Der Trennungsschmerz, körperlich

Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Ich habe einmal vor langer Zeit irgendwo einen Cartoon gesehen, der damals schon alt war, eine Zeichnung aus einem Witzblatt - ich weiß nicht mehr wo: war es im New Yorker? War es in pardon, dem (west-)deutschen Satiremagazin aus den sechziger Jahren?

Egal! Der Cartoon zeigt uns ein behagliches Wohnzimmer, wie es sie in den vierziger und fünfziger Jahren in Mittelstands-Haushalten noch gegeben haben mag. Hohe Zimmerdecke, Chippendale-Möbel, ein Kronleuchter. Der Vater sitzt im Ohrenbackensessel und liest seine Zeitung. Die Kinder sitzen auf dem Teppich und spielen mit ihrer Holzeisenbahn. Die Zimmertür fliegt auf, und die Mutter kommt im Walzerschritt hereingetanzt, den Pelzmantel offen, die Perlenkette um ihren Hals rotierend. Sie ruft:

"Wundervolle Neuigkeiten! Ich habe mich verliebt!"

Autsch.

Jahre später habe ich im Kino einen französischen Arthouse-Film gesehen, La séparation. Ich kenne den deutschen Verleih-Titel nicht, übersetze das aber mit "Die Trennung." Sandrine Bonnaire und Daniel Auteuil spielen darin ein gut eingespieltes Ehepaar mit Kind und Beruf und dickem Motorrad und allem drum und dran. Aber dann sagt Sandrine Bonnaire als Ehefrau ziemlich am Anfang den einen Satz, der das ganze innere Drama ins Rollen bringt:

"Ich habe einen anderen Mann kennengelernt."

Obwohl der Film ja "Die Trennung" heißt, beschließen beide unter Tränen, sich eben nicht zu trennen, sondern die Ehe, die Elternschaft und den Haushalt gemeinsam fortzuführen, als ob da gar nichts wäre. Der Rest des Films ist dann doch der fantastischen Schauspielerin Sandrine Bonnaire zum Trotz ausschließlich auf das Seelenleben des betrogenen Ehemannes fokussiert, der sich beim besten Willen doch immer weiter in Eifersuchts-Gedanken vom Typ "Was hat er, was ich nicht habe?" hineinsteigert. Am Ende sehen wir Daniel Auteuil alleine zu Fuß über die Landstraße wandern, ohne das geliebte Motorrad, auf dem er früher so viele gemeinsame Touren mit seiner wundervollen Frau gefahren ist

Der Film endet hier. Wir erfahren nicht, ob der Mann nach dem Fußmarsch über die Landstraße nach Hause zurückkehren wird.

Es gibt gute Gründe, weshalb dieser Film kein Erfolgsfilm geworden ist. Wie gesagt, das Gefühlsleben, die Gedanken und Erinnerungen der Ehefrau kommen so gar nicht vor. Es gibt bessere Filme, berühmtere, an dir ich mich jetzt erinnern könnte.

Und doch...

... gerade jetzt, während ich hier sitze und rauche und Kaffee trinke und all dies schreibe, an diesem schönen Sonntagmorgen... weiß ich, dass die Frau meines Lebens gerade ihren ersten 48-Stunden-Sex-Marathon mit ihrem neuen Liebhaber erlebt.

Ja, wir wohnen nicht zusammen. Wir sind jetzt im verflixten siebten Jahr. Sie möchte sich nicht von mir trennen, aber auf den Liebhaber auch nicht verzichten.

Vielen Dank, liebe PL-Community, dass Ihr bis hierhin mitgelesen habt. Jetzt: Was ist eigentlich meine Frage? Welche Reaktionen, welches Feedback von Euch würden mir helfen?

1. Ich war sehr überrascht, wie körperlich mich diese Geschichte mitgenommen hat. Seitdem ich vor zweieinhalb Wochen diesen Satz gehört habe, "Es gibt da einen anderen Mann in meinem Leben," habe ich keinen Appetit mehr, kann nachts nicht mehr länger schlafen als drei oder vier Stunden, mache plötzlich massenhaft Fehler im Beruf und habe mir gestern für 4000 Euro ein Fahrrad gekauft, das ich nicht brauche.

Ist das normal? Was habt Ihr bei einer Trennung so mitgemacht?

2. Wie in dem Film fehlt mir ein bißchen die weibliche Perspektive. Oder, besser gesagt, die polygame Perspektive. Ich habe ja selbst viele Partnerinnen gehabt und Herzen gebrochen, aber immer nacheinander, nie gleichzeitig.

Wie fühlt sich das an, eine (bis jetzt) sexuelle Affaire zu haben und gleichzeitig die alte Beziehung fortführen zu wollen?

Ich bitte also um Erfahrungsberichte, nicht um Ratschläge oder Problemanalysen (für die ich ja auch sehr bewusst keine Hintergrundinformationen geliefert habe). Vielen Dank im Voraus.
 
Avalona
Benutzer219191  (50) Klickt sich gerne rein
  • #2
Hallo Buenosaurus, ich hatte deinen anderen Beitrag gelesen, in du von den körperlichen Auswirkungen deiner "Abscheidung" berichtet hast.
Gut, dass du noch mal hier nachgelegt hast. So weiß ich, ich kann nichts zum Thema Polygamie raten. Nicht mein Gebiet.
Aber eine Frage habe ich, vielleicht zum Verständnis für andere Schreiber, und interessieren würde es mich auch.
Also deine Frau möchte Eure Beziehung weiterführen?

Ich hatte allerdings spontan, weil es dir gerade so schlecht geht, einen Liedtext, der mir einfiel. Den sende ich dir.

Naked eyes, your naked eyes.
I will survive.
Your naked eyes.
(David Bowie)
Ich würde es übersetzen mit - deine kalten Augen-.
Also Augen, in denen die Liebe erloschen ist.


Wie gesagt, ich kann zu Polygamie nichts beitragen.
Nur den Song, kann ich geben.
 
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jeko2007
Benutzer186762  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Zunächst mal: mein aufrichtiges Mitgefühl. Deine Situation und wie Du sie (auch körperlich) empfindest ist mir wohl sehr vertraut. Alles Gute, dass Du da schnell einen Umgang für Dich findest.

Zu 1.:

Ob das normal ist? Da empfindet wohl jeder anders und jede Trennung ist dann vielleicht auch noch mal anders.

Ich für mich habe festgestellt, dass Kaffee, Zigaretten und Alkohol in der Situation absolut schädlich ist. Das mag (sehr) kurzfristig den Anschein von Linderung erwecken, ist aber absolut kontraproduktiv. Ich habe dann versucht, so schnell wie möglich eine gute Ernährung zu etablieren, um den Körper aus dieser Stresssituation herauszuholen. Das ist ja auch eine körperliche Spirale, die man mit diesen Substanzen am Laufen hält. Kaffee, Zigaretten und Alkohol "helfen" dem Körper ja, auf Hochtouren zu kommen und zu bleiben. Da kann natürlich kein Mensch schlafen.

Bei der seelisch/emotionalen Spirale hilft mir alles, was meditativ ist. Meditation, Yoga, Fitnessstudio wäre das bei mir. Allgemein ist Beschäftigung natürlich gut. Kontakt zu Menschen auch. Du sagst es selbst: dieser schöne Sonntagmorgen. Vielleicht kannst Du Dich "überwinden" und eine schöne, ausgedehnte Runde mit Deinem neuen Fahrrad drehen? Jedenfalls musst Du aus dieser Spirale raus, die Dich Formulierungen wie "48-Sex-Marathon" wählen lässt.

zu 2:

Ich bin zwar keine Frau, aber antworte trotzdem mal aus meiner Perspektive mit ähnlicher Wahrnehmung (wenn auch vor langer Zeit): Was sagt sie denn dazu, dass sie einerseits ihre Frühlingsgefühle mit diesem neuen Mann ausleben möchte, wohlwissend wie sehr es Dich verletzt, andererseits aber die Beziehung mit Dir weiterführen möchte? Wie sieht denn aus ihrer Sicht eine partnerschaftliche, liebevolle Beziehung auf Augenhöhe unter diesen Rahmenbedingungen aus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Aber eine Frage habe ich, vielleicht zum Verständnis für andere Schreiber, und interessieren würde es mich auch.
Also deine Frau möchte Eure Beziehung weiterführen?
Es ist alles im Flux, aber ja: das will sie.

Sie ist - mit unseren getrennten Wohnungen - materiell völlig unabhängig, und sie liebt mich.

Noch. Sagt sie. Das spüre ich auch.

Ich hatte allerdings spontan, weil es dir gerade so schlecht geht, einen Liedtext, der mir einfiel.
Danke, Avalona. So etwas kann ich jetzt sehr gut gebrauchen.
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Klickt sich gerne rein
  • #5
Es ist alles im Flux, aber ja: das will sie.

Sie ist - mit unseren getrennten Wohnungen - materiell völlig unabhängig, und sie liebt mich.

Noch. Sagt sie. Das spüre ich auch.


Danke, Avalona. So etwas kann ich jetzt sehr gut gebrauchen.
Was willst du?
Willst du das was du gerade hast?
Du hast eine natürliche Reaktion auf einen - in meinen Augen - unnatürlichen, verletzenden und respektlosen Vorgang.
Warum willst du - in welcher Form auch immer - die Beziehung weiter führen?
Was gibt dir diese Beziehung aktuell?
Für niemanden auf dieser Welt würde ich mir solche Schmerzen zufügen. Mehr Selbsthass geht nicht. Du verlierst gerade dich selbst und das ist in der Regel alles was wir haben.
 
distracted
Benutzer182842  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Wie fühlt sich das an, eine (bis jetzt) sexuelle Affaire zu haben und gleichzeitig die alte Beziehung fortführen zu wollen?
Aus meiner Perspektive:
Ich hatte immer monogame Beziehungen. Wenn es nicht mehr funktioniert hat, habe ich die Beziehung beendet.
In meiner jetzigen Beziehung brauch er nach 18 Topjahren keinen Sex mehr. Ich aber. Trennen will er sich auf keinen Fall,
Wir lieben uns, sind Freunde und der Alltag klappt sehr gut. (Nur zur Einordnung.)

Ich hab seit ein paar Monaten eine F+. Keinerlei Berührungspunkte mit meinem Alltag.
Wenn wir uns sehen, ist das wie Urlaub. Es hat für mich überhaupt nichts mit meiner Beziehung zu tun.
Ich vergleiche nicht, wäre auch nicht lieber in einer Beziehung mit meiner F+. Ich genieße die Zeit und den Sex mit ihm,
will aber am Status Quo nichts ändern. Ich bin verliebt in ihn, in uns wenn wir zusammen sind.
Wenn ich daheim bin, denke ich viel an ihn, fühle mich aber auch zuhause mit meinem Freund.

Das witzige ist, dass ich nicht weiß, ob ich umgekehrt damit leben könnte.
Ich würde mir wahrscheinlich die gleichen Fragen stellen wie du jetzt. Total unfair, ich weiß 🤷‍♀️

Für mich ist meine F+ kein Ersatz, eher eine Erweiterung und vor allem Bereicherung.
Es ist schön, wenn da jemand ist, der dich toll findet. Dich begehrt, sexy findet und heiss auf dich ist.
Das geht im normalen Alltagsstress schon ein bisschen verloren. Man hat ja auch genug „schlechte“ Zeiten miteinander.
Bringt den Stress und Ärger von der Arbeit, von aussen mit nach Hause.

Keine Ahnung ob das Poly-irgendwas ist.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
Vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

Ich kann jetzt - Trennungsschmerz, körperlich - nicht richtig antworten, weil meine Hände so sehr zu zittern angefangen haben, dass mir das Tippen schwerfällt.

Ich mach jetzt erst Mal einen Spaziergang. Eine Radtour traue ich mir jetzt noch nicht zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
MoniBonboni
Benutzer223196  Klickt sich gerne rein
  • #9
Vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

Ich kann jetzt - Trennungsschmerz, körperlich - nicht richtig antworten, weil meine so sehr zu zittern angefangen haben, dass mir das Tippen schwerfällt.

Ich mach jetzt erst Mal einen Spaziergang. Eine Radtour traue ich mir jetzt noch nicht zu.
Dein ganzer Körper rebelliert gegen diesen Zustand. Deine einzige Aufgabe heute, nächste Woche und diesen Monat ist es alles mögliche zu tun was dir gut tut. Das ist jetzt ein Sonderprojekt von höchster Prio für dich.
Nur so überlebst du das.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #10
Lieber Buenosaurus Buenosaurus
Vor allem sei ganz feste gedrückt :knuddel::knuddel::knuddel:
Wirklich, das tut mir sehr leid.
Mit Erfahrungswerten zu deinem Trennungsschmerz kann ich nicht dienen, das gab es einfach nie bei mir.
Allerdings kenne ich nicht aushaltbaren körperlichen Schmerz auf seelischen Schmerz wegen Tod. Ist zwar etwas anderes, ist aber natürlich auch eine Form von Trennung.

Kann für dich mein Weg zur Polyamourie vielleicht interessant sein? Dann würde ich da ein bisschen erzählen. Allerdings halte ich Einstellungen dazu nicht für reproduzierbar, deshalb will ich dich damit nicht ungefragt belästigen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #11
1. Ich war sehr überrascht, wie körperlich mich diese Geschichte mitgenommen hat. Seitdem ich vor zweieinhalb Wochen diesen Satz gehört habe, "Es gibt da einen anderen Mann in meinem Leben," habe ich keinen Appetit mehr, kann nachts nicht mehr länger schlafen als drei oder vier Stunden, mache plötzlich massenhaft Fehler im Beruf und habe mir gestern für 4000 Euro ein Fahrrad gekauft, das ich nicht brauche.
Mich nimmt gerade mit, das zu lesen. Ja, ich kenne das. Nicht aus diesem Grund, aber definitiv. Es war z.B. der entscheidende Punkt, der mich endgültig dazu gebracht hat, mich beim letzten Mal zu trennen. Ich wollte mich selbst schützen. Ja, es ist vollkommen verständlich, dass Du so reagierst. Es sagt Dir etwas, wie bei einer Krankheit.
Wäre ich in einer monogamen Beziehung und das passiert, dann bin ich weg. Es gab auch real vergleichbare Situationen.
Wie fühlt sich das an, eine (bis jetzt) sexuelle Affaire zu haben und gleichzeitig die alte Beziehung fortführen zu wollen?
Perspektivwechsel. Gibt allerdings den Unterschied, dass ich meine bisherige Freundin vorher gefragt habe, allgemein sowieso (offene Beziehung) und dann auch konkret. Ich denke, dass man diesen Unterschied nicht genug betonen kann.
Dass ich die Beziehung fortführen möchte und sie im Zweifelsfall Priorität hat, war auch in Phasen wildester Verliebtheit und Leidenschaft immer klar.
Das erste Mal (nach ca. 1/2 Jahr) war ich unsicher, was sie denkt und ob sie nicht doch verletzt sein könnte. Ich war überrascht, dass sie es nicht war und in der Folge unser Modell sich bestätigt hat. Haber aber nach wenigen Monaten gemerkt, dass ich gerade nur die Erstpartnerin will.
Beim zweiten Mal (nach gut 3 Jahren) habe ich immer wieder sehr viel mit mir gehadert, weil sich die Affäre deutlich darüber hinaus entwickelt hat, was ich bis dahin kannte, zu einer verbindliche Zweitbeziehung. Es waren Loyalitäten für mich abzuklären - das hat ganz gut geklappt - und zugleich meine Partnerin nicht in meine Gefühlsachterbahn zu involvieren. Es hat nicht immer alles perfekt funktioniert, z.B. hat sie in einer Situation aus Versehen zuviel mitbekommen (intime Handynachricht) und von anderem hätte sie im Nachhinein gerne mehr gewusst. Das lief zwei Jahre parallel und wir sind alle gestärkt daraus hervorgegangen. Ich war übrigens auch einmal sehr eifersüchtig auf ihren anderen Typen und kam mir dabei zugleich absurd uninteger vor.
Im dritten Fall (nach gut 12 Jahren) war der Start wieder total konsensuell, was mich beglückt hat, weil ich zuerst damit im Unreinen war, ob das mit gerade neugeborenem Kind passt. In dem Fall hat am Ende die neue Person interferiert und das hat einige Probleme bereitet. Zuerst, weil ich einen Umgang damit finden musste, dass sie mehr Ansprüche entwickelt hat, dann, weil ihr das nur schwer zu vermitteln war und ich zu spät den Absprung gefunden habe, und natürlich weil ich zugleich meiner Partnerin gerecht werden wollte. Das hat nicht immer alles funktioniert und ich war sehr froh, als die Geschichte beendet war.
Beim vierten Mal waren wir von heute aus gesehen schon auf dem Weg in Richtung Trennung und es war eher eine Befreiung, sie hat sich für mich gefreut und die beiden Damen haben sich sogar kennengelernt und gut verstanden. Am Ende hat es mich aber überfordert und ich habe mich von beiden getrennt.
Ich finde es wichtig festzuhalten, das es Reaktionen wie Deine bei meiner Partnerin nie auch nur im Ansatz gab. Hätte sie diese gehabt oder gar gesagt, dass ich die andere Sache beenden soll, dann hätte ich das gemacht (und habe es in einem solchen Fall auch getan).
 
Zuletzt bearbeitet:
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #12
Lieber TE,
Erstmal tut mir das sehr leid, dass dich die Sache körperlich so mitnimmt.

Was sich mir nicht erschließt ist der ganze Ablauf. Aber du hattest ja gesagt du wolltest bewusst keine Hintergründe liefern, was natürlich absolut verständlich ist.

Dennoch ist es aus meiner Sicht ein Unterschied ob der neue Partner Defizite aus eurer Beziehung ausgleicht (Bsp Sexlosigkeit) oder ob deine Freundin auf einmal zwei Männer liebt und wie es dazu kam.

Ich habe "nur" einen Chatfreund. Emotional würde ich unsere "Beziehung" aber als eher tief beschreiben. Ich habe meinen Mann aber von Tag 1 an mitgenommen und alles sehr, sehr, sehr langsam gemacht.

So, dass er Zeit hatte sich zu gewöhnen. Mit der Brechstange geht sowas schief, würde ich sagen.

Ich weiß für mich mittlerweile, dass ich 2 oder vermutlich sogar mehr Menschen (abseits der Kinder) lieben kann.

Und dass meine Liebe größer und stärker wird. Seit mein Mann mir diese Freundschaft "erlaubt" hat liebe ich ihn mehr als vorher. Er hat in dem Sinne keine Nachteile davon. Wie das jetzt im RL wäre keine Ahnung.

Meine Erfahrung ist aber sowas braucht Zeit- viel viel Zeit. Und es sollten immer ALLE mitgenommen werden.

Und, dass einer vögelt und der andere weint ist sowas von falsch abgebogen, falscher geht es nicht. (Meine persönliche Sicht.)
 
E
Benutzer209281  (51) Öfter im Forum
  • #13
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #14
dass einer vögelt und der andere weint ist sowas von falsch abgebogen, falscher geht es nicht.
Kommt in mein Buch der Aphorismen und Lebensmaximen.
!!!!!!!!!! Gibt leider kein Emoji dafür.
 
housedrache
Benutzer192233  (50) Öfter im Forum
  • #15
Das tut ja beim Lesen weh! Du tust mir aufrichtig leid & ich hoffe, dass du in deinem Umfeld empathische Menschen hast, die dir in dieser Situation Halt geben können.

Mir ging es vor vielen Jahren ähnlich, als ich herausgefunden habe, dass meine beste Freundin und meine erste große Liebe was miteinander hatten, allerdings war das so eine Teenager - Beziehung und wohl eher nicht vergleichbar mit einer langjährigen Ehe und dem gemeinsamen Leben, welches man sich aufgebaut hat.
 
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Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #16
Eine interessante Definition von Liebe, die deine Freundin da hat. Ich würde das nicht übers Herz bringen, wenn ich liebe.

Zu deinen körperlichen Reaktionen: nein, das ist nicht "normal", zumindest nicht in dem Ausmaß. Falls du noch nicht beim Arzt warst, solltest du das dringend nachholen.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #17
Was sagt sie denn dazu, dass sie einerseits ihre Frühlingsgefühle mit diesem neuen Mann ausleben möchte, wohlwissend wie sehr es Dich verletzt, andererseits aber die Beziehung mit Dir weiterführen möchte? Wie sieht denn aus ihrer Sicht eine partnerschaftliche, liebevolle Beziehung auf Augenhöhe unter diesen Rahmenbedingungen aus?
Das ist ihr selbst im Moment auch noch nicht klar.

Eine wichtige Information, die ich bis jetzt hier nicht erwähnt habe, ist dass der neue Mann ihr gleich zu Anfang erklärt hat, dass er tatsächlich nur eine Freundschaft "mit benefits" mit ihr haben möchte, aber keine "richtige" Beziehung. Guten Sex, aber keine Alltagssorgen.

Wäre er bereit gewesen, sein Leben mit ihr zu teilen, wäre sie vermutlich jetzt schon mit ihm über alle Berge.

Andererseits bin ich... nun, nicht ihr erster Freund, und vielleicht nicht einmal ihr Mr. Right, aber eben doch ihre eine große Liebe. Und das ist durchaus noch zu spüren.

Ich weiß nun nicht, ob das mit dem neuen Mann ein Strohfeuer ist, das wieder erlöschen wird, oder der Beginn eines Wechsels von mir, der alten Nummer eins, zu ihm, so er denn die neue Nummer eins werden wollte.

Siehst Du, das ist genau die intelligente und zielführende Frage, die ich mir selbst in meinem Wahn, in meiner Verzweiflung bisher nicht stellen wollte oder konnte.

Was ich will? Dass ich morgen aufwache und feststelle, dass ich das alles nur geträumt habe. Dass sich in ihrem und meinem Leben und in unserer Beziehung nichts geändert hat.

Ist das realistisch? Nein, natürlich nicht.

Willst du das was du gerade hast?
NEIN!

Oh, Entschuldigung, MoniBonboni. Ich wollte jetzt gar nicht so laut aufschreien. 🫢

Du hast sehr schön beobachtet, dass sich jede Faser meines Körpers gegen das bestehende Arrangement wehrt.

Vor zwei Wochen, als meine Freundin mit mir das Gespräch geführt hat, habe ich ihr aber genau das angeboten: wir beide bleiben zusammen, sie darf ihre F+ haben, sie soll mich aber bitte jeweils vorher informieren, wenn und wann ihr Schlafzimmer besetzt ist.
Warum willst du - in welcher Form auch immer - die Beziehung weiter führen?
Was gibt dir diese Beziehung aktuell?
Mit Deinen Fragen machst Du es mir echt nicht einfach, Moni. Ich schätze das. 🥲

Was gibt mir die Beziehung aktuell? Schmerz, Angst und spontane Durchfälle. Schlaflosigkeit und Herzrasen.

Wirklich! Ich war heute in unserem Schloßpark und habe den Anblick der jungen Birken vorm blauen Frühlingshimmel genossen... und plötzlich mein Herz gespürt. 240 Schläge die Minute - oder so ähnlich. Ich habe nicht wirklich nachzählen können.

Aber dann, natürlich die Erinnerung: in dem Schloßpark war ich schon mit ihr, und die Erkenntnis: in dem Schloßpark werde ich mit ihr nie wieder sein.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #19
Buenosaurus schrieb:

"Wäre er bereit gewesen, sein Leben mit ihr zu teilen, wäre sie vermutlich jetzt schon mit ihm über alle Berge."


Vermutlich oder hat sie das in der Art gesagt?
Nein, das hat sie nicht gesagt.

Sie hat angedeutet, dass - wenn ich ein besserer Partner gewesen wäre, sie keine Affaire nötig gehabt hätte.

Und... ich kenne sie ja. Ihr neuer Mann würde ihr schon sehr gefallen, wenn er nur nicht mit dem "Ich will nur Sex von Dir, aber keine Beziehung" angefangen hätte.
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #20
Nein, das hat sie nicht gesagt.

Sie hat angedeutet, dass - wenn ich ein besserer Partner gewesen wäre, sie keine Affaire nötig gehabt hätte.
Naja, aber das ist doch schon ein ziemlicher Dick Move oder nicht? Hat sie dir denn wirklich die Möglichkeit gegeben ein besserer Partner zu sein?
Und... ich kenne sie ja. Ihr neuer Mann würde ihr schon sehr gefallen, wenn er nur nicht mit dem "Ich will nur Sex von Dir, aber keine Beziehung" angefangen hätte.
Dann bist du also quasi der "Notnagel".
Je mehr ich höre, desto mehr denke ich, dass es besser so ist.

Probleme löst man doch IN der Beziehung und sucht sich nicht ne Affäre und macht dann auch noch so frech "ätschibätschi, dein Pech. Wärste halt besser gewesen, dann wäre das nicht passiert. Ich bin mal weg und vögel den Neuen. Und dich behalte ich vorsichtshalber, der Neue möchte nämlich keine Beziehung. Lass uns das ganze dann einfach Polyamorie nennen um zu verschleiern, dass ich ein egoistischer Arsch bin." Ich übertreibe jetzt aber deine Freundin klingt weder reif und erwachsen noch sehr empathisch. Eher unreif und egozentrisch. (Basierend auf den Infos, die ich habe.)
 
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Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #21
Newsflash!

Wir haben uns gerade getrennt! Übers Telefon...

... und, mein Gott, hätte ich gewünscht, dass es nicht per Telefon sein muss. Wie viel lieber wäre ich mit ihr am Meer gelegen, ihre kleine Hand in meinen Zeigefinger gerollt..

Egal! Schluss jetzt! Wir leiden jetzt beide, und der neue Mann kann sie haben!

Ihr letztes Versprechen, durch Tränen hindurchgewispert: sie will mich niemals vergessen.

Auf mehr kann ich nicht hoffen.
 
housedrache
Benutzer192233  (50) Öfter im Forum
  • #22
So abgeledert es auch klingt: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Du leidest ja jetzt schon genug, und bist “Ganz unten“ aber wenigstens bekommst du so die Chance auf einen Neuanfang….schlimmer kann es ja gar nicht mehr werden
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #25
Mein Tipp Buenosaurus Buenosaurus
Ruf nen Freund/Freundin an.
Geh ins Kino, in ne Bar, lenk dich ab. Geh spazieren, mach was körperliches damit du später schlafen kannst.

Und leg dir ein Trennungstagebuch zu. Schreib jeden Tag rein wie es dir geht. Nach 30 Tagen ist dieser betäubende, ohnmächtig machende Schmerz erstmal weg und du kannst klarer sehen.

Die Trauer kommt vermutlich in Wellen, da du die Trennung ja weder wolltest noch geahnt hast. Du bist jetzt gewissermaßen davon traumatisiert und in Schockstarre.

Schau, dass du regelmäßig isst und schläfst. Finger weg von Alk.

Das wird bald besser und es ist besser so.

Alles Gute für dich!
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #26
Irgendwie.. irgendwo... fühle ich mich erleichtert nach diesem fürchterlichen Wochenende. Eine Beziehung von sieben Jahren beendet... ja!

Ihr wart Zeugen und Ihr, und Eure Beiträge, haben mir sehr geholfen.

Einen shout-out an distracted, die mir als Einzige ein positives Modell einer Mann-Frau-Freund+ Beziehung zeigen konnte, obwohl ich das selbst nie (jedenfalls jetzt nicht) für mich selbst so hingekriegt hätte.

Tausend Dank an MoniBonboni, ohne deren "nervige" Fragen dieser Thread keine Substanz gewonnen hätte, und auch an janewayne, ohne die ich diesen Thread nicht einmal gestartet hätte.

Danke an Euch.

Und.... liebe MoniBonboni, könntest Du bitte wenigstens jetzt aufhören, noch mehr peinliche Fragen zu stellen? Ich hab' doch schon Schluss gemacht... 😉
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #27
Newsflash!
Wir haben uns gerade getrennt! Übers Telefon...
... und, mein Gott, hätte ich gewünscht, dass es nicht per Telefon sein muss. Wie viel lieber wäre ich mit ihr am Meer gelegen, ihre kleine Hand in meinen Zeigefinger gerollt..
Nein, das wäre nicht besser gewesen.
Ich habe das als pathosanfälliger Mensch gemacht - Tausende Kilometer von hier, weit draußen im Atlantik - und glaube mir, es war keine gute Idee.
Wenn es gut ist, ist es nicht das Ende, zumindest kein gutes.
Egal! Schluss jetzt! Wir leiden jetzt beide, und der neue Mann kann sie haben!
Ihr letztes Versprechen, durch Tränen hindurchgewispert: sie will mich niemals vergessen.
Auf mehr kann ich nicht hoffen.
Ich hoffe für Dich, dass Du Dich selbst nicht vergisst. (Das andere ist eh klar, gelebtes Leben auszulöschen ist noch nie gelungen.)
Das ist jetzt alles so richtig scheisse, aber ich finde wenigstens eines bringt unser Alter: Das Wissen, zumindest irgendwo im Hinterkopf, dass wir schon mehrfach an der Liebe gestorben sind. Und, obwohl wir sicher waren, diesmal nicht, doch wieder aufgetaucht sind aus dem Marianengraben des Schmerzes.
"Wer, wenn nicht diejenigen [...], die ein schweres Los getroffen hat, könnte besser bezeugen, daß unsere Kraft weiter reicht als unser Unglück, daß man, um vieles beraubt, sich zu erheben weiß, daß man enttäuscht, und das heißt, ohne Täuschung, zu leben vermag. Ich glaube, daß dem Menschen eine Art des Stolzes erlaubt ist — der Stolz dessen, der in der Dunkelhaft der Welt nicht aufgibt und nicht aufhört, nach dem Rechten zu sehen." (Ingeborg Bachmann)
 
Tyr
Benutzer223818  (44) Ist noch neu hier
  • #28
Buenosaurus Buenosaurus ...puhhh, ich habe mir gerade alles durchgelesen. Das hat mich alles echt berührt. Das positive an dem Ganzen ist auf jeden Fall zu lesen, wie sehr ihr hier füreinander da seid!

Behalte deine körperlichen Reaktionen im Auge, sprich mit deinem Arzt oder Ärztin und ansonsten musst du deinen Weg finden mit dieser Beziehung abzuschließen. Ich für mich habe (auf meine Person bezogen natürlich) gelernt, das jedes Mal anders war. Es war immer wieder ein anderer Prozess. Beim Ende meiner letzten Beziehung habe allerdings auch ich, körperliche Reaktionen am eigenen Leib kennengelernt. Alles was ich erlebt hatte, gemeint habe gelernt zu haben, hat nicht funktioniert. Ich fühlte mich so als hätte man mich in Stücke gerissen und ich würde niemals herausfinden wie ich mich wieder zusammensetzen könnte.

Stück für Stück habe ich es aber geschafft und vor allem auch geschafft, abschließen zu wollen. Und das ist ein wichtiger Baustein. Narben bleiben immer zurück, das wird auch bei dir nicht anders sein. Aber Narben sind auch immer ein Symbol dafür, etwas überlebt zu haben.

Ich wünsche dir jedenfalls von Herzen, das du Linderung erfährst und deinen Weg findest und am Ende einen Tag am Strand oder der Blick zum Himmel im Schlosspark, ein schönes Erlebnis sein wird.
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Klickt sich gerne rein
  • #29
Und.... liebe MoniBonboni, könntest Du bitte wenigstens jetzt aufhören, noch mehr peinliche Fragen zu stellen? Ich hab' doch schon Schluss gemacht... 😉
Abgemacht. 😉
Tut mir leid, dass die Fragen peinlich waren, es waren lediglich Fragen die ich mit in ähnlicher Situation gestellt hätte.
Auch wenn es jetzt sehr weh tut, es schmerzt tausend Mal weniger, als das was du in einer Situation von heute früh noch erlebt hättest.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #30
Macht Euch bitte keine Sorgen, weil ich an einem Werktag hier schreibe: ich bin weder krankgeschrieben noch arbeitslos; ich arbeite halt im Schichtdienst und habe daher jetzt etwas Zeit.

Es geht mir gut. Ich werde gleich in die Stadt gehen und mir ein Buch kaufen, das mir gestern hier über PN empfohlen wurde und das zu meiner Lage passen soll.

Vorher wollte ich aber noch ein paar Punkte ansprechen, für die ich gestern keine Zeit hatte:
Das tut ja beim Lesen weh! [...]

Mir ging es vor vielen Jahren ähnlich, als ich herausgefunden habe, dass meine beste Freundin und meine erste große Liebe was miteinander hatten, allerdings war das so eine Teenager - Beziehung...
Das Wort "Teen-age" hat mich in den letzten zwei Wochen sehr beschäftigt, weil ich eben seit meiner Teenager-Zeit Liebeskummer nicht mehr mit solcher Wucht erlebt habe. Appetitlosigkeit, Schlafstörungen... das habe ich seit 30 Jahren nicht mehr gehabt!

Kann ich daraus schließen, dass mir diese eine Beziehung bedeutsamer war als alle vorher, oder bin ich ein Opfer der Hormonschwankungen der Wechseljahre? 😅

Mal sehen.
Was gibt mir die Beziehung aktuell? Schmerz, Angst und spontane Durchfälle. Schlaflosigkeit und Herzrasen.
Du sagtest doch Liebe?
Jetzt ist es ja vorbei, aber - ja, auch das. Sie war in den fürchterlichen zwei Wochen zwischen dem Gespräch und der gestrigen Trennung sehr zärtlich, anhänglich.

Was ich auch unendlich vermissen werde, das ist, die Welt auch durch ihre Augen zu sehen. Sie war (und ist) mir unglaublich ähnlich - bevor ich sie selbst damals kennengelernt habe, haben gemeinsame Bekannte sie mir als "einen weiblichen Buenosaurus" beschrieben und vorgestellt.

Andererseits hat sie einen ganz anderen Blick auf die Welt als ich, andere Ideen - und diese zweite Perspektive wird mir fehlen.

Ich hoffe (und jetzt kommen mir gerade Tränen, während ich dies schreibe - muss das sein?), dass ich all das - wie sie mein Leben bereichert hat, wie sie mich hinterfragt und mich dadurch meiner selbst bewusster hat werden lassen - das ich all das, und die Erinnerung daran, werde bewahren können.

Zum Schluss noch ein Wort zur "Polyamorie" oder zur "offenen Beziehung:" das sind Modelle, die ich mir durchaus für mich in einer zukünftigen Beziehung vorstellen kann, obwohl mein Körper mir in diesem konkreten Fall ja ein deutliches "Nein!" zugeschrien hat.
Probleme löst man doch IN der Beziehung und sucht sich nicht ne Affäre und macht dann auch noch so frech "Ätschibätschi, dein Pech. Wärste halt besser gewesen, dann wäre das nicht passiert. Ich bin mal weg und vögel den Neuen. Und dich behalte ich vorsichtshalber, der Neue möchte nämlich keine Beziehung. Lass uns das ganze dann einfach Polyamorie nennen, um zu verschleiern, dass ich ein egoistischer Arsch bin."

Ich übertreibe jetzt...
Der Witz ist ja...

... dass gestern, als ich das Telefonat mit ihr geführt habe, ich sie gefragt habe, ob sie sich denn jetzt gerade, frisch entlassen aus den Armen ihres neuen Liebhabers, dennoch Sex mit mir in der näheren Zukunft wünschen würde. Was weiß ich, nächsten Donnerstag zum Beispiel, wenn sie und ich gleichzeitig einen freien Tag haben.

Und siehe da, nein! Sex mit mir kann sie sich nicht mehr vorstellen! Kuscheln, gemeinsam Filme sehen, Städtereisen... aber keinen Sex.

Polyamorie, Pfeifendeckel! Sie ist im Grunde genau so monogam strukturiert wie ich.

Obwohl... ihr "egoistischer Arsch"... der war wirklich schön. Ein kleines Wunder der Natur, eine Studie in Perfektion. Ich werde nicht nur ihren Blick auf die Welt vermissen, sondern auch ihren Arsch, der der schönste ist, den ich jemals gesehen habe. 🤩
 
Zuletzt bearbeitet:
E
Benutzer209281  (51) Öfter im Forum
  • #31
Kann ich daraus schließen, dass mir diese eine Beziehung bedeutsamer war als alle vorher, oder bin ich ein Opfer der Hormonschwankungen der Wechseljahre?
Ich glaube eher, dass dich das ungleichgewicht und dein kontrollverlust (bzw ihre egoistische machtausübung) "retraumatisiert" haben, und du dich wie der völlig überforderte teenager gefühlt hast. Die kontrolle hast du jetzt wieder zurückgeholt und möglicherweise spürst du das auch. Ich wünsch dir alles gute!
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Ich gebe dir noch eine Perspektive:

Meine Freundin (geplant als F+) und ihr Ehemann leben weiterhin in der gemeinsamen, sexlosen Ehe mit gemeinsamem Kind im gemeinsamen Eigenheim zusammen und ich bin der "zusätzliche" Teilnehmer.

Nach meinem Kenntnisstand hatten/haben die beiden eine ziemlich harmonische Ehe, so wie man sich das gerne mal vorstellt.
Die beiden verstehen sich gut, harmonieren im Alltag und kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Sie unternehmen gelegentlich etwas miteinander und sind soweit sowas wie "gute Freunde". Liebesleben und Leidenschaft der beiden sind über die Jahre eingeschlafen und ließen sich auch nicht wieder aufwecken, was die Beziehung der beiden nachhaltig belastet hat, bis hier die Übereinkunft getroffen wurde, dass sie eben ihre Leidenschaft woanders ausleben darf.

Im Alltag der beiden hat sich soweit nicht so sehr viel geändert. Sie ist nicht mehr so viel daheim wie früher aber es gibt weiter gemeinsam Abendessen, gemeinsam Familienabende der beiden, mit Kind natürlich und der "Druck" der fehlenden Leidenschaft ist aus der Beziehung raus. In einigen Fällen bekomme ich auch das Feedback, dass er seine neue "Freiheit" auch nutzt um eben für sich allein Dinge zu erleben. Das seine Frau oft ihre Nächte bei einem anderen verbringt stört ihn angeblich nicht.

Ich bin hier tatsächlich sehr an deiner Perspektive interessiert weil ich mich natürlich immer wieder Frage beschäftigt ob das wirklich so sein kann, dass man als Ehemann/Partner aus einer monogamen Beziehung heraus wirklich gut damit klarkommen kann, dass die Ehefrau/Partnerin eben Sex und Leidenschaft woanders erlebt.
Für mich persönlich könnte ich mir das nur schwer vorstellen, allerdings wäre es für mich auch nie eine Option gewesen freiwillig eine Beziehung ohne Sex und Leidenschaft zu leben.
 
Avalona
Benutzer219191  (50) Klickt sich gerne rein
  • #33
Nach meinem Kenntnisstand hatten/haben die beiden eine ziemlich harmonische Ehe, so wie man sich das gerne mal vorstellt.
Das heißt, du hast deinen Kenntnisstand von ihr? Oder auch von ihm?
Die beiden verstehen sich gut, harmonieren im Alltag und kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Sie unternehmen gelegentlich etwas miteinander und sind soweit sowas wie "gute Freunde". Liebesleben und Leidenschaft der beiden sind über die Jahre eingeschlafen und ließen sich auch nicht wieder aufwecken, was die Beziehung der beiden nachhaltig belastet hat, bis hier die Übereinkunft getroffen wurde, dass sie eben ihre Leidenschaft woanders ausleben darf.
Ich nehme an, dieses Konstrukt funktioniert wirklich nur, wenn ausgewogen eingeschlafen ist, was beide ehemals an Leidenschaft teilten.
Ich denke, nur dann. Sonst bricht einem von beiden das Herz, gäbe es einen Dritten. (Meine Annahme.)
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Das heißt, du hast deinen Kenntnisstand von ihr? Oder auch von ihm?
Meinen Kenntnisstand habe ich überwiegend von Ihr. Aber mit ihm habe ich mich auch schon hier und da kurz unterhalten, über Unverfängliches natürlich aber er wirkte nicht wie jemand der mich am liebsten zum Teufel schicken würde.

Aber um so 2-3 Ecken habe ich auch schon anderweitig berichtet bekommen was er über seine aktuelle Beziehungssituation sagt.

Ich nehme an, dieses Konstrukt funktioniert wirklich nur, wenn ausgewogen eingeschlafen ist, was beide ehemals an Leidenschaft teilten.
Ich denke, nur dann. Sonst bricht einem von beiden das Herz, gäbe es einen Dritten. (Meine Annahme.)
Tatsächlich ist es überwiegend bei ihm eingeschlafen, bis hin zur Aussage "Liebesleben? brauche ich nicht mehr!"
Ihre Versuche wieder Sex und Leidenschaft in die Beziehung zu bringen waren so nachhaltig gescheitert, dass die beiden dann eben ihre Übereinkunft getroffen haben.

Soviel nur hier am Rande, ich möchte den Strang nicht kapern.
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Klickt sich gerne rein
  • #35
Jetzt ist es ja vorbei, aber - ja, auch das. Sie war in den fürchterlichen zwei Wochen zwischen dem Gespräch und der gestrigen Trennung sehr zärtlich, anhänglich
Heuchlerisch. Denn diese zwei Wochen hatte sie jeden Tag aufs Neue vor mit anderem Mann zu schlafen, wozu dann die Anhänglichkeit? Um dich als Plan B warm zu halten?
Was ich auch unendlich vermissen werde, das ist, die Welt auch durch ihre Augen zu sehen. Sie war (und ist) mir unglaublich ähnlich - bevor ich sie selbst
Irgendwie doch nicht so ähnlich oder hättest du das was sie gestern gemacht hat genauso umgesetzt?
Ist sie dir charakterlich wirklich ähnlich?
Und siehe da, nein! Sex mit mir kann sie sich nicht mehr vorstellen! Kuscheln, gemeinsam Filme sehen, Städtereisen... aber keinen Sex
Warmhalten? Fragt sich nur warum?
War euer Sex für sie nicht zufriedenstellend? Habt ihr versucht daran zu arbeiten?
Obwohl... ihr "egoistischer Arsch"... der war wirklich schön. Ein kleines Wunder der Natur, eine Studie in Perfektion. Ich werde nicht nur ihren Blick auf die Welt vermissen, sondern auch ihren Arsch
Andere Mütter haben auch schöne Söhne oder so ähnlich.
Zumindest sieht du ein, dass sie egoistisch ist. Bist du das auch?
Denn du meinst, ihr tickt gleich.
Das seine Frau oft ihre Nächte bei einem anderen verbringt stört ihn angeblich nicht.
Und das erklärt sie den Kids wie?
Denn diese Freundschaft / Zwecksgemeinschaft erhalten sie nur wegen den Kindern oder?
Ich bin der Meinung, dass Kinder IMMER merken, dass die Beziehung der Eltern nicht stimmt und lernen, dass die Ehe so aussieht, ohne Zärtlichkeit zwischen Eltern, ohne Verbundenheit und dass das normal ist.
Das heißt, du hast deinen Kenntnisstand von ihr? Oder auch von ihm?
Genau, gute Frage!
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #36
Ich bin der Meinung, dass Kinder IMMER merken, dass die Beziehung der Eltern nicht stimmt und lernen, dass die Ehe so aussieht, ohne Zärtlichkeit zwischen Eltern, ohne Verbundenheit und dass das normal ist
Ich stimme dir zu, Kinder merken immer wenn die Beziehung der Eltern nicht in Ordnung ist.

Aber die Beziehung der Eltern miteinander ist in meinem bzw. ihrem Fall besser seit es mich gibt. Für die beiden hat sich wenig verändert, außer dass sie keinen Stress mehr haben wegen fehlender Leidenschaft. Im Alltag können beide so deutlich entspannter miteinander umgehen.

Welche Botschaft Kinder darüber hinaus mitnehmen ist sicher auch eine interessante Frage.
Hoffentlich die, dass Eltern auch positiv, konstruktiv und zugewandt miteinander umgehen können wenn die Leidenschaft mal weg ist und, dass vieles möglich ist, wenn man offen und ehrlich miteinander redet. Das Kind und ich kommen eigentlich auch ganz gut miteinander klar.
 
Tyr
Benutzer223818  (44) Ist noch neu hier
  • #37
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #38
Ich kenne ihr Kind, sie kennt meine Kinder und gelegentlich macht sie mit ihrem Kind und ich mit meinen Kindern auch etwas zusammen, gehen klettern oder in Freizeitparkes, machen Spieleabende etc. . Nur ihr Mann ist da nicht dabei.

Mit ihrem Mann haben wir mal alle zusammen in großer Runde zu Abend gegessen, das war o.k. aber nicht die Mega Stimmung...
 
Tyr
Benutzer223818  (44) Ist noch neu hier
  • #39
fox79 fox79 Das war nicht wertende von mir gemeint. Ich finde das sehr interessant und war neugierig. Also danke für die Antwort!
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Klickt sich gerne rein
  • #40
Welche Botschaft Kinder darüber hinaus mitnehmen ist sicher auch eine interessante Frage.
Hoffentlich die, dass Eltern auch positiv, konstruktiv und zugewandt miteinander umgehen können wenn die Leidenschaft mal weg ist und, dass vieles möglich ist, wenn man offen und ehrlich miteinander redet. Das Kind und ich kommen eigentlich auch ganz gut miteinander klar.
Ach du kennst das Kind?
Weißt das Kind welche Rolle du genau hast? Und das Mama bei dir übernachtet?

Ich frage mich, warum man sich nicht trennt? Aus logistischen Gründen?

So könnten Kinder lernen, dass Beziehungen scheitern, aber man in solchen nicht gefangen ist. Ich habe unter schlechten Ehe meiner Eltern sehr gelitten und habe mir meine ganze Kindheit gewünscht, die würden sich trennen, anstatt etwas vorzutäuschen.
 
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