Entfernung- was ist realistisch

PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen,

Ich bin jetzt schon fast 5 Jahre mit meinem Freund zusammen.
Die ersten zwei Jahre unserer Beziehung führten wir auf 500 km Entfernung. Ich muss sagen das es gut funktionierte und es durchaus auch Vorteile haben kann. Aber natürlich auch große Nachteile.
Nach den zwei Jahren haben wir zwei Jahre lang zusammen gewohnt, und nun mussten sich unsere Wege durch meine Selbstständigkeit und sein Studium wieder trennen. 600 km sind es dieses mal.
An sich würden wir das wieder schaffen aber dieses mal soll es 5 Jahre dauern.
Er macht ein Studium in Kombination macht er den Berufspiloten- sein Lebenstraum.
Die Piloten Sache würde 1 1/2 Jahre dauern.
Beim Studium handelt es sich unter anderem von 1-2 Jahren im Ausland. (Mal angenommen ich würde hier meine Werkstatt aufgegeben und zu ihm ziehen, dann wär er ja wieder woanders)

Außerdem hat er seine Probleme beim Studium. Es macht ihm eigentlich keinen Spaß, es ist zu viel und zu schwer. Vor allem hat er durch den Piloten natürlich auch keine Semester Ferien.
Also ich halte das Studium schlecht für ihn selbst, weil er sehr viel Zeit dafür aufwenden muss und das was er eigentlich machen will, vielleicht zu kurz kommt.
Mit 2 Jahren Fernbeziehung könnte ich leben, aber mit 5 Jahren??
Er meint immer wenn man zwei Jahre schafft, dann schafft man auch 5 Jahre und für ihn sei das gar nicht so schlimm wie für mich.

Wir hatten mittlerweile sogar schon das Thema Kinder. Ich werde dieses Jahr "schon" 26 Jahre alt. Bis man in 5 Jahren dann erst mal zusammen zieht, ich habe Angst das man dann in "Zeitdruck" gerät was die Kinder Sache angeht. Ich will ja auch die Möglichkeit haben zu entscheiden wann es passt. Er wollte immer schon zwei Kinder, was ich dann schon langsam unrealistisch finde.

Ich weiß jetzt gar nicht was ich machen soll, er fühlt sich von mir unter Druck gesetzt weil ich ihm auch schon sagte was ich davon halte und wie es mir dabei geht.
Ich will ihn auch gar nicht unter Druck setzen aber auf der anderen Seite beeinflusst seine Entscheidung ja mich genau so?

Ich habe die Befürchtung das er das ganze noch weiter in die Länge zieht wenn die nächsten Prüfungen nichts werden statt zu sagen er lässt das mit dem Studium und konzentriert sich auf den Piloten. Ich denke seine Eltern setzen ihn da auch etwas unter Druck.

Ich weiß das ich jetzt erst mal abwarten sollte aber ich hatte gehofft das ich hier vielleicht noch einen guten Ratschlag bekommen könnte.
Danke schon mal im vorraus.
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #2
Also 5 Jahre eine Fernbeziehung führen ist ja wirklich keine Kleinigkeit. Vor allem wenn ihr jetzt durch das zusammenwohnen aneinander gewohnt wart. Euer Leben ändert sich nochmal komplett und eine gewisse Beziehungsprobe wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit werden.

Aber ich denke, da müsst ihr eine gemeinsame Lösung finden. Ihm das Studium auszureden halte ich für keine gute Idee, auch wenn deine Meinung darüber vielleicht gerechtfertigt ist. Aber im Endeffekt muss er alleine entscheiden ob er das Studium will oder nicht. Du kannst ihm natürlich deine Meinung und Bedenken mitteilen, doch die Entscheidung liegt bei ihm.
 
C
Benutzer157234  (37) Meistens hier zu finden
  • #3
Ich finds vollkommen okay, dass du es angesprochen hast und eben deine Ängste und Bedenken äußerst. Generell bin ich kein Freund davon, solche gravierenden Dinge in Watte zu packen, damit sich der andere auch bloß nicht unter Druck gesetzt gefühlt. Wofür? Du hast diesen Druck ja auch und wie du richtig sagst, beeinflusst dich seine Planung erheblich, also hast du meiner Meinung nach auch ein Recht darauf, die Dinge so knallhart auf den Tisch zu bringen, wie du sie eben empfindest.

Ich kann dir keinen konkreten Rat geben, denn an sich kannst du dich nur dazwischen entscheiden, zu warten oder das Ganze eben zu beenden. Hast du ihm gesagt, dass 2 Jahre für dich okay wären? Wenn das Studium eh nicht so sein Ding ist, könnte sich daraus ja auch für ihn ein Kompromiss ergeben. Wie sieht er denn eure langfristige Planung auch in Sachen Kinder? Kann er deine Sorgen da nachvollziehen? Ich kann deiner zeitlichen Logik nämlich problemlos folgen.

Ich würde wohl für mich abwägen, WIE ausgeprägt mein Kinderwunsch ist und mir genau überlegen, wie da meine Prioritäten liegen. Sei da ruhig ganz ehrlich zu dir selbst. Wenn du in absehbarer Zeit Kinder willst, das aber mit seiner Lebensplanung nicht zu vereinbaren ist, hast du eben nur zwei Möglichkeiten: Deine Wünschen hintenanstellen oder die Beziehung beenden und einen passenderen Partner suchen. An sich gehts ja immer darum, die eigenen Prioritäten mit denen des Partner abzuwiegen und anhand dessen Entscheidungen zu treffen. Davon abgesehen frage ich mich auch gerade, wo denn SEINE Einschnitte in der ganzen Sache liegen. Derzeit lesen wir ja nur wo du dich überall verbiegen musst. Was sind das bei ihm für Dinge? Auch etwas, das ich in meine Entscheidung einbeziehen würde.
 
PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Ich finds vollkommen okay, dass du es angesprochen hast und eben deine Ängste und Bedenken äußerst. Generell bin ich kein Freund davon, solche gravierenden Dinge in Watte zu packen, damit sich der andere auch bloß nicht unter Druck gesetzt gefühlt. Wofür? Du hast diesen Druck ja auch und wie du richtig sagst, beeinflusst dich seine Planung erheblich, also hast du meiner Meinung nach auch ein Recht darauf, die Dinge so knallhart auf den Tisch zu bringen, wie du sie eben empfindest.

Ich kann dir keinen konkreten Rat geben, denn an sich kannst du dich nur dazwischen entscheiden, zu warten oder das Ganze eben zu beenden. Hast du ihm gesagt, dass 2 Jahre für dich okay wären? Wenn das Studium eh nicht so sein Ding ist, könnte sich daraus ja auch für ihn ein Kompromiss ergeben. Wie sieht er denn eure langfristige Planung auch in Sachen Kinder? Kann er deine Sorgen da nachvollziehen? Ich kann deiner zeitlichen Logik nämlich problemlos folgen.

Ich würde wohl für mich abwägen, WIE ausgeprägt mein Kinderwunsch ist und mir genau überlegen, wie da meine Prioritäten liegen. Sei da ruhig ganz ehrlich zu dir selbst. Wenn du in absehbarer Zeit Kinder willst, das aber mit seiner Lebensplanung nicht zu vereinbaren ist, hast du eben nur zwei Möglichkeiten: Deine Wünschen hintenanstellen oder die Beziehung beenden und einen passenderen Partner suchen. An sich gehts ja immer darum, die eigenen Prioritäten mit denen des Partner abzuwiegen und anhand dessen Entscheidungen zu treffen. Davon abgesehen frage ich mich auch gerade, wo denn SEINE Einschnitte in der ganzen Sache liegen. Derzeit lesen wir ja nur wo du dich überall verbiegen musst. Was sind das bei ihm für Dinge? Auch etwas, das ich in meine Entscheidung einbeziehen würde.


Danke erst mal für eure antworten.
Was ich vielleicht noch erwähnen sollte, vor einiger Zeit wollte ich die Sache mit ihm beenden, nicht weil ich oder er keine Gefühle haben, sondern unter anderem die Entfernung auf diese Dauer. Mir ging es mehr als schlecht mit dieser Entscheidung und er fuhr noch am gleichen Tag zu mir und schwänzte eine ganze Woche die Uni. Er sagte sogar das er das Studium schmeißt wenn ich es deshalb beende wollte.
Ich will nicht das er es für mich schmeißt, und da ist in mir auch ein Konflikt.

Das Kinderwunsch Thema steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen, ich hatte eigentlich immer gesagt das ich keine möchte. Aber da ändert sich gerade halt einiges bei mir.
Gefühlsmäßig meinte er würde er am liebsten sofort eine Familie mit mir gründen.

Das die zwei Jahre kein Problem sind weiß er. Er sagte auch das es eine Option sei. Allerdings wirkt es nicht wirklich so als sei das wirklich eine Option für ihn.

Ich hoffe ich hab nichts vergessen :grin:
 
C
Benutzer157234  (37) Meistens hier zu finden
  • #5
Danke erst mal für eure antworten.
Was ich vielleicht noch erwähnen sollte, vor einiger Zeit wollte ich die Sache mit ihm beenden, nicht weil ich oder er keine Gefühle haben, sondern unter anderem die Entfernung auf diese Dauer. Mir ging es mehr als schlecht mit dieser Entscheidung und er fuhr noch am gleichen Tag zu mir und schwänzte eine ganze Woche die Uni. Er sagte sogar das er das Studium schmeißt wenn ich es deshalb beende wollte.
Ich will nicht das er es für mich schmeißt, und da ist in mir auch ein Konflikt.

Das Kinderwunsch Thema steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen, ich hatte eigentlich immer gesagt das ich keine möchte. Aber da ändert sich gerade halt einiges bei mir.
Gefühlsmäßig meinte er würde er am liebsten sofort eine Familie mit mir gründen.

Das die zwei Jahre kein Problem sind weiß er. Er sagte auch das es eine Option sei. Allerdings wirkt es nicht wirklich so als sei das wirklich eine Option für ihn.

Ich hoffe ich hab nichts vergessen :grin:

Wenn der Kinderwunsch noch so zart ist, würde ich persönlich diese Fernbeziehung erstmal mitgehen, mir selbst aber auch zeitliche "Etappenziele" setzen und mich immer wieder ehrlich reflektieren, wie es mir WIRKLICH damit geht, wie ich meine Prioritäten setze, welche das sind usw. Mach dir selbst klar, was du wann wirklich willst und behalte das im Hinterkopf. Wäge von Zeit zu Zeit ab, ob das noch immer dem aktuellen Stand entspricht und sei da wirklich ehrlich zu dir selbst und deinen Absichten und Bedürfnissen. So vermeidest du, dass plötzlich 5 Jahre vergangen sind und dir die Dinge aus der Hand geglitten sind und du schlussendlich unglücklich bist, weil du deine eigenen Bedürfnisse verdrängt hast.
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Dir wird nichts anderes übrig bleiben als jetzt das beste aus deiner Situation zu machen!

Ja es ist doof und blöd wenn einen gleich Jahre trennen... dennoch ist es ja für seine Gesicherte Zukunft und letztlich auch für deine...

Halt den Kopf hoch und bleib dran unterstützt euch wo und wie es geht, du schaffst das...

Ich wünsche es dir auf jeden Fall:smile:

Bleib Stark und glaub an das was du dir so wünschst:rose:
 
Vegaa
Benutzer173251  (35) Meistens hier zu finden
  • #7
Ich kann deine Probleme und Gedanken voll und ganz nachvollziehen, ich stehe aber dem Thema allgemein ziemlich kritisch gegenüber, weil ich selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht habe, da ich 5 Jahre lang selbst eine Fernbeziehung geführt habe. Und das hat auch die 5 Jahre gut funktioniert.
Der Grund, weswegen ich dem seitdem sehr kritisch gegenüberstehe, ist der zeitliche Aspekt und die Tatsache, dass der Schritt von einer Fernbeziehung zum gemeinsamen Wohnen noch sehr viel größer als im "Normalfall" ist. So lange man eine Fernbeziehung führt, läuft die Beziehung anders als sonst: Man plant ständig, wie und wann man das nächste Treffen einplant, plant den ganzen Alltag nach den wenigen Momenten, die man gemeinsam hat, nimmt sich dann auch wirklich die Zeit füreinander, weil man in einer Fernbeziehung weiß, wie wertvoll die gemeinsame Zeit ist, usw.. Das hat also alles etwas Gutes, aber auch etwas "Schlechtes" - den Zeitpunkt, in dem man endlich zusammenziehen kann, denn der Schritt rüttelt das bisherige Leben gewaltig auf. Und egal wie gut man sich die letzten Jahr kennengelernt hat, ab jetzt lernt man nicht nur den Partner von ganz anderen Seiten kennen, sondern muss auch selbst schauen, wie man mit einer "normalen" Beziehung jetzt umgehen lernt. Denn, so komisch das klingt, ist das gar nicht so selbstverständlich.

So sehr ich die Zeiten während der Fernbeziehung gehasst hatte, in denen ich meine Ex 4, 5 Wochen lang nicht sehen und berühren konnte, so sehr war ich nach dem Zusammenziehen nach den ersten Wochen damit überfordert, wie viel ich sie sah. Das war zwar nicht weiter tragisch, sorgte dann aber doch schnell für Ernüchterung, dass auch das Zusammenziehen nicht ganz so toll ist, wie ich mir das in der Fernbeziehung immer vorgestellt hatte. Z.B. vermisste ich auf einmal die Zeit für mich allein, da ich ein Mensch bin, der das dringend braucht. Ich mochte das Gefühl nicht, immer meine Ex auf einmal in meine Unternehmungen mitzuberücksichtigen. Weil ich irgendwie nach ein paar Wochen dazu neigte, meine Ex etwas links liegen zu lassen, weil ich damit überfordert war, wie oft sie jetzt in meiner Nähe war.

Hinzu kam, dass ich erst mit dem Zusammenziehen bemerkt hatte, wie krass unterschiedlich wir als Menschen einfach waren. Eben weil viele Dinge erst dann ersichtlich wurden, als es keine Fernbeziehung mehr war. Zusammen zu wohnen ist eben immer ein großer Schritt. Und der Schritt ist umso größer, wenn man sich auf einmal nicht wie "normale" Paare "nur" 1, 2 Mal die Woche sieht, sondern viel seltener.

Zwar gab es am Ende auch andere Gründe zur Trennung, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Diskrepanzen zwischen uns keiner der Gründe war, und diese erst mit dem Zusammenziehen richtig zur Geltung kamen und ich letztlich das Zusammenwohnen gerne wieder gegen die Fernbeziehung eingetauscht hätte. Und dafür habe ich dann letztlich 5 Jahre mit Warten "verloren".

Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir hier nicht den Mut und die Hoffnung nehmen. Es ist natürlich gut möglich, dass das bei euch ganz anders ist und ihr auch einfach besser zusammen passt, als es meine Ex und ich getan hatten. Ich wollte nur meine Erfahrung zum Thema eine lange Zeit eine Fernbeziehung zu führen weitergeben. Und ich sehe hier auch einige Parallelen zu unserer Fernbeziehung damals. Auch bei uns waren schon Kinder und Hochzeit im Gespräch. Und da ich letztlich die 5 Jahre an die Fernbeziehung "verloren" habe (ich setze das extra in "", weil verloren da nicht der richtige Begriff ist, ich habe ja auch vieles gelernt und viele schöne Moment gehabt), wollte ich mir das hier auch mal von der Seele schreiben.

Einen richtigen Rat kann ich dir hier auch gar nicht geben, weil das einfach zu individuell von den Personen, den Gefühlen und der Beziehung abhängig ist. Ich würde eben nur nicht vergessen, dass bei all den schönen Vorstellungen der gemeinsamen Zukunft die Realität letztlich doch ganz anders aussehen kann. Und dann ärgert man sich was drüber, dass man so lange gewartet hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
cr4nberry
Benutzer68557  (34) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #8
Ich kann deine Probleme und Gedanken voll und ganz nachvollziehen, ich stehe aber dem Thema allgemein ziemlich kritisch gegenüber, weil ich selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht habe, da ich 5 Jahre lang selbst eine Fernbeziehung geführt habe. Und das hat auch die 5 Jahre gut funktioniert.
Der Grund, weswegen ich dem seitdem sehr kritisch gegenüberstehe, ist der zeitliche Aspekt und die Tatsache, dass der Schritt von einer Fernbeziehung zum gemeinsamen Wohnen noch sehr viel größer als im "Normalfall" ist. So lange man eine Fernbeziehung führt, läuft die Beziehung anders als sonst: Man plant ständig, wie und wann man das nächste Treffen einplant, plant den ganzen Alltag nach den wenigen Momenten, die man gemeinsam hat, nimmt sich dann auch wirklich die Zeit füreinander, weil man in einer Fernbeziehung weiß, wie wertvoll die gemeinsame Zeit ist, usw.. Das hat also alles etwas Gutes, aber auch etwas "Schlechtes" - den Zeitpunkt, in dem man endlich zusammenziehen kann, denn der Schritt rüttelt das bisherige Leben gewaltig auf. Und egal wie gut man sich die letzten Jahr kennengelernt hat, ab jetzt lernt man nicht nur den Partner von ganz anderen Seiten kennen, sondern muss auch selbst schauen, wie man mit einer "normalen" Beziehung jetzt umgehen lernt. Denn, so komisch das klingt, ist das gar nicht so selbstverständlich.

So sehr ich die Zeiten während der Fernbeziehung gehasst hatte, in denen ich meine Ex 4, 5 Wochen lang nicht sehen und berühren konnte, so sehr war ich nach dem Zusammenziehen nach den ersten Wochen damit überfordert, wie viel ich sie sah. Das war zwar nicht weiter tragisch, sorgte dann aber doch schnell für Ernüchterung, dass auch das Zusammenziehen nicht ganz so toll ist, wie ich mir das in der Fernbeziehung immer vorgestellt hatte. Z.B. vermisste ich auf einmal die Zeit für mich allein, da ich ein Mensch bin, der das dringend braucht. Ich mochte das Gefühl nicht, immer meine Ex auf einmal in meine Unternehmungen mitzuberücksichtigen. Weil ich irgendwie nach ein paar Wochen dazu neigte, meine Ex etwas links liegen zu lassen, weil ich damit überfordert war, wie oft sie jetzt in meiner Nähe war.

Hinzu kam, dass ich erst mit dem Zusammenziehen bemerkt hatte, wie krass unterschiedlich wir als Menschen einfach waren. Eben weil viele Dinge erst dann ersichtlich wurden, als es keine Fernbeziehung mehr war. Zusammen zu wohnen ist eben immer ein großer Schritt. Und der Schritt ist umso größer, wenn man sich auf einmal nicht wie "normale" Paare "nur" 1, 2 Mal die Woche sieht, sondern viel seltener.

Zwar gab es am Ende auch andere Gründe zur Trennung, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Diskrepanzen zwischen uns keiner der Gründe war, und diese erst mit dem Zusammenziehen richtig zur Geltung kamen und ich letztlich das Zusammenwohnen gerne wieder gegen die Fernbeziehung eingetauscht hätte. Und dafür habe ich dann letztlich 5 Jahre mit Warten "verloren".

Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir hier nicht den Mut und die Hoffnung nehmen. Es ist natürlich gut möglich, dass das bei euch ganz anders ist und ihr auch einfach besser zusammen passt, als es meine Ex und ich getan hatten. Ich wollte nur meine Erfahrung zum Thema eine lange Zeit eine Fernbeziehung zu führen weitergeben. Und ich sehe hier auch einige Parallelen zu unserer Fernbeziehung damals. Auch bei uns waren schon Kinder und Hochzeit im Gespräch. Und da ich letztlich die 5 Jahre an die Fernbeziehung "verloren" habe (ich setze das extra in "", weil verloren da nicht der richtige Begriff ist, ich habe ja auch vieles gelernt und viele schöne Moment gehabt), wollte ich mir das hier auch mal von der Seele schreiben.

Einen richtigen Rat kann ich dir hier auch gar nicht geben, weil das einfach zu individuell von den Personen, den Gefühlen und der Beziehung abhängig ist. Ich würde eben nur nicht vergessen, dass bei all den schönen Vorstellungen der gemeinsamen Zukunft die Realität letztlich doch ganz anders aussehen kann. Und dann ärgert man sich was drüber, dass man so lange gewartet hat.

Ich seh es in der Sache genau wie du, aber wenn ich die TS richtig verstehe, haben die beiden ja schon 2 Jahre zusammen gewohnt.
 
Vegaa
Benutzer173251  (35) Meistens hier zu finden
  • #9
PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Ja zusammen wohnen ist schon anders, das stimmt.
Aber das einzige Problem bei uns war tatsächlich der Haushalt xD aber da er gerade ja ganz alleine wohnt lernt er jetzt nochmal alles von der anderen Seite kennen und hat schon gemeint das er mir einiges zugemutet hat xD ich denke das kann sich also auch nur bessern...
Ich muss jetzt einfach mal abwarten, vielleicht werden es gar keine 5 Jahre. Aber ich bin sooo furchbar ungeduldig xD
Jetzt heißt es wohl Zähne zusammen beißen...
Aber danke Vegaa für deinen langen Bericht und cr4nberry für deine Aufmerksamkeit :eek: :smile:
 
cr4nberry
Benutzer68557  (34) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #11
Ich würde es auch einfach erst mal versuchen. Wenn es für Euch oder einen von Euch gar nicht geht, findet ihr sicherlich eine Lösung, um euch die Zeit zu vereinfachen!
 
Chérie
Benutzer3806  (38) Meistens hier zu finden
  • #12
Ich finde den Ablauf - Zusammenwohnen und dann Fernbeziehung - eher schwer zu stemmen. Man vermisst den gemeinsamen Alltag schon sehr. Von den Haushaltsarbeiten einmal abgesehen... :ichsagnichts: Und 5 Jahre sind eine lange Zeit! Aus Erfahrung: ich würde es nicht auf die leichte Schulter nehmen oder wegreden. Was es hier von beiden Seiten braucht ist Offenheit gerade über Gefühle und Befürchtungen.
 
3
Benutzer111415  (31) Meistens hier zu finden
  • #13
Ich kann verstehen, dass du 5 Jahre Fernbeziehung doof findest. Das ist wirklich eine lange Zeit.

Aber zwei oder mehr Kinder könnt ihr auch noch locker haben, wenn ihr mit Anfang 30 zusammenzieht (oder wie alt ist er?). Verwandte bspw. haben sich mit Anfang 30 erst kennengelernt und mit Mitte 30 zwei Kinder bekommen.

Was studiert er denn? Braucht er das Studium?

Für seine Selbstständigkeit und euer harmonisches Zusammenleben kann es tatsächlich sehr gut sein, wenn er jetzt noch eine Zeit alleine wohnt und alles alleine machen muss.
 
PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
I
Aber zwei oder mehr Kinder könnt ihr auch noch locker haben, wenn ihr mit Anfang 30 zusammenzieht (oder wie alt ist er?). Verwandte bspw. haben sich mit Anfang 30 erst kennengelernt und mit Mitte 30 zwei Kinder bekommen.

Was studiert er denn? Braucht er das Studium?

Was mich daran stört ist das es zum einen immer unwahrscheinlicher wird das man überhaupt schwanger wird und man dann halt auch in ein alter kommt wo man sich dann nachher Stress macht. Ich bin eh ein Mensch der sich selbst schnell Druck macht...
Und ich persönlich will auch nicht gleich hintereinander Kinder bekommen.

Der Gedanke sich da nachher Druck machen zu müssen stresst mich jetzt schon.

Nein, das Studium braucht er im Grunde nicht. Hat ne Ausbildung als Triebwerk Mechaniker und das Studium wäre "Luft und Raumfahrt Technik". Gleichzeitig macht er den Piloten- was aber nichts mit dem Studium zutun hat. Er will halt was in der Hinterhand haben, wenn das mit dem Piloten mal nicht mehr gehen würde. (Gesundheitlich, Augen)
 
Zuletzt bearbeitet:
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #15
Was spricht dagegen dass du in seine Stadt ziehst?
 
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PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #16
Zum einen bin ich selbstständig mit einer Freundin zusammen, und sie hat eben die Räumlichen Möglichkeiten.
Wenn mein Freund weiß wo der dann mal arbeitet, dann würde ich meinen Teil der Werkstatt dorthin mitnehmen.

Macht aber noch keinen Sinn, da er zum einen eine winzige Wohnung hat (ich zahle gerade keine Miete und kann mir das auch zur Zeit noch nicht leisten) zum anderen zieht er ja in ca zwei Jahren ins Ausland für 1-2 Jahre. Danach geht es ja wieder ganz woanders hin- für einen Job.
Da macht es wenig Sinn jetzt alles aufzugeben, wenn er dann dauernd weg zieht. Ich benötige für meine Tätigkeit schwere Geräte, die ich nicht mal eben von einem Ort zum anderen schleppen kann.

Kompliziert, ich hoffe man versteht es xD
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #17
Uff, dann ist es wirklich kompliziert. Wie wär's wenn du dich für dich entscheidest wie lange du noch bereit wärst mit Kindern zu warten und würdest es ihm kommunizieren? Sonst bleibt mMn tatsächlich nur Trennung, da eure Lebensziele nicht wirklich zueinander passen.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #18
Habt Ihr eigentlich mal darüber gesprochen, was er beruflich nach den 5 Jahren machen will?
Da er studiert, zahlt er die Berufspilotenausbildung selber, nehme ich an. Das heißt, Ihr startet erst einmal mit einem Riesen-Haufen Schulden, falls die Eltern nicht sehr wohlhabend und ebenso freigebig sind. 1,5 Jahre? Das heißt, er macht lediglich die CPL? Euch ist klar, dass die verfügbaren Jobs da sehr begrenzt sind? Dass es durchaus vorkommt, dass sich die kleinen Biz-Airlines auch noch dafür bezahlen lassen, dass Dein Freund erforderliche Flugstunden sammelt.
Da Du ja anscheinend auch nicht so viel verdienst, dass Du Euch Beide und ggfs. weitere Kosten seines Berufs finanzieren kannst, könnte es auch da schwer werden.
Standorte, an denen Firmen angesiedelt sind, die Luft- und Raumfahrttechniker suchen, gibt es auch nicht so viele. Das gleiche Problem habt Ihr, wenn er die ATPL macht. Willst Du denn, wenn sich bei ihm ein Job längerfristig ergibt, mit ihm ziehen?

Was ich damit sagen will: ich würde mich nicht d'rauf verlassen, dass Ihr in 5 Jahren gleich sofort mit Basteln und Familie beginnen könnt, sondern auch da u.U. noch einige Hürden und Verzögerungen auf Euch warten.

Das würde ich gut absprechen und überlegen.
 
PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #19
Uff, dann ist es wirklich kompliziert. Wie wär's wenn du dich für dich entscheidest wie lange du noch bereit wärst mit Kindern zu warten und würdest es ihm kommunizieren? Sonst bleibt mMn tatsächlich nur Trennung, da eure Lebensziele nicht wirklich zueinander passen.

Ja das Versuche ich, bzw wir. Gerade kann ich daran nichts ändern, also Versuche ich abzuwarten. Was nicht einfach ist..
Aber meine Gedanken sind für ihn immer "frei zugänglich" :grin:

Habt Ihr eigentlich mal darüber gesprochen, was er beruflich nach den 5 Jahren machen will?
Da er studiert, zahlt er die Berufspilotenausbildung selber, nehme ich an. Das heißt, Ihr startet erst einmal mit einem Riesen-Haufen Schulden, falls die Eltern nicht sehr wohlhabend und ebenso freigebig sind. 1,5 Jahre? Das heißt, er macht lediglich die CPL? Euch ist klar, dass die verfügbaren Jobs da sehr begrenzt sind? Dass es durchaus vorkommt, dass sich die kleinen Biz-Airlines auch noch dafür bezahlen lassen, dass Dein Freund erforderliche Flugstunden sammelt.
Da Du ja anscheinend auch nicht so viel verdienst, dass Du Euch Beide und ggfs. weitere Kosten seines Berufs finanzieren kannst, könnte es auch da schwer werden.
Standorte, an denen Firmen angesiedelt sind, die Luft- und Raumfahrttechniker suchen, gibt es auch nicht so viele. Das gleiche Problem habt Ihr, wenn er die ATPL macht. Willst Du denn, wenn sich bei ihm ein Job längerfristig ergibt, mit ihm ziehen?

Was ich damit sagen will: ich würde mich nicht d'rauf verlassen, dass Ihr in 5 Jahren gleich sofort mit Basteln und Familie beginnen könnt, sondern auch da u.U. noch einige Hürden und Verzögerungen auf Euch warten.

Das würde ich gut absprechen und überlegen.

Da ist aber jemand gut informiert :what:
Stimmt schon alles was du sagst. Er hat schon Ersparnisse, aber natürlich nicht die ganze Summe.
Ist echt schwierig alles :frown:
Hälst du es für sinnvoll das Studium zu machen??

Also wenn er mal weiß wo er eine Festanstellung bekommt würde ich auf jeden Fall umziehen. Aber ich kann jetzt nicht alle paar Jahre meinen Standort wechseln.

Oben war noch ne Frage wie alt er ist, auch 25 Jahre.

Also jetzt mal realistisch. Ich glaube dass ich mich oben vertan habe. Es sind insgesamt 5 Jahre, also jetzt noch gute 4 Jahre.
Also sind wir 30 wenn er da fertig wäre.
Ja klar bis man dann mal ein geregeltes Arbeitsverhältnis (und Wohnungsverhältnis) hat kann nochmal Jahre dauern. Deshalb finde ich es ja so kritisch :frown:
Ich hätte halt auch gern die Chance zu entscheiden, so jetzt hätten wir gern ein Kind und nicht später dann in der Lage zu sein "jetzt oder nie" "jetzt wird es Zeit"
Bin da innerlich schon etwas verzweifelt.
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #20
Zu deiner Beruhigung kann ich nur sagen, dass ein Kind mit 30 gar nicht so schlimm ist. Meine Schwester hat erst mit 35 ihr erstes Kind bekommen und ich glaube früher war sie einfach noch nicht bereit zu. Im Moment machst du dir ja im Prinzip Sorgen über etwas was noch nicht da ist,weil dein Kinderwunsch ja auch nicht so dringend ist. Wie ich es verstanden habe, werden es 4 Jahre nur wenn er das Studium tatsächlich durchzieht oder? Wenn er schon nach der Pilotenausbildung eine Festanstellung bekommen würde, würde er das Studium hinschmeißen oder?

Im Endeffekt kommts doch mehr darauf an mit wem man Kinder macht und nicht wann .. Wenn du jetzt Schluss machst, sei es nicht gesagt dass du den nächsten Partner sofort danach kennenlernst,weil eine Trennung auch eine Trauerphase braucht und ihr dann tatsächlich schneller als in 2-4 Jahren Kinder bekommen würdet. So eine Beziehung braucht ja auch Zeit um so weit wie Kinderplanung zu kommen. Also alleine aus diesem Grund ist es echt gewagt Schluss zu machen. Frag dich lieber ob du sicher bist, dass genau dein Freund der Vater deiner Kinder werden soll. Und wenn ja - go for it.

Ich glaube dass dich im Moment eher die große Entfernung und mangelnde Nähe leiden lässt- deswegen würde ich eher da ansetzen. Hast du schon mit ihm darüber gesprochen? Gibt es Möglichkeiten sich öfters zu sehen/Videotelefonie zu machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #21
Zu deiner Beruhigung kann ich nur sagen, dass ein Kind mit 30 gar nicht so schlimm ist. Meine Schwester hat erst mit 35 ihr erstes Kind bekommen und ich glaube früher war sie einfach noch nicht bereit zu. Im Moment machst du dir ja im Prinzip Sorgen über etwas was noch nicht da ist,weil dein Kinderwunsch ja auch nicht so dringend ist. Wie ich es verstanden habe, werden es 4 Jahre nur wenn er das Studium tatsächlich durchzieht oder? Wenn er schon nach der Pilotenausbildung eine Festanstellung bekommen würde, würde er das Studium hinschmeißen oder?

Im Endeffekt kommts doch mehr darauf an mit wem man Kinder macht und nicht wann .. Wenn du jetzt Schluss machst, sei es nicht gesagt dass du den nächsten Partner sofort danach kennenlernst,weil eine Trennung auch eine Trauerphase braucht und ihr dann tatsächlich schneller als in 2-4 Jahren Kinder bekommen würdet. So eine Beziehung braucht ja auch Zeit um so weit wie Kinderplanung zu kommen. Also alleine aus diesem Grund ist es echt gewagt Schluss zu machen. Frag dich lieber ob du sicher bist, dass genau dein Freund der Vater deiner Kinder werden soll. Und wenn ja - go for it.

Ich glaube dass dich im Moment eher die große Entfernung und mangelnde Nähe leiden lässt- deswegen würde ich eher da ansetzen. Hast du schon mit ihm darüber gesprochen? Gibt es Möglichkeiten sich öfters zu sehen/Videotelefonie zu machen?

Naja mit dreißig wär ja dann schon raus. Frühestens dann so mit 32/33 das erste... Ich weiß nicht. Ich find es halt schlimm dazu irgendwie gezwungen zu werden. Ich mein ich fragte ihn mal wann er das erste haben wollen würde, nur so vom Gefühl her. Und da antwortete er "sofort". Es macht mich halt traurig, dass uns das weg genommen wird, wenn er das Studium durchzieht.

Also wenn er den Piloten schafft, macht er trotzdem das Studium. Nur wenn er zu schlecht im Studium abschneidet hört er damit auf.

Ja natürlich. Die "wer" Frage ist selbstverständlich wichtiger als das wann. Ich will diesen Mann. Ich finde Leute schlimm die unbedingt ein Kind wollten- mit wem ist egal. Hab da schon einige mitbekommen :what: aber da ist nicht das Thema xD
Aber wie du auch richtig sagst leide ich auch darunter ihn nicht zu sehen, ihn nicht anzufassen... Alle 1 1/2 - 2 Monate sehen ist halt schon hart.
Er hat ja oft auch keine Zeit für mich (für Skype oder auch schreiben), weil er so mit dem Studium/Piloten zutun hat. Klar kann ich das verstehen und ich versuch dann auch echt Verständnis zu haben. Aber auf der anderen Seite denk ich mir auch man kann keine 24/7 non stop lernen. Man braucht natürlich auch mal Zeit für sich selbst.

Für mich ist die Situation einfach furchtbar. Ich vermisse ihn so und habe nichts worauf ich mich in der Zukunft freuen kann. Nur Jahre voller Einsamkeit.
Ich mein das Ausland macht die Sache nicht besser. Ich hab mega "Flugangst" also besuchen kann ich ihn vielleicht ein mal im Jahr mit meiner Schwester zusammen. Wie oft können wir uns denn dann ernsthaft sehen :frown: das nimmt mich einfach furchbar mit und ich weiß, dass ich da irgendwie nicht raus komm.

Musste vielleicht einfach mal raus und es interessiert mich das ganze mal noch aus einer anderen Perspektive zu sehen- also wie ihr das wahrnehmt. Hat mir auch schon geholfen dass einige meine "Rechnung" ganz gut nachvollziehen können. Also geholfen ist relativ, eine Lösung gibt es da ja scheinbar irgendwie nicht... :frown:

Danke an alle die sich die Zeit nehmen bzw auch nahmen :rose:
 
Vegaa
Benutzer173251  (35) Meistens hier zu finden
  • #22
Das ist alles sehr kompliziert. Aktuell scheint es mir einfach so, dass ihr in 2 sehr verschiedenen Lebenssituationen seid und sich diese auch nicht ergänzen. Das war bei mir und meiner letzten Ex (die, von der ich auch geschrieben habe) sehr ähnlich. Sie wollte Haus und Kind, ich wollte nach meinem Uniabschluss in einem halben Jahr erstmal das Leben genießen und frei sein. Sie hatte ihren gefestigten Alltag, ich hatte das typische Durcheinander eines neben dem Studium viel arbeitenden Studentens, usw..

Ich frage mich, ob es für eure aktuelle Lebenssituation nicht für beide sinnvoll(er) wäre (sofern beide das könnten), eine Art Trennung auf Zeit einzugehen. Nur alle 1 1/2 - 2 Monate zu sehen und das für die nächsten 4 Jahre. Dann kommt noch der Auslandsaufenthalt, wo das ja noch sehr viel seltener sein wird. Das ist schon eine harte Belastung. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass ihr nach Jahren der großen emotionalen Belastung wahrscheinlich noch lange nicht so weit sein werdet, eine Familie zu gründen, aus Job- und Wohngründen. Das klingt alles einfach noch sehr vage und hat kein Hand und Fuß, was nach diesen 4 Jahren genau passieren soll.

Vielleicht könnte man da mal drüber reden, dass man während dieser Lebensphase erstmal nicht mehr als ein Paar zusammen ist und beide noch ein Stück vom Leben mitnehmen und, wenn es denn so kommen soll, man wieder zusammenfindet, wenn diese schwierige Phase um ist. Auch wenn das irgendwie komisch klingt, halte ich das aktuell irgendwie für das Beste. Wenn die Zeit vergangen sein wird und ihr beide noch immer miteinander eine Familie gründen wollt, könnt ihr endlich da beginnen wo ihr vor Jahren pausiert habt, ohne all die Jahre der großen Belastung durchlebt zu haben, und wenn nicht... dann werdet ihr beide mit Sicherheit einen ähnlich guten Partner gefunden haben oder finden.

So haben meine Ex und ich uns im Übrigen auch getrennt. Nur dass ich sie jetzt definitiv nicht mehr zurücknehmen würde, aus anderen Gründen. Aber die Idee war tatsächlich sehr ähnlich.
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #23
Ich versuche es nochmal von einer etwas anderen Seite anzughen; mein Bild von Deiner / Eurer Situation ist recht klar, aber es fällt mir schwer, das alles nachvollziehbar zu formulieren.

Was ich eindeutig sehe: Dein Freund setzt Dich in seinem Leben an zweite oder sogar nur dritte Stelle, Du willst ihn unbedingt und möglichst bald Kinder mit ihm. Das ist ein fast unauflösbarer Gegensatz. So sehr ich es richtig finde, dass er erstmal eine solide Ausbildung an Prio 1 setzt: Ich finde die Idee, ein Luft- und Raumfahrttechnik-Studium, in dem er eh schon Schwierigkeiten zu haben scheint, mit einer Pilotenausbildung zu kombinieren, mehr als schwierig. Das hört sich für mich nach einem Menschen an, der Fliegerei über alles setzt. Und wenn es dumm läuft, will sagen, wenn er irgendwann das Studium abbrechen muss (was ja offensichtlich als Option auf dem Tisch liegt) und gleichzeitig noch ein paar Billilgairlines krachen gehen und somit die Berufsaussichten im Pilotenbreich nicht besonders rosig sein würden mit leeren Händen dasteht.

Dann versteckt sich in Deinem Eingansthread noch die These, dass das L&R-Studium ihn ein bis zwei Jahre ins Ausland führen wird. Ist das zwangsläufig so? Ich denke nicht, die Studienordnung würde ich gern einmal sehen, es sei denn, er studiert an irgend einer privaten Uni so etwas wie "internationale Luft- und Raumfahrttechnik". Kenne ich nicht, ist in der heutigen Vielzahl der Studienfächer und ihrer Bezeichnung aber alles andere als ausgeschlossen.

Also: er will ganz viel auf einmal, hinaus in die Welt, Du willst Deine Selbstständigkeit, ihn und Kinder mit ihm. Das passt schonmal nicht.

Nun finde ich Euch noch ganz schön jung und schließe mich den Vorschreibern an, die sagen, Kinder gehen auch locker noch in fünf Jahren. Das wäre für mich nicht das Problem. Aber wo ist denn in fünf Jahren die Perspektive, wenn er tatsächlich fliegt? Was hast Du, was haben Deine Kinder dann von ihm? Und hier, bei all dem, liegt für mich der Hase im Pfeffer:

Du: strukturiert, selbstständig, Kinderwunsch.
Er: "Flieger, grüß mir die Sonne" - jung, voller Träume, die er mit allen Mitteln, wenn auch etwas unstrukturiert (wie ich finde) verfolgt. Auf der einen Seite absolut vernünftig, sich von Anfang an einen Plan B zu schaffen, auf der anderen Seite durch die Kombination zweier anspruchsvoller Ausbildungen auch etwas überambitioniert und ungerichtet. Hauptsache "was mit Fliegen". Und eigentlich hat er mit seiner Ausbildung den Plan B, das Studium ist ein vielleicht besser bezahlter Plan C.

Das passt gerade nicht. Und ich finde, es wäre lösbar, wennn er denn wollte: Urlaubssemester im Studium nehmen, Pilot durchziehen, dabei Zeit für eine Wochenendbeziehung haben oder eine Lösung finden, wie Du näher an ihn oder er näher an Dich herankommt. Oder Studium durchziehen, ggf. Uniwechsel, um näher an Dich heran zu kommen, und den Piloten auf später (soweit das noch geht, bei Studium kann ich mitreden, bei Pilot eher nicht) verschieben.

Ich sehe gearde überhaupt keine Vision Eurer gemeinsamen Zukunft. Bisher habe ich von Dir noch nicht gelesen, wie er das sieht, das würde mich interessieren. Ich rate Dir aktuell nicht zur Trennung, auch nicht zu einem Konstrukt wie "Trennung auf Zeit" oder was auch immer. Aber ich rate Dir, ganz klar mit ihm zu ergründen, wie Eure mittel- und langfristige gemeinsame Zukunft aussehen soll, wo Ihr Eure Prioritäten seht und ob Du da irgendwannn mal wieder zumindest an 1B stehen könntest. Meinen Kinderwunsch würde ich in dieser Konstellation ganz weit hinten anstellen.

Auf der einen Seite bist Du noch so jung, dass Dir noch ganz viel Zukunft offen steht und nichts, aber auch gar nichts eilt. Auf der anderen Seite ist Dein Leben zu kurz, Dich fünf Jahre an Nummer zwei bis drei setzen zu lassen und dann Gefahr zu laufen, dass sich Eure Wege immer weiter und irgendwann für immer trennen.

Auch wenn Dir das jetzt gar nicht hilft, aktuell bist Du in einer bescheidenen Situation. Egal, wie Du Dich entscheidest, wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit das Gefühl haben, Dich falsch entschieden zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #24
H Horst K. : super Beitrag!

Für mich ist die Situation einfach furchtbar. Ich vermisse ihn so und habe nichts worauf ich mich in der Zukunft freuen kann. Nur Jahre voller Einsamkeit.
Wie oft können wir uns denn dann ernsthaft sehen
Noch ein Aspekt, der hier ganz deutlich wird: Du verpasst etwas. Du verpasst ganz viel. Nämlich Deine Zwanziger. Das für sehr sehr viele Menschen wichtigste und schönste Lebensjahrzehnt. In dem man endlich frei und erwachsen ist, reifer wird, seinen Weg sucht und häufig auch findet, körperlich fit und jung ist und auch ganz viel Party macht, wirkliche Sexualität entdeckt, sich ausprobiert und Vieles einfach noch locker ohne allzu große Verpflichtungen ist.
Dies erlebst Du nur sehr eingeschränkt. Mit deinem Freund schon gar nicht. Und dann, wenn Ihr nach unendlichen Jahren wieder zusammen seid, geht es sofort um Kinder und Familie, während er sich -- hoffentlich - in seinem ersten Job des Lebens beweisen muss.
Abgesehen davon, dass Du Dir jetzt Dein Leben mehr oder weniger kaputt machst, sehe ich auch die riesengroße Gefahr, dass Du mit 40 oder 45 auf einmal in die große Lebenskrise kommst und dann das Bedürfnis hast, Dein verlorenes Leben nachzuholen. Und Ihr als Paar hattet auch nur eine ganz kurze Zeit, in der ihr jung und locker, ohne große Verantwortung, Euer gemeinsames Leben genießen konntet.
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #25
Alle 1 1/2 - 2 Monate sehen ist halt schon hart.
Er hat ja oft auch keine Zeit für mich (für Skype oder auch schreiben), weil er so mit dem Studium/Piloten zutun hat.
Uff, das ist echt hart. Und das soll die nächsten 4 Jahre so weitergehen? Wo ist da die Beziehung? Ich denke dein Freund soll deine Bedürfnisse nach Nähe ernst nehmen und tatsächlich etwas in seinem Leben verändern, wenn er dich denn halten will. Ich würde auch sagen, dass die sinnvollste Lösung wäre, dass er sein Studium auf nach der Pilotenausbildung verschiebt (wenn es dann noch Sinn für ihn machen wird). Ich meine, was soll das Studium ihm bringen, wenn er dann als Pilot eingestellt wird? Die frei gewordene Zeit könnte man dann für eure Treffen nutzen. Klar sollst du es von ihm es nicht verlangen, aber er soll verstehen wie wichtig dir die gemeinsame Zeit ist und dass du ohne dieser nicht die Motivation hast an der Beziehung festzuhalten. Ansonsten wäre noch die Beziehungsöffnung auch noch eine Option. Weil noch 4 Jahre so durchzuleiden, das kann keiner von dir verlangen.
 
PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #26
Vegaa:
Also eine Beziehungspause oder etwas in der Art kommt für uns nicht in Frage. Sehe da nicht so den Sinn drin, entweder man ist zusammen oder eben nicht. Ich denke nicht das man es dann wirklich nochmal versucht wenn man 4 Jahre Pause macht.

Horst K.:
Vielem was du geschrieben hast muss ich absolut zustimmen.
"Möglichst bald Kinder" jetzt nicht unbedingt, aber ein gemeinsames Leben aufbauen und darauf hin arbeiten wäre mir halt wichtig.

Ja die Kombi mit Studium und Piloten sehe ich auch mehr als kritisch.
Das Studium wird 1-2 Jahre im Ausland beinhalten, das ist Fakt. Also 1 Jahr für den Bachelor und ein weiteres Jahr für den Master- zu dem ihm alle raten (Professoren, Eltern)

Also ich denke auch Väter können den Beruf Pilot ausüben. Darüber haben wir schon gesprochen, das ist machbar. Ich bin auch gar nicht gegen den Piloten. Das war immer sein Traum und sein größtes Ziel, das würde ich ihm niemals nehmen. Die 1 1/2 bis 2 Jahre könnte ich mich auch gedulden. Das wär ja ne absehbare Zeit...

Von diesem verschieben halte ich nicht viel. Ich meinte mal, er könnte den Piloten zuerst machen und dann ein Fernstudium neben dem Beruf machen, aber er meinte das würde er dann nicht durchziehen.
Uniwechsel hat er sich schon mal angeschaut, aber da würden viele Fächer verloren gehen.

Tja wie er das sieht... Er sagt, er merkt das es mir nicht gut geht damit aber er könnte an der Situation nichts ändern. Er liebt mich und meint das er auch für seine Familie sorgen können will. Als ich vor einiger Zeit Schluss machen wollte, weil ich so unglücklich mit der Situation war, wollte er das Studium schmeißen. Aber ich will ihn dazu nicht zwingen, nachher bereut er es für den Rest seines Lebens und ich wär schuld.

Das ich mit hoher Wahrscheinlichkeit das Gefühl haben werde die falsche Entscheidung getroffen zu haben, befürchte ich auch :confused:

Mark11 und YourLiveYourChoice:
Genau das dachte und sagte ich auch schon: wir haben JETZT unsere besten Jahre, und diese verbringen wir getrennt voneinander. Ich Frage mich die ganze Zeit was ich falsch gemacht habe um jetzt in dieser Lage zu sein :cry:

Das Studium bringt ihm gar nichts wenn er den Piloten ausübt. Er will es im der Hinterhand haben, um einen Plan B/C zu haben, falls seine Augen schlechter werden oder er keinen Job bekommt oder was nicht alles passieren kann :X3:
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #27
Ich Frage mich die ganze Zeit was ich falsch gemacht habe um jetzt in dieser Lage zu sein :cry:
Sei gedrückt, du hast nichts falsch gemacht! Im Prinzip hat ER die Situation erschaffen, nicht du. :knuddel:
Das Studium bringt ihm gar nichts wenn er den Piloten ausübt.
Eben. Mmn wenn er von vornherein davon ausgeht,dass es nicht klappt und so viel Energie in dieses "Was ist wenn ich scheitere Plan" investiert, dann steigt tatsächlich die Wahrscheinlichkeit, dass er es verkackt (selbsterfüllte Prophezeiung). Alleine schon deswegen, weil ihm die Zeit und Energie bei der Pilotenausbildung fehlen,die er jetzt in das Studium investiert. Und auch eure Beziehung wenn sie nun tatsächlich stattfinden sollte, könnte ihm die nötige Energie helfen seinen Traum zu verwirklichen. Manchmal muss man auch riskieren können und alles auf ein Blatt setzen. Sonst zerstreut man die Energie, die man für den Erfolg braucht. Und sogar wenn es mitm Piloten nicht klappen würde (was bei seinem Engagement unwahrscheinlich ist) kann er immernoch sein Studium nachholen. Ich glaube was deinem Freund fehlt ist Selbstvertrauen, vielleicht kannst du ihm darin ein Stück helfen.
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #28
Er liebt mich und meint das er auch für seine Familie sorgen können will.
Dazu ist aber kein super Studium oder so einen exotischen Beruf wie Pilot nötig. Das geht auch mit normaler Arbeit. :zwinker:
 
PitBull99
Benutzer173668  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #29
Update:

Also ich wollte euch daran teilhaben lassen wie es nun weiter geht.
Wir hatten die letzten Tage einige Gespräche.
Ich hatte sehr viel vorbereitet, was es für ihn und für uns bedeutet wenn er auf seine Pläne beharrt. Ich wollte ihm einfach klar machen, das ich das ganze für einen Fehler halte.
Er hatte mir dann mitgeteilt, das er mit seinen Eltern gesprochen hat (weil er wohl in Erwägung zog das Studium abzubrechen, weil zu schwer und wegen mir) sie sagten dann, wenn er das Studium Abbricht dann bekommt er keinen ct mehr für seine Piloten Ausbildung.
Das war ein harter Schlag, ich finde es immer noch unfassbar, sie versetzen sich null in ihn rein und setzen ihn gleichzeitig dermaßen unter Druck.
Ich hatte daraufhin viele gemischte Gefühle. Zum einen Wut, Trauer aber auch trotz. Von dem Augenblick wusste ich, das ich mich mehr um mich selbst kümmern muss. Ich hatte mir bisher noch keinen Job zusätzlich zu meiner Selbstständigkeit besorgt, da ich ihn möglichst oft besuchen wollte. Aber mir ist bewusst geworden das das nicht nur einstecken kann. Das war der Moment in dem es seelisch besser wurde. Ich schrieb noch am selben Tag die erste Bewerbung.
Bisher klang es vielleicht als sei mein Freund ziemlich selbstsüchtig. Aber er steht zu meinem eigenen Erstaunen ja immer zu meinen Entscheidungen, daher freute er sich über meinen Entschluss, das ich mir zusätzlich einen Job suchen will.
Er hat sich scheinbar wirklich Gedanken gemacht, denn er sagte das es zu 90% bei 3 Jahren bleiben wird. Er hat nun nicht mehr vor seinen Master dran zu hängen, was ja ein zusätzliches Jahr im Ausland bedeutet hätte. Er sagte wenn er das Studium nicht schafft, dann bleibt es bei dem Piloten und wir können noch früher zusammen ziehen. (man hat ja nur 3 Versuche pro Prüfung)
Zu meinen bedenken das es sich alles noch länger ziehen könnte, wenn er durch weitere Prüfungen fällt, sagte er das er das schon mit ein kalkuliert hat.
Auch war er dann selbst sehr emotional und sagte, das er mich versteht, auch bei mir sein eill und ja auch eine Familie mit mir gründen will :love: ist an sich zwar keine Neuigkeit, aber in diesem Zusammenhang hat es mir viel bedeutet.
Er hat sich auch mit mir zusammen gesetzt und mir genau aufgezeichnet, wann, was stattfindet.

Ich denke das 3 Jahre hart, aber machbar sind. Klingt schon besser als 4/5 Jahre. Und er hat sich jetzt auch wirklich mal klarer ausgedrückt.
Ich hab zwar noch immer ein bisschen Angst das es sich noch länger ziehen könnte, aber ich muss da jetzt einfach durch denk ich mal.
Danke auf jeden Fall für eure Zeit und Ratschläge, mir hat das viel geholfen. :rose:
 
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