Gefühlschaos Durcheinander, den ersten Schritt machen?

L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo,
ich bin momentan ziemlich durcheinander und weiß nicht, was ich machen soll.

Ich war die letzten 8 Jahre in einer festen Beziehung und fast genauso lange kenne ich einen anderen Mann. Kennen durch seine Tätigkeit, die für ihn Beruf, für mich privat ist, wodurch wir uns immer grob zwischen einmal pro Woche und alle drei Monate gesehen haben.
Eigentlich ist er grundsätzlich sehr distanziert, zurückhaltend und ernst, anderer Kundschaft gegenüber und privat hat er kaum Kontakte. Ist auch ein Workaholic/ das lässt sich berufsbedingt nicht wirklich vermeiden. Bei anderen macht er einfach ohne viel Worte seine Arbeit, lässt nichts privates von sich selbst durchdringen und fragt auch andere nichts privates.

Mit mir hat er sich über die Jahre immer mehr unterhalten, teils auch scherzhaft. Er fragte mich auch ab und zu Privates (nichts extrem privates, wäre bei anderen ganz normal, aber andere fragt er eben nie so etwas). Fragte mich auch Sachen, aus denen ersichtlich wurde, dass er Dinge von mir weiß, die ich ihm nicht erzählt habe und die er auch nur schwer "nebenbei zufällig" erfahren haben kann und ich Ewigkeiten darüber nachgedacht habe, woher er das weiß und warum es ihn scheinbar interessiert. Wenn wir uns unterhalten, fühlt es sich einfach vertraut an. Er ist beruflich inzwischen extrem ausgelastet und man hört immer öfter, dass er für viele Kunden nicht mehr/ oft nicht erreichbar ist. Für mich war bisher eigentlich immer erreichbar.
Soweit andere das ab und zu mitbekommen haben, sagten sie schon oft, dass ich offensichtlich "Priorität" habe und er mit mir eben sogar mal scherzhaft redet, während andere ihm "jedes Wort aus der Nase ziehen" müssen.
Dass ich vergeben war, wusste er immer.

Ich habe lange Zeit zwar ab und zu darüber nachgedacht, aber nicht zu intensiv. Seit ein paar Monaten denke ich aber plötzlich sehr viel darüber nach und er geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf. Von meinem Partner habe ich mich inzwischen getrennt, wobei das aufgrund äußerer Umstände nicht ganz so einfach ist und die Trennung noch nicht "bekannt"/ offiziell ist. Also aktuell nicht so, dass der Andere es zufällig erfahren könnte.
In letzter Zeit habe ich mich mit ein paar guten Freunden zum ersten Mal darüber unterhalten und ihnen etwas dazu erzählt, was in unseren Gesprächen vor kam/ was er gefragt hat. Gestern fragte mich daraufhin jemand: "Und da überlegst du ernsthaft seit Jahren, warum ihn das interessiert? Wie viele oder wie deutlichere Hinweise soll er dir denn noch geben??"
Soo deutlich kam es mir jetzt nicht vor. Ich habe aber tatsächlich auch seit Jahren immer wieder überlegt, ob sich einfach zusätzlich zum Beruflichen ein bisschen Freundschaft entwickelt hat oder ob er tatsächlich mehr wollen würde. Und für seine Verhältnisse/ wie er anderen gegenüber ist, ist es irgendwie schon deutlich, das stimmt. Für einen anderen Mann wäre es das nicht.

Er selbst hat in Bezug auf sich selbst kaum was persönliches gesagt (ich habe mich aber auch nie getraut, etwas zu fragen). Auch von seinen bisherigen Beziehungen wusste ich bisher gar nichts. Vor kurzem habe ich zufällig über einen gemeinsamen Bekannten (wahrscheinlich der Einzige, der überhaupt etwas Privates von ihm weiß außer der Familie) erfahren, dass er immer mal wieder kurze Beziehungen hatten, die aber nach kurzer Zeit immer daran scheiterten, dass er nie Zeit für die Freundinnen hatten und diese dann irgendwann sagten, dann brauchen sie ihn gleich nicht. Vor zwei Monaten war der Stand, dass er seit kurzem wieder eine hatte (mit dem Zusatz, mal sehen, wie lange diesmal, klang nicht danach, als wäre derjenige davon überzeugt, dass es bei ihr anders läuft als bei den letzten). Ob das jetzt noch aktuell ist, weiß ich nicht.

Dadurch stellen sich mir die Fragen: Ist er überhaupt nicht beziehungskompatibel/ nicht bereit, jemanden in sein Leben zu lassen? Oder waren diese bisherigen Beziehungen nichts Ernstes und er deshalb nicht bereit, sich dafür in irgendeiner Weise einzuschränken und sich Zeit zu nehmen? War nicht die Richtige dabei?

Jetzt überlege ich, ob und wie ich die Initiative ergreifen soll. Auf "normalem" Weg funktioniert nicht. Zum Einen, weil wir uns seit Jahren kennen und er jetzt nicht wirklich damit rechnen würde/ ich wohl kaum hingehen kann und sagen "Ach übrigens, ich bin jetzt Single, ..." und zum Anderen kann man mit ihm nicht "einfach so" was Privates arrangieren, ganz abgesehen davon, dass er eigentlich nie Zeit hat, außer, er würde sich die absolut bewusst nehmen. Ich habe leider auch keine Ahnung, wie sich die bisherigen Beziehungen für ihn ergeben haben.

Momentan überlege ich, auf Ratschlag von einem Freund, ihm einen Brief zu schreiben. Keinen richtigen Liebesbrief, das wäre völlig überzogen, da ich selbst nicht wirklich weiß, wie ich meine Gefühle einordnen soll. Ich weiß nur, dass ich seit Monaten nur noch ständig an ihn denke und mir eine Beziehung tatsächlich vorstellen könnte, jedoch nicht weiß, ob das auch nur ansatzweise funktionieren könnte oder eben so laufen würde wie bei seinen bisherigen.
Wenn, dann würde ich in dem Brief irgendwie schreiben, dass ich eben sehr viel an ihn denke momentan, deshalb ziemlich durcheinander bin und ihn gerne näher privat kennenlernen würde und eben nicht mehr in einer Beziehung bin. Und dass es aber auch völlig in Ordnung wäre, wenn er das nicht möchte und ich hoffe, dass wir dann unser Verhältnis, wie es bisher ist, trotzdem aufrechterhalten könnten und es "freundschaftlich" bleibt.

Das wäre auch tatsächlich in Ordnung, wenn ich eben wüsste, dass er nicht mehr von mir will/ sich das nicht vorstellen kann, und mein Gefühl diesbezüglich (und das von anderen, die es mitbekommen haben) falsch war.

Aber diese Ungewissheit macht mich fertig. Wenn ich gar nichts mache, denke ich wahrscheinlich die nächsten 100 Jahre über ihn nach und darüber, "was wäre, wenn...".

Achso, die Trennung von meinem bisherigen Partner ist auch hauptsächlich deshalb, weil ich tatsächlich seit Monaten nur noch über diese Sache nachdenke... Wobei ich mir da leider auch nicht so sicher bin, weil es irgendwie schon gewissermaßen immer noch "Liebe" ist, nach der langen Zeit... er ist mir sehr wichtig, aber die richtigen starken Gefühle sind nicht mehr da. Er würde die Beziehung auch immer noch wollen. Aber ich denke, dass ich so sehr über jemand anderes nachdenke und mir eigentlich auch eine Beziehung/ erst mal ein näheres Kennenlernen wünsche, zeigt auch, dass diese Beziehung nicht mehr das ist, was ich möchte, und das nicht mehr fair wäre, oder?

Vielleicht hat ja jemand irgendeine Idee oder Ratschlag :/

Viele Grüße
Liona
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #2
Warum kannst du ihn nicht einfach auf einen Kaffee einladen? Das erscheint mir die einfachste Variante wenn ihr euch schon so lange kennt und ihr euch sympathisch seid.
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Finde die Idee mit dem Brief ziemlich gut.
 
J
Benutzer186595  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
ich wohl kaum hingehen kann und sagen "Ach übrigens, ich bin jetzt Single, ..."
Wieso denn nicht? Einfach mal nach einem Treffen fragen und das dann ins Gespräch einfließen lassen...
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
U.a. wäre das schon dadurch schwierig, weil ich ihm dazu erst mal erzählen müsste, dass ich nicht mehr in einer anderen festen Beziehung bin. Hin gehen und aus dem Nichts sagen "Ach übrigens, ich bin jetzt Single, wollen wir mal einen Kaffee zusammen trinken?" käme mir schon irgendwie komisch/ aufdringlich vor. Bisher hatte ich einen Brief gar nicht in Erwägung gezogen, das hat wie gesagt gestern ein Freund vorgeschlagen und der meinte, dass ihm selbst das lieber wäre in der Situation. Weil er dann darüber nachdenken könnte und richtig reagieren könnte (egal, in welche Richtung). Sich aber gerade nach der langen Zeit und da der Mann ja sehr zurückhaltend/ wahrscheinlich auch schüchtern ist, sich überrumpelt fühlen würde und dann vielleicht ablehnend reagieren würde, obwohl ihm das danach Leid täte, weil es nicht das gewesen wäre, was er eigentlich will.
Ihn ohne den vorherigen Hinweis, dass ich nicht mehr in einer Beziehung bin, einladen, funktioniert aber auch nicht. Da sagt er definitiv, er hat keine Zeit. Weil er auch tatsächlich keine Zeit hat und praktisch rund um die Uhr arbeitet. Vielleicht würde er sich Zeit nehmen, wenn es um "die Richtige" (unabhängig davon, ob ich das wäre oder jemand anderes) geht und um eine Beziehung. Aber für irgendwelche Freundschaften darüber hinaus hat er sicher keine Zeit. Selbst dieser gemeinsame Bekannte, der als vermutlich Einziger was Privates von ihm weiß, kennt ihn über seinen Beruf und die Zusammenarbeit. Das Private ergibt sich da vermutlich auch nur durch auf dem Weg zur nächsten Arbeit über berufliches telefonieren und dann eben noch ein paar private Sätze wechseln.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #6
Wenn du meinst das er tatsächlich nichtmal für einen simplen Kaffee Zeit hat und auch so mehr Zeit auf Arbeit als irgendwo sonst verbringt, dann frage es mich ein bisschen wo das mit euch beiden denn hinführen soll?
Könntest du denn damit umgehen falls ihr es wirklich mal schaffen solltet euch zu Daten?
Es kann ja wohl nicht so kompliziert sein sich unverfänglich zu treffen nach Feierabend.
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
Wenn du meinst das er tatsächlich nichtmal für einen simplen Kaffee Zeit hat und auch so mehr Zeit auf Arbeit als irgendwo sonst verbringt, dann frage es mich ein bisschen wo das mit euch beiden denn hinführen soll?
Könntest du denn damit umgehen falls ihr es wirklich mal schaffen solltet euch zu Daten?
Es kann ja wohl nicht so kompliziert sein sich unverfänglich zu treffen nach Feierabend.
Ja, damit triffst du es ziemlich genau. Er müsste, egal für welche Beziehung, tatsächlich bereit sein, Kompromisse einzugehen. Und genau da frage ich mich, ob er grundsätzlich nicht dazu bereit ist oder es dann eben doch wäre, wenn er "die Richtige" hätte.
Aber einfach wäre es definitiv nicht, mit ihm eine Beziehung zu führen.
Da überlege ich auch hin und her, ob es überhaupt Sinn macht. Gefühle hin und her (ob jetzt meine oder ggf. seine, wenn wirklich vorhanden), es bringt nichts, wenn man dann gar keine Zeit zusammen hat.
Sein normaler Feierabend ist irgendwann gegen 22/23 Uhr meistens und auch am Wochenende arbeiten (da vielleicht nicht bis 22 Uhr, je nachdem). Mit Kompromissbereitschaft sicher an manchen Tagen anders möglich. Ohne Kompromissbereitschaft nicht.
Aber ich glaube, wenn ich es nicht versuche, bekomme ich diese Gedanken wirklich die nächsten mindestens 10 Jahre nicht aus dem Kopf. Und dann vielleicht doch lieber probieren und scheitern? Und dabei zumindest die (wenn auch vielleicht geringe) Chance zu haben, dass es doch klappt?
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #8
Ich denke praktisch seit ca. November nur noch darüber und über ihn nach.
Zwischendurch klappt es mal für 2-3 Wochen halbwegs, dass ich nicht mehr von früh bis abends, sondern nur ab und zu daran denke, weil ich mir tatsächlich versuche, zu sagen, dass es eh nicht funktionieren kann aus genau diesen Gründen.
Und dann kommt wieder etwas, z. B. dass mich jemand fragt, ob er für mich noch erreichbar ist, weil für vieie andere nicht mehr, und er zwei Tage später etwas etwas zu mir sagt, was zeigt, dass er sich eine Kleinigkeit (eigentlich eine ziemlich unrelevante Kleinigkeit, vor allem für ihn) gemerkt hat, die ich vor zwei Jahren mal kurz nebenbei erwähnt habe. Wirklich nur einmal kurz am Rande erwähnt. Und schon überlege ich wieder, warum er für mich immer erreichbar ist und sich scheinbar jedes Wort merken kann, was ich irgendwann mal gesagt hab.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
weil es irgendwie schon gewissermaßen immer noch "Liebe" ist
Wie wär's, wenn Du nach 8 Jahren Beziehung einfach erst einmal eine Pause machst und nicht direkt in die nächste Geschichte springst? I.a.R. hinterlässt so etwas immer Opfer...
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Da überlege ich auch hin und her, ob es überhaupt Sinn macht. Gefühle hin und her (ob jetzt meine oder ggf. seine, wenn wirklich vorhanden), es bringt nichts, wenn man dann gar keine Zeit zusammen hat.
Sein normaler Feierabend ist irgendwann gegen 22/23 Uhr meistens und auch am Wochenende arbeiten (da vielleicht nicht bis 22 Uhr, je nachdem). Mit Kompromissbereitschaft sicher an manchen Tagen anders möglich. Ohne Kompromissbereitschaft nicht.

Sagt das nicht schon alles? Du sagst bereits jetzt, dass er seinen Lebenstil für dich ändern müsste. Mit so einer Prämisse in eine evenetuelle Partnerschaft zu rutschen, macht niemanden glücklich.
Wenn er seine Arbeit über alles andere stellt, wird dies erfahrungsgemäß vermutlich niemals sonderlich anders.
Mit der Erwartungshaltung ranzugehen, dass es nur klappt, wenn er sich ändert, ist zum Scheitern verurteilt.

Die Möglichkeit, dass er das bei der "richtigen" Frau eventuell sebst tun will, besteht zwar, die ist aber sehr gering.
Die "richtige" Frau für ihn würde ihn wohl akzeptieren, wie er ist und nicht grundsätzlich schon ein anderes Zeit-/Nähebdürfnis haben.
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Dieser Typ arbeitet sich doch für die Firma kaputt. Da würde ich vermutlich eher den Behörden mal einen anonymen Tipp geben (oder zunächst mal der Führungsetage im Unternehmen).

Aber eine Beziehung?
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Sagt das nicht schon alles? Du sagst bereits jetzt, dass er seinen Lebenstil für dich ändern müsste. Mit so einer Prämisse in eine evenetuelle Partnerschaft zu rutschen, macht niemanden glücklich.
Wenn er seine Arbeit über alles andere stellt, wird dies erfahrungsgemäß vermutlich niemals sonderlich anders.
Mit der Erwartungshaltung ranzugehen, dass es nur klappt, wenn er sich ändert, ist zum Scheitern verurteilt.

Die Möglichkeit, dass er das bei der "richtigen" Frau eventuell sebst tun will, besteht zwar, die ist aber sehr gering.
Die "richtige" Frau für ihn würde ihn wohl akzeptieren, wie er ist und nicht grundsätzlich schon ein anderes Zeit-/Nähebdürfnis haben.
Das, was du im letzten Absatz schreibst, trifft auch mich gewissermaßen zumindest teilweise tatsächlich zu. Ich hatte umgekehrt bisher auch eher den Fall, dass ich selbst sehr wenig Zeit habe, durch sehr zeitaufwendige berufliche und private Sachen und sich auch eher beschwert wurde, dass ich zu wenig Zeit für die Beziehung hätte. ABER... ich fürchte, dass das nochmal eine ganz "andere Hausnummer" wäre als bei mir in der Hinsicht.
Dazu kommt ein Aspekt, bei dem ich nicht ganz sicher bin, weil ich eben zu wenig privates von ihm wirklich weiß. Soweit ich das mitbekomme, gibt es bei ihm eine Tageszeit, zu der er keine festen Termine macht, sondern evtl. länger Pause. Wenn das zutreffen sollte, wäre das mit den meisten normal Berufstätigen nicht kompatibel, weil die da arbeiten müssen. Ich hingegen habe zufällig aus anderen Gründen auch um diese Tageszeit meist eine längere Pause zwischen verschiedenen Tätigkeiten. Das wäre auch ein Grund, warum es bei uns möglicherweise eher funktionieren könnte als bei anderen. Aber sicher weiß ich das wie gesagt nicht, wie weit das tatsächlich zutrifft.
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #13
Dieser Typ arbeitet sich doch für die Firma kaputt. Da würde ich vermutlich eher den Behörden mal einen anonymen Tipp geben (oder zunächst mal der Führungsetage im Unternehmen).

Aber eine Beziehung?
Er ist selbstständig. In einem Beruf, in dem das bis zu einem gewissen Grad auch "normal" ist. Was mir auch durchaus bewusst wäre und ich auch bereit wäre, das in Kauf zu nehmen und nicht mal NUR als Nachteil sehe (wie gesagt, ich bin selbst auch sehr viel beschäftigt). Aber ich kann trotzdem nicht abschätzen, wie weit das wirklich geht. Ob man sich wirklich NIE sehen würde oder ob es trotzdem funktionieren könnte, eben durch die evtl. gemeinsame gleichzeitige Freizeit oder evtl. geringe Einschränkungen für beide.
Ohne zumindest geringe Einschränkungen kann er definitiv nie eine Beziehung führen, egal, mit wem.
Ich vermute aber, dass die "nötigen" Einschränken für mich wesentlich geringer ausfallen könnten als für andere, weil unsere Lebensstile schon von Vornherein etwas besser zusammen passen würden.
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Und das, was er wirklich für sein restliches Leben möchte, scheint es auch nicht zu sein.
Zu dem gemeinsamen Bekannten hat er wohl mal gesagt, er macht jetzt noch fünf Jahre so weiter und dann hört er ganz auf und geht in Rente. Das kann mir zwar weder ich noch der Bekannte vorstellen (ob er nach der Zeit finanziell schon ausgesorgt hätte, weiß ich nicht, möglich wäre es). Aber es zeigt vielleicht trotzdem, dass er durchaus bereit wäre, das (irgendwann) einzuschränken.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Wie wär's, wenn Du nach 8 Jahren Beziehung einfach erst einmal eine Pause machst und nicht direkt in die nächste Geschichte springst? I.a.R. hinterlässt so etwas immer Opfer...
Das hier und
Die Möglichkeit, dass er das bei der "richtigen" Frau eventuell sebst tun will, besteht zwar, die ist aber sehr gering.
Die "richtige" Frau für ihn würde ihn wohl akzeptieren, wie er ist und nicht grundsätzlich schon ein anderes Zeit-/Nähebdürfnis haben.
das hier sagen eigentlich schon alles. Du wirkst emotional etwas verloren und hältst dich gerade an etwas fest, das unter normalen Umständen für dich wahrscheinlich keine Option wäre.
Hinzukommt: Du scheinst im Kopf schon etwas am planen zu sein. Du suchst nach Möglichkeiten, wie es gehen würde, dabei scheint zwischen euch beiden bisher nichts passiert (ein Gespräch, Nähe, etc.) geschehen zu sein, was überhaupt auf Committment schließen lassen würde.
Im Moment scheinst du ihn eher als Reflexionsfläche für deine eigenen Gedanken und Wünsche zu nutzen. Du schreibst z.B. dass er dir seit Monaten nicht aus dem Kopf geht und du dir mit ihm eine Beziehung vorstellen könntest - dabei kennt ihr euch scheinbar noch nichtmal wirklich.

Mein Rat an dich wäre also, dir selbst neue Impulse zu setzen, die Trennung auch emotional zu verarbeiten und wenn du dann wieder auf Kurs bist, kannst du dir überlegen, ob dieser Kerl überhaupt in dein Leben passt oder ob du nicht eigentlich mehr Anforderungen an einen Partner hast.

Zur Verliebtheit generell: Das ist etwas, das oft in langjährigen Beziehungen passiert. Man kann damit auch umgehen als Paar. Das ist nicht leicht, kann der Beziehung aber Aufwind geben und eine Einladung zur gemeinsamen Weiterentwicklung sein (die Beziehung muss nicht schlecht laufen und es muss auch nichts fehlen, möglicherweise kann man neue oder ergänzende Elemente hinzufügen, von denen man gemerkt hat, dass man sie gerne hätte). Du kannst z.B. (falls du das möchtest) mit deinem Partner darüber sprechen, dass du dich verliebt hast und das mit ihm gemeinsam hinbekommen möchtest. Unfair wäre es aus meiner Sicht nur, wenn du ihn hintergehen würdest oder darauf warten würdest, dass der andere ein klares Ja zu dir signalisiert und dann die Beziehung beenden würdest. Falls du hier eine Möglichkeit siehst und deinen Partner noch liebst (nicht auf einer rein freundschaftlichen Ebene, sondern auch darüber hinaus), dann könnte ein offenes und ehrliches Gespräch und ein gemeinsames daran Arbeiten (falls dein Expartner das unter diesen Voraussetzungen möchte) eine gute Lösung sein.

Ansonsten: Falls du dich gegen das Gespräch und die Wiederaufnahme der Beziehung entscheidest, würde ich wegen dem Kaffee kein allzu großes Brimborium herumveranstalten. Vielleicht fragt er dich auch, wenn du ihn zum Kaffee einlädst, dann hast du dir den Kopf umsonst gemacht. Einen Brief würde ich persönlich etwas überzogen finden, insbesondere, da es zwischen euch ja eher freundlich-neutral-interessiert zu sein scheint, aber auch noch keine freundschaftlichen Aktionen im privaten Bereich stattfanden.
 
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L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #16
axis mundi axis mundi : Danke für deine Einschätzung!
Ich glaube, dass meine bisherige Beziehung von meiner Seite aus eigentlich in der Hinsicht schon lange vorbei ist, dass "Beziehungsgefühle" mehr habe und die "Liebe" schon deutlich längere Zeit von meiner Seite aus sich ins Freundschaftliche gewandelt hat. Er ist mir nach wie vor sehr wichtig, ich möchte, dass es ihm gut geht, ich kann mir bisher nicht wirklich vorstellen, keinen Kontakt mehr zu haben, aber Liebe im Sinne einer Partnerschaft ist es, wenn ich ehrlich bin, glaube ich bei mir schon lange nicht mehr. Ich habe nur lange versucht, das, was es noch war, aufrechtzuerhalten, aber eigentlich schon lange immer wieder über eine Trennung nachgedacht. Daher weiß ich nicht, ob das evtl. auch ein etwas anderer Fall ist, da ich irgendwie (ohne es mir vielleicht direkt selbst einzugestehen) gefühlsmäßig trotzdem schon länger abgeschlossen habe.
Die Überlegung war immer eher, was ist wie wichtig? Sich grundsätzlich gut zu verstehen, dass das gemeinsame Leben zusammen passt, Vertrauen etc. oder wirklich "Liebe", wie auch immer man sie definiert?

Auch im anderen Fall, also bei dem anderen Mann, ist es eigentlich so, dass ich mir schon sehr lange Gedanken darüber mache (nur so intensiv erst seit ein paar Monaten). Aber auch das wollte ich mir nicht wirklich eingestehen.
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #17
Aber ja, natürlich mache ich mir irgendwelche Gedanken darüber, wie es sein könnte, ohne, dass überhaupt schon etwas war. Das aber eher aus dem Grund, dass ich eben überlege, ob es überhaupt rein theoretisch funktionieren könnte, falls die Gefühle auf beiden Seiten gleichermaßen vorhanden/ sich entwickeln würden. Und ich überlege, ob sowieso sicher das Gleiche passieren würde wie bei seinen bisherigen Beziehungen oder ob es durch verschiedene Umstände anders sein könnte.
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #18
axis mundi axis mundi : Danke für deine Einschätzung!
Ich glaube, dass meine bisherige Beziehung von meiner Seite aus eigentlich in der Hinsicht schon lange vorbei ist, dass "Beziehungsgefühle" mehr habe und die "Liebe" schon deutlich längere Zeit von meiner Seite aus sich ins Freundschaftliche gewandelt hat. Er ist mir nach wie vor sehr wichtig, ich möchte, dass es ihm gut geht, ich kann mir bisher nicht wirklich vorstellen, keinen Kontakt mehr zu haben, aber Liebe im Sinne einer Partnerschaft ist es, wenn ich ehrlich bin, glaube ich bei mir schon lange nicht mehr. Ich habe nur lange versucht, das, was es noch war, aufrechtzuerhalten, aber eigentlich schon lange immer wieder über eine Trennung nachgedacht. Daher weiß ich nicht, ob das evtl. auch ein etwas anderer Fall ist, da ich irgendwie (ohne es mir vielleicht direkt selbst einzugestehen) gefühlsmäßig trotzdem schon länger abgeschlossen habe.
Die Überlegung war immer eher, was ist wie wichtig? Sich grundsätzlich gut zu verstehen, dass das gemeinsame Leben zusammen passt, Vertrauen etc. oder wirklich "Liebe", wie auch immer man sie definiert?
Hat denn hierzu vielleicht noch jemand eine Meinung?
Wie weit ist es normal, dass bei einer langjährigen Beziehung irgendwann die Gefühle eher nur noch in die Richtung sehr gute Freunde/ Familie (Familie trifft es vielleicht noch besser) gehen? Kann man damit trotzdem glücklich werden, wenn die Umstände/ Vertrauen/... passen (wenn man z. B. irgendwelche Verliebtheits-Gefühle anderen gegenüber doch irgendwann wieder vergessen könnte)? Aber Gefühle, die in dieser Form weg sind, werden auch nicht wieder kommen, vor allem, wenn es schon länger ist und eben NICHT der andere Mann/ Verliebtheit die Ursache dafür ist, sondern beides eher unabhängig voneinander passiert ist?
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #19
Wenn du emotional an diesem Punkt bist und bereits anfängst, dich 'umzusehen', dich zu verlieben, etc. dann wäre das für mich persönlich der Zeitpunkt, zu dem ein Schlussstrich erfolgen sollte (was du getan hast). Du kannst so nicht in der Richtung, in die du willst, weitermachen, er hat eine Partnerin, die sich eigentlich aus der Beziehung verabschiedet hat. Das führt doch zu nichts. Wenn du jetzt schlussmachst, könnt ihr beide neue Partner finden, die besser zu euch passen.

Ich denke schon, dass in vielen Situationen die Liebe wiederkommen kann, wenn man ihr dafür Raum gibt und daran arbeitet. Was dagegenspricht ist, dass du bereits seit Jahren auf Abstand gegangen bist und dich immer weiter entfernt hast. Falls ihr weitermachen wollt, würde ich dir/euch eine Paartherapie ans Herz legen. Einerseits um auszuloten, wie viele Gefühle wirklich noch da sind und die Beziehung wiederzubeleben und andererseits um gegebenenfalls die Trennung begleiten zu lassen.
 
L
Benutzer190686  (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #20
Wenn du emotional an diesem Punkt bist und bereits anfängst, dich 'umzusehen', dich zu verlieben, etc. dann wäre das für mich persönlich der Zeitpunkt, zu dem ein Schlussstrich erfolgen sollte (was du getan hast). Du kannst so nicht in der Richtung, in die du willst, weitermachen, er hat eine Partnerin, die sich eigentlich aus der Beziehung verabschiedet hat. Das führt doch zu nichts. Wenn du jetzt schlussmachst, könnt ihr beide neue Partner finden, die besser zu euch passen.

Ich denke schon, dass in vielen Situationen die Liebe wiederkommen kann, wenn man ihr dafür Raum gibt und daran arbeitet. Was dagegenspricht ist, dass du bereits seit Jahren auf Abstand gegangen bist und dich immer weiter entfernt hast. Falls ihr weitermachen wollt, würde ich dir/euch eine Paartherapie ans Herz legen. Einerseits um auszuloten, wie viele Gefühle wirklich noch da sind und die Beziehung wiederzubeleben und andererseits um gegebenenfalls die Trennung begleiten zu lassen.
Nochmal danke für deine Einschätzung dazu! :smile:
 
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