Es ist schwer, echte Liebe zu finden? Meine Gedanken & eure Erfahrungen.

Es ist es schwer, echte Liebe zu finden? Neu
TsCGN
Benutzer225159  Ist noch neu hier
  • #1
Ich bin keine Erfahrung – ich bin ein Mensch! Gedanken einer trans Frau über Dating & echte Liebe.


Ich bin keine Erfahrung — ich bin ein Mensch!"





Hallöchen an alle,
ich habe lange überlegt, ob ich das hier schreiben soll. Aber weißt du was? Genau solche Gedanken müssen raus in die Welt.
Ich bin eine Transgender Frau aus Köln. Selbstbewusst, offen, ich stehe in der Öffentlichkeit, und ich bin stolz auf den Weg, den ich gegangen bin. Aber immer wieder beschäftigt mich eine Frage, die vielleicht viele von euch auch kennen:
Warum ist es so schwer, als trans Frau einen Menschen zu finden, der uns wirklich sieht — und nicht nur das „Erlebnis" sucht?



Ehrlich gesagt, ich bin es leid, nur die „Erfahrung" für manche Männer zu sein.
Dieses Gefühl, dass man nicht als vollwertiger Mensch, sondern als Neugierde, als Abenteuer, als heimliche Fantasie betrachtet wird.

Wirkliche Freundschaften? Ehrliche Beziehungen? Kaum jemand scheint sich dafür zu interessieren.
Und wenn doch, dann sind es leider zu oft Menschen, die uns mit Respektlosigkeit oder Ignoranz begegnen.


Es ist 2025!


Wir sprechen über Vielfalt, über Akzeptanz, über Sichtbarkeit — und trotzdem fühle ich mich manchmal so, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Ja, wir kämpfen noch immer täglich mit Vorurteilen. Ja, wir werden oft nicht als selbstverständlicher Teil dieser Gesellschaft gesehen.

Und ja, das tut weh. Es macht mich traurig, wütend — aber es macht mich auch entschlossener.


Ich schreibe das hier nicht nur, um Dampf abzulassen. Ich will, dass wir darüber reden. Offen, ehrlich, ohne Masken.


Sind hier Menschen, die Ähnliches erleben?

Menschen, die sich wünschen, endlich gesehen zu werden — ohne Etikett, ohne Vorurteile?

Lasst uns unsere Stimmen erheben.


Lasst uns zeigen, dass wir nicht schweigen, wenn uns die Gesellschaft nur in Schubladen stecken will.


Ich will echte Verbindungen schaffen. Echte Gespräche führen. Und vielleicht, nur vielleicht, können wir mit diesem Beitrag einen kleinen Stein ins Rollen bringen.



Ich bin gespannt auf eure Gedanken.
 
TsCGN
Benutzer225159  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #2
Mich interessiert auch: Glaubt ihr, dass unsere Gesellschaft wirklich schon so weit ist, wie sie oft tut? Oder verstecken sich Vorurteile manchmal einfach nur besser? Ich würde mich freuen, wenn wir hier offen darüber sprechen können.
 
K
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #3
Ich glaube, dass unsere Gesellschaft voller Vorurteile und Schubladendenken ist.
In vielen Bereichen - und im Laufe meines Lebens wurde ich mit meinen eigenen Schubladen konfrontiert.
Es wäre schön, wenn es anders wäre, aber dazu ist der Mensch wohl doch zu „unreif“ - Achtung, wieder eine Schublade von mir.

Hoffe, dass du deine Herzmenschen findest und auch einen Menschen, mit dem du, aus der Liebe heraus, eine gesunde Partnerschaft führen kannst 🍀
 
TsCGN
Benutzer225159  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Ich glaube, dass unsere Gesellschaft voller Vorurteile und Schubladendenken ist.
In vielen Bereichen - und im Laufe meines Lebens wurde ich mit meinen eigenen Schubladen konfrontiert.
Es wäre schön, wenn es anders wäre, aber dazu ist der Mensch wohl doch zu „unreif“ - Achtung, wieder eine Schublade von mir.

Hoffe, dass du deine Herzmenschen findest und auch einen Menschen, mit dem du, aus der Liebe heraus, eine gesunde Partnerschaft führen kannst 🍀
Vielen Dank für deine lieben Worte, das tut richtig gut zu lesen!


Ja, leider sind viele Menschen noch sehr geprägt von Vorurteilen. Aber genau solche Gespräche wie hier machen mir Mut, dass wir wenigstens im Kleinen etwas bewegen können.


Vielleicht braucht es einfach noch mehr Menschen, die sich trauen, offen zu reden. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass du hier dabei bist! ❤️🤗
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Glaubt ihr, dass unsere Gesellschaft wirklich schon so weit ist, wie sie oft tut?
Ich habe nicht das Gefühl das unsere Gesellschaft tut als wäre sie ethisch fortgeschritten.
Neid, Intoleranz, Oberflächlichkeit und Abgrenzung sind an der Tagesordnung.
Oder verstecken sich Vorurteile manchmal einfach nur besser?
Sowas nennt man Heuchelei und ist allgegenwärtig!

Man sollte sich ein Netzwerk aus Menschen aufbauen, denen man vertrauen kann und die einem Schutz bieten.
Von einer Gesellschaft sollte man nicht zu viel erwarten.
 
TsCGN
Benutzer225159  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Ich habe nicht das Gefühl das unsere Gesellschaft tut als wäre sie ethisch fortgeschritten.
Neid, Intoleranz, Oberflächlichkeit und Abgrenzung sind an der Tagesordnung.

Sowas nennt man Heuchelei und ist allgegenwärtig!

Man sollte sich ein Netzwerk aus Menschen aufbauen, denen man vertrauen kann und die einem Schutz bieten.
Von einer Gesellschaft sollte man nicht zu viel erwarten.
Da sprichst du mir aus der Seele. Leider sehe ich es ähnlich: Gesellschaftliche Entwicklung wird oft nur nach außen getragen, innen bleibt vieles beim Alten. Heuchelei trifft es ziemlich genau.


Und ja, vielleicht verstecken sich Vorurteile heute nur besser hinter schönen Worten und scheinbarer Toleranz.


Deshalb finde ich deinen Punkt mit dem eigenen Netzwerk extrem wichtig. Ich glaube, es ist essenziell, Menschen zu finden, die wirklich hinter einem stehen — und nicht nur so tun, als ob.


Gleichzeitig frage ich mich aber: Sollte man wirklich aufhören, an die Gesellschaft zu glauben?


Ist es nicht auch eine Chance, durch kleine Impulse — wie genau diese Diskussion hier — doch ein bisschen was zu verändern?


Wie siehst du das? Hast du die Hoffnung schon komplett aufgegeben, oder spürst du noch ein kleines Fünkchen Optimismus?
 
A
Benutzer218895  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Warum ist es so schwer, als trans Frau einen Menschen zu finden, der uns wirklich sieht — und nicht nur das „Erlebnis" sucht?
Das liegt halt daran, dass transMenschen eben trotz allem noch Exoten sind. Mit Exoten will die Mehrheitsgesellschaft eben bestenfalls Erfahrungen machen, um anderen davon zu berichten, aber ansonsten wollen viele eben nicht dauerhaft damit zu tun haben. Es gab viele Jahrzehnte/ vielleicht sogar fast Jahrhunderte, da ging es people of colour so. Auch die waren bestenfalls Erfahrungen, bis sich dass gaaaaanz langsam in Normalität übertragen hat. Und selbst heute gibt es Menschen, für die das keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist.
Ehrlich gesagt, ich bin es leid, nur die „Erfahrung" für manche Männer zu sein.
Dieses Gefühl, dass man nicht als vollwertiger Mensch, sondern als Neugierde, als Abenteuer, als heimliche Fantasie betrachtet wird.
Das ist völlig verständlich, dass du den Wunsch hast, als Mensch wie jeder andere wahrgenommen zu werden. Nur leider hast du als Einzelperson kaum Einfluss auf die Einstellungen anderer Menschen.
Wirkliche Freundschaften? Ehrliche Beziehungen? Kaum jemand scheint sich dafür zu interessieren.
Und wenn doch, dann sind es leider zu oft Menschen, die uns mit Respektlosigkeit oder Ignoranz begegnen.
Es ist 2025!
Das spielt überhaupt keine Rolle, welches Jahr am Kalender steht. Hast du dich da draußen mal umgeguggt? Ich meine außerhalb deiner Bubble, in der du lebst? Außerhalb des eher aufgeschlossenen Köln?
Wir sprechen über Vielfalt, über Akzeptanz, über Sichtbarkeit — und trotzdem fühle ich mich manchmal so, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Das ist dein Denkfehler: So viele Menschen sprechen gar nicht über Vielfalt und Akzeptanz, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Gugg dir mal unsere Wahlergebnisse an. Da ist wenig Akzeptanz für Vielfalt. zu finden. Im Gegenteil, der Tend geht eher dahin, die gesamte gesellschaftliche Entwicklung wieder umzukehren, Minderheiten eben nicht mehr zu schützen und zu tolerieren.
Und das reiht sich seit mittlerweile vielen Jahren in einen Gesamteuropäischen Trend ein, also nichts, was überaschend wäre. Es gibt - und das meine ich mit Bubble - auch in der BRD ein paar Fleckchen der Glückseeligkeit, wo man offen leben kann, wenn man anders als die Mehrheit ist. Ich lebe auch an einem solchen Ort. Meist befindet sich das in Großstädten und dort in linksalternativen Vierteln. Wenn man diese aber verlässt (meine Arbeitsorte sind immer eher ländlich gewesen), dann begegnet man extrem viel Intoleranz, Verständnislosigkeit, etc.
Ja, wir kämpfen noch immer täglich mit Vorurteilen. Ja, wir werden oft nicht als selbstverständlicher Teil dieser Gesellschaft gesehen.
Richtig.
Und ja, das tut weh. Es macht mich traurig, wütend — aber es macht mich auch entschlossener.
Es ist verständlich, ich denke aber als einzelner ein Kampf gegen Windmühlen. Es sickert halt einfach zu langsam durch.
Ich schreibe das hier nicht nur, um Dampf abzulassen. Ich will, dass wir darüber reden. Offen, ehrlich, ohne Masken.
Gerne.
Sind hier Menschen, die Ähnliches erleben?
Ich denke, dass das sehr vielen Menschen so geht. Und zwar nicht nur Transmenschen. Das geht Homosexuellen so, das geht people of colour so, im Grunde geht es so gut wie jeder Minderheit so.
Verfassungsmäßig sind Minderheiten zwar geschützt, aber gegen die Ablehnung und Vorurteile in den Köpfen gibt es nun mal keine Gesetze.
Lasst uns zeigen, dass wir nicht schweigen, wenn uns die Gesellschaft nur in Schubladen stecken will.
Im Grunde bin ich dafür, ich solidarisiere mich schon seit über 20 Jahren. Aber grade aus dieser Erfahrung heraus weiß ich: wer nicht will, der will nicht.
Ich will echte Verbindungen schaffen. Echte Gespräche führen.
Leute, die sich auf ein solches Gespräch mit dir einlassen, sind ja aber gar nicht die, die du erreichen willst. Diese Leute sind ja eher nicht gesprächsbereit.
Ich weiß, das klingt mega resigniert. Jeder macht halt so seine Erfahrungen.
Und vielleicht, nur vielleicht, können wir mit diesem Beitrag einen kleinen Stein ins Rollen bringen.
Frage, nur interessenhalber: welchen Stein willst du hier im Forum wohin rollen?
 
DirtyOldMan
Benutzer210299  Öfter im Forum
  • #8
Ich kann dir versichern, dass es in der heutigen höher-schneller-weiter Zeit auch für einen ‚stinknormalen‘ Heteromenschen nicht einfach ist, DIE echte, große, tiefe, wahre, whatever Liebe zu finden.
Ehrlich gesagt träume ich davon und suche ich danach schon mein ganzes Leben, solange ich mich erinnern kann und nehme die Sehnsucht wahrscheinlich mit ins Grab 🤷‍♂️

Ganze Online-Dating Geschäftszweige leben nicht schlecht von dem vermeintlichen Versprechen des großen Glücks.

Wobei ich glaube, dass man/frau das Glück nicht wirklich aktiv suchen kann, es muss einem begegnen.
Dummerweise werden wahre Begegnungen im real life gefühlt immer schwieriger, seltener.

Und ich kann mir gut vorstellen, dass es in der LGBGQ-Szene und für dich als Transgender Mensch ungleich schwerer ist, echte Liebe zu finden - ganz einfach, weil es quantitativ Minderheiten in der Gesellschaft sind, viele keine Berührungspunkte mit diesen Lebensweisen haben und nicht wissen oder gelernt haben, da souverän mit umzugehen (…).

Ich wünsche die, liebe TS, dass du zukünftig bessere Erfahrungen machst und ‚dein persönliches Glück‘ findest - oder zumindest jemanden, der dich so sieht, akzeptiert, schätzt und liebt wie du bist 🍀
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Gleichzeitig frage ich mich aber: Sollte man wirklich aufhören, an die Gesellschaft zu glauben?
Nö, man sollte nur nicht zu viel von ihr erwarten.
Wie siehst du das? Hast du die Hoffnung schon komplett aufgegeben, oder spürst du noch ein kleines Fünkchen Optimismus?
Aufgeben ist nie eine Option!
Ich meine eine Gesellschaft hat auch positive und caritative Seiten, ist hilfsbereit, bietet Schutz und füreinander da.

Ich persönlich habe keine größeren Probleme bezüglich Anerkennung in der Gesellschaft (bzw habe ich immer schon gemacht was ich wollte, egal was anderes darüber denken 😏), von daher ist unsere Situation nur bedingt vergleichbar.

Den Anspruch die Gesellschaft, das große und ganze zu verändern habe ich aber auch nicht. Realistischer ist es wenn man bei sich anfängt.
 
TsCGN
Benutzer225159  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Das liegt halt daran, dass transMenschen eben trotz allem noch Exoten sind. Mit Exoten will die Mehrheitsgesellschaft eben bestenfalls Erfahrungen machen, um anderen davon zu berichten, aber ansonsten wollen viele eben nicht dauerhaft damit zu tun haben. Es gab viele Jahrzehnte/ vielleicht sogar fast Jahrhunderte, da ging es people of colour so. Auch die waren bestenfalls Erfahrungen, bis sich dass gaaaaanz langsam in Normalität übertragen hat. Und selbst heute gibt es Menschen, für die das keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist.

Das ist völlig verständlich, dass du den Wunsch hast, als Mensch wie jeder andere wahrgenommen zu werden. Nur leider hast du als Einzelperson kaum Einfluss auf die Einstellungen anderer Menschen.

Das spielt überhaupt keine Rolle, welches Jahr am Kalender steht. Hast du dich da draußen mal umgeguggt? Ich meine außerhalb deiner Bubble, in der du lebst? Außerhalb des eher aufgeschlossenen Köln?

Das ist dein Denkfehler: So viele Menschen sprechen gar nicht über Vielfalt und Akzeptanz, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Gugg dir mal unsere Wahlergebnisse an. Da ist wenig Akzeptanz für Vielfalt. zu finden. Im Gegenteil, der Tend geht eher dahin, die gesamte gesellschaftliche Entwicklung wieder umzukehren, Minderheiten eben nicht mehr zu schützen und zu tolerieren.
Und das reiht sich seit mittlerweile vielen Jahren in einen Gesamteuropäischen Trend ein, also nichts, was überaschend wäre. Es gibt - und das meine ich mit Bubble - auch in der BRD ein paar Fleckchen der Glückseeligkeit, wo man offen leben kann, wenn man anders als die Mehrheit ist. Ich lebe auch an einem solchen Ort. Meist befindet sich das in Großstädten und dort in linksalternativen Vierteln. Wenn man diese aber verlässt (meine Arbeitsorte sind immer eher ländlich gewesen), dann begegnet man extrem viel Intoleranz, Verständnislosigkeit, etc.

Richtig.

Es ist verständlich, ich denke aber als einzelner ein Kampf gegen Windmühlen. Es sickert halt einfach zu langsam durch.

Gerne.

Ich denke, dass das sehr vielen Menschen so geht. Und zwar nicht nur Transmenschen. Das geht Homosexuellen so, das geht people of colour so, im Grunde geht es so gut wie jeder Minderheit so.
Verfassungsmäßig sind Minderheiten zwar geschützt, aber gegen die Ablehnung und Vorurteile in den Köpfen gibt es nun mal keine Gesetze.

Im Grunde bin ich dafür, ich solidarisiere mich schon seit über 20 Jahren. Aber grade aus dieser Erfahrung heraus weiß ich: wer nicht will, der will nicht.

Leute, die sich auf ein solches Gespräch mit dir einlassen, sind ja aber gar nicht die, die du erreichen willst. Diese Leute sind ja eher nicht gesprächsbereit.
Ich weiß, das klingt mega resigniert. Jeder macht halt so seine Erfahrungen.

Frage, nur interessenhalber: welchen Stein willst du hier im Forum wohin rollen?
Genau dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. Es ist schmerzhaft, immer wieder auf eine Art „Erfahrung" reduziert zu werden, statt als vollständiger Mensch gesehen zu werden.

Für viele scheint es so, als wären Transfrauen nur ein Kapitel im „Abenteuerbuch" anderer Leute, statt jemand, mit dem man eine echte, tiefe Verbindung aufbauen kann.


Aber ich bin überzeugt: Je mehr wir über diese Themen offen sprechen, desto mehr Menschen begreifen, dass hinter all den Etiketten ein echtes Herz schlägt, das sich genau nach denselben Dingen sehnt: Liebe, Respekt, Normalität.



Was meint ihr — was braucht es eurer Meinung nach, damit wir diese oberflächliche Sicht durchbrechen?
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Öfter im Forum
  • #11
Mich interessiert auch: Glaubt ihr, dass unsere Gesellschaft wirklich schon so weit ist, wie sie oft tut? Oder verstecken sich Vorurteile manchmal einfach nur besser? Ich würde mich freuen, wenn wir hier offen darüber sprechen können.
Ich weiß es selbst nicht. Wenn ich so auf die fünfzig Jahre zurückblicke, die ich gelebt habe, dann finde ich schon, dass sehr vieles sehr viel besser geworden ist. Dass Verhütung, das Recht auf Abtreibung, Ehescheidung, Frauenrechte, Minderheitenrechte, der Schutz von Kindern vor physischer Gewalt in der Erziehung heutzutage doch größer geschrieben werden als damals. Ich merke, dass Menschen heutzutage kurz zögern, bevor sie dann doch einen Satz 'raushauen wie "Der Neger als solcher schnackselt eben gern," und wenn jemand dann doch so etwas fürchterlich Dummes und Vorurteilsbehaftetes und - ja - Unmenschliches sagt, dass es dann zumindest einen Aufschrei gibt, einen Skandal.

Und das lässt mich hoffen.

Ich sehe aber auch diesen fürchterlichen roll-back. Es gab eine kurze Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer, als die russischen Künstler und Intellektuellen über die Tische in St. Petersburg getanzt sind und sich und ihre Queer-heit feiern konnten. Ein paar gute Jahre, und dann: Stille. Eine grausame Stille. Wo sind all diese russischen Künstler und Filmmacher heute, deren respektlose Filme ich damals so gerne im kleinen Arthouse-Kino in der Leipziger Südvorstadt gesehen habe?

Und was ist mit den Frauen in den USA? Frau zu sein, als Frau geboren zu sein - das sollte doch nie und niemals heißen, wieder wie im Mittelalter die "Wahl" zwischen "keiner Verhütung" oder "Abstinenz" zu haben? Und wenn dann doch aus einem One-Night-Stand eine Schwangerschaft sich bildet... was dann? Kindsmord, weil Abtreibung ja jetzt auch verboten ist? Das geht doch nicht!, das läuft doch was total schief!
 
TsCGN
Benutzer225159  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Menschen sprechen

Vielleicht. Aber wenn niemand anfängt, bleibt alles beim Alten.





Ich sehe das so: Auch wenn es „nur" die sind, die schon offen sind, pflanzen wir mit jedem Gespräch einen Samen. Die, die heute noch zögern, beobachten still mit. Und irgendwann wächst daraus vielleicht ein bisschen mehr Offenheit.





Ich will nicht warten, bis die anderen irgendwann gesprächsbereit werden — ich fange lieber jetzt an!
 
TsCGN
Benutzer225159  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #13
Ich weiß es selbst nicht. Wenn ich so auf die fünfzig Jahre zurückblicke, die ich gelebt habe, dann finde ich schon, dass sehr vieles sehr viel besser geworden ist. Dass Verhütung, das Recht auf Abtreibung, Ehescheidung, Frauenrechte, Minderheitenrechte, der Schutz von Kindern vor physischer Gewalt in der Erziehung heutzutage doch größer geschrieben werden als damals. Ich merke, dass Menschen heutzutage kurz zögern, bevor sie dann doch einen Satz 'raushauen wie "Der Neger als solcher schnackselt eben gern," und wenn jemand dann doch so etwas fürchterlich Dummes und Vorurteilsbehaftetes und - ja - Unmenschliches sagt, dass es dann zumindest einen Aufschrei gibt, einen Skandal.

Und das lässt mich hoffen.

Ich sehe aber auch diesen fürchterlichen roll-back. Es gab eine kurze Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer, als die russischen Künstler und Intellektuellen über die Tische in St. Petersburg getanzt sind und sich und ihre Queer-heit feiern konnten. Ein paar gute Jahre, und dann: Stille. Eine grausame Stille. Wo sind all diese russischen Künstler und Filmmacher heute, deren respektlose Filme ich damals so gerne im kleinen Arthouse-Kino in der Leipziger Südvorstadt gesehen habe?

Und was ist mit den Frauen in den USA? Frau zu sein, als Frau geboren zu sein - das sollte doch nie und niemals heißen, wieder wie im Mittelalter die "Wahl" zwischen "keiner Verhütung" oder "Abstinenz" zu haben? Und wenn dann doch aus einem One-Night-Stand eine Schwangerschaft sich bildet... was dann? Kindsmord, weil Abtreibung ja jetzt auch verboten ist? Das geht doch nicht!, das läuft doch was total schief!
Ich sehe das ganz genauso. Es gibt Fortschritt, und das gibt mir Hoffnung.





Aber wenn wir nicht wach bleiben, wird die Geschichte wieder rückwärts geschrieben. Und genau deshalb bin ich hier:





Nicht, weil ich gegen jemanden kämpfe, sondern für eine Gesellschaft, in der niemand Angst haben muss, für seine Freiheit einzustehen.





Ich glaube, es geht nur gemeinsam — ohne Feindbilder, sondern mit klarem Blick und offenem Herzen.
Nö, man sollte nur nicht zu viel von ihr erwarten.

Aufgeben ist nie eine Option!
Ich meine eine Gesellschaft hat auch positive und caritative Seiten, ist hilfsbereit, bietet Schutz und füreinander da.

Ich persönlich habe keine größeren Probleme bezüglich Anerkennung in der Gesellschaft (bzw habe ich immer schon gemacht was ich wollte, egal was anderes darüber denken 😏), von daher ist unsere Situation nur bedingt vergleichbar.

Den Anspruch die Gesellschaft, das große und ganze zu verändern habe ich aber auch nicht. Realistischer ist es wenn man bei sich anfängt.
Genau da bin ich voll bei dir: Aufgeben ist keine Option.





Und ich finde es auch inspirierend, wenn Menschen wie du sagen: "Ich habe immer schon gemacht, was ich wollte." — das ist stark!





Gleichzeitig sehe ich: Nicht jeder hat dieses Privileg, so frei zu leben, ohne auf Mauern zu stoßen. Genau deshalb denke ich, dass beides wichtig ist:





Bei sich selbst anfangen, ja — aber auch ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir durch unser Vorleben auch anderen Mut machen können, ihr eigenes Ich zu leben.





Denn wenn eine Person anfängt, wird es für die nächste schon ein bisschen leichter. Und so bewegt sich dann doch das große Ganze, Stück für Stück.





Ich will nicht warten, bis die Welt perfekt ist — ich will Teil davon sein, dass sie besser wird.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #14
Meine Erfahrung ist, die Gesellschaft ist durchaus um einiges weiter als noch vor zwanzig, dreißig Jahren. Die Welt hat sich verändert. Und ja, es gibt diesen Rollback, den "konservativ" zu nennen sehr schmeichelhaft wäre. Keine Ahnung, was da am Ende raus kommt.

Aber ich glaube nicht, dass der Trend sich völlig umkehren wird. Ich hoffe es zumindest, wobei das auch mit Grund. LGBT* werden sichtbarer, überall. Trans ist da im Vergleich zu Schwulen und Lesben ein Nachzügler, und zugleich eines der Hauptfeindbilder, an denen die Rechten sich in den letzten Jahren intensiv abgearbeitet haben. Das belastet natürlich auch.

Trotzdem, es wird immer mehr Normalität, dass Leute queere Personen in der Familie haben, im Kollegium oder in der Nachbarschaft. Und die Leute sehen: hey, das sind auch normale Menschen! Natürlich nicht überall gleichermaßen, in vielen Ecken sieht es immer noch relativ düster aus, und ja: AfD und co. wecken da (durchaus auch existenzielle) Ängste. Aber da hat sich so unglaublich viel getan, ich denke das auszublenden wäre sehr pessimistisch gedacht.

Ist nicht alles Gold. Ist aber auch nicht alles Kackmist.

Und ja, wenn man als trans-Person als Erfahrung gesehen wird (wie du in deinem Threadtitel schreibst), da läuft es mir immer fies den Rücken herunter, wobei ich da oft gar nicht weiß was ich sagen soll. In der Praxis muss das aber wiederum gar nicht unbedingt das Problem sein. Ich habe das Gefühl, dass die Bandbreite an Erfahrungen, die trans-Menschen machen, enorm ist. Von alles super, bis total fürchterlich. Ist ja bei cis-Menschen genauso, aber trans zu sein stellt noch mal eine deutliche Extra-Herausforderung dar.

Mein Eindruck dabei ist, die die sich leichter tun sind oft die, die:
- auf Frauen stehen
- städtisch leben
- andere trans-Personen daten (T4T ist da eine ganz große Sache)

Wobei das auch nur Tendenz-Aussagen sind. Kenne auch mehrere Beispiele die ländlich wohnen, und mit super lieben Typen zusammen sind.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich bin keine Erfahrung — ich bin ein Mensch!
Genau das. Genau das fühle und denke ich so oft beim Dating, denn:
Ich denke, dass das sehr vielen Menschen so geht. Und zwar nicht nur Transmenschen. Das geht Homosexuellen so, das geht people of colour so, im Grunde geht es so gut wie jeder Minderheit so.
Verfassungsmäßig sind Minderheiten zwar geschützt, aber gegen die Ablehnung und Vorurteile in den Köpfen gibt es nun mal keine Gesetze.
Ich "bin" aus völlig anderen Gründen als du eine "Erfahrung", es ist so, wie es A alsobitte schreibt, das betrifft noch andere Personenkreise und es kostet eine Heidenenergie beim Dating eben jene Erfahrungssuchende heraus zu filtern. Gar nicht mal, weil ich die große Liebe suche, im Gegenteil, aber auch wenn es um etwas anders geht bei mir, ich will ernsthaft begehrt werden und nicht auf der Liste "muss man mal probiert haben" ein Häckchen sein.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #16
Warum ist es so schwer, als trans Frau einen Menschen zu finden, der uns wirklich sieht — und nicht nur das „Erlebnis" sucht?
Vielleicht, nur so als Gedankenansatz, weil die Menschen sich tendenziell in zwei Gruppen teilen, die, die "das gewohnte, normale" haben möchten, und die, die "das exotische, unbekannte" besonders reizvoll finden? Dass sich beides trifft, sowohl glücklich und zufrieden mit dem gewohnten und dennoch offen für ungewohntes, das scheint mir eher selten zu sein.
Wirkliche Freundschaften? Ehrliche Beziehungen? Kaum jemand scheint sich dafür zu interessieren.
Allerdings, so sehr ich das aus meiner Perspektive einer 100% hetero Frau die "das gewohnte, normale" möchte (und mir würde beispielsweise echt was fehlen, wenn ein Penis zwar penetrieren könnte, aber nicht abspritzen) bei sexuellen Beziehungen nachvollziehen kann, so wenig kann ichs bei Freundschaften. Okay, also, ich habe generell eher wenig Interesse an Freundschaften, aber wenn ein Mensch für eine Freundschaft in Frage kommt, dann ist es mir sowas von egal ob trans, cis, nb, hetero, homo, was auch immer, denn dabei spielen weder das Geschlecht noch die Geschlechtsorgane noch die sexuelle Orientierung irgendeine Rolle.

Aber ich glaube nicht, dass der Trend sich völlig umkehren wird.
Ich auch nicht. Deshalb sehe ich beispielsweise auch das Gezeter bezüglich Sprachentwicklung sehr gelassen, das ist so sehr im Gange, das wird sich nicht wieder umkehren lassen. Also vorausgesetzt jedenfalls, wir bekommen keine Trump-Kopie. Noch ein oder zwei Generationen, und es ist völlig selbstverständlich, korrekt und inklusiv zu formulieren, und da ich meine Signatur durchaus ernst meine ist das aus meiner Sicht ein durchaus relevanter Punkt.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #21
(Vielleicht sollte man erwähnen, dass Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice auch eine Transfrau ist, dann packst du vielleicht deinen verbalen Rundumschlag wieder ein und bewertest den Beitrag neu? :zwinker: )

Ich finde deinen Absolutheitsanspruch, der in deinen Beiträgen durchscheint, grade ziemlich schwer.
Im Grunde genommen hat JEDER Mensch das Problem bei der Partnersuche, den für sich passenden Partner zu finden. Ja, Transpersonen haben es da noch ein wenig schwerer als der Durchschnittsmensch, weil sie häufig einen ungewöhnlichen Phänotypus haben. Aber das geht Cis-Personen mit ungewöhnlichem Phänotypus nicht ein bisschen anders. Sei mal als CIS-Frau ungewöhnlich groß. Oder klein. Oder dick. Oder hab eine Pigmentstörung. Oder...

Da dann zu verlangen, dass doch alle Menschen gleich behandelt werden sollen, ist zwar ein echt schönes Bild, aber real ist das nicht. Real hat jeder Mensch seine Vorlieben und nirgendwo herrscht da mehr Diskriminierung als bei der Partnerwahl.

Du willst ja doch auch nicht irgendwen, sondern eben genau den Menschen, der zu dir passt.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #23
TsCGN TsCGN Ich spreche aus Erfahrung - persönlicher und von Menschen um mich herum -, nicht von der Zuschauertribüne aus. Und ja, meine Analyse ist sicherlich insgesamt theoretischer gehalten als deine. Aber ich finde, sie passt sehr wohl ins Thema.

Wenn du damit nichts anfangen kannst ist das natürlich völlig okay. Ich finde es allerdings auch umgekehrt eher unschön wenn meine Antwort so abgekanzelt wird.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #25
Ich bin kein verdammtes Sexobjekt. Ich bin nicht hier, um die Neugierde anderer zu befriedigen oder um als "Erfahrung" zu dienen. Ich bin ein Mensch. Eine hetero Frau mit Trans-Hintergrund, ja — aber eben eine Frau. Mit echten Gefühlen, echten Werten und echten Bedürfnissen.

Die Userin die du zitierst hat nichts in der Richtung geschrieben.

Warum du hier so ausholst gegenüber freundlichen, offenen Personen, die dir im Endeffekt durch das aufzeigen neuer Perspektiven helfen wollen, erschliesst sich mir nicht.
Dass so eine verbissene Art (so wirkt es zumindest) aber nicht hilfreich ist, wenn du echte tiefe Beziehungen (egal ob romantisch oder freundschaftlich) aufbauen willst, liegt auf der Hand.

Mir scheint du lauerst eher drauf dass eine Person hier etwas „falsches“ sagt und eventuell ist das bei dir abseits vom Forum auch der Fall.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #27
Weißt du, genau das ist der Punkt, der mich richtig wütend macht:


Ich bin kein verdammtes Sexobjekt. Ich bin nicht hier, um die Neugierde anderer zu befriedigen oder um als "Erfahrung" zu dienen. Ich bin ein Mensch. Eine hetero Frau mit Trans-Hintergrund, ja — aber eben eine Frau. Mit echten Gefühlen, echten Werten und echten Bedürfnissen.





Und während ich offen zu meinen persönlichen Vorlieben stehe, würde ich niemals jemanden wegen seines Aussehens oder wegen Dinge, die er oder sie nicht in drei Sekunden ändern kann, abwerten oder diskriminieren. Körperbau, Größe, Hautfarbe, Pigmentflecken — das sind für mich keine Kriterien, an denen ich den Wert eines Menschen messe. So oberflächlich bin ich nicht, und so will ich auch nicht sein.





Aber ich habe meine tiefsten, ureigenen Wünsche, und die leugne ich auch nicht. Ich stehe dazu, dass ich mich nur zu biologischen, hetero Cis-Männern hingezogen fühle. Punkt. Das ist meine Wahrheit, und ich muss mich dafür nicht rechtfertigen.





Was mich allerdings richtig verletzt, ist diese ständige Reduktion auf meinen Körper, auf mein Transsein, als wäre ich eine spannende Abweichung von der Norm, die man mal "ausprobieren" möchte. Nein. Ich bin mehr als das. Ich will nicht in diese Schublade gesteckt werden, ich will als ganzer Mensch gesehen werden. Nicht als Experiment. Nicht als Fetisch.





Und genau deshalb reagiere ich auch so klar darauf. Weil ich es satt habe, mich ständig rechtfertigen zu müssen für das, was ich bin — oder für das, was ich eben nicht bin.
Du, das kann ich alles sehr gut verstehen. Und ich glaube ehrlich gesagt auch, dass die anderen hier das tun (viele zumindest). Vielleicht nicht 1:1 ganz genauso, wie man man selbst drin steckt, aber auch nicht dass sie es gar nicht nachfühlen können.

Ich habe das Gefühl, dass du gerade in die Antworten etwas rein liest, was gar nicht gemeint war. Vielleicht kleine Pause, und dann liest du nachher noch mal rein? Ich fände es eigentlich schön wenn sich hier ein Austausch ergibt, und hatte mich über deinen Thread gefreut.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #28
Ja, wie gesagt: Willkommen in der Welt all derjenigen, die nicht zu 100% der Norm entsprechen. Liebe Grüße von einer übergewichtigen Frau, der es da kein winziges Fitzelchen besser ergeht :zwinker:

Und wenn du überhaupt keine optischen Vorlieben hast, dann ist das ja völlig in Ordnung. FÜR DICH.
Aber man muss andere Leute nicht dafür abwerten, dass sie eben auch optische Vorlieben haben.

(Und im Threadtitel "echte Liebe" schreiben, auf Schwierigkeiten bei der Partnersuche hinweisen und dann sich zu beschweren, dass deine Mitlesenden da dann AUCH den sexuellen Aspekt betonen, ist auch schon ziemlich bigott.)
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
Ich lasse mich nicht auf meine Geschlechtsmerkmale oder irgendwelche sexuellen Fantasien reduzieren. Meine Existenz ist nicht euer gedankliches Abenteuer. Und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich ermüdend, das immer wieder klarstellen zu müssen
Du, ich glaube, ich kann hier für alle sprechen, die in diesem Thread geschrieben haben: Du bist für niemanden hier ein gedankliches Abenteuer :zwinker: Dieser Vorwurf kommt aus dir und deinem Denken, nicht von den Mitschreibenden hier. Ich bin der festen Überzeugung, dass keiner hier sexuell an dir als Abenteuer interessiert ist.

Kannst die Keule also wieder einpacken.

Es ist nämlich echt anstrengend, mit jemandem sachlich zu sprechen, der selber voller Vorurteile ist :zwinker:
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #35
Ich sprach nie von den mit Schreibenden, hatte ich auch mehr Mals geäußert.
Achso, du hast Nevery und mich also ganz unpersönlich und theoretisch angekackt?

Also ernsthaft, ich kann jede Frau verstehen, die nicht als Sexobjekt für irgendwen hinhalten will ( weil, No na, so geht es fast allen Frauen, nicht nur Transfrauen). Aber du schlägst grad einfach nur wild um dich und springst inkonsistent von einem Punkt zum anderen und regst dich über Zeug auf, das hier überhaupt niemand schreibt.
 
Nucifraga
Benutzer179251  (45) Öfter im Forum
  • #36
und mir würde beispielsweise echt was fehlen, wenn ein Penis zwar penetrieren könnte, aber nicht abspritzen

Ich stehe dazu, dass ich mich nur zu biologischen, hetero Cis-Männern hingezogen fühle. Punkt. Das ist meine Wahrheit, und ich muss mich dafür nicht rechtfertigen.

Damit meint ihr doch beide das gleiche. Ich verstehe nicht, warum du, TsCGN TsCGN , da Nevery Nevery so für angehst. Für sie gehört sexuelle Kompatibilität zu einer funktionierenden Beziehung und sie steht auf Männer, die einen Penis haben, der ejakulieren kann. Ein Penoid kann das nicht und damit sind Trans*männer auf der sexuellen/partnerschaftlichen Ebene raus. Und? Persönliche Vorlieben. Da kann niemand von außen beschließen wie flexibel die vielleicht sind oder sein sollten. Da gilt für mich. Ist so und fertig.

Ich sage ja auch, dass wenigstens ein Penis, der alles von alleine kann, in der Beziehung schon nett wäre und deshalb habe ich Verständnis für jeden schwulen Kerl, der mit mir für eine Beziehung, die auch sexuelle Interaktion beinhaltet, nichts anfangen kann. Das tut manchmal verdammt weh und fühlt sich nach einer Reduktion auf etwas an, das mir im Leben schon viel Leid, auch in nicht sexuellen Kontexten, zugefügt hat. Und diese erlebte Leid auf allen Ebenen, auch auf denen, auf denen Körper egal sein sollte aber leider nicht für alles ist, ist, vermute ich, der Schmerz und die Wut, die die Beiträge hier bei dir gerade auslösen. Ich bin auch immer skeptisch wenn cis Menschen über die Realität von trans Menschen sprechen und Vergleiche ziehen. Ich weiß jedoch nicht, wie es ist als übergewichtig, untergewichtig, PoC, Rollifahrer*in, …. in unserer Gesellschaft zu leben. Da wird genauso schmerzhafte Scheiße passieren und Diskriminierung folgt immer den gleichen Mustern, egal um welches physische oder psychische Merkmal es letztlich geht. Deshalb halte ich es für ziemlich wahrscheinlich, dass die ausgelösten Gefühle bei den betroffenen Personen sehr ähnlich sind.

Dennoch ist es eine Präferenz, die man auch mit gutem Willen nicht verändern kann. Schreibst du ja selbst (in dem von mir oben zitierten), dass du sehr genau weißt, worauf du ausschließlich stehst.

Fetischisiert werden ist ein ganz beschissenes Gefühl und das aus Erfahrung, bei jeder Interaktion für möglich halten zu müssen, macht mürbe und misstrauisch. Habe ich schon erlebt, nervt, braucht man nicht. Aber es gibt auch Menschen da passt es und es ist egal. Solche Beziehungen können, wenn man als Trans*Person nicht stealth lebt, einen positiven Einfluss auf das Umfeld haben und Vorurteile, die in den Köpfen definitiv drin sind, abbauen, denn unwiderruflich in Stein gemeißelt ist kein Vorurteil.
Erfahrungen, die das eigene Vorurteil entlarven, sind da das beste Mittel.

Und auch Begegnungen, bei denen man Unterstützung erfährt, wenn unangemessene Dinge auf Grund der Zugehörigkeit zu einer Minderheit passieren, sind möglich und zeigen mir, dass zwar vieles gerade echt beängstigend ist bezogen auf die Zukunft als LGBTIQ* Mensch aber nicht hoffnungslos.

In einem explizit sexlastigen Forum nach Beziehung und Liebe zu fragen, führt schnell dazu, dass offen über sexuelle Aspekte gesprochen wird. Dass sich das für dich so anfühlt als würde hier genau das passieren, was du kritisieren und besprechen möchtest, kann ich nachvollziehen. Das wurde mir aber erst durch deine späteren Beiträge klar. Warum du dann allerdings auch den sehr differenzierten Beitrag von Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice negativ wertend zerpflückt hast, verstehe ich nicht. Er trifft doch, meinem Verständnis nach, genau das Thema, wenn auch auf einer sachlich distanziert wirkenden aber gleichzeitig detailreichen Ebene.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #37
Ich bin eine hetero Frau mit Trans Hintergrund, ja — aber eben genau das: eine Frau, die ganz klassisch auf biologische, hetero Cis Männer steht. Für mich ist das Liebesspiel untrennbar damit verbunden, dass mein Partner mich mit allem erfüllt, was ich immer gewohnt war und was mich auch sexuell anspricht.
Sorry aber jetzt wird es amüsant.

Du hast selbst den Wunsch nach einem biologischen hetero Cis Mann aber störst dich daran wenn jemand anderes eine biologische hetero Cis Frau möchte und du daher nicht in Frage kommst?

Das ist doppelmoral und damit machst du dir das Leben selbst schwerer als nötig.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #38
Wirkliche Freundschaften? Ehrliche Beziehungen? Kaum jemand scheint sich dafür zu interessieren.
Und wenn doch, dann sind es leider zu oft Menschen, die uns mit Respektlosigkeit oder Ignoranz begegnen.
Ufff.....

Wenn das deine Grundeinstellung ist, dann wundert es mich auch nicht.

Wie du hier Menschen im Forum begegnest, auch eine Hausnummer.

Ganz ehrlich. Mir ist es wurscht ob du trans bist. Aber du bist mir gewaltig unsympathisch.

So wie ich dich einschätze, liegt es sicher daran das ich gegen trans bin 😉

Du versteckst dich hinter dem Trans (als Schutzschild?) um ja nicht dein selbst in Frage zu stellen.

Ja, es gibt Leute die arschig sind und den Menschen auf trans reduzieren und noch schlimmeres.

Ja, ich bin mir sicher das du negative Erfahrungen gemacht hast

Ja, ich bin mir sicher das du jede Menge Verletzungen hast.

Aber hier so auszuteilen ist nicht ok. Hier hat dir keiner was getan.

Deine Erfahrungen haben dich zu dem Menschen gemacht der du jetzt bist. Du machst jetzt auch Menschen blöd an, die dir nichts getan haben. Du bist damit keinen Pfifferling besser als die Menschen die du im EP beschreibst.
 
Hans-im-Glück
Benutzer201917  Öfter im Forum
  • #39
...
Es ist 2025!

Wir sprechen über Vielfalt, über Akzeptanz, über Sichtbarkeit — und trotzdem fühle ich mich manchmal so, als wäre die Zeit stehen geblieben.
...
Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen, ich persönlich glaube nicht, dass trotz des Jahres 2025 in der Gesellschaft schon ein wirkliches Umdenken stattgefunden hat. In Teilen sicherlich schon, in anderen Teilen jedoch baut sich gerade bei diesem Thema eine zunehmende Ablehnung auf ... vielleicht verursacht durch die häufige mediale Präsenz(?!?) ... in jedem Fall spaltet das Thema die Gesellschaft und ich glaube auch nicht, dass sich das kurzfristig ändern wird.

Ich glaube auch deshalb nicht, dass es eine wirkliche Veränderung geben wird, weil der Mensch schon immer dazu neigt, alles (unabhängig von diesem Thema), was zunächst einmal "anders" erscheint als man es normalerweise gewohnt ist, zumindest mit Vorsicht genossen wird.

Ich persönlich glaube daher, dass du wirkliche Liebe nur in einem Personenkreis finden wirst, der deinen Gedanken und deiner Lebensweise, deinen Empfindungen und deinen Erfahrungen nahe steht. Alles andere ist aus meiner Sicht eher Wunschdenken und kaum realistisch ... zumindest was die nähere Zukunft angeht.

Diese eher kritische Einschätzung ist nicht bös gemeint, aber so sehe ich es nun mal. Der Umgang miteinander im Alltag, mit dem Thema in der Politik und die Nachrichten über Veranstaltungen, die in diese Richtung gehen, sprechen (leider!) für sich.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #40
Und genau das ist passiert, als du in deiner Antwort sofort den Fokus auf die Frage gelenkt hast, ob ein Transmann für dich sexuell in Frage käme. Versteh mich bitte nicht falsch: Es geht nicht darum, dass du das für dich überlegst, sondern dass mein Beitrag ursprünglich nichts mit solchen Fragen zu tun hatte.
Du schriebst in Deinem Eingangsbeitrag unter anderem:
Wirkliche Freundschaften? Ehrliche Beziehungen? Kaum jemand scheint sich dafür zu interessieren.
- das hatte ich sogar noch zitiert.

Auf beide Aspekte bin ich eingegangen, einmal der rein freundschaftliche, wo es für mich absolut keine Rolle spielt, einmal der partnerschaftliche, wo es für mich ab einem gewissen Punkt, nämlich Sexualleben, eben doch eine Rolle spielt. Da hier in diesem Forum offen über sowas gesprochen wird habe ich auch kurz erläutert, was mich an diesem Aspekt stören würde.

Also, dass Dein Beitrag ursprünglich nichts mit sowas zu tun hatte, das ist schlicht gelogen. Ich bin ganz explizit auf Deinen Beitrag eingegangen, auf die Fragen, die Du stelltest. Dass eine Beziehung auch Sexualität enthält ist normal, also ist das bei der Frage nach Beziehungen mit trans Menschen auch eine ganz normale Antwort.

Natürlich hätte ich auch einfach sagen können "nee, Beziehungen mit trans Menschen kommen für mich nicht in Frage", aber die Formulierung hätte mir zu viel generelle Ablehnung enthalten, die garnicht vorhanden ist, weil es eben erst an dem Thema Sexualität mit größerer Wahrscheinlichkeit scheitern würde als mit jedem anderen. Nen anderer Mann hat mir vielleicht schlicht nen zu großen Penis, auch sowas kläre ich ab bevor es ernsthaft werden kann. Eben Randbedingungen, die leicht zu erfassen sind, und die für mich ein Ausschlusskriterium sind.


Du rennst hier für viele Menschen offene Türen ein, es gibt zwar unangenehme Ausnahmen, aber in der Tendenz ist man hier diversesten Formen der Sexualität und zunehmend auch Identität gegenüber durchaus offen (oder hält in der Öffentlichkeit die Klappe), kanns sein dass es Dich etwas arg irritiert dass die Türen da schon offen sind und Du nun gegen was anderes rennen willst? Weil, so wie Du hier um Dich schlägst, das ist nicht nur unnötig, das ist auch einem guten Gespräch zu dem Thema echt abträglich.


Ansonsten möchte ich nochmal auf diese sehr gute Formulierung verweisen:
In einem explizit sexlastigen Forum nach Beziehung und Liebe zu fragen, führt schnell dazu, dass offen über sexuelle Aspekte gesprochen wird. Dass sich das für dich so anfühlt als würde hier genau das passieren, was du kritisieren und besprechen möchtest, kann ich nachvollziehen. Das wurde mir aber erst durch deine späteren Beiträge klar.
Wenn Du, TsCGN TsCGN , bezüglich dem Thema Sexualität Probleme hast, es im Kontext zu trans nicht erwähnt haben möchtest, da hab ich garkein Problem mit, ich kann mir zwar nicht jede Eigenheit jeder Person hier merken, aber ich kann zumindest versuchen mir eine mentale Notiz " TsCGN TsCGN gegenüber keine Sexualität erwähnen" zu machen. Ansonsten schreibe ich Dir gegenüber da einfach nur genauso offen wie gegenüber jeder anderen Person hier im Forum.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #41
Ich bin keine Erfahrung — ich bin ein Mensch!"
Vielleicht ist das bei dir dratischer aber viele Frauen haben dennoch ähnliche Probleme und geraden immer wieder an Männer, die eigentlich nur Sex suchen und somit irgendwie auch ein (weitere) Erfahrung. Klar, du bist nicht 08/15 und desshalb interessant für viele, die mal eine Erfahrung diesbezüglich machen wollen. Das kommt aber bei anderen genauso vor, denn es können auch andere Eigenschaften sein. Ein Mann möchte vielleicht mal die Erfahrung mit einer dominaten Frau machen, eine Frau sucht einen extrem gut Bestückten Mann, usw.

Das Problem entsteht immer nur, wenn die Erwartungen sich unterscheiden. einer einen Partner sucht und der andere eben nur die Erfahrung.
Mich interessiert auch: Glaubt ihr, dass unsere Gesellschaft wirklich schon so weit ist, wie sie oft tut? Oder verstecken sich Vorurteile manchmal einfach nur besser? Ich würde mich freuen, wenn wir hier offen darüber sprechen können.
Die Gesellschaft gibt es nicht. Bewegst du dich in der Sexpositiv, BDSM oder Swingerszene, lernst du dort viel offenere Menschen kennen, als im kleinen Dorf am Land. Unter vielen ist es normal, unter vielen nicht. Mit der Zeit werden es tendenziell immer mehr. Es entstehen in der Gesellschaft Bubbles, für die eine oder andere Richtung. Klar, denn mit Menschen die das abnormal finden oder vielleicht immer noch meinen Dinge wie Homosexualität sollten verboten werden, kann ein offener aufgeschlossener Mensch nicht viel anfangen. Das geht zu weit auseinander. So gerät man meist ohnehin in ein Umfeld, die das ähnlich sehen. Nur ist das die eigene Bubble und nicht die Gesellschaft.

Als Österreicher kann ich mich noch gut an den Song Contest Sieg von Conchita Wurst erinnern. Im Vorfeld gab es da auch Diskussionen "so jemanden" hinzuschicken und das ist ein Thema über das man unter anderem auch zB. am Arbeitsplatz redet, bzw. mit Leuten, denen man nicht nahesteht. Dabei merkt man, dass es eigentlich noch mehr Menschen gibt, die kritisch sind.
 
Nucifraga
Benutzer179251  (45) Öfter im Forum
  • #42
Vielleicht ist das bei dir dratischer
Mit nahezu absoluter Sicherheit ist das bei der TE drastischer und das sollten wir alle bei unseren Beiträgen, die sehr wahrscheinlich unterstützend gemeint sind aber relativierend wirken, nicht vergessen.

Hab dich nur als Beispiel herausgepickt halbleiter halbleiter . Mein Beitrag ist allgemein gemeint als Hinweis an alle und bezieht sich nicht nur auf deinen Beitrag.
 
A
Benutzer218895  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #43
Ich glaube, ich weiß, was die FS meint. Ich versuchs mal anhand einer Analogie:

Vielleicht hat jemand gehört, dass Riccardo Simonetti (wer ihn nicht kennt, möge ihn bitte googlen) nun neuerdings bei der Sesamstraße mitmacht.
Im Focus kam eine winzig kleine Meldung darüber. Ganz sachlich. Nur dass er ab jetzt dort mitmacht und sich wahnsinnig darauf freut. Und dann las ich die Kommentarspalte und mir wurde schlecht. Eine Ansammlung an homophoben, transfeindlichen und menschenverachtenden Kommentaren, ja ein regelrechter Shitstorm brach über ihn herein.
Man möge doch wohl wenigstens die Kinder vor solchen Perversen schützen, man wisse nicht, wieso „diese Leute“ sich und ihre Sexualität immer so zur Schau stellen müssen und andere - nun insbesondere die Kinder - damit belästigen müssen.

Ich dachte nur so „häää?“ Ein langhaariger Mann in pinker Kleidung macht nun Kinderfernsehen. Was zur Hölle hat das Sexualleben dieses Menschen mit dieser Meldung zu tun? Er wird quasi sofort sexualisiert, obwohl es nur darum geht, dass er nun in der Sesamstraße zu sehen sein wird. Das ist echt traurig.

Anderes Beispiel:
Ich hatte ein Gespräch mit einer Verwandten. Ich erzählte ihr, dass ich (hetero) total gerne mit meinen lesbischen Freundinnen in Etablissement X zur Disko gehe (ausschließlich Lesbentreff), und dort schon den Spaß meines Lebens hatte. Musik, Leute, Ambiente, etc. passt alles für mich. Und was antwortet meine Verwandte? „Nee, da würde ich niemals hingehen, am Ende macht mich noch eine von denen an“. Schwupp. Sofort sind alle lesbischen Frauen sexualisiert worden und werden dargestellt, als hätten die sie nicht im Griff und würden grundsätzlich immer alle anbaggern.

Zum Thema Erfahrung sein:
Ich hatte, als ich noch seeehr jung war, mal ein Gespräch mit einer Bekannten. Die meinte zu mir, sie wolle doch gerne mal mit einem „Neger“ auf nem weißen Bettlaken Sex haben. So als Erfahrung. Schwupp, so ist die dunkle Hautfarbe sofort sexualisiert worden. Kein Wort davon, dass sie vielleicht einen netten Menschen mit ähnlichen Interessen und gutem Charakter finden möchte, nein, sie will den farblichen Kontrast auf dem Bettlaken „mal erfahren“. 🤮

Das sowas nervig ist, vor allem, wenn einem oben genannte Beispiele ständig passieren, nur weil man so ist, wie man ist, aussieht, wie man aussieht, etc., das kann ich mir total gut vorstellen, auch, dass man davon irgendwann angepisstbist und verschnupft reagiert, wenn eine Diskussion in die verkehrte Richtung läuft.

Andererseits muss ich auch sagen, dass Tendenzen davon tatsächlich fast jede Frau (ganz ohne homo, colour oder trans) kennt. Das klingt relativistisch, soll es aber gar nicht sein. Grundsätzlich ist das in erster Linie Sexismus, positiver Rassismus (wenn man es so bezeichnen möchte) und Homophobie („ich habe nichts gegen Schwule und Lesben, aber…“). Viele Leute merken das noch nicht mal und verteidigen sich bis aufs Messer, wenn sie selber darauf aufmerksam gemacht werden. 🤷‍♀️

Nur soviel meine Gedanken hierzu.
 
R2-D2
Benutzer215024  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #44
Was ist echte Liebe? Als Mann bin ich es gewohnt, so viel wert zu sein, wie ich in diesem Moment liefere. Als ich plötzlich schwer krank wurde, hat mich meine Ex, die davor Pläne bezüglich Familiengründung mit mir geschmiedet und mit Freundinnen spekuliert hat, wann wir heiraten, kommentarlos geghostet.
Meine aktuelle Partnerin ist die zweite Frau in meinem Leben, die nicht nur frägt, wie es mir geht, sondern nachhakt, wenn ich mit einem offensichtlich ironischen Kommentar ausweiche, und sich zu Dingen erkundigt, die ich ihr vor einer Weile als relevante Entwicklung in meinem Leben erzählt habe.

Sei die beste Versionvon dir, um gute Menschen anzulocken, bleib offen, lasse andere in dein Leben, Kick sie raus, wenn sie Ärsche sind. Irgendwann filtert man Perlen für sich raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #45
Mir gibt es in manchen Situationen auch immer ein merkwürdiges Gefühl, wie ganz unterschiedliche Dinge von Travestie und Drag bis hin zu Transgender, von vielen recht unterschiedslos durcheinander gewirbelt werden. Was einerseits total verständlich ist, weil eben nicht jede cis-Person gut informiert ist bei der Thematik - muss sie ja auch prinzipiell nicht. Aber man stößt immer wieder auf die gleiche Unwissenheit und die gleichen Missverständnisse.

Das ist nicht per se irgendjemandes Schuld, aber es ist ermüdend. Wenn man dann realisiert, dass noch tendenziell die "bessere" Option ist, dass dich jemand für die spannende oder reizvolle Kombination aus bestimmten Körpermerkmalen hält, macht es nicht eben besser.

Manchmal hält die Person auch gar nicht inne und stellt sicher ob du diese bestimmte Kombination auch bieten kannst (wobei die Frage danach, wenn man sich kaum kennt, auch ziemlich übergriffig wäre - und manchmal nicht nur "wäre", sondern tatsächlich ist, weil das auch durchaus Leute direkt fragen). Und als Folgeproblem: was ist, wenn du eben mit gerade diesen Merkmalen für die du begehrt wirst, ein Problem hast, darunter leidest? Ggf. erwägst, sie z.B. operativ ändern zu lassen?

Dann gibt auch jene Typen, die sich zu trans-Frauen hingezogen fühlen im einen Moment, und dann fen Rappel kriegen im anderen Moment wenn Vorurteile, oder einfach das "was denken die anderen?" zuschlägt. Und die dann allerhand beschissene Aktionen bringen.

Ich kenne mehrere trans-Frauen die eigentlich bi oder pan sind, aber die nach einigen schlechten Erfahrungen zum Schluss gekommen sind, von Männern einfach die Finger zu lassen.
 
Arcadi
Benutzer212294  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #46
Tja, auch lesbische schwarze behinderte Transmenschen können ätzend sein. 🤷🏼‍♀️
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #47
Ich find es einfach unfassbar schwer, da Leid gegeneinander aufrechnen zu wollen. Zum einen: Bringt das ernsthaft irgendwen weiter? Und zum anderen: Wonach will man das bemessen?

Ich mein, fängt man dann mit Strichlisten an: Ja, Transfrauen werden von komischen Typen angesprochen, die <beliebigen transbezogenen Fetisch hier einsetzen> ausleben möchten, das gibt fünf Punkte auf der Igitt-Skala, während die behinderte Frau von komischen Typen angesprochen wird, die <beliebigen behindertenbezogenen Fetisch hier einsetzen> ausleben möchten, was aber nur vier Punkte gibt. Der stark übergewichtigen Frau gestehen wir noch zwei Punkte zu und dem Model, das auch von ganz vielen widerlichen Typen angemacht wird, aber der Normativschönheit entspricht, nur einen halben.
So?

Ich fände es viel besser, wenn man einfach anerkennen würde, dass absolut niemand einen Absolutheitsanspruch auf Leid hat und es da subjektiv nicht "das größere Leid" gibt und objektive Maßstäbe dazu auch kaum anwendbar sind.

Und meiner Erfahrung nach sind diejenigen, die am lautesten das Leid einer Personengruppe beklagen, dann am unempathischsten für das Leid aller anderen. Und dieser Absolutheitsanspruch ist echt wahnsinnig anstrengend. Und absolut nicht lösungsorientiert.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #48
Mit nahezu absoluter Sicherheit ist das bei der TE drastischer und das sollten wir alle bei unseren Beiträgen, die sehr wahrscheinlich unterstützend gemeint sind aber relativierend wirken, nicht vergessen.

Hab dich nur als Beispiel herausgepickt halbleiter halbleiter . Mein Beitrag ist allgemein gemeint als Hinweis an alle und bezieht sich nicht nur auf deinen Beitrag.
Du hast vermutlich recht, doch meine Relativierung war nicht im Sinne "Tue dir nichts an, auch andere haben Probleme" zu verstehen, sondern viel mehr, dass die TS mit diesem Problem nicht alleine ist. Man gar nicht Transsexuell sein muss um sich benutzt zu fühlen, weil man eben an Menschen geraten kann, die wenig Interesse an der Persönlichkeit zeigen, sondern einfach auf ein Abenteuer aus sind (was ja ansich nicht automatisch was schlechtes ist - nur müssten dazu beide die gleiche Einstellung haben). In der Tat haben viele Frauen, die ernste Absichten haben immer wieder Probleme mit Männern, denen es nur um Sex geht und das ist hier wohl noch drastischer.
 
A
Benutzer218895  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #49
Ich find es einfach unfassbar schwer, da Leid gegeneinander aufrechnen zu wollen. Zum einen: Bringt das ernsthaft irgendwen weiter? Und zum anderen: Wonach will man das bemessen?

Ich mein, fängt man dann mit Strichlisten an: Ja, Transfrauen werden von komischen Typen angesprochen, die <beliebigen transbezogenen Fetisch hier einsetzen> ausleben möchten, das gibt fünf Punkte auf der Igitt-Skala, während die behinderte Frau von komischen Typen angesprochen wird, die <beliebigen behindertenbezogenen Fetisch hier einsetzen> ausleben möchten, was aber nur vier Punkte gibt. Der stark übergewichtigen Frau gestehen wir noch zwei Punkte zu und dem Model, das auch von ganz vielen widerlichen Typen angemacht wird, aber der Normativschönheit entspricht, nur einen halben.
So?

Ich fände es viel besser, wenn man einfach anerkennen würde, dass absolut niemand einen Absolutheitsanspruch auf Leid hat und es da subjektiv nicht "das größere Leid" gibt und objektive Maßstäbe dazu auch kaum anwendbar sind.

Und meiner Erfahrung nach sind diejenigen, die am lautesten das Leid einer Personengruppe beklagen, dann am unempathischsten für das Leid aller anderen. Und dieser Absolutheitsanspruch ist echt wahnsinnig anstrengend. Und absolut nicht lösungsorientiert.
Hm. Ich denke, gerade WEIL es so unfassbar viele Grüppchen an Minderheiten gibt, die von irgendwelchen Ressentiments betroffen sind und auch (ich würde behaupten) schon immer waren, dass sich die Gesellschaft eben nicht im Ganzen ändern wird. Auch nicht durch kleine Steps. Natürlich hat sich heutzutage viel geändert: man kann - zumindest in unserem Land und ein paar wenigen anderen - frei über solche Dinge kommunizieren, ohne dass man um sein Leben fürchten muss. Jedenfalls ist das verfassungsmäßig verbrieft.
Das Denken in den Köpfen ist aber mehrheitlich (davon bin ich überzeugt) wesentlich konservativer. Und ich denke nicht, dass - obwohl Teile der Gesellschaft progressiver geworden sind - sich daran groß was ändern wird.
Im Gegenteil:
Ich glaube sogar, dass - je lauter die Stimmen für Toleranz und Vielfalt werden - desto lauter und radikaler werden auch die Gegenstimmen. Ich denke nicht, dass es da eine Grenze gibt, das ist eine Eskalationsspirale.

Ich glaube, die Gesellschaft/ die Welt wird immer weiter so hin und her mäandern. Es wird Phasen der Toleranz und Vielfalt geben, und es wird sehr restriktive und diktatorische Phasen geben. Nur weil wir jetzt genau 80 Jahre im Frieden gelebt haben, heißt das nicht, dass das für immer so bleiben wird.
Und man kann sehr deutlich in der Welt (auch in Europa) beobachten, dass die Menschen eher konservativer statt weltoffener werden, auch wenn es hier und da ein paar Bubbles gibt, in denen das noch möglich ist. 🤷‍♀️
 
Tiffi36
Benutzer223478  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #50
Ich finde die Einstellung der TE ist bereits Aussage genug, wieso sie es so schwer hat.

Wie kann man gleiche Behandlung fordern, Respekt fordern und Akzeptanz fordern, wenn man selber nicht dazu in der Lage ist dieses Anderen zu zu gestehen?

Bei Aller liebe, die Probleme der TE sind jetzt nicht nur Probleme von Transmenschen sondern Jeder hat es schon erlebt von Anderen ausgenutzt, belächelt oder nur zum Vergnügen benutzt worden zu sein.

Falsche Freunde kennt denke ich auch jeder. Wieso nimmt man sich da heraus, das das bei einem selber ja soooo schlimm ist und bei den Anderen, die ja nicht Trans was auch immer sind nicht so schlimm und ganz was Anderes ist?

Wir sind im Jahr 2025, wer Gleichberechtigung und Verständnis will sollte mal bei sich anfangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt 12 weitere Beiträge im Thema "Es ist schwer, echte Liebe zu finden? Meine Gedanken & eure Erfahrungen.", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren