Freund hat Depressionen, ich weiß nicht mehr weiter

S
Benutzer216431  (19) Ist noch neu hier
  • #1
hallo zusammen,

ich bin 19 jahre alt und habe letztes jahr (2023) mit meinem freund zusammen abi gemacht. ich bin seit 3 jahren mit ihm zusammen und wir sind nach dem abi direkt zusammengezogen in unsere unistadt und wohnen nun da seit einem jahr.
mein freund (bald 20) hat depressionen, und das auch schon seit ein paar jahren. ich hab ihn eigentlich so kennengelernt, aber momentan ist es so schlimm wie noch nie. er schläft kaum, seine erste mahlzeit ist oft erst gegen 18 Uhr, weil er appetitlosigkeit hat. er hat in diesem semester keine klausur bestanden, weil er sich nicht konzentrieren kann. er zockt den ganzen tag, von morgens bis in die nacht, er hat nicht mal mehr kraft regelmäßig und oft zu duschen, was mich auch stört (was in dieser situation aber natürlich nicht das schlimmste ist). er hat soziale ängste, kein selbstwertgefühl und keine echten freunde.
nachdem ich lange versucht habe, ihn von einer therapie zu überzeugen
ich bin zwar erst 19, aber ich liebe diesen menschen wirklich sehr und war mir deswegen auch so sicher, dass ich mit ihm zusammenziehen möchte. ich weiß auch, dass er mich liebt und dass ich ihm viel bedeute, aber ich spüre es einfach nicht. es gab immer wieder in der beziehung phasen, in denen ich mich wenig geliebt gefühlt habe, weil es ihm oft schwerfällt, seine liebe zu zeigen (wobei es auch momente gibt, in denen er mich so unfassbar liebevoll behandelt und mich überglücklich macht). aber seit etwa einem jahr ist es so, dass wir nichts (!!!) mehr unternehmen, weil er keine lust hat. er will nicht essen gehen, er will nicht picknicken gehen, er will nicht wandern gehen (was er eigentlich ganz gerne gemacht hat), er will nicht mal einen filmabend machen oder mal für ne halbe stunde spazieren gehen. wenn wir zusammen zu mittag essen, hat er immer einen kopfhörer drin und hört irgendwas und schaut sich irgendwas an seinem handy an. er sagt mir jeden tag mehrmals, dass er mich liebt und krault mir zum beispiel ganz oft den rücken, weil er weiß, dass ich dann schnell einschlafen kann. wie ich schon sagte: ich weiß, dass er mich liebt, aber er sagt selbst, dass er sich einfach nur leer fühlt, dass er allgemein nicht viel empfindet.

ich bin jemand mit viel lebensfreude (wobei das bei mir auch mal anders war), ich kann mich selbst für kleinigkeiten begeistern, z.b. wenn ich einen schönen sonnenuntergang sehe, wenn ich ein neues café ausprobiere und mir der kaffee total gut schmeckt. ich bin positiv, ich freue mich über vieles. mich zieht es so runter, dass mein freund diese positive energie nicht hat. er kann sich für nichts begeistern, er mag keine cafés, keine sonnenuntergänge, keine städtetrips, keine spaziergänge, keine filmabende, ... er will nur zocken, ist ständig genervt und wütend. und mir fehlt die Intimität. wir haben sehr lange keinen sex mehr gehabt, was einerseits an seiner fehlenden lust fehlt und andererseits an meiner, weil ich ihn teilweise nicht mehr so attraktiv finde.

ich versuche mich immer wieder davon zu distanzieren und weiter meine positive art zu behalten, was auch ganz gut klappt, aber ich fühle mich so eingeschränkt in der beziehung. ich würde so gerne nach paris fahren mit ihm für ein wochenende, oder mal was essen gehen in nem schönen restaurant. aber er möchte nicht und das kann ich ihm natürlich nicht verübeln, weil ich weiß, dass das alles diese psychische krankheit ist.
gestern war ich mit freunden am abend in einer bar und ich fand diesen abend so toll, weil ich sowas nicht häufig erlebe. wir saßen lange da, haben gegessen, getrunken, gelacht. ich war so traurig, als ich abends im bett neben ihm lag und wusste, dass ich das mit ihm nicht hätte machen können. es zerreißt mir das herz, dass er von sich selbst so negativ denkt und keine lebensfreude empfindet. er ist ein herzensguter mensch, mit dem ich mich eigentlich so so gut verstehe und der mit mir so gut umgeht. meine eltern kennen ihn auch (und wissen von mir über seine situation bescheid) und sie lieben ihn und sind auch traurig darüber, dass es ihm so geht. was mir so sorgen macht manchmal ist, dass es denke ich menschen gibt, die zum teil diese lebensfreude nie haben werden. es gibt natürlich menschen, die sich weniger für dinge begeistern können als andere. ich habe gemerkt, dass ich jemanden brauche, dessen energie zu meiner passt. der positives ausstrahlt, der unternehmenslustig ist.

nun ist es so, dass ich ein völliges gefühlschaos hab. gestern war einer dabei, der total positiv ist: super schlau, witzig, nett, offen und strahlt so viel positive energie aus. ich habe noch nie ein auge auf andere männer geworfen, weil ich so glücklich war mit meinem freund. aber dieser abend gestern hat mich zum nachdenken gebracht. ich denke seitdem viel nach: dass es männer gibt, die so viel besser zu mir passen würden. andererseits denke ich mir, dass es natürlich diese leute dann aber auch bestimmt andere eigenschaften haben, die nicht passen würden ,... keine beziehung kann perfekt sein.
ich weiß einfach nicht weiter. wenn ich wüsste, dass das gefühlsleben meines freundes in ein paar jahren ganz anders ausseht, wir viel unternehmen, es ihm wieder besser geht, ... dann würde ich natürlich definitiv mit ihm zusammenbleiben. aber das kann niemand wissen. mich macht das so wahnsinnig.
mich zerreißt es wirklich, dass ich manchmal einen blick auf andere männer werfe. ich denke mir sofort, dass das nicht geht, dass ich doch meinen freund liebe und sich das warten und der optimismus lohnen werden.

ich weiß einfach nicht mehr weiter.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Ich bin ganz ehrlich, für mich klingt das nicht so richtig nach Depressionen. Ich denke eher, dass ihn was anderes belastet und zusätzlich noch kein Typ für Unternehmungen ist. Das ständige Zocken, am Handy sein ist einfach nur eine Flucht vor der Realität. Ich denke auch, dass er ein geringes Selbstwertgefühl hat und diese Leere kommt vielleicht auch davon, dass er nicht bei sich ist, sondern sich permanent mit virtuellen Dingen ablenkt. Das mit der Uni ist dann auch die Folge aus seiner Gesamtsituation. Und jemand der sich selbst nicht mag, kann eben auch sein Gegenüber nicht richtig lieben. Worte sind schnell mal gesagt, aber die Taten sind entscheidend. Dein Bauchgefühl ist da schon ganz richtig. Was ich mich allerdings frage, was genau du an ihm liebst?
 
S
Benutzer211394  Ist noch neu hier
  • #3
Die Liebesgeschichte klingt erst einmal schön. Mit 16 hatte ich mich - leider erfolglos - auch unsterblich verliebt. 3 Jahre mit ihm zusammen zu sein, muss sehr schön sein, wenn du ihn verliebt bist. Aber er hat schon seit ein paar Jahren Depressionen? Die ganze Dauer der Beziehung hatte er Depressionen? Das klingt aber heftig. Da ist das Bestehen des Abiturs ja schon schwer gewesen und kein Wunder, dass er im Studium die Klausuren nicht schafft. Und mit Depressionen Gefühle nicht empfinden / zeigen zu können, dürfte bei schweren Depressionen ausgeprägt sein.

Kein Sex mehr? Absolut keiner und nicht nur weniger? Das ist vielleicht kein guter Zeitpunkt, um mit ihm zusammenzuziehen. Wenn ihm fehlt die Lust und auch du findest ihn nicht mehr so attraktiv findest: Wenn ich eine Frau sympathisch finde und mich sogar verliebe, nimmt die Attraktivität nach meinem Gefühl zu. Kann es sich da um nachlassende Liebe handeln, für die du wegen der schönen Erinnerungen immer noch kämpfst?

Und die Liebe ist bei dir schon weitgehend geschwunden, wenn du merkst, dass andere Männer besser zu dir passen (könnten). Und wenn er stabil so lange nichts mehr von dir wollte, bezieht sich deine sexuelle Phantasie ausschließlich auf andere Männer? Nur die Erinnerung an die Vergangenheit und die Hoffnung auf die Zukunft halten dich bei ihm. Liebe ist es wohl nicht mehr. Und ich denke, dass du schon spürst, dass diese Beziehung zwar mit Wehmut aber immerhin enden wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Wurden die Depressionen von einem Therapeuten diagnostiziert oder ist das eine Eigendiagnose?
Ist er in Therapie oder war er das schon mal?
Falls ja, gibt es Fortschritte, nimmt er Medikamente?
Falls nein, ist er denn bereit, eine zu machen, steht er vielleicht schon auf Wartelisten?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Mach deinem Freund klar, dass er sich Hilfe suchen muss. Zieh andernfalls Konsequenzen und beende die Beziehung. Du musst dich selbst ja auch schützen.

Unbehandelte Depressionen können sehr schlimme Folgen haben. Die kann man nicht einfach aussitzen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Depressionen sind immer auch sehr belastend für die Partnerschaft. Zudem klingt es so, als wäre er auch spielsüchtig oder würde das viel zur Betäubung nutzen.

Ich sehe zwei Dinge hier:
1. Du musst ihm klarmachen, dass er sich Hilfe holen muss oder du sonst früher oder später weg bist. Du kommst ja jetzt schon deutlich an dein Limit. Es geht nicht darum, ihm ein Ultimatum zu stellen, aber klar deine Grenzen zu kommunizieren.

2. Für dich solltest du auch in dich reinhorchen, wie lange du das noch aushältst. Eine Therapie fängt ja nicht morgen an, einen Klinikplatz gibt es auch nicht morgen. Bis dahin kann er Antidepressiva bekommen, die seine Symptome verbessern, aber auch dafür muss er zeitnah einen Termin bei einer:m Psychiater:in oder Neurolog:in bekommen. Und dann muss er ja auch willens sein, überhaupt welche zu nehmen.

Realistisch gesehen kann es gut passieren, dass er erst in einem Jahr mit Therapie oder Klinik anfängt. Bis dahin kann er aus dem Studium fliegen, eventuell sein Bafög verlieren (falls er das bekommt), es kann ihm noch schlechter gehen.
Wie geht es dir mit der Vorstellung? Schaffst du das?

Es kann auch sein, dass er früher Hilfe bekommt. Es kann auch sein, dass er zunächst blockt und weiterhin nicht nach Hilfe schaut.
Würdest du es besser schaffen, wenn du zB in eine WG ziehst und nicht mehr täglich damit konfrontiert bist? Oder würde dich das noch mehr in Versuchung führen (Thema andere Männer) und wäre eine Trennung vor dem Auseinanderziehen wäre besser?

Ich denke es macht sehr viel Sinn, die selbst über deine Grenzen klar zu werden und sie dann auch einzuhalten. Wenn du sagst: Innerhalb der nächsten 6 Monate muss er auf insgesamt drei Wartelisten für Klinik und Therapie stehen, sonst muss ich gehen. Dann hast du eine innere Deadline für dich und kannst danach handeln.
Problem ist, dass du vermutlich diese Termine ausmachen musst, weil er das in seinem Zustand alleine nicht schaffen wird.
Zur:m Hausärzt:in für Überweisungen muss er ja aber trotzdem selbst, zu den Erstgesprächen auch etc.
Aber wenn er alles blockt wäre dann ja zB klar, dass er in 6 Monaten nicht auf 3 Listen steht.


Was sagen eigentlich seine Eltern dazu? Interessiert es sie nicht, dass es ihrem Kind so schlecht geht? Wo ist ihre Unterstützung und Hilfe?
 
S
Benutzer216431  (19) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
irgendwie hab ich im satz aufgehört weiterzuschreiben 😅. ich meinte: nachdem ich oft versucht hab ihn von einer therapie zu überzeugen, hat er sich endlich darauf eingelassen. zum glück ging das recht schnell, dass wir einen platz gefunden haben für ihn. er hatte mich gebeten, dass ich für ihn mails schreibe und anrufe usw., weil er davor angst hatte. er hat sich aber darauf eingelassen & geht jetzt einmal die woche zur therapie & die depression wurde auch bestätigt. ich hoffe natürlich sehr, dass ihm das hilft. ich habe nur angst davor, dass sich das nie ganz ändern wird.

ich wohne mit meinem freund seit einem jahr zusammen, daher kriege ich das alles natürlich auch jeden tag mit.

seine eltern wissen überhaupt nichts davon und sind leider teil das problem. er leidet unter seinem vater, von dem er auch dieses geringe selbstwertgefühl hat. mein freund hat nie das gefühl von geborgenheit in seiner familie gehabt, sie sprechen nicht über probleme. seine mutter ist total lieb, aber irgendwie leider auch nicht so herzlich.
mein freund meinte mal, dass wenn ich irgendwas seiner mutter erzählen würde über seine depressionen, das ein riesen vertrauensbruch wäre & er ziemlich sauer wäre. das hat er mir ganz deutlich gesagt :/.

übrigens hat mein freund sein abi mit 1,3 gemacht. und er hat wirklich nicht so viel gemacht. es wundert mich, dass manche menschen einfach auch ohne viel aufwand so gut abschneiden. er selbst allerdings sieht sein 1,3-er abi zwar als ganz gut an, aber ist kein bisschen stolz. ich habe ihm mehrmals gesagt, was für eine leistung das ist (ich habe 2,1). meine eltern waren auch total begeistert und haben ihm das so gesagt, aber für ihn ist die 1,3 nicht genug, weil er eigentlich gerne medizin studieren würde.

er studiert momentan biochemie, was ihn eigentlich total interessiert. er hat mal viel gelesen, hat mir auch gesagt, dass ihm sein genetik-modul zum beispiel spaß gemacht hat. ich merke leider wirklich, dass es an fehlender kraft liegt, dass er momentan im studium nicht weiterkommt.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Hallo S secrayz18 ,

diese Beziehung klingt für mich sehr belastend.
Dein Freund zieht sich mehr und mehr aus der realen Welt zurück. Du scheinst sein letzter verbliebener Halt zu sein.
Ich zweifle tatsächlich nicht daran, dass er dich wirklich mag aber er ist schon sehr weit weg und ohne professionelle Hilfe wird das wahrscheinlich einen sehr unschönen Verlauf nehmen.

Edit: Es ist schön, dass dein Freund sich zu einer Therapie entschieden hat, das zeigt, dass er doch noch genug Interesse hat um sich um seine und eure Zukunft zu kümmern.

Klar ist deine Situation derzeit schwierig und es ist absolut nachvollziehbar, dass du, wenn d da plötzlich einen Typen kennenlernst, der genau die Art von positiver Energie hat, die du dir von deinem Freund wünschen würdest, erstmal getriggert wirst.

Du musst jetzt für dich entscheiden ob du die Kraft hast die Therapie mit deinem Freund durchzustehen.

LG
Fox
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer216431  (19) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
meine eltern mögen ihn wirklich sehr, sind sehr herzlich zu ihm & versuchen, ihm ein gefühl von geborgenheit & harmonie zu geben. meine familie ist wirklich toll. wenn mein freund, meine geschwister (die schon 26 und 29 sind) mit ihren partnern und ich bei unseren eltern sind, ist das eigentlich immer eine schöne zeit. weil er das selbst so nicht kennt & bei ihm ständig streit ist, hoffe ich immer, dass er in meiner familie vielleicht etwas positives findet.
egal wie lieb meine eltern übrigens zu ihm sind - er glaubt nicht, dass sie ihn wirklich mögen. er hat so ein negatives selbstbild, dass er gar nicht glauben kann, dass es leute gibt, die ihn wirklich mögen. :frown:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
ich habe nur angst davor, dass sich das nie ganz ändern wird.
Depressionen sind gut behandelbar, aber natürlich geht das nicht von heute auf morgen weg. Das ist eher ein jahrelanger Prozess, bei dem er auch sehr aktiv mitarbeiten muss. Bei seinem aktuellen Schweregrad wären Medikamente zur Unterstützung vermutlich auch sehr sinnvoll.

Da er ein schwieriges Elternhaus hat vermute ich auch, dass es hartnäckiger sein wird als bei anderen. Er scheint schweres Gepäck mitbekommen zu haben.
Vermutlich wird er in den nächsten 10 Jahren, natürlich auch schon jetzt, einen deutlich besseren Umgang mit seinen Themen lernen. Aber Phasen in denen die Depressionen wieder schlimmer werden können durchaus vorkommen.
Vielleicht wäre eine Angehörigenberatung für dich sinnvoll, wo du nochmal mehr Einschätzungen und Informationen bekommst.

Ich denke es ist wichtig für dich, dass du dir Inseln schaffst und dich gut um deine mentale Gesundheit kümmerst. Bau dir ein für dich befriedigendes Privatleben auf, das ohne ihn funktioniert – Raum für ihn schaffen, wenn er wieder mehr Antrieb hat, wirst du dennoch können.
Unternimm mehr mit Freund:innen, geh regelmäßig deinen Kaffee o.ä. genießen und das erstmal ohne ihn. Natürlich wäre es schöner wenn das mit ihm ginge, aber so ist es eben derzeit nicht. Davon musst du dich aber nicht abhalten lassen.

Mein Rat an dich, dir genau zu überlegen was du dir vom Leben wünschst und brauchst. Und natürlich auch, wie lange du es so mitmachen kannst.

Hat die/ der Therapeut:in eigentlich was Richtung Klinik gesagt? Könnte sehr sinnvoll für euch beide sein. Da bekäme er Struktur und Unterstützung, du könntest in der Zeit seiner Abwesenheit auch mal für dich reflektieren und Abstand bekommen.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #11
Er hat nicht nur Depression er ist auch online süchtig. Pc aus Handy weg, vorher kann und wird sich nichts ändern. Er kann nicht an sich arbeiten wenn er von Medien beschallt ist. Es wird auch keine schwere Depression sein, weil er dann Medikamente bekommen würde. Oder hat er keinen Psychiater ? Nur einen Psychologen. Das reicht leider nicht wenn die Depression mehr als nur leicht ist. Aber das Hauptproblem ist seine online sucht. Die Medien müssen aus, sonst wird er nie in der Lage sein sich mit dir und dem Leben zu beschäftigen.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #12
Ich kann dir aus Erfahrung sagen. Wer schwere Depressionen hat spielt kein pc oder Handy. Weil einfach nichts Freude bereitet
 
S
Benutzer211394  Ist noch neu hier
  • #13
Ich kann dir aus Erfahrung sagen. Wer schwere Depressionen hat spielt kein pc oder Handy. Weil einfach nichts Freude bereitet
Dann wird es eine mittelgradige Depression sein. Bei mittelgradiger Depression kann das sexuelle Verlangen vermindert sein. Es entfällt aber noch nicht ganz. Deswegen ist auch die Frage, welche Probleme in der Partnerschaft bestehen.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Sehr bekannt hier
  • #14
Ich bin ganz ehrlich, für mich klingt das nicht so richtig nach Depressionen
Finde ich schon, dass das rein symptomatisch passen könnte.

Ich kann dir aus Erfahrung sagen. Wer schwere Depressionen hat spielt kein pc oder Handy. Weil einfach nichts Freude bereitet
Sorry, aber das ist halt so pauschal nicht richtig. Ein gängiges Symptom bei Depressionen ist das ständige Grübeln, ein Gedankenkarusell und dieses betäuben betroffene oftmals durch Beschallung aller Art, sei es der Fernseher der den ganzen Tag läuft, das Handy, Videospiele, etc.
Dass das natürlich nicht hilfreich ist, ist klar. Aber andere Methoden um aus dem Grübeln zu kommen muss man erst mal erlernen (meist mit Hilfe der Therapie) und dann auch ganz viel Kraft haben sie umzusetzen. Das klappt in einer Akutphase nicht immer so einfach.

Liebe TS,
zunächst einmal sind deine Gedanken, deine Gefühle, dein Handeln und all das absolut nachvollziehbar. Bitte fühle dich deswegen nicht schlecht. Die Situation ist schließlich alles andere als einfach.

Wichtig zu erwähnen, finde ich: Depression ist nicht gleich Depression!
Was aber häufig zutrifft, dass Depressionen episodal sind. Ich denke dessen solltest du dir bewusst sein.

hat sich aber darauf eingelassen & geht jetzt einmal die woche zur therapie
das ist schon mal ein guter Anfang! Da sollte er auch unbedingt dran bleiben.

Hast du schon mal geschaut, ob es in deiner Nähe Selbsthilfegruppen für Angehörige gibt? Vielleicht kannst du das mal versuchen, um Unterstützung für dich selbst zu bekommen und evtl. wertvolle Tipps für den Umgang mit deinem Partner.

Ich denke, dass dein Partner so wie er jetzt ist nicht er selbst ist. Oder wie kennst du ihn von davor?
Diese Lustlosigkeit, nichts unternehmen zu wollen, keine Energie zu haben, muss also nicht so bleiben.
Allerdings ist es schwer absehbar, wie lange diese Episode dauert.

Solltest du dich entscheiden, diese Beziehung so nicht mehr führen zu wollen/zu können ist auch das absolut legitim.
Die Entscheidung kannst aber nur du treffen.
Wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft, wie auch immer es weiter geht.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #15
Pass auf dich selbst auf, dass er dich nicht mit runterzieht und du dir deine positive Art bewahren kannst.
Ich verstehe, dass du die Beziehung inzwischen hinterfragst, aber gleichzeitig für ihn da sein willst und an euch als Paar hängst. Aus einer Depression herauszukommen ist ein steiniger Weg.

Ich habe auch mit 16 die "Liebe meines Lebens" kennengelernt. Gehalten hat es 3 1/2 Jahre und die Trennung war furchtbar. Rückblickend haben wir uns aber einfach oft unbewusst verletzt. Und so hatte ich die Chance, jemand Neues kennenzulernen, der mir wirklich gut tut.
 
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J27
Benutzer175612  (56) Öfter im Forum
  • #16
Ich bin kein Arzt. Sein Verhalten sieht für mich nicht nach Depression aus.
Er ist von Zuhause ausgezogen, hat sein Abi bravurös gemeistert, um ihn herum eine liebevolle Freundin - er genießt die Freiheit, von Zuhause weg zu sein, und ruht sich auf seinem Abi aus, er will den einfachen Gaming-Fun, den er ohne sich zu duschen und ohne anzustrengen bekommen kann.

Mein Rat: trenn dich asap von ihm, genießen deine Jugend, widme dich deinem Studium, lerne Leute/Jungs kennen, flirte. Mit deinem bisherigen Trübsalburschen ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Du bist nicht seine Gouvernante, und deine Bemühungen um ihn weiß er auch nicht zu schätzen.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #17
er hat sich aber darauf eingelassen & geht jetzt einmal die woche zur therapie & die depression wurde auch bestätigt. ich hoffe natürlich sehr, dass ihm das hilft. ich habe nur angst davor, dass sich das nie ganz ändern wird.
Wie lange ist er denn schon in Therapie?
Ganz ehrlich: wenn er so einen Tagesablauf hat, würde ich wohl eher schauen, dass er was Stationäres macht...
Und: hast du die Möglichkeit, auszuziehen bzw. auf wie engem Raum wohnt ihr zusammen?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #18
Ich bin ganz ehrlich, für mich klingt das nicht so richtig nach Depressionen.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen. Wer schwere Depressionen hat spielt kein pc oder Handy. Weil einfach nichts Freude bereitet
Sein Verhalten sieht für mich nicht nach Depression aus.
:rolleyes: Alle Experten versammelt, ja? Vielleicht überlässt man die Diagnose den Profis. Und die haben ja offenbar die Depression bestätigt und sie wird therapeutisch behandelt.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Sehr bekannt hier
  • #19
:rolleyes: Alle Experten versammelt, ja? Vielleicht überlässt man die Diagnose den Profis. Und die haben ja offenbar die Depression bestätigt und sie wird therapeutisch behandelt.
Sind halt die typischen, laienhaften Vorurteile. "Du bist nicht krank, du bist nur faul". Kann schon verstehen, dass es für Nicht-Betroffenen schwer ist sich in diese Situation hinein zuversetzen, man merkt nach außen auch oft nicht den inneren Kampf und den Leidensdruck. Aber man könnte dennoch ein wenig feingefühl aufbringen, besonders wenn eine eindeutige Diagnose vorliegt.
 
User208396
Benutzer208396  Ist noch neu hier
  • #20
Vielleicht überlässt man die Diagnose den Profis. Und die haben ja offenbar die Depression bestätigt und sie wird therapeutisch behandelt.
Und die Spielsucht kommt da noch dazu, bzw. gibt das eine dem anderen die Hand.
 
User208396
Benutzer208396  Ist noch neu hier
  • #21
"Du bist nicht krank, du bist nur faul".
Krank auf alle Fälle, es sollte nur geklärt werden, was dominanter ist: Depression oder Spielsucht. Diagnosen können unvollständig sein.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #22
Wofür soll er stationär gehen. Da muss er schon was ändern wollen, dann lohnt sich das. Ansonsten sind die wirklich schweren Fälle dankbar für den Platz. Wie gesagt er muss was ändern wollen. Dann kann man ihm therapeutisch helfen.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Finde ich schon, dass das rein symptomatisch passen könnte.


Sorry, aber das ist halt so pauschal nicht richtig. Ein gängiges Symptom bei Depressionen ist das ständige Grübeln, ein Gedankenkarusell und dieses betäuben betroffene oftmals durch Beschallung aller Art, sei es der Fernseher der den ganzen Tag läuft, das Handy, Videospiele, etc.
Dass das natürlich nicht hilfreich ist, ist klar. Aber andere Methoden um aus dem Grübeln zu kommen muss man erst mal erlernen (meist mit Hilfe der Therapie) und dann auch ganz viel Kraft haben sie umzusetzen. Das klappt in einer Akutphase nicht immer so einfach.

Liebe TS,
zunächst einmal sind deine Gedanken, deine Gefühle, dein Handeln und all das absolut nachvollziehbar. Bitte fühle dich deswegen nicht schlecht. Die Situation ist schließlich alles andere als einfach.

Wichtig zu erwähnen, finde ich: Depression ist nicht gleich Depression!
Was aber häufig zutrifft, dass Depressionen episodal sind. Ich denke dessen solltest du dir bewusst sein.


das ist schon mal ein guter Anfang! Da sollte er auch unbedingt dran bleiben.

Hast du schon mal geschaut, ob es in deiner Nähe Selbsthilfegruppen für Angehörige gibt? Vielleicht kannst du das mal versuchen, um Unterstützung für dich selbst zu bekommen und evtl. wertvolle Tipps für den Umgang mit deinem Partner.

Ich denke, dass dein Partner so wie er jetzt ist nicht er selbst ist. Oder wie kennst du ihn von davor?
Diese Lustlosigkeit, nichts unternehmen zu wollen, keine Energie zu haben, muss also nicht so bleiben.
Allerdings ist es schwer absehbar, wie lange diese Episode dauert.

Solltest du dich entscheiden, diese Beziehung so nicht mehr führen zu wollen/zu können ist auch das absolut legitim.
Die Entscheidung kannst aber nur du treffen.
Wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft, wie auch immer es

:rolleyes: Alle Experten versammelt, ja? Vielleicht überlässt man die Diagnose den Profis. Und die haben ja offenbar die Depression bestätigt und sie wird therapeutisch behandelt.
Du meinst er 😅 und die Info bezüglich Therapeuten kam erst nach meinem Beitrag.
Ich kenne viele Menschen mit Depressionen, ich selbst hatte auch immer welche als Folge eines Traumas. Ich hatte lediglich mit der Kombi geringes Selbstwertgefühl und die familiäre Belastung, einfach auf sich selbst aufgeben getippt. Und selbst Therapeuten diagnostizieren oft einfach zu schnell. Wirklich wissen kann das vermutlich niemand. Entscheidend aber ist, was die TS möchte. Sie fühlt sich ja schon länger ungeliebt und vernachlässigt.
 
S
Benutzer216431  (19) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #24
vielen dank für eure gedanken zu dem thema!

ich denke auch, dass das problem mit der spielsucht jetzt mal direkt angegangen werden sollte. ich habe meinen freund gestern gefragt, ob er seiner therapeutin davon eigentlich erzählt hat. er meinte, dass er davon nichts erzählt hat. ich habe versucht mit ihm ruhig darüber zu reden, dass er das tun sollte. ich habe ihn darum gebeten, das Thema bei der nächsten Sitzung anzusprechen, da die spielsucht natürlich schon ein großes thema ist. er macht ja wirklich nichts anderes außer das (und sachen im haushalt erledigt er übrigens auch). ihm ist das natürlich total unangenehm und meinte, dass er ihr das nicht gerne sagen würde. ich denke, er hat schon eingesehen, dass er das mal ansprechen sollte. ob er das aber auch macht, weiß ich nicht...
er hatte mir danach erzählt, seine therapeutin hätte ihm übungen gegeben, die ihm bisher wohl etwas geholfen haben.

ich möchte wirklich gerne weiterhin geduldig sein und bei ihm bleiben, weil ich weiß, dass es sich lohnen würde. aber ob ich das noch lange kann, puh...
 
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