Benutzer162113 (42)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebes Forum,
im Laufe der Jahre bin ich hier immer mal wieder auf interessante und zum Teil wirklich hilfreiche und tröstliche Beiträge gestoßen (so z.B. vor ca. 1,5 Jahren, als meine damalige Freundin sich abrupt von mir getrennt hatte und ich monatelang mit meinem Trennungsschmerz gekämpft hab). Obwohl ich bislang eigentlich nie aktiv an einem Forum beteiligt war, hab ich mich jetzt doch mal dazu durchgerungen, mich hier anzumelden und von einem Problem zu berichten, das mich schon viele Jahre beschäftigt und zu dem ich anderswo wirklich keinen richtigen Rat finde.
Ich wäre dementsprechend sehr dankbar darüber, eure ehrliche Meinung zu meinem Thema zu erfahren. Entweder von Leuten, die vielleicht selbst in der ein oder anderen Form "betroffen" sind, oder auch von gänzlich unbeteiligten, die gerade dadurch möglicherweise eine besonders objektive Perspektive darauf einnehmen können.
Aber ich freue mich natürlich auch darüber, wenn mein Beitrag vielleicht irgendwann durch Zufall den Weg zu einem "stillen Mitleser" findet, der (oder die) sich darin wiedererkennt und ein kleinwenig Trost aus der Tatsache schöpft, mit dieser Problematik nicht ganz allein zu stehen.
Also ... Wo fang ich am besten an? ... Das Grundproblem ist eigentlich schnell zusammengefasst: Seit Beginn meiner Pubertät (also jetzt schon ca. 20 Jahre) fühle ich mich sexuell vor allem zu Mädchen bzw. Frauen hingezogen, die Piercings im Gesichtsbereich tragen. Gerade das "Künstliche" und "Invasive" an dieser Art des Körperschmucks hat mich seit je fasziniert, was jedoch nicht heißt, dass ich einem schön geformten Körper oder Gesicht oder eben auch der zärtlichen Berührung einer Frau nichts abgewinnen könnte. In dem Sinne bin ich also nicht "objektsexuell" o.ä. Dennoch dominiert dieser Fetisch weitgehend meine erotische Vorstellungswelt, und in der Praxis fühle ich mich dadurch ziemlich eingeschränkt, u.a. da ich schon mehrfach die (in dem Moment für beide Beteiligten ziemlich enttäuschende und unangenehme) Erfahrung gemacht habe, dass eine Frau, mit der ich (fast) im Bett gelandet bin, mich einfach nicht genug angemacht hat, um richtig hart zu werden bzw. zu bleiben (und das, obwohl man sich ansonsten sympathisch war usw.)
Dazu sollte ich erwähnen, dass ich selbst nie Teil einer Szene oder Clique war, in der Köperschmuck verbreitet ist. Im Gegenteil: Als ich jünger war, galt das bei vielen noch als ziemliche Provokation, und insbesondere mein Elternhaus war in dieser Hinsicht ziemlich konservativ und rigide. Und ich hab diese Wertvorstellungen lange unhinterfragt übernommen und damit einen Teil von mir selbst insgeheim abgelehnt. (Daher kam für mich auch nie ernsthaft in Frage, mir selbst Piercings stechen zu lassen - abgesehen davon, dass ich das eben als entschieden "feminines" Attribut empfinde und bei Männern auch nur selten in optischer Hinsicht ansprechend finde.)
Da meine Ex-Freundin (die einzige wirklich lang anhaltende Beziehung, die ich bisher hatte) das Thema ebenfalls spannend fand und selbst schon mit dem Gedanken gespielt hatte, hat sie sich schließlich, wenn nicht ausschließlich "für mich", so doch angeregt durch mich, piercen lassen. Das hat unser Sexleben auch eine Zeit lang wirklich belebt... Trotzdem gab es langfristig genug andere Probleme (von beiden Seiten) ...
Aus jetziger Sicht - als Single - wird es durch diese Vorliebe bzw. "Macke" natürlich nicht unerheblich schwerer, eine Partnerin zu finden, die nicht nur emotional, sondern auch in körperlicher Hinsicht zu mir passt. Manchmal hat es für mich den Anschein, als sabotierte ich mich gewissermaßen selbst, vor allem da ich insgesamt eher ein ruhiger und introvertierter Typ bin, auch wenn ich ab und an auch mal gerne feiern gehe. Aber gerade in meinem beruflichen Umfeld sieht es doch eher angepasst und "graumäusig" aus ... Gleichzeitig komme mir irgendwie oberflächlich vor, bei Frauen ausgerechnet auf so eine Äußerlichkeit zu achten und darauf Wert zu legen, andererseits kann ich es jedoch kaum komplett ignorieren. Ich meine: Es liegt auf der Hand, dass diese Fixierung mein Selbstvertrauen gegenüber dem anderen Geschlecht nicht gerade steigert, vor allem angesichts einiger Erfahrungen, in denen ich mich regelrecht als "Versager" gefühlt hab und der Frau in ihren Bedürfnissen auch nicht gerade gerecht geworden bin.
Ich sollte auch nocht hinzufügen, dass ich bereits vor etlichen Jahren (damals vor allem durch anhaltende depressive Verstimmungen motiviert) eine längere Psychotherapie gemacht habe, in der ich das Problem ebenfalls thematisiert habe. Mein damaliger Therapeut stand dem Ganzen zwar recht skeptisch gegenüber und bezeichnete es als eine Art "Sucht", wollte aber andererseits nicht gezielt daran arbeiten, sondern eher an allgemeinen Themen wie Selbstakzeptanz, Selbstwert usw.
Aus dem Grunde habe ich kürzlich (einige Zeit nach der Trennung) nochmal einen Therapeuten kontaktiert und einige Probesitzungen absolviert. Der hat das Thema jedoch ebenfalls als nicht "therapiewürdig" eingestuft. Ebenso eine Sexualmedizinerin, die der Meinung war, man müsse versuchen, das zu "integrieren", anstatt sich selbst zu stigmatisieren (kein Wortspiel xD). Wirklich konstruktive Ideen - Fehlanzeige.
Falls ihr es tatsächlich bis hierhin geschafft habt: vielen lieben Dank für eure Geduld!
Über Gedanken, Meinungen und Anregungen würde ich mich wie gesagt echt freuen! Und wenn ihr den Impuls verspüren solltet, mir den Kopf zu waschen - nur zu! Ich werd's überleben.
LG
im Laufe der Jahre bin ich hier immer mal wieder auf interessante und zum Teil wirklich hilfreiche und tröstliche Beiträge gestoßen (so z.B. vor ca. 1,5 Jahren, als meine damalige Freundin sich abrupt von mir getrennt hatte und ich monatelang mit meinem Trennungsschmerz gekämpft hab). Obwohl ich bislang eigentlich nie aktiv an einem Forum beteiligt war, hab ich mich jetzt doch mal dazu durchgerungen, mich hier anzumelden und von einem Problem zu berichten, das mich schon viele Jahre beschäftigt und zu dem ich anderswo wirklich keinen richtigen Rat finde.
Ich wäre dementsprechend sehr dankbar darüber, eure ehrliche Meinung zu meinem Thema zu erfahren. Entweder von Leuten, die vielleicht selbst in der ein oder anderen Form "betroffen" sind, oder auch von gänzlich unbeteiligten, die gerade dadurch möglicherweise eine besonders objektive Perspektive darauf einnehmen können.
Aber ich freue mich natürlich auch darüber, wenn mein Beitrag vielleicht irgendwann durch Zufall den Weg zu einem "stillen Mitleser" findet, der (oder die) sich darin wiedererkennt und ein kleinwenig Trost aus der Tatsache schöpft, mit dieser Problematik nicht ganz allein zu stehen.
Also ... Wo fang ich am besten an? ... Das Grundproblem ist eigentlich schnell zusammengefasst: Seit Beginn meiner Pubertät (also jetzt schon ca. 20 Jahre) fühle ich mich sexuell vor allem zu Mädchen bzw. Frauen hingezogen, die Piercings im Gesichtsbereich tragen. Gerade das "Künstliche" und "Invasive" an dieser Art des Körperschmucks hat mich seit je fasziniert, was jedoch nicht heißt, dass ich einem schön geformten Körper oder Gesicht oder eben auch der zärtlichen Berührung einer Frau nichts abgewinnen könnte. In dem Sinne bin ich also nicht "objektsexuell" o.ä. Dennoch dominiert dieser Fetisch weitgehend meine erotische Vorstellungswelt, und in der Praxis fühle ich mich dadurch ziemlich eingeschränkt, u.a. da ich schon mehrfach die (in dem Moment für beide Beteiligten ziemlich enttäuschende und unangenehme) Erfahrung gemacht habe, dass eine Frau, mit der ich (fast) im Bett gelandet bin, mich einfach nicht genug angemacht hat, um richtig hart zu werden bzw. zu bleiben (und das, obwohl man sich ansonsten sympathisch war usw.)
Dazu sollte ich erwähnen, dass ich selbst nie Teil einer Szene oder Clique war, in der Köperschmuck verbreitet ist. Im Gegenteil: Als ich jünger war, galt das bei vielen noch als ziemliche Provokation, und insbesondere mein Elternhaus war in dieser Hinsicht ziemlich konservativ und rigide. Und ich hab diese Wertvorstellungen lange unhinterfragt übernommen und damit einen Teil von mir selbst insgeheim abgelehnt. (Daher kam für mich auch nie ernsthaft in Frage, mir selbst Piercings stechen zu lassen - abgesehen davon, dass ich das eben als entschieden "feminines" Attribut empfinde und bei Männern auch nur selten in optischer Hinsicht ansprechend finde.)
Da meine Ex-Freundin (die einzige wirklich lang anhaltende Beziehung, die ich bisher hatte) das Thema ebenfalls spannend fand und selbst schon mit dem Gedanken gespielt hatte, hat sie sich schließlich, wenn nicht ausschließlich "für mich", so doch angeregt durch mich, piercen lassen. Das hat unser Sexleben auch eine Zeit lang wirklich belebt... Trotzdem gab es langfristig genug andere Probleme (von beiden Seiten) ...
Aus jetziger Sicht - als Single - wird es durch diese Vorliebe bzw. "Macke" natürlich nicht unerheblich schwerer, eine Partnerin zu finden, die nicht nur emotional, sondern auch in körperlicher Hinsicht zu mir passt. Manchmal hat es für mich den Anschein, als sabotierte ich mich gewissermaßen selbst, vor allem da ich insgesamt eher ein ruhiger und introvertierter Typ bin, auch wenn ich ab und an auch mal gerne feiern gehe. Aber gerade in meinem beruflichen Umfeld sieht es doch eher angepasst und "graumäusig" aus ... Gleichzeitig komme mir irgendwie oberflächlich vor, bei Frauen ausgerechnet auf so eine Äußerlichkeit zu achten und darauf Wert zu legen, andererseits kann ich es jedoch kaum komplett ignorieren. Ich meine: Es liegt auf der Hand, dass diese Fixierung mein Selbstvertrauen gegenüber dem anderen Geschlecht nicht gerade steigert, vor allem angesichts einiger Erfahrungen, in denen ich mich regelrecht als "Versager" gefühlt hab und der Frau in ihren Bedürfnissen auch nicht gerade gerecht geworden bin.
Ich sollte auch nocht hinzufügen, dass ich bereits vor etlichen Jahren (damals vor allem durch anhaltende depressive Verstimmungen motiviert) eine längere Psychotherapie gemacht habe, in der ich das Problem ebenfalls thematisiert habe. Mein damaliger Therapeut stand dem Ganzen zwar recht skeptisch gegenüber und bezeichnete es als eine Art "Sucht", wollte aber andererseits nicht gezielt daran arbeiten, sondern eher an allgemeinen Themen wie Selbstakzeptanz, Selbstwert usw.
Aus dem Grunde habe ich kürzlich (einige Zeit nach der Trennung) nochmal einen Therapeuten kontaktiert und einige Probesitzungen absolviert. Der hat das Thema jedoch ebenfalls als nicht "therapiewürdig" eingestuft. Ebenso eine Sexualmedizinerin, die der Meinung war, man müsse versuchen, das zu "integrieren", anstatt sich selbst zu stigmatisieren (kein Wortspiel xD). Wirklich konstruktive Ideen - Fehlanzeige.
Falls ihr es tatsächlich bis hierhin geschafft habt: vielen lieben Dank für eure Geduld!
Über Gedanken, Meinungen und Anregungen würde ich mich wie gesagt echt freuen! Und wenn ihr den Impuls verspüren solltet, mir den Kopf zu waschen - nur zu! Ich werd's überleben.
LG