Erziehung als Vater

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  • #1
Was steckt dahinter ? Ein Vater erzieht seinen Sohn indem er alles abnimmt und der Sohn nie etwas selber erledigen kann. Der Vater mischt sich immer ein und meckert oft auf ihn das er sich selber um die Dinge nicht kümmert trifft dann aber Entscheidungen für seinen Sohn und der Sohn soll es so machen wie er sagt ?

Warum erzieht er ihn so wenn er sich am Ende dann aufregt das sein Sohn nichts hinbekommt? Was steckt dahinter?

Danke für eure Antworten.
 
S
Benutzer43540  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Aus irgendwelchen Gründen traut der Vater dem Sohn nichts zu.
Aber um das zu analysieren fehlt jetzt das Hintergrundwissen.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Was steckt dahinter ? Ein Vater erzieht seinen Sohn indem er alles abnimmt und der Sohn nie etwas selber erledigen kann. Der Vater mischt sich immer ein und meckert oft auf ihn das er sich selber um die Dinge nicht kümmert trifft dann aber Entscheidungen für seinen Sohn und der Sohn soll es so machen wie er sagt ?

Warum erzieht er ihn so wenn er sich am Ende dann aufregt das sein Sohn nichts hinbekommt? Was steckt dahinter?

Weil Menschen sehr oft die Folgen ihres eigenen Handelns nicht sinnvoll einschätzen können, insbesondere nicht, wenn es um Erziehung geht.

Der Vater ist offenbar entweder sehr von sich überzeugt und glaubt, in Alltagsfragen immer die richtigen Antworten zu haben, oder er ist innerlich sehr unsicher; beides kann dazu führen, dass man nach außen hin ständig andere Menschen darin korrigiert, was sie tun oder ihnen ständig bis ins Details hinein reinregelt, wie sie etwas machen sollen. Fakt ist, er hält es offenbar nicht aus, wenn der Sohn etwas anders macht, langsamer macht oder Fehler macht, also ist der impulsive Reflex da, es stattdessen selbst zu machen ("bevor du es falsch machst, mache ich es besser selbst!").

Seine (bewusste oder unbewusste) Annahme ist vermutlich, wenn er es richtig vormacht, wird der Sohn es schon irgendwann lernen. Dabei verkennt er aber grundsätzliche Regeln des Lernens, denn was der Sohn stattdessen lernt ist: a) "Ich bin offenbar ziemlich doof und kann viele Dinge nicht gut, also habe ich Angst, sie zu versuchen." sowie b) "Wenn ich etwas nicht kann, wird früher oder später jemand auftauchen, der es für mich macht, dann muss ich es nicht versuchen und scheitere wenigstens nicht."

Sprich, durch seine Erziehung verstärkt der Vater den Effekt, über den er sich dann anschließend aufregt. Das ist nicht selten und passiert in verschiedenen Abstufungen durchaus vielen Eltern (mal intensiver, mal weniger, mal umfassend, mal nur auf sehr bestimmte Situationen bezogen). Ich zum Beispiel habe auch als Kind gelernt, wenn ich Briefe nicht abschicke, werden sie irgendwann für mich abgeschickt, weil meine Mutter das körperlich nicht aushalten konnte, wenn ein fertiger Brief da herumliegt.

Insofern steckt da also möglicherweise gar nicht viel "dahinter", außer einer sich selbst verstärkenden schlechten Routine, die nicht angemessen reflektiert wird, oder eben sich zwei gegenseitig verstärkenden Charakterschwächen. Frage wäre eben, ob sich das ändert, wenn man diese Person(en) damit konfrontiert, und sie fragt, was sie eigentlich wollen, und ob sie verstehen, dass sie dazu die falschen Mittel anwenden.
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Was steckt dahinter ? Ein Vater erzieht seinen Sohn indem er alles abnimmt und der Sohn nie etwas selber erledigen kann. Der Vater mischt sich immer ein und meckert oft auf ihn das er sich selber um die Dinge nicht kümmert trifft dann aber Entscheidungen für seinen Sohn und der Sohn soll es so machen wie er sagt ?

Warum erzieht er ihn so wenn er sich am Ende dann aufregt das sein Sohn nichts hinbekommt? Was steckt dahinter?

Danke für eure Antworten.
Wie alt ist denn der Sohn?
 
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Benutzer43540  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Wie von LouisKL schon beschrieben, kann einem der Sohn jetzt und später Leid tun. Er hat ja keine Chance etwas richtig zu machen. So etwas in der Kindheit erlernt kann, muss aber nicht, später zu Depressionen führen.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Sehr bekannt hier
  • #6
Du kannst es auf die beiden Faktoren Autonomie und Bindung runterbrechen, wenn du es stark vereinfacht betrachten möchtest.

Der Vater kann den Sohn nicht loslassen und verhält sich daher so widersprüchlich - sendet quasi widersprüchliche Signale.

Auf der einen Seite sagt er: werde autonom.
Auf der anderen Seite sagt er durch sein Verhalten: bleib in der Bindung/Beziehung zu mir.

Das ist für Kinder und Heranwachsende ganz schlimm, wenn sie solchen Double Binds (Doppelbotschaften) ausgesetzt sind und steht im Verdacht Schizophrenie zu begünstigen.

Was kann er tun? Er konnte anfangen sich von seinem Vater zu emanzipieren, in dem er jegliche Hilfe von ihm gänzlich ablehnt und sich auch von seinem Wunsch nach väterlicher Anerkennung frei macht. In der Theorie simpel, in der Praxis schwer, weil wenn du dein ganzes Leben solchen Doppelbotschaften ausgesetzt bist, kannst du kein Selbstvertrauen entwickeln. Da Worte und Taten deiner Bezugspersonen nicht kongruent sind und du als Kind halt immer die Schuld bei dir suchst.

Ich würde hier zu therapeutischer Unterstützung raten.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #7
Wie alt ist denn der Sohn?
Ich schließe mich der Frage an, ich finde sie elementar und auch, ob der Vater alleinerziehend ist und wie sich ggf. der andere erziehende Teil verhält. Last but not least, in welchem Verhältnis stehst du zu Vater bzw. Sohn?
 
G
Benutzer Gast
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  • #9
Der Sohn verhält sich ihm gegenüber neutral. Er macht es oft trotzdem anders wie der Vater sagt aber er zeigt seinen Vater auch keine Grenzen auf sondern sagt nur ich mach es anders aber er lässt sich oft vom Vater vieles abnehmen weil er bequem ist.
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Der Sohn verhält sich ihm gegenüber neutral. Er macht es oft trotzdem anders wie der Vater sagt aber er zeigt seinen Vater auch keine Grenzen auf sondern sagt nur ich mach es anders aber er lässt sich oft vom Vater vieles abnehmen weil er bequem ist.
Mit 34 sollte die Erziehung doch wohl abgeschlossen sein.
Das würde ich dann eher einmischen nennen. Zur Not muss der Sohn halt mal auf die Nase fallen.
 
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  • Themenstarter
  • #11
Der Vater redet mit seiner Familie so extrem autoritär. Er sagt was zu machen ist in einem unfreundlichen Ton.
 
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Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #12
Mit 34 sollte die Erziehung doch wohl abgeschlossen sein.
Das würde ich dann eher einmischen nennen. Zur Not muss der Sohn halt mal auf die Nase fallen.
Wie meinst du auf die Nase fallen ?

Ja das ist ja das freche der Vater mischt sich bei ihm ständig ein aber der Sohn gibt kein Kontra weil er meint das könnte alles schlimmer machen.
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Wie meinst du auf die Nase fallen ?
Wenn der Sohn bequem ist, scheint er ja Dinge nicht zu tun, die er tun müsste.

Kannst Du einfach mal Beispiele geben?
Das ist so fürchterlich abstrakt in Deinen Formulierungen
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #14
Ja das ist ja das freche der Vater mischt sich bei ihm ständig ein aber der Sohn gibt kein Kontra weil er meint das könnte alles schlimmer machen.
Zu einer bescheidenen Beziehung gehören immer zwei.

Der Sohn lässt es zu (aus Angst, aus Bequemlichkeit, aus Gewohnheit usw)

Aber was tangiert dich das Thema?
 
Arcadi
Benutzer212294  Klickt sich gerne rein
  • #15
Vielleicht ist der Vater auch schlichtweg ungeduldig und möchte die Dinge erledigt haben, sodass er keine Geduld hat zu warten, bis der Sohn endlich loslegt.

Der Sohn ist es vermutlich gewöhnt, dass der Vater ihm die Dinge abnimmt, wenn er es nicht aktiv verhindert, und insgeheim könnte der Sohn das teilweise durchaus sehr bequem und angenehm finden, sich nicht selbst um seine Kram kümmern zu müssen. Nur muss sich der Sohn eben entscheiden und kann als Erwachsener nicht seinen Vater für sein eigenes Verhalten verantwortlich machen.
 
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krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #18
Was steckt dahinter ? Ein Vater erzieht seinen Sohn indem er alles abnimmt und der Sohn nie etwas selber erledigen kann. Der Vater mischt sich immer ein und meckert oft auf ihn das er sich selber um die Dinge nicht kümmert trifft dann aber Entscheidungen für seinen Sohn und der Sohn soll es so machen wie er sagt ?

Warum erzieht er ihn so wenn er sich am Ende dann aufregt das sein Sohn nichts hinbekommt? Was steckt dahinter?
Das ist ein machen und machen lassen.
Wer sich mit 34 Jahren noch vom Vater auf der Nase rumtanzen lässt, der hat keine Eier in der Hose und der hat auch kein Interesse daran sein Leben eigenständig zu leben.
 
S
Benutzer43540  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Das ist ein machen und machen lassen.
Wer sich mit 34 Jahren noch vom Vater auf der Nase rumtanzen lässt, der hat keine Eier in der Hose und der hat auch kein Interesse daran sein Leben eigenständig zu leben.
Interessant wird es dann wenn der Vater mal nicht mehr ist. Der 34 jährige ist ja dann unfähig.
 
lacaracol
Benutzer205755  (39) Öfter im Forum
  • #20
Was steckt dahinter ? Ein Vater erzieht seinen Sohn indem er alles abnimmt und der Sohn nie etwas selber erledigen kann. Der Vater mischt sich immer ein und meckert oft auf ihn das er sich selber um die Dinge nicht kümmert trifft dann aber Entscheidungen für seinen Sohn und der Sohn soll es so machen wie er sagt ?

Warum erzieht er ihn so wenn er sich am Ende dann aufregt das sein Sohn nichts hinbekommt? Was steckt dahinter?

Danke für eure Antworten.

Dem Vater ist dieser Zusammenhang nicht bewusst. Scheint ein "blinder Fleck" zu sein.

Darauf aufmerksam machen.. aber in "seiner Sprache" und nicht einfach deine offensichtlichen Argumente liefern und davon ausgehen, dass er den Zusammenhang nun sehen muss.

Am besten wäre therapeutische Begleitung durch einen Therapeuten mit Lebenserfahrung. Dieser findet wohl am schnellsten die richtigen Worte, die zum Bewusstsein deines Mannes durchdringen.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #21
Ist das irgendwie geschlechtspezifisch? Ich bin als Tochter/Kind ähnlich aufgewachsen. Mutter war meist nicht zufrieden mit Handlungen/Umsetzungen und hat es "eben schnell" selbst erledigt und oftmals sogar direkt aus der Hand gerissen...und sich im gleichen Atemzug beklagt. Man geht als Kind dann irgendwann in eine Art Vermeidungshaltung (lieber gar nichts machen oder abwarten), weil es ja eh nie richtig scheint, wie man das macht. Das geht mega aufs Selbstbewusstsein und schädigt auch für das Erwachsenenleben. Man trifft dann ungern Entscheidungen, weil man immer Sorge/ Angst hat, es falsch zu machen (selbst wenn der Elternteil keinen direkten Einfluss mehr hat)

Lässt sich mit Therapie verbessern. Den betroffenen Menschen hier anzugehen und runterzumachen, ist kaum hilfreich. Familiengeflechte und alte Erfahrungen können sehr wohl schädigen, und das dem Kind bzw. jetzt Erwachsenen vorzuwerfen, finde ich nicht gut. Das wird der Problematik überhaupt nicht gerecht.
 
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