
Benutzer105532 (34)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo zusammen!
Ich habe folgendes Problem und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Meine Freundin (21, Britin) und ich (24, Deutsch) sind seit ca. zwei Jahren zusammen und nun, nach dem gemeinsamen Auslandsstudium, wegen meines Praktikums für zunächst 3 Monate in Berlin. Wir teilen uns eine gemeinsame Wohnung. Ich bin sehr glücklich mit ihr, aber langsam tun sich immer mehr Dinge auf, die uns grob unterscheiden bzw. uns im Weg stehen. In letzter Zeit hat sie sich sehr hängen lassen - entgegen ihrer Pläne kaum deutsch gelernt, sich nach 8 Wochen noch immer nicht für einen Job beworben (weder zuhause noch in Berlin), und generell verbringt sie den halben Tag mit Serien-schauen. Dazu scheint sie zunehmend an sich selbst zu hadern.
Zwei Beispiele:
- Am Samstag Abend wollten wir ausgehen, in eine Jazz-Bar. Dafür hatte sie sich zuvor extra ein neues Kleid und einen Mantel gekauft. Alles schien super, wir hatten uns beide auf den Abend gefreut. Kurz vor dem Aufbruch stellte sich das Kleid jedoch als unzureichend für die Kälte heraus, und alles ging bergab: es wurde kein warmes Add-on für das Kleid gefunden, auch keine Alternative. Heulend saß sie neben mir auf dem Bett, sagte sie sei eklig und fett (sie ist ein hübsches Mädel, 21, mit ganz normaler Figur!), habe nichts zum anziehen und fragte sich, warum es ihr so schwer sei, einfach etwas nettes herauszusuchen und aus dem Haus zu gehen. Nach 60-90 min. voller Depressionen entschlossen wir uns, daheim zu bleiben und Serien zu schauen.
- Heute wollte ich mich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten, angesichts des schönen Wetters nachmittags eine Pause machen und kurz spazieren gehen. Ich fragte sie, ob sie Lust habe, mitzukommen. Sie war sich nicht sicher; sie müsse erst duschen, Make-Up auftragen und so weiter und das würde dauern. Allerdings wollte ich jetzt auch nicht min. 1 Std. warten, um eine viertel Stunde um den Block zu laufen - ich wollte einfach losgehen, und danach mit meiner Arbeit weitermachen. Ich sagte ihr, es sei kein Problem, wenn ich einfach alleine gehe - ich hatte ja nur gefragt, ob sie mit möchte. Darauf das gleiche Spiel: sie könne nicht enfach raus, fühle sich im gegenwärtigen Zustand zu eklig, wolle aber auch nicht meine Zeit verschwenden. Am besten solle ich mir eine bessere Freundin suchen... 1 Stunde lang saß sie wieder heulend neben mir, und nichts ist passiert. Danach ist sie eingeschlafen, ich vermute mal, vor emotionler Erschöpfung.
Ich sage ihr immer wieder, dass sie wirklich ein hübsches Mädel ist, nicht zu fett und sonst was, dass sie sich keine Sorgen machen soll, wenn sie mal ungeschminkt und ohne tolle Klamotten mit mir spazieren geht, etc. Aber das wirkt alles nichts. Ich frage mich, ob sie sich in dieser fremdsprachigen Stadt etwas unwohl fühlt, und sich deshalb hängen lässt. Aber sie sagte mir mal, dass sie Berlin toll findet und auf lange Sicht keinesfalls zurück nach Hause (England) möchte. Wir verbrigen hier ja auch viel Zeit zusammen und haben größtenteils ähnliche Interessen an der Stadt, und sie würde hier schon super hin passen.
Ihr starkes Prokrastinieren sowie mangelndes Selbstwertgefühl treten auch schon seit längerer Zeit auf - also nicht erst, seit wir in Berlin sind. Hier hat es sich nur verstärkt. Was wahrscheinlich zu ihrem Druck beiträgt, ist die Tatsache, dass ich bzgl. meiner Karriere sehr ambitioniert bin und sie halt weniger. Das macht mir nichts aus, aber sie fragt mich in ihren emotionalen Tief-Phasen öfters, warum ich mir keine erfolgreiche sexy High-Fly Braut geangelt habe.
Ich muss allerdings auch sagen, dass das alles die Beziehung allmählich schwieriger für mich macht. Ich liebe meine Freundin und möchte auch keine andere. Andererseits habe ich einfach keine Lust, regelmäßig an den Wochenenden oder nach der Arbeit erst mal Babysitter zu spielen, und anstatt etwas sinnvolles zu machen, den Abend auf dem Bett zu verbringen. Auf lange Sicht brauche ich schon eine Freundin, die ihr eigenes Leben hat und um die ich mich nicht extra kümmern muss. Ich habe noch einige Dinge vor, aber denen kann ich nicht vollends nachgehen, wenn permanent Zeit für so einen Kram wie oben beschrieben drauf geht.
Was kann ich also tun, um ihr zu helfen? Ihr mehr Selbstwertgefühl zu geben, sich besser in die Stadt zu integrieren, eine Job zu finden, sich einen eigenen Freundeskreis aufzubauen? Ich möchte mich auf keinen Fall zwischen meiner Freundin und meinen Zukunftszielen entscheiden müssen...
Ich habe folgendes Problem und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Meine Freundin (21, Britin) und ich (24, Deutsch) sind seit ca. zwei Jahren zusammen und nun, nach dem gemeinsamen Auslandsstudium, wegen meines Praktikums für zunächst 3 Monate in Berlin. Wir teilen uns eine gemeinsame Wohnung. Ich bin sehr glücklich mit ihr, aber langsam tun sich immer mehr Dinge auf, die uns grob unterscheiden bzw. uns im Weg stehen. In letzter Zeit hat sie sich sehr hängen lassen - entgegen ihrer Pläne kaum deutsch gelernt, sich nach 8 Wochen noch immer nicht für einen Job beworben (weder zuhause noch in Berlin), und generell verbringt sie den halben Tag mit Serien-schauen. Dazu scheint sie zunehmend an sich selbst zu hadern.
Zwei Beispiele:
- Am Samstag Abend wollten wir ausgehen, in eine Jazz-Bar. Dafür hatte sie sich zuvor extra ein neues Kleid und einen Mantel gekauft. Alles schien super, wir hatten uns beide auf den Abend gefreut. Kurz vor dem Aufbruch stellte sich das Kleid jedoch als unzureichend für die Kälte heraus, und alles ging bergab: es wurde kein warmes Add-on für das Kleid gefunden, auch keine Alternative. Heulend saß sie neben mir auf dem Bett, sagte sie sei eklig und fett (sie ist ein hübsches Mädel, 21, mit ganz normaler Figur!), habe nichts zum anziehen und fragte sich, warum es ihr so schwer sei, einfach etwas nettes herauszusuchen und aus dem Haus zu gehen. Nach 60-90 min. voller Depressionen entschlossen wir uns, daheim zu bleiben und Serien zu schauen.
- Heute wollte ich mich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten, angesichts des schönen Wetters nachmittags eine Pause machen und kurz spazieren gehen. Ich fragte sie, ob sie Lust habe, mitzukommen. Sie war sich nicht sicher; sie müsse erst duschen, Make-Up auftragen und so weiter und das würde dauern. Allerdings wollte ich jetzt auch nicht min. 1 Std. warten, um eine viertel Stunde um den Block zu laufen - ich wollte einfach losgehen, und danach mit meiner Arbeit weitermachen. Ich sagte ihr, es sei kein Problem, wenn ich einfach alleine gehe - ich hatte ja nur gefragt, ob sie mit möchte. Darauf das gleiche Spiel: sie könne nicht enfach raus, fühle sich im gegenwärtigen Zustand zu eklig, wolle aber auch nicht meine Zeit verschwenden. Am besten solle ich mir eine bessere Freundin suchen... 1 Stunde lang saß sie wieder heulend neben mir, und nichts ist passiert. Danach ist sie eingeschlafen, ich vermute mal, vor emotionler Erschöpfung.
Ich sage ihr immer wieder, dass sie wirklich ein hübsches Mädel ist, nicht zu fett und sonst was, dass sie sich keine Sorgen machen soll, wenn sie mal ungeschminkt und ohne tolle Klamotten mit mir spazieren geht, etc. Aber das wirkt alles nichts. Ich frage mich, ob sie sich in dieser fremdsprachigen Stadt etwas unwohl fühlt, und sich deshalb hängen lässt. Aber sie sagte mir mal, dass sie Berlin toll findet und auf lange Sicht keinesfalls zurück nach Hause (England) möchte. Wir verbrigen hier ja auch viel Zeit zusammen und haben größtenteils ähnliche Interessen an der Stadt, und sie würde hier schon super hin passen.
Ihr starkes Prokrastinieren sowie mangelndes Selbstwertgefühl treten auch schon seit längerer Zeit auf - also nicht erst, seit wir in Berlin sind. Hier hat es sich nur verstärkt. Was wahrscheinlich zu ihrem Druck beiträgt, ist die Tatsache, dass ich bzgl. meiner Karriere sehr ambitioniert bin und sie halt weniger. Das macht mir nichts aus, aber sie fragt mich in ihren emotionalen Tief-Phasen öfters, warum ich mir keine erfolgreiche sexy High-Fly Braut geangelt habe.
Ich muss allerdings auch sagen, dass das alles die Beziehung allmählich schwieriger für mich macht. Ich liebe meine Freundin und möchte auch keine andere. Andererseits habe ich einfach keine Lust, regelmäßig an den Wochenenden oder nach der Arbeit erst mal Babysitter zu spielen, und anstatt etwas sinnvolles zu machen, den Abend auf dem Bett zu verbringen. Auf lange Sicht brauche ich schon eine Freundin, die ihr eigenes Leben hat und um die ich mich nicht extra kümmern muss. Ich habe noch einige Dinge vor, aber denen kann ich nicht vollends nachgehen, wenn permanent Zeit für so einen Kram wie oben beschrieben drauf geht.
Was kann ich also tun, um ihr zu helfen? Ihr mehr Selbstwertgefühl zu geben, sich besser in die Stadt zu integrieren, eine Job zu finden, sich einen eigenen Freundeskreis aufzubauen? Ich möchte mich auf keinen Fall zwischen meiner Freundin und meinen Zukunftszielen entscheiden müssen...