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Benutzer166747 (57)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Wenn man sich durch Foren klickt, findet man eine Menge Themen, die sich mit dem Wunsch nach dem nackt sein beschäftigen. Es zieht sich durch alle Altersgruppen aber insbesondere die Jüngeren scheinen oft mit ihrem Wunsch zu hadern, da es ja der anerzogenen Moral widerspricht.
Das geht soweit, dass sich junge Menschen fragen, ob ihr Wunsch nackt zu schlafen ein Anzeichen für eine perverse Neigung ist. Wirklich beängstigend!
Aber auch ich, der ich nun schon ein paar Jahrzehnte mit diesem Wunsch lebe und ihn so oft es geht auch umsetze, finde es immer schwieriger, im Alltag offen damit umzugehen.
Das wirklich dumme ist, dass es eigentlich keine Lobby, kein Forum, keine Szene gibt, mit der ich mich identifizieren könnte, oder von der ich mich gar vertreten fühle. Die Begriffe FKK/Nudismus/Naturismus usw, sind „verseucht“.
Ich habe einen Teil meiner Kindheit und Jugend im klassischen FKK-Umfeld verbracht, aber schon im späten Teenageralter habe ich mich mehr und mehr davon distanziert. Wie so viele andere auch.
Die Bewegung scheint mir irgendwo zwischen Kaiserreich, Turnvater Jahn und Schrebergartenidylle stehen geblieben zu sein. Die neuen Begriffe von Nudismus und Naturismus haben da auch nichts genützt. Die Welt ist moderner, aufgeklärter geworden und die FKKler alter Schule haben nicht nur den Zug verpasst, sondern sie stehen auch noch an einem stillgelegten Gleis und warten auf die Dampflok. Mit gebetsmühlenartigen Wiederholungen ihres Dogmas von der absoluten Keuscheit des Nacktseins verjagen sie jeden, der sie in die Moderne führen möchte. Über kurz oder lang werden ihre Rufe verstummen...
Doch durch ihr Verschwinden werden Begriffe und Territorien frei. Und diese werden eifrig übernommen von einer jungen, dynamischen und stetig wachsenden Voyeur/Outdoorsex- und Outdoorswingerszene. Und nicht zu vergessen, auch von Pädophilen und Teilen der Schwulenszene.
Sie alle nutzen gern die Begriffe FKK, Nudismus, und Naturismus um ihr ausschließlich sexuell motiviertes Interesse an der Nacktheit zu rechtfertigen, bzw. moralisch in ein besseres Licht zu rücken. Vor allem ihr Interesse an der Nacktheit anderer! Selbst nackt zu sein scheint mir bei diesen Leuten oft nur Mittel zum Zweck zu sein. Man muss ja Tauschware anbieten und wenn man nicht ins Geschäft kommt, zumindest alles bereithalten für den Handbetrieb.
Gern werden auch alte FKK-Lokalitäten umfunktioniert. An so manchem früheren Familien-FKK-Strand sieht man heute Paare ihre Show abziehen, während sich rundherum ein Haufen Typen einen runterholen und hoffen, dass sie vielleicht zum mitmachen eingeladen werden.
Diese Gruppen sind nicht aus der FKK-Bewegung entstanden, sondern haben sie während ihres Niedergangs infiltriert und verdrängt. Auch hier, in diesem Forum sind sie aktiv.
Nun leben wir ja vordergründig in einer offenen und toleranten Gesellschaft, man kann also fast jede „sextreme“ Ausrichtung ausleben, ohne in seinem Alltag allzu große Probleme zu bekommen. Jedenfalls solange man sie nicht in der Öffentlichkeit präsentiert und keine Minderjährigen damit konfrontiert bzw. sie einbezieht. Genau an diesen Grenzen schrammt diese neue Szene entlang und kann daher nicht in dem Maße mit Toleranz rechen, wie z.B. Sado/Masos die sich in ihrem Keller vergnügen.
Aber getarnt unter dem Deckmäntelchen der Freikörperkultur können sie ihre rein sexuellen Interessen ausleben und nebenbei noch die Lokalitäten übernehmen. Die „Anständigen“ haben diese Orte eh schon lange gemieden und die paar übriggebleibenen echten FKKler wenden sich genervt und angeekelt ab.
Leider sind es genau diese Sex-orientierten Gruppen, die heute das Bild vom Nacktsein in den Köpfen der Öffentlichkeit prägen. Die Mehrheit der Jüngeren kennt FKK in seiner alten Form gar nicht mehr, sondern nur diese neue Mischung aus. Exhibitionismus, Voyeurismus und Swingerzene und Pädophilen. Auch im Internet manifestiert sich dieses Bild immer mehr.
Wer sich also dazu bekennt, gern nackt zu sein, gehört in den Augen der breiten Masse automatisch in eine dieser Schubladen.
Und genau da liegt für mich das Problem:
Mich persönlich ekelt diese ganze emotionsfreie, auf den sexuellen Aspekt reduzierte Szene an. Keinesfalls möchte ich mit diesen Menschen in einen Topf geworfen werden!
Aber leider wird mich keiner je fragen, ob ich das will.
Nackt zu leben ist für mich kein Fetisch, eher ein Lebensstil!
Es ist Alltagsleben im Naturzustand. Man lebt sein Leben wie andere auch, erledigt seine Hausarbeit, mäht den Rasen, pflegt den Nutzgarten, nur eben nackt wann immer es geht. Und natürlich liegt man auch nackt in der Sonne oder springt in den Pool, spielt Badminton oder was auch immer.
Dauergeil mit Dauerlatte? So ein Quatsch!
Wie gesagt es geht um einen anderen Lebensstil, es geht um den Alltag mit der Familie und das schließt auch die Kinder mit ein. In diesem Alltag hat Sexualität keinen höheren, aber auch keinen geringeren Stellenwert, als im bekleideten Alltag anderer Familien.
Doch man lebt ja nicht isoliert und geht der Tratsch erst mal los, ist er nicht mehr zu stoppen.
Ich möchte mit meiner Nacktheit niemanden provozieren, und auch die soziale Einbindung nicht gefährden. Schon gar nicht die, der Kinder, die Freunde aus prüderen Familien haben. Daher schränke ich mich ein und behalte meist meine Klamotten an, obwohl sie mich eigentlich stören.
So verhalte ich mich nicht etwa aus Scham, sondern weil ich von der Gesellschaft weder Verständniss noch Toleranz erwarte. Eher das Gegenteil...
Wenn ich dann doch mal sicher ungestört bin, nutze ich die Chance, und lache dabei insgeheim über mich selbst. Es ist kein gutes Gefühl, sich zu verstecken als würde man etwas schlimmes tun.
Dabei liegt der Reiz für mich absolut nicht im Tabubruch.
Ich gehöre auch nicht zu den radikalen Vertretern, die ein Recht auf nackt sein in der Öffentlichkeit fordern. Ich würde mich nackt unter angezogenen auch nicht wirklich wohl fühlen. Ich erkenne also durchaus die Notwendigkeit von Kleidung außerhalb des privaten Bereichs an, denn die Gesellschaft ist wie sie ist und das Wetter meint es auch nicht immer gut.
Aber im Haus und soweit es die Witterung erlaubt auch im Garten möchte ich sie ablegen können, ohne gesellschaftliche Ächtung erwarten zu müssen, wenn ich dabei gesehen werde.
Und am Ostseestrand und anderwo möchte ich nicht von Sex-Szene-Typen belästigt werden, wenn ich mit meiner Familie nackt am Strand liege.
Herzlichen Dank also an all die sexbesessenen Perversen, die ihr das Image des schlichten und harmlosen nackt seins versaut habt. Fahrt zur Hölle! Oder seid ihr da schon...?
Soweit so gut, wer in diesem Beitrag Zynismus und Ironie oder Rechtschreibfehler entdeckt, darf sie gern behalten ;-)
Meine Fragen ans Forum sind folgende:
Gibt noch andere, die das so sehen?
Wie geht ihr damit um?
Wird es Zeit für eine neue Organisation?
Sollten wir agressiver Aufklärung in der Öffentlichkeit betreiben, uns deutlicher von den oben genannten Szenen abgrenzen?
Ich freue mich auf eine rege Beteiligung.
P.S.: An all die Multiforenleser hier und anderswo:
Ich werde dieses Thema in ähnlicher Form auch in andere Foren zur Diskussion stellen, weil mich die Reaktionen des anderen Publikums dort auch interessieren. Je nach Intensität der Diskussion wird dies mit zeitlichen Abständen erfolgen, denn ich möchte mich jeweils zeitnah beteiligen und mich nicht verzetteln.
Das geht soweit, dass sich junge Menschen fragen, ob ihr Wunsch nackt zu schlafen ein Anzeichen für eine perverse Neigung ist. Wirklich beängstigend!
Aber auch ich, der ich nun schon ein paar Jahrzehnte mit diesem Wunsch lebe und ihn so oft es geht auch umsetze, finde es immer schwieriger, im Alltag offen damit umzugehen.
Das wirklich dumme ist, dass es eigentlich keine Lobby, kein Forum, keine Szene gibt, mit der ich mich identifizieren könnte, oder von der ich mich gar vertreten fühle. Die Begriffe FKK/Nudismus/Naturismus usw, sind „verseucht“.
Ich habe einen Teil meiner Kindheit und Jugend im klassischen FKK-Umfeld verbracht, aber schon im späten Teenageralter habe ich mich mehr und mehr davon distanziert. Wie so viele andere auch.
Die Bewegung scheint mir irgendwo zwischen Kaiserreich, Turnvater Jahn und Schrebergartenidylle stehen geblieben zu sein. Die neuen Begriffe von Nudismus und Naturismus haben da auch nichts genützt. Die Welt ist moderner, aufgeklärter geworden und die FKKler alter Schule haben nicht nur den Zug verpasst, sondern sie stehen auch noch an einem stillgelegten Gleis und warten auf die Dampflok. Mit gebetsmühlenartigen Wiederholungen ihres Dogmas von der absoluten Keuscheit des Nacktseins verjagen sie jeden, der sie in die Moderne führen möchte. Über kurz oder lang werden ihre Rufe verstummen...
Doch durch ihr Verschwinden werden Begriffe und Territorien frei. Und diese werden eifrig übernommen von einer jungen, dynamischen und stetig wachsenden Voyeur/Outdoorsex- und Outdoorswingerszene. Und nicht zu vergessen, auch von Pädophilen und Teilen der Schwulenszene.
Sie alle nutzen gern die Begriffe FKK, Nudismus, und Naturismus um ihr ausschließlich sexuell motiviertes Interesse an der Nacktheit zu rechtfertigen, bzw. moralisch in ein besseres Licht zu rücken. Vor allem ihr Interesse an der Nacktheit anderer! Selbst nackt zu sein scheint mir bei diesen Leuten oft nur Mittel zum Zweck zu sein. Man muss ja Tauschware anbieten und wenn man nicht ins Geschäft kommt, zumindest alles bereithalten für den Handbetrieb.
Gern werden auch alte FKK-Lokalitäten umfunktioniert. An so manchem früheren Familien-FKK-Strand sieht man heute Paare ihre Show abziehen, während sich rundherum ein Haufen Typen einen runterholen und hoffen, dass sie vielleicht zum mitmachen eingeladen werden.
Diese Gruppen sind nicht aus der FKK-Bewegung entstanden, sondern haben sie während ihres Niedergangs infiltriert und verdrängt. Auch hier, in diesem Forum sind sie aktiv.
Nun leben wir ja vordergründig in einer offenen und toleranten Gesellschaft, man kann also fast jede „sextreme“ Ausrichtung ausleben, ohne in seinem Alltag allzu große Probleme zu bekommen. Jedenfalls solange man sie nicht in der Öffentlichkeit präsentiert und keine Minderjährigen damit konfrontiert bzw. sie einbezieht. Genau an diesen Grenzen schrammt diese neue Szene entlang und kann daher nicht in dem Maße mit Toleranz rechen, wie z.B. Sado/Masos die sich in ihrem Keller vergnügen.
Aber getarnt unter dem Deckmäntelchen der Freikörperkultur können sie ihre rein sexuellen Interessen ausleben und nebenbei noch die Lokalitäten übernehmen. Die „Anständigen“ haben diese Orte eh schon lange gemieden und die paar übriggebleibenen echten FKKler wenden sich genervt und angeekelt ab.
Leider sind es genau diese Sex-orientierten Gruppen, die heute das Bild vom Nacktsein in den Köpfen der Öffentlichkeit prägen. Die Mehrheit der Jüngeren kennt FKK in seiner alten Form gar nicht mehr, sondern nur diese neue Mischung aus. Exhibitionismus, Voyeurismus und Swingerzene und Pädophilen. Auch im Internet manifestiert sich dieses Bild immer mehr.
Wer sich also dazu bekennt, gern nackt zu sein, gehört in den Augen der breiten Masse automatisch in eine dieser Schubladen.
Und genau da liegt für mich das Problem:
Mich persönlich ekelt diese ganze emotionsfreie, auf den sexuellen Aspekt reduzierte Szene an. Keinesfalls möchte ich mit diesen Menschen in einen Topf geworfen werden!
Aber leider wird mich keiner je fragen, ob ich das will.
Nackt zu leben ist für mich kein Fetisch, eher ein Lebensstil!
Es ist Alltagsleben im Naturzustand. Man lebt sein Leben wie andere auch, erledigt seine Hausarbeit, mäht den Rasen, pflegt den Nutzgarten, nur eben nackt wann immer es geht. Und natürlich liegt man auch nackt in der Sonne oder springt in den Pool, spielt Badminton oder was auch immer.
Dauergeil mit Dauerlatte? So ein Quatsch!
Wie gesagt es geht um einen anderen Lebensstil, es geht um den Alltag mit der Familie und das schließt auch die Kinder mit ein. In diesem Alltag hat Sexualität keinen höheren, aber auch keinen geringeren Stellenwert, als im bekleideten Alltag anderer Familien.
Doch man lebt ja nicht isoliert und geht der Tratsch erst mal los, ist er nicht mehr zu stoppen.
Ich möchte mit meiner Nacktheit niemanden provozieren, und auch die soziale Einbindung nicht gefährden. Schon gar nicht die, der Kinder, die Freunde aus prüderen Familien haben. Daher schränke ich mich ein und behalte meist meine Klamotten an, obwohl sie mich eigentlich stören.
So verhalte ich mich nicht etwa aus Scham, sondern weil ich von der Gesellschaft weder Verständniss noch Toleranz erwarte. Eher das Gegenteil...
Wenn ich dann doch mal sicher ungestört bin, nutze ich die Chance, und lache dabei insgeheim über mich selbst. Es ist kein gutes Gefühl, sich zu verstecken als würde man etwas schlimmes tun.
Dabei liegt der Reiz für mich absolut nicht im Tabubruch.
Ich gehöre auch nicht zu den radikalen Vertretern, die ein Recht auf nackt sein in der Öffentlichkeit fordern. Ich würde mich nackt unter angezogenen auch nicht wirklich wohl fühlen. Ich erkenne also durchaus die Notwendigkeit von Kleidung außerhalb des privaten Bereichs an, denn die Gesellschaft ist wie sie ist und das Wetter meint es auch nicht immer gut.
Aber im Haus und soweit es die Witterung erlaubt auch im Garten möchte ich sie ablegen können, ohne gesellschaftliche Ächtung erwarten zu müssen, wenn ich dabei gesehen werde.
Und am Ostseestrand und anderwo möchte ich nicht von Sex-Szene-Typen belästigt werden, wenn ich mit meiner Familie nackt am Strand liege.
Herzlichen Dank also an all die sexbesessenen Perversen, die ihr das Image des schlichten und harmlosen nackt seins versaut habt. Fahrt zur Hölle! Oder seid ihr da schon...?
Soweit so gut, wer in diesem Beitrag Zynismus und Ironie oder Rechtschreibfehler entdeckt, darf sie gern behalten ;-)
Meine Fragen ans Forum sind folgende:
Gibt noch andere, die das so sehen?
Wie geht ihr damit um?
Wird es Zeit für eine neue Organisation?
Sollten wir agressiver Aufklärung in der Öffentlichkeit betreiben, uns deutlicher von den oben genannten Szenen abgrenzen?
Ich freue mich auf eine rege Beteiligung.
P.S.: An all die Multiforenleser hier und anderswo:
Ich werde dieses Thema in ähnlicher Form auch in andere Foren zur Diskussion stellen, weil mich die Reaktionen des anderen Publikums dort auch interessieren. Je nach Intensität der Diskussion wird dies mit zeitlichen Abständen erfolgen, denn ich möchte mich jeweils zeitnah beteiligen und mich nicht verzetteln.