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Benutzer113006
Team-Alumni
- #1
Hallo zusammen,
ich weiß nicht so recht, was ich tun soll und ob ich etwas tun soll. Deshalb ließ ich mir ein paar Tage Zeit und schildere euch die Situation.
Es gibt eine Freundin aus Schulzeiten, mit der ich mich damals super verstand, die mich immer zum Lachen brachte, wir trafen uns oft zum Filmschauen, einfach nur quatschen bei ihr oder mir.
Zum Studium zog ich weg (sie nicht) und ich war froh, dass wir uns beide bemühten, die Freundschaft aufrecht zu erhalten und dass uns das auch gelang im Gegensatz zu anderen Schulfreunden, zu denen ich mittlerweile den Bezug komplett verloren habe.
Eines Tages machte ich den Fehler, dass ich ihr sagte, dass sie sich wann immer ihr die Examen-Lernerei auf den Keks geht, sie sich bei mir auskotzen kann. Von diesem Zeitpunkt an meldete sie sich nur noch bei mir, wenn es darum ging, sich bei mir auszukotzen. Ein "Hey Noir, wie geht's dir eigentlich?" gab es selten und über die letzten (schätzungsweise) drei Jahre war das der Fall. Mit der Zeit habe ich den Kontakt reduziert, weil mir das dann wiederum auf den Keks ging.
Im Gegensatz zu ihr bin ich ein Mensch, der sich nicht nur komplett über die Uni definieren kann und im Laufe der Zeit, v.a. den letzten zwei Jahren, suchte ich mir neue Hobbies, lerne viele Menschen kennen, unternehme viel, aber studiere natürlich weiterhin und arbeite nebenher noch. Zuzüglich zu den universitären Gesprächsthemen ist es dann auch so, dass sie immer (!) durchscheinen lässt, dass ihr Studium das alleranstrengenste der Welt ist (sorry für den Zynismus) und ich komme mir dann immer dämlich vor, weil sie das wirklich in jedem Gesprächsfetzen durchscheinen lässt. Wenn ich erwähne, dass mein Studium auch anstrengend ist, kommt dazu überhaupt keine Reaktion. Vielleicht, weil ich einfach nicht so viel darüber jammere wie sie.
Oder eben auch eine Aufgabe außerhalb des Studiums habe.
Jetzt komme ich zum eigentlichen Problem: sie arbeitet, arbeitet und arbeitet. Tage- und nächtelang ohne Pause. Und das zehrt an ihren Nerven. So sehr, dass sie eine Hautkrankheit entwickelte, die sie immer wieder in sehr, sehr stressigen Phasen bekommt. Dazu noch andere gesundheitliche Leiden wie Verspannungen, Kopfschmerzen, Zähneknirschen. Häufig ist es auch so, dass sie fast das Weinen anfängt, wenn sie über ihre Probleme erzählt. Ich traue mich schon fast nicht mehr, über meine Freizeit zu erzählen, weil ich denke, dass sie traurig und neidisch ist, dass sie das nicht haben kann/darf.
Wenn sie sich beklagt, dass sie wieder so viel Stress hat, rate ich ihr Pausen zu machen oder reiten zu gehen, oder halt was zu machen, was sie entspannt. Doch sie ist so in ihrer Lernwelt gefangen, dass sie nicht einfach eine Pause machen kann, weil sie ja weiterarbeiten muss und das von ihr verlangt wird. Für mich ist das auf Dauer auch einfach zermürbend, wenn sie sich erstens immer auskotzt und zweitens keine Ratschläge annimmt.
Kürzlich war Klassentreffen und ein paar andere Leute meinten, dass sie ziemlich auf ein Burnout zusteuert und das ist auch in meinen Augen der Fall (bitte hängt euch nicht am Begriff auf - ihr geht es eben psychisch einfach nicht gut).
Und mir stellt sich nun die Frage: soll oder muss ich was machen? Muss ich ihr sagen, dass ich mir Sorgen um sie mache? Den Moment ihr zu sagen, dass ich die Freundschaft sehr einseitig finde, habe ich verpasst und wie oben erwähnt war ich in letzter Zeit mehr oder minder der Ansicht die Freundschaft einschlafen zu lassen. Selten war es der Fall, dass ich mich bei ihr meldete, weil ihre Art einfach häufig passiv-agressiv ist und ich der Meinung bin, mir keine schlechte Laune einreden lassen zu müssen. Und gerade dann meldet sie sich wieder vermehrt. Und das hat auch einen Grund: in den letzten Jahren haben sich noch mehr Menschen von ihr distanziert (die auch vor Ort wohnen und die sie häufiger als mich gesehen hat).
Für mich ist das nicht einfach, die Freundschaft aufzugeben. Vielleicht ist der Punkt einfach gekommen?
Auf der anderen Seite tut sie mir leid, gerade auch, weil sich viele Menschen von ihr distanziert haben. Auf der anderen Seite ist wiederum Mitleid kein Grund, eine Freundschaft weiterzuführen, oder? Auf der anderen Seite fühle ich mich als Freundin durchaus verpflichtet, ihr zu sagen, dass sie sich mit ihrem (Arbeits-)Verhalten zu Grunde richtet. Tipps diesbzgl. gebe ich ihr ja bereits, aber diese werden ignoriert oder abgelehnt, weil sie z.B. meinte nicht zu einem Psychologen gehen zu können, weil ihr das den Weg zur Verbeamtung versperrt.
Wie würdet ihr da vorgehen bzw. was ratet ihr mir?
Herzlichen Dank,
- Noir
ich weiß nicht so recht, was ich tun soll und ob ich etwas tun soll. Deshalb ließ ich mir ein paar Tage Zeit und schildere euch die Situation.
Es gibt eine Freundin aus Schulzeiten, mit der ich mich damals super verstand, die mich immer zum Lachen brachte, wir trafen uns oft zum Filmschauen, einfach nur quatschen bei ihr oder mir.
Zum Studium zog ich weg (sie nicht) und ich war froh, dass wir uns beide bemühten, die Freundschaft aufrecht zu erhalten und dass uns das auch gelang im Gegensatz zu anderen Schulfreunden, zu denen ich mittlerweile den Bezug komplett verloren habe.
Eines Tages machte ich den Fehler, dass ich ihr sagte, dass sie sich wann immer ihr die Examen-Lernerei auf den Keks geht, sie sich bei mir auskotzen kann. Von diesem Zeitpunkt an meldete sie sich nur noch bei mir, wenn es darum ging, sich bei mir auszukotzen. Ein "Hey Noir, wie geht's dir eigentlich?" gab es selten und über die letzten (schätzungsweise) drei Jahre war das der Fall. Mit der Zeit habe ich den Kontakt reduziert, weil mir das dann wiederum auf den Keks ging.
Im Gegensatz zu ihr bin ich ein Mensch, der sich nicht nur komplett über die Uni definieren kann und im Laufe der Zeit, v.a. den letzten zwei Jahren, suchte ich mir neue Hobbies, lerne viele Menschen kennen, unternehme viel, aber studiere natürlich weiterhin und arbeite nebenher noch. Zuzüglich zu den universitären Gesprächsthemen ist es dann auch so, dass sie immer (!) durchscheinen lässt, dass ihr Studium das alleranstrengenste der Welt ist (sorry für den Zynismus) und ich komme mir dann immer dämlich vor, weil sie das wirklich in jedem Gesprächsfetzen durchscheinen lässt. Wenn ich erwähne, dass mein Studium auch anstrengend ist, kommt dazu überhaupt keine Reaktion. Vielleicht, weil ich einfach nicht so viel darüber jammere wie sie.
Jetzt komme ich zum eigentlichen Problem: sie arbeitet, arbeitet und arbeitet. Tage- und nächtelang ohne Pause. Und das zehrt an ihren Nerven. So sehr, dass sie eine Hautkrankheit entwickelte, die sie immer wieder in sehr, sehr stressigen Phasen bekommt. Dazu noch andere gesundheitliche Leiden wie Verspannungen, Kopfschmerzen, Zähneknirschen. Häufig ist es auch so, dass sie fast das Weinen anfängt, wenn sie über ihre Probleme erzählt. Ich traue mich schon fast nicht mehr, über meine Freizeit zu erzählen, weil ich denke, dass sie traurig und neidisch ist, dass sie das nicht haben kann/darf.
Wenn sie sich beklagt, dass sie wieder so viel Stress hat, rate ich ihr Pausen zu machen oder reiten zu gehen, oder halt was zu machen, was sie entspannt. Doch sie ist so in ihrer Lernwelt gefangen, dass sie nicht einfach eine Pause machen kann, weil sie ja weiterarbeiten muss und das von ihr verlangt wird. Für mich ist das auf Dauer auch einfach zermürbend, wenn sie sich erstens immer auskotzt und zweitens keine Ratschläge annimmt.
Kürzlich war Klassentreffen und ein paar andere Leute meinten, dass sie ziemlich auf ein Burnout zusteuert und das ist auch in meinen Augen der Fall (bitte hängt euch nicht am Begriff auf - ihr geht es eben psychisch einfach nicht gut).
Und mir stellt sich nun die Frage: soll oder muss ich was machen? Muss ich ihr sagen, dass ich mir Sorgen um sie mache? Den Moment ihr zu sagen, dass ich die Freundschaft sehr einseitig finde, habe ich verpasst und wie oben erwähnt war ich in letzter Zeit mehr oder minder der Ansicht die Freundschaft einschlafen zu lassen. Selten war es der Fall, dass ich mich bei ihr meldete, weil ihre Art einfach häufig passiv-agressiv ist und ich der Meinung bin, mir keine schlechte Laune einreden lassen zu müssen. Und gerade dann meldet sie sich wieder vermehrt. Und das hat auch einen Grund: in den letzten Jahren haben sich noch mehr Menschen von ihr distanziert (die auch vor Ort wohnen und die sie häufiger als mich gesehen hat).
Für mich ist das nicht einfach, die Freundschaft aufzugeben. Vielleicht ist der Punkt einfach gekommen?
Wie würdet ihr da vorgehen bzw. was ratet ihr mir?
Herzlichen Dank,
- Noir