wenn man offen seine Nicht-Heterosexualität kommuniziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer214088  Ist noch neu hier
  • #17
Ich finde auch das dieses outen heutzutage eher als persönlicher Befreiungsschlag zu sehen ist. Es ist inzwischen nichts besonderes finde ich und bedarf jetzt auch nicht (überspitzt gesagt) das sich jemand auf den Tisch stellt und es es in die Welt schreit. Außer persönlicher Erfahrung (nicht von mir) kann ich sagen das so ein Outing nicht immer gut ankommt.
 
Klavinius
Benutzer186433  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #18
Mein Coming-out lief gut ab.
Habe ich sehr meinem Kopf zerbrochen, ob ich mich bei meinen Eltern outen soll. So mit 27 Jahren habe ich es denen gesagt und meine Mutter hatte schon so ne Ahnung und konnte gut damit umgehen. Meine Verwandtschaft kommen aus Bayern, da sind sie sehr gläubig, da hatte ich auch Angst gehabt, das war dann doch nicht so gewesen. Und war dann sehr erleichtert. Bei meinem Freunde, habe ich nur zum Teil geoutet, nur bei diejenigen, die gefragt haben.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Öfter im Forum
  • #19
Also ich bin Bi. Damals mit 19 habe ich mich auch geoutet das ich Schwul bin weil ich einen Freund hatte. Ja für viele ist das eher so ein Befreiungsschlag. Es wird Natürlich dann auch immer eine Reaktion kommen. Heute würde ich sowas nicht mehr machen. Ich gehe mit meinem Privatleben nicht Hausieren., Egal wo. Wer Interesse hat bekommt eine Ehrliche Antwort von mir egal was andere denken, ist mir auch mittlerweile egal. Hätte ich einen festen Freund , würde ich ihn ganz normal erwähnen wenn ich angesprochen werde, oder ob man seine Frau zur Party mitbringt. Dann würde ich sagen ich bringe meinen Freund mit fertig. Ich glaube ein entspannter Umgang damit ist mittlerweile viel angemessener. Aber ja wer das früher verheimlicht hat, dem hilft ein Outing sich zu befreien. Es werden wahrscheinlich viele Positive Rückmeldungen kommen, es können aber auch negative dabei sein. Damit muss man Leben. Wichtig ist das man mit sich selbst zufrieden ist. Ich finde dabei aber auch wichtig sich und andere nicht zu belügen. Mittlerweile habe ich auch keine Lust mehr Leute zu treffen die von mir extra verlangen irgendwas geheim zu halten. Darum ging meine erste Beziehung auch kaputt. Mir ist egal was andere sagen, zumindest was meine Sexualität angeht. Da es ganz allein meine Sache ist. Vielleicht hilft dir das ja ein wenig
 
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