Freund steht auf Teenager/Kinder

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P
Benutzer214634  (27) Ist noch neu hier
  • #1
Folgende fiktive Situation:

Angenommen, ihr wärt mit einem Mann zusammen und es würde sich herausstellen (wie auch immer, z.B. durch eine "Beichte"), dass er auf Kinder und/oder Jugendliche steht.

Wie würdet ihr reagieren und wovon konkret hängt das ab? Davon, ob er sich schon strafbar gemacht hat? Davon, um welches Alter es konkret geht?

Nehmen wir an, dass er aber auch auf Erwachsene (und somit euch) steht.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Die Partnerschaft wäre definitiv vorbei, alles andere hinge davon ab, was bis dahin passiert wäre, ob er therapeutische Hilfe annimmt usw.
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Wenn er sich bereits auch nur einen Hauch konkret strafbar gemacht hat, wird er in jedem Fall angezeigt und die Beziehung sowie der Kontakt werden beendet.
Wenn es "nur im Kopf" stattfindet, wäre die Beziehung beendet. Ggf. würde ich ihn noch dabei unterstützen, sich diesbezüglich Hilfe zu holen, bevor ich den Kontakt beende. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, so jemandem weiter in meinem Leben zu haben.
Ob er da "auch" auf Erwachsene steht, wäre mir dabei sowas von egal. Bei Kindern, Toten und Tieren habe ich 0 Toleranz.
 
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #4
Ich würde mich für die Ehrlichkeit bedanken, aber klarstellen, dass das für mich nicht funktioniert. Wenn er sich strafbar gemacht hat sowieso, aber auch sonst nicht. Das Alter würde schon eine Rolle spielen. 16,17-Jährige gelten ja auch noch als Jugendliche. Das fände ich ok, wenn auch nicht unbedingt erstrebenswert. Ich kenne einige Männer, die Mädels in diesem Alter heiß finden. Aber noch jünger? Nein, damit könnte ich nicht leben.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Ich habe Kinder und bevor ich welche hatte, war immer klar, dass ich welche will. Eine Partnerschaft mit jemandem, der potentiell auf meine Kinder stehen könnte, ist absolut undenkbar. Jemanden, bei dem ich von diesen Neigungen weiß, dürfte nie ihre Nähe kommen.
Ob ich weiter Kontakt (also keine Beziehung!) halten könnte, würde davon abhängen, ob er Hilfe sucht und annimmt und ob er sich strafbar gemacht hat.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #6
Ist jetzt natürlich eine sehr hypothetische Frage. Wie es in der Praxis tatsächlich wäre, müsste man gucken.

Wenn er sich nichts hat zu Schulden kommen lassen, sähe ich eigentlich keinen zwingenden Grund, die Beziehung zu beenden. Wie ich es dann empfinden würde, mit welchen Augen ich ihn dann sähe, stünde ggf. auf einem anderen Blatt.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #7
Wenn er sich tatsächlich nichts zu Schulden hat kommen lassen und es nur eine Sache im Kopf ist, er sich vielleicht schon an "Kein Täter werden" und Therapeuten gewandt hat, dann würde ich ihm seine Neigung nicht zum Vorwurf machen. Ich glaube daran, dass man sich das nicht aussuchen kann und auch dass nicht jeder Pädophile zwangsläufig seine Fantasien ausleben muss.
Da ich aber selbst Kinder habe, hätte ich nicht genug Vertrauen bzw bin nicht gutgläubig genug, um mit einem solchen Mann eine Beziehung zu führen. Der Schutz meiner Kinder geht immer vor. Und ich denke, wenn man so eine Neigung hat und dann jeden Tag "die Karotte vor der Nase", dann ist das noch mal schwerer, nicht übergriffig zu werden.
 
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #8
Haben deine Fragen eigentlich einen tieferen Grund? Erst die Unterwäsche auf der Straße, jetzt Kinder...kommt mir ein bisschen wie Provokation vor.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (24) Meistens hier zu finden
  • #9
Man muss generell unterscheiden zwischen der Neigung und den Gedanken und strafbaren Handlungen. Es gibt sehr viele Menschen, nicht nur Männer, die sich zu Kindern (Pädophile) oder zu Jugendlichen (Hebephile) hingezogen fühlen. Die Neigung an sich ist viel weiter verbreitet als man denkt.
Die allermeisten dieser Menschen leben das nur in ihrer Gedankenwelt aus und würden und werden nie Täter werden.

Wenn der fiktive Freund seine Neigungen gebeichtet hat, aber in keiner Weise straffällig geworden ist würde ich ihn zu Beratung drängen und mit ihm darüber reden. Stigmatisierung und Ekel zeigen und ausgrenzen ist nicht zielführend.

Für Betroffene gibt es den Anlaufpunkt Kein Täter werden - Deutschland Dort bekommen Menschen mit diesen Neigungen Beratungen und Therapieangebote
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #10
Es gibt viele Menschen, die durch Einiges sexuell erregbar sind, auch viele Fantasien haben.

Solange es nicht ausgelebt wird, man sich auf keiner Weise strafbar macht, ist es für mich kein Thema.
Man sucht sich das nicht aus und es lässt sich auch nicht ausschalten.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #11
Gerade wenn ich selber Kinder habe, wäre das keine einzige Sekunde, die ich darüber nachdenken würde. Die Beziehung wäre sofort beendet und alle Sachen dieses Menschen würden sofort aus der Wohnung fliegen.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Es gibt viele Menschen, die durch Einiges sexuell erregbar sind, auch viele Fantasien haben.

Solange es nicht ausgelebt wird, man sich auf keiner Weise strafbar macht, ist es für mich kein Thema.
Man sucht sich das nicht aus und es lässt sich auch nicht ausschalten.
Nein, das finde ich nicht gleichbedeutend. Pädophilie ist eine psychische Störung, keine Fantasie. Jemand, der psychisch gestört ist, muss therapiert und behandelt werden und ein ganz wichtiger Punkt ist immer: Nicht dem direkten Kontakt mit Kindern aussetzen. Damit schützt man nicht nur die eigenen Kinder, sondern auch den Pädophilen, so dass er eben kein Täter wird.
Ein Alkoholiker darf keinen Alkohol zuhause haben, sonst muss er täglich dagegen ankämpfen, nicht rückfällig zu werden und ein Pädophiler darf eben nicht auf engstem Raum Umgang mit Kindern haben. Du müsstest ja immer auch sicherstellen, dass eben nicht er deinen Kindern auf dem Klo hilft, dass er nicht zu intensiv zuschaut, wenn die Kinder im Sommer nackt im Garten spielen, dass er nicht zufällig ins Bad kommt, wenn ein Kind badet...
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Nein, das finde ich nicht gleichbedeutend. Pädophilie ist eine psychische Störung, keine Fantasie. Jemand, der psychisch gestört ist, muss therapiert und behandelt werden...
Sehe ich völlig genauso. Es gibt Gedanken, die denkt man einfach nicht.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand seiner Partnerin ehrlich erzählt. Er weiß doch dass damit in der Regel Schluss ist mit der Beziehung. Möglicherweise wird die Partnerin seine pädophile Neigung irgendwann erkennen, ohne dass er was sagt.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #15
Nein, das finde ich nicht gleichbedeutend. Pädophilie ist eine psychische Störung, keine Fantasie. Jemand, der psychisch gestört ist, muss therapiert und behandelt werden und ein ganz wichtiger Punkt ist immer: Nicht dem direkten Kontakt mit Kindern aussetzen. Damit schützt man nicht nur die eigenen Kinder, sondern auch den Pädophilen, so dass er eben kein Täter wird.
Ein Alkoholiker darf keinen Alkohol zuhause haben, sonst muss er täglich dagegen ankämpfen, nicht rückfällig zu werden und ein Pädophiler darf eben nicht auf engstem Raum Umgang mit Kindern haben. Du müsstest ja immer auch sicherstellen, dass eben nicht er deinen Kindern auf dem Klo hilft, dass er nicht zu intensiv zuschaut, wenn die Kinder im Sommer nackt im Garten spielen, dass er nicht zufällig ins Bad kommt, wenn ein Kind badet...
Nur weil ich auf Männer stehe, heißt das doch nicht, dass ich mich nicht beherrschen kann.
Leider kann man Pädophilie nicht wegtherapieren.
Man kann den Betroffenen nur helfen damit umzugehen und sie nicht mit Straftäter gleichsetzen.
 
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Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #61
Aber wenn Menschen sagen, dass sie einen Betroffenen nicht im engen Kontakt mit ihren Kindern oder als Partner haben können und wollen, dann gibt es da wirklich nichts zu debattieren.
Das möchte ich btw. nochmal herausstellen, weil das:
Menschen deshalb von vornherein zu isolieren/auszugrenzen
nochmal etwas anderes ist. Jemanden nicht seine Kinder betreuen lassen und als Partner möchten, das macht man mit unglaublich vielen Menschen, übrigens aus weit, weit geringeren Gründen.
Deshalb spuckt man ihn noch lange nicht an der Kasse bei Rewe an, grüßt ihn nicht auf der Straße, sorgt dafür, dass er beim Straßebauamt entlassen wird oder verhindert, dass er am Schützenfest teilnimmt. Das sind zwei Paar Schuhe.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #108
Wie schnell manche Menschen sich diktatorische Maßnahmen wünschen ist manchmal schon erschreckend und schockiert mich hier in diesem Thread.

Es ist ein hohes Gut unseres Rechtsstaats, dass man nur verurteilt wird für Taten, ggf in Ausnahmen für nachweisbar sehr konkrete Pläne. Die Gesellschaft nimmt dafür in Kauf, dass Risiken bestehen. Im Bewusstsein dass es "null Risiko" nicht gibt und dass es viel schlimmer es wäre, unschuldig bestraft zu werden.

Autokratische Regime rechtfertigen ihre Politik übrigens genau so: sie erklären eine Gruppe für "sehr gefährlich" und "schützen" dann ihre Bevölkerung indem sie dieser Gruppe die Menschenrechte entziehen.
Stopp, das wünschen sich hier nicht "manche", das kam von einer einzigen Userin. Die meisten haben auf ihrer persönlichen Situation heraus beurteilt, ob sie eine Beziehung mit jemandem führen könnten oder nicht, der pädophil ist.
Um das deutlich zu sagen: Ich will nicht, dass alle Menschen, die pädophile Fantasien haben, weggesperrt werden. Ich will, dass es Therapien und Hilfen gibt, bei schweren Fällen auch in enger Begleitung. Ich fänd es nicht gut, wenn einer meiner Kollegen pädophil wäre und sähe insbesondere Sportunterricht (bei dem Lehrer eh unter Generalverdacht stehen) und Klassenfahrten problematisch, aber an und für sich können und sollen auch Menschen mit psychischen Störungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Nur für mich und meine Familie schließe ich ganz persönlich aus, dass eine Person, von der ich weiß, dass sie entsprechende Fantasien hat, engen Kontakt zu meinen Kindern hat.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #134
Hä? Wie kommst Du jetzt auf "ausleben"? Davon sprach doch niemand.
-->
Wenn man davon ausgeht wäre Pädophilie "heilbar", denn ob man Fantasien nachgeht die einen erregen oder sie nicht denkt ist die eigene Entscheidung.
Wo jetzt der Unterschied zwischen "ausleben" und "den Phantasien nachgehen" ist, müsstest du dann erklären. In deinem Kopf gibt das sicherlich Sinn, aber ich wohne hier draußen :zwinker:

Das ist doch wohl jedem geistig gesunden Menschen möglich.
Die wenigsten Menschen können ihre oft unterbewussten Neigungen steuern. Spätestens beim tatsächlichen Träumen hört es dann auf. Das können auch geistig gesunde Personen nicht vollumfänglich willentlich steuern.

Was ich kommentiert hatte und worauf Du mich zitiert hast war doch einzig: "Pädophile haben Missbrauchs- und Vergewaltigungsfantasien mit kleinen Kindern" - und dieses aktive "Fantasien haben" ist ganz was anderes als "würde Erregung verspüren, wenn man sie hätte".
Ich hab NIRGENDWO geschrieben, dass es Vergewaltigungsphantasien sein müssen. das hast jetzt DU da reininterpretiert. Ich habe sogar in einem weiteren Posting nochmal klar gestellt, dass es eben NICHT mit Gewalt einhergehen muss, aber mit sexueller Erregung.

Und auch wenn du das doof findest, so sind halt nunmal die Grundlagen der Diagnose. Das hab ich mir nicht ausgedacht, das ist in der Diagnostik dieses Krankheitsbildes so. Immer.

bloß Deine Behauptung, man wäre nur pädophil, wenn man diese Fantasien hat, die hätte diesen Rückschluss nahgelegt.
Das behaupte nicht ich, sondern das ist Diagnosekriterium in der Psychologie für dieses Krankheitsbild.

DSM IV (302.2) • A über einen Zeitraum von 6 Monaten wiederkehrende intensive sexuell erregende Phantasien, sexuell dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sexuelle Handlungen mit einem präpubertierenden Kind/Kindern (13 Jahre und jünger) beinhalten. • B die Person hat das sexuell dranghafte Bedürfnis ausgelebt, oder die sexuell dranghaften Bedürfnisse oder Phantasien verursachen deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten.

Die Kriterien, die für eine Diagnose Pädophilie erfüllt sein müssen, sind in den international anerkannten diagnostischen Leitlinien festgelegt. Das wichtigste Kriterium ist hierbei die sexuelle Erregbarkeit einer erwachsenen Person durch vor- und/oder frühpubertäre Kinder.

Kannst dich gerne mal einlesen und weiterbilden.

Ich mein, über was diskutieren wir eigentlich grade? Wie soll bitte jemand pädophil sein, wenn er NICHT von Kindern erregt wird? Wie soll denn dieser theoretische Fall aussehen?
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #186
Fantasien / Kopfkino / whatever sind weit über den ersten Impuls hinaus. Das ist genau der Umgang damit.
1. Nochmal: Ich schreibe NIRGENDWO, dass Pädophile keine Kontrolle darüber hätten, ob sie in ihrem Kopfkino schwelgen wollen oder nicht, sofern sie es auf einer bewussten Ebene wahrnehmen. (Wie gesagt: Träume bewusst steuern erfordert auch verdammt viel Übung und ist den meisten Menschen schlicht gar nicht möglich)
2. Den Impuls dazu bekommen, also Erregung zu verspüren bei Situation X, kann nur bei Bewusstwerden unterdrückt werden, aber nicht effektiv präventiv verhindert werden. Das ist ein Reflex, und Reflexe können nicht bewusst gesteuert, nur unterdrückt werden.

Ich weiß nicht, welches Bild du grade so permanent im Kopf hast, aber ich habe den Eindruck, du WILLST das ganze grade gar nicht verstehen.

Also nochmal: Ein Pädophiler KANN NICHT verhindern, dass er durch Kinder erregt wird.
Er KANN verhindern, dass er dadurch körperliche Reaktionen zeigt.
Er KANN Fantasien unterdrücken, wenn sie aufkommen
Er KANN seine Handlungen bestimmen.

Und die letzten drei Punkte lernt er am effektivsten in der Therapie.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #211
Ja, aber jeder Mensch muss damit zurecht kommen, dass es Dinge gibt, über die er nicht mit allen seinen Freunden und seiner Familie reden kann, sondern nur in einem sehr ausgesuchten Rahmen oder eben im Rahmen einer Therapie. Und je entferter das Thema vom gesellschaftlichen Mittel ist, umso kleiner wird der Kreis, mit dem man reden kann.

Leute, die auf Kaviar-Spiele stehen, erzählen doch auch im allgemeinen nicht im Freundeskreis, wer wem wohin gekackt hat.
 
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HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #254
Ich habe da länger drüber nachgedacht und nein, ich würde mich nicht trennen. Vorausgesetzt es fanden keine Übergriffe statt und die Person kann auch durch mich noch sexuell erregt werden.

Ich selbst werde einen grossen Teil meiner Sexualität, wie sie in meinem Kopf vorkommt, nie ausleben können. Ich bin mir der Problematik meiner Phantasien bewusst (nein, ich habe keine pädophilen Neigungen) und habe einen Weg gefunden damit umzugehen.
Meine Partner:innen müssen da im Endeffekt auch meinen Aussagen vertrauen, dass ich keine Übergriffe begangen habe und dies nicht vorhabe.

Vielleicht kann ich dadurch den Fall „problematische Störung der Sexualpräferenz und dennoch glückliches Leben und Sexleben ohne diese in die Realität umzusetzen“ sehr gut nachvollziehen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #268
Nein, ansonsten ist das ne gewöhnliche Beziehung ohne größere Unstimmigkeiten.

Ich schildere dann mal den Fall in meinem Freundeskreis ausführlicher.

Meine, sehr attraktive, Freundin hat sich schon lange gequält damit, dass sexuell immer weniger und weniger lief. Irgendwann gar nichts mehr. Sie hat die Schuld bei sich gesucht, in ihrer Attraktivität. Schwieriger Punkt für eine Frau, die seit ihrer Kindheit immer wieder in Behandlung, auch stationärer, ist, aufgrund von Bulimie, Magersucht und Sportmagersucht. Sie hat sich in so vielen Bereichen abgequält um für ihn (wieder)(?) attraktiv zu werden. Die erste Bemerkung (in einem der vielen Problemgespräche), fiel mit Sätzen wie dass er seine Sexualität nicht (so) mit ihr ausleben könne, weil er viel zu perverse (sic!) Phantasien hätte, die er ihr auch nicht erzählen könne. Solche Bemerkungen häuften sich.
Irgendwann erzählte meiner Freundin jemand, dass sie ihren Freund auf dem stadtbekannten Teeniestrich gesehen hat, woraufhin sie den PC durchsucht hat und Pornographie mit Kindern und Jugendlichen fand. Das hat er dann auch eingeräumt und zugegeben, dass es kein Versehen oder ähnliches war.
Das macht ihn natürlich schon zum Täter, aber selbst, wenn das anders gewesen wäre, die Beziehung an sich hätte hier schon keine andere Entscheidung zugelassen. Ich möchte sogar soweit gehen zu sagen, er hätte die Beziehung nie eingehen dürfen, ohne sich zu offenbaren, selbst, wenn er kein Täter geworden wäre. Ich vermute, dass er geglaubt hat, zu Beginn der Beziehung, ihre Attraktion reicht aus um seine Phantasien auf Kinder und Jugendliche zu unterdrücken, aber er hätte sie dieser jahrelangen seelischen Qual und Unsicherheit nicht aussetzen dürfen. Das sage ich, obwohl ich selbst wirklich gar nichts negatives über ihn sagen kann, im Gegenteil, er war nicht nur immer sehr nett zu mir, er hat mir auch geholfen, als ich selbst in Gefahr war, aufgrund häuslicher Gewalt, ich meine Freundin zu Hilfe rufen wollte und sie war nicht da. Er war innerhalb von drei Minuten bei mir und hat mich und meine Kinder beschützt. Das werde ich ihm nie vergessen. Ich habe von ihm auch nie ein böses Wort gehört.
Aber all das ändert nichts an der Tatsache, dass er ihr gleich zu Beginn hätte reinen Wein einschenken müssen, aber spätestens dann, als er bemerkte, ihre Attraktion reicht nicht mehr aus, weil sie eine Frau und kein Kind ist.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #270
Bezüglich "es gibt gar keinen freien Willen, und daher keine Schuld":

Kann man so sehen oder so. Zufällig habe ich auch weder Psychologie noch Quantenphysik studiert.

Aber nehmen wir mal an, als Gedankenexperiment, es wäre so. Dann wäre das erstmal in meinen Augen eine sehr deprimierende Welt. Wir wären eigentlich alle nur noch Statist:innen in unseren Leben. Das aber (unabhängig davon ob es zutrifft), nicht ist wie wir das (gewisse psychische Störungen ausgenommen) erleben und wahrnehmen, und was für die meisten Menschen ein kaum erträglicher Gedanke wäre.

Zum anderen stellt sich die Frage: wäre die Welt ein besserer Ort, wenn wir unter dieser Annahme operieren würden? Das wiederum halte ich für eine sehr klare Sache: würden wir kollektiv (oder auch nur ein nennenswerter Anteil von uns) davon ausgehen, dass wir ja eh nichts dafür können und keine Entscheidungsfreiheit haben, dann wäre das die perfekte Ausrede, um quasi alles zu machen wonach uns der Sinn steht. Natürlich MÜSSTEN wir nicht, aber es würde definitiv dazu führen. Dann wäre es okay, verantwortungslos zu handeln. Zum Beispiel uns selbst gegenüber (ja, wir wissen dass es vernünftiger wäre früh zu schlafen, gesund zu essen, und für die Zukunft vorzusorgen, aber ich kann ja nichts dafür, es liegt nicht in meiner Hand!. Und, um den Bogen zu dem Thema zu schlagen: es wäre auch nicht in meiner Hand, ob ich einem kleinen Kind körperlich und psychisch massiven Schaden zufüge.

Mit anderen Worten: ich bin mir sehr sehr sicher, dass eine solche Grundnahme das gesellschaftliche Zusammeleben massiv negativ beeinflussen würde.

Und was die Bewertung nicht des eigenen, sondern fremden Handelns anginge: der pädokriminelle Mensch kann ja gar nichts dafür, also bin ich ihm auch nicht böse (wäre ja die Konsequenz daraus). Hmm, ja. Würde sich diese Sichtweise durchsetzen, würde auch die Hemmschwelle sinken, bzw. es würde sozial weniger schambehaftet sein, Pädokriminilät zu begehen. Und damit würden wichtige Regulierungsmechanismen entfallen (vorausgesetzt man glaubt daran, dass die Ächtung einer Handlung Einfluss darauf hat, ob sie vollzogen wird).

Noch mal zur Klarstellung: ich treffe keine Aussage dazu, ob die Negierung freien Willens rein theoretisch zutreffend ist oder nicht. Aber in jeder praktischen Konsequenz würde sie zu recht unschönen Konsequenzen führen. Daher ziehe ich es praktisch vor, davon auszugehen dass wir Verantwortung für unser eigenes Handeln tragen. Damit geht es mir besser, und damit geht es der Gesellschaft insgesamt besser.

Davon abgesehen glaube ich allerdings eh nicht daran, dass sich die Überzeugung dass wir alle nur durch deterministische Parameter gesteuert werden, ohne selbst ein Wörtchen mitzureden, wirklich durchsetzen würde.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #296
Und ich habe gesagt - wenn die Person nicht was dagegen unternimmt, sich Hilfe sucht etc - dann wegsperren.
Aber schau, die einzige Hilfe die man geben kann, ist, dass sie am Ende Gedanken und Fantasien im Griff haben, und es sicher nicht zu Taten kommt. Zu sagen, das wäre grundsätzlich nötig, das würde aber eben bedeuten, ihnen jede Fähigkeit zur Selbstregulation abzusprechen, nur aufgrund einer sexuellen Neigung. Das kann man nicht machen. Wirklich nicht.

Ich weiß, es gibt Menschen, die haben sich nichtmal soweit im Griff dass sie nicht gaffen wenn eine leicht bekleidete Frau in ihren Blickwinkel gerät. Das finde ich absolut erbärmlich. Aber dennoch, das ist nicht die Regel, und wer sich und seine Neigungen soweit im Griff hat, dass er mindestens anderen Lebewesen kein Leid zufügt... es ist falsch, diese Menschen deshalb abzuwerten oder für etwas zu bestrafen, wofür sie nichts können, während sie sich nicht schuldig gemacht haben.

Es ist einfach so, dass auch Menschen ganz ohne pädophile Neigungen Kinder sexuell missbrauchen - rate, was mir passiert ist. Wenn Du also ein schwarz-weiss-Bild zeichnen möchtest, dann muss das "ab in die Therapie" tatsächlich für alle Menschen gelten. Ohne Ausnahme. Dass jemand obendrein einen sexuellen Reiz im Sinne von "Kinder finde ich anziehend" empfindet erhöht, je nach Charakter, entweder die Wahrscheinlichkeit massiv oder senkt sie ggf., aber es ist nicht die Hauptursache.

Ich finde, man kann und sollte Menschen, die Zeit ihres Lebens ihre sexuellen Neigungen unterdrücken, weil diese auszuleben anderen Leid zufügen würde, Respekt zollen. Man kann und sollte Menschen, die anderen Leid zufügen oder an der Schwelle dazu stehen, Einhalt gebieten. Das ist das einzige halbwegs schwarz-weisse, was man aus meiner Sicht guten Gewissens sagen kann.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #315
Die Diskussion, ob Pädophile per se "böse" sind, finde ich durchaus wichtig. Aber die Ausgangsfrage war ja noch mal eine etwas andere.

Darüber habe ich mir noch mal ein paar Gedanken mehr gemacht. Ich glaube, eine für mich sehr wichtige Frage an diese Person wäre: "warum erzählst du mir das?"

Vielleicht konnte die Person das einfach nicht mehr für sich behalten, und es musste irgendwie raus. Das sähe ich durchaus kritisch. Denn das heißt ja, dass sie da schon irgendwie einen Topf bis fast zum überkochen gebracht hat, ohne was zu tun. Und das ist dann schon verantwortungslos. Vielleicht ist es auch der erste Schritt, sich Hilfe zu suchen. Das wäre ja zu begrüßen.

Oder ist die Person eh schon in Therapie, und hat das Thema gut "verdaut"? Dann würde ich mich aber fragen: wurde dir das in der Therapie empfohlen? Das könnte ich mir ja ehrlich gesagt nicht ganz vorstellen. Ich schätze mal (ohne es zu wissen), dass das eine klare Empfehlung ist die in jeder Therapie gegeben wird: zum Reden ist die Therapie da, vielleicht Selbsthilfegruppen. Aber in einer Partnerschaft sowas anzusprechen?

Noch eine andere Dimension: damit lädt diese Person auch einen Haufen Kram auf mir, der belastend ist. Der mich in die Zwickmühle bringt, in welche Position ich mich damit ggf. gegenüber anderen Menschen bringe: zum Beispiel Kindern, oder Menschen mit Missbrauchserfahrung. Hat die Person das durchdacht?

Für mich kommt das wieder zu dem Punkt: war der Leidensdruck so groß, dass du es erzählen musstest? Dann wiederum ist für mich auch der Folgeschritt klar: sich möglichst unverzüglich Hilfe suchen.

Insgesamt sehe ich den Umgang mit der Situation als ziemlich kontextabhängig an. So eine Aussage fällt doch nicht im luftleeren Raum (und wenn doch, wäre es arg creepy).
 
P
Benutzer214634  (27) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #335
P
Benutzer214634  (27) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #336
Bist du der Ansicht es ist richtig oder unrichtig Kinder in irgendeiner Weise, auch sexuell zu missbrauchen, instrumentalisieren oder ähnliches?
Es ist jedenfalls nicht objektiv richtig oder falsch.

Mir persönlich ist es aber zuwider.
 
P
Benutzer214634  (27) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #337
Moral zum Beispiel. Das ist ein Konzept, das - mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt - Menschen grundsätzlich zu Eigen ist.
Klar, aber sie ist meines Erachtens relativ und nicht objektiv. Sie wird gewissermaßen einfach "irgendwie" festgelegt.
 
P
Benutzer214634  (27) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #338
Wieso sollte das nichts mit Willensfreiheit zu tun haben?
Naja, ich hab oben ja schonmal erklärt, dass ich Schuld und Willensfreiheit trenne und nicht an Willensfreiheit glaube.
 
D
Benutzer189883  (49) Verbringt hier viel Zeit
  • #339
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #340
Es ist jedenfalls nicht objektiv richtig oder falsch.

Mir persönlich ist es aber zuwider.
Es ist objektiv nicht richtig oder falsch? Nicht falsch??? Du kannst mit freiem Willen kommen, Objektivität, etc., wer sich an Kindern aufgeilt oder sie mißbraucht, handelt definitiv falsch. Was für widerliches Gelaber.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #341
Natürlich gibt es prinzipiell nicht die eine objektiv richtige Moral. Jede Moral braucht erstmal irgendwelche Definitionen, ansonsten kann man natürlich prinzipiell auch bspw. in Frage stellen, ob es objektiv besser ist wenn es allen Menschen gut geht, als wenn es ceteris paribus allen Menschen schlecht geht. Weil wir erstmal die Grundlage "Mensch geht es gut ist erstrebenswerter als Mensch geht es schlecht" etablieren müssen.

Als rein theoretisches Gedankenspiel kann ich das vollkommen anerkennen. Ich sehe da auch durchaus eine gewisse praktische Relevanz, denn während "Mensch geht es gut ist erstrebenswerter als Mensch geht es schlecht" wohl eine Übereinkunft ist, der die allermeisten Menschen zustimmen würden, führt das natürlich auch vor Augen, dass in sehr vielen Fällen moralische Erwägungen tatsächlich von Grundlagen ausgehen, die einfach vorausgesetzt, und oft eben nicht so allgemein geteilt werden. Was schnell zu Missverständnissen führt.

Aber in einer Diskussion über Pädophilie und anhand des Beispiels "sind pädophile Handlungen abzulehnen" halte ich das schon für sehr kaltschnäuzige Philosophiererei im Elfenbeinturm. Ich denke, wir sind uns doch alle einig, dass sowas tatsächlich abzulehnen ist, und dass die Haltung ist, an der die Gesellschaft, der Gesetzgeber, sich ausrichten sollten. (Hoffe ich mal sehr.)
 
E
Benutzer209281  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #342
Es ist jedenfalls nicht objektiv richtig oder falsch.
Wenn man als objektiven maßstab die freiheit von schwer beeinträchtigenden traumata, (über)lebensfähigkeit und die zufriedenheit und das glück der kinder heranzieht, und das finde ich nicht nur legitim sondern essentiell, dann gibt es keinen zweifel an der objektiven bewertung.
Ich finde es bedenklich, wie ich das gerade erklären muss.
Edit: Das "unglück" des dann nicht möglichen auslebens von wünschen eines pädophilen steht in keinem verhältnis.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #343
Es ist jedenfalls nicht objektiv richtig oder falsch.
Gut, dann haben wir natürlich keinerlei Diskussionsbasis.
(Wenn man meint, man hätte auf PL schon alles gelesen, dann kommt jemand, der schreibt, es ist nicht objektiv richtig oder falsch, wenn Kinder missbraucht werden.)
 
jeko2007
Benutzer186762  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #344
🤮
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #345
Es ist jedenfalls nicht objektiv richtig oder falsch.

Ich glaube, das ist das Widerlichste, was ich auf PL in knapp 20 Jahren gelesen habe.

Wenn ich mir dazu dann eine Person vorstelle, die z.B. eine DIS entwickelt hat aufgrund von schwerstem Missbrauch als Kind - dann fällt mir echt nix mehr ein.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #346
Den Thread kann man damit auch schließen. Eine Diskussionsgrundlage existiert nicht.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #347
Off-Topic:
Eine Bekannte von mir wurde durch den Missbrauch mit 2 Jahren so verletzt, dass sie nicht mehr gebärfähig ist. Von ihrem Vater.
Ich hoffe, niemals hat jemand zu ihr gesagt, dass es nicht objektiv falsch war, was ihr Erzeuger ihr angetan hat.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #348
Wow, anfangs hatte ich ja noch gedacht, du drückst dich nur maximal-ungeschickt aus und willst da eigentlich nur so ein bisschen den Sachverhalt reinbringen, dass Pädophilie halt eine Krankheit ist, die man sich nicht ausgesucht hat. Aber das jetzt ist schon eine Aussage, wo ich ganz schwer zu hoffen anfange, dass du einfach nur gerade etwas trollen und einen Aufreger produzieren willst.
 
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