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Benutzer199762 (30)
dauerhaft gesperrt
- #1
Hallo zusammen,
es geht hier um das Thema Schönheit-OPs und wie es mich seit Jahren belastet. Hier meine Geschichte: Ich habe viele Jahre unter meiner Nase gelitten, die sehr auffällig war. Irgendwann habe ich mich dann getraut und mich operieren lassen. Die OP war hart, die beiden Nächte im Krankenhaus schrecklich, aber ich habe mich recht schnell wieder erholt. Ich war glücklich, die Entscheidung getroffen zu haben weil ich fühlte mich einfach wohler so.
Leider hat sich nach einigen Monaten eine Delle gebildet. Mein Chirurg bot eine kleine quasi kostenlose Nachkorrektur an. Dabei sollte auch noch die Atmung ein bisschen verbessert werden, die noch nicht optimal war. Ich habe mich dann dafür entschieden. Danach schwor ich mir, das Thema nun abzuschließen.
Das war vor drei Jahre. Schon kurz nach der OP bildeten sich Unregelmäßigkeiten auf dem Nasenrücken, kleine Hubbel. Nichts, was extrem auffällig ist, das ist mir selber klar, aber man sieht es halt schon. Leider ist es auch auffälliger als die ursprüngliche Delle, weswegen natürlich auch bei mir der Gedanke aufkam, dass ich es bei der einen OP hätte belassen sollen. Für mich brach eine kleine Welt zusammen. Ich hatte mir so sehr gewünscht, das Thema endlich abzuschließen. Und jetzt hatte ich Hubbel, die ich vorher nicht hatte. Zudemmache ich mir seit Jahren Vorwürfe, dass ich selber daran Schuld bin weil auf den Hubbeln rumgedrückt habe und das Gefühl habe, dass es dadurch noch schlimmer geworden ist. Aber als ich das dann gemerkt habe, war es schon zu spät
Ich bin selber erschrocken, dass meine Gedanken extrem um das Thema kreisten. Ich habe mich dann, statt einer erneuten OP, für eine Psychotherapie entschieden. Auch wegen anderer Probleme, aber hauptsächlich wegen des Gedankenkarussells. Ich hatte schon immer das Problem, dass ich mich gerne gedanklich in Themen reinsteigere und dann ein paar Tage kaum an etwas anderes zu denken, bis es sich dann wieder abschwächt und ein paar Tage oder Wochen später von neuem losgeht. Meine Psychotherapeutin vermutet bei mir zudem eine Körperschema-Störung, die ich aber zum großen Teil hinter mir gelassen hätte. Früher haben meine Gedanken tatsächlich sehr viel um mein Äußeres gekreist, mittlerweile kann ich sagen, dass ich im Großen und Ganzen zufrieden mit mir bin, ich einiges an meinem Äußeren sogar sehr mag, bis auf Kleinigkeiten und halt das „Nasen-Problem."
Die Therapie habe ich nun vor einem halben Jahr beendet. Sie hat mir definitiv was gebracht, auch im Bezug auf andere Probleme in meinem Leben. Doch die Gedanken bezüglich meiner OPs lassen mich einfach nicht los, mal sind sie stärker da, mal treten sie in den Hintergrund. Immer wieder habe ich den Wunsch, es noch ein letztes Mal zu versuchen, bei einem anderen Arzt. Ich würde dann auch die Nase noch ein bisschen verkleinern lassen, da ich sie immer noch ein bisschen zu groß finde. Natürlich viiiiel besser als ursprünglich, aber etwas kleiner fände ich noch schöner. Ich hatte auch bereits Beratungsgespräche und sogar einen OP-Termin vereinbart, den ich aber abgesagt habe, nachdem der Chirurg unehrlich war, wodurch ich das Vertrauen zu ihm verloren habe.
Das Thema löst große Ängste in mir aus: Ich habe wahnsinnige Angst vor der OP (komischerweise mehr als bei den anderen beiden Malen), außerdem habe ich Angst vor der Reaktion meiner Mitmenschen. Die Leuten, denen ich davon erzählt habe, reagieren alle nicht sehr begeistert. Sie verstehen einfach nicht, warum ich eine dritte OP in Erwägung ziehe, was natürlich auch verständlich ist. Ein Freund sagte mir mal, dass ich bald wohl aussehen werde wie Michael Jackson und op-süchtig werde. Ich will nicht von OP zu OP tigern, abgesehen davon, dass ich mir das eh nicht leisten könnte. Ich will einfach nur zu Ruhe kommen. Ich hoffe, man versteht, was ich meine. Aber natürlich ist da ein Teil von mir, der ihn verstehen kann. Der denkt: Wenn das Thema Nase erstmal abgeschlossen ist, kommt ein neues Thema. Ich habe Angst, wieder in alte Muster zu fallen und ständig eine neue Stelle an meinem Körper zu finden, die ich hasse und korrigieren möchte. So erging es mir mit 16 und ich bin froh, dass ich das größtenteils hinter mir gelassen habe und mich jetzt viel besser annehmen kann. Wäre nicht diese eine Sache.
Und natürlich habe ich auch Angst, dass eine dritte OP nicht gelingen wird. Dass ich vielleicht umsonst Schmerzen und Kosten auf mich nehme. Und dass es sogar schlimmer werden könnte. Aber dieses Bedürfnis, das Thema endlich abzuschließen, endlich zufrieden mit meiner Nase zu sein und nach vorne zu gucken, ist einfach riesig und tief in mir verankert.
Über Meinungen, Ratschläge oder eigene Erfahrungen bin ich sehr dankbar.
VG
Marauder's map
es geht hier um das Thema Schönheit-OPs und wie es mich seit Jahren belastet. Hier meine Geschichte: Ich habe viele Jahre unter meiner Nase gelitten, die sehr auffällig war. Irgendwann habe ich mich dann getraut und mich operieren lassen. Die OP war hart, die beiden Nächte im Krankenhaus schrecklich, aber ich habe mich recht schnell wieder erholt. Ich war glücklich, die Entscheidung getroffen zu haben weil ich fühlte mich einfach wohler so.
Leider hat sich nach einigen Monaten eine Delle gebildet. Mein Chirurg bot eine kleine quasi kostenlose Nachkorrektur an. Dabei sollte auch noch die Atmung ein bisschen verbessert werden, die noch nicht optimal war. Ich habe mich dann dafür entschieden. Danach schwor ich mir, das Thema nun abzuschließen.
Das war vor drei Jahre. Schon kurz nach der OP bildeten sich Unregelmäßigkeiten auf dem Nasenrücken, kleine Hubbel. Nichts, was extrem auffällig ist, das ist mir selber klar, aber man sieht es halt schon. Leider ist es auch auffälliger als die ursprüngliche Delle, weswegen natürlich auch bei mir der Gedanke aufkam, dass ich es bei der einen OP hätte belassen sollen. Für mich brach eine kleine Welt zusammen. Ich hatte mir so sehr gewünscht, das Thema endlich abzuschließen. Und jetzt hatte ich Hubbel, die ich vorher nicht hatte. Zudemmache ich mir seit Jahren Vorwürfe, dass ich selber daran Schuld bin weil auf den Hubbeln rumgedrückt habe und das Gefühl habe, dass es dadurch noch schlimmer geworden ist. Aber als ich das dann gemerkt habe, war es schon zu spät
Ich bin selber erschrocken, dass meine Gedanken extrem um das Thema kreisten. Ich habe mich dann, statt einer erneuten OP, für eine Psychotherapie entschieden. Auch wegen anderer Probleme, aber hauptsächlich wegen des Gedankenkarussells. Ich hatte schon immer das Problem, dass ich mich gerne gedanklich in Themen reinsteigere und dann ein paar Tage kaum an etwas anderes zu denken, bis es sich dann wieder abschwächt und ein paar Tage oder Wochen später von neuem losgeht. Meine Psychotherapeutin vermutet bei mir zudem eine Körperschema-Störung, die ich aber zum großen Teil hinter mir gelassen hätte. Früher haben meine Gedanken tatsächlich sehr viel um mein Äußeres gekreist, mittlerweile kann ich sagen, dass ich im Großen und Ganzen zufrieden mit mir bin, ich einiges an meinem Äußeren sogar sehr mag, bis auf Kleinigkeiten und halt das „Nasen-Problem."
Die Therapie habe ich nun vor einem halben Jahr beendet. Sie hat mir definitiv was gebracht, auch im Bezug auf andere Probleme in meinem Leben. Doch die Gedanken bezüglich meiner OPs lassen mich einfach nicht los, mal sind sie stärker da, mal treten sie in den Hintergrund. Immer wieder habe ich den Wunsch, es noch ein letztes Mal zu versuchen, bei einem anderen Arzt. Ich würde dann auch die Nase noch ein bisschen verkleinern lassen, da ich sie immer noch ein bisschen zu groß finde. Natürlich viiiiel besser als ursprünglich, aber etwas kleiner fände ich noch schöner. Ich hatte auch bereits Beratungsgespräche und sogar einen OP-Termin vereinbart, den ich aber abgesagt habe, nachdem der Chirurg unehrlich war, wodurch ich das Vertrauen zu ihm verloren habe.
Das Thema löst große Ängste in mir aus: Ich habe wahnsinnige Angst vor der OP (komischerweise mehr als bei den anderen beiden Malen), außerdem habe ich Angst vor der Reaktion meiner Mitmenschen. Die Leuten, denen ich davon erzählt habe, reagieren alle nicht sehr begeistert. Sie verstehen einfach nicht, warum ich eine dritte OP in Erwägung ziehe, was natürlich auch verständlich ist. Ein Freund sagte mir mal, dass ich bald wohl aussehen werde wie Michael Jackson und op-süchtig werde. Ich will nicht von OP zu OP tigern, abgesehen davon, dass ich mir das eh nicht leisten könnte. Ich will einfach nur zu Ruhe kommen. Ich hoffe, man versteht, was ich meine. Aber natürlich ist da ein Teil von mir, der ihn verstehen kann. Der denkt: Wenn das Thema Nase erstmal abgeschlossen ist, kommt ein neues Thema. Ich habe Angst, wieder in alte Muster zu fallen und ständig eine neue Stelle an meinem Körper zu finden, die ich hasse und korrigieren möchte. So erging es mir mit 16 und ich bin froh, dass ich das größtenteils hinter mir gelassen habe und mich jetzt viel besser annehmen kann. Wäre nicht diese eine Sache.
Und natürlich habe ich auch Angst, dass eine dritte OP nicht gelingen wird. Dass ich vielleicht umsonst Schmerzen und Kosten auf mich nehme. Und dass es sogar schlimmer werden könnte. Aber dieses Bedürfnis, das Thema endlich abzuschließen, endlich zufrieden mit meiner Nase zu sein und nach vorne zu gucken, ist einfach riesig und tief in mir verankert.
Über Meinungen, Ratschläge oder eigene Erfahrungen bin ich sehr dankbar.
VG
Marauder's map