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Benutzer190686 (32)
Ist noch neu hier
- #1
Hallo,
ich bin momentan ziemlich durcheinander und weiß nicht, was ich machen soll.
Ich war die letzten 8 Jahre in einer festen Beziehung und fast genauso lange kenne ich einen anderen Mann. Kennen durch seine Tätigkeit, die für ihn Beruf, für mich privat ist, wodurch wir uns immer grob zwischen einmal pro Woche und alle drei Monate gesehen haben.
Eigentlich ist er grundsätzlich sehr distanziert, zurückhaltend und ernst, anderer Kundschaft gegenüber und privat hat er kaum Kontakte. Ist auch ein Workaholic/ das lässt sich berufsbedingt nicht wirklich vermeiden. Bei anderen macht er einfach ohne viel Worte seine Arbeit, lässt nichts privates von sich selbst durchdringen und fragt auch andere nichts privates.
Mit mir hat er sich über die Jahre immer mehr unterhalten, teils auch scherzhaft. Er fragte mich auch ab und zu Privates (nichts extrem privates, wäre bei anderen ganz normal, aber andere fragt er eben nie so etwas). Fragte mich auch Sachen, aus denen ersichtlich wurde, dass er Dinge von mir weiß, die ich ihm nicht erzählt habe und die er auch nur schwer "nebenbei zufällig" erfahren haben kann und ich Ewigkeiten darüber nachgedacht habe, woher er das weiß und warum es ihn scheinbar interessiert. Wenn wir uns unterhalten, fühlt es sich einfach vertraut an. Er ist beruflich inzwischen extrem ausgelastet und man hört immer öfter, dass er für viele Kunden nicht mehr/ oft nicht erreichbar ist. Für mich war bisher eigentlich immer erreichbar.
Soweit andere das ab und zu mitbekommen haben, sagten sie schon oft, dass ich offensichtlich "Priorität" habe und er mit mir eben sogar mal scherzhaft redet, während andere ihm "jedes Wort aus der Nase ziehen" müssen.
Dass ich vergeben war, wusste er immer.
Ich habe lange Zeit zwar ab und zu darüber nachgedacht, aber nicht zu intensiv. Seit ein paar Monaten denke ich aber plötzlich sehr viel darüber nach und er geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf. Von meinem Partner habe ich mich inzwischen getrennt, wobei das aufgrund äußerer Umstände nicht ganz so einfach ist und die Trennung noch nicht "bekannt"/ offiziell ist. Also aktuell nicht so, dass der Andere es zufällig erfahren könnte.
In letzter Zeit habe ich mich mit ein paar guten Freunden zum ersten Mal darüber unterhalten und ihnen etwas dazu erzählt, was in unseren Gesprächen vor kam/ was er gefragt hat. Gestern fragte mich daraufhin jemand: "Und da überlegst du ernsthaft seit Jahren, warum ihn das interessiert? Wie viele oder wie deutlichere Hinweise soll er dir denn noch geben??"
Soo deutlich kam es mir jetzt nicht vor. Ich habe aber tatsächlich auch seit Jahren immer wieder überlegt, ob sich einfach zusätzlich zum Beruflichen ein bisschen Freundschaft entwickelt hat oder ob er tatsächlich mehr wollen würde. Und für seine Verhältnisse/ wie er anderen gegenüber ist, ist es irgendwie schon deutlich, das stimmt. Für einen anderen Mann wäre es das nicht.
Er selbst hat in Bezug auf sich selbst kaum was persönliches gesagt (ich habe mich aber auch nie getraut, etwas zu fragen). Auch von seinen bisherigen Beziehungen wusste ich bisher gar nichts. Vor kurzem habe ich zufällig über einen gemeinsamen Bekannten (wahrscheinlich der Einzige, der überhaupt etwas Privates von ihm weiß außer der Familie) erfahren, dass er immer mal wieder kurze Beziehungen hatten, die aber nach kurzer Zeit immer daran scheiterten, dass er nie Zeit für die Freundinnen hatten und diese dann irgendwann sagten, dann brauchen sie ihn gleich nicht. Vor zwei Monaten war der Stand, dass er seit kurzem wieder eine hatte (mit dem Zusatz, mal sehen, wie lange diesmal, klang nicht danach, als wäre derjenige davon überzeugt, dass es bei ihr anders läuft als bei den letzten). Ob das jetzt noch aktuell ist, weiß ich nicht.
Dadurch stellen sich mir die Fragen: Ist er überhaupt nicht beziehungskompatibel/ nicht bereit, jemanden in sein Leben zu lassen? Oder waren diese bisherigen Beziehungen nichts Ernstes und er deshalb nicht bereit, sich dafür in irgendeiner Weise einzuschränken und sich Zeit zu nehmen? War nicht die Richtige dabei?
Jetzt überlege ich, ob und wie ich die Initiative ergreifen soll. Auf "normalem" Weg funktioniert nicht. Zum Einen, weil wir uns seit Jahren kennen und er jetzt nicht wirklich damit rechnen würde/ ich wohl kaum hingehen kann und sagen "Ach übrigens, ich bin jetzt Single, ..." und zum Anderen kann man mit ihm nicht "einfach so" was Privates arrangieren, ganz abgesehen davon, dass er eigentlich nie Zeit hat, außer, er würde sich die absolut bewusst nehmen. Ich habe leider auch keine Ahnung, wie sich die bisherigen Beziehungen für ihn ergeben haben.
Momentan überlege ich, auf Ratschlag von einem Freund, ihm einen Brief zu schreiben. Keinen richtigen Liebesbrief, das wäre völlig überzogen, da ich selbst nicht wirklich weiß, wie ich meine Gefühle einordnen soll. Ich weiß nur, dass ich seit Monaten nur noch ständig an ihn denke und mir eine Beziehung tatsächlich vorstellen könnte, jedoch nicht weiß, ob das auch nur ansatzweise funktionieren könnte oder eben so laufen würde wie bei seinen bisherigen.
Wenn, dann würde ich in dem Brief irgendwie schreiben, dass ich eben sehr viel an ihn denke momentan, deshalb ziemlich durcheinander bin und ihn gerne näher privat kennenlernen würde und eben nicht mehr in einer Beziehung bin. Und dass es aber auch völlig in Ordnung wäre, wenn er das nicht möchte und ich hoffe, dass wir dann unser Verhältnis, wie es bisher ist, trotzdem aufrechterhalten könnten und es "freundschaftlich" bleibt.
Das wäre auch tatsächlich in Ordnung, wenn ich eben wüsste, dass er nicht mehr von mir will/ sich das nicht vorstellen kann, und mein Gefühl diesbezüglich (und das von anderen, die es mitbekommen haben) falsch war.
Aber diese Ungewissheit macht mich fertig. Wenn ich gar nichts mache, denke ich wahrscheinlich die nächsten 100 Jahre über ihn nach und darüber, "was wäre, wenn...".
Achso, die Trennung von meinem bisherigen Partner ist auch hauptsächlich deshalb, weil ich tatsächlich seit Monaten nur noch über diese Sache nachdenke... Wobei ich mir da leider auch nicht so sicher bin, weil es irgendwie schon gewissermaßen immer noch "Liebe" ist, nach der langen Zeit... er ist mir sehr wichtig, aber die richtigen starken Gefühle sind nicht mehr da. Er würde die Beziehung auch immer noch wollen. Aber ich denke, dass ich so sehr über jemand anderes nachdenke und mir eigentlich auch eine Beziehung/ erst mal ein näheres Kennenlernen wünsche, zeigt auch, dass diese Beziehung nicht mehr das ist, was ich möchte, und das nicht mehr fair wäre, oder?
Vielleicht hat ja jemand irgendeine Idee oder Ratschlag :/
Viele Grüße
Liona
ich bin momentan ziemlich durcheinander und weiß nicht, was ich machen soll.
Ich war die letzten 8 Jahre in einer festen Beziehung und fast genauso lange kenne ich einen anderen Mann. Kennen durch seine Tätigkeit, die für ihn Beruf, für mich privat ist, wodurch wir uns immer grob zwischen einmal pro Woche und alle drei Monate gesehen haben.
Eigentlich ist er grundsätzlich sehr distanziert, zurückhaltend und ernst, anderer Kundschaft gegenüber und privat hat er kaum Kontakte. Ist auch ein Workaholic/ das lässt sich berufsbedingt nicht wirklich vermeiden. Bei anderen macht er einfach ohne viel Worte seine Arbeit, lässt nichts privates von sich selbst durchdringen und fragt auch andere nichts privates.
Mit mir hat er sich über die Jahre immer mehr unterhalten, teils auch scherzhaft. Er fragte mich auch ab und zu Privates (nichts extrem privates, wäre bei anderen ganz normal, aber andere fragt er eben nie so etwas). Fragte mich auch Sachen, aus denen ersichtlich wurde, dass er Dinge von mir weiß, die ich ihm nicht erzählt habe und die er auch nur schwer "nebenbei zufällig" erfahren haben kann und ich Ewigkeiten darüber nachgedacht habe, woher er das weiß und warum es ihn scheinbar interessiert. Wenn wir uns unterhalten, fühlt es sich einfach vertraut an. Er ist beruflich inzwischen extrem ausgelastet und man hört immer öfter, dass er für viele Kunden nicht mehr/ oft nicht erreichbar ist. Für mich war bisher eigentlich immer erreichbar.
Soweit andere das ab und zu mitbekommen haben, sagten sie schon oft, dass ich offensichtlich "Priorität" habe und er mit mir eben sogar mal scherzhaft redet, während andere ihm "jedes Wort aus der Nase ziehen" müssen.
Dass ich vergeben war, wusste er immer.
Ich habe lange Zeit zwar ab und zu darüber nachgedacht, aber nicht zu intensiv. Seit ein paar Monaten denke ich aber plötzlich sehr viel darüber nach und er geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf. Von meinem Partner habe ich mich inzwischen getrennt, wobei das aufgrund äußerer Umstände nicht ganz so einfach ist und die Trennung noch nicht "bekannt"/ offiziell ist. Also aktuell nicht so, dass der Andere es zufällig erfahren könnte.
In letzter Zeit habe ich mich mit ein paar guten Freunden zum ersten Mal darüber unterhalten und ihnen etwas dazu erzählt, was in unseren Gesprächen vor kam/ was er gefragt hat. Gestern fragte mich daraufhin jemand: "Und da überlegst du ernsthaft seit Jahren, warum ihn das interessiert? Wie viele oder wie deutlichere Hinweise soll er dir denn noch geben??"
Soo deutlich kam es mir jetzt nicht vor. Ich habe aber tatsächlich auch seit Jahren immer wieder überlegt, ob sich einfach zusätzlich zum Beruflichen ein bisschen Freundschaft entwickelt hat oder ob er tatsächlich mehr wollen würde. Und für seine Verhältnisse/ wie er anderen gegenüber ist, ist es irgendwie schon deutlich, das stimmt. Für einen anderen Mann wäre es das nicht.
Er selbst hat in Bezug auf sich selbst kaum was persönliches gesagt (ich habe mich aber auch nie getraut, etwas zu fragen). Auch von seinen bisherigen Beziehungen wusste ich bisher gar nichts. Vor kurzem habe ich zufällig über einen gemeinsamen Bekannten (wahrscheinlich der Einzige, der überhaupt etwas Privates von ihm weiß außer der Familie) erfahren, dass er immer mal wieder kurze Beziehungen hatten, die aber nach kurzer Zeit immer daran scheiterten, dass er nie Zeit für die Freundinnen hatten und diese dann irgendwann sagten, dann brauchen sie ihn gleich nicht. Vor zwei Monaten war der Stand, dass er seit kurzem wieder eine hatte (mit dem Zusatz, mal sehen, wie lange diesmal, klang nicht danach, als wäre derjenige davon überzeugt, dass es bei ihr anders läuft als bei den letzten). Ob das jetzt noch aktuell ist, weiß ich nicht.
Dadurch stellen sich mir die Fragen: Ist er überhaupt nicht beziehungskompatibel/ nicht bereit, jemanden in sein Leben zu lassen? Oder waren diese bisherigen Beziehungen nichts Ernstes und er deshalb nicht bereit, sich dafür in irgendeiner Weise einzuschränken und sich Zeit zu nehmen? War nicht die Richtige dabei?
Jetzt überlege ich, ob und wie ich die Initiative ergreifen soll. Auf "normalem" Weg funktioniert nicht. Zum Einen, weil wir uns seit Jahren kennen und er jetzt nicht wirklich damit rechnen würde/ ich wohl kaum hingehen kann und sagen "Ach übrigens, ich bin jetzt Single, ..." und zum Anderen kann man mit ihm nicht "einfach so" was Privates arrangieren, ganz abgesehen davon, dass er eigentlich nie Zeit hat, außer, er würde sich die absolut bewusst nehmen. Ich habe leider auch keine Ahnung, wie sich die bisherigen Beziehungen für ihn ergeben haben.
Momentan überlege ich, auf Ratschlag von einem Freund, ihm einen Brief zu schreiben. Keinen richtigen Liebesbrief, das wäre völlig überzogen, da ich selbst nicht wirklich weiß, wie ich meine Gefühle einordnen soll. Ich weiß nur, dass ich seit Monaten nur noch ständig an ihn denke und mir eine Beziehung tatsächlich vorstellen könnte, jedoch nicht weiß, ob das auch nur ansatzweise funktionieren könnte oder eben so laufen würde wie bei seinen bisherigen.
Wenn, dann würde ich in dem Brief irgendwie schreiben, dass ich eben sehr viel an ihn denke momentan, deshalb ziemlich durcheinander bin und ihn gerne näher privat kennenlernen würde und eben nicht mehr in einer Beziehung bin. Und dass es aber auch völlig in Ordnung wäre, wenn er das nicht möchte und ich hoffe, dass wir dann unser Verhältnis, wie es bisher ist, trotzdem aufrechterhalten könnten und es "freundschaftlich" bleibt.
Das wäre auch tatsächlich in Ordnung, wenn ich eben wüsste, dass er nicht mehr von mir will/ sich das nicht vorstellen kann, und mein Gefühl diesbezüglich (und das von anderen, die es mitbekommen haben) falsch war.
Aber diese Ungewissheit macht mich fertig. Wenn ich gar nichts mache, denke ich wahrscheinlich die nächsten 100 Jahre über ihn nach und darüber, "was wäre, wenn...".
Achso, die Trennung von meinem bisherigen Partner ist auch hauptsächlich deshalb, weil ich tatsächlich seit Monaten nur noch über diese Sache nachdenke... Wobei ich mir da leider auch nicht so sicher bin, weil es irgendwie schon gewissermaßen immer noch "Liebe" ist, nach der langen Zeit... er ist mir sehr wichtig, aber die richtigen starken Gefühle sind nicht mehr da. Er würde die Beziehung auch immer noch wollen. Aber ich denke, dass ich so sehr über jemand anderes nachdenke und mir eigentlich auch eine Beziehung/ erst mal ein näheres Kennenlernen wünsche, zeigt auch, dass diese Beziehung nicht mehr das ist, was ich möchte, und das nicht mehr fair wäre, oder?
Vielleicht hat ja jemand irgendeine Idee oder Ratschlag :/
Viele Grüße
Liona