S
Benutzer172218 (53)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Hallo zusammen,
Ich bin ein Mann im Alter von 46 Jahren und stehe im Begriff mich von meiner Lebenspartnerin und Ehefrau zu trennen.
Warum?
Es geht um den Klassiker: Zu wenig Sex & Leidenschaft in nicht ausreichender Qualität.
Um das ganze etwas schneller zu verarbeiten und für meine nächste Beziehung (in weiter Ferne) zu lernen stelle ich meine Sicht der Dinge hier vor. Ich hoffe, dass es aufschlussreiche Rückmeldungen geben wird.
Zuerst berichte ich jetzt mal von meiner Insel, meine Sicht und was Sex in einer Beziehung für mich bedeutet:
Sex bedeutet für mich:
- Verbundenheit aufbauen
- Nähe spüren
- Intimität entstehen lassen
- Vertrauen und sich Hingeben
- sich fallen lassen und auffangen
- Zärtlichkeit erfahren
- Annehmen und angenommen werden
Unter diesem Blickwinkel bekommen verschiedene Spielarten beim Sex unterschiedliche Bedeutungen:
Es gibt keine großartigere Art für mich, mich angenommen zu fühlen als beim (jetzt kommt ein blöder Begriff) Blowjob. Ich stehe jedenfalls aus diesem Grund auf die oralen Spielarten.
Ich verstehe (wenn ich es selbst auch nur in sehr milder spielerischer Form will) SM-Spiele im Rahmen von Vertrauen und sich fallen lassen.
Verbundenheit kann sehr stark bei der klassischen Missionarsstellung entstehen, wenn es zärtlich und mit viel Küssen zur Sache geht. (Mir fällt gerade auf, dass die Begriffe für die Spielarten beim Sex in der deutschen Sprache einfach gräßlich sind …)
Ich verstehe aus diesem Blickwinkel sogar Praktiken wie Natursekt und Kaviar (z.B. im Hinblick auf Intimität). Wobei ich nicht sage, dass ich jede der hier aufgeführten Arten will oder gar brauche.
Aber um Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen zu lassen und zu pflegen benötige ich tatsächlich regelmäßigen und abwechslungsreichen Sex mit dem Partner, den ich liebe.
Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen natürlich auch bei anderen Gelegenheiten. Das kann schon ein Blick oder eine kleine Berührung oder eine Geste sein und gehört unbedingt dazu. Aber eben auch der Sex, der dazu führt, dass ich all das in einer höheren Intensität mit meinem Partner erleben kann.
Ich kann mich auch nach 15 Jahren Beziehung immer wieder neu in meine Partnerin verlieben, was dazu führt, dass ich sie begehre. (Die Kausalkette funktioniert auch anders herum)
So sieht also ein kleiner Ausschnitt meiner Insel bei diesem Thema aus.
Bei meiner Lebensgefährtin sieht das anders aus. Ab hier muss klar sein, dass ich versuche wiederzugeben, was ich glaube von Ihrer Insel verstanden zu haben. In ihrer Insel findet sie die Nähe, Verbundenheit usw. durch reine Berührung und andere Gesten. Sex, macht ihr zwar Freude, wenn er passiert, es gibt aber sehr wenig eigenen Antrieb dazu. Ist ja auch klar, wenn ich Sex für die Nähe usw. nicht brauche, dann ist das ja nur eine zusätzliche sportliche Übung, kann Freude machen ist aber anstrengend. Außerdem kann Sie nicht im geringsten steuern, Lust zu bekommen. Also gar nicht, kein Hebel vorhanden.
Auf meiner Insel kann ich das bei mir in gewissem Maße: Ich kann mich neu verlieben und kann mein Begehren auf Sie wecken.
Das führt dazu, dass bei mir ankommt, dass Sex ihr eher lästig ist. Sie muss halt über einen Aktivierungsberg und das kommt bei mir schräg an. Das bedeutet auch, dass ich (fast) nie in den Genuss komme begehrt zu werden.
Klartext: Es verletzt mich, da ich mit meiner Leidenschaft und meinem Begehren alleinstehe und nicht in den Genuss von Nähe usw. mit der Frau, die ich liebe, komme. Ich bin dabei also von vornherein immer in der Bittstellung. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die Sie senden will. Aber bei mir als leidenschaftlichen und potenten Mann kommt das so an. Die Erkenntnis, dass sie eine andere Sichtweise darauf hat und andere Bedürfnisse hat, spielt da keine Rolle. Meine Bedürfnisse werden nicht bedient.
Und jetzt wird es schlimmer:
Die Verletzung treibt mich in den Zustand des Reptilitengehirns (Kampf oder Flucht). Ich werde vom Gehirnbenutzer zum Gehirnträger (Posthum: Danke hier an Frau Birkenbihl). Das ist mir wohl einige male passiert und führte zu nicht förderlichen Gesprächen.
Das hat dann bei meiner Lebensgefährtin dazu geführt, dass selbst, wenn ich Gehirnbenutzer bleibe (und das gelingt mir seit Jahren immer besser), sie in den Gesprächen eher mit dem Reptiliengehirn denkt. Das bedeutet bei ihr Flucht. Und eine Art der Flucht, ist es zuzustimmen und sich zum nächsten Versuch zu besserem und häufigerem Sex zu gelangen zu committen.
Ein echt ernst gemeintes Commitment, dass sie aber gar nicht halten kann! Warum hat Frau Birkenbihl anschaulich erklärt, darauf gehe ich jetzt nicht ein.
Das führt dann bei mir zu Enttäuschungen und Verletzungen und degradiert mich hin und wieder doch zum Gehirnträger. Sobald zu viele Kampfhormone im System sind, passiert das. Soviel zu Theorie Homo Sapiens, doch wohl eher Pan Narrans.
Im Weiteren führt der Kreislauf auch dazu, dass sie auch nicht mehr in den Genuss kommt, das zu erleben was sie braucht, um Nähe zu erleben. Ich versuche ihr das zu geben, das geht aber natürlich nur authentisch, wenn ich mich nicht zu schlecht und abgelehnt fühle.
Wenn ich ihr ihre Form von Nähe in einem entspannten Zustand geben kann, kann sie das nicht annehmen, weil von ihrer Insel aus das so aussieht, als würde ich sie für stattgefundenen Sex belohnen wollen. Und wenn ich im Zustand der Unzufriedenheit bin, kann ich mich bemühen wie ich will: Sie merkt das natürlich und kann es dann auch nicht annehmen. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die ich senden will. Aber bei ihr kommt das so an.
Eine Paarberatung im letzten Jahr hat dazu geführt, dass ich diesen Zustand der Verletztheit schneller wieder in den Griff bekommen kann. Leider führt das aber nur dazu, dass sich meine Partnerin zurücklehnt und nichts zur Verbesserung in meine Richtung (ja da bin ich egoistisch, ich will ein erfülltes Sexualleben) unternimmt. Angebote der Paartherapeutin zu lernen wie sie ihre Libido steuern kann (zum Beispiel erotische Trance und ähnliches) hat sie nicht in Angriff genommen. Ist ja auch klar, solange ich mich unter Kontrolle habe und nicht im Kampfmodus bin hat sie keinen Leidensdruck und für sie passt ja alles. Und wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe, geht verständlicherweise auch nichts.
Ihr geht es dabei auch nicht gut. Das hin und her macht sie kaputt und aus meiner Sicht entwickelt sie handfeste Depressionen. Ob das der alleinige Auslöser ist, sei mal dahingestellt, aber es trägt sicher dazu bei.
Meine Entscheidung ist daher: Ein Ende mit Schrecken und kein Schrecken ohne Ende.
Das fühlt sich nach der jahrelangen Investition in die Beziehung nicht gut an und ich leide tatsächlich stark unter Liebeskummer. Hilft aber nichts, da muss ich jetzt durch mit Allem was dazu gehört. Sie leider auch.
Also ihr Lieben, schreibt mir mal so eure Gedanken, ich will schließlich in der Zukunft nicht nochmal in eine solche Spirale reinkommen.
Ich bin ein Mann im Alter von 46 Jahren und stehe im Begriff mich von meiner Lebenspartnerin und Ehefrau zu trennen.
Warum?
Es geht um den Klassiker: Zu wenig Sex & Leidenschaft in nicht ausreichender Qualität.
Um das ganze etwas schneller zu verarbeiten und für meine nächste Beziehung (in weiter Ferne) zu lernen stelle ich meine Sicht der Dinge hier vor. Ich hoffe, dass es aufschlussreiche Rückmeldungen geben wird.
Zuerst berichte ich jetzt mal von meiner Insel, meine Sicht und was Sex in einer Beziehung für mich bedeutet:
Sex bedeutet für mich:
- Verbundenheit aufbauen
- Nähe spüren
- Intimität entstehen lassen
- Vertrauen und sich Hingeben
- sich fallen lassen und auffangen
- Zärtlichkeit erfahren
- Annehmen und angenommen werden
Unter diesem Blickwinkel bekommen verschiedene Spielarten beim Sex unterschiedliche Bedeutungen:
Es gibt keine großartigere Art für mich, mich angenommen zu fühlen als beim (jetzt kommt ein blöder Begriff) Blowjob. Ich stehe jedenfalls aus diesem Grund auf die oralen Spielarten.
Ich verstehe (wenn ich es selbst auch nur in sehr milder spielerischer Form will) SM-Spiele im Rahmen von Vertrauen und sich fallen lassen.
Verbundenheit kann sehr stark bei der klassischen Missionarsstellung entstehen, wenn es zärtlich und mit viel Küssen zur Sache geht. (Mir fällt gerade auf, dass die Begriffe für die Spielarten beim Sex in der deutschen Sprache einfach gräßlich sind …)
Ich verstehe aus diesem Blickwinkel sogar Praktiken wie Natursekt und Kaviar (z.B. im Hinblick auf Intimität). Wobei ich nicht sage, dass ich jede der hier aufgeführten Arten will oder gar brauche.
Aber um Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen zu lassen und zu pflegen benötige ich tatsächlich regelmäßigen und abwechslungsreichen Sex mit dem Partner, den ich liebe.
Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen natürlich auch bei anderen Gelegenheiten. Das kann schon ein Blick oder eine kleine Berührung oder eine Geste sein und gehört unbedingt dazu. Aber eben auch der Sex, der dazu führt, dass ich all das in einer höheren Intensität mit meinem Partner erleben kann.
Ich kann mich auch nach 15 Jahren Beziehung immer wieder neu in meine Partnerin verlieben, was dazu führt, dass ich sie begehre. (Die Kausalkette funktioniert auch anders herum)
So sieht also ein kleiner Ausschnitt meiner Insel bei diesem Thema aus.
Bei meiner Lebensgefährtin sieht das anders aus. Ab hier muss klar sein, dass ich versuche wiederzugeben, was ich glaube von Ihrer Insel verstanden zu haben. In ihrer Insel findet sie die Nähe, Verbundenheit usw. durch reine Berührung und andere Gesten. Sex, macht ihr zwar Freude, wenn er passiert, es gibt aber sehr wenig eigenen Antrieb dazu. Ist ja auch klar, wenn ich Sex für die Nähe usw. nicht brauche, dann ist das ja nur eine zusätzliche sportliche Übung, kann Freude machen ist aber anstrengend. Außerdem kann Sie nicht im geringsten steuern, Lust zu bekommen. Also gar nicht, kein Hebel vorhanden.
Auf meiner Insel kann ich das bei mir in gewissem Maße: Ich kann mich neu verlieben und kann mein Begehren auf Sie wecken.
Das führt dazu, dass bei mir ankommt, dass Sex ihr eher lästig ist. Sie muss halt über einen Aktivierungsberg und das kommt bei mir schräg an. Das bedeutet auch, dass ich (fast) nie in den Genuss komme begehrt zu werden.
Klartext: Es verletzt mich, da ich mit meiner Leidenschaft und meinem Begehren alleinstehe und nicht in den Genuss von Nähe usw. mit der Frau, die ich liebe, komme. Ich bin dabei also von vornherein immer in der Bittstellung. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die Sie senden will. Aber bei mir als leidenschaftlichen und potenten Mann kommt das so an. Die Erkenntnis, dass sie eine andere Sichtweise darauf hat und andere Bedürfnisse hat, spielt da keine Rolle. Meine Bedürfnisse werden nicht bedient.
Und jetzt wird es schlimmer:
Die Verletzung treibt mich in den Zustand des Reptilitengehirns (Kampf oder Flucht). Ich werde vom Gehirnbenutzer zum Gehirnträger (Posthum: Danke hier an Frau Birkenbihl). Das ist mir wohl einige male passiert und führte zu nicht förderlichen Gesprächen.
Das hat dann bei meiner Lebensgefährtin dazu geführt, dass selbst, wenn ich Gehirnbenutzer bleibe (und das gelingt mir seit Jahren immer besser), sie in den Gesprächen eher mit dem Reptiliengehirn denkt. Das bedeutet bei ihr Flucht. Und eine Art der Flucht, ist es zuzustimmen und sich zum nächsten Versuch zu besserem und häufigerem Sex zu gelangen zu committen.
Ein echt ernst gemeintes Commitment, dass sie aber gar nicht halten kann! Warum hat Frau Birkenbihl anschaulich erklärt, darauf gehe ich jetzt nicht ein.
Das führt dann bei mir zu Enttäuschungen und Verletzungen und degradiert mich hin und wieder doch zum Gehirnträger. Sobald zu viele Kampfhormone im System sind, passiert das. Soviel zu Theorie Homo Sapiens, doch wohl eher Pan Narrans.
Im Weiteren führt der Kreislauf auch dazu, dass sie auch nicht mehr in den Genuss kommt, das zu erleben was sie braucht, um Nähe zu erleben. Ich versuche ihr das zu geben, das geht aber natürlich nur authentisch, wenn ich mich nicht zu schlecht und abgelehnt fühle.
Wenn ich ihr ihre Form von Nähe in einem entspannten Zustand geben kann, kann sie das nicht annehmen, weil von ihrer Insel aus das so aussieht, als würde ich sie für stattgefundenen Sex belohnen wollen. Und wenn ich im Zustand der Unzufriedenheit bin, kann ich mich bemühen wie ich will: Sie merkt das natürlich und kann es dann auch nicht annehmen. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die ich senden will. Aber bei ihr kommt das so an.
Eine Paarberatung im letzten Jahr hat dazu geführt, dass ich diesen Zustand der Verletztheit schneller wieder in den Griff bekommen kann. Leider führt das aber nur dazu, dass sich meine Partnerin zurücklehnt und nichts zur Verbesserung in meine Richtung (ja da bin ich egoistisch, ich will ein erfülltes Sexualleben) unternimmt. Angebote der Paartherapeutin zu lernen wie sie ihre Libido steuern kann (zum Beispiel erotische Trance und ähnliches) hat sie nicht in Angriff genommen. Ist ja auch klar, solange ich mich unter Kontrolle habe und nicht im Kampfmodus bin hat sie keinen Leidensdruck und für sie passt ja alles. Und wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe, geht verständlicherweise auch nichts.
Ihr geht es dabei auch nicht gut. Das hin und her macht sie kaputt und aus meiner Sicht entwickelt sie handfeste Depressionen. Ob das der alleinige Auslöser ist, sei mal dahingestellt, aber es trägt sicher dazu bei.
Meine Entscheidung ist daher: Ein Ende mit Schrecken und kein Schrecken ohne Ende.
Das fühlt sich nach der jahrelangen Investition in die Beziehung nicht gut an und ich leide tatsächlich stark unter Liebeskummer. Hilft aber nichts, da muss ich jetzt durch mit Allem was dazu gehört. Sie leider auch.
Also ihr Lieben, schreibt mir mal so eure Gedanken, ich will schließlich in der Zukunft nicht nochmal in eine solche Spirale reinkommen.