
Benutzer79820
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- #1
Hallo liebe PL-Community,
Vorwort:
vor einigen Monaten kam mir die Idee, mir vorzunehmen, ein ganzes Jahr keine Beiträge mehr auf PL zu verfassen (was mit diesem Beitrag ja sehr gut geklappt hat) und in dem Zusammenhang auch nichts mehr zu kommentieren (sozusagen eine Art Sabbatical Jahr). Was mich aber nicht daran hinderte, hin und wieder trotzdem mal herein zu schauen.
Auf dem eigentlichen wahren Beweggrund dieser Idee, kam ich erst vor ein paar Tagen. Die so weitreichenden Folgen dieser Konfrontation mit mir selbst und der daraus resultierenden Erkenntnis ist, dass ich mir nun ernsthafte Gedanken darüber mache, mich aus diesem Forum löschen zu lassen, da ich keinen Anspruch mehr für eine Daseinsberechtigung für mich sehe.
Für diejenigen, die lieber kürzere Texte lesen, möchte ich trotz, dass ich es im Eingangstitel dieses Themas bereits erwähnt habe, nochmal darauf hinweisen, dass dieser Beitrag ein längerer wird (aus dem Grund, weil ich insgesamt darin eine Verstrickung erkenne). Wem das aber zu lang oder es zu doof ist, darauf zu warten, bis ich auf dem eigentlichen Punkt komme, der ist dazu eingeladen, jetzt das Thema wegzuklicken. Die anderen, die mich vielleicht sogar kennen, wissen vermutlich, was sie erwartet (darunter auch die Kritiker meiner langen Texte).
Ich werde versuchen, alles mir mögliche dafür zutun, diesen Beitrag so zu strukturieren, dass er für die interessierten Leser die noch übrig geblieben sind, gut leserlich bleibt, einfach damit ich möglich enstehende Fragen im Vorfeld vorweg nehme und eventuell schon somit direkt beantworten kann.
Auch möchte ich mich den scharfen Kritiken stellen, bei denen ihr euch keine Gedanken darüber machen müsst, ob diese schonungsloser Natur sind oder nicht. Denn auch diese sind für mich herzlich Willkommen und das meine ich auch wirklich so.
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Den in der blauen Schrift gehaltenen Text, dient als Zusatzinfo, für diejenigen unter euch, die darüber gerne mehr erfahren möchten und ebenfalls vielleicht sogar einen Zusammenhang darin sehen. Ansonsten kann einfach nur der schwarz gehaltene Text gelesen werden.
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Hintergrundinformationen über mich:
Mit diesen Informationen, möchte ich nichts von dem was noch folgt entschuldigen, jedoch ist das Motiv bzw. mein Beweggrund dahinter für euch dann vielleicht etwas verständlicher, auch wenn er trotzdem im Endeffekt nichts besser macht.
Zugegeben es fällt mir wirklich schwer, so offen über mich zu schreiben, da ich im Internet (ist im persönlichen Leben anders) doch ganze gerne meine Anonymität geniesse.
Ich gelte in meinem näheren Umfeld, als zuverlässig, vertrauenswürdig, humorvoll, ehrlich, direkt, kommunikativ und bin die Sorte von Mensch, zu den gerne gekommen wird, um sich mal einen Rat einzuholen.
Nicht nur durch mein Umfeld, sondern auch durch meine partnerschaftlichen Misserfolge mit Frauen, einigen Beiträgen aus PL, Erfahrungen aus dem Umfeld, sowie Erfahrungen im Leben allgemein, hat sich eine gewisse Art von Erfahrungsschatz aufgebaut. Teilweise sind jene Erfahrungen schmerzhafter gewesen als andere, dennoch dienten sie mir immer als Lektion und als eine Gelegenheit zukünftig etwas besser zu machen, ohne dabei meinen eigenen Pfad der Tugend zu verlassen und meine positive Zuversicht zu verlieren.
Beispielsweise habe ich die Erfahrung gemacht, betrogen zu werden, ohne jedoch jemals eine andere Frau in einer Partnerschaft zu betrügen und ohne der eventuell zukünftig aufkeimenden Angst, dass eine neue Partnerschaft es der alten nachmachen könnte. Ich blieb stehts auf dem rechtschaffenen Weg und war ehrlich und direkt, egal unter welchen Umständen und wie schwerig diese auch waren.
Doch nun habe ich diesen besagten Pfad in keiner bösen Absicht verlassen, auch zur Überraschung meines Umfeldes, die mich so nicht kannten. Anfangs habe ich noch Argumente dafür gefunden, die mein tun legitimieren und rechtfertigten sollten. Aber im Kern, bleibt und war es, was es ist: und zwar falsch.
Teilweise habe ich wirklich an diese Argumente geglaubt und dabei die schleichende innerliche Veränderung nicht bemerkt. Ich begann, nicht mehr hinter die Kulissen sehen zu wollen. Doch warum?
Jetzt im nachhinein, habe ich festgestellt, dass ich entgegen meiner Überzeugung zugeben muss, dass mich die negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit, doch mehr geprägt haben, als ich dachte. Nicht das ich damit die Verantwortung dafür jetzt an die negativen Erlebnissse mit Frauen, abgeben möchte und so die Schuld von mir weise, nein ich bin mir im klaren darüber, das ich derjenige bin der etwas ausführt, macht oder tut und nicht meine Erlebnisse oder die Personen die damit im Zusammenhang stehen. Meine Lüge, rechtfertigte ich mir selbst gegenüber damit, dass ich in der Vergangenheit öfters unglückliche Erfahrungen gemacht habe, zwar nicht speziell bei dieser Art von Lüge, sondern vielmehr was die Wahrheit im allgemeinen betrifft, so nachdem Motto, der Zweck heiligt jetzt die Mittel.
Das ich jetzt, sozusagen eigentlich eher unbeabsichtigt zum "Täter" geworden bin, ist auch der wahre Grund, weshalb ich mir überlege, mich aus diesem Forum zurückzuziehen. Da ich mich selbst nicht mehr ernst nehmen kann, wenn ich über Ehrlichkeit, authentisch sein, Wahrheit und sonstiges Themen schreibe oder etwas kommentiere, aber selbst angefangen habe zu lügen. Wie soll ich einen möglich helfenden Beitrag für andere Menschen schreiben, wenn ich nicht mal in der Lage bin, mir selbst zu helfen. Wie soll ich eventuelle Kritiken ausüben, wenn ich es selbst nicht besser mache. Ich habe den Eindruck, das ich zu dem geworden bin, was ich selbst bei anderen immer kritisiert habe, nämlich mehr zu scheinen, als sie eigentlich sind.
Das zu erkennnen, tut verdammt weh, denn damit habe ich mich nicht nur selbst verletzt, sondern auch andere Menschen. Diese Enttäuschung über mich selbst, der den Anspruch hat, sich immer zu verbessern zu wollen und nahe an der Perfektion zu sein, ist der Grund dieses Beitrages.
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Vorgeschichte:
Nachdem ich auch im letzten Jahr, einige unschöne Erfahrungen gemacht habe (von dem ich nicht immer berichtete), hatte es das Glück im Bereich der Liebe wohl doch gut mit mir gemeint. Ich lernte durch das Internet (was für mich eher unüblich und selten ist) eine für mich interessante junge Dame kennen.
Grundsätzlich stehe ich Personen im Internet, die ich nicht richtig kenne, eher skeptisch gegenüber, da ich anfänglich erstmal nicht sagen kann, ob es sich um ein "fake" handelt oder nicht. Was zu Folge hat, dass ich auch mit persönlichen Informationen über mich spärlich umgehe, gerade im Zeitalter der Datensammlung und einer gewissen Hypochondrie meinerseits. Was konkret bedeutet, dass ich mit meinem Alter gelogen habe, was ich im echten Leben sonst noch nie getan habe.
Nachdem wir eine Weile hin und her geschrieben haben, kam der Vorschlag für ein Treffen. Bis dato hatten wir auch nicht telefoniert. Ich wollte also erstmal abwarten, auf wen ich denn da im echten Leben treffe und mir einen ersten Eindruck verschaffen.
Zu meiner Überraschung war die Dame bereits 1 Stunde früher an dem vereinbarten Treffpunkt, als wir eigentlich ausgemacht hatten. Was ich irgendwie süß fand, dennoch wollte ich meiner Linie treu bleiben und weiterhin vorsichtig und skeptisch bleiben, denn wer weiss, vielleicht sind wir uns nach ein paar Tagen doch nicht mehr so sympathisch (oder man vertraut einer Person etwas zu früh/alles schon erlebt).
Das Treffen war mehr als gut, wir verstanden uns auf Anhieb und haben und sehr intensiv unterhalten. Auch am Ende des Treffens, waren wir uns einig, dass wir uns wiedersehen wollten. Aus einem weiteren Treffen, enstand ein nächstes, daraus wieder ein nächstes und irgendwann waren wir offiziell zusammen.
Nur hatte ich vergessen, besser gesagt verdrängt meine Skepsis abzulegen, von all den Erfahrungen die ich bisher gemacht habe, irgendwie konnte ich es nicht so ganz glauben, dass das Schicksal, es wohl wirklich gut mit mir meint.
Ich lebte also mit einer Lüge, die Art von Lüge, die mich 5 Jahre jünger erscheinen lässt, als ich eigentlich bin. Was man mir auch optisch nicht ansieht (werde meist jünger geschätzt). Mit zunehmender Dauer, plagte mich mein schlechtes Gewissen und wurde von Tag zu Tag immer größer. Ich wollte den perfekten Zeitpunkt abwarten, um es ihr zu sagen, der natürlich dann immer aufgeschoben wurde. Dahinter verbarg sich nämlich - das für mich so tolle - nicht dem Risiko auszusetzen, es wieder zu verlieren. Im Klartext also purer Egoismus.
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Die nächste verpasste Gelegenheit
Mit zunehmender Dauer der Lüge, stieg auch meine eigene Unzufriedenheit über mich und die Situation. Also nahm ich mir vor, es ihr an einem bestimmten WE zu sagen und damit die Karten offen auf den Tisch zu legen und die Würfel so fallen zu lassen, wie sie fallen.
Genau an diesem WE wollte mich meine mittlerweile Freundin, einigen ihrer engeren Freundinnen vorstellen, eine davon war single und die andere kam in Begleitung ihres Freundes. Also beschlossen wir alle gemeinsam etwas trinken zu gehen.
Als wir uns so unterhielten, sprach die Freundin, die single ist, von ihren bisherigen "Misserfolgen" mit Männern, was sie erlebt hat und sie generell total abturnte. Während meine Freundin und ich Händchen hielten und sie sich mit der single Freundin unterhielt, sagte die single Freundin auf einmal: "Ja also ein Mann über 30 ist für mich ein No-Go". Meine Freundin stimmte ihr verständnisvoll zu und sah mich in dem Moment an, während sie immernoch meine Hand hielt und erwiderte: "Tja das Problem haben wir zum Glück nicht Schatz".
Ich, der sonst sehr schlagfertig ist und immer für einen flotten Spruch zu haben ist, war plötzlich wie versteinert. Während ich verlegen lächelte und mich weiter unterhielt, fragte ich mich insgeheim, was dieses Theater von mir eigentlich sollte.
Aus Feigheit (was ich ebenfalls nicht von mir kenne) verschob ich es erneut, ihr die Wahrheit zu sagen. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich mir selbst eine innerliche Frist dafür setzte.
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Die Wahrheit und die Reaktion
Nachdem ich bereits 4 Wochen mit meiner Freundin zusammen war und meine mir gesetzte Frist abgelaufen war, fasste ich mir ein Herz und sagte es ihr. Ich hielt eine Bar, bei der wir was tranken, für einen geeigneten Ort, (im nachhinein betrachtet, war es nicht der richtige Ort, was sie mir auch sagte) da ich nicht wusste, wie sie mit so einer "negativen" Nachricht umgeht und ich einer Eskalation vorbeugen wollte. Wir verstanden uns bis dato super, ohne jedigliche Diskrepanzen oder Probleme, was es für mich schwer machte, die Lage vorher einzuschätzen, weshalb meine Wahl auf die Bar fiel.
Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber verschwand nach ein paar Minuten sichtlich getroffen auf die Toilette, bei dem ich nach dem Anblick ihrer Augen vermutete, dass sie bitterlich geweint hat. Natürlich war sie alles andere als erfreut und gab mir auch zu, dass sie nicht sicher ist, ob sie mir unter den Vorraussetzungen überhaupt eine Chance gegeben hätte, da es für sie schon ein Problem ist. Wir redeten einige Stunden darüber und irgendwann sah sie mich an, sagte mir das sie mich liebe und mir verzeiht, aber zukünftig nicht mehr möchte, dass ich sie belüge.
Sichtlich erleichtert, willigte ich ein, da ich an sich sowieso nicht der Typ für das Lügen bin. Dennoch brauchte sie ein paar Tage, um das ganze erstmal sacken zu lassen und zu verarbeiten, was sich in Form von Distanz mir gegenüber äußerte.
Nachdem wir nach ein paar Tagen erneut darüber sprachen, sagte sie mir, dass sie mir gerne ihren Vater vorstellen würde, was ich als positives Zeichen deutete. Wir verabredeten uns mit dem Vater auf ein Essen im Restaurant. Auf die Frage, des Vaters nach meinem Alter, antwortete ich diesmal wahrheitsgemäß. Der Vater, ironischerweise mir gegenüber skeptisch, wirkte anfangs etwas abweisend, da er sich vergewissern wollte, dass seine Tochter in "guten" Händen ist.
Mit der Zeit, wurde er etwas lockerer und wir fingen an, miteinander zu lachen und Spaß zu machen. Meine Freundin, stand die ganze Zeit wie eine 1 hinter mir, was ich sehr genoss. Auch meine Freundin war erleichtert darüber, dass ich mich "scheinbar" so gut mit ihren Vater verstand.
Für mich, war das Problem mit dem Alter damit also eigentlich geklärt, eigentlich... So vergingen also weitere 3 Monate, in dem wir, meiner Meinung nach, viel gelacht, uns gut unterhalten und uns auch sonst gut verstanden.
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Das Umfeld in der Zwischenzeit
In den 3 Monaten, erzählte mir meine Freundin etwas, was ich anfangs nicht so ganz glauben und verstehen konnte. Denn mittlerweile habe ich ihren Vater, mehrmals getroffen und er erzählte mir auch sehr vertrauliche Dinge über sich und die Familie, die nicht mal meine Freundin wusste.
Sie sagte, dass ihr Vater, ihr bei jedem Treffen, jedem Telefonat, jeder Whatsapp Nachricht, den Altersunterschied der übrigens 13 Jahre beträgt, ihr unter die Nase reibt. Das ein Vater, skeptisch ist und seine Bedenken äußert, finde ich absolut okay und dieses Bedenken sagte er mir sogar einmal auch persönlich. Aber das so permanent zu wiederholen und darauf rumzureiten, ohne dabei zu beachten, dass wir uns eigentlich gut verstehen und auch glücklich sind, empfand ich dann doch als etwas manipulativ.
Doch dabei blieb es nicht, bei jedem Thema das wir hatten und ich eventuelle anderer Meinung war, hiess es: "Siehst Du, dass liegt am Alter, ich habe Dir ja gesagt, wo das hinführt". Gesteigert wurde diese Angst machende Suggestion noch mit: "Wie soll das erst in Zukunft aussehen, wenn ihr vielleicht sogar heiratet und Kinder habt?" Wenn er 60 ist, bist Du gerade mal 47.
Trotz dieser "Anfeindungen", die mir meine Freundin offenbarte, blieb ich ruhig und versuchte meiner Freundin Mut zu machen, die mich jedoch auch von sich aus gegenüber ihrem Vater verteidigte. Ich wollte kein Drama machen und mich auch nicht mit dem Vater meiner Freundin streiten. Denn ich dachte mir, dass die Zeit den besten Beweis schon liefern wird und zeigt, ob sowas zwingend relevant für eine glückliche Beziehung sein muss, oder nicht.
Damit aber nicht genug, nun begang auch ihr Umfeld, beispielsweise ihre Kollegen, ihre Halbschwester (die sogar ein Jahr älter ist als ich) die mich nicht kennt, unsere Beziehung zu kommentieren und mich als "alten Sack" zu betitulieren. Von ihren Freunden ganz zu schweigen...
Dennoch hatte ich den Eindruck, das wir mit dem ganzen soweit gut umgegangen sind, sie stellte auch immer wieder neue Fotos von uns in Whatsapp und war auch sonst auf meiner Seite. Doch dann passierte etwas am vergangenen WE...
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Unter der Oberfläche - Der erste große Streit am WE
Eigentlich haben wir uns riesig darauf gefreut, uns am WE zu sehen. Es wurde im Vorfeld viel telefoniert und ebenso viel miteinander geschrieben.
Wir verabredeten uns also für eine bestimmte Uhrzeit an einem bestimmten Ort, als ich meine Freundin sah, begrüsste sie mich zwar ganz normal, dennoch spürte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich merkte wie im Hintergrund, einige ihrer Kollegingen und Kollegen mit dem gleichen Bus fuhren wie sie, was also bedeutete, dass sie mich auch sahen.
Keine Ahnung, ob das im Zusammenhang steht, aber ich sehe das mitunter als ein Teil des Puzzles. An dem Tag, kochten wir und während wir kochten, bemerkte ich, als ich versuchte sie zu umarmen, dass ihr dies nicht recht war.
Nichts ungewöhliches dachte ich mir, da meine Freundin manchmal eine etwas eigenwillige Art hat, was ich aber nicht weiterhin schlimm fand. Wir guckten eine Serie, bei der es - wie der Zufall so will - ein wirklicher Greis, mit einer jugen Frau Sex hatte. Natürlich nicht ganz freiwillig, da es sich um eine altertümliche Serie handelte. Sichtlich angewidert, drückte meine Freundin auch ihren Unmut darüber aus.
Als wir schlafen gingen, kuschelten wir ein wenig miteinander, was sich dann auch intensivierte. Gerade in dem Moment als ich sie "innig" küssen wollte, also was heissen sollte, mit Zunge, sagte sie mir, dass sie das nicht möchte und "man ja auch so küssen könne, ohne Zunge".
Etwas verwirrt fragte ich sie, ob ich Mundgeruch hätte oder ob es einen anderen Grund für ihre Reaktion gebe. Sie sagte mir, dass es doch keine Norm für das Küssen gebe und sie sich mir in all der Zeit nur angepasst hätte. Mir verging in dem Moment jedigliche Lust und ich war einfach nur irritiert. Ich glaube das sich das für einen Mann genauso wenig toll anfühlen würde, wie eine Frau, die das von ihrem Freund hört. Doch irgendwann schliefen wir ein.
Nach einem Alptraum, denn ich von ihr hatte, bei dem sie mir skurillerweise beim sterben zu sah, wachte ich mehrmals in der Nacht auf. Irgendwann in der früh, nahm sie ihre Decke und schlief auf der Couch im Wohnzimmer weiter.
Am nächstem Tag, also dem Samstag, wusste ich, dass meine Freundin noch vorhatte, sich mit ihren engeren Freundinnen zu treffen, sie versicherte mir auch, dass es nicht so lange dauern würde. 1-2 Stunden vielleicht. Für mich kein Problem, ich wusste mich ja schliesslich zu beschäftigen. Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, mit ihr und ihren Vater Sonntags Sushi essen zu gehen, was ich mir noch offen lassen wollte.
Jedoch kam sie erst nach 7 Stunden wieder. Was mich schon ziemlich geärgert hat, da ich die Zeit auch zuhause hätte anders verbringen können, ohne auf sie zu warten. Übrigens wohnt sie 90Km von mir entfernt, was also heisst, dass ich auch sonst Niemanden in ihren Ort kenne oder mal kurz heim gehen kann.
Als sie wiederkam, redeten wir wie am Morgen schon auch, nicht sonderlich viel miteinander und ich sprach es auch nicht an, weil ich derjenige in der Vergangenheit war, der etwas offen ansprach und mich das mittlerweile unter den Umständen an diesem WE störte. Wir tranken einen Tee und schauten TV, irgendwann störte mich das Programm und ich verzog mich mit Kopfschmerzen ins Schlafzimmer. Da meiner Freundin kalt war, brachte ich ihr vorher noch eine Decke.
Naja und anstatt, dass sie sich irgendwann zu mir ins Bett legte (evtl. missinterpretierte sie meine Geste mit der Decke), schlief sie erneut auf der Couch. Sichtlich geladen, aber mit der Absicht ruhig zu bleiben frühstückten wir den Sonntagmorgen miteinander. Bei dem sie mir erzählte, das ihrem Vater wohl etwas dazwischen gekommen ist (Zufall oder Zusammenhang?). Dann sagte sie zu mir: "Du ich habe vor heute um 14uhr schwimmen zu gehen, hast Du Lust mitzukommen oder bleibst Du dann hier?" Mir platzte bei dem Satz - oder bleibst Du hier - der Kragen, da ich gekommen war um mit ihr Zeit zu verbringen, während sie selbst einen Plan hat, was sie mit oder ohne mir machte. Also fragte ich sie, ob ich heimzufahren soll, was sie mit einem "ja okay mach das doch" kommentierte. Irgendwie kam ich mir das alles vor, wie im falschen Film, sie wirkte so desinteressiert und gleichgültg, als wäre ich ein Haustier, dass man nach belieben streichelt und zuhause lässt. Ich fragte, sie nochmal: "bist Du sicher?". Sie: "Ja mach doch".
Ich erwiderte: "Du weisst schon, dass ich wegen Dir früher heim fahre oder?"
Sie: "Nur weil ich jetzt schwimmen gehe?"
Ich: "Nein, nein weil ich wegen Dir gekommen bin und Du stundenlang wegbleibst ohne mir überhaupt Bescheid zu sagen, ohne Dich überhaupt dafür zu entschuldigen, als wäre es das selbstverständlichste. Und weil ich mir hier total unwillkommen vorkomme, fast so als würde ich Dich stören." Was sie mit einem "so ein Unsinn" abwatschte.
Daraus entfachte ein emotionaler Streit. Irgendwann verschwand sie auf Toilette mit dem Satz: Das sie keine Lust mehr habe, mit mir zu reden. Also packte ich meine Sachen und machte mich fertig. Sie wechselte in der Zwischenzeit das Zimmer und ging ins Schlafzimmer.
Sie fuhr mich mit dem Auto noch wie vereinbart zum Bahnhof, da ich mit dem Fernbus weiterfuhr. Auf der Fahrt redeten wir nicht und ich war komplett wütend und sauer. Am Bahnhof angekommen, hatte ich noch 30 Minuten Zeit, aber sie lud mich ab und fuhr direkt weiter zu sich nach Hause, mit der Info das das Schwimmbad, nachdem sie nochmal nachgesehen hat, sowieso zu hat. Auch verabschiedeten wir uns auch nicht, wie üblich. Ihre zusätzliche Kälte und Ignoranz machte mir zu schaffen.
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Die Folgen:
Nach diesem katastrophalen WE kam ich nun zuhause an und versuchte mich selbst etwas zu beruhigen. Es dauerte nicht lange bis meine Freundin mir eine Nachricht schrieb: "Hey bist Du gut zuhause angekommen?", was ich mit einem "Ja, danke der Nachfrage" beantwortete.
Was nun folgte, kam für mich völlig überraschend und unvorbereitet, sie schrieb:
"Ich habe mir in den letzten Stunden Gedanken gemacht und was hälst Du von einer Auszeit? 1/2 Wochen mal keinen Kontakt, es gibt da sicher einiges über das wir uns beide klar werden müssen... also so empfinde ich, ob du das auch so siehst, weiss ich nicht. Mich beschäftigt da etwas schon seit längerem und ich muss einfach mit mir abklären, ob ich bzw. wir so weitermachen können oder nicht".
In der Zwischenzeit wechselte sie im übrigen auch ihr Whatsappbild, bei dem sie nun alleine zu sehen war. Normalerweise nicht zwingend schlimm, im Kontext zum WE und der Informationen jedoch etwas beunruhigend. Ich rief meine Freundin darauf sofort an, weil ich überhaupt nicht wusste, was vor allem der letzte Satz sollte, da ich zwar mit einem Streitgespräch gerechnet habe, es sich aber hier nach etwas anderem anhörte.
Direkt am Anfang des Gespräches merkte ich, das meine Freundin weinte, es aber versuchte zu kaschieren. Sie sagte mir, dass für sie weiterhin der Altersunterschied ein Problem ist. Ihr Vater würde immernoch Kommentare abgeben und mittlerweile wird sie auch von ihren Kollegingen und Kollegen gehänselt. Und ihr macht das einfach zu schaffen, gerade in Hinblick auf die Zukunft.
Ich schlug ihr vor, in Paartherapie zu gehen, was sie aber ablehnte mit dem Worten: "Es ist nichts was Du falsch machst, dass ist ja das Problem. Du gehst mit toll um, es ist eher etwas, was mich überkommt, worin ich dann meine Mitte verliere".
Sehr überrascht, sagte ich meiner Freundin, das ich diesen Schritt sehr traurig finde, aber damit einverstanden bin, mir es aber dennoch so vorkommt, als handele es sich dabei um einen Abschied auf Raten. Was sie aber verneinte, da sie einfach sich darüber im klaren werden und darüber nachdenken möchte. Sie sagte: "Sie liebe mich zwar, aber trotzdem stört sie das einfach". Ich erwiderte: "Okay, wir werden sehen, ob deine Liebe und das Herz groß genug ist oder nicht. Das ist eine gute Reifeprüfung für unsere Beziehung." Nach einem 20 minütigen Gespräch wünschte ihr noch einen schönen Sonntag und sagte ihr, dass sie mein nicht melden, dann nicht missinterpretieren soll, da ich nicht respektlos erscheinen möchte, geschweige denn, den Eindruck erwecken möchte, sie zu etwas überreden. Sie aber wisse, wie ich zu ihr gefühlsmäßig stehe und welchen Stellenwert sie bei mir hat.
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Eigene Gedanken
Insgesamt werte ich das als nicht so gutes Zeichen, sozusagen als ersten Schritt hin zur Trennung. Und das trotz, das wir uns eigentlich verstehen. Manchmal ertappe mich bei dem Gedanken, wie ich ihr Wahrheit vorenthalte und somit ein gedankliches Problem, was im Umgang vorher keines war, aus dem Weg gegangen wäre. Trotz der Gefahr, das es zur Trennung kommen kann, bin ich froh ihr die Wahrheit gesagt zu haben.
Auch denke ich, dass sie zwar auf der einen Seite für sich klar werden kann, wie es um uns steht, aber auch weiterhin das Risiko hat, den Anfeindungen ihres Vaters, der Freunde und der Kollegingen und Kollegen ausgesetzt zu sein, die das ausnutzen könnten. Was dazu führen kann (nicht muss), das noch mehr Distanz zwischen uns aufgebaut wird.
Ich habe grossen Mist gebaut, dass ist mir klar und in gewisserweise finde ich auch, dass ich den gerechten Preis nun dafür zahle, denn nun hat sie die Gelegenheit sich wirklich "für" die Beziehung mit mir zu entscheiden oder auch "dagegen". Denn diese Möglichkeit habe ich ihr zu Beginn unseres kennenlernes genommen, sie erfuhr es erst, als sie schon mittendrin war.
Es kann auch sein, dass jetzt die Verliebtheitsphase in der sie vielleicht bereit war, gegen alle Widerstände zu rebellieren, vorbei ist und sie von den ganzen Umfeld und den Kommentaren mich nun mit dem Blick des Makels ansieht, (den ich selbst immer mehr in mir sehe) was dann natürlich die Zuneigung und Liebe unterbricht. Denn der Fokus sind nicht mehr die Gemeinsamkeiten, sondern die Unterschiede und die gedankliche Vorwegnahme zukünftiger Probleme.
Besonders ihr Satz am Telefon: "das ist eine blöde Entscheidung", lies mich aufhorchen. Denn wenn es eine positive Entscheidung wäre, wäre sie nicht blöd, nur wenn sie gegen mich ist. Vielleicht hat sie sogar unterbewusst ihre Entscheidung bereits getroffen.
In meiner idealistischen und romatischen Welt, existiert für die Liebe kein Alter, keine Religion oder Hautfarbe und kein bestimmter Körperbau, wo die Liebe hinfällt, entscheidet sie alleine. Umso bedauerlicher finde ich, das die Beziehung nur von einer Zahl abhängig ist und nicht vom Glück.
Vielleicht findet es der ein oder andere, aus meiner Sicht betrachtet, nicht so schlimm, jedoch habe ich für sie aus ihrer Perspektive betrachtet schon Verständnis.
Möglicherweise hat meine noch Freundin auch einfach keine Gefühle mehr für mich und schiebt das als Grund nur vor (was ich aber irgendwie nicht glaube) was erklären würde, warum sie so einen für mich drastischen Schritt geht, mit dem ich null gerechnet habe.
Ich weiss nur eins, dass ich vorhabe, wirklich abzuwarten bis oder ob sie sich meldet und sie nicht in ihrer Phase der Klarheit unterbrechen möchte. Denn ich kann sie ohnehin von nichts überzeugen, wenn sie nicht von selbst von mir überzeugt ist.
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Das eigene Spiegelbild
Mir tut die ganze Sache wahnsinnig leid und ich weiss auch, dass ich einen Fehler gemacht habe. Praktisch habe ich mir ihre Gunst erschlichen. Was es für mich schlimmer macht, mir mein Spiegelbild anzusehen.
Das die Freundinnen mir gegenüber jetzt nicht gerade wohl gesonnen sind, nachdem ich sie erst kennengelert und dann direkt im Anschluss herauskommt, dass ich gelogen habe, kann ich total nachvollziehen.
Besonders schlimm ist, dass ich ihr nicht nur das Entscheidung für mich abgenommen habe, sondern sie auch ihre ersten sexuelle Erfahrung mit mir gehabt hat und ich sozusagen, das als Sicherheit (Pfand) genommen habe, meine Skepsis durch all die negativen Erfahrungen abzulegen. Da ich das, als besonderen Liebesbeweis wertete. Ich habe sie also nicht nur belogen, ihr Vertrauen missbraucht, sondern auch sie um ihre Entscheidung betrogen, sowohl sexueller als auch beziehungstechnischer Natur.
Darüber bin ich sehr enttäuscht, zu mal ich finde, dass sie und auch sonst kein Mensch, das verdient hat. Deswegen würde ich auch eine Entscheidung gegen unsere Beziehung akzeptieren und respektieren, weil das dann meine Quittung und Suppe ist, die ich selbst auslöffeln muss. Eigentlich möchte ich nur, dass sie glücklich ist, auch wenn das bedeutet, dass es ohne mich ist. Ich habe das Gefühl, als hätte ich einen lieben Menschen "verdorben", der falls wir getrennte Wege gehen, sie in Zukunft bei einer neuen Beziehung, immer erstmal auf den Personalausweis guckt.
Was verstörend für mich ist, ist dass ich sie gehen lassen würde, wenn sie das möche, ohne um sie zu kämpfen, aber wenn sie sich für mich entscheiden würde, ich trotzdem weiterhin egoistisch wäre, da sie sich damit weiterhin den Kommentaren und dem Leid über den Altersunterschied aussetzen würde. Und das wegen mir... Obwohl ich es ihr zuliebe, wenn sie weitereleidet und die Entscheidung nicht treffen könnte, es dann eigentlich für sie beenden müsste.
Gehandelt habe ich, wie Jemand, der sich aus der Beziehung etwas für sich selbst herausnimmt, anstatt einfach nur zu geben und in die Beziehung zu investieren und daraus etwas werden zu lassen. Zwar tut sie das in gewisserweise auch, weil ich durch den Alterunterschied nicht "ihren" Vorstellungen und Wünschen entspreche, also nicht das Optimum bin, dennoch billige ich ihr das zu. Weil ich eben auch der ältere bin und auch mal in ihren Alter war. Diese Erfahrung muss sie erst für sich noch machen.
Ich finde nicht, dass es der Sinn in einer Beziehung ist, etwas für sich herausschlagen zu wollen, wie eine Art Tauschgeschäft, bei dem ich etwas gebe und etwas anderes dafür bekomme. Leider habe ich mich zum ersten Mal im meinem Leben, genauso verhalten. Einfach weil ich sie unbedingt wollte...
Dieser ganze Gefühlscocktail, der Enttäuschung über mich selbst, das ich einen anderen Menschen sehr verletzt habe, nagt an mir...
Falls es Jemand bis zum Ende geschafft hat, möchte ich Dir, der das gerade gelesen hat, für die genommene Zeit danken. Du kannst Dich frei fühlen, dazu etwas zu schreiben, egal ob selbst gemachte Erfahrung, Kritik oder der Möglichkeit garnichts zu schreiben.
Vorwort:
vor einigen Monaten kam mir die Idee, mir vorzunehmen, ein ganzes Jahr keine Beiträge mehr auf PL zu verfassen (was mit diesem Beitrag ja sehr gut geklappt hat) und in dem Zusammenhang auch nichts mehr zu kommentieren (sozusagen eine Art Sabbatical Jahr). Was mich aber nicht daran hinderte, hin und wieder trotzdem mal herein zu schauen.
Auf dem eigentlichen wahren Beweggrund dieser Idee, kam ich erst vor ein paar Tagen. Die so weitreichenden Folgen dieser Konfrontation mit mir selbst und der daraus resultierenden Erkenntnis ist, dass ich mir nun ernsthafte Gedanken darüber mache, mich aus diesem Forum löschen zu lassen, da ich keinen Anspruch mehr für eine Daseinsberechtigung für mich sehe.
Für diejenigen, die lieber kürzere Texte lesen, möchte ich trotz, dass ich es im Eingangstitel dieses Themas bereits erwähnt habe, nochmal darauf hinweisen, dass dieser Beitrag ein längerer wird (aus dem Grund, weil ich insgesamt darin eine Verstrickung erkenne). Wem das aber zu lang oder es zu doof ist, darauf zu warten, bis ich auf dem eigentlichen Punkt komme, der ist dazu eingeladen, jetzt das Thema wegzuklicken. Die anderen, die mich vielleicht sogar kennen, wissen vermutlich, was sie erwartet (darunter auch die Kritiker meiner langen Texte).
Ich werde versuchen, alles mir mögliche dafür zutun, diesen Beitrag so zu strukturieren, dass er für die interessierten Leser die noch übrig geblieben sind, gut leserlich bleibt, einfach damit ich möglich enstehende Fragen im Vorfeld vorweg nehme und eventuell schon somit direkt beantworten kann.
Auch möchte ich mich den scharfen Kritiken stellen, bei denen ihr euch keine Gedanken darüber machen müsst, ob diese schonungsloser Natur sind oder nicht. Denn auch diese sind für mich herzlich Willkommen und das meine ich auch wirklich so.
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Den in der blauen Schrift gehaltenen Text, dient als Zusatzinfo, für diejenigen unter euch, die darüber gerne mehr erfahren möchten und ebenfalls vielleicht sogar einen Zusammenhang darin sehen. Ansonsten kann einfach nur der schwarz gehaltene Text gelesen werden.
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Hintergrundinformationen über mich:
Mit diesen Informationen, möchte ich nichts von dem was noch folgt entschuldigen, jedoch ist das Motiv bzw. mein Beweggrund dahinter für euch dann vielleicht etwas verständlicher, auch wenn er trotzdem im Endeffekt nichts besser macht.
Zugegeben es fällt mir wirklich schwer, so offen über mich zu schreiben, da ich im Internet (ist im persönlichen Leben anders) doch ganze gerne meine Anonymität geniesse.
Ich gelte in meinem näheren Umfeld, als zuverlässig, vertrauenswürdig, humorvoll, ehrlich, direkt, kommunikativ und bin die Sorte von Mensch, zu den gerne gekommen wird, um sich mal einen Rat einzuholen.
Nicht nur durch mein Umfeld, sondern auch durch meine partnerschaftlichen Misserfolge mit Frauen, einigen Beiträgen aus PL, Erfahrungen aus dem Umfeld, sowie Erfahrungen im Leben allgemein, hat sich eine gewisse Art von Erfahrungsschatz aufgebaut. Teilweise sind jene Erfahrungen schmerzhafter gewesen als andere, dennoch dienten sie mir immer als Lektion und als eine Gelegenheit zukünftig etwas besser zu machen, ohne dabei meinen eigenen Pfad der Tugend zu verlassen und meine positive Zuversicht zu verlieren.
Beispielsweise habe ich die Erfahrung gemacht, betrogen zu werden, ohne jedoch jemals eine andere Frau in einer Partnerschaft zu betrügen und ohne der eventuell zukünftig aufkeimenden Angst, dass eine neue Partnerschaft es der alten nachmachen könnte. Ich blieb stehts auf dem rechtschaffenen Weg und war ehrlich und direkt, egal unter welchen Umständen und wie schwerig diese auch waren.
Doch nun habe ich diesen besagten Pfad in keiner bösen Absicht verlassen, auch zur Überraschung meines Umfeldes, die mich so nicht kannten. Anfangs habe ich noch Argumente dafür gefunden, die mein tun legitimieren und rechtfertigten sollten. Aber im Kern, bleibt und war es, was es ist: und zwar falsch.
Teilweise habe ich wirklich an diese Argumente geglaubt und dabei die schleichende innerliche Veränderung nicht bemerkt. Ich begann, nicht mehr hinter die Kulissen sehen zu wollen. Doch warum?
Jetzt im nachhinein, habe ich festgestellt, dass ich entgegen meiner Überzeugung zugeben muss, dass mich die negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit, doch mehr geprägt haben, als ich dachte. Nicht das ich damit die Verantwortung dafür jetzt an die negativen Erlebnissse mit Frauen, abgeben möchte und so die Schuld von mir weise, nein ich bin mir im klaren darüber, das ich derjenige bin der etwas ausführt, macht oder tut und nicht meine Erlebnisse oder die Personen die damit im Zusammenhang stehen. Meine Lüge, rechtfertigte ich mir selbst gegenüber damit, dass ich in der Vergangenheit öfters unglückliche Erfahrungen gemacht habe, zwar nicht speziell bei dieser Art von Lüge, sondern vielmehr was die Wahrheit im allgemeinen betrifft, so nachdem Motto, der Zweck heiligt jetzt die Mittel.
Das ich jetzt, sozusagen eigentlich eher unbeabsichtigt zum "Täter" geworden bin, ist auch der wahre Grund, weshalb ich mir überlege, mich aus diesem Forum zurückzuziehen. Da ich mich selbst nicht mehr ernst nehmen kann, wenn ich über Ehrlichkeit, authentisch sein, Wahrheit und sonstiges Themen schreibe oder etwas kommentiere, aber selbst angefangen habe zu lügen. Wie soll ich einen möglich helfenden Beitrag für andere Menschen schreiben, wenn ich nicht mal in der Lage bin, mir selbst zu helfen. Wie soll ich eventuelle Kritiken ausüben, wenn ich es selbst nicht besser mache. Ich habe den Eindruck, das ich zu dem geworden bin, was ich selbst bei anderen immer kritisiert habe, nämlich mehr zu scheinen, als sie eigentlich sind.
Das zu erkennnen, tut verdammt weh, denn damit habe ich mich nicht nur selbst verletzt, sondern auch andere Menschen. Diese Enttäuschung über mich selbst, der den Anspruch hat, sich immer zu verbessern zu wollen und nahe an der Perfektion zu sein, ist der Grund dieses Beitrages.
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Vorgeschichte:
Nachdem ich auch im letzten Jahr, einige unschöne Erfahrungen gemacht habe (von dem ich nicht immer berichtete), hatte es das Glück im Bereich der Liebe wohl doch gut mit mir gemeint. Ich lernte durch das Internet (was für mich eher unüblich und selten ist) eine für mich interessante junge Dame kennen.
Grundsätzlich stehe ich Personen im Internet, die ich nicht richtig kenne, eher skeptisch gegenüber, da ich anfänglich erstmal nicht sagen kann, ob es sich um ein "fake" handelt oder nicht. Was zu Folge hat, dass ich auch mit persönlichen Informationen über mich spärlich umgehe, gerade im Zeitalter der Datensammlung und einer gewissen Hypochondrie meinerseits. Was konkret bedeutet, dass ich mit meinem Alter gelogen habe, was ich im echten Leben sonst noch nie getan habe.
Nachdem wir eine Weile hin und her geschrieben haben, kam der Vorschlag für ein Treffen. Bis dato hatten wir auch nicht telefoniert. Ich wollte also erstmal abwarten, auf wen ich denn da im echten Leben treffe und mir einen ersten Eindruck verschaffen.
Zu meiner Überraschung war die Dame bereits 1 Stunde früher an dem vereinbarten Treffpunkt, als wir eigentlich ausgemacht hatten. Was ich irgendwie süß fand, dennoch wollte ich meiner Linie treu bleiben und weiterhin vorsichtig und skeptisch bleiben, denn wer weiss, vielleicht sind wir uns nach ein paar Tagen doch nicht mehr so sympathisch (oder man vertraut einer Person etwas zu früh/alles schon erlebt).
Das Treffen war mehr als gut, wir verstanden uns auf Anhieb und haben und sehr intensiv unterhalten. Auch am Ende des Treffens, waren wir uns einig, dass wir uns wiedersehen wollten. Aus einem weiteren Treffen, enstand ein nächstes, daraus wieder ein nächstes und irgendwann waren wir offiziell zusammen.
Nur hatte ich vergessen, besser gesagt verdrängt meine Skepsis abzulegen, von all den Erfahrungen die ich bisher gemacht habe, irgendwie konnte ich es nicht so ganz glauben, dass das Schicksal, es wohl wirklich gut mit mir meint.
Ich lebte also mit einer Lüge, die Art von Lüge, die mich 5 Jahre jünger erscheinen lässt, als ich eigentlich bin. Was man mir auch optisch nicht ansieht (werde meist jünger geschätzt). Mit zunehmender Dauer, plagte mich mein schlechtes Gewissen und wurde von Tag zu Tag immer größer. Ich wollte den perfekten Zeitpunkt abwarten, um es ihr zu sagen, der natürlich dann immer aufgeschoben wurde. Dahinter verbarg sich nämlich - das für mich so tolle - nicht dem Risiko auszusetzen, es wieder zu verlieren. Im Klartext also purer Egoismus.
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Die nächste verpasste Gelegenheit
Mit zunehmender Dauer der Lüge, stieg auch meine eigene Unzufriedenheit über mich und die Situation. Also nahm ich mir vor, es ihr an einem bestimmten WE zu sagen und damit die Karten offen auf den Tisch zu legen und die Würfel so fallen zu lassen, wie sie fallen.
Genau an diesem WE wollte mich meine mittlerweile Freundin, einigen ihrer engeren Freundinnen vorstellen, eine davon war single und die andere kam in Begleitung ihres Freundes. Also beschlossen wir alle gemeinsam etwas trinken zu gehen.
Als wir uns so unterhielten, sprach die Freundin, die single ist, von ihren bisherigen "Misserfolgen" mit Männern, was sie erlebt hat und sie generell total abturnte. Während meine Freundin und ich Händchen hielten und sie sich mit der single Freundin unterhielt, sagte die single Freundin auf einmal: "Ja also ein Mann über 30 ist für mich ein No-Go". Meine Freundin stimmte ihr verständnisvoll zu und sah mich in dem Moment an, während sie immernoch meine Hand hielt und erwiderte: "Tja das Problem haben wir zum Glück nicht Schatz".
Ich, der sonst sehr schlagfertig ist und immer für einen flotten Spruch zu haben ist, war plötzlich wie versteinert. Während ich verlegen lächelte und mich weiter unterhielt, fragte ich mich insgeheim, was dieses Theater von mir eigentlich sollte.
Aus Feigheit (was ich ebenfalls nicht von mir kenne) verschob ich es erneut, ihr die Wahrheit zu sagen. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich mir selbst eine innerliche Frist dafür setzte.
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Die Wahrheit und die Reaktion
Nachdem ich bereits 4 Wochen mit meiner Freundin zusammen war und meine mir gesetzte Frist abgelaufen war, fasste ich mir ein Herz und sagte es ihr. Ich hielt eine Bar, bei der wir was tranken, für einen geeigneten Ort, (im nachhinein betrachtet, war es nicht der richtige Ort, was sie mir auch sagte) da ich nicht wusste, wie sie mit so einer "negativen" Nachricht umgeht und ich einer Eskalation vorbeugen wollte. Wir verstanden uns bis dato super, ohne jedigliche Diskrepanzen oder Probleme, was es für mich schwer machte, die Lage vorher einzuschätzen, weshalb meine Wahl auf die Bar fiel.
Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber verschwand nach ein paar Minuten sichtlich getroffen auf die Toilette, bei dem ich nach dem Anblick ihrer Augen vermutete, dass sie bitterlich geweint hat. Natürlich war sie alles andere als erfreut und gab mir auch zu, dass sie nicht sicher ist, ob sie mir unter den Vorraussetzungen überhaupt eine Chance gegeben hätte, da es für sie schon ein Problem ist. Wir redeten einige Stunden darüber und irgendwann sah sie mich an, sagte mir das sie mich liebe und mir verzeiht, aber zukünftig nicht mehr möchte, dass ich sie belüge.
Sichtlich erleichtert, willigte ich ein, da ich an sich sowieso nicht der Typ für das Lügen bin. Dennoch brauchte sie ein paar Tage, um das ganze erstmal sacken zu lassen und zu verarbeiten, was sich in Form von Distanz mir gegenüber äußerte.
Nachdem wir nach ein paar Tagen erneut darüber sprachen, sagte sie mir, dass sie mir gerne ihren Vater vorstellen würde, was ich als positives Zeichen deutete. Wir verabredeten uns mit dem Vater auf ein Essen im Restaurant. Auf die Frage, des Vaters nach meinem Alter, antwortete ich diesmal wahrheitsgemäß. Der Vater, ironischerweise mir gegenüber skeptisch, wirkte anfangs etwas abweisend, da er sich vergewissern wollte, dass seine Tochter in "guten" Händen ist.
Mit der Zeit, wurde er etwas lockerer und wir fingen an, miteinander zu lachen und Spaß zu machen. Meine Freundin, stand die ganze Zeit wie eine 1 hinter mir, was ich sehr genoss. Auch meine Freundin war erleichtert darüber, dass ich mich "scheinbar" so gut mit ihren Vater verstand.
Für mich, war das Problem mit dem Alter damit also eigentlich geklärt, eigentlich... So vergingen also weitere 3 Monate, in dem wir, meiner Meinung nach, viel gelacht, uns gut unterhalten und uns auch sonst gut verstanden.
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Das Umfeld in der Zwischenzeit
In den 3 Monaten, erzählte mir meine Freundin etwas, was ich anfangs nicht so ganz glauben und verstehen konnte. Denn mittlerweile habe ich ihren Vater, mehrmals getroffen und er erzählte mir auch sehr vertrauliche Dinge über sich und die Familie, die nicht mal meine Freundin wusste.
Sie sagte, dass ihr Vater, ihr bei jedem Treffen, jedem Telefonat, jeder Whatsapp Nachricht, den Altersunterschied der übrigens 13 Jahre beträgt, ihr unter die Nase reibt. Das ein Vater, skeptisch ist und seine Bedenken äußert, finde ich absolut okay und dieses Bedenken sagte er mir sogar einmal auch persönlich. Aber das so permanent zu wiederholen und darauf rumzureiten, ohne dabei zu beachten, dass wir uns eigentlich gut verstehen und auch glücklich sind, empfand ich dann doch als etwas manipulativ.
Doch dabei blieb es nicht, bei jedem Thema das wir hatten und ich eventuelle anderer Meinung war, hiess es: "Siehst Du, dass liegt am Alter, ich habe Dir ja gesagt, wo das hinführt". Gesteigert wurde diese Angst machende Suggestion noch mit: "Wie soll das erst in Zukunft aussehen, wenn ihr vielleicht sogar heiratet und Kinder habt?" Wenn er 60 ist, bist Du gerade mal 47.
Trotz dieser "Anfeindungen", die mir meine Freundin offenbarte, blieb ich ruhig und versuchte meiner Freundin Mut zu machen, die mich jedoch auch von sich aus gegenüber ihrem Vater verteidigte. Ich wollte kein Drama machen und mich auch nicht mit dem Vater meiner Freundin streiten. Denn ich dachte mir, dass die Zeit den besten Beweis schon liefern wird und zeigt, ob sowas zwingend relevant für eine glückliche Beziehung sein muss, oder nicht.
Damit aber nicht genug, nun begang auch ihr Umfeld, beispielsweise ihre Kollegen, ihre Halbschwester (die sogar ein Jahr älter ist als ich) die mich nicht kennt, unsere Beziehung zu kommentieren und mich als "alten Sack" zu betitulieren. Von ihren Freunden ganz zu schweigen...
Dennoch hatte ich den Eindruck, das wir mit dem ganzen soweit gut umgegangen sind, sie stellte auch immer wieder neue Fotos von uns in Whatsapp und war auch sonst auf meiner Seite. Doch dann passierte etwas am vergangenen WE...
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Unter der Oberfläche - Der erste große Streit am WE
Eigentlich haben wir uns riesig darauf gefreut, uns am WE zu sehen. Es wurde im Vorfeld viel telefoniert und ebenso viel miteinander geschrieben.
Wir verabredeten uns also für eine bestimmte Uhrzeit an einem bestimmten Ort, als ich meine Freundin sah, begrüsste sie mich zwar ganz normal, dennoch spürte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich merkte wie im Hintergrund, einige ihrer Kollegingen und Kollegen mit dem gleichen Bus fuhren wie sie, was also bedeutete, dass sie mich auch sahen.
Keine Ahnung, ob das im Zusammenhang steht, aber ich sehe das mitunter als ein Teil des Puzzles. An dem Tag, kochten wir und während wir kochten, bemerkte ich, als ich versuchte sie zu umarmen, dass ihr dies nicht recht war.
Nichts ungewöhliches dachte ich mir, da meine Freundin manchmal eine etwas eigenwillige Art hat, was ich aber nicht weiterhin schlimm fand. Wir guckten eine Serie, bei der es - wie der Zufall so will - ein wirklicher Greis, mit einer jugen Frau Sex hatte. Natürlich nicht ganz freiwillig, da es sich um eine altertümliche Serie handelte. Sichtlich angewidert, drückte meine Freundin auch ihren Unmut darüber aus.
Als wir schlafen gingen, kuschelten wir ein wenig miteinander, was sich dann auch intensivierte. Gerade in dem Moment als ich sie "innig" küssen wollte, also was heissen sollte, mit Zunge, sagte sie mir, dass sie das nicht möchte und "man ja auch so küssen könne, ohne Zunge".
Etwas verwirrt fragte ich sie, ob ich Mundgeruch hätte oder ob es einen anderen Grund für ihre Reaktion gebe. Sie sagte mir, dass es doch keine Norm für das Küssen gebe und sie sich mir in all der Zeit nur angepasst hätte. Mir verging in dem Moment jedigliche Lust und ich war einfach nur irritiert. Ich glaube das sich das für einen Mann genauso wenig toll anfühlen würde, wie eine Frau, die das von ihrem Freund hört. Doch irgendwann schliefen wir ein.
Nach einem Alptraum, denn ich von ihr hatte, bei dem sie mir skurillerweise beim sterben zu sah, wachte ich mehrmals in der Nacht auf. Irgendwann in der früh, nahm sie ihre Decke und schlief auf der Couch im Wohnzimmer weiter.
Am nächstem Tag, also dem Samstag, wusste ich, dass meine Freundin noch vorhatte, sich mit ihren engeren Freundinnen zu treffen, sie versicherte mir auch, dass es nicht so lange dauern würde. 1-2 Stunden vielleicht. Für mich kein Problem, ich wusste mich ja schliesslich zu beschäftigen. Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, mit ihr und ihren Vater Sonntags Sushi essen zu gehen, was ich mir noch offen lassen wollte.
Jedoch kam sie erst nach 7 Stunden wieder. Was mich schon ziemlich geärgert hat, da ich die Zeit auch zuhause hätte anders verbringen können, ohne auf sie zu warten. Übrigens wohnt sie 90Km von mir entfernt, was also heisst, dass ich auch sonst Niemanden in ihren Ort kenne oder mal kurz heim gehen kann.
Als sie wiederkam, redeten wir wie am Morgen schon auch, nicht sonderlich viel miteinander und ich sprach es auch nicht an, weil ich derjenige in der Vergangenheit war, der etwas offen ansprach und mich das mittlerweile unter den Umständen an diesem WE störte. Wir tranken einen Tee und schauten TV, irgendwann störte mich das Programm und ich verzog mich mit Kopfschmerzen ins Schlafzimmer. Da meiner Freundin kalt war, brachte ich ihr vorher noch eine Decke.
Naja und anstatt, dass sie sich irgendwann zu mir ins Bett legte (evtl. missinterpretierte sie meine Geste mit der Decke), schlief sie erneut auf der Couch. Sichtlich geladen, aber mit der Absicht ruhig zu bleiben frühstückten wir den Sonntagmorgen miteinander. Bei dem sie mir erzählte, das ihrem Vater wohl etwas dazwischen gekommen ist (Zufall oder Zusammenhang?). Dann sagte sie zu mir: "Du ich habe vor heute um 14uhr schwimmen zu gehen, hast Du Lust mitzukommen oder bleibst Du dann hier?" Mir platzte bei dem Satz - oder bleibst Du hier - der Kragen, da ich gekommen war um mit ihr Zeit zu verbringen, während sie selbst einen Plan hat, was sie mit oder ohne mir machte. Also fragte ich sie, ob ich heimzufahren soll, was sie mit einem "ja okay mach das doch" kommentierte. Irgendwie kam ich mir das alles vor, wie im falschen Film, sie wirkte so desinteressiert und gleichgültg, als wäre ich ein Haustier, dass man nach belieben streichelt und zuhause lässt. Ich fragte, sie nochmal: "bist Du sicher?". Sie: "Ja mach doch".
Ich erwiderte: "Du weisst schon, dass ich wegen Dir früher heim fahre oder?"
Sie: "Nur weil ich jetzt schwimmen gehe?"
Ich: "Nein, nein weil ich wegen Dir gekommen bin und Du stundenlang wegbleibst ohne mir überhaupt Bescheid zu sagen, ohne Dich überhaupt dafür zu entschuldigen, als wäre es das selbstverständlichste. Und weil ich mir hier total unwillkommen vorkomme, fast so als würde ich Dich stören." Was sie mit einem "so ein Unsinn" abwatschte.
Daraus entfachte ein emotionaler Streit. Irgendwann verschwand sie auf Toilette mit dem Satz: Das sie keine Lust mehr habe, mit mir zu reden. Also packte ich meine Sachen und machte mich fertig. Sie wechselte in der Zwischenzeit das Zimmer und ging ins Schlafzimmer.
Sie fuhr mich mit dem Auto noch wie vereinbart zum Bahnhof, da ich mit dem Fernbus weiterfuhr. Auf der Fahrt redeten wir nicht und ich war komplett wütend und sauer. Am Bahnhof angekommen, hatte ich noch 30 Minuten Zeit, aber sie lud mich ab und fuhr direkt weiter zu sich nach Hause, mit der Info das das Schwimmbad, nachdem sie nochmal nachgesehen hat, sowieso zu hat. Auch verabschiedeten wir uns auch nicht, wie üblich. Ihre zusätzliche Kälte und Ignoranz machte mir zu schaffen.
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Die Folgen:
Nach diesem katastrophalen WE kam ich nun zuhause an und versuchte mich selbst etwas zu beruhigen. Es dauerte nicht lange bis meine Freundin mir eine Nachricht schrieb: "Hey bist Du gut zuhause angekommen?", was ich mit einem "Ja, danke der Nachfrage" beantwortete.
Was nun folgte, kam für mich völlig überraschend und unvorbereitet, sie schrieb:
"Ich habe mir in den letzten Stunden Gedanken gemacht und was hälst Du von einer Auszeit? 1/2 Wochen mal keinen Kontakt, es gibt da sicher einiges über das wir uns beide klar werden müssen... also so empfinde ich, ob du das auch so siehst, weiss ich nicht. Mich beschäftigt da etwas schon seit längerem und ich muss einfach mit mir abklären, ob ich bzw. wir so weitermachen können oder nicht".
In der Zwischenzeit wechselte sie im übrigen auch ihr Whatsappbild, bei dem sie nun alleine zu sehen war. Normalerweise nicht zwingend schlimm, im Kontext zum WE und der Informationen jedoch etwas beunruhigend. Ich rief meine Freundin darauf sofort an, weil ich überhaupt nicht wusste, was vor allem der letzte Satz sollte, da ich zwar mit einem Streitgespräch gerechnet habe, es sich aber hier nach etwas anderem anhörte.
Direkt am Anfang des Gespräches merkte ich, das meine Freundin weinte, es aber versuchte zu kaschieren. Sie sagte mir, dass für sie weiterhin der Altersunterschied ein Problem ist. Ihr Vater würde immernoch Kommentare abgeben und mittlerweile wird sie auch von ihren Kollegingen und Kollegen gehänselt. Und ihr macht das einfach zu schaffen, gerade in Hinblick auf die Zukunft.
Ich schlug ihr vor, in Paartherapie zu gehen, was sie aber ablehnte mit dem Worten: "Es ist nichts was Du falsch machst, dass ist ja das Problem. Du gehst mit toll um, es ist eher etwas, was mich überkommt, worin ich dann meine Mitte verliere".
Sehr überrascht, sagte ich meiner Freundin, das ich diesen Schritt sehr traurig finde, aber damit einverstanden bin, mir es aber dennoch so vorkommt, als handele es sich dabei um einen Abschied auf Raten. Was sie aber verneinte, da sie einfach sich darüber im klaren werden und darüber nachdenken möchte. Sie sagte: "Sie liebe mich zwar, aber trotzdem stört sie das einfach". Ich erwiderte: "Okay, wir werden sehen, ob deine Liebe und das Herz groß genug ist oder nicht. Das ist eine gute Reifeprüfung für unsere Beziehung." Nach einem 20 minütigen Gespräch wünschte ihr noch einen schönen Sonntag und sagte ihr, dass sie mein nicht melden, dann nicht missinterpretieren soll, da ich nicht respektlos erscheinen möchte, geschweige denn, den Eindruck erwecken möchte, sie zu etwas überreden. Sie aber wisse, wie ich zu ihr gefühlsmäßig stehe und welchen Stellenwert sie bei mir hat.
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Eigene Gedanken
Insgesamt werte ich das als nicht so gutes Zeichen, sozusagen als ersten Schritt hin zur Trennung. Und das trotz, das wir uns eigentlich verstehen. Manchmal ertappe mich bei dem Gedanken, wie ich ihr Wahrheit vorenthalte und somit ein gedankliches Problem, was im Umgang vorher keines war, aus dem Weg gegangen wäre. Trotz der Gefahr, das es zur Trennung kommen kann, bin ich froh ihr die Wahrheit gesagt zu haben.
Auch denke ich, dass sie zwar auf der einen Seite für sich klar werden kann, wie es um uns steht, aber auch weiterhin das Risiko hat, den Anfeindungen ihres Vaters, der Freunde und der Kollegingen und Kollegen ausgesetzt zu sein, die das ausnutzen könnten. Was dazu führen kann (nicht muss), das noch mehr Distanz zwischen uns aufgebaut wird.
Ich habe grossen Mist gebaut, dass ist mir klar und in gewisserweise finde ich auch, dass ich den gerechten Preis nun dafür zahle, denn nun hat sie die Gelegenheit sich wirklich "für" die Beziehung mit mir zu entscheiden oder auch "dagegen". Denn diese Möglichkeit habe ich ihr zu Beginn unseres kennenlernes genommen, sie erfuhr es erst, als sie schon mittendrin war.
Es kann auch sein, dass jetzt die Verliebtheitsphase in der sie vielleicht bereit war, gegen alle Widerstände zu rebellieren, vorbei ist und sie von den ganzen Umfeld und den Kommentaren mich nun mit dem Blick des Makels ansieht, (den ich selbst immer mehr in mir sehe) was dann natürlich die Zuneigung und Liebe unterbricht. Denn der Fokus sind nicht mehr die Gemeinsamkeiten, sondern die Unterschiede und die gedankliche Vorwegnahme zukünftiger Probleme.
Besonders ihr Satz am Telefon: "das ist eine blöde Entscheidung", lies mich aufhorchen. Denn wenn es eine positive Entscheidung wäre, wäre sie nicht blöd, nur wenn sie gegen mich ist. Vielleicht hat sie sogar unterbewusst ihre Entscheidung bereits getroffen.
In meiner idealistischen und romatischen Welt, existiert für die Liebe kein Alter, keine Religion oder Hautfarbe und kein bestimmter Körperbau, wo die Liebe hinfällt, entscheidet sie alleine. Umso bedauerlicher finde ich, das die Beziehung nur von einer Zahl abhängig ist und nicht vom Glück.
Vielleicht findet es der ein oder andere, aus meiner Sicht betrachtet, nicht so schlimm, jedoch habe ich für sie aus ihrer Perspektive betrachtet schon Verständnis.
Möglicherweise hat meine noch Freundin auch einfach keine Gefühle mehr für mich und schiebt das als Grund nur vor (was ich aber irgendwie nicht glaube) was erklären würde, warum sie so einen für mich drastischen Schritt geht, mit dem ich null gerechnet habe.
Ich weiss nur eins, dass ich vorhabe, wirklich abzuwarten bis oder ob sie sich meldet und sie nicht in ihrer Phase der Klarheit unterbrechen möchte. Denn ich kann sie ohnehin von nichts überzeugen, wenn sie nicht von selbst von mir überzeugt ist.
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Das eigene Spiegelbild
Mir tut die ganze Sache wahnsinnig leid und ich weiss auch, dass ich einen Fehler gemacht habe. Praktisch habe ich mir ihre Gunst erschlichen. Was es für mich schlimmer macht, mir mein Spiegelbild anzusehen.
Das die Freundinnen mir gegenüber jetzt nicht gerade wohl gesonnen sind, nachdem ich sie erst kennengelert und dann direkt im Anschluss herauskommt, dass ich gelogen habe, kann ich total nachvollziehen.
Besonders schlimm ist, dass ich ihr nicht nur das Entscheidung für mich abgenommen habe, sondern sie auch ihre ersten sexuelle Erfahrung mit mir gehabt hat und ich sozusagen, das als Sicherheit (Pfand) genommen habe, meine Skepsis durch all die negativen Erfahrungen abzulegen. Da ich das, als besonderen Liebesbeweis wertete. Ich habe sie also nicht nur belogen, ihr Vertrauen missbraucht, sondern auch sie um ihre Entscheidung betrogen, sowohl sexueller als auch beziehungstechnischer Natur.
Darüber bin ich sehr enttäuscht, zu mal ich finde, dass sie und auch sonst kein Mensch, das verdient hat. Deswegen würde ich auch eine Entscheidung gegen unsere Beziehung akzeptieren und respektieren, weil das dann meine Quittung und Suppe ist, die ich selbst auslöffeln muss. Eigentlich möchte ich nur, dass sie glücklich ist, auch wenn das bedeutet, dass es ohne mich ist. Ich habe das Gefühl, als hätte ich einen lieben Menschen "verdorben", der falls wir getrennte Wege gehen, sie in Zukunft bei einer neuen Beziehung, immer erstmal auf den Personalausweis guckt.
Was verstörend für mich ist, ist dass ich sie gehen lassen würde, wenn sie das möche, ohne um sie zu kämpfen, aber wenn sie sich für mich entscheiden würde, ich trotzdem weiterhin egoistisch wäre, da sie sich damit weiterhin den Kommentaren und dem Leid über den Altersunterschied aussetzen würde. Und das wegen mir... Obwohl ich es ihr zuliebe, wenn sie weitereleidet und die Entscheidung nicht treffen könnte, es dann eigentlich für sie beenden müsste.
Gehandelt habe ich, wie Jemand, der sich aus der Beziehung etwas für sich selbst herausnimmt, anstatt einfach nur zu geben und in die Beziehung zu investieren und daraus etwas werden zu lassen. Zwar tut sie das in gewisserweise auch, weil ich durch den Alterunterschied nicht "ihren" Vorstellungen und Wünschen entspreche, also nicht das Optimum bin, dennoch billige ich ihr das zu. Weil ich eben auch der ältere bin und auch mal in ihren Alter war. Diese Erfahrung muss sie erst für sich noch machen.
Ich finde nicht, dass es der Sinn in einer Beziehung ist, etwas für sich herausschlagen zu wollen, wie eine Art Tauschgeschäft, bei dem ich etwas gebe und etwas anderes dafür bekomme. Leider habe ich mich zum ersten Mal im meinem Leben, genauso verhalten. Einfach weil ich sie unbedingt wollte...
Dieser ganze Gefühlscocktail, der Enttäuschung über mich selbst, das ich einen anderen Menschen sehr verletzt habe, nagt an mir...
Falls es Jemand bis zum Ende geschafft hat, möchte ich Dir, der das gerade gelesen hat, für die genommene Zeit danken. Du kannst Dich frei fühlen, dazu etwas zu schreiben, egal ob selbst gemachte Erfahrung, Kritik oder der Möglichkeit garnichts zu schreiben.
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