Der Endometriose-ist-ein-Arschloch Thread

GetOutTheWay
Benutzer180248  (26) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo ihr Lieben,

im Mai wurde bei mir eine Laparoskopie durchgeführt diese ergab Endometriose im gesamten kleinen Becken. Meine Manherde befanden sich im Blasenperitoneum (5 cm). Zur Zeit fühle ich mich ziemlich mutlos da ich immer noch starke Beschwerden mit der Blase habe. Schmerzen beim Entleeren der Blase/Krämpfe/Stichartige Schmerzen. Einen Termin in der Urologie habe ich erst im September erhalten. Gerade vor diesem habe ich auch massive Angst ( hab schon mal sehr negative Erfahrungen bei einer anderen Urologin gemacht) Vielleicht kann mir die ein oder andere Endometriose Patientin ein wenig Mut machen / von Ihren Erfahrungen erzählen? Auch gerade was die Endovelle/Visanne betrifft. Gibt es unter euch welche die Endometriose frei geworden sind? Seit der Op nehme ich die Endovelle. Mir gehts gefühlt immer schlechter habe sämtliche Nebenwirkungen. Mein Absetzwunsch des Medikamentes wird von meiner Frauenärztin nicht unterstützt. Sie sagt ganz deutlich das die Endometriose zurück kommen wird.
Ich habe das Gefühl die Nebenwirkungen nicht mehr aushalten zu können. Ich fühle mich wie angeschossen, meine Leistungsfähigkeit gerade körperlich hat deutlich nachgelassen. Von Beckenschmerzen, Unterbauchschmerzen, Muskelkrämpfen, (Es kostet mich unglaublich viel Kraft zu laufen meine Beine fühlen sich so schwer an), Kopfschuppen, keine Libido, Stechen in der Scheide, Stimmungsschwankungen, bis hin zu Aggressivität leide ich täglich.

Ich bedanke mich schon mal im Voraus bei euch.
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Ich habe Endometriose (Diagnose Anfang 2021)
Bei mir gab es Herde in der Gebärmutter, die dazu führten, dass ich dauerhaft Blutungen und Schmerzen hatte.
Letztes Jahr im September 2021 hatte ich eine OP zur Entfernung der Herde. Etwa 9 Monate später waren die Beschwerden wieder da, allerdings sehr schwach.
Ich habe mich dann damit beschäftigt, was ich selber dafür tun kann, damit es mir besser geht und kam auf das Thema Ernährung.
Diese Seite ist sehr ausführlich und listet alles auf, was man essen darf und was nicht.

Ergebnis: Ich hab durch Ernährungsumstellung (erste Unterschiede nach 3 Wochen) meine Schmerzen locker zu 50% reduziert. :smile:
Schmerzmittel habe ich übrigens nie genommen (kein Fan von der Chemie)
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Schmerzmittel habe ich übrigens nie genommen
Ohne Schmerzmittel würde ich wohl ohnmächtig werden oder mich erbrechen, ohne geht's hier definitiv nicht.

Ich versuche es nun aber auch mit der Ernährungsumstellung und nehme außerdem seit einem Monat täglich Kurkuma- und Gerstengraspulver ein.
Hormone darf ich aus anderen Gründen nicht nehmen.

Meine OP steht noch aus, aber man sieht es im Ultraschall schon ziemlich gut. Die OP wird nur zeigen, ob da noch mehr ist. Aber ja, Endometriose ist ein Arschloch.
 
GetOutTheWay
Benutzer180248  (26) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Liebe Ugga,

mir geht es da wie dir ohne Schmerzmittel 💊 hätte ich das nicht ausgehalten. An meinen Spitzen Tagen konnte ich mich selbst mit 2.500mg Ibuprofen intus kaum bewegen. Das Schmerzmittel gerade Ibuprofen hilft auch die Entzündungen im Zaun zu halten. Jeder hat ein anderes Schmerzempfinden.

Für deine Op wünsche ich dir alles Liebe und Gute. Melde dich doch danach wenn du dich wieder fit fühlst und willst gerne.
 
Zuletzt bearbeitet:
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Danke, liebe GetOutTheWay GetOutTheWay 🌷 vielleicht hilft dir und mir ja genauso wie fraukraehe die Ernährungsumstellung. Wäre schön :smile:
Das Schmerzmittel gerade Ibuprofen hilft auch die Entzündungen im Zaun zu halten. Jeder hat ein anderes Schmerzempfinden.
Ja, Ersteres spüre ich auch jedes Mal, wenn ich eine Tablette nehme. Glücklicherweise komme ich in der Regel mit den freiverkäuflichen Ibu über die Runden.
Das mit dem Schmerzempfinden ist wohl wahr, man kann ja auch völlig symptomfrei und trotzdem zugewuchert sein.

Off-Topic:
Könntest du so lieb sein und das Vollzitat rausnehmen und durch einzelne Sätze oder @+ugga ersetzen? Ich kann die gesundheitlichen Details sonst später nicht mehr vollständig entfernen. Danke dir 🌷
 
L
Benutzer193072  Ist noch neu hier
  • #6
Hallo,
hier mal meine Erfahrungen. Bei mir wurde auch "zufällig" Endometriose bei einer Bauchspiegelung entdeckt. Die haben mir dann gleich mal schön rumgeschnippselt... Leider war das alles nicht so schön (war eine Woche im Krankenhaus, weil riesige Wunden im Bauch) letztendlich hat es an den Schmerzen nichts geändert.
Nach ein paar Jahren bin ich wieder zu einer Bauchspiegelung, allerdings wurde mir eine Spezial-Klinik in Hamburg empfohlen. Und zwar die Frauenklinik an der Elbe.. ich komm aus dem Süden Deutschlands, aber ich sage dir: Der Weg hat sich gelohnt.
Die haben wirklich Ahnung... ich konnte am gleichen Tag wieder das Krankenhaus verlassen. Die haben von der letzten OP ziemlich viel Narbengewebe weggeschnitten, das wohl entstanden ist, weil die beim letzten Mal ziemlich grob waren. Das Narbengewebe zieht natürlich dann auch an allem, wenn man seine Tage hat. Seitdem sind die Schmerzen weniger und ich würde jeder Frau empfehlen in diese Klinik zu gehen.
Zusätzlich denke ich der Weg mit der Ernährung ist auf jeden Fall auch noch eine Option. Da kenne ich ein paar, die das etwas besser in den Griff bekommen haben. Da gabs auch mal eine Reportage in der ARD:


Also Toi Toi Toi!
 
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #7
Schmerzmittel. So geil. Wieviel Blister ich weg geworfen habe.

In allen Taschen, im Auto, diverse Schränke und Schubladen. Mussten immer schnell griffbereit sein, weil ich sonst auch gern bewusstlos wurde.

Inzwischen kaum noch Beschwerden. Erst Minipille, jetzt Implanon, das heißt, gar keine Blutungen mehr.

Meine Herde sind vermutlich ganz gut in Schach. Ich spüre nur vereinzelt meinen rechten Eierstock und bilde auch noch fleißig Zysten.

Darm und Blase lassen mich in Ruhe. Mein Muttermund sieht deutlich besser aus.

Gyn Termine sind reduziert, dieses Jahr war ich erst vier Mal dort. Das ist schon echt gut.

Im Oktober werde ich sterilisiert. Dann wird auch nochmal aufgeräumt. Bin ein bisschen gespannt, was sie finden. Ich hoffe, dass das Implanon so gut funktioniert, wie es sich anfühlt. :smile:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Erste Periode nach der OP und ich lerne jetzt zum ersten Mal, was eine 9 von 10 auf der Schmerzskala sind. Ich hab gerade trotz Schmerzmitteln vor Schmerzen geweint, schlecht ist mir auch.
Der Uterus ist ruhig, aber ich spüre ganz genau, wo sie operiert hat.

Wenn diese Dreckswoche rum ist und ich mich nicht noch zu allem Übel bei meinem Freund mit Corona angesteckt habe, lese ich mir mehr zu TCM und Kräuterbehandlung von Endo an. Wenn in der Suche zufällig was zum Thema Kinderwunsch aufploppt, fange ich auch sofort an zu weinen. Wenn meine Hausarztpraxis mal erreichbar wäre, würde ich auch mal einen Termin machen, damit ich vielleicht eine:n Ernährungsberater:in bezahlt bekomme. Alleine schaff ich das hystaminarme Essen einfach nicht, ich brauch da Begleitung. 10 Coronakilo müssen auch dringend runter, um den Östrogenspiegel zu reduzieren.

Morgen kommt meine neue Flasche Leinöl mit der Marktkiste. Das wirkt entzündungshemmend und ich nehme es seit Neuestem möglichst täglich. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.
GetOutTheWay GetOutTheWay wie geht es dir?
 
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #9
Och ugga ugga , du arme. Fühl dich ganz lieb gedrückt, wenn du magst. Also ganz vorsichtig natürlich.
 
R
Benutzer42417  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
ugga ugga Mir hat diese Seite für eine histaminarme Ernährung gut geholfen:SIGHI (auch wenn sie sehr oldschool aussieht)
Hoffe, es geht Dir bald besser:rose:!
 
F
Benutzer108203  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich mache leider auch damit rum, Adenomyose und ganzes Blasendach voll. Die Blasenschmerzen kenne ich auch und andauernd das Gefühl, eine Blasenentzündung zu haben.
Ich hatte zwei Laps, da wurde einiges entfernt, auch am Darm. Aber die Gebärmutter möchte ich mir aktuell nicht entfernen lassen, also muss ich mich arrangieren.
Wichtig ist ja leider, dass es kein Patentrezept gibt. Bei jedem funktionieren andere Sachen und man muss sich leider durch alles selbst durchprobieren.

Bei mir persönlich hilft eine Desogestrel Kombipille Gott sei Dank ziemlich gut. Hatte erst ein gutes Jahr die Desogestrel Minipille, dadurch auch schon deutlich weniger Schmerzen, aber andauernd Blutungen und massiven Haarausfall. Dann eine Dienogest Kombi zum Durchnehmen - keinerlei Blutungen, dafür Stimmung komplett im Arsch und jeden Abend Heulkrämpfe, nach 3 Monaten hab ich gesagt, das kann ich so nicht. Dann Desogestrel Kombi, gut. Kann sie leider nicht durchnehmen, weil ich dann wieder Schmierblutungen bekomme, aber die Pause ist deutlich weniger schlimm als ohne und mit Novalgin/Buscopan/ggf. noch Paracetamol dazu relativ gut machbar. Stimmung normal wie immer, Gott sei Dank. (EDIT: Nicht jede Endo spricht auf Hormone an, ich hab da echt Glück, dass das bei mir so gut funktioniert und ich auch keine Nebenwirkungen durch die Desogestrel Kombi merke. Soll nicht heißen, dass jetzt alle die Pille nehmen sollen, die kann man auch mit sehr guten Gründen für sich ablehnen - ich wollte eigentlich auch keine nehmen bzw. wär mir auch lieber, wenn nicht. Aber sie wirkt bei mir einfach zu gut. Zum Glück.)

TCM, Ernährung (Milch, Gluten, Histamin), Yoga hab ich auch ausprobiert, hat bei mir persönlich gar nix gebracht.

Dann habe ich eine Schmerztherapie in der Uniklinik gemacht, die mir vom Endozentrum im gleichen KH empfohlen wurde. Und die war sehr gut. Ich nehme mittlerweile ein sehr niedrig dosiertes Antidepressivum, das zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt wird, mit für mich leichten und gut aushaltbaren Nebenwirkungen (etwas müder insgesamt, aber mit mehr Schlaf zu kompensieren, vertrage keinen Alkohol mehr, hab aber eh noch nie viel oder besonders gerne was getrunken).
4 Wochen nach Beginn der Einnahme fast schmerzfrei außerhalb der Blutung, ab und zu zwickt die Blase mal, aber insgesamt seit über einem Jahr Ruhe. Ich hab es nicht mehr geglaubt und bin einfach nur happy und dankbar, dass mein Zustand jetzt wieder so stabil ist. Also falls ihr das noch nicht ausprobiert habt, eine Schmerztherapie kann ich nur empfehlen. Man muss sich da auch nicht mit hardcore Kram abschießen, da wird auch Physio und Akupunktur zB verschrieben, ggf. auch psychische Unterstützung falls notwendig, usw. Ich wusste vorher gar nicht, dass es sowas gibt, deshalb wollte ich es mal in den Raum werfen, falls es noch anderen so geht. Und wie immer: alles individuell.
 
GetOutTheWay
Benutzer180248  (26) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #12
Liebe Ugga,

so ging es mir bei meiner ersten Periode nach der Op damals auch. Auch meine Psyche betreffend Kinderwunsch war nach der ersten Operation sehr angeschlagen. Was mir persönlich sehr hilft sind die Wärmepflaster vom Rossmann die geben bis zu 12 Stunden kontinuierlich Wärme ab und decken den Unterbauch auch ab. Alternativ Wärmeflasche. Welche Schmerzmittel nimmst du den? Naproxen kann ich tatsächlich auch sehr empfehlen da es wirklich länger hält als Ibuprofen. Auch die Kombi von Buscopan (Krampflösend) und Ibuprofen (Schmerzlösend) finde ich sehr gut. Wer nicht zu Krampflösende Medikamente greifen möchte kann auch Magnesium einnehmen.
Ich möchte dir Mut machen die 1. Periode nach der Operation ist auch wirklich aufgrund des nicht abgeschlossenen Heilungsprozess besonders gemein. Die 2. und 3. wird im Normalfall auf jeden Fall besser.
Hast du aktuell Kinderwunsch oder wurdest du auf Hormone eingestellt?


Kurzes Update ich habe vor 3 Wochen ungefähr meine Medikamente abgesetzt. Seitdem aktuell grade Stillstand. Aber meine Beschwerden mit der Blase sind seit der Op nicht besser geworden, weshalb ich mich mittlerweile in Urologische Behandlung gegeben habe. Wir freuen uns somit auf die Blasenspiegelung am 21.09…..
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
GetOutTheWay GetOutTheWay ohje, alles Gute für die Blasenspiegelung!

Bei mir hat sich jetzt vermutlich doch innerlich was entzündet, was natürlich im Hinblick auf meinen Kinderwunsch großartig ist. Habe noch nicht einen Tropfen geblutet und hatte gestern erhöhte Temperatur. Bin gerade auf dem Weg zur Blutabnahme um dann hoffentlich direkt Antibiotika zu bekommen und das schnell einzudämmen. Es brennt und schmerzt und das deprimiert mich sehr, ich habe Angst vor Verwachsungen.
Ich wäre so gerne gestern schon in die Notaufnahme, aber die ist hier nicht für gynäkologische Notfälle. Die Ambulanz in der Frauenklinik wollte mich auch nicht, ich solle zur Gyn.

Die Gesundheit von Menschen mit Uterus wird echt so vernachlässigt, es ist zum Mäusemelken.

Ich habe übrigens Kinderwunsch GetOutTheWay GetOutTheWay , wenn auch nicht jetzt, darf aber aufgrund einer kürzlichen Krebsvorstufe keine Hormone mehr nehmen. Zu gefährlich.
 
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Super, man sieht freie Flüssigkeit im Ultraschall. Antibiotika bekomme ich frühestens morgen Nachmittag. Ich könnte heulen.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #15
ugga ugga mach dir keine Sorgen. Die Situation kommt mir 1:1 bekannt vor. Deswegen mag ich es nicht, wenn eine Bauchspiegelung als leichtfertig abgetan wird. Letztes Jahr hatte ich damit ungefähr 3 Monate zu tun und war mehr als 2 Wochen AU. Wenn das Antibiotikum anschlägt, dann geht alles gut. Lass die Blutwerte regelmäßig kontrollieren und die freie Flüssigkeit per Ultraschall. Das Endozentrum war bei mir sehr entgegenkommend und sehr fürsorglich, was die Überwachung anbelangte. Lass dir nur was zum Darmaufbau verschreiben; das war bei mir fast die schlimmste Nebenwirkung. Die Nebenwirkung vom AB nach der Bauchspiegelung...

Randnotiz: eine Bekannten, der ich nicht von der BS berichten wollte, sagte dann zu mir, dass sie AB vermeidet, wenn es nur geht. 🤣 Jaja, hab's nicht wegen nem Schnupfen genommen. :ichsagnichts:
 
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #29
Primavera Primavera viele nehmen täglich Kurkuma, dann sind Omega-3 Fettsäuren auch entzündungshemmend (zB in Leinöl, das aber nur in dunklen Flaschen im Karton verpackt kaufen und immer in kleinen Mengen). Am besten kein Zucker, kein Alkohol (beides ist entzündungsfördernd) und kein Schweinefleisch (dito). Insgesamt sehr frisch und gemüselastig ernähren. Gewichtsreduktion ist empfehlenswert, falls sie im Übergewicht oder oberen Normalgewicht ist, weil das Fettgewebe Hormone produziert und es nur noch schlimmer macht.

Die Ernährungsdocs haben dazu auch zwei Folgen, wo sie eine hystaminarme Ernährung in der Woche vor und während der Periode empfehlen und ansonsten eine entzündungsarme Ernährung.

Man muss es auch ausprobieren. Mir persönlich hilft es sehr, mich mindestens 20 Minuten am Tag zu bewegen. Dazu gibt es auch Studien, die zeigen dass 20 Minuten strammer Fußmarsch am Tag die Endometriosebeschwerden deutlich lindern können. Ich hab am wenigsten Beschwerden wenn ich mich täglich eine Stunde oder mehr bewege, radfahren, joggen etc.

Und Stress ist bei mir ein großer Faktor, vor allem in den 7-10 Tagen vor der Periode. Ich versuche mir auch beruflich da wenig Stress zu machen, weil es dann deutlich besser ist.

Mit etwas Selbstbeobachtung sollte sie das rausfinden können.
 
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axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #47
Habt ihr noch Tipps zu Nahrungsergänzungsmitteln?
Ich möchte hier kurz einhaken, auch wenn ich ansonsten hier nur mitlese. Das ist jetzt auch nicht auf dich bezogen, Wentj Wentj , sondern ich finde, es sollte an diesem Punkt genannt werden.

Nahrungsergänzungsmittel sollten wirklich mit Vorsicht gehandhabt werden. In Deutschland unterliegen sie keiner Prüfung auf Unschädlichkeit. Im besten Fall gleicht man also irgendeinen Mangel aus oder optimiert den Körper minimal, im schlechtesten Fall führt es zum Beispiel zur schweren Leberschädigung und vielem mehr und bei vielen Menschen wird der Urin auch einfach nur teurer.

Weil hier Kurkuma angesprochen wird: Das wird gerne (als NEM) mit Piperin kombiniert (ursprüngliche Herkunft ist der schwarze Pfeffer), was die Bioverfügbarkeit verbessert. Es ist jedoch fraglich, ob das für die positive Wirkung auf die Verdauung überhaupt nötig ist.
Piperin selbst bringt Probleme mit sich, da es zwar antioxidativ wirkt, aber auch eher reaktiv ist. Das kann sich zum Beispiel über einen veränderten Abbau von Medikamenten äußern (der Spiegel im Blut steigt bei manchen Schmerzmitteln deutlich stärker an als ohne und bleibt länger oben). Bei Schwangeren wirkt Piperin womöglich embryoxisch und bei Männern kann die Spermatogenese behindert werden.
Nur: Wer vermutet das schon, wenn Kurkumakapseln eingeworfen werden sollen?

Deswegen finde ich es gut, wenn es besprochen wird, aber es war mir wichtig, das an dieser Stelle zu erwähnen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #66
Danke Wentj Wentj für die Verlinkung des Artikels zu der Studie. Wenn Calcium so positiv sein soll, ist das harte Wasser hier vermutlich gut für mich 😅
Wobei ich die Formulierung "Endometrioserisiko" auch etwas missverständlich finde.

Ich kann mir vorstellen, dass es mit deinem Arzt viel zu besprechen gibt, es ist einfach komplex. Ihr kommt schon noch zum Schmerzmanagement. Sonst gibt es auch zwei Beiträge und Lebensmittellisten der Ernährungddoks zum Thema Endometriose :smile:

Auberginen enthalten von Natur aus sehr viel Histamin, wie auch ein paar andere Lebensmittel (Erdbeeren, Käse länger als 1,5 Monate gereift, Trockenfrüchte, ...). Ansonsten gilt grob die Regel: Je frischer und unverarbeiteter das Essen, desto weniger Histamin. Eigentlich müsste ich also in der zweiten Zyklusphase täglich frisch kochen und sollte nicht am nächsten Tag die Reste essen, was...unrealistisch ist. Ich versuche es.

Tomaten selbst gehören eher zu den entzündungsförderlichen Lebensmitteln.
Ich merke Tomaten- und Auberginenverzicht vor allem an meinen Darmreaktionen, weil sich leider scheinbar langsam aufgrund der Endometriose bei mir ein Reizdarm zu entwickeln scheint. Und der ist vor allem in der zweiten Zyklusphase empfindlich. Ich esse was mit Auberginen, Tomaten oder Trockenfrüchten und sitze direkt auf der Toilette oder bekomme innerhalb von 10 Minuten einen schlimmen Blähbauch (Endobelly).
 
Zuletzt bearbeitet:
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #84
Ja, Histamin hat mich auch gefrustet. Ich taste mich seit einem Jahr ran und finde immer noch Dinge, die für mich gehen und welche, die nicht für mich gehen. Es gibt viele Bücher und Webseiten dazu, aber es ist auch eine individuelle Sache.

Mein Tipp wäre, dass du nur die Woche vor und während der Periode auf Histamin achtest. Das ist leichter auszuhalten.
Spinat und Auberginen liebe ich nämlich auch, und da haue ich dann gern in den anderen zwei Wochen rein.

Wobei die Quellen auch unterschiedliches sagen. zB soll Scharfes nicht gut sein, gleichzeitig gibt's aber auch eine wachsende Studienlage dazu, dass Capseicin gut bei Reizdarm und chronischen Schmerzen ist. Und mein Endobelly geht für mich mehr in die Richtung Reizdarm. Ich esse gern scharf und es tut mir gut.
Ich kann auch Hefeprodukte essen, zB Hefezopf. Für andere zu viel Histamin.

Letztlich wirst du ausprobieren müssen. Klassischerweise würde man ärztlich begleitet zunächst einen Monat histaminarm essen und dann verschiedene Lebensmittel Stück für Stück dazunehmen, um ihre Wirkung auszuprobieren.
Ich habe das nicht gemacht, aber ich probiere histaminarme Rezepte aus und beobachte meine körperlichen Reaktionen auf Nahrungsmittel.

Zum Beispiel hatte ich einmal Datteln in der Woche vor der Periode. Innerhalb von 10 Minuten hatte ich einen massiven Endobelly und schmerzhafte Blähungen. Manche Quellen sagen Trockenfrüchte sind böse, andere sagen Datteln sind okay.

Alkohol ist ja auch nicht empfehlenswert. Am Tag 3 meiner Periode hatte ich ein halbes Radler (0.25) und musste 3 Stunden später ein Drittel mehr Schmerzmittel als sonst nehmen.

Ich empfehle dir die "Histamin, Fructose und Co." App, da kannst du Lebensmittel auf ihren Histamingehalt oder ob sie Histaminliberatoren sind nachschlagen. Kostet 8,99 aber erzählt halt auch, auf welchen Studien sie die Empfehlungen basieren oder wo die Studienlage noch dünn ist (zB Erdnüsse). Ich finde es zum einkaufen auch praktisch, weil ich echt nicht alles auswendig wissen kann. Man kann sich persönliche Favoriten anlegen.
 
G
Benutzer Gast
  • #107
D DoAn2229 Gerne :smile:
Noch ein Tipp: Man muss nicht gleich komplett die Ernährung auf den Kopf stellen. Es reicht schon, wenn man entsprechende Lebensmittel im Konsum reduziert. Und dann langsam gucken, was man austauschen kann gegen Alternativen, was man weglässt etc
Also nicht radikal den Kühlschrankinhalt in die Mülltonne werfen 🍀
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #161
maja87 maja87 ich bin ja in einem ähnlichen Alter wie du und natürlich wurde mir Option 3 auch vorgeschlagen. Als sie aber hörten, dass ich Kinderwunsch habe, war das Thema direkt vom Tisch. Denn: Je näher an der 35 bzw. länger nach dem 35. Geburtstag frau ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass sich der Zyklus nicht mehr erholt und der Kinderwunsch komplett passé ist.

Eine weitere Operation wäre für deinen unmittelbaren Kinderwunsch vermutlich das Naheliegendste, weil die Fruchtbarkeit danach erhöht sein kann (gibt unterschiedliche Studienergebnisse dazu).

Tut mir leid, dass du hier im Extremfall mit der Unfairbehandlung des weiblichen Körpers in der Medizin zu kämpfen und nicht mit diesem Ausgang gerechnet hast :knuddel: Hätten biologische Männer Endometriose gäbe es vermutlich schon längst eine Pille dafür.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #190
Wentj Wentj weiterhin gute Erholung von der OP!
Ich finde es schön, dass du so neugierig und offen an die Ergebnisse rangehen kannst, zumindest liest es sich so. Mit dieser Einstellung stemmt sich das sicher alles etwas leichter.

Ich hab heute wieder einen schlechten Endotag. Vermutlich waren die letzten 8, 9 Tage mit drei Zugreisen, Dienstreise und Familienhalligalli einfach zu viel.

Ich bin mir mittlerweile fast sicher, dass es eine Autoimmungeschichte ist. Ich fühle mich ungelogen genauso mies wie nach der Grippeimpfung, und auch bei der dachte ich mir schon "Moment, so geht es dir doch einmal im Monat".

Bin heute also meine 30 Minuten stramm marschiert und dann direkt zu Apotheke, um mich da mal hinsichtlich Antihistaminika beraten zu lassen. Die waren etwas skeptisch, haben mir nun aber mal 10 Tabletten Daosin bestellt.
Und wenn das in zwei Tagen nicht hilft frag ich nochmal nach was anderem.
Mach ich halt eine Medikamentenstudie an mir selbst in Eigenregie. Schlimmer kann es kaum noch werden, haha :zwinker:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #206
dann muss der Mann halt alles wuppen hier.
Ich hab erstmal drei Wochen gar nichts gemacht, außer meine verschriebenen Spaziergänge durch die Wohnung. Nicht mal gestaubsaugt :ninja:


Ich hab mal was Positives zu berichten:
Das Daosin ist weiterhin ein Geschenk, seitdem ist die zweite Zyklusphase viel erträglicher und ich muss nicht sooo sehr aufs Essen aufpassen.
Und seit 3 Wochen trinke ich wirklich konsequent meine goldene Hafermilch morgens – ich bemerke einen deutlichen Unterschied. Kam, weil ich gelesen habe, dass Kurkuma als Antihistaminikum fungieren kann. Mein Eisprung war trotz Zysten gut erträglich, kein ganzen Tag leiden wie zur Periode. Mein Bauch ist jeden Tag flach oder höchstens leicht gewölbt. Das war zuletzt nicht mehr so, kaum eine Hose ohne Gummibund hat gepasst, egal zu welcher Zyklusphase.

Und das trotz Reisen und Weihnachtsstress und Erkältung. Normalerweise sind Reisen, Stress und Krankheit alles zielsichere Trigger.
Im Moment bin ich allerdings auch dabei, meine Vitamin-D-Speicher aufzufüllen, das hilft vielleicht auch.
 
E
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #279
Nucifraga Nucifraga Das Beschriebene kenne ich so nicht.

Mir ist nur irgendwann aufgefallen, dass ich immer nur dann erkältet bin (also Husten, Schnupfen, Fieber usw.), wenn ich meine Mens habe. Ich bin echt nicht oft erkältet (vielleicht alle 3 Jahre mal), aber wenn, dann war es immer zum Zeitpunkt der Mens, wo es mir eh schon schei.. geht. Habe dann mal gelesen, dass Endometriose mit einer erhöhten Infektanfälligkeit einhergehen kann und es nicht ungewöhnlich ist, dass Betroffene die Infekte parallel zur Mens oder kurz davor einsammeln.
 
Blaubeerin
Benutzer179302  (30) Öfter im Forum
  • #357
Hormone schließe ich (nach einer Depression wegen der Pille) völlig aus. Das frustriert gerade schon, dass das die Therapie sein sollte.
Du kannst natürlich auch ohne OP einfach versuchen deine Symptome mit natürlichen Mitteln zu behandeln. Lies dich da wirklich ein. Ärzte verschreiben super gerne einfach die Pille oder schicken einen alternativ in die Kinderwunsch-Therapie (total gaga), diese Optionen hab ich jedenfalls genannt bekommen und war ziemlich irritiert und frustriert, dass es nur diese zwei Modi geben sollte. Aber es gibt wirklich wirklich viele Frauen, die ihre Symptome durch eine Ernährungs- und Lifestyle-Umstellung (also auch Gewohnheiten, Sport) und spezielle Präparate (Nahrungsergänzungsmittel) in den Griff bekommen. Das ist ein langer weg, weil man super langsam ausprobieren muss und ganz genau dokumentieren, was man gemacht hat (gab's viel Stress? Sport? Was gegessen, was eingenommen?) um rauszufinden, was welche Symptome verstärkt oder mildert. Aber viele schaffen es.
Ich hab den Weg ohne Pille nicht hinbekommen, hab aber auch nicht alles ausgeschöpft, weil es mir zu kräftezehrend war. Irgendwann, vor allem nach der Kinderwunsch-Phase und Entscheidung, einen Schlussstrich zu ziehen, hatte ich einfach keine Energie mehr und wollte dann auch wirklich einen harten Cut, hab ich mich also wieder für die Pille entschieden und habe aktuell wirklich überhaupt keine Nebenwirkungen oder mir sind keine bewusst, sodass ich die wirklich gerne einfach für immer weiternehmen will. Ich musste vor dieser ganzen Diagnose-Reise Anfang 20 schonmal wegen Migräne die Pille wechseln. Pille ist, wie sanguina sanguina geschrieben hat, nicht gleich Pille.
Soll keine Werbung für die Pille sein, für mich war's einfach mit meiner Geschichte eine wahre Wohltat, weil ich mich endlich endlich endlich wieder in meinem Körper wohl fühlen konnte.

Edit: das bezieht sich jetzt auf Symptome von PCOS und Endometriose. Ich hab ja beides und habe Symptome von beidem, die die Pille bei mir super unterdrückt. Endometriose-Wucherungen kann man soweit ich weiß nicht ohne Hormone eindämmen, aber Schmerzen können verstärkt oder gelindert werden durch Ernährung und Lifestyle. Das ist aber alles super individuell.
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #367
ugga ugga bei mir haben sich der dritte und vierte natürliche Kinderwunschzyklus bis zu einem gewissen Punkt sehr ähnlich angefühlt. Im dritten kam die Periode pünktlich, im vierten habe ich positiv getestet, auch, wenn es nicht bleiben konnte.

Der einzige Unterschied bis kurz vor Fälligkeit der Periode war, dass der ES im vierten richtig, richtig krass war. Ich hatte noch nie so krasse "ich muss befruchtet werden"-Vibes wie in diesem Zyklus, auch unter der Stimulation nicht.

Ich will damit sagen, es kann durchaus sein, dass es schon einmal ganz kurz geklappt hat seit eurem Bastelstart. :smile:

Bei mir ist die Endometriose nach dem Abgang richtig schlimm geworden, ich habe dann den fünften Zyklus zum letzten natürlichen deklariert und habe mich dann noch einmal unters Messer legen lassen. Bis zur OP ging es mir sehr dreckig, ich hatte aber auch ein riesen Ding am Eierstock hängen und der andere Eierstock war vom Darm so doof umarmt, dass es dort jedes Mal wehtat, wenn ich in einem gewissen Verdauungsstadium angekommen bin.

Ich weiß nicht, inwiefern dir das jetzt weiterhilft, aber das wären so meine ersten Gedanken dazu. Gute Besserung und viele gedrückte Daumen für einen bleibenden Bauchbewohner beliebigen Geschlechts wünsche ich dir! :knuddel:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #368
Danke für deine lieben Worte und Wünsche 🫶

den fünften Zyklus zum letzten natürlichen deklariert
Konntest du das einfach deklarieren? Meine Gyn wird erst nach 6 Zyklen das grüne Licht für KiWu-Klinik geben, zum Beispiel.
Zum Endometriosezentrum überweist sie mich jetzt, 2 Jahre nach der OP, aber vielleicht schon wieder.

Wenn es aber die Adenomyose ist, die dafür verantwortlich ist, dann hab ich sowieso kaum Optionen außer künstliche Menopause oder Uterus raus 🎉
Ich beneide Frauen die ihre Kinderwunschreise mit Hibbeln und ohne Sorgen genießen können. Ich glaub ich kann erst aufhören mich zu sorgen wenn der Fötus auch außerhalb meines Körpers lebensfähig wäre.
 
Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #369
ugga ugga Vorweg: :knuddel: - wenn du magst. Gerade in deiner letzten Aussage erkenne ich meine eigenen Gedankengänge sehr stark wieder.
Wir basteln jetzt seit über zwei Jahren - fairerweise muss man anmerken: mit Unterbrechungen durch Operationen und Pille. Das Gefühl des entzündeten Uterus, welches du beschreibst, hatte ich auch schon. Besonders nach den beiden Inseminationen war das stark. In den natürlichen Zyklen haben wir deshalb um den Eisprung auch keinen täglichen GV mehr (ausser, wir haben beide Lust drauf), sondern "nur" noch jeden zweiten Tag. Kann also schon mit dem Sperma zu tun haben. Das hat ja nicht nur einen anderen Ph-Wert, sondern es ist ausserdem fremde DNA, welche vom Körper auch teilweise abgewehrt wird. Und bei Menschen mit Adenomyose ist diese Reaktion leider noch ausgeprägter.
Ich kenne auch die Schmierblutungen in der zweiten Zyklushälfte, den veränderten Geruchs- und Geschmackssinn, das Zwicken und Zwacken. Ich war in der ganzen Zeit nie nachweisbar schwanger. Geruchs- und Geschmackssinn sind bei mir ziemlich sicher auf den steigenden Progesteronspiegel zurückzuführen, das liess sich in den stimulierten Zyklen schön beobachten.
Da bei mir die Eileiter zwar durchlässig sind, aber nicht geklärt ist, ob sie auch sonst ihre Funktion erfüllen, ist es für mich (noch) hoffnungsvoller zu denken, dass da das Problem liegt. Die zukünftigen Transfers werden früh genug zeigen, ob es bei meinem Uterus auch noch Probleme gibt.

Es klingt so, als ob die Situation dich belastet. Sprich dad bei deiner Gyn an, ich bin sicher, dass sie dich auch schon früher überweist. Ansonsten könnte das Endo-Zentrum euch wahrscheinlich auch überweisen, oder?
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #370
Konntest du das einfach deklarieren? Meine Gyn wird erst nach 6 Zyklen das grüne Licht für KiWu-Klinik geben, zum Beispiel.
Das hat mein alter Gyn auch gesagt. Aber erstens habe ich nach der Art, wie ich von meinem alten Gyn während der kurzen Schwangerschaft und Covid-Infektion behandelt wurde, das Vertrauen in ihn verloren, und zweitens konnte ich körperlich nicht mehr. Ich habe beim schnellen Gehen gehumpelt (!), weil dieses Riesending am Eierstock dann so, so wehgetan hat. Ich war de facto kaum noch arbeitsfähig, bin mit Wärmeflasche und Schmerzmitteln zur Arbeit, damit ich mit der folgenden OP & Heilungszeit danach nicht ins Krankengeld falle.

Ärzt*innen können einem nicht alles vorschreiben, selbst, wenn sie wollen. Am Ende müssen wir ja mit diesen Entscheidungen leben (können). Und ich konnte es nicht. Außerdem hatte ich noch nicht abgelaufene Pillenblister zuhause und niemand auf der Welt konnte mich hindern, sie wieder einzunehmen.

Außerdem kann man sich in Ö so oder so jederzeit beim Kinderwunschzentrum melden, meine Endometriose war auch schon diagnostiziert, also hatten wir ohnehin einen Grund, warum es nicht klappt, wir mussten also nicht erfolglose Zyklen sammeln oder so.

Ich bin dann eben zu meinem aktuellen Gyn gewechselt und als der mich zum ersten Mal geschallt hat, hat er sprichwörtlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Ich bin mir nicht mehr sicher, wieviel davon ich damals auf PL geteilt habe, aber ich hatte eben diesen Eierstock mit Riesenzyste, die Blasenaußenwand hatte Probleme (wodurch ich nur jedes dritte Mal wirklich pieseln musste von den Malen, wo die Blase Bedarf angemeldet hätte), mein Darm zeigte auch ein paar Special Effects - und am OP-Tisch gab es dann auch noch die ein oder andere kleine Überraschung. Es hatte schon seinen Grund, warum er seinen Kollegen, seinerseits Blasenspezialist, zur OP dazugeholt hat, weil er wollte das lieber nicht anfassen, zu heikel. Mein Gyn kam am Tag nach der OP zu mir und hat gesagt, dass bei so einem Gesamtbild nach nur fünf pillenfreien Zyklen keiner erwarten kann, dass ich da einfach so konventionell weiterversuche. Da könnte ich "in Dauerschleife alle paar Monate operieren gehen, bis keine Eizellen mehr da sind". :censored:

Bei Adenomyose kann eben Zoladex helfen, das war bei mir Mittel der Wahl, und bei einer OP davor einmal Strichcurretage, also quasi einmal oberflächlich abtragen. Dabei am besten auch gleich Plasma- und Killerzellen bestimmen lassen, bei Adeno sind oft die Killerzellen erhöht, wofür auch deine gebärmütterlichen Reaktionen auf das Sperma (?) sprechen würden. Das lässt sich aber mit Omegaven und Konsorten gut behandeln, das sind ein paar Infusionen, normalerweise recht gut verträglich (ich habe davon null negative Nebenwirkungen gehabt).

Zum Thema "aufhören, sich zu sorgen": Ich konnte nach 32+0 endlich komplett loslassen. Viel Restschwangerschaft blieb da bei mir nicht mehr. :upsidedown: Aber es wurde graduell immer besser. Mit jeder unauffälligen Untersuchung, mit dem unauffälligen Bluttest, mit dem guten Ersttrimester- und Organscreening, mit den Extrakontrollen wegen dem Präeklampsierisiko, wo dann als Diagnose so schön "fetal wellbeing" stand... Es wurde immer besser. Trotzdem durfte die liebe Moonlightflower Moonlightflower erst irgendwann um die 27. oder 28. Woche rum ihr gigantisches Bekleidungspaket losschicken und die Federwiege habe ich auch nur so früh besorgt, weil man sie im Notfall gut weiterverkauft bekommt. Ich kann das wirklich gut nachfühlen, es war bei mir so, so ähnlich. :knuddel:
 
Zuletzt bearbeitet:
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #371
Danke für all die Schlagworte und Tipps, sanguina sanguina ! Mal wieder habe ich den Eindruck, dass die österreichische Medizin hinsichtlich Endometriose und Adenomyose weiter ist als die Deutsche. Oder das dein Endometriosezentrum zumindest den Namen verdient und nicht nur operiert oder Spiralen setzt, so wie unsere zwei Nähesten.

Omega 3 zu spritzen klingt so sinnvoll, gerade mit meinen chronischen Darmproblemen. Dafür brauche ich aber auf jeden Fall eine andere Hausärzt:innenpraxis. Meinen starken Eisenmangel musste ich mir selbst diagnostizieren, weil „ich bin auch ständig müde“. Ich hoffe, dass ich hier zumindest von meiner Gyn beim nächsten Termin Unterstützung bekomme.

Einfach so zur Kinderwunschklinik kann ich nicht, da ich eine Überweisung brauche, sonst werden die Kosten nicht übernommen. Hatte das jetzt nochmal nachgeschaut. Also kann ich mir überlegen ob ich beim nächsten Gyntermin 1-2 Zyklen dazu flunkere, um an meine Überweisung zu kommen. Die Gyn dreht einem keine unnützen Behandlungen und Untersuchungen an, aber ist dann eben in die andere Richtung auch nicht so flexibel.

Ich kann das wirklich gut nachfühlen, es war bei mir so, so ähnlich. :knuddel:
Danke, dass du das teilst, das hilft wirklich zu hören. Mein Mann freut sich ja so, dass wir jetzt basteln, und es tat mir gestern echt leid ihm zu sagen, dass es für mich keine schöne Zeit ist. Eben wegen der ständigen Sorgen.
Kaum habe ich Schmerzen habe ich halt gleich schlechte Laune, weil ich mich frage wie kaputt und unfruchtbar ich denn jetzt wieder bin. Mir ging’s besser als wir den einen Monat ausgesetzt haben, weil ich nicht mehr ständig damit konfrontiert war, chronisch krank und tendenziell unfruchtbar zu sein.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #372
bei Menschen mit Adenomyose ist diese Reaktion leider noch ausgeprägter.
Danke auch für diese Information und das Teilen deiner Erfahrungen! Das erleichtert mich echt zu hören, dass ich da nicht nur fantasiere und das biologisch tatsächlich sein kann.

Wir schlafen um den Eisprung herum ohnehin alle zwei Tage miteinander (außer es überkommt uns die Lust), weil das ja im Hinblick auf die Spermienanzahl besser sein soll. Werde mal versuchsweise das Algenöl verdoppeln. Und dann gibt’s in der zweiten Zyklushälfte keinen Sex ohne Kondom, in der Hoffnung dass sich das da unten beruhigt.

Dir drücke ich die Daumen für die zukünftigen Transfers. 🦾♥️
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #373
ugga ugga wenn wir mal Sex haben (das ist derzeit so ne Sache :censored:), zieht mein Mann immer vorher raus, ist ihm lieber als mit Kondom und ich habe dann auch weniger zu kämpfen.

Ich bin an ein recht gutes Endometriosezentrum angebunden, das ist richtig ugga ugga . Aber auch hier steht und fällt es damit, an welches medizinisches Personal man kommt und wie man versichert ist. Als Zusatzversicherte mit Kontakten in die dortige Chefetage werden mir mit Sicherheit schneller mehr Angebote bzgl. OP-Umfang gemacht als bei einer Kassenpatientin, die "niemanden kennt". Ich habe auch in diesem KH entbunden und ich glaube, die perfekte 1:1-Betreuung war deswegen auch kein Zufall.

Ob man also in Österreich wirklich weiter ist als in Deutschland, wage ich zu bezweifeln. Ich habe da einfach eine sehr vorteilhafte Kombination und in meiner Verzweiflung nicht gescheut, meine Privilegien zu nutzen.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #374
Einfach so zur Kinderwunschklinik kann ich nicht, da ich eine Überweisung brauche, sonst werden die Kosten nicht übernommen.
Wie schnell bekommt man denn einem Termin in der KiWu-Klinik in die du willst?
Ich würde glaube ich einfach einen Termin ausmachen.
Dann so 2 Wochen vor Termin beim Gyn anrufen und ganz selbstverständlich "die" Überweisen zur Abholung bestellen. Die Arzthelfer wissen idR nicht was du mit dem Arzt besprochen hast. Die bereiten das dann vor und legen das schnell zwischen Tür und Angel zur Unterschrift beim Arzt vor.
Dann den Mann zur Abholung schicken. Sollten bei Abholung Fragen bestehen ist sein Name Hase und er weiß von nix :ninja:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #375
Wie schnell bekommt man denn einem Termin in der KiWu-Klinik in die du willst?
Ja, vermutlich gibt es Wartezeit, da sagst du was. Mein Mann wollte da eigentlich diese Tage mal anrufen, liegt nun aber mit einer Erkältung flach.

Kann ich aber auch selbst in die Hand nehmen. Mit Wartezeit sind die 6 Zyklen vermutlich ohnehin schon (nahezu) rum, wir sind ja nun im 4. Zyklus und der Eisprung fast/bald rum.

Die bereiten das dann vor und legen das schnell zwischen Tür und Angel zur Unterschrift beim Arzt vor.
Meine Gyn hat eine gute Dokumentation und bestellt mich da auch mal zum Gespräch bei sich ein, das klappt nicht :grin: Aber danke für die kreative Idee, bei manchen Praxen funktioniert das sicherlich ganz gut so.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #376
Was soll die Gyn denn machen, wenn du zur Kinderwunschklinik willst? Es gibt sicher Diagnosen, auf die du dich berufen kannst und eine Empfehlung nach sechs Monaten in die Klinik zu gehen. Im Zweifelsfall würde ich einfach lügen. Vielleicht kann das Endozentrum eine Überweisung ausstellen. Beim Endozentrum hier ist sogar noch eine Kiwu angegliedert (Uniklinik).

Im Übrigen fand ich die Zeit in der Kiwu Klinik noch belastender als "einfach nur" zu basteln. Ich glaube, man muss da gut in sich hineinhören, was einem gut tut. Die ganze Maschinerie der Kiwu Klink war's bei mir nicht. Ich erwähne das nur, weil es für mich vielleicht besser gewesen wäre, aber ich weiß es nicht, noch eine Weile auf natürlichem Weg zu probieren.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #377
Ja, Diagnosen sind alle, teils schon jahrelang, gestellt. Auch konkrete Ansagen vom Endozentrum gab es damals, wie „6 Monate versuchen, dann KiWu-Klinik“.
Im Übrigen fand ich die Zeit in der Kiwu Klinik noch belastender als "einfach nur" zu basteln.
Ich glaube was ich mir wünschen würde wären Hilfestellungen, wie ich die Entzündungsschübe zugunsten einer Schwangerschaft managen kann.
Meine Eileiter sind nach letztem Stand durchlässig und ich verzeichne ja auch jeden Zyklus einen Eisprung.

Und eben Ansprechpartner. Ich finde es belastend, komplett alleine mit all den Symptomen zu sein und keine medizinische Hilfestellung zu haben. Meine Gyn ist da mangels Fachwissens zu Endo etc. auch keine große Stütze.

Meine Befürchtung wäre allerdings auch, dass sie uns in der KiWu-Klinik nur Befruchtungs-Behandlungen verkaufen wollen.
Meine ursprüngliche Vorstellung war ja, es so lang wie möglich ohne KiWu-Klinik zu versuchen. Aber mich nehmen diese ganzen Symptome und Schmerzen ganz schön mit. Ich kann jetzt noch weiter an meinem Lebenswandel rumschrauben, aber das löst ja nicht das zu Grunde liegende Problem.

Psychologische Unterstützung hatte ich erfolglos letztes Jahr schon mal gesucht, einerseits wegen der Krankheitsbewältigung und andererseits weil ich schon wusste, dass ich mich aufs Basteln nicht freue. Wenn ich jetzt schwupps morgen im 7. Monat schwanger wäre, ich würds nehmen :zwinker:

Ich wills einfach nur hinter mir haben, ganz ehrlich.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #378
Meine Befürchtung wäre allerdings auch, dass sie uns in der KiWu-Klinik nur Befruchtungs-Behandlungen verkaufen wollen.
In der Klinik, der wir waren, passiert das nicht. Ich kann nicht für andere Kliniken sprechen, aber in der Regel wird hoffentlich schon nochmal Diagnostik gemacht und dann erstmal mit Stimulation und Auslösen versucht. Das ist auch nicht sonderlich kostenintensiv.

Ich finde einen Instagram Account ganz gut, falls du da bist (meineunfruchtbarentage). Die Frau hinter dem Account ist kinderlos geblieben und der Wunsch erfüllte sich nicht, aber sie postet oft sehr viele (in meinen Augen) richtige und wichtige Ansichten. Sie holt mich (auch jetzt) oft noch ganz gut ab.
 
Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #379
Wenn du nicht gerade an eine auf Endo spezialisierte Klinik gerätst, bist du damit wahrscheinlich beim Endozentrum besser aufgehoben.
Bei mir wird im Moment nicht viel gemanaged, aber ich habe ehrlicherweise auch wenig Beschwerden (und hoffe, das bleibt so). Auch die Symptome interessieren eher so am Rande. Also sie haben schon viel Erfahrung damit, das merkt man am Vorgehen - sie lassen sich davon nur nicht aus der Ruhe bringen. Was mein Gyn an Drive zu viel hat vermisse ich jetzt ein bisschen 😅

Danke für die gedrückten Daumen!
Alles Gute für's Basteln :kleeblatt:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #380
Danke nochmal für eure lieben und hilfreichen Antworten N Noir Désir und Wentj Wentj . So habe ich einerseits eine bessere Vorstellung was mich beim KiWu-Zentrum erwarten könnte und worauf ich achten sollte.

Heute war ich bei der Gyn, sie hat mir bereitwilligst eine Überweisung zur Kinderwunschklinik ausgestellt.
Dann hat sie mich noch geschallt und war ganz verzückt, eine Verdickung in meinem Endometrium zu sehen. Ich war so „ja, das ist doch die Adenomyose“, sie widersprach und zeigte mir den Unterschied zwischen meiner Adenomyose und dem Knubbel.
Sie sagte nichts Genaues weiß man nicht, es wäre noch zu früh, auch für einen Bluttest, aber da könne schon was angedockt haben. Ich solle testen falls die Blutung ausbliebe.

Für mich fühlt sich es genauso wie meine anderen Zyklen wo ich dachte es könnte was angedockt haben. Insofern also positiv, weil mein Gefühl mich nicht getrogen hat, irgendwas ist da zumindest los.
Aber auch negativ, weil ich gerade so schön abgefuckt von meinem gefühlt entzündeten Uterus war und dachte da hält diesmal ohnehin nichts, also schön entspannt war.
Jetzt bin ich natürlich wieder ultra aufgeregt 🥲
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #381
Schön, ugga ugga , dass der Ultraschall dein Gefühl bestätigt.

Wir haben am Ende so lange gebastelt, ich hab gar nicht mehr gewusst, was ich glauben soll. Wenn ich jemals nochmal schwanger werden sollte, dann würde ich den Einnistungsschmerz eindeutig erkennen (vorausgesetzt er wäre gleich...). Das war schon sehr anders als alle anderen Periodenschmerzen.

Off-Topic:
letztens dachte ich auch, dass da was ist. Der Zyklus war am Ende auch unnatürlich lang und ich hatte Schmerzen des Todes. Aber ich hatte keine Möglichkeit einen Test zu kaufen. Zumindest hätte es mich interessiert, ob da was passiert ist, aber werde ich nie wissen.
 
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