Fremdflirten in der Partnerschaft - Eine Definitionsfrage

[Benutzer143917 (33)]

Hallo!

Mein Freund ist der Meinung, dass man auch in einer Beziehung mit anderen Leuten flirten sollte. Für mich kam das bisher nicht in Frage. Während des Gesprächs darüber sind wir schließlich darüber gestolpert, dass "Flirten" für uns jeweils etwas vollkommen anderes bedeutet.

Meine Definition:
Flirten heißt für mich mit Worten oder Blicken zu kommunizieren und dabei dem anderen ein gewisses Interesse an ihm zu zeigen und dabei vielleicht sogar eine gewisse (sexuelle) Anziehung zu spüren. Das
soll nicht heißen, dass man mit jedem Flirt gleich mit demjenigen im Bett landen will, aber dass man grundsätzlich schon Interesse daran hätte, den anderen weiter kennen zu lernen. Das ist natürlich kein
Zwang und man kann auch einfach nur Flirten um seinen Marktwert zu testen. Aber ein gewisses Interesse am anderen steht für mich dabei immer im Vordergrund.

Definition von meinem Freund:
Flirten ist das Reden mit einer Person des interessanten Geschlechts im vollem Bewusstsein seiner Sexualität. Das heißt noch lange nicht, dass man mehr will oder sucht, es geht eher um das umgezwungene, selbstbewusste Reden und Necken, ohne sich zu denken: "Das ist nur ein Mensch", sondern mit den Gedanken: "Das ist eine Person meines interessanten Geschlechts und dessen bin ich mir bewusst".
Eine Anziehung oder Interesse am Gegenüber muss überhaupt nicht gegeben sein, das Flirten kommt von einem selbst heraus.

Nach der Definition von meinem Freund verstehe ich jetzt natürlich auch besser, was er damit meint, dass ich auch ruhig mit anderen Männern flirten kann. Nach meiner Definition erschien mir diese Aufforderung immer ziemlich seltsam.^^

Was denkt ihr darüber? Was bedeutet Flirten für euch und tut ihr es in einer Beziehung mit anderen?

Bonusfrage:
Und wie flirtet ihr eigentlich IN der Beziehung MITEINANDER? Das fällt uns nämlich auch immer noch etwas schwer, vielleicht auch kein Wunder bei so verschiedenen Definitionen. Vor allem ich nehme es anscheinend deshalb nicht immer wahr, wenn er mit mir flirtet.

Wir freuen uns auf eure Ansichten und Meinungen

 

[Benutzer71015]

Für mich ist flirten in erster Linie eine sehr freundliche und wohlgemeinte Art der Kommunikation mit anderen Menschen. Je sympathischer dabei jemand ist und je ähnlicher man tickt, desto leichter flirtet es sich miteinander - und je mehr das zutrifft, desto eher gibt es auch mal sexuelle Gedanken dazu, (was nicht heißt, dass man die auch zwingend umsetzen will oder muss).
Ich umgebe mich gern mit Menschen, die mir besonders sympathisch sind, die ähnlich ticken, die ich toll finde - und ich flirte entsprechend auch gern. Solange jeder in seiner Beziehung die Handlungsgrenzen mit seinem Partner festlegt, sehe ich da auch bei keiner eurer Definitionen einen Hinderungsgrund.

 

[Benutzer157939 (31)]

Ich flirte eigentlich gern...mache das anscheinend auch unbewusst. Ich mache einfach gern Komplimente...
Auf meiner FSJ-Fahrt habe ich z.B zu einem Mädel gemeint, dass ich sie mit verwuschelten Haaren viel hübscher fände als aufgestyled...
Das habe ich jedoch definitiv nicht mit der Absicht gesagt, sie in irgendeiner Art und Weise "rumzubekommen"...
Ich meinte es in diesem Augenblick einfach so. Meine Freundin steht dem auch zwiegespalten gegenüber, aber sie weiß, dass ich sie nicht betrügen würde.
Es gehört einfach zu meiner Persönlichkeit und das hat mein Partner zu aktzeptieren

Selber flirte ich auch ziemlich gern mit meiner Freundin, mache ihr Komplimente oder auch manchmal zweideutige Anmerkungen

 

[Benutzer133456 (53)]

Ich bin in dieselbe Flirtschule gegangen wie Dein Freund. Ich sehe und mache das genau so. Man hoert ja nicht auf, Mann zu sein, wenn man eine Partnerin hat, und so ein wenig Rueckmeldung ist fuer mich auch ganz angenehm, weil ich auf diese Weise sehe, dass ich auch ausserhalb der Beziehung noch Wert besitze.

Wenn Madame Tahini mit anderen Maennern flirtet, geschieht dies normalerweise strategisch, um unsere Geschaefts/ Karrierekontakte knetbar zu machen. Ich finde das immer sehr amuesant, wie sie das macht. Sie hat dann eine ganz andere Stimme als normalerweise. Aber ich fuehle mich in solchen Momenten eher als Komplize, weil sie's ja tut, um uns zu nutzen.

Untereinander flirten wir eigentlich nur. Es ist unser normaler Umgang miteinander. Dazu gehoert auch, dass wir miteinander in der dritten Person sprechen (Kosename + in dritter Person; "Grummelbaerchen geht jetzt ins Buero"). Das ist eine relativ asiatische Angewohnheit, aber ich finde das prima. Wir nennen einander nie bei unseren wirklichen Namen, es sei denn, in akuten Gefahrsituationen (Krokodil, etc.).

 

[Benutzer150418]

Also ich hab zu dem Thema nicht direkt eine Meinung. Weder bin ich deiner Meinung noch der deines Freundes.
Für mich steht an oberster Stelle das Wohl aller Beteiligten und das setzt voraus, dass die Person mit der man flirtet eine sehr ähnliche Einstellung dazu hat, wie man selbst und im Idealfall auch der Partner.

Ich weiß, dass nicht jeder das Flirten ohne Hintergedanken betrachtet, deswegen bin ich sehr vorsichtig dabei, wenn ich flirte - ich möchte nämlich niemandem Hoffnungen machen, weil es mir vollkommen fern liegt, jemanden zu verarschen. Deswegen flirte ich bevorzugt mit Männern, die wissen, dass ich vergeben bin und es genauso "ernst" nehmen wie ich, primär nur herum albern und Grenzen austesten wollen.
Da mein Partner und ich nicht unbedingt Probleme mit Dreiern und dergleichen haben, hab ich auch immer durchaus ehrliche Absichten, wenn ich jemandem schöne Augen mache. Man weiß ja nie. Ich flirte also keinesfalls als Egopush sondern tatsächlich mit dem Hintergedanken, jemanden für uns aufzureißen.
Ansonsten lasse ichs. Ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht, dass es auf jeden Fall Interesse weckt, wenn ich mit einem Fremden schäkere. Egal, ob ich den Anfang mache oder nur auf die Avancen eingehe.
Es spielt keine Rolle, was ich innerhalb meiner Beziehung vereinbart habe, denn unterm Strich ist es erbärmlich, wenn ich zu meinem eigenen Vergnügen mit den Gefühlen eines anderen Menschen spiele, der glaubt, eine Chance bei mir zu haben. Für Singles, die ernsthaft auf der Suche nach jemandem sind, kann das wahnsinnig verletzend sein.

Innerhalb der Beziehung flirten wir ständig.
Wir machen uns Komplimente, necken uns mit liebevollen Anzüglichkeiten und sind nach zwei Jahren immernoch frisch verliebt und nehmen uns ständig hoch und necken und provozieren uns, testen unsere Grenzen immer wieder aus, umwerben uns. Auch Sex ist nicht immer "selbstverständlich", sondern oft sehr spielerisch und wir lassen uns voneinander immer wieder aufs neue erobern. Allerdings sind wir auch aufrichtig ineinander verliebt wie im ersten Tag - da setzt das keine besondere Mühe voraus sondern geschieht alles authentisch.

 

[Benutzer4030]

Also bei mir ist es wie bei Tahini .

Ich flirte gern, zwars am liebsten mit meinen Partner, aber eben auch mit anderen. Auch auf einer sexuellen Ebene, der ich mir aber auch manchmal gar nicht bewußt bin, außer mein gegenüber weist mich dann darauf hin. Mir ist es deshalb nicht bewußt, weil ich mir ja nichts ernstes mit den anderen Menschen vorstelle.

Ja und auch mein Partner ist öfter mal Komplize. Das ist wahnsinnig witzig. Und beobachtet das auch zu gerne.

 

[Benutzer140332 (37)]

Was denkt ihr darüber? Was bedeutet Flirten für euch und tut ihr es in einer Beziehung mit anderen?

Mir fällt es schwer, mit jemanden nicht zu flirten, der mir sympathisch ist. Das passiert bei mir automatisch, wenn ich so jemanden treffe. Ich bin generell sehr offen & kommunikativ .

Ich habe aber ein spezielles 'Ich will dich ficken'-Flirten und das unterscheidet sich schon sehr vom normalen Flirten.

Ich habe auch keine Angst, dass ich mit meinem normalen Flirten jemanden Hoffnungen mache, wer im Alltag nicht mit harmlosen Flirten um kann, kam noch nicht viel herum in der Welt.

Und wie flirtet ihr eigentlich IN der Beziehung MITEINANDER?

Da geht viel über Berührungen und Blicke. Wir geben uns aber auch gerne Komplimente.

 

[Benutzer72433]

ich bin nicht so der alltags-flirt-mensch - ich flirte nur, wenn ich sexuelles interesse habe. entsprechend abweisend reagiere ich auch auf angeflirtet-werden, denn sexuelles interesse habe ich nur an meinem kerl. innerhalb der beziehung gibts das aber oft und gerne: mit blicken, kommentaren, positionen und so weiter.

 

[Benutzer77547]

Ich als Flirt-Legastheniker flirte nie, merke nicht, wenn ich angeflirtet werde und merke auch nicht, wenn meine Frau flirtet... Das macht die Sache äußerst unkompliziert.