
Benutzer12616 (36)
Sehr bekannt hier
- #1
Hey ihr,
ich habe ein heikles Thema ansprechen. Mein Job ist etwas kompliziert zu beschreiben. Sagen wir ich arbeite mit jungen... Künstlern auf einer bestimmten Plattform und bin verantwortlich für die Rundumbetreuung von persönlichen Anliegen über PR bis hin zu Marketing. Außerdem bin ich natürlich auch für Neuakquise verantwortlich. Man muss dazu sagen, dass ihr alles über tiefes Vertrauen und sehr intensiv freundschaftlich gepflegte Verhältnisse läuft. Das ist in der Branche, nicht nur in meinem Unternehmen, zwingend notwendig.
Ich liebe meine Arbeit. Von ganzem Herzen. Und ich kann auch mit Gewissheit sagen, dass ich im letzten Jahr einen wahnsinns Job hingelegt habe. Das bilde ich mir nicht nur ein, ich kriege von den Jungs die ich betreue dieses Feedback und ich höre immer wieder, dass das einzige Derpartement, dass bei uns wirklich gut läuft, meines ist.
Ich bin hierfür alleine verantwortlich. Ich weiß, ich bin verdammt gut in dem was ich mache, weil ich sehr viel Leidenschaft dafür habe. Oder, ich war gut. Bevor sich gewisse Dinge änderten.
Die Bezahlung spiegelt leider nicht meine Leistung wieder. Und ich meine, wirklich nicht. Wir sprechen von circa der Hälfte des Durchschnittsgehalt in dem Bereich... Ich kann davon nicht mal mehr schlecht leben und musste kürzlich sogar Schulden machen, trotz 60 Stunden Woche. Hab ich mehrfach angeschnitten, mit dem Ergebnis, dass mein Chef mir ins Gesicht sagte, ich seie ja unterbezahlt aber gerade könne er da nichts tun.
Seit einigen Wochen stelle ich aber fest, dass ich morgens nicht mehr aufstehen will. Dass ich meine Mails und Anrufe am Liebsten ignorieren würde. Es wurde jemand eingestellt, der in der Managementetage plötzlich das Sagen hat. Leider auch über mein Departement.
Ich hab immer sehr viel mehr Aufgaben übernommen, als ich sollte. Aber ich musste, denn ich wollte meine Kunden zufrieden machen.
Plötzlich darf ich das nicht mehr. Wir wurde sogar Kontakt zu wichtigen Unternehmen untersagt, obwohl ich den Kontakt überhaupt erst angeleiert habe. Jetzt soll das jemand anderes machen. Ergebnis: mein Service wurde schlechter, weil Anfragen unendlich lang auf sich warten lassen und, ohne Übertreibung, in 50% der Fälle nicht durchgehen. Ich will wirklich nicht prahlen, aber ich hab es immer geschafft.
Und nun, miese Verträge, mit miesen versteckten Klauseln. Auf einmal werden wichtige Leistungen für gewisse Kunden eingestellt, weil es sich nicht lohnt, obwohl diese Leistungen versprochen wurden. Ich habe absolut keinen Spielraum mehr und kann nicht das leisten, wozu ich eigentlich in der Lage bin. Ich werde gezwungen einen schlechteren Job zu machen, als ich eigentlich täte.
Noch gehe ich große Umwege, um meine Kunden das nicht spüren zu lassen, aber das geht natürlich auf meine Kosten und ich leide. Ich leide auch, wenn ich weiß, dass wir nicht das bieten, was wir behaupten, und ein Großteil bisher nur klappte, weil ich mich mitten in der Nacht dafür einsetzte, was mir jetzt untersagt ist.
Zeitgleich erst heute in einem Meeting: Alle seien sich ja einig, dass mein Departement das einzige sei, das gut laufe - Gegenfrage: wieso lässt man mich dann nicht mehr meinen Job machen?
Ich habe kein Problem damit, dafür einzustehen und so habe ich mehrfach die Diskussion gesucht, wurde als rebellisch bezeichnet und die Sache wurde auf Eis gelegt.
Bestes Zitat: "So langsam habe ich das Gefühl, du arbeitest für deine Kunden, nicht für die Firma." Mh, irgendwann mal war das das Gleiche.
Dieses Zitat spiegelt so ziemlich meine Gefühle wieder.
Ich kann keine gerade mal volljährigen Jungs hinters Licht führen und ihnen falsche Versprechen machen. Mir macht es keinen Spaß mehr. Ich habe ein Jahr gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen, an dem man mir blind vertraut, an dem Mundpropagande für mich arbeitet und alles wie von selbst läuft - und jetzt fühlt es sich an als ist das alles eine große Lüge hinter der ich nicht stehen will.
Dazu kommt, dass ich verdammt nochmal Schulden mache weil ich von dem lächerlichen Gehalt nicht leben kann.
Ich habe mich anderweitig beworben und es herrscht großes Interesse, denn ich habe mir in dem Business erfolgreich einen Namen gemacht. Bald steht ein Vorstellungsgespräch an das sehr vielsprechend ist und das Unternehmen scheint mehr wiederzuspiegeln, was ich ethisch mit mir vereinbaren kann, als mein jetztiges.
Doch gerade bekam ich eine SMS mit Herzchen und tausend Mal Dank für meine Arbeit von einem Kunden. Einem Kunden, der vor nicht allzu langer Zeit seinen Vertrag verlängert hat. Mir wird schlecht bei dem Gedanken ihm eventuell bald sagen zu müssen, dass ich die Firma verlasse. Denn dann ist niemand mehr da, der sich für ihn einsetzt. Hey, vielleicht wird auch alles besser und ich irre mich. Aber...
Außerdem wird gerade versucht zwei Jungs einen fiesen Vertrag unterzujubeln. Die haben deshalb Interesse an uns, weil andere Kunden so gut über mich sprechen. Ich fühle mich furchtbar, wenn ich bedenke, dass die nun womöglich unterzeichnen und ich mich dann aus dem Staub mache. Aber ich kann doch nichts sagen. Was soll ich tun?
Ich weiß, mein Drama ist vermutlich wahnsinnig lächerlich. Ich glaube, dass mir das egal sein sollte. Ist nur'n Job, oder? Versteht das jemand? Irgendwelche aufmunternden Worte?
Danke...
ich habe ein heikles Thema ansprechen. Mein Job ist etwas kompliziert zu beschreiben. Sagen wir ich arbeite mit jungen... Künstlern auf einer bestimmten Plattform und bin verantwortlich für die Rundumbetreuung von persönlichen Anliegen über PR bis hin zu Marketing. Außerdem bin ich natürlich auch für Neuakquise verantwortlich. Man muss dazu sagen, dass ihr alles über tiefes Vertrauen und sehr intensiv freundschaftlich gepflegte Verhältnisse läuft. Das ist in der Branche, nicht nur in meinem Unternehmen, zwingend notwendig.
Ich liebe meine Arbeit. Von ganzem Herzen. Und ich kann auch mit Gewissheit sagen, dass ich im letzten Jahr einen wahnsinns Job hingelegt habe. Das bilde ich mir nicht nur ein, ich kriege von den Jungs die ich betreue dieses Feedback und ich höre immer wieder, dass das einzige Derpartement, dass bei uns wirklich gut läuft, meines ist.
Ich bin hierfür alleine verantwortlich. Ich weiß, ich bin verdammt gut in dem was ich mache, weil ich sehr viel Leidenschaft dafür habe. Oder, ich war gut. Bevor sich gewisse Dinge änderten.
Die Bezahlung spiegelt leider nicht meine Leistung wieder. Und ich meine, wirklich nicht. Wir sprechen von circa der Hälfte des Durchschnittsgehalt in dem Bereich... Ich kann davon nicht mal mehr schlecht leben und musste kürzlich sogar Schulden machen, trotz 60 Stunden Woche. Hab ich mehrfach angeschnitten, mit dem Ergebnis, dass mein Chef mir ins Gesicht sagte, ich seie ja unterbezahlt aber gerade könne er da nichts tun.
Seit einigen Wochen stelle ich aber fest, dass ich morgens nicht mehr aufstehen will. Dass ich meine Mails und Anrufe am Liebsten ignorieren würde. Es wurde jemand eingestellt, der in der Managementetage plötzlich das Sagen hat. Leider auch über mein Departement.
Ich hab immer sehr viel mehr Aufgaben übernommen, als ich sollte. Aber ich musste, denn ich wollte meine Kunden zufrieden machen.
Plötzlich darf ich das nicht mehr. Wir wurde sogar Kontakt zu wichtigen Unternehmen untersagt, obwohl ich den Kontakt überhaupt erst angeleiert habe. Jetzt soll das jemand anderes machen. Ergebnis: mein Service wurde schlechter, weil Anfragen unendlich lang auf sich warten lassen und, ohne Übertreibung, in 50% der Fälle nicht durchgehen. Ich will wirklich nicht prahlen, aber ich hab es immer geschafft.
Und nun, miese Verträge, mit miesen versteckten Klauseln. Auf einmal werden wichtige Leistungen für gewisse Kunden eingestellt, weil es sich nicht lohnt, obwohl diese Leistungen versprochen wurden. Ich habe absolut keinen Spielraum mehr und kann nicht das leisten, wozu ich eigentlich in der Lage bin. Ich werde gezwungen einen schlechteren Job zu machen, als ich eigentlich täte.
Noch gehe ich große Umwege, um meine Kunden das nicht spüren zu lassen, aber das geht natürlich auf meine Kosten und ich leide. Ich leide auch, wenn ich weiß, dass wir nicht das bieten, was wir behaupten, und ein Großteil bisher nur klappte, weil ich mich mitten in der Nacht dafür einsetzte, was mir jetzt untersagt ist.
Zeitgleich erst heute in einem Meeting: Alle seien sich ja einig, dass mein Departement das einzige sei, das gut laufe - Gegenfrage: wieso lässt man mich dann nicht mehr meinen Job machen?
Ich habe kein Problem damit, dafür einzustehen und so habe ich mehrfach die Diskussion gesucht, wurde als rebellisch bezeichnet und die Sache wurde auf Eis gelegt.
Bestes Zitat: "So langsam habe ich das Gefühl, du arbeitest für deine Kunden, nicht für die Firma." Mh, irgendwann mal war das das Gleiche.
Dieses Zitat spiegelt so ziemlich meine Gefühle wieder.
Ich kann keine gerade mal volljährigen Jungs hinters Licht führen und ihnen falsche Versprechen machen. Mir macht es keinen Spaß mehr. Ich habe ein Jahr gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen, an dem man mir blind vertraut, an dem Mundpropagande für mich arbeitet und alles wie von selbst läuft - und jetzt fühlt es sich an als ist das alles eine große Lüge hinter der ich nicht stehen will.
Dazu kommt, dass ich verdammt nochmal Schulden mache weil ich von dem lächerlichen Gehalt nicht leben kann.
Ich habe mich anderweitig beworben und es herrscht großes Interesse, denn ich habe mir in dem Business erfolgreich einen Namen gemacht. Bald steht ein Vorstellungsgespräch an das sehr vielsprechend ist und das Unternehmen scheint mehr wiederzuspiegeln, was ich ethisch mit mir vereinbaren kann, als mein jetztiges.
Doch gerade bekam ich eine SMS mit Herzchen und tausend Mal Dank für meine Arbeit von einem Kunden. Einem Kunden, der vor nicht allzu langer Zeit seinen Vertrag verlängert hat. Mir wird schlecht bei dem Gedanken ihm eventuell bald sagen zu müssen, dass ich die Firma verlasse. Denn dann ist niemand mehr da, der sich für ihn einsetzt. Hey, vielleicht wird auch alles besser und ich irre mich. Aber...
Außerdem wird gerade versucht zwei Jungs einen fiesen Vertrag unterzujubeln. Die haben deshalb Interesse an uns, weil andere Kunden so gut über mich sprechen. Ich fühle mich furchtbar, wenn ich bedenke, dass die nun womöglich unterzeichnen und ich mich dann aus dem Staub mache. Aber ich kann doch nichts sagen. Was soll ich tun?
Ich weiß, mein Drama ist vermutlich wahnsinnig lächerlich. Ich glaube, dass mir das egal sein sollte. Ist nur'n Job, oder? Versteht das jemand? Irgendwelche aufmunternden Worte?
Danke...
Zuletzt bearbeitet: