Dating Doku - was meint ihr?

[Benutzer58054 (43)]

Hallo liebes PL-Universum,

Ich habe mir letztens folgende Doku angeschaut:

Hook-up-culture, F+, Social Media und Dating Apps... Das ist ja auch ständig hier Thema.

Ich finde die Doku gut und auch ziemlich traurig. Ich habe meinen Mann vor 16 Jahren offline kennengelernt. Es soll kein "früher war alles besser" sein, aber meine Single-Freundinnen tun sich so schwer jemanden zu finden, für den "commitment" kein Fremdwort ist.

 

[Benutzer91095]

meine Single-Freundinnen tun sich so schwer jemanden zu finden, für den "commitment" kein Fremdwort ist.

Wie alt sind die denn? Ich könnte mir vorstellen, dass das einfach daran liegt, dass irgendwann die, die an Commitment interessiert sind, schon "vom Markt" sind, und man als Frau halt auch einfach ne andere Form von Konkurrenz hat, je älter man wird.

Zur Doku: Naja, ich denke schon auch, dass da tw. persönliche Gründe bei den Leuten ne Rolle spielen, und bei den Jungen in den USA einfach diese späte Saufkultur ein Problem ist. Ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass die Jugend heutzutage eine stärkere Hook-Up-Culture hat als vor 10 oder 15 Jahren. Gibt's nicht sogar eine Studie, die besagt, dass die jungen Leute immer weniger Sex haben als früher (auch in den USA)? Worin ich aber zustimme, ist, dass ich es auch schlecht finde, wenn man nicht mehr in der Lage ist, offline zu anderen Menschen Beziehungen herzustellen. Bzw. wenn man erst ne FB-Gruppe braucht, um mit anderen Leuten in Kontakt zu treten. Das geht mir persönlich ziemlich auf den Keks.

 

[Benutzer2610]

Hab mir die 1h jetzt noch nicht angesehen, daher erst einmal allgemein:
Ich habe mit Dating keine umfangreichen Erfahrungen, hatte bisher insgesamt 2 Dates.
Davon ist eines im "realen Leben" entstanden, dad zweite durch einen vorherigen Online-Kontakt - aus dem ersten wurde nichts, aus zweitem entstand eine gut 10-jährige Beziehung und Ehe.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wie ich offline jemanden kennen lernen sollte bzw. könnte, da gibt es praktisch keinerlei Gelegenheiten für.
Online aber ebensowenig, denn mitterweile ist das ja ein riesiger Markt geworden und somit die Konkurrenz entsprechend hoch, wenn man sich hier so diverse Threads durchliest ist das Frustrstionslevel mitunter auf beiden Seiten recht hoch.
Daher lasse ich das mal lieber ganz, gibt weder Stress noch Frust

 

[Benutzer155728]

Wobei man nicht vergessen sollte, dass gerade Onlinedating Kontaktaufnahmen für sehr viele Menschen ermöglicht, die sie vermutlich ohne diese Möglichkeit gar nicht hätten.
Dass und ob man nach der anfänglichen Kontaktaufnahme die ganze Sache eher oberflächlich und unverbindlich betrachtet, liegt doch eher in der Persönlichkeit begründet.
Gibt es wirklich belastbare Zahlen dazu, dass es heute mehr unverbindlichen Sex gibt als früher, oder fällt das nur mehr auf, weil man es ja gefühlt von allen Seiten mitkriegt? Auch dieses Forum ist ja nicht ansatzweise das Abbild des Durchschnitts hier in Deutschland/Österreich/Schweiz.

 

[Benutzer172623]

Ich erinnere mich mit Grausen an die Zeiten so Anfang der 90er Jahre, als plötzlich Kontaktanzeigen nicht mehr ausschließlich der Beziehungsanbahnung seniler Rentner vorbehalten waren, sondern in meinem Freundeskreis Einzug hielten. Ein paar wenige Male hatte ich das zweifelhafte Vergnügen,eine ältere Freundin zu diesen ominösen Treffen zu begleiten und selbst diese seltenen Begebenheiten haben mich nachhaltig verstört
Quälend langatmige Unterhaltungen und am Ende penibel getrennte Rechnungen haben dafür gesorgt, dass ich mich nach kürzester Zeit geweigert habe, mich solchen Situationen noch jemals auszusetzen....selbst als Anhängsel und ohne ernsthafte eigene Interessen fühlte ich mich nach solchen Abenden derart deprimiert, dass ich selbst 25 Jahre später noch eine natürliche Aversion gegen diese Art des Kennenlernens hege.
Wahrscheinlich kann man das heutige Onlinedating nicht mit den Anzeigen von früher vergleichen, aber Sinn und Zweck sind letztlich dasselbe geblieben, nur die Zeiten und die technischen Möglichkeiten haben sich massiv verändert.
Nur nicht mein Gefühl. Ich will das nicht

 

[Benutzer172507 (32)]

Ich finde die Doku unglaublich interessant!

Es ist so traurig wie sich die Welt entwickelt hat.

 

[Benutzer58054 (43)]

Die Freundin mit der ich das Thema besonders intensiv diskutiere ist auch eher schwer vermittelbar. Mitte 30 und Professorin - aber sie spricht so oft davon, dass viele nur F+ suchen gern auch exklusiv (WTF)?) aber eben nicht mehr.

 

[Benutzer]

Die Freundin mit der ich das Thema besonders intensiv diskutiere ist auch eher schwer vermittelbar. Mitte 30 und Professorin - aber sie spricht so oft davon, dass viele nur F+ suchen gern auch exklusiv (WTF)?) aber eben nicht mehr.

Kommt vielleicht auf das Alter an?
Diese Freundin ist mit Sicherheit an Männern um die 40 interessiert, die sind dann oft frisch getrennt/geschieden, haben Kinder etc. und wollen sich dann auch (erstmal) nicht fest binden.
Verständlich.

 

[Benutzer58054 (43)]

Kommt vielleicht auf das Alter an?
Diese Freundin ist mit Sicherheit an Männern um die 40 interessiert, die sind dann oft frisch getrennt/geschieden, haben Kinder etc. und wollen sich dann auch (erstmal) nicht fest binden.
Verständlich.

Ja, das ist hier natürlich bekannt und verständlich. Es geht schon eher um die, die die "erste Familie" gründen wollen. Klar, die die das ernsthaft vor haben sind schon weg und noch nicht wieder getrennt.

Mir ging es eigentlich auch eher um eine generelle Diskussionen zum Thema. Bzw was die, die sich so ne lange Doku reinziehen davon halten.

 

[Benutzer15156 (38)]

Ich habe keine wirkliche Erfahrung mit Dates. Ein einziges Mal war ich mit einer Onlinebekanntschaft was essen und das war nicht sonderlich spektakulär.
Aber einige meiner Freundinnen haben dieselben Probleme. Man selbst ist Mitte 30 und sucht einen Mann für Familie, gemeinsames Leben etc., trifft aber immer nur Männer die nur was unverbindliches suchen. Weil sie sich entweder noch nicht reif genug fühlen oder weil sie die erste Phase schon hinter sich haben.
Glaube schon, dass das Problem zum großen Teil an der Altersklasse liegt und eben daran, dass man vermeintlich mehr Auswahl hat...
Ob das früher anders war? Vermutlich. Zumindest habe ich diese Erfahrungen im Real Life noch nicht so gemacht.

 

[Benutzer68742 (42)]

Ich habe mir jetzt die erste Viertelstunde angeguckt und ahne, was du meinst: es ist interessant und gleichzeitig irgendwie deprimierend (zumindest, wenn man selbst Single ist). Da bilden sich schnell fatalistische Gedankenkreise, dass man "in so einer Welt" ja sowieso niemals wieder jemanden für ne Beziehung finden wird.

Ich denke das auch oft, aber mehr aufgrund meines Alters und der Tatsache, dass ich nicht rauskomme, um jemanden kennenzulernen, nicht, weil alle nur was loses wollen. (Obwohl, weiß ich nicht, ich lerne ja generell niemanden kennen ).

Zumindest hatte ichin der Vergangenheit schon eine Menge Dates. Ich kann das Problem nicht nachvollziehen, es einfach "Date" zu nennen, obwohl es oft auch nur ein nettes Beschnuppern ist, nachdem man getrennte Wege geht, weil "es" nicht passt. (Und ja, ich hatte auch schon Dates, wo mir währenddessen klar wurde, dass der andere es nicht als Date sieht und umgekehrt)
Aber wenn man sich z.B. bei Sachen wie Tinder anmeldet, muss man sich finde ich nicht wundern, wenn man da nur über Leute stolpert, die nichts festes wollen.

 

[Benutzer44981]

Es fällt mir schwer, diese Doku wirklich zu verstehen, da mir diese amerikanische "Dating-Kultur" fremd ist... Irgendwie scheint dieses amerikanische "dating" mehr zu sein, als das, was man hierzulande unter einem Date versteht und schon ein wenig in den Bereich zu gehen, den man hierzulande schon als Beziehung, oder zumindest Anfangsphase der Beziehung bezeichnen würde. Oder verstehe ich das gerade falsch?

Letztendlich scheint es aber darum zu gehen, dass die Leute heutzutage heute vor allem "hookups" wollen - also wohl so was, wie unverbindliche Bettgeschichten. (Oder verstehe ich da schon wieder etwas falsch?) Und dann scheinen die Leute auch irgendwie nicht mehr zu wissen, wie dieses "Dating" funktioniert.

Das alles deckt sich nicht wirklich mit meinen Erfahrungen und Wahrnehmungen.
In meinem Umfeld fallen mir gerade nur zwei Männer ein, die munter zwischen ONS, F+ und Kurzzeitbeziehungen hin und her springen, ohne großes Interesse an einer festen Beziehung zu haben.
Der Großteil der Leute ist dagegen in einer schon lange bestehenden, oder zumindest auf Dauerhaftigkeit ausgelegten Beziehung, bzw. teilweise schon verheiratet und teilweise auch schon mit gemeinsamen Kindern. Sollte eine dieser Beziehungen mal scheitern (was echt selten vorkommt), bleiben diese Leute typischerweise auch nicht sonderlich lange Single.
Und der Rest ist zum Großteil männlich, auf der Suche nach einer festen Beziehung und hat entweder keinerlei Beziehungserfahrung, oder ist nach sehr wenig Beziehungserfahrung schon seit Jahren wieder Single. Nur äußerst selten schafft es eine dieser Personen dann tatsächlich, in einer Beziehung zu landen.

Insgesamt scheint der Markt ziemlich abgegrast zu sein: Der Großteil ist längst in festen Händen und der verbleibende Rest schafft es nicht, jemanden zu finden.
Theoretisch müssten das ja ähnlich viele Frauen, wie Männer Single sein. Aber irgendwie scheinen sich die Single-Frauen gut zu verstecken.

 

[Benutzer2610]

Es geht schon eher um die, die die "erste Familie" gründen wollen. Klar, die die das ernsthaft vor haben sind schon weg und noch nicht wieder getrennt.

Oder einfach nicht in der Lage eine Beziehung einzugehen, das ist zum Beispiel bei mir der Fall. Ich hätte gerne eine Familie mit Kindern (gehabt), aber das Schicksal meinte es anders und so bin ich derzeit nicht beziehungsfähig.
Sollte sich das in einigen (5-10?) Jahren ändern werde ich zu alt sein um das Thema Familiengründung noch einmal von vorne anzugehen.