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Benutzer207004 (38)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Liebe PL-Community,
ich lese hier zwar schon einige Zeit mit, aber dachte eigentlich nie, dass ich mich mal mit einem eigenen Anliegen hier melden würde.
Vor einigen Jahren haben meine langjährige Partnerin (fast 7 Jahre Beziehung) und ich uns getrennt. Für unser Umfeld und unsere Familien kam das Aus sehr plötzlich, da fast alle mit einer baldigen Hochzeit, aber nicht mit einer Trennung gerechnet hatten. Die Beziehung war harmonisch (mit normalen Aufs und Abs) und wir passten eigentlich sehr gut zusammen.
Nur ein Thema wurde ca. ab dem 5. Jahr der Beziehung immer mehr zum ständigen Begleiter und Diskussionsthema (richtigen "Streit" gab es deswegen aber nie). Sie hatte einen immer ausgeprägteren Kinderwunsch, ich allerdings nicht. Ich konnte mir Nachwuchs zwar irgendwann im Leben vorstellen, aber nicht zu diesem Zeitpunkt, da ich kurz nach meiner Dissertation zumindest einige Jahre die Karriereplanung in den Vordergrund stellen wollte. Sie hat es akzeptiert, aber war nicht glücklich. Man hat immer mehr gespürt, wie sehr sie das Thema belastet. Und auch an mir ist es nicht spurlos vorübergegangen. Im (sprichwörtlich ja verflixten) 7. Jahr erreichten wir unseren emotionalen Höhepunkt, da ihre beste Freundin schwanger wurde.
Wir haben uns dann im Guten getrennt, weil wir trotz ehrlicher Gefühle füreinander beide feststellen mussten, dass unsere Wünsche, Prioritäten und Lebensplanungen (zu diesen Zeitpunkt) nicht mehr richtig zusammenpassten. Es war keine leichte Zeit, aber es fühlte sich für mich dennoch nicht so an, als wäre die Entscheidung falsch gewesen.
Knapp ein Jahr danach habe ich mich wieder verliebt - und zwar in eine amerikanische Kollegin während eines beruflichen Aufenthalts in den USA. Ich wusste von Anfang an, dass sie bereits eine neunjährige Tochter hat, was mich aber nicht gestört hat. Mittlerweile leben wir gemeinsam in Österreich, sind seit mittlerweile fast 4 Jahren glücklich verheiratet und wir haben auch eine gemeinsame Tochter bekommen. Das Kind war ein absolutes Wunschkind und ich bin als Papa auch 1 Jahr in Karenz gewesen und habe diese Zeit total genossen.
Vor ca. einem halben Jahr habe ich ganz zufällig meine Ex-Partnerin wiedergesehen. Wir hatten davor seit Jahren keinen Kontakt mehr. Wir haben uns eigentlich ganz ungezwungen unterhalten und gegenseitig ein bisschen up2date gebracht. Nachdem ich von meinen beiden Töchtern und von meinem aktuellen Leben erzählte, merkte ich bereits, dass diese unerwartete Neuigkeit sie (noch immer kinderlos und gerade auch ohne Partner) emotional sehr berührt hat. Sie hatte direkt Tränen in den Augen. Ich habe versucht, das Thema vorsichtig zu wechseln und dann haben wir uns ohnehin auch recht bald verabschiedet, da ich zu einem Termin musste. Das war auch unser letzter Kontakt.
Gestern hat mich meine Mama angerufen und mir gesagt, dass sie telefonisch von der Mutter meiner Ex-Freundin kontaktiert wurde (zwischen unseren Eltern gab es seit kurz nach der Trennung auch keinen nennenswerten Kontakt mehr; unsere Mütter haben sich während der Beziehung aber immer blendend verstanden).
Offenbar hat unser zufälliges Treffen meine Ex extrem traumatisiert. Sie soll eine schwere Depression haben, seit Monaten arbeitsunfähig sein und wurde letzte Woche nach einem Selbstverletzungsversuch stationär auf einer psychiatrischen Abteilung aufgenommen. Ihre Mutter hat gemeint, dass meine Ex absolut nicht verkraftet, warum ich mit einer anderen Frau jenes Leben führen kann, dass sie sich so sehr für uns beide gewünscht hat.
Meiner Mama gegenüber hat die Mutter meiner Ex offenbar mehrfach betont, dass sie mir keine Vorwürfe macht und ich ja nichts dafür kann. Sie hat auch keine Erwartungen formuliert. Aber sie hatte offensichtlich das Bedürfnis, sich das von der Seele zu reden - und mit meiner Mama konnte sie früher immer gut reden.
Es schmerzt extrem, zu hören, dass es meiner Ex-Partnerin ("wegen mir") so unfassbar schlecht geht und sie so sehr leidet. Ich kann die Zeit aber leider nicht zurückdrehen und nicht ungeschehen machen, dass sich unsere Wege wieder gekreuzt haben. Ich habe keine "Schuldgefühle" im klassischen Sinn, aber mich nimmt das natürlich auch sehr mit. Ich bin gerade tieftraurig, verzweifelt und ein bisschen hilflos, weil ich einen Menschen, für den in meinem Herzen noch immer viel Platz ist, so dermaßen verletze.
Jetzt sitze ich hier und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll oder was ich tun kann. Ich habe die Befürchtung, dass jeder Kontakt meinerseits, jede Zeile eines Briefes und jedes gesprochene Wort gefährliche Nebenwirkungen haben kann.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
ich lese hier zwar schon einige Zeit mit, aber dachte eigentlich nie, dass ich mich mal mit einem eigenen Anliegen hier melden würde.
Vor einigen Jahren haben meine langjährige Partnerin (fast 7 Jahre Beziehung) und ich uns getrennt. Für unser Umfeld und unsere Familien kam das Aus sehr plötzlich, da fast alle mit einer baldigen Hochzeit, aber nicht mit einer Trennung gerechnet hatten. Die Beziehung war harmonisch (mit normalen Aufs und Abs) und wir passten eigentlich sehr gut zusammen.
Nur ein Thema wurde ca. ab dem 5. Jahr der Beziehung immer mehr zum ständigen Begleiter und Diskussionsthema (richtigen "Streit" gab es deswegen aber nie). Sie hatte einen immer ausgeprägteren Kinderwunsch, ich allerdings nicht. Ich konnte mir Nachwuchs zwar irgendwann im Leben vorstellen, aber nicht zu diesem Zeitpunkt, da ich kurz nach meiner Dissertation zumindest einige Jahre die Karriereplanung in den Vordergrund stellen wollte. Sie hat es akzeptiert, aber war nicht glücklich. Man hat immer mehr gespürt, wie sehr sie das Thema belastet. Und auch an mir ist es nicht spurlos vorübergegangen. Im (sprichwörtlich ja verflixten) 7. Jahr erreichten wir unseren emotionalen Höhepunkt, da ihre beste Freundin schwanger wurde.
Wir haben uns dann im Guten getrennt, weil wir trotz ehrlicher Gefühle füreinander beide feststellen mussten, dass unsere Wünsche, Prioritäten und Lebensplanungen (zu diesen Zeitpunkt) nicht mehr richtig zusammenpassten. Es war keine leichte Zeit, aber es fühlte sich für mich dennoch nicht so an, als wäre die Entscheidung falsch gewesen.
Knapp ein Jahr danach habe ich mich wieder verliebt - und zwar in eine amerikanische Kollegin während eines beruflichen Aufenthalts in den USA. Ich wusste von Anfang an, dass sie bereits eine neunjährige Tochter hat, was mich aber nicht gestört hat. Mittlerweile leben wir gemeinsam in Österreich, sind seit mittlerweile fast 4 Jahren glücklich verheiratet und wir haben auch eine gemeinsame Tochter bekommen. Das Kind war ein absolutes Wunschkind und ich bin als Papa auch 1 Jahr in Karenz gewesen und habe diese Zeit total genossen.
Vor ca. einem halben Jahr habe ich ganz zufällig meine Ex-Partnerin wiedergesehen. Wir hatten davor seit Jahren keinen Kontakt mehr. Wir haben uns eigentlich ganz ungezwungen unterhalten und gegenseitig ein bisschen up2date gebracht. Nachdem ich von meinen beiden Töchtern und von meinem aktuellen Leben erzählte, merkte ich bereits, dass diese unerwartete Neuigkeit sie (noch immer kinderlos und gerade auch ohne Partner) emotional sehr berührt hat. Sie hatte direkt Tränen in den Augen. Ich habe versucht, das Thema vorsichtig zu wechseln und dann haben wir uns ohnehin auch recht bald verabschiedet, da ich zu einem Termin musste. Das war auch unser letzter Kontakt.
Gestern hat mich meine Mama angerufen und mir gesagt, dass sie telefonisch von der Mutter meiner Ex-Freundin kontaktiert wurde (zwischen unseren Eltern gab es seit kurz nach der Trennung auch keinen nennenswerten Kontakt mehr; unsere Mütter haben sich während der Beziehung aber immer blendend verstanden).
Offenbar hat unser zufälliges Treffen meine Ex extrem traumatisiert. Sie soll eine schwere Depression haben, seit Monaten arbeitsunfähig sein und wurde letzte Woche nach einem Selbstverletzungsversuch stationär auf einer psychiatrischen Abteilung aufgenommen. Ihre Mutter hat gemeint, dass meine Ex absolut nicht verkraftet, warum ich mit einer anderen Frau jenes Leben führen kann, dass sie sich so sehr für uns beide gewünscht hat.
Meiner Mama gegenüber hat die Mutter meiner Ex offenbar mehrfach betont, dass sie mir keine Vorwürfe macht und ich ja nichts dafür kann. Sie hat auch keine Erwartungen formuliert. Aber sie hatte offensichtlich das Bedürfnis, sich das von der Seele zu reden - und mit meiner Mama konnte sie früher immer gut reden.
Es schmerzt extrem, zu hören, dass es meiner Ex-Partnerin ("wegen mir") so unfassbar schlecht geht und sie so sehr leidet. Ich kann die Zeit aber leider nicht zurückdrehen und nicht ungeschehen machen, dass sich unsere Wege wieder gekreuzt haben. Ich habe keine "Schuldgefühle" im klassischen Sinn, aber mich nimmt das natürlich auch sehr mit. Ich bin gerade tieftraurig, verzweifelt und ein bisschen hilflos, weil ich einen Menschen, für den in meinem Herzen noch immer viel Platz ist, so dermaßen verletze.
Jetzt sitze ich hier und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll oder was ich tun kann. Ich habe die Befürchtung, dass jeder Kontakt meinerseits, jede Zeile eines Briefes und jedes gesprochene Wort gefährliche Nebenwirkungen haben kann.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?