
Benutzer126373 (34)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebe Community,
ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll, verzeiht mir deswegen bitte, wenn es etwas schwerer nachzuvollziehen ist, was ich hier schreibe.
Und zwar bin ich sehr besorgt um meine Mutter. Hintergrund ist der, dass ich über das Internet einen schwulen Jungen (er ist 21) kennengelernt habe und er letztes Wochenende erstmals bei uns zu Besuch war.
Meine Mutter kommt aus Russland und hat im Endeffekt einen russisch-orthodoxen Glauben und auch die russischen Werte, sprich die Homophobie, sind denke ich relativ fest bei ihr verankert, was mir aber zugegebenermaßen nie richtig bewusst war.
Es hatte bisher immer den Anschein, dass sie trotz des katholischen bzw. des russisch-orthodoxen Glaubens nie wirklich gegen schwule war und das ist sie äußerlich auch nicht, gibt sich immer nett und freundlich, wenn auch der oder diejenige gegenüber ein nettes Auftreten hat, ganz normal eben.
Sie hat auch einen russisch-Schüler (gibt privaten Russisch-Unterricht), der schwul und auch schon etwas älter ist und da sie eigentlich ganz gut mit ihm auskommt (er ist zumindest schon seit einiger Zeit bei uns), dachte ich immer, es wäre halb so wild, wenn ich zumindest bisexuell wäre, immerhin bin ich ihr Sohn und unser Verhältnis ist eigentlich auch wie in jeder guten Familie von Liebe geprägt...man hilft sich, wo man kann und die Stimmung ist eigentlich auch lebhaft, natürlich im positiven Sinne!
Ich habe mich bei ihr auch nicht als schwul geoutet und dachte, dass das nicht schlimm wird, wenn ich meinen Kumpel (wobei ich mir hier auch nicht sicher bin, ob ich ihn als Freund oder Kumpel bezeichnen soll) mitbringe und vorgestern hatte es auch den Anschein, als wäre das ok, aber gestern morgen hat sie mich aufgefordert, ihr das klar zu sagen, weil sie Gewissheit haben wollte, ob er, aber auch, ob ich schwul bin, da sie es ihm gleich angesehen hat. Sie hat deswegen auch die letzten 2 Nächte schlaflos verbracht.
Ich habe mehrmals beteuert, dass ich es nicht bin, was auch stimmt, da ich mich auch zu Frauen hingezogen fühle, allerdings kam das leider nicht sehr glaubhaft rüber, wahrscheinlich auch, weil ich generell zur Zeit am verzweifeln bin.
Wie in der Überschrift schon beschrieben, geht für meine Mutter da eine Welt unter...für mich allerdings seit einiger Zeit auch, obwohl ich seit ein paar Wochen einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik hinter mir habe, was auch meiner Mutter an die Substanz ging.
Zudem kommt, dass sie schon mehrere Chemotherapien hinter sich hat, die letzte wurde im vergangenen Februar beendet und das hat natürlich zusätzlich an ihr gezehrt. Ich hab sie noch nie so kraftlos gesehen und kann mir nicht vorstellen, wie das eine Zeit lang gut gehen soll, wenn sie aus dem Tief nicht rauskommt. Gestern habe ich sie auch schon angerufen, aber sie wollte nicht mit mir reden, und das in einem ruhigen, traurigen und bestimmten Tonfall :/
Sie hat auch gemeint, dass ich, indem ich meinen Kumpel bzw. Freund mit zu uns nach Hause genommen habe, hätte ich ihre Werte mit Füßen getreten (sie hat das zwar krasser ausgedrückt, aber das will ich hier jetzt nicht unbedingt schreiben) Habe auch gemerkt, dass sie am Ende ist und gemeint, dass sie sich an einen Psychologen wenden soll, was sie aber vehement verweigert.
Sie ist überzeugt davon, dass sie das alleine packt, aber ich bin nicht überzeugt davon, dass das gut gehen wird, geschweige denn, dass wir jemals wieder harmonisch beieinander sitzen werden.
Was meinen Vater betrifft, habe ich nicht erwähnt, dass ich schwul sein könnte und werde das auch verneinen, da meine Mutter auch meinte, dass er das nicht verkraften kann (er hilft auch mit bzw. arbeitet viel in und um die Kirche, jedoch nichts administratives oder ähnliches, sondern rein handwerkliche Sachen, trotzdem ist der Gedanke, einen schwulen Sohn zu haben, wahrscheinlich sehr schambehaftet für ihn, zumal eine gut befreundete Familie von uns auch katholisch ist und wohl auch dementsprechend reagieren würde).
Naja...ich selbst kann zur Zeit von mir auch nur schwer in positiven Tönen reden, zumal ich seit 2 Wochen wieder an die FH gehen sollte, aber bisher nicht dort war. Versuche es grade in meiner derzeitigen WG nachzuholen, da die Materialien alle online verfügbar sind aber das klappt auch nicht so wirklich. Zudem muss ich eine neue Wohnung bzw. WG finden, da die Wände in meinem Zimmer im Winter begonnen haben zu schimmeln. Habe zwar alles mit Schimmelentferner weg gemacht, aber das wird wohl wieder kommen.
Freunde hab ich zur Zeit bis auf den schwulen Kumpel auch keine, weil ich mir aber auch teilweise irgendwie fremd vorkomme. Ich denke irgendwie, niemand will mit mir etwas zu tun haben, weil ich auch im Gespräch mit anderen wahrscheinlich etwas jammerlappenhaft wirke, wobei das meinem schwulen Freund total egal ist, er lacht da einfach manchmal über mich, auch, wenn ich mich mal schusselig anstelle,was mir aber auch selbst egal ist.
Auf einen Termin beim Psychotherapeuten zur weiteren Behandlung warte ich auch sehr lange, da auch die Wartelisten komplett überfüllt sind, werde da wahrscheinlich auch frühestens in einem Monat etwas bekommen.
Im Prinzip, und das sprech ich mal so ganz offen an, komme ich mir so jammerlappenhaft vor, weil ich aus heterosicht noch Jungfrau bin, trotz meinem dafür relativ hohen Alter. Und ich glaube, dass das ein riesen Fehler war, meinen schwulen Kumpel mit nach Hause zu nehmen. Was sagt ihr dazu?
Wie schon geschrieben, verweigert meine Mutter den Gang zum Psychologen bisher, aber wenn ihr Stimmungstief weiterhin anhält, und sie sich dennoch dagegen wehrt, zum Psychologen zu gehen, dann weiß ich nicht wirklich, was ich machen soll. Wir haben zwar wie schon weiter oben beschrieben, gute Freunde, aber ich glaube, meine Mutter will nicht, dass sie das erfahren, oder das mein Vater es erfährt (obwohl er es sich wahrscheinlich schon denkt).
So, werde jetzt hier mal einen Schlussstrich ziehen. Entschuldigt bitte den viel zu langen Text. Wahrscheinlich wird das hier nur eine handvoll lesen, aber ich wäre trotzdem froh, wenn jemand noch etwas dazu schreiben könnte. Danke hierfür schon einmal im vorraus!
ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll, verzeiht mir deswegen bitte, wenn es etwas schwerer nachzuvollziehen ist, was ich hier schreibe.
Und zwar bin ich sehr besorgt um meine Mutter. Hintergrund ist der, dass ich über das Internet einen schwulen Jungen (er ist 21) kennengelernt habe und er letztes Wochenende erstmals bei uns zu Besuch war.
Meine Mutter kommt aus Russland und hat im Endeffekt einen russisch-orthodoxen Glauben und auch die russischen Werte, sprich die Homophobie, sind denke ich relativ fest bei ihr verankert, was mir aber zugegebenermaßen nie richtig bewusst war.
Es hatte bisher immer den Anschein, dass sie trotz des katholischen bzw. des russisch-orthodoxen Glaubens nie wirklich gegen schwule war und das ist sie äußerlich auch nicht, gibt sich immer nett und freundlich, wenn auch der oder diejenige gegenüber ein nettes Auftreten hat, ganz normal eben.
Sie hat auch einen russisch-Schüler (gibt privaten Russisch-Unterricht), der schwul und auch schon etwas älter ist und da sie eigentlich ganz gut mit ihm auskommt (er ist zumindest schon seit einiger Zeit bei uns), dachte ich immer, es wäre halb so wild, wenn ich zumindest bisexuell wäre, immerhin bin ich ihr Sohn und unser Verhältnis ist eigentlich auch wie in jeder guten Familie von Liebe geprägt...man hilft sich, wo man kann und die Stimmung ist eigentlich auch lebhaft, natürlich im positiven Sinne!
Ich habe mich bei ihr auch nicht als schwul geoutet und dachte, dass das nicht schlimm wird, wenn ich meinen Kumpel (wobei ich mir hier auch nicht sicher bin, ob ich ihn als Freund oder Kumpel bezeichnen soll) mitbringe und vorgestern hatte es auch den Anschein, als wäre das ok, aber gestern morgen hat sie mich aufgefordert, ihr das klar zu sagen, weil sie Gewissheit haben wollte, ob er, aber auch, ob ich schwul bin, da sie es ihm gleich angesehen hat. Sie hat deswegen auch die letzten 2 Nächte schlaflos verbracht.
Ich habe mehrmals beteuert, dass ich es nicht bin, was auch stimmt, da ich mich auch zu Frauen hingezogen fühle, allerdings kam das leider nicht sehr glaubhaft rüber, wahrscheinlich auch, weil ich generell zur Zeit am verzweifeln bin.
Wie in der Überschrift schon beschrieben, geht für meine Mutter da eine Welt unter...für mich allerdings seit einiger Zeit auch, obwohl ich seit ein paar Wochen einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik hinter mir habe, was auch meiner Mutter an die Substanz ging.
Zudem kommt, dass sie schon mehrere Chemotherapien hinter sich hat, die letzte wurde im vergangenen Februar beendet und das hat natürlich zusätzlich an ihr gezehrt. Ich hab sie noch nie so kraftlos gesehen und kann mir nicht vorstellen, wie das eine Zeit lang gut gehen soll, wenn sie aus dem Tief nicht rauskommt. Gestern habe ich sie auch schon angerufen, aber sie wollte nicht mit mir reden, und das in einem ruhigen, traurigen und bestimmten Tonfall :/
Sie hat auch gemeint, dass ich, indem ich meinen Kumpel bzw. Freund mit zu uns nach Hause genommen habe, hätte ich ihre Werte mit Füßen getreten (sie hat das zwar krasser ausgedrückt, aber das will ich hier jetzt nicht unbedingt schreiben) Habe auch gemerkt, dass sie am Ende ist und gemeint, dass sie sich an einen Psychologen wenden soll, was sie aber vehement verweigert.
Sie ist überzeugt davon, dass sie das alleine packt, aber ich bin nicht überzeugt davon, dass das gut gehen wird, geschweige denn, dass wir jemals wieder harmonisch beieinander sitzen werden.
Was meinen Vater betrifft, habe ich nicht erwähnt, dass ich schwul sein könnte und werde das auch verneinen, da meine Mutter auch meinte, dass er das nicht verkraften kann (er hilft auch mit bzw. arbeitet viel in und um die Kirche, jedoch nichts administratives oder ähnliches, sondern rein handwerkliche Sachen, trotzdem ist der Gedanke, einen schwulen Sohn zu haben, wahrscheinlich sehr schambehaftet für ihn, zumal eine gut befreundete Familie von uns auch katholisch ist und wohl auch dementsprechend reagieren würde).
Naja...ich selbst kann zur Zeit von mir auch nur schwer in positiven Tönen reden, zumal ich seit 2 Wochen wieder an die FH gehen sollte, aber bisher nicht dort war. Versuche es grade in meiner derzeitigen WG nachzuholen, da die Materialien alle online verfügbar sind aber das klappt auch nicht so wirklich. Zudem muss ich eine neue Wohnung bzw. WG finden, da die Wände in meinem Zimmer im Winter begonnen haben zu schimmeln. Habe zwar alles mit Schimmelentferner weg gemacht, aber das wird wohl wieder kommen.
Freunde hab ich zur Zeit bis auf den schwulen Kumpel auch keine, weil ich mir aber auch teilweise irgendwie fremd vorkomme. Ich denke irgendwie, niemand will mit mir etwas zu tun haben, weil ich auch im Gespräch mit anderen wahrscheinlich etwas jammerlappenhaft wirke, wobei das meinem schwulen Freund total egal ist, er lacht da einfach manchmal über mich, auch, wenn ich mich mal schusselig anstelle,was mir aber auch selbst egal ist.
Auf einen Termin beim Psychotherapeuten zur weiteren Behandlung warte ich auch sehr lange, da auch die Wartelisten komplett überfüllt sind, werde da wahrscheinlich auch frühestens in einem Monat etwas bekommen.
Im Prinzip, und das sprech ich mal so ganz offen an, komme ich mir so jammerlappenhaft vor, weil ich aus heterosicht noch Jungfrau bin, trotz meinem dafür relativ hohen Alter. Und ich glaube, dass das ein riesen Fehler war, meinen schwulen Kumpel mit nach Hause zu nehmen. Was sagt ihr dazu?
Wie schon geschrieben, verweigert meine Mutter den Gang zum Psychologen bisher, aber wenn ihr Stimmungstief weiterhin anhält, und sie sich dennoch dagegen wehrt, zum Psychologen zu gehen, dann weiß ich nicht wirklich, was ich machen soll. Wir haben zwar wie schon weiter oben beschrieben, gute Freunde, aber ich glaube, meine Mutter will nicht, dass sie das erfahren, oder das mein Vater es erfährt (obwohl er es sich wahrscheinlich schon denkt).
So, werde jetzt hier mal einen Schlussstrich ziehen. Entschuldigt bitte den viel zu langen Text. Wahrscheinlich wird das hier nur eine handvoll lesen, aber ich wäre trotzdem froh, wenn jemand noch etwas dazu schreiben könnte. Danke hierfür schon einmal im vorraus!
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