Crowdworking?

  • Themenstarter girl_next_door
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girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Hallo ihr Lieben,

heute stieß ich durch Zufall auf einen TV-Beitrag zum Thema "crowdworking".
Die Grundidee erscheint mir recht interessant, deshalb wollte ich mich mal bei euch umhören, ob ihr dahingehend vielleicht nähere Informationen habt, oder vielleicht sogar schonmal selbst als crowdworker gearbeitet habt, und so eure Erfahrungen mit uns teilen wollt.
Bin gespannt... :smile:

viele Grüße
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #2
Ich habe es aus Neugier mal 30 Minuten lang ausprobiert, bei Amazon's Mechanical Turk (das ist uebrigens kein rassistischer Name, nur um das gleich zu Beginn klarzustellen.)

Die Idee ist nicht unbedingt schlecht, es hat schon Vorteile (man kann sich selbst einteilen, ..)
Ueber gewisse Nachteile muss man sich aber sehr gut im Klaren sein, wenn man das oefter machen will.
Zu erst ist man ueberhaupt nicht geschuetzt. Keine Versicherung, keine Rente, nichts. Du bist in diesem Sinn Selbstaendigerwerbende, mit quasi eigener Firma. Und da gilt's an Einiges zu denken. (Eben Rente, Urlaub, Krankheit, keine Schwarzarbeit, ...)

Das Zweite ist: Wenn Du nur immer die Tasks nimmst, die Du schnell loesen kannst, verdienst Du kurzfristig zwar etwas mehr. Das Problem dabei ist aber, dass Du Dich damit nicht weiterbildest bzw. Dir keine neuen Skills zulegst.
Man muss also gewissermassen als Investition in sich selbst sich ueberlegen, welche Tasks man annehmen soll, wo man zwar nicht schnell ist, aber etwas dazulernt, das man gerne koennen moechte.

Drittens: Vielleicht ausser fuer Cam Girls :smile: ist die Bezahlung schlecht..
Uber zahlt schlecht, diese Lieferfirmen zahlen schlecht, und wenn Du geographisch unabhaengige Dienste anbietest (z.B. so kleine Software-Entwicklungsdinge), konkurrierst Du mit Indern und Chinesen, die viel tiefere Lebenshaltungskosten haben.

Viertens: ich finde es gewissermassen philosophisch problematisch, wenn man zwar von einer Wissensgesellschaft spricht, aber viele junge Menschen nur noch so Jobs im Bereich Botengaenge, Haushalt etc. und oft noch auf Abruf angeboten bekommen.
Das ist auch kaum Erfahrung, die Du spaeter mal gewinnbringend einsetzen kannst.

Also: fuer ein paar Euro nebenbei sicher ok, langfristig wuerde ich mich sehr davor hueten.

Edit: Typos und Verbesserungen
 
Zuletzt bearbeitet:
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ich hab da ja quasi eine Vorform davon gemacht anscheinend als ich als Online-Redakteurin gearbeitet habe. Ich hab meine Dienstgeber nicht gesehen, alles lief online ab, ich hab die Aufträge angenommen wie ich Zeit hatte und dafür ein ziemlich mieses Honorar bekommen, das ich selbst versteuern musste. Die Firma war auch nicht in Österreich ansässig.
War aber trotzdem ziemlich praktisch als Studentin.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #4
Ja, ich hätte jetzt mal schlicht einen Testlauf auf einer halbwegs seriös wirkenden Plattform gestartet, aber da ich leider kein Jurist bin, bin ich in der Hinsicht verdammt unsicher zwecks Steuern und Abgaben. Keine Ahnung, was da auf einen zukommen würde.
Und ein mords Aufwand schon allein um diese Dinge zu klären, um dann am Ende 10 Euro pro Monat zu verdienen, ist wohl auch nicht zielführend...
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #5
Ja, ich hätte jetzt mal schlicht einen Testlauf auf einer halbwegs seriös wirkenden Plattform gestartet, aber da ich leider kein Jurist bin, bin ich in der Hinsicht verdammt unsicher zwecks Steuern und Abgaben. Keine Ahnung, was da auf einen zukommen würde.
Und ein mords Aufwand schon allein um diese Dinge zu klären, um dann am Ende 10 Euro pro Monat zu verdienen, ist wohl auch nicht zielführend...
ich weiss nicht, wie das in DE wirklich gehandhabt wird.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Steueramt auf jemanden losgeht, der 10 Euro macht im Monat.
Wo die kritische Grenze liegt, weiss ich nicht.
Aber ausprobieren wuerde ich es mal, ich sehe da kein echtes Problem.
(ich wohne in der CH, aber ich hatte mich damals auch nicht selbstaendig gemacht dafuer. Ich habe etwa 5 CHF verdient :grin: )
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #6
ich weiss nicht, wie das in DE wirklich gehandhabt wird.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Steueramt auf jemanden losgeht, der 10 Euro macht im Monat.
Wo die kritische Grenze liegt, weiss ich nicht.
Aber ausprobieren wuerde ich es mal, ich sehe da kein echtes Problem.
(ich wohne in der CH, aber ich hatte mich damals auch nicht selbstaendig gemacht dafuer. Ich habe etwa 5 CHF verdient :grin: )

Nein eben, den Gedanken hatte ich ja auch, aber gerade wegen dem fast zu vernachlässigend geringen Betrag, den man da vermutlich verdienen würde, wäre es den Ärger doppelt und dreifach nicht wert...
Trotzdem danke für die Erfahrungsberichte an euch beide :zwinker:
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Wer mal spaßeshalber bei so etwas mitmachen will, für einen guten Zweck, sollte mal bei Zooniverse reinschauen.
Es geht im Grunde um die Beurteilung und Bewertung von Fotos zu einem bestimmten Thema.
Das hilft den Wissenschaftlern eine Vorauswahl zu treffen, welche Bilder bzw. welche Gebiete oder Dokumente sie sich genauer anschauen sollten.
Z.B. wo wachsen Algen an Küsten, wo gibt es bestimmte Phenomene auf dem Mars, wie schauen Galaxien aus, wie fliegen die Atome im LHC, was haben Seeleute in ihre Bordbücher geschrieben, usw.
Je nach Interesse kann man sich ein oder mehrere Themen aussuchen und dann nach einer kurzen Einführung sich nahezu endlos (eben bis der Bildervorrat erschöpft ist) durchklicken.

Was hat man selber davon? Wenn man sich nicht registriert, nur ein Zeitvertreib.
Und wenn man sich registriert, eine Benennung als "Finder" wenn denn da tatsächlich etwas Interessantes gesichtet wurde, sowie eine Art Rang, wieviele Bilder man schon pro Thema bewertet hat.

Das ist kostenlos und rein wissenschaftlich oder akademisch.

Es gibt im Internet z.B. bei Spielen Projekte für Modifikationen.
Da kann man sich auch persönlich kennen lernen, wobei es da auch eher mal "menscheln" kann.
Dort zählt der einzelne mehr, denn die Projekte suchen bestimmte Fähigkeiten, z.B. 3D-Modellierer, Texturenpinsler, Integratoren, Tester.
Das Projekt steht und fällt mit den einzelnen Beteiligten, und so kann man recht schnell Erfolge erreichen wenn alle am gleichen Strang ziehen, aber das Projekt kann auch sehr schnell den Bach heruntergehen wenn es Streitigkeiten oder kaum Resonanz gibt.

Bei kommerziellen Projekten sollte zumindest schon einmal eine gestandene Mannschaft dahinter stehen, die eigentlich nur noch Unterstützung für eine Absicherung oder für eine Weiterentwicklung von nicht ganz so dringenden Dingen sucht.
Sollte es dringend sein kann man sich eigentlich niemals 100% auf eine "Community" verlassen, denn da ist im allgemeinen alles freiwillig.
Nur wenn es einige Antreiber gibt, und wo das Interesse von vielen besteht, wird etwas entwickelt, siehe Linux als Paradebeispiel.

Das ganze ist wie es auch hier im Forum abläuft: Manche Themen sind gut besucht, weil sich die User rege beteiligen, und andere Themen gehen unter, weil sich kaum jemand dafür interessiert.

Die finanziellen und rechtlichen Bewandnisse habe ich mal außer Acht gelassen, das ist auch noch ein großes Thema.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Also damals als ich das als Studentin gemacht habe (ist ja noch nicht soo lang her) hab ich die Honorare (die hab ich immer gesammelt geschrieben/bekommen) einfach bei der Steuererklärung beigefügt - ich hab da keine extra Beilage ausfüllen müssen, weil das ja insgesamt kaum Geld war - wenn ich mich richtig erinnere, gabs da einen Bereich für zusätzliche Einnahmen bei der ganz normalen Arbeitnehmerveranlagung und da hab ich die Gesamtsumme fürs Jahr reingeschrieben.
Ob das jetzt in Österreich noch so gilt, weiß ich nicht - aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die das umständlicher gemacht haben in der Zwischenzeit.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Hast du denn ein anderes steuer- und sozialversicherungspflichtiges Einkommen? Dann würde ich persönlich kurz ne Mail an dein zuständiges Finanzamt schreiben ob/unter welchen Voraussetzungen du das einfach unter sonstige Einkünfte laufen lassen kannst und am Ende des Jahres entsprechend in der Einkommenssteuererklärung angeben.

Ansonsten klänge das für mich wie arbeiten auf Honorarbasis. Da spuckt google dir eigentlich alles relevante zu aus.
 
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