Erfahrung nicht einzuordenen

V
Benutzer223579  Ist noch neu hier
  • #1
Ich kann eine Erfahrung so gar nicht einordnen. Ich hatte ein Tinder Date, wir hatten uns gut verstanden und es war klar, dass es nur um was körperliches geht. Ich selber bin nicht ganz so erfahren und komme aus einer Beziehung. Beim zweiten treffen hat er mich eingeladen. Ich hatte manchmal ein schlechtes Gefühl als ich da war, aber immer nur für den bruchteil einer sekunde und wusste nicht, was es ist und habe es übergangen. Der Sex war sehr hart glaube ich, ich habe da wenig erfahrung, kein Augenkontakt, kein Küssen/ nur sehr wenig. ich kann schlecht Grenzen setzten, habe mitgemacht. es war manchmal so verachtend aber auch so wiedersprüchlich, so fühlte es sich an. Ist das normal bei einem Onenight stand? ich kann die erfahrung nicht einordnen, ob man sowas als "harten Sex" verbuchen würde oder es falsch war. sie hängt mir nach und ich weiß nicht, ob ich ihm nochmal schreiben soll um mit ihm drüber zu reden
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #2
Habt ihr denn nicht vorher darüber geschrieben auf was ihr steht?
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Der Sex war sehr hart glaube ich, ich habe da wenig erfahrung, kein Augenkontakt, kein Küssen/ nur sehr wenig. ich kann schlecht Grenzen setzten, habe mitgemacht. es war manchmal so verachtend aber auch so wiedersprüchlich, so fühlte es sich an. Ist das normal bei einem Onenight stand? ich kann die erfahrung nicht einordnen, ob man sowas als "harten Sex" verbuchen würde oder es falsch war. sie hängt mir nach und ich weiß nicht, ob ich ihm nochmal schreiben soll um mit ihm drüber zu reden

Nein, es ist nicht "normal".

Sich nach dem Sex schlecht fühlen ist nicht "normal", beziehungsweise sollte nicht "normal" sein, denn dann hat dein Gegenüber deine Grenzen überschritten.

Es ist auch egal, ob du oder jemand anders das als "harten Sex" definieren würdest oder nicht, denn auch bei "hartem Sex" gelten dieselben grundsätzlichen Regeln wie bei jeder anderen sexuellen Begegnung: Es sollte nichts gemacht werden, wofür es keine aktive Zustimmung gab. Nur weil er auf eine bestimmte harte Form von Sex steht, gibt es ihm nicht das Recht, dies ohne vorige Absprache an dir auszuleben.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #4
Ich hatte auch schon Sexpartner. Die haben auch unterschiedlich getickt und mir hat nicht immer alles gefallen.
Dass muss man eben dann kommunizieren, wenn man es zuvor nicht gemacht hat, oder es erst beim Sex selbst rauskommt.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #5
Was meinst du denn ansonsten mit „hart“ genau?
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Dass muss man eben dann kommunizieren, wenn man es zuvor nicht gemacht hat, oder es erst beim Sex selbst rauskommt.

Damit verlagerst du die Schuld auf mögliche Opfer. "Hättest ja mal was sagen können, solange du nichts sagst, geht er davon aus, dass er das machen kann."

Wenn sie es als "hart" und "verachtend" empfand, dann lief da was falsch. Und das hat dann nicht (nur) mit ihr zu tun.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #7
Damit verlagerst du die Schuld auf mögliche Opfer. "Hättest ja mal was sagen können, solange du nichts sagst, geht er davon aus, dass er das machen kann."

Wenn sie es als "hart" und "verachtend" empfand, dann lief da was falsch. Und das hat dann nicht (nur) mit ihr zu tun.
Dann sollte man stopp sagen, oder nicht mit jemand Fremden ins Bett hüpfen.
Eine gewisse Gefahr besteht hier immer, dass einem was nicht passen kann.
Und wir sind hier glaub weit weg von einem Vergewaltigungsopfer!

Ich schütze sicher keine Täter!

Und es kommt öfter vor, dass bei Sex ohne Gefühle sowas wie das Küssen vernachlässigt wird.
Deshalb meine Frage an sie, was genau sie denn als hart empfand
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #8
Ich kann eine Erfahrung so gar nicht einordnen. Ich hatte ein Tinder Date, wir hatten uns gut verstanden und es war klar, dass es nur um was körperliches geht.
Warum war das klar und von wem aus?
Ich selber bin nicht ganz so erfahren und komme aus einer Beziehung. Beim zweiten treffen hat er mich eingeladen. Ich hatte manchmal ein schlechtes Gefühl als ich da war, aber immer nur für den bruchteil einer sekunde und wusste nicht, was es ist und habe es übergangen.
Bei was zb und warum hast du es übergangen?
Der Sex war sehr hart glaube ich, ich habe da wenig erfahrung,
Was war hart? Dirty Talk? Die Berührungen? Hat er dir weh getan?
kein Augenkontakt,
Nicht "normal" bzw kann vorkommen.
kein Küssen/ nur sehr wenig.
Kommt aufs Gegenüber an. Ich zb liebe küssen. Andere weniger oder gar nicht.
ich kann schlecht Grenzen setzten, habe mitgemacht.
Wo genau?
es war manchmal so verachtend
was bedeutet das konkret? BDSM könnte so was sein. Das müssen aber beide mögen. Ohne Konsens ist das natürlich Missbrauch.
aber auch so wiedersprüchlich, so fühlte es sich an.
auch das kann gewollt oder Missbrauch sein.
Ist das normal bei einem Onenight stand?
Nein absolut nicht. Sex muss immer im Konsens und unter Wahrung aller Grenzen/Trigger gemacht werden. Ganz egal ob man sich 2 min oder 20 Jahre kennt.
ich kann die erfahrung nicht einordnen, ob man sowas als "harten Sex" verbuchen würde oder es falsch war.
wenn du dich schlecht fühlst war es falsch. Hast du was gesagt?
sie hängt mir nach und ich weiß nicht, ob ich ihm nochmal schreiben soll um mit ihm drüber zu reden
Würdest du dich besser fühlen?
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #9
Nein, es ist nicht "normal".

Sich nach dem Sex schlecht fühlen ist nicht "normal", beziehungsweise sollte nicht "normal" sein, denn dann hat dein Gegenüber deine Grenzen überschritten.

Es ist auch egal, ob du oder jemand anders das als "harten Sex" definieren würdest oder nicht, denn auch bei "hartem Sex" gelten dieselben grundsätzlichen Regeln wie bei jeder anderen sexuellen Begegnung: Es sollte nichts gemacht werden, wofür es keine aktive Zustimmung gab. Nur weil er auf eine bestimmte harte Form von Sex steht, gibt es ihm nicht das Recht, dies ohne vorige Absprache an dir auszuleben.
Und weißt du eigentlich, wieviele Männer heute ungefragt der Frau einfach beim Sex auf den Po klatschen.
Auch hier wieder - wenn man das nicht möchte, deutlich machen.
Es gibt eben wohl auch viele Frauen, denen das nichts ausmacht oder auch darauf stehen.
Deswegen ist die Kommunikation für oder bei Sexdates so wichtig.
 
Avalona
Benutzer219191  (50) Klickt sich gerne rein
  • #10
Der Sex war sehr hart glaube ich, ich habe da wenig erfahrung, kein Augenkontakt, kein Küssen/ nur sehr wenig. ich kann schlecht Grenzen setzten, habe mitgemacht. es war manchmal so verachtend aber auch so wiedersprüchlich, so fühlte es sich an. Ist das normal bei einem Onenight stand? ich kann die erfahrung nicht einordnen, ob man sowas als "harten Sex" verbuchen würde oder es falsch war. sie hängt mir nach und ich weiß nicht, ob ich ihm nochmal schreiben soll um mit ihm drüber zu reden
Ich kann mir Sex, den man über Tinder bucht, jetzt auch eher nur "relativ" hart vorstellen. Man kennt sich ja nicht, es ist eher ein animalischer Akt. Der ist eben doch unpersönlich, weil man für den Anderen noch keine richtige Person geworden ist, eher ein Körper. Schwer zu erklären. Aber für mich ist es schon verständlich, dass es da vielleicht wenig oder keinen Augenkontakt gab. Küssen auch nicht.
Augenkontakt öffnet den Blick in die Seele, in dem Moment könnte man dem Kern der Person nahe kommen, nahe kommen, dass er ein Mensch mit Innenleben, mit Seele ist, nicht nur ein Körper und seine Funktionen. Ich denke, daher hat er das vermieden.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #11
Hatte bei meinen Sexdates auch nicht viel Augenkontakt- war meist eh dunkel 😬
Ist mir persönlich bei einem Sexdate auch nicht wichtig, da ich die andere Person ja nicht liebe 🤷‍♀️
 
Avalona
Benutzer219191  (50) Klickt sich gerne rein
  • #13
Hatte bei meinen Sexdates auch nicht viel Augenkontakt- war meist eh dunkel 😬
Huh, weiß nicht, ob ich da nicht doch lieber das Licht anlassen würde, vielleicht ist er ein Spinner oder Creep. 😬
Aber ich hatte so ein gebuchtes Date ja auch nie.
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #14
Ich hatte schon total wunderschönen, innigen Sex mit ONS, das geht!

Und auf den Po klatschen mögen viele Frauen aber eben nicht alle. Das muss man absprechen.

Ich mag Härte und Dominanz aber die muss man sich natürlich verdienen.

Ich denke einfach der Typ war entweder total abgestumpft und hat ein Porno Programm abgespult oder es war Missbrauch und er hat die TE ausgenutzt.

Und ich denke für jede Art von Causual Sex sollte man seine Neigungen, Vorlieben, Grenzen genaustens kennen und vorher festlegen.

Eine Bekannte ließ sich von einem fremden Tinderdate Fesseln, schlagen eine richtige BDSM Session durchführen obwohl sie es noch nie gemacht hatte. Das finde ich absolut gefährlich und würde ich nie machen.

Lieber ganz, ganz vorsichtig rantasten und warten bis Vertrauen da ist.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #15
Huh, weiß nicht, ob ich da nicht doch lieber das Licht anlassen würde, vielleicht ist er ein Spinner oder Creep. 😬
Aber ich hatte so ein gebuchtes Date ja auch nie.
War Sex im Freien oder im Auto - also entweder gerade am dunkel werden oder Sterne und Mond über uns…

Aber da mir das Drumherum gefehlt hat und mir Sex ohne Gefühle nicht so viel bringt, habe ich es auch wieder sein lassen.

Was einem nicht gut tut, sollte man eben lassen.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #32
Es gibt immer auch Arschlöcher, natürlich. Aber davon auszugehen, dass jeder Mensch, der etwas tut, was einem widerstrebt, einer ist, ist eine klassische Opferhaltung.
Finde ich überhaupt nicht. Es befreit einen von der Bemühung, den anderen irgendwie verstehen oder gar ändern zu wollen. Man kann sich ja dann wunderbar dafür entscheiden, mit der Person nichts mehr zu tun haben zu wollen. Das ist keine Opferhaltung.

„Er ist ein Arsch“ ist natürlich vereinfacht. Das ist diese Person wahrscheinlich nicht in jeder Situation des Lebens. In anderen vielleicht ein super Freund, treuer Partner, guter Sohn etc. Aber man kann auch ruhig mal sagen: „Das Verhalten ist arschig“, ohne direkt die Erkenntnisphilosophie auszupacken. :zwinker:


Natürlich wird so mancher Mann anders mit einer Frau schlafen, wenn er sie nicht liebt oder sich zumindest emotional sehr zu ihr hingezogen fühlt.
Den Abschnitt kann ich nur so mäßig mit dem Thread in Verbindung bringen. Klar nehmen verschiedene Menschen Dinge unterschiedlich wahr. Klar sollte sie ihre Grenzen kennen. Und benennen. Klar gibt’s verschiedene Vorlieben.
„Bei sich sein“ und auch mal egoistischer beim Sex sein heißt nicht, dass man komplett ohne Rücksicht agieren muss. Man kann durchaus bemerken, dass man sich da gerade nicht gut verhält.
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #33
Ich kann an dieser Stelle auch nochmal betonen, dass Causual Sex allgemein nur für jene Menschen gut ist, die sich und ihre Sexualität gut kennen und für sich einstehen können. Alle anderen laufen wahlweise Gefahr bewusst oder unbewusst "überrannt" oder nicht zufrieden gestellt zu werden.
Daher liebe TE könnte vielleicht ein Learning aus der Geschichte zu sein keinen Causual Sex mehr zu haben sondern zukünftig lieber eine Beziehungsanbahnung zu forcieren.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #34
oder auch manche (unsichere) Männer interpretieren dieses Verhalten als "männlich", sie "führen", sie "dominieren" weil "die Frauen" das so brauchen. Ist ja schließlich in Pornos auch so.
Genau das habe ich auch gedacht.

Daher wäre ich dafür, wenn die TE ihre Eindrücke etwas präzisieren könnte.
Es liest sich eben auch so, als sei wenig Empathie dabei gewesen.
ich glaube immer mehr, dass da einfach ziemlich was schief gleuafen ist und werde ihm nochmal schreiben, um das zu besprechen.
Ich hoffe, dir bringt das was und du kannst dann mit der Erfahrung besser umgehen.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #35
Das soll jetzt nicht blöd klingen, aber wie kommen eure Sexdates zu Stande? Was sagt/schreibt man sich da?

Ich habe immer mit dem Ziel Beziehung gedated und es physisch sehr langsam angehen lassen... Online wie offline kamen aber meiner Erfahrung nach bei Interesse zwischen platonischen Konversationsabschnitten beiderseits immer recht bald eindeutig zweideutige Scherze, die schon ganz gut erkennen lassen haben, worauf sie grob steht... Beim Kennenlernen online hatten wir als harmlosen Spaß sogar oft Telefonsex, bevor wir auf ganz klassische Dates ausgegangen sind...
Ich kann mir das einfach nicht im Ansatz vorstellen wie ich es schaffe in die Situation zu kommen, neben einer Frau zu sitzen und zu wissen "Wir werden jetzt gleich Sex haben" ohne irgendeinen Peil davon zu haben, wie sie so ungefähr drauf ist...
Ich hatte mich dafür bei Joyclub angemeldet :zwinker:
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #36
Off-Topic:
spannend. Kann ich aber für mich gar nicht so unterschreiben. Ohne Liebe will ich weniger küssen, mein Herz klopft nicht so stark und ich habe weniger Wunsch zu "verschmelzen". Abgesehen davon bleibt der Sex gleich. Ich will erkunden, erforschen, spielen, kreativ sein, mich austoben. Dass ich rücksichtloser bin habe ich bei mir bei ONS noch nie erlebt. Aber Menschen sind natürlich unterschiedlich, völlig klar.
Ich würde auch nicht sagen, dass der Sex anders ist, aber die eigene Wahrnehmung ist es. Diese "Verschmelzungswünsche" beim Sex habe ich z.B. gar nicht, auch nicht wenn ich liebe. Nähe und Intimität entstehen für mich auf anderen Ebenen. Und ich würde mich als sehr triebstarken Menschen beschreiben. Ich denke beim Sex also gar nicht, sondern lasse mich ausschließlich von meinen Impulsen treiben.

Aber daran sieht man ja sehr gut, wie unterschiedlich die Motive und damit der Fokus sein können. Und daher ist es immer so eine Sache, wenn Menschen meinen, der andere müsste ja dies oder jenes merken.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #37
Man kann sich ja dann wunderbar dafür entscheiden, mit der Person nichts mehr zu tun haben zu wollen.
Klar, kann man das und sollte man auch, wenn es sich für einen nicht gut anfühlt. Aber das kann man auch, ohne den anderen abzuwerten.
Das ist diese Person wahrscheinlich nicht in jeder Situation des Lebens. In anderen vielleicht ein super Freund, treuer Partner, guter Sohn etc. Aber man kann auch ruhig mal sagen: „Das Verhalten ist arschig“, ohne direkt die Erkenntnisphilosophie auszupacken. :zwinker:
Du hast es leider noch nicht ganz erfasst. Du kannst den Beobachter nicht von dem trennen, was beobachtet wird. Du bist ja nicht objektiv, sondern sehr subjektiv unterwegs. Also ist das lediglich dein Maßstab. Also nicht "das Verhalten ist arschig", sondern "ICH empfinde das Verhalten als arschig".

Weil am Ende kann man daraus ja auch etwas als Learning für sich selbst mitnehmen. Nämlich wie man selbst ist und wie jemand anderes sein müsste, damit man sich gut mit ihm fühlen kann.

Man kann durchaus bemerken, dass man sich da gerade nicht gut verhält.
Niemand kann Gedanken lesen und wenn ich einen Menschen nicht kenne, kann ich vieles auch nicht richtig einordnen. Wenn ich dann von mir ausgehe und denke: die Person wird mitmachen, weil sie es will. Schließlich würde ich selbst auch nichts tun, was ich nicht möchte. Dann passiert es mal schnell, dass man einander vorbei agiert.
Ich habe letztens erst mit einem guten Freund darüber gesprochen, der da meinte: bei Frauen, die keine Grenzen setzen können, sich selbst viel zurücknehmen, weißt du nie, ob sie das wirklich will, oder ob sie nur mitgeht, weil du es willst. Ihr Ja ist nichts wert, weil sie nicht Nein sagen kann. Das iritiiert einen schon sehr und zieht die falschen Menschen an.

Das stimmt leider ....der Typ, der keine Lust darauf hat für eine Frau Verantwortung zu übernehmen, weil er auf Augenhöhe steht, wird sich davon nicht angezogen fühlen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #38
... dass die dominante Person ein Mann ist und die andere Person eine Frau.

Selbstverständlich gilt das auch umgekehrt und homosexuelle Menschen haben übrigens auch Sex.
Nicht mal Dominanz würde ich dafür voraussetzen. Am ehesten würde ich es herunterbrechen auf "die handelnde Person". Wenn eine Frau gerne Hoden sehr hart knetet, dann wäre es die Frau, welche diesen aktiven, den handelnden Part hat, der natürlich keine alleinige, aber eine höhere Verantwortlichkeit in der Kommunikation oder wahlweise (oder beides) in der Beobachtung und Empathie bedingt. In meinem Beispiel wäre das eben sehr sacht beginnen und steigern und genau die Reaktionen beachten und im Zweifelsfall aufhören oder nachfragen. Ein wichtiger Grund, warum die handelnde Person eine höhere Verantwortlichkeit hat, ist, sie weiß VORHER, was sie tun wird. Es ist leichter, ganz besonders in einer solchen intimen und verletzlichen Situation etwas einfach nicht zu tun, als den anderen in seinem Tun zu stoppen. Die Hürden dafür sind unterschiedlich hoch. Im Alltagsvergleich, es ist leichter, jemand Fremden nicht zu umarmen, als zu diesem zu sagen: äh, ja, lieb gemeint, aber ich mag das gar nicht, ich kenne sie nicht, usw., zumal da ja dann auch schon tatsächlich etwas passiert ist. Falls der Sexpartner der TS von ihrer Unerfahrenheit wusste, dann noch erst recht, sie möchte dann nicht verklemmt wirken.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #39
so war die Situation doch beschrieben/angedeutet und kein automatisches Ausgehen.
Du schaffst es echt dir alles so hinzudrehen, wie du es verstehen magst - empfinde ich als keine schöne Eigenschaft :frown:

Dass ich mir "alles" zu hindrehe, wie ich es verstehe, ist insbesondere in dieser Absolutheit eine schwere Anschuldigung, die ich hiermit zurückweise.

Ich möchte nochmal kurz skizzieren, was genau jetzt hier in diesem Thread passiert ist. Weil mir das wichtig ist, insbesondere was die Frage angeht, wie wir als Forum mit Anfragen umgehen.

1.) Die Threadstarterin beschreibt, dass sie ein Sexdate hatte, bei dem sie sich während des Aktes gering geschätzt gefühlt hat, sie sagt, sie habe wenig Erfahrung und könne schlecht Grenzen setzen, es gibt Andeutungen auf möglicherweise "rough sex" Praktiken. Sie selbst sagt, die Sache würde sie sehr beschäftigen und nachhängen. Sie fragt, ob das "normal" sei. Dahinter kann sich jetzt alles mögliche verstecken: Eine Situation, die die Mehrzahl von uns anderen als übergriffig empfunden hätten, oder eine Situation, die viele von uns nicht als übergriffig empfunden hätten. Wir wissen es zu dem Zeitpunkt noch nicht.

2.) Jemand (in diesem Fall: du) hakt kritisch nach, ob und warum sie denn im Vorfeld nicht ausreichend kommuniziert habe, wo ihre Grenzen sind. (Und fragt außerdem nach, was sie denn unter "hart" verstehe).

3.) Ich schreibe, dass es "nicht normal" sein sollte, wenn einen die Art und Weise von Sex anschließend noch tagelang belastet. Und ich schreibe, dass ich der festen Überzeugung bin, dass Kommunikation die Verantwortung von beiden Seiten ist, und das mit einschließt, sich Consent aktiv zu holen und nicht vorauszusetzen. (Eine Meinung, die übrigens in diesem Thread auch von anderen Usern so ebenfalls formuliert wird.)

4.) Du wiederholst nochmal explizit, dass sie hätte fragen sollen, und bekräftigst, dass du auf keinen Fall Täter schützen willst. Außerdem verweist du darauf, dass es ja auch Frauen gibt, die auf harte Praktiken stehen, dass Männer heutzutage sowas häufig machen und verwendest beides als bekräftigendes Argument, warum sie hätte kommunizieren sollen.

5.) Ich entgegne, dass du das mit der Art, wie du deine Fragen stellst, leider aber übergriffiges Verhalten normalisierst und damit solches sehr wohl schützt, weil du die Verantwortung bislang vor allem bei ihr gesehen hast. Ich führe weiter aus, dass alle diese Überlegungen genauso für "die übergriffige Person" gelten (man beachte bitte in diesem Zusammenhang den Genus, ich spreche sehr bewusst von "die Person"). Ich halte ein Plädoyer, dass Consent nicht stillschweigend vorausgesetzt werden sollte und darf, und dass auch sämtliche Argumente mit "machen aber viele" nicht gelten können. Eine Einsicht, die im Übrigen in der BDSM-Community seit langer Zeit weit verbreitet und akzeptiert ist und aktiv gelebt wird. Wenn die Kinkster das schaffen und trotzdem geilen Sex haben, dann sollten das auch alle anderen Leute hinbekommen, es scheint ja möglich zu sein.

6.) Du schreibst daraufhin "Kommunikation ist das A und O", was ein völlig korrekter Satz ist, aber im Kontext des bisherigen Threadverlaufs sich immer noch so liest, als würdest du diese Aufforderung insbesondere auf Seiten der Threadstarterin sehen. Die Aussage "ja, auch Menschen, die gerne rough sex aktiv praktizieren, sollten darüber im Vorfeld kommunizieren", bekommst du jedenfalls immer noch nicht über die Lippen.

7.) Jemand anders wirft mir vor, dass ich hier positiven Sexismus verbreite, weil ich dadurch die Frauen als hilflose Wesen darstelle, die von den aktiven, dominanten Männern geschützt werden müssen.

8.) Ich frage zurück, wo genau sie bei mir herausliest, dass ich in meinem Plädoyer von Frauen gesprochen habe, weil aus meiner Sicht diese von mir formulierte Regel für alle Geschlechter und alle sexuellen Situationen gleichermaßen gilt. (Tatsächlich verwende ich an einer Stelle das generische Maskulinum und sage "ein Sexualpartner", an allen anderen Stellen spreche ich aber bewusst von "Person" und "beide Seiten").

9.) Und jetzt kommst du, und sagst, ja, aber der Thread hier sei doch eindeutig, da sei ein aggressiver Mann und eine Frau. Und dass ich mir alles zurecht biegen würde, wie ich will.

Ich weise diese Unterstellung zurück und möchte im Gegenzug die Vermutung formulieren, dass du möglicherweise noch immer nicht verstanden hast oder verstehen möchtest, warum genau ich dein ursprüngliches Verhalten kritisiert habe.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #40
Ich finde die hier teils aufploppende Idee von einigen, bei ONS gehe man rücksichtsloser an die Sache heran, einigermaßen merkwürdig. War bei mir eher umgekehrt. Man kennt doch die andere Person gar nicht und muss erst herausfinden, was sie mag und was zusammen passt. Ist doch nicht anders als bei anderen, mit denen man das erste Mal Sex hat.
Das ist vielleicht sogar ein Kriterium, ob es gut wird: Meine beiden wirklich miesen ONS haben bei mir kaum Rücksicht genommen, sondern einfach ihr Programm durchzuziehen versucht. Ich hab angenommen, weil sie sexuell bis dahin recht eindimensional unterwegs waren, Versuche der Kommunikation haben aber auch nicht gut funktioniert. Bei meinen guten, besonders den beiden besten, war es genau umgekehrt: Rücksichtsvoll und mit guter Kommunikation. (irgendeine emotionale Komponente oder ein Vorlauf war aber nicht dabei. Und rücksichtslosen schlechten Sex hab ich auch schonmal erlebt, wenn das der Fall war.)
Daher frage ich, ob die ONS, mit denen du innigen, also wunderschönen Sex hattest, wie du schriebst, Bar-Kontakte oder Tinder-Dates waren? Frage einfach aus Interesse, und hoffe, ich konnte verständlich erklären, was für mich den Unterschied ausmachen könnte.
Ich bin zwar nicht gefragt, die Frage passt aber gerade: Ich kann diesbezüglich keinen Unterschied feststellen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #41
Ich kann mir Sex, den man über Tinder bucht, jetzt auch eher nur "relativ" hart vorstellen. Man kennt sich ja nicht, es ist eher ein animalischer Akt. Der ist eben doch unpersönlich, weil man für den Anderen noch keine richtige Person geworden ist, eher ein Körper. Schwer zu erklären. Aber für mich ist es schon verständlich, dass es da vielleicht wenig oder keinen Augenkontakt gab. Küssen auch nicht.
Augenkontakt öffnet den Blick in die Seele, in dem Moment könnte man dem Kern der Person nahe kommen, nahe kommen, dass er ein Mensch mit Innenleben, mit Seele ist, nicht nur ein Körper und seine Funktionen. Ich denke, daher hat er das vermieden.
Habe ich nicht so erlebt. Gab auch feste Partner:innen, die auf Küssen und Augenkontakt nicht standen, und ONS, bei denen das eine große Rolle spielte. (ich reagier jetzt nur auf Deinen Beitrag, weil ich das anhand von ihm so plastisch machen kann und ich nicht auf alle eingehen mag.)
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #42
Ich finde die hier teils aufploppende Idee von einigen, bei ONS gehe man rücksichtsloser an die Sache heran, einigermaßen merkwürdig.
So empfinde ich es auch und finde als Grund dafür eigentlich nur, dass Mitgefühl, Empathie usw. ein Mittel ist zum Zweck selbst mehr gemocht/geliebt/begehrt zu werden, das man deshalb investiert in eine langfristige Beziehung und eben nicht investiert, wenn man sich nicht wieder sehen wird. Das stimmt mich traurig. Der eigentliche Kern von mitfühlendem Handeln aufgrund von Empathie, ist für mich, gut oder zumindest nicht schlecht zum Gegenüber zu sein. Im Kern hat das natürlich immer etwas mit Eigennutz zu tun, auch "sich selbst gut im Spiegel anschauen zu können" ist Eigennutz, aber dass es vordergründig eine Investition ist, damit es sich irgendwann im zwischenmenschlichen agieren lohnt, finde ich betrüblich.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #43
So empfinde ich es auch und finde als Grund dafür eigentlich nur, dass Mitgefühl, Empathie usw. ein Mittel ist zum Zweck selbst mehr gemocht/geliebt/begehrt zu werden, das man deshalb investiert in eine langfristige Beziehung und eben nicht investiert, wenn man sich nicht wieder sehen wird. Das stimmt mich traurig. Der eigentliche Kern von mitfühlendem Handeln aufgrund von Empathie, ist für mich, gut oder zumindest nicht schlecht zum Gegenüber zu sein. Im Kern hat das natürlich immer etwas mit Eigennutz zu tun, auch "sich selbst gut im Spiegel anschauen zu können" ist Eigennutz, aber dass es vordergründig eine Investition ist, damit es sich irgendwann im zwischenmenschlichen agieren lohnt, finde ich betrüblich.
Gibt glaub ich zwei Arten von Empathie: a) Ich identifiziere mich mit der anderen Person, weil sie mir gleich ist, also nehme ich Rücksicht, so wie ich es erwarte (eher instrumentell und eigennützig, darum jetzt aber auch nicht per se schlecht), b) Ich überlege, wie es wäre, wenn ich an ihrer Stelle wäre, dann sehe ich auch die Unterschiede (z.B. haben deutlich jüngere oder stärker Diskriminierung ausgesetzte Menschen möglicherweise ein anderes Sicherheitsempfinden). Ob b) Immer gleich klappt bei Leuten, die man fast gar nicht kennt, wage ich zu bezweifeln, aber es gibt ja auch noch impulsive Empathie und Kommunikation.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #44
Nee, Sexismus ist, dass du hier automatisch davon ausgehst, dass die dominante Person ein Mann ist und die andere Person eine Frau.

Selbstverständlich gilt das auch umgekehrt und homosexuelle Menschen haben übrigens auch Sex.
Was für eine Diskussionskultur. 🤣
 
Theoderich
Benutzer107327  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #45
Hier schreibt eine junge Frau, dass sie nicht sehr erfahren ist, allgemein es oft nicht gut schafft, Grenzen zu setzen von einer sexuellen Erfahrung, mit der sie sich nicht gut fühlt. Sie hat sich verachtet gefühlt beim Sex.
Es braucht doch nun wirklich nicht viel Empathie, darauf ein wenig einfühlsamer zu reagieren, als ihr hinzuknallen "selbst schuld, hättest du halt was sagen müssen, wenn dir nicht passt, was der Typ mit dir macht!". Da kann ich mich wirklich nur wundern.

Nein, ich halte es nicht für "normal", dass man sich während und nach einem ONS so fühlt, das ist nicht gut gelaufen. Es sollte nicht so sein. Wenn du denkst, dass er für ein Gespräch bereit wäre, kannst du das versuchen. Kann aber auch sein, dass er an einem Gespräch kein Interesse hat, das kannst du besser einschätzen. Dann vielleicht lieber einer Freundin anvertrauen?

Ob sein Verhalten strafrechtlich relevant war muss man doch hier überhaupt nicht diskutieren, das hat niemand behauptet und die TS auch nicht danach gefragt. Umgekehrt gilt aber halt nicht "Keine Vergewaltigung / sexuelle Nötigung = alles super, wer sich dann noch komisch fühlt, ist selbst das Problem".

Ich finde die hier teils aufploppende Idee von einigen, bei ONS gehe man rücksichtsloser an die Sache heran, einigermaßen merkwürdig.
Ja, ich auch. Es sei denn man sieht Sex als etwas, bei dem jede Person sich möglichst viel von der anderen nehmen will. Es ist doch auch bei einmaligem Sex eine Begegnung zwischen zwei Menschen.
 
Theoderich
Benutzer107327  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #46
Off-Topic:

Das ist wohlwollender Sexismus. Ein Mann trägt in so einem Kontext nicht mehr Verantwortung als eine Frau, weil Frauen weder doof sind, noch unfähig ist, so dass ein Mann für sie mitdenken und dann handeln müsste.
Inwiefern ist die Diskussionskultur in diesem Beitrag qualitativ hochwertiger als in diesem:
Nee, Sexismus ist, dass du hier automatisch davon ausgehst, dass die dominante Person ein Mann ist und die andere Person eine Frau.
Selbstverständlich gilt das auch umgekehrt und homosexuelle Menschen haben übrigens auch Sex.
Wenn letzterer Anlass ist zu dieser Kritik:
Was für eine Diskussionskultur. 🤣
?

Ich frage, weil ich keinen qualitativen Unterschied erkennen kann? Hieße, letzteres wäre ein Aufruf an beide diskussionteilnehmende für mehr Kultur und Niveau?
 
Es gibt 16 weitere Beiträge im Thema "Erfahrung nicht einzuordenen", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren