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Benutzer161532 (31)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo, liebes Forum! Lange nicht gesehen!
Nach einiger Überlegung hab ich mich dazu entschlossen, mich mal wieder an das Forum zu wenden. Eigentlich hatte ich schon einen gigantischen Text angefangen, der mit 15000 Zeichen immer noch nicht fertig war, aber nun habe ich mit umentschieden und versuche es, etwas kürzer zu halten, da ich mir wenn möglich ein paar schnelle Antworten wünsche.
Also, es geht um meine Freundin (24) und mich (22). Wir kennen uns jetzt fünf Monate und sind seit genau vier Monaten ein Paar. Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass sie die Richtige für mich ist, und bin überglücklich eine Frau gefunden zu haben, die so toll zu mir passt. Ihr geht es damit anscheinend genauso - auch sie sagt, ich sei für sie der Richtige, mit dem sie ihre Zukunft verbringen will. Und ich muss sagen, es passt wirklich (fast) perfekt: Gemeinsamkeiten, ähnliche Interessen, ähnlicher Humor, ähnliche Wertvorstellungen, ähnliche Zukunftsvorstellungen, ähnliche Meinungen, ähnliches Nähebedürfnis (treffen uns gerade 2-3 Mal die Woche und sind beide damit zufrieden), wir können über alles reden, suchen Lösungen für Probleme und können allgemein alles zusammen machen - und damit meine ich auch wirklich alles, ob schick essen gehen oder über Stacheldrahtzäune in verlassene Gebäude einsteigen, ob ins Freibad gehen oder nachts im See schwimmen und danach grillen, ob auf der Couch Filme schauen oder über Stock und Stein durch die Natur streifen, wir können alles gemeinsam machen.
Eigentlich läuft alles perfekt, wir lieben uns und sagen uns das auch, reden über alles, fliegen nächsten Monat gemeinsam in den Urlaub, sie will Weihnachten und ihren Geburtstag mit mir verbringen (obwohl sie Heilig Abend dann 300 km von ihrer Familie entfernt verbringen wird, da meine Familie nicht hier wohnt), sie hat meine Eltern kennengelernt und hat mich im Gegenzug sogar auf den Geburtstag ihrer Oma mitgenommen, wo ich ihre ganze Familie kennengelernt habe, sie nimmt Rücksicht auf mich, sie macht alles mit mir zusammen, sie hat fast immer Zeit für mich, wir reden zusammen über eine gemeinsame Zukunft (Zusammenziehen nach meinem Fachabi, Heiraten, Kinder), sie hat auch kein Problem damit, dass wir uns die Kosten für Dates teilen und abwechselnd zahlen, und am wichtigsten: Sie akzeptiert mich genauso, wie ich bin. Sie kennt meine Macken und auch schlechte Seiten an mir und meckert nicht daran rum, sondern akzeptiert mich einfach - und auch ich akzeptiere sie so, wie sie ist.
Warum ich dann diesen Thread hier erstelle? Na ja, ich hab doch gesagt "eigentlich" läuft alles perfekt, aber ein Problem gibt es da trotzdem. Oder eher zwei, die eng miteinander zusammenhängen: Sie verhält sich wechselhaft sehr passiv bis etwas passiv und sie schlägt mir keinen Wunsch ab. Warum Letzteres ein Problem ist, erkläre ich euch gleich noch. Erst mal möchte ich das erste Problem erklären:
Mir fiel bereits nach den ersten Treffen auf, dass sie sich sehr passiv verhielt. Heißt: Egal, ob Küsse, Kuscheln, Händchen halten, Komplimente, Vorschläge für weitere Dates oder was auch immer, ich musste immer den Anfang machen. Allgemein ist es mir sowieso lieber, wenn ich als Mann die Führung habe, aber da es wirklich IMMER von mir ausgehen musste, finge ich damals schon an zu zweifeln, ob sie den überhaupt Spaß daran hatte. Mit diesem Problem habe ich mich auch schon ans Forum gewandt - mit dem Resultat, dass ich beschloss, sie darauf anzusprechen.
Das habe ich dann vor etwa 2,5 Monaten auch getan. Ihre Reaktion war besser als erhofft - sie reagierte verständnisvoll und versicherte mir, dass sie Spaß daran hätte. Kurz darauf fing sie dann auch an, etwas mehr Initiative zu zeigen, und ich dachte, das Problem sei nun gelöst. Leider war diese Besserung aber nur von kurzer Dauer, denn nach kurzer Zeit fiel sie wieder in ihr altes Muster zurück. Außerdem fiel mir auch auf, dass sie oft mal die Küsse (die wie gesagt immer von mir ausgehen) schon nach wenigen Sekunden beendete, was noch mal das Gefühl bei mir verstärkte, dass sie vielleicht doch nicht so viel Spaß daran hatte. Das ging so weit, dass es mir eine Zeit lang selbst total die Lust aufs Küssen verdarb, denn jedes Mal, bevor ich sie küsste, dachte ich mir "Oh Mann, was, wenn sie jetzt wieder den Kuss von sich aus abbricht" und fühlte mich abgelehnt, wenn es wirklich passierte.
Auch darauf sprach ich sie noch mal an. Sie versicherte mir wieder, dass ihr das Küssen Spaß machte und ihr Verhalten änderte sich schlagartig - die Küsse waren wieder lang und leidenschaftlich, sodass ich es einfach genießen konnte, ohne mir irgendwelche Sorgen zu machen. Doch auch das war nur von kurzer Dauer, denn eine Woche später ging es wieder so los. Ich sprach sie wieder darauf an, doch diesmal machte ich ihr unmissverständlich klar, dass sie ganz ehrlich mit mir sein kann und mich nicht schonen braucht - dass sie mir sagen soll, wenn sie irgendetwas stört - ob ich nun Mundgeruch habe oder ein schlechter Küsser bin oder sie einfach nicht so auf Küssen steht oder was auch immer. Doch sie beteuerte wieder, dass es kein Problem gäbe, und meinte auch noch, dass es ihr gar nicht auffallen würde, dass sie die Küsse von sich abbricht.
So, bevor ich weitere auf Problem 1 eingehe, erkläre ich euch mal Problem 2, da diese Probleme an diesem Punkt sozusagen eins werden. Problem 2 - Sie schlägt mir keinen Wunsch ab: Was für viele vielleicht nach der idealen Beziehung klingt, weckt in mir so langsam Zweifel, ob sie wirklich ehrlich zu mir ist. Egal, was ich vorschlage zu machen, sie ist dabei. Ganz gleich, wie gefährlich, verboten oder seltsam - und das obwohl sie vor unserer Beziehung laut eigener Aussage ein total braves Mädchen gewesen sei und nie etwas Verbotenes gemacht hätte. Ich habe ihr auch mehrmals gesagt, dass sie nicht alles mitmachen muss und dass ich gar nicht erwarte, dass sie mit mir nun zum Beispiel mitten in der Nacht in ein Freibad einsteigt und dort mit mir schwimmen geht, aber sie sagt immer Ja. Auch wenn ich Bedenken habe, ob etwas für sie vielleicht nicht okay ist und dann nachfrage, sagt sie immer Ja und schlägt mir keinen Wunsch ab. Wenn ich mir Sorgen mache, dass sie irgendetwas stört - ob an meinem Verhalten (wenn ich was Blödes gemacht habe) oder an sonst irgendetwas - beteuert sie auch immer, dass das nicht der Fall wäre.
Ganz ehrlich, ich würde ihr das gerne alles glauben und ihr einfach blind vertrauen, aber SO PERFEKT kann es doch gar nicht sein. Es kann doch nicht sein, dass sie nichts, aber auch wirklich absolut rein gar nichts stört und immer alles toll und super ist. (Ich muss hierzu noch anmerken, dass sie zumindest nicht ständig meiner Meinung ist und mir zumindest auch ab und zu mal widerspricht. Oder wenn sie zum Beispiel ihre Tage hat, sagt sie mir auch direkt, dass sie keine Lust auf Sex hat. Also eine absolute Ja-Sagerin ist sie zum Glück anscheinend auch nicht.) Letztens, als wir mit dem Vorspiel fertig waren, hatte ich auch das Gefühl, dass sie gerade keine Lust hatte, noch weiterzumachen und mit mir zu schlafen. Letztendlich hatten wir dann doch Sex, danach habe ich sie aber darauf angesprochen. Sie hat dann wieder abgestritten, dass sie keine Lust gehabt hätte, aber auf weiteres Nachhaken hat sie dann endlich zugegeben, dass sie sich Sorgen gemacht hat, dass das Kondom wieder reißen könnte (ist uns schon mal passiert und wir haben danach die Pille danach geholt). Ich hatte einfach gespürt, dass irgendwas nicht stimmt, aber trotzdem hat sie es erst mal abgestritten und es erst auf weiteres Nachhaken zugegeben.
So, und hier verbinden sich die zwei Probleme: Sie hat zwar mehrmals gesagt, dass ihre Passivität und ihr Verhalten beim Küssen nicht auf irgendeinem Problem basieren würden - also dass alles in Ordnung sei - aber ich weiß nicht, ob ich ihr das glauben kann. Erschwerend kommt hinzu, dass sie mir nie irgendeinen Grund oder eine Erklärung dafür liefert, warum sie sich so verhält. Wenn ich wüsste, dass es einfach ihre Art ist, dann wäre das kein so großes Problem mehr für mich. Oder wenn ich wüsste, dass es daran liegt, dass ich ein schlechter Küsser wäre oder sonst was, dann könnte ich zumindest daran arbeiten. Aber so, wie es jetzt ist, merke ich nur, dass sie sich irgendwie komisch verhält, aber trotzdem sagt, alles sei in bester Ordnung - und das macht mich wahnsinnig. Ich würde ihr so gerne vertrauen - und in allen anderen Belangen tue ich das auch, ich bin zum Beispiel auch absolut nicht eifersüchtig, weil ich ihr in der Hinsicht einfach vertraue. Es tut mir ja auch leid, dass ich ihr nicht einfach glaube, obwohl sie es mir doch mehrmals beteuert hat. Außerdem fühle ich mich selbst auch mies dabei, sie immer wieder so was zu fragen, weil ich ihr damit sicher das Gefühl gebe, ihr überhaupt nicht zu vertrauen. Ich zweifle auch mittlerweile dran, ob meine Wahrnehmung überhaupt richtig ist oder ob das Problem sich nur in meinem Kopf abspielt, deshalb habe ich die Sache auch schon länger nicht mehr angesprochen, obwohl sie mich immer noch belastet, weil ich ihr nicht dauernd damit auf die Nerven gehen will, falls sie tatsächlich die Wahrheit sagt und es gar kein Problem gibt. Bin ich einfach komisch und reagiere hier über? Oder meint ihr auch, dass sie sie vielleicht einfach nur nicht traut, mir die Wahrheit zu sagen, weil sie Angst hat, mich zu verletzen?
Oh, und eines ist wahrscheinlich auch noch wichtig: Sie verhält sich nicht immer so passiv. Deshalb meinte ich auch "wechselhaft passiv". An manchen Tagen nimmt sie immer wieder meine Hand, kuschelt sich an mich, nimmt meinen Arm und verhält sich generell liebevoller, an anderen Tagen macht sich keine Anstalten, von sich aus auch nur ein einziges Mal meine Hand zu nehmen, obwohl wir den ganzen Tag miteinander verbringen.
Versteht mich nicht falsch: Ich erwarte gar nicht, dass sie ganze Zeit an mir klebt oder sonst was. Sie muss mir auch nicht sagen, wie toll ich bin oder dass sie mich liebt oder dass sie mich vermisst oder was auch immer. Es würde mir schon reichen, wenn ich heute (wenn ich heute Abend wieder bei ihr bin) beim Filmeschauen sich von sich aus an mich kuschelt, ohne dass ich erst den Arm um sie legen muss, und dann, wenn wir spazieren gehen, EINMAL von sich aus meine Hand nehmen würde. Wie gesagt, manchmal tut sie das, manchmal ist sie sogar richtig anhänglich, aber in mindestens 50 % der Fälle ist sie ziemlich passiv und ich weiß einfach nicht, wieso. Ich frage mich dann immer, ob sie schlecht drauf ist, müde, gestresst, traurig, ob sie ihre Tage hat oder ob vielleicht doch ich irgendwas falsch gemacht habe - aber sie sagt nie etwas. Wenn ich wenigstens wüsste, wieso, wäre das Ganze ja gar nicht so schlimm, aber sie rückt einfach nicht mit der Sprache raus - entweder sie will nicht, oder sie weiß es selbst nicht oder ich reagiere wirklich einfach über und es gibt gar kein Problem.
Nun habe ich heute mit meiner besten Freundin über dieses Problem geredet und ihre Meinung dazu hat mir echt verdammt große Angst gemacht. Aus diesem Grund möchte ich auch noch mal das Forum um Rat fragen, damit ich besser entscheiden kann, was ich nun als Nächstes mache.
Meine beste Freundin meinte, dass sie sich vorstellen kann, dass meine Freundin die Beziehung vielleicht gar nicht so ernst meint. Das kann ich mir zwar nicht wirklich vorstellen, weil eben wie gesagt ansonsten wirklich alles super läuft (und von ihrer Seite vielleicht noch besser als von meiner, denn sie ist, wenn ich ihr glauben darf, ja anscheinend überhaupt kein Problem und ist wunschlos glücklich), wir so viele gemeinsamen Pläne haben und sie auch zur mir meinte, dass sie sich vor unserer Beziehung auf nur eine einzige Beziehung eingelassen hat, weil sie niemals nur Erfahrungen sammeln, sondern immer nur den Richtigen finden wollte, aber trotzdem macht mir diese Aussage meiner besten Freundin Angst.
Ich denke, tief in mir hatte ich sowieso schon Angst, dass es vielleicht so sein könnte. Dass ihr passives Verhalten und ihre Reaktion auf mein Nachfragen - also dass sie immer behauptet, es sei alles in Ordnung - ein Zeichen dafür ist, dass sie nicht die Wahrheit sagt, etwas vor mir verheimlicht und mich im schlimmsten Fall vielleicht gar nicht liebt, obwohl sie es doch immer sagt.
Dieses Problem macht mich echt fertig. Wie gesagt, alles andere ist eigentlich perfekt und ich habe in ihr einen Menschen gefunden, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es ihn gibt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemanden finden würde, der (auch objektiv, ohne die rosarote Brille der Verliebtheit) so toll zu mir passen würde, aber diese eine Sache macht mich auf Dauer wirklich unglücklich. Und ich bitte euch, kommt mir BITTE nicht mit Ratschlägen wie "Ihr passt eben doch nicht, trenn dich von ihr". Es kommt für mich nicht infrage, mich von ihr zu trennen. Ich liebe sie und ich werde auf keinen Fall beim ersten und einzigen Problem gleich die Flinte ins Korn werfen und einfach aufgeben. Auch wenn es vielleicht nicht leicht oder vielleicht sogar schmerzhaft sein wird, das Problem zu lösen, ich will auf jeden Fall für diese Frau kämpfen, wenn es nötig ist.
Ich will dieses Problem lösen, aber dafür muss ich erst mal wissen, ob es überhaupt eines gibt, und wenn ja, was es ist. Wenn die Leute hier im Thread sich einig sind, dass meine Freundin sich eigentlich total okay verhält, ich ihr vertrauen sollte und meine Einstellung das einzige Problem ist, dann werde ich an mir arbeiten. Wenn dem aber nicht so ist und auch andere Leute außer mir denken, dass sie irgendetwas versteckt, dann werde ich sie noch einmal darauf ansprechen und ihr diesmal deutlich machen, dass es mir wirklich, wirklich ernst ist und sie mich verletzt, wenn sie mir nicht die Wahrheit sagt. Dann können wir zusammen eine Lösung suchen - und die muss nicht darin bestehen, dass sie sich plötzlich komplett für mich verändert, sondern eher darin, dass sie endlich den Mund aufmacht und ihr Problem sagt, wenn sie denn eines hat.
So, was meint ihr, was soll ich tun?
1. Meint ihr, ich spinne und sehe Probleme, wo überhaupt keine sind? Wenn ja, was würdet ihr mir raten, was ich tun soll, um mal ein bisschen runterzukommen, ihr in dieser Hinsicht einfach vertrauen zu lernen und entspannter zu sein? Noch mal, damit niemand was falsch versteht: Das eigentliche Problem ist nicht, dass sie so wenig Initiative zeigt, sondern eher, dass ich den Grund hinter diesem Verhalten nicht kenne und etwas Negatives befürchte und das Gefühl habe, sie würde mir etwas verheimlichen.
2. Noch mal mit ihr reden. Wenn ich mit ihr rede, was soll ich sagen? Soll ich so weit gehen und ihr wirklich sagen, dass ich Angst habe, dass sie es vielleicht nicht ernst mit mir meint (weil ich mit jemand anderem geredet habe und diejenige dann diese Bedenken geäußert hat und ich mir nun Sorgen mache, dass es wirklich so sein könnte), damit sie dann auch unmissverständlich versteht, wie ernst es mir ist, und dass sie jetzt endlich die Wahrheit aussprechen muss? Oder soll ich ihr einfach nur sagen, dass ich einfach immer wieder merke, dass etwas nicht stimmt und mich ihr Verhalten (nicht nur Passivität, sondern eben eher dass sie mir keinen Grund nennt und immer nur sagt, es sei alles in Ordnung) verletzt und ich endlich die Wahrheit wissen will. Und was, wenn sie dann wieder sagt, dass es gar kein Problem gäbe? Ich will sie auch nicht verlieren, nur weil ICH ein Problem habe und es nicht hinkriege, ihr in diesem Punkt einfach zu glauben. Wenn ich wüsste, dass ich das Problem bin, würde ich sofort an mir arbeiten.
Danke fürs Lesen.
Ich hoffe, ich bekomme noch ein paar Antworten, bevor ich heute Abend um 19:00 Uhr bei ihr bin.
Ich würde mich jedenfalls sehr freuen.
Nach einiger Überlegung hab ich mich dazu entschlossen, mich mal wieder an das Forum zu wenden. Eigentlich hatte ich schon einen gigantischen Text angefangen, der mit 15000 Zeichen immer noch nicht fertig war, aber nun habe ich mit umentschieden und versuche es, etwas kürzer zu halten, da ich mir wenn möglich ein paar schnelle Antworten wünsche.
Also, es geht um meine Freundin (24) und mich (22). Wir kennen uns jetzt fünf Monate und sind seit genau vier Monaten ein Paar. Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass sie die Richtige für mich ist, und bin überglücklich eine Frau gefunden zu haben, die so toll zu mir passt. Ihr geht es damit anscheinend genauso - auch sie sagt, ich sei für sie der Richtige, mit dem sie ihre Zukunft verbringen will. Und ich muss sagen, es passt wirklich (fast) perfekt: Gemeinsamkeiten, ähnliche Interessen, ähnlicher Humor, ähnliche Wertvorstellungen, ähnliche Zukunftsvorstellungen, ähnliche Meinungen, ähnliches Nähebedürfnis (treffen uns gerade 2-3 Mal die Woche und sind beide damit zufrieden), wir können über alles reden, suchen Lösungen für Probleme und können allgemein alles zusammen machen - und damit meine ich auch wirklich alles, ob schick essen gehen oder über Stacheldrahtzäune in verlassene Gebäude einsteigen, ob ins Freibad gehen oder nachts im See schwimmen und danach grillen, ob auf der Couch Filme schauen oder über Stock und Stein durch die Natur streifen, wir können alles gemeinsam machen.
Eigentlich läuft alles perfekt, wir lieben uns und sagen uns das auch, reden über alles, fliegen nächsten Monat gemeinsam in den Urlaub, sie will Weihnachten und ihren Geburtstag mit mir verbringen (obwohl sie Heilig Abend dann 300 km von ihrer Familie entfernt verbringen wird, da meine Familie nicht hier wohnt), sie hat meine Eltern kennengelernt und hat mich im Gegenzug sogar auf den Geburtstag ihrer Oma mitgenommen, wo ich ihre ganze Familie kennengelernt habe, sie nimmt Rücksicht auf mich, sie macht alles mit mir zusammen, sie hat fast immer Zeit für mich, wir reden zusammen über eine gemeinsame Zukunft (Zusammenziehen nach meinem Fachabi, Heiraten, Kinder), sie hat auch kein Problem damit, dass wir uns die Kosten für Dates teilen und abwechselnd zahlen, und am wichtigsten: Sie akzeptiert mich genauso, wie ich bin. Sie kennt meine Macken und auch schlechte Seiten an mir und meckert nicht daran rum, sondern akzeptiert mich einfach - und auch ich akzeptiere sie so, wie sie ist.
Warum ich dann diesen Thread hier erstelle? Na ja, ich hab doch gesagt "eigentlich" läuft alles perfekt, aber ein Problem gibt es da trotzdem. Oder eher zwei, die eng miteinander zusammenhängen: Sie verhält sich wechselhaft sehr passiv bis etwas passiv und sie schlägt mir keinen Wunsch ab. Warum Letzteres ein Problem ist, erkläre ich euch gleich noch. Erst mal möchte ich das erste Problem erklären:
Mir fiel bereits nach den ersten Treffen auf, dass sie sich sehr passiv verhielt. Heißt: Egal, ob Küsse, Kuscheln, Händchen halten, Komplimente, Vorschläge für weitere Dates oder was auch immer, ich musste immer den Anfang machen. Allgemein ist es mir sowieso lieber, wenn ich als Mann die Führung habe, aber da es wirklich IMMER von mir ausgehen musste, finge ich damals schon an zu zweifeln, ob sie den überhaupt Spaß daran hatte. Mit diesem Problem habe ich mich auch schon ans Forum gewandt - mit dem Resultat, dass ich beschloss, sie darauf anzusprechen.
Das habe ich dann vor etwa 2,5 Monaten auch getan. Ihre Reaktion war besser als erhofft - sie reagierte verständnisvoll und versicherte mir, dass sie Spaß daran hätte. Kurz darauf fing sie dann auch an, etwas mehr Initiative zu zeigen, und ich dachte, das Problem sei nun gelöst. Leider war diese Besserung aber nur von kurzer Dauer, denn nach kurzer Zeit fiel sie wieder in ihr altes Muster zurück. Außerdem fiel mir auch auf, dass sie oft mal die Küsse (die wie gesagt immer von mir ausgehen) schon nach wenigen Sekunden beendete, was noch mal das Gefühl bei mir verstärkte, dass sie vielleicht doch nicht so viel Spaß daran hatte. Das ging so weit, dass es mir eine Zeit lang selbst total die Lust aufs Küssen verdarb, denn jedes Mal, bevor ich sie küsste, dachte ich mir "Oh Mann, was, wenn sie jetzt wieder den Kuss von sich aus abbricht" und fühlte mich abgelehnt, wenn es wirklich passierte.
Auch darauf sprach ich sie noch mal an. Sie versicherte mir wieder, dass ihr das Küssen Spaß machte und ihr Verhalten änderte sich schlagartig - die Küsse waren wieder lang und leidenschaftlich, sodass ich es einfach genießen konnte, ohne mir irgendwelche Sorgen zu machen. Doch auch das war nur von kurzer Dauer, denn eine Woche später ging es wieder so los. Ich sprach sie wieder darauf an, doch diesmal machte ich ihr unmissverständlich klar, dass sie ganz ehrlich mit mir sein kann und mich nicht schonen braucht - dass sie mir sagen soll, wenn sie irgendetwas stört - ob ich nun Mundgeruch habe oder ein schlechter Küsser bin oder sie einfach nicht so auf Küssen steht oder was auch immer. Doch sie beteuerte wieder, dass es kein Problem gäbe, und meinte auch noch, dass es ihr gar nicht auffallen würde, dass sie die Küsse von sich abbricht.
So, bevor ich weitere auf Problem 1 eingehe, erkläre ich euch mal Problem 2, da diese Probleme an diesem Punkt sozusagen eins werden. Problem 2 - Sie schlägt mir keinen Wunsch ab: Was für viele vielleicht nach der idealen Beziehung klingt, weckt in mir so langsam Zweifel, ob sie wirklich ehrlich zu mir ist. Egal, was ich vorschlage zu machen, sie ist dabei. Ganz gleich, wie gefährlich, verboten oder seltsam - und das obwohl sie vor unserer Beziehung laut eigener Aussage ein total braves Mädchen gewesen sei und nie etwas Verbotenes gemacht hätte. Ich habe ihr auch mehrmals gesagt, dass sie nicht alles mitmachen muss und dass ich gar nicht erwarte, dass sie mit mir nun zum Beispiel mitten in der Nacht in ein Freibad einsteigt und dort mit mir schwimmen geht, aber sie sagt immer Ja. Auch wenn ich Bedenken habe, ob etwas für sie vielleicht nicht okay ist und dann nachfrage, sagt sie immer Ja und schlägt mir keinen Wunsch ab. Wenn ich mir Sorgen mache, dass sie irgendetwas stört - ob an meinem Verhalten (wenn ich was Blödes gemacht habe) oder an sonst irgendetwas - beteuert sie auch immer, dass das nicht der Fall wäre.
Ganz ehrlich, ich würde ihr das gerne alles glauben und ihr einfach blind vertrauen, aber SO PERFEKT kann es doch gar nicht sein. Es kann doch nicht sein, dass sie nichts, aber auch wirklich absolut rein gar nichts stört und immer alles toll und super ist. (Ich muss hierzu noch anmerken, dass sie zumindest nicht ständig meiner Meinung ist und mir zumindest auch ab und zu mal widerspricht. Oder wenn sie zum Beispiel ihre Tage hat, sagt sie mir auch direkt, dass sie keine Lust auf Sex hat. Also eine absolute Ja-Sagerin ist sie zum Glück anscheinend auch nicht.) Letztens, als wir mit dem Vorspiel fertig waren, hatte ich auch das Gefühl, dass sie gerade keine Lust hatte, noch weiterzumachen und mit mir zu schlafen. Letztendlich hatten wir dann doch Sex, danach habe ich sie aber darauf angesprochen. Sie hat dann wieder abgestritten, dass sie keine Lust gehabt hätte, aber auf weiteres Nachhaken hat sie dann endlich zugegeben, dass sie sich Sorgen gemacht hat, dass das Kondom wieder reißen könnte (ist uns schon mal passiert und wir haben danach die Pille danach geholt). Ich hatte einfach gespürt, dass irgendwas nicht stimmt, aber trotzdem hat sie es erst mal abgestritten und es erst auf weiteres Nachhaken zugegeben.
So, und hier verbinden sich die zwei Probleme: Sie hat zwar mehrmals gesagt, dass ihre Passivität und ihr Verhalten beim Küssen nicht auf irgendeinem Problem basieren würden - also dass alles in Ordnung sei - aber ich weiß nicht, ob ich ihr das glauben kann. Erschwerend kommt hinzu, dass sie mir nie irgendeinen Grund oder eine Erklärung dafür liefert, warum sie sich so verhält. Wenn ich wüsste, dass es einfach ihre Art ist, dann wäre das kein so großes Problem mehr für mich. Oder wenn ich wüsste, dass es daran liegt, dass ich ein schlechter Küsser wäre oder sonst was, dann könnte ich zumindest daran arbeiten. Aber so, wie es jetzt ist, merke ich nur, dass sie sich irgendwie komisch verhält, aber trotzdem sagt, alles sei in bester Ordnung - und das macht mich wahnsinnig. Ich würde ihr so gerne vertrauen - und in allen anderen Belangen tue ich das auch, ich bin zum Beispiel auch absolut nicht eifersüchtig, weil ich ihr in der Hinsicht einfach vertraue. Es tut mir ja auch leid, dass ich ihr nicht einfach glaube, obwohl sie es mir doch mehrmals beteuert hat. Außerdem fühle ich mich selbst auch mies dabei, sie immer wieder so was zu fragen, weil ich ihr damit sicher das Gefühl gebe, ihr überhaupt nicht zu vertrauen. Ich zweifle auch mittlerweile dran, ob meine Wahrnehmung überhaupt richtig ist oder ob das Problem sich nur in meinem Kopf abspielt, deshalb habe ich die Sache auch schon länger nicht mehr angesprochen, obwohl sie mich immer noch belastet, weil ich ihr nicht dauernd damit auf die Nerven gehen will, falls sie tatsächlich die Wahrheit sagt und es gar kein Problem gibt. Bin ich einfach komisch und reagiere hier über? Oder meint ihr auch, dass sie sie vielleicht einfach nur nicht traut, mir die Wahrheit zu sagen, weil sie Angst hat, mich zu verletzen?
Oh, und eines ist wahrscheinlich auch noch wichtig: Sie verhält sich nicht immer so passiv. Deshalb meinte ich auch "wechselhaft passiv". An manchen Tagen nimmt sie immer wieder meine Hand, kuschelt sich an mich, nimmt meinen Arm und verhält sich generell liebevoller, an anderen Tagen macht sich keine Anstalten, von sich aus auch nur ein einziges Mal meine Hand zu nehmen, obwohl wir den ganzen Tag miteinander verbringen.
Versteht mich nicht falsch: Ich erwarte gar nicht, dass sie ganze Zeit an mir klebt oder sonst was. Sie muss mir auch nicht sagen, wie toll ich bin oder dass sie mich liebt oder dass sie mich vermisst oder was auch immer. Es würde mir schon reichen, wenn ich heute (wenn ich heute Abend wieder bei ihr bin) beim Filmeschauen sich von sich aus an mich kuschelt, ohne dass ich erst den Arm um sie legen muss, und dann, wenn wir spazieren gehen, EINMAL von sich aus meine Hand nehmen würde. Wie gesagt, manchmal tut sie das, manchmal ist sie sogar richtig anhänglich, aber in mindestens 50 % der Fälle ist sie ziemlich passiv und ich weiß einfach nicht, wieso. Ich frage mich dann immer, ob sie schlecht drauf ist, müde, gestresst, traurig, ob sie ihre Tage hat oder ob vielleicht doch ich irgendwas falsch gemacht habe - aber sie sagt nie etwas. Wenn ich wenigstens wüsste, wieso, wäre das Ganze ja gar nicht so schlimm, aber sie rückt einfach nicht mit der Sprache raus - entweder sie will nicht, oder sie weiß es selbst nicht oder ich reagiere wirklich einfach über und es gibt gar kein Problem.
Nun habe ich heute mit meiner besten Freundin über dieses Problem geredet und ihre Meinung dazu hat mir echt verdammt große Angst gemacht. Aus diesem Grund möchte ich auch noch mal das Forum um Rat fragen, damit ich besser entscheiden kann, was ich nun als Nächstes mache.
Meine beste Freundin meinte, dass sie sich vorstellen kann, dass meine Freundin die Beziehung vielleicht gar nicht so ernst meint. Das kann ich mir zwar nicht wirklich vorstellen, weil eben wie gesagt ansonsten wirklich alles super läuft (und von ihrer Seite vielleicht noch besser als von meiner, denn sie ist, wenn ich ihr glauben darf, ja anscheinend überhaupt kein Problem und ist wunschlos glücklich), wir so viele gemeinsamen Pläne haben und sie auch zur mir meinte, dass sie sich vor unserer Beziehung auf nur eine einzige Beziehung eingelassen hat, weil sie niemals nur Erfahrungen sammeln, sondern immer nur den Richtigen finden wollte, aber trotzdem macht mir diese Aussage meiner besten Freundin Angst.
Ich denke, tief in mir hatte ich sowieso schon Angst, dass es vielleicht so sein könnte. Dass ihr passives Verhalten und ihre Reaktion auf mein Nachfragen - also dass sie immer behauptet, es sei alles in Ordnung - ein Zeichen dafür ist, dass sie nicht die Wahrheit sagt, etwas vor mir verheimlicht und mich im schlimmsten Fall vielleicht gar nicht liebt, obwohl sie es doch immer sagt.
Dieses Problem macht mich echt fertig. Wie gesagt, alles andere ist eigentlich perfekt und ich habe in ihr einen Menschen gefunden, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es ihn gibt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemanden finden würde, der (auch objektiv, ohne die rosarote Brille der Verliebtheit) so toll zu mir passen würde, aber diese eine Sache macht mich auf Dauer wirklich unglücklich. Und ich bitte euch, kommt mir BITTE nicht mit Ratschlägen wie "Ihr passt eben doch nicht, trenn dich von ihr". Es kommt für mich nicht infrage, mich von ihr zu trennen. Ich liebe sie und ich werde auf keinen Fall beim ersten und einzigen Problem gleich die Flinte ins Korn werfen und einfach aufgeben. Auch wenn es vielleicht nicht leicht oder vielleicht sogar schmerzhaft sein wird, das Problem zu lösen, ich will auf jeden Fall für diese Frau kämpfen, wenn es nötig ist.
Ich will dieses Problem lösen, aber dafür muss ich erst mal wissen, ob es überhaupt eines gibt, und wenn ja, was es ist. Wenn die Leute hier im Thread sich einig sind, dass meine Freundin sich eigentlich total okay verhält, ich ihr vertrauen sollte und meine Einstellung das einzige Problem ist, dann werde ich an mir arbeiten. Wenn dem aber nicht so ist und auch andere Leute außer mir denken, dass sie irgendetwas versteckt, dann werde ich sie noch einmal darauf ansprechen und ihr diesmal deutlich machen, dass es mir wirklich, wirklich ernst ist und sie mich verletzt, wenn sie mir nicht die Wahrheit sagt. Dann können wir zusammen eine Lösung suchen - und die muss nicht darin bestehen, dass sie sich plötzlich komplett für mich verändert, sondern eher darin, dass sie endlich den Mund aufmacht und ihr Problem sagt, wenn sie denn eines hat.
So, was meint ihr, was soll ich tun?
1. Meint ihr, ich spinne und sehe Probleme, wo überhaupt keine sind? Wenn ja, was würdet ihr mir raten, was ich tun soll, um mal ein bisschen runterzukommen, ihr in dieser Hinsicht einfach vertrauen zu lernen und entspannter zu sein? Noch mal, damit niemand was falsch versteht: Das eigentliche Problem ist nicht, dass sie so wenig Initiative zeigt, sondern eher, dass ich den Grund hinter diesem Verhalten nicht kenne und etwas Negatives befürchte und das Gefühl habe, sie würde mir etwas verheimlichen.
2. Noch mal mit ihr reden. Wenn ich mit ihr rede, was soll ich sagen? Soll ich so weit gehen und ihr wirklich sagen, dass ich Angst habe, dass sie es vielleicht nicht ernst mit mir meint (weil ich mit jemand anderem geredet habe und diejenige dann diese Bedenken geäußert hat und ich mir nun Sorgen mache, dass es wirklich so sein könnte), damit sie dann auch unmissverständlich versteht, wie ernst es mir ist, und dass sie jetzt endlich die Wahrheit aussprechen muss? Oder soll ich ihr einfach nur sagen, dass ich einfach immer wieder merke, dass etwas nicht stimmt und mich ihr Verhalten (nicht nur Passivität, sondern eben eher dass sie mir keinen Grund nennt und immer nur sagt, es sei alles in Ordnung) verletzt und ich endlich die Wahrheit wissen will. Und was, wenn sie dann wieder sagt, dass es gar kein Problem gäbe? Ich will sie auch nicht verlieren, nur weil ICH ein Problem habe und es nicht hinkriege, ihr in diesem Punkt einfach zu glauben. Wenn ich wüsste, dass ich das Problem bin, würde ich sofort an mir arbeiten.
Danke fürs Lesen.
Ich hoffe, ich bekomme noch ein paar Antworten, bevor ich heute Abend um 19:00 Uhr bei ihr bin.
Ich würde mich jedenfalls sehr freuen.
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