Erfahrungen mit PrEP?

N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #1
Hat jemand hier Erfahrungen mit PrEP?

Hintergrund: Ich bin für mich selbst grundsätzlich eher skeptisch wegen möglichen Nebenwirkungen und sehe bei der Kosten-Nutzen-Abwägung nicht genügend Gründe. Die Praxis meines (sehr guten) Hausarztes ist aufgrund der neueren Studienlage und der inzwischen großen Verbreitung hingegen inzwischen dafür sehr aufgeschlossen. Wie seht ihr das?

 
M
Benutzer179951  (23) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Ich wende seit einigen Jahren PrEP an. Es schützt recht zuverlässig vor HIV Infektionen und fügt bei Gang Bangs und meinem generell recht betriebsamem Sexualleben eine weitere Lage Sicherheit hinzu.
Nebenwirkungen bemerke ich bisher keine.
Allerdings bleibt Hepatitis eine ständige Sorge. Sie ist zwar recht selten, aber sich da effektiv schützen bleibt ein Problem.
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #3
P
Benutzer181427  (35) Öfter im Forum
  • #4
Gibt es da nicht eine Impfmöglichkeit?
Nur gegen Hep A und Hep B, aber nicht gegen C, die häufiger beim Geschlechtsverkehr übertragen wird.

Ich finde das Thema persönlich schwierig. Der Nutzen medizinisch ist unbestreitbar. Die damit einhergehende Sorglosigkeit in Bezug auf andere STD oder auch Hep C sehe ich kritisch. Am Ende sollte man doch nicht aufs Kondom verzichten und die PreP schützt dann auch nur für den Fall, wo selbiges reißt. Und wenn man die Wahrscheinlichkeit für einen Kondomriss mit den Wahrscheinlichkeiten der HIV (siehe oben verlinkte Studie) Übertragung korreliert - dann sollte das ähnlich gut sein.

Die Kosten für das Gesundheitssystem lasse ich mal außen vor.
 
Nostaroi
Benutzer223357  (29) Ist noch neu hier
  • #5
Ich vertraue nicht drauf. Schön wenn es Mittel gibt. Aber 1) Nebenwirkungen?! Wieder Chemie die man schluckt. 2) Vertrauen?! Derjenige muss das Zeug auch Regelmäßig einnehmen. Ich kann nur auf das Wort vertrauen. Und bei Fremden, bei diesem Thema - Nope! 3) Prep schützt nicht vor dem anderen Scheiß, also schön wenn es gegen HIV hilft. Was mit den anderen "standard" Geschlechtskrankheiten? Den Scheiß muss ich auch nicht am Schwanz haben. 4) Hygiene?! Wenn ich einen festen Partner habe, ok. Dann gelten ein paar Dinge oben nicht. Aber bei wechselnden/vielen Partnern? Es scheint auch Leute zu geben, die auf fremde Körperflüssigkeiten an und in sich stehen. Ich nicht wirklich und für ein bisschen Spaß das Risiko anderer Geschlechtskrankheiten eingehen? Nein danke. - Für mich wird das Kondom nie aus der Mode kommen. Alles andere wäre für mich NUR zusätzlicher Schutz. Aber niemals Ersatz.
 
J27
Benutzer175612  (56) Meistens hier zu finden
  • #6
Hat jemand hier Erfahrungen mit PrEP?
Ja, ich mache die anlassbezogene PrEP.

Kosten-Nutzen-Abwägung
Kosten: 70 Euro für 30 Tabletten, d.h. für etwa 25 Tage Poppen
Nutzen: HIV Ansteckungsrisiko nahe Null und Poppen ohne Kondome bis ich platze

Vertrauen?! Derjenige muss das Zeug auch Regelmäßig einnehmen.
Wer, der Partner / die Partnerin muss das Zeug doch nicht nehmen, ist seine Sache, ob er/sie es nimmt.

Es scheint auch Leute zu geben, die auf fremde Körperflüssigkeiten an und in sich stehen.
Eh, ja, stimmt. Ich glaube, ich bin da nicht der einzige.

für ein bisschen Spaß das Risiko anderer Geschlechtskrankheiten eingehen?
Meine Situation ist ganz speziell. Ich gehe kein Risiko anderer Geschlechtskrankheiten ein, auch wenn ich es ohne Kondome treibe.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #7
Meine Situation ist ganz speziell. Ich gehe kein Risiko anderer Geschlechtskrankheiten ein, auch wenn ich es ohne Kondome treibe.
Kannst/möchtest Du das genauer erklären?
3) Prep schützt nicht vor dem anderen Scheiß, also schön wenn es gegen HIV hilft. Was mit den anderen "standard" Geschlechtskrankheiten?
Ich kenne die Bedenken selbst, nur bekommt man einerseits die meisten anderen auch mit Kondom recht leicht und sie sind andererseits gut behandelbar.
Allerdings gibt es gerade Studien über Antibiotikaresistenzen, aber bislang sind mir da keine Erkenntnisse bekannt.
 
C
Benutzer218141  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Ich kannte PrEP bis vor 2 Jahren gar nicht und wurde erst beim Testen im CheckPoint darauf aufmerksam gemacht.
Für mich persönlich seh ich gar keinen Nutzen, ein Ersatz für Kondome u.ä. kann es nicht sein, da es nicht vor sonstigen STI schützt.
Insofern bleibt nur der über das Kondom hinausgehende zusätzliche Schutz und da schätze ich den Mehrwert bei meinem Risikoprofil als sehr gering ein.

Wer das in seinem persönlichen Sexualverhalten für sinnvoll hält, für den kann PrEP eine gute Ergänzung sein - sofern man sich der Grenzen der Methode bewusst ist.
 
P
Benutzer181427  (35) Öfter im Forum
  • #10
Ich kenne die Bedenken selbst, nur bekommt man einerseits die meisten anderen auch mit Kondom recht leicht und sie sind andererseits gut behandelbar.
Allerdings gibt es gerade Studien über Antibiotikaresistenzen, aber bislang sind mir da keine Erkenntnisse bekannt.
Öh wie bekommt man dann Chlamydien bei dem richtigen, korrekten Einsatz eines Kondoms, ohne, dass dieses reißt?

Antibiotikaresistenzen werden durch weg lassen von Kondomen übrigens am Ende mehr. Mehr infektionen --> mehr Behandlungen --> mehr unzureichende, schlechte Behandlungen ---> Selektion von resistenten Stämmen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #11
Öh wie bekommt man dann Chlamydien bei dem richtigen, korrekten Einsatz eines Kondoms, ohne, dass dieses reißt?
Weiß ich nicht, aber Gonorrhö hatte ich in recht kurzem Abstand zweimal. Trotz Kondoms. Der Arzt meinte auch, das kann leicht passieren. Zum Glück war's mit ner Antibiotikaspritze ganz schnell weg.
Antibiotikaresistenzen werden durch weg lassen von Kondomen übrigens am Ende mehr. Mehr infektionen --> mehr Behandlungen --> mehr unzureichende, schlechte Behandlungen ---> Selektion von resistenten Stämmen.
Ob das so einfach ist, ist umstritten und wird derzeit erforscht. Ich habe an einer entsprechenden Studie teilgenommen.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #12
Ich habe eine Verständnisfrage. Nimmt das der Part der HIV positiv ist, oder der Part der es nicht bekommen möchte?
 
P
Benutzer181427  (35) Öfter im Forum
  • #13
Ich habe eine Verständnisfrage. Nimmt das der Part der HIV positiv ist, oder der Part der es nicht bekommen möchte?
Der es nicht bekommen möchte -
PreP - präexpositionsprophylaxe
PeP - Postexpositionsprophylaxe.
Derjenige der HIV hat nimmt hoffentlich seine Therapie. Wenn kein Virus nachweisbar ist, ist das Ansteckungsrisiko auch gegen 0. Das wird mit der aktuellen Therapie auch in den meisten Fällen erreicht.
PreP und PeP sind also für die Fälle, wo man nicht weiß ob der andere schon positiv ist, aber nicht nicht diagnostiziert.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #14
Ich habe eine Verständnisfrage. Nimmt das der Part der HIV positiv ist, oder der Part der es nicht bekommen möchte?
Beide, wenn sie negativ sind. (jedenfalls bestenfalls und anders ist es für mich nicht denkbar.)
Positive können durch Therapie unterhalb der Virenlast und damit nicht ansteckend sein.
 
P
Benutzer181427  (35) Öfter im Forum
  • #15
Ob das so einfach ist, ist umstritten und wird derzeit erforscht. Ich habe an einer entsprechenden Studie teilgenommen.
Nein das ist Evolution at its best. Man nehme einen Selektionsdruck (Antibiotika) und setze ihn ein... Voila Selektion findet statt und die selektierten haben Platz sich zu vermehren.

 
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P
Benutzer181427  (35) Öfter im Forum
  • #16
Beide, wenn sie negativ sind. (jedenfalls bestenfalls und anders ist es für mich nicht denkbar.)
Positive können durch Therapie unterhalb der Virenlast und damit nicht ansteckend sein.
Entschuldige, aber auch nein. Die PreP umfasst zwei antivirale Medikamente, die Therapie drei.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #17
Nein das ist Evolution at its best. Man nehme einen Selektionsdruck (Antibiotika) und setze ihn ein... Voila Selektion findet statt und die selektierten haben Platz sich zu vermehren.
Ja. Aber geforscht wird nach den Ursachen und Möglichkeiten damit umzugehen. Ich habe so verstanden, dass die Kausalkette und daraus folgend der Umgang damit nicht ganz klar sind. z.B. ob Selbsttests nach Therapie helfen. Getestet wird nämlich bislang i.A. nur davor.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #18
P
Benutzer181427  (35) Öfter im Forum
  • #19
Ja, aber wozu dann nein? Hab ja nichts Gegenteiliges behauptet.
Ja. Aber geforscht wird nach den Ursachen und Möglichkeiten damit umzugehen. Ich habe so verstanden, dass die Kausalkette und daraus folgend der Umgang damit nicht ganz klar sind. z.B. ob Selbsttests nach Therapie helfen. Getestet wird nämlich bislang i.A. nur davor.
Naja sorcceres hatte ja gefragt, wer was nimmt, bzw ob beide PreP nehmen. Woraufhin du geantwortet hast: ja beide. Es ist aber tatsächlich ein großer Unterschied. Von den Nebenwirkungen mal abgesehen, kostet die Therapie 12000€ pro Jahr; die PreP nur 840€. Der Gesellschaft versteht sich, nicht dem Patienten. Es ging mir da auch nicht darum kritik auszuüben, sondern nur darum aufmerksam darauf zumachen, dass es nicht alles das selbe ist.


Und was das Testen angeht. Die STD Leitlinie empfiehlt mit Nachdruck bei jeder STD eine Negativtestung nach erfolgter Therapie. (Steht auf Seite 37 der aktuellen deutsch sti Leitlinie)
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #20
Naja sorcceres hatte ja gefragt, wer was nimmt, bzw ob beide PreP nehmen. Woraufhin du geantwortet hast: ja beide.
Missverständnis, ich meinte die, die Sex haben ("beide").
Und was das Testen angeht. Die STD Leitlinie empfiehlt mit Nachdruck bei jeder STD eine Negativtestung nach erfolgter Therapie. (Steht auf Seite 37 der aktuellen deutsch sti Leitlinie)
Ja, wird aber wohl nicht von der Kasse übernommen (wenn ich mich recht erinnere, müsste die Dokumente jetzt raussuchen).
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #21
Wäre für mich uninteressant, da PreP nicht vor anderen STI schützt und ich ohnehin mit Kondom verhüten würde.
 
T
Benutzer20277  (44) Meistens hier zu finden
  • #22
Meine Situation ist ganz speziell. Ich gehe kein Risiko anderer Geschlechtskrankheiten ein, auch wenn ich es ohne Kondome treibe.
Weil Du schon alle anderen hast oder was?
Alles andere ist nicht möglich, da bei bei allen andere Praktiken u.a. Hep C genau wie HIV übertragen werden kann.
 
J27
Benutzer175612  (56) Meistens hier zu finden
  • #24
Off-Topic:

Weil Du schon alle anderen hast oder was?
Alles andere ist nicht möglich, da bei bei allen andere Praktiken u.a. Hep C genau wie HIV übertragen werden kann.
Haha, aus logischer Sicht könnte das eine mögliche Antwort sein. Es könnte sein, dass ich alle anderen STDs bereits habe, außer HIV, und mich somit vor den anderen nicht mehr zu schützen brauche. Also rein hypothetisch. Aber dann hätte ich doch Hep C auch, warum sagst du "Alles andere ist nicht möglich"? Ist vermutlich ein logisches Versehen?

Er könnte eine fixe, getestete, HIV positive Partnerin haben.
Das ist die richtige Antwort. Mit meiner Freundin - sie ist aktuell meine einzige Sexpartnerin - führen wir eine Fernbeziehung, wir sehen uns zwei Mal im Jahr für paar Wochen. Sie bekommt die antiretrovirale Therapie (ART). Ihre Virenlast liegt unter der Nachweisgrenze (unter 40 Kopien pro ml Blut), somit ist sie nicht ansteckend. Also bräuchte ich theoretisch die PreP gar nicht. Ich mache die PreP trotzdem, weil sie mir ein besseres, sicheres Gefühl gibt. Hinzu kommt, dass ich aus der Ferne nicht überwachen kann, ob meine Freundin die ART tatsächlich regelmäßig (jeden Tag eine Pille) einnimmt. Es könnte Medikament-Lieferengpässe geben, sie könnte die Einnahme vergessen oder sie hat Durchfall und das Medikament "geht dabei verloren"... Es könnte auch sein, dass die Therapie plötzlich nicht mehr wirkt. Die anlassbezogene PreP gibt mir einfach ein sicheres Gefühl. Und gegen andere STDs ist sie getestet, also brauche ich keinen Kondomschutz.

Aus diesem Grunde habe ich damals auch den Thread "Umgang mit HIV infizierten" eröffnet.

Ich kannte PrEP bis vor 2 Jahren gar nicht
Genau, ich auch nicht. Obwohl ich mich beim Gesundheitsamt immer testen lasse, und ich auch die HIV Infektion meiner Freundin angesprochen habe, kam nie ein Hinweis auf die Möglichkeit der PreP. Ich habe mich dann selbst mit dem Thema HIV eingehend befasst und dabei von der PreP erfahren. Es war dann aber so ziemlich unmöglich, die PreP zu bekommen. Auch die AIDS-Hilfe konnte mir nicht weiterhelfen.

Es heißt, man muss sich an eine HIV-spezialisierte Arztpraxis wenden. Die einzige solche Arztpraxis in meiner Stadt nimmt keine neuen Patienten auf. Die nächste solche Arztpraxis liegt 80km von meiner Stadt entfernt. Und sie nimmt ebenfalls keine neuen Patienten auf. Die nächste liegt 120km entfernt und nimmt keine neuen Patienten auf. Na danke für gar nichts. Ein normaler Hausarzt darf die PreP nicht anbieten. Denn die PreP ist nicht nur einfach eine Medikamenten-Gabe, sondern umfasst regelmäßige Untersuchungen (Nierenwerte) und Tests.

Nach vielen Telefonaten habe ich eine "geheime" HIV-Arztpraxis in einer anderen Stadt etwa 40km entfernt entdeckt. Ich sage "geheim", weil sie auf keiner Liste von der AIDS-Hilfe oder dem Gesundheitsamt steht. Nach langen Diskussionen mit dem Gesundheitsamt wurde ich dann in das PreP-Programm aufgenommen - ich bin da der einzige Hetero... Die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse. Der Arzt ist schon fast 80 und er macht die Arbeit eigentlich aus Nächstenliebe, weil er weiß, dass es sonst keine weitere Anlaufstelle gibt. Sein Wartezimmer ist immer voll von Drogenabhängigen, häufig begleitet von Sozialarbeitern.

Beide, wenn sie negativ sind.
Nun, die PreP macht eigentlich nur die Person, die einem erhöhten HIV-Infektionsrisiko ausgesetzt ist und sich davor schützen will. Insbesondere Sexarbeiter beiderlei Geschlechts,
Partner von HIV-Infizierten, die keine ART-Behandlung bekommen,
und Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.

Nimmt das der Part der HIV positiv ist, oder der Part der es nicht bekommen möchte?
Der Part, der es nicht bekommen möchte, nimmt im Vorfeld die PreP. Oder im Nachgang die PEP.
Der HIV-Positive bekommt die ART.

Entschuldige, aber auch nein. Die PreP umfasst zwei antivirale Medikamente, die Therapie drei.
Die ART meiner Freundin umfasst zwei Wirkstoffe, und es ist nach der Aussage meines deutschen Arztes auch der aktuelle Stand der Medizin. Die PreP umfasst ebenfalls zwei Wirkstoffe, allerdings andere.

Wenn kein Virus nachweisbar ist, ist das Ansteckungsrisiko auch gegen 0. Das wird mit der aktuellen Therapie auch in den meisten Fällen erreicht.
Stimmt. In dem Blut schwimmen Virenkopien. Es gibt diverse Verfahren (PCR-Tests, so wie bei den Corona-Viren), mit denen man deren Anzahl pro Milliliter Blut messen kann. Eine nicht-behandelte Person kann bis zu Hunderttausend Kopien pro Milliliter Blut haben. Eine ART-behandelte Person hat (beim Anschlagen der Therapie) eine Virenlast von unter 50 Kopien/ml und gilt als nicht infektiös.

Übrigens, es ist extrem unwahrscheinlich, sich sogar bei einer unbehandelten HIV-Positiven Person mit HIV anzustecken. Die Riesenangst vor einer Ansteckung ist bei vaginalem Heterosex so gut wie unbegründet. Dafür muss man die Ansteckungsvoraussetzungen und den Ansteckungsmechanismus verstehen.

Gonorrhö hatte ich in recht kurzem Abstand zweimal. Trotz Kondoms
Genau... Kondomen werden - aus meiner Sicht - magische Schutz-Kräfte zugeschrieben, die sie gar nicht haben können. Kondome reduzieren die Infektionsrisken zwar, einen sicheren Schutz bietet jedoch nur eine feste langjährige treue Partnerschaft oder die Enthaltsamkeit.

Im Jahre 2012 hatte ich eine Freundin, wir hatten ausschließlich Sex mit Kondomen. Sie hatte keine Symptome irgendeiner Erkrankung. Vier Monate nach dem Ende dieser Beziehung habe ich mich gegen alle gängigen STDs testen lassen - alles negativ. Ich hatte keine Symptome irgendeiner Erkrankung. Danach hatte ich Sex mit einer anderen Frau - drei Wochen später bildeten sich bei ihr über der Pofalte kleine Warzen, die schmerzhaft operativ entfernt werden mussten. Sie hat sich anscheinend von mir mit HPV infiziert. Diese HPV Viren zeigten bei mir und meiner vorigen Freundin keinerlei Symptome, bei der neuen Frau führten sie in kürzester Zeit zu einer massiven Warzenbildung. So viel zum Schutz mit Kondomen. Ich kann nur empfehlen, die HPV-Schutzimpfung zu machen, die aber auch nicht gegen jede Art von HPV schützt.
 
P
Benutzer181427  (35) Öfter im Forum
  • #25
Die ART meiner Freundin umfasst zwei Wirkstoffe, und es ist nach der Aussage meines deutschen Arztes auch der aktuelle Stand der Medizin. Die PreP umfasst ebenfalls zwei Wirkstoffe, allerdings andere.
Ja, entschuldige, da hast du Recht. Hab gerade nochmal die Leitlinie (aktuelle Version 8 von 2020) überflogen und es gibt anscheinend empfohlene duale Therapien. Ist auch nicht ganz mein Gebiet und die vorherige Aussage beruhte auf etwas älterem Wissen aus dem Studium.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #26
Genau, ich auch nicht. Obwohl ich mich beim Gesundheitsamt immer testen lasse, und ich auch die HIV Infektion meiner Freundin angesprochen habe, kam nie ein Hinweis auf die Möglichkeit der PreP. Ich habe mich dann selbst mit dem Thema HIV eingehend befasst und dabei von der PreP erfahren. Es war dann aber so ziemlich unmöglich, die PreP zu bekommen. Auch die AIDS-Hilfe konnte mir nicht weiterhelfen.
Es heißt, man muss sich an eine HIV-spezialisierte Arztpraxis wenden. Die einzige solche Arztpraxis in meiner Stadt nimmt keine neuen Patienten auf. Die nächste solche Arztpraxis liegt 80km von meiner Stadt entfernt. Und sie nimmt ebenfalls keine neuen Patienten auf. Die nächste liegt 120km entfernt und nimmt keine neuen Patienten auf. Na danke für gar nichts. Ein normaler Hausarzt darf die PreP nicht anbieten.
Da hab ich ja Glück. Meiner hat u.a. eine STI-Spezialisierung. Die Mitarbeiter:innen legen inzwischen die PrEP eher nahe, das war ein Ausgangspunkt dieses Threads. Krass, dass das so schwierig sein kann!
Nun, die PreP macht eigentlich nur die Person, die einem erhöhten HIV-Infektionsrisiko ausgesetzt ist und sich davor schützen will. Insbesondere Sexarbeiter beiderlei Geschlechts,
Partner von HIV-Infizierten, die keine ART-Behandlung bekommen,
und Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.
Ich kenne hauptsächlich Leute, die öfter mal auf Sexpartys gehen, kam unter MSM auf, inzwischen kenn ich auch Heteros, die es machen.
Und da läuft es so, dass meiner Erfahrung nach ohne gefickt wird, wenn beide die PrEP nehmen (plus regelmäßig auf alle STI testen. Was ich aber sowieso mache, auch ohne PrEP). Das andere gibt es auch, darauf würde ich mich aber nicht einlassen. (bin ja schon skeptisch, auch wenn es die andere Person bzw. alle beim Sex Beteiligten machen, auch darum dieser Thread).
Übrigens, es ist extrem unwahrscheinlich, sich sogar bei einer unbehandelten HIV-Positiven Person mit HIV anzustecken. Die Riesenangst vor einer Ansteckung ist bei vaginalem Heterosex so gut wie unbegründet. Dafür muss man die Ansteckungsvoraussetzungen und den Ansteckungsmechanismus verstehen.
Ja, aber es passiert halt doch. Meine ehem. Mitbewohnerin hat es z.B. von ihrem Ex, oder umgekehrt, konnte nie geklärt werden. Monogam und getestet. Muss zum Zeitpunkt des Tests noch unter der nachweisbaren Viruslast gewesen sein.
Im Jahre 2012 hatte ich eine Freundin, wir hatten ausschließlich Sex mit Kondomen. Sie hatte keine Symptome irgendeiner Erkrankung. Vier Monate nach dem Ende dieser Beziehung habe ich mich gegen alle gängigen STDs testen lassen - alles negativ. Ich hatte keine Symptome irgendeiner Erkrankung. Danach hatte ich Sex mit einer anderen Frau - drei Wochen später bildeten sich bei ihr über der Pofalte kleine Warzen, die schmerzhaft operativ entfernt werden mussten. Sie hat sich anscheinend von mir mit HPV infiziert. Diese HPV Viren zeigten bei mir und meiner vorigen Freundin keinerlei Symptome, bei der neuen Frau führten sie in kürzester Zeit zu einer massiven Warzenbildung. So viel zum Schutz mit Kondomen. Ich kann nur empfehlen, die HPV-Schutzimpfung zu machen, die aber auch nicht gegen jede Art von HPV schützt.
Das sagt mein Hausarzt auch, er auch hat seinen eigenen Sohn gegen HPV impfen lassen, und ich dann meinen auch. Geht bei Jungs erst seit kurzem und wird sehr empfohlen.
 
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