Generationenproblem im Job-wie damit umgehen?

Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #1
Hallo!
Wie so viele stehe auch ich in Lohn und Brot. Habe seit geraumer Zeit am Arbeitsplatz folgende Situation. Wir sind 8 Arbeitskräfte. Hierbei bin ich mit Abstand der jüngste unter Ihnen. Soll heissen, die übrigen Kollegen sind kurz vor 60. Die Stimmung ist sehr harmonisch. Natürlich weiss ich die Erfahrung der Kollegen sehr zu schätzen,aber dennoch ist die Situation sehr seltsam für mich. Denn sie reden jeden Tag davon was sie in der nahenden Zeit als Rentner alles vorhaben, zähen die Monate bis zum Renteneintritt ( Einer von Ihnen fällt in die innerbetriebliche Regelung etwas eher in die Rente zu kommen, weil er genug Dienstjahre auf dem Buckel hat). Andere baden sich darin, Altersteilzeit beantragt zu haben etc.). Ich fühle mich hierbei etwas befremdlich und unwohl. Im Gegensatz zu den Kollegen habe ich noch 30 Jahre im Beruf zu stehen und habe diesbezüglich noch einiges vor mir.
Hinzu kommt noch, dass unser Kundenstamm den wir betreuen sich im Alter 55 Plus bewegt. Also ich komme mir manchmal vor am Arbeitsplatz, wie zu längst verganenen Zivildienstzeiten.(Als Zivi kümmerte ich um Senioren die ein wenig sinnvolle Beschäftigung wollten). Unter den Kollegen sind Individuen dabei, die es irgendwie "auslaufen" lassen. In Situationen in welche Eile geboten ist, muss meist ich die ganze Situation regeln, da ich einfach noch schneller reagieren kann. und so weiter

Eine Versetzung an eine andere Dienststelle habe ich schon in Erwägung gezogen. Weil mir einfach ein Jugendliches,motiviertes Arbeitumfeld fehlt. Ist Aber sehr schwierig, da in meiner Branche Deutschlandweit ein horenter Personalmangel herrscht. Das wirkt sich auch auf meinen Brötchengeber aus. Also es gibt keinen Nachrücker für mich der meine Stelle einnehmen kann, würde ich mich versetzen lassen. Manchmal muss ich mit mir kämpfen mich nicht von der Situation runter ziehen zu lassen. Befindet sich jemand in einer ähnlichen Situation, oder hat mir jemand einen Tip wie ich mich verhalten kann?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Also es gibt keinen Nachrücker für mich der meine Stelle einnehmen kann, würde ich mich versetzen lassen.
Na und? Das liegt doch nicht in Deiner Verantwortung, sondern in der Deines Chefs. (oder sprechen wir hier von öffentlichen Dienst und Dein Vorgesetzter muss einer Versetzung zustimmen?)
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Gerade wenn in deiner Branche großer Personalmangel herrscht, dürfte es doch kein Problem sein, zu wechseln:
Entweder zu einem ganz anderen Arbeitgeber, oder bei deinem Arbeitgeber, indem du notfalls sagst: Wenn ich nicht woanders hin komme, bin ich weg.
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #4
wir reden vom öffentlichen Dienst (städt.Eigenbetrieb) da mahlen die Zahnräder in einer gewissen Eigendynamik in manchnerlei Vorgängen
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Muss nochmal nachfragen: bist Du denn eher spezialisiert in Deinen Kompetenzen oder könntest Du theoretisch auf jede ausgeschriebene Stelle Deiner Einstufung wechseln?
Hier bei mir in der Stadt ist es nämlich eher andersherum: mehr Wechselwillige als ausgeschriebene Stellen (was aber v.A. für Mitarbeiter gilt, die sowohl in FB 12 als auch FB 34 tätig sein können)
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Ist ja jetzt nicht so ungewöhnlich, dass man mit Leuten zusammen arbeitet, mit denen man auf der persönlichen Ebene nicht so die Überschneidungen hat. Klar geht es besser, aber wirklich tragisch finde ich es auch nicht. Sieh es positiv: Die sind bald alle weg und dann bist du der Älteste :tentakel:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #7
Sieh es positiv: Die sind bald alle weg und dann bist du der Älteste
Oooh, Du kennst den öffentlichen Dienst nicht. Wenn intern bekannt ist, dass es da einen Fachbereich (bzw. Eigenbetrieb) gibt, wo ältere Mitarbeiter gut arbeiten können, dann werden schnell mal "Problemopas" dorthin abgeschoben, wenn da auf einmal Stellen zu besetzen sind (nie vergessen: Personalplanung im öffentlichen Dienst ist lupenreine Planwirtschaft, wie sie die DDR nie hinbekommen hat :zwinker:). Und dann hat Fender83 Fender83 auf einmal nicht nur ältere Kollegen, sondern ältere Kollegen, die auch noch dorthin abgeschoben wurden.
Kann, muss natürlich nicht...
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #8
Die arbeiten zum Teil schon 35 Jahre dort. Das sind keine Problemopas. und zur anderen Frage ob ich in meinen Kompetenzen Spezialisert bin. Sowohl als auch. Planwirtschaft habe ich nie kennengelernt. Bin im Westen der Republik geboren und aufgewachsen. Von dem her kann ich nicht mitreden, wie in einer Planwirtschaft verfahren wird.oder wurde. FB 12 und FB 34 was ist das? sind das Besoldungsgruppen für Beamten im Öffentl.Dienst?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
Die arbeiten zum Teil schon 35 Jahre dort. Das sind keine Problemopas. und zur anderen Frage ob ich in meinen Kompetenzen Spezialisert bin. Sowohl als auch. Planwirtschaft habe ich nie kennengelernt. Bin im Westen der Republik geboren und aufgewachsen. Von dem her kann ich nicht mitreden, wie in einer Planwirtschaft verfahren wird.oder wurde. FB 12 und FB 34 was ist das? sind das Besoldungsgruppen für Beamten im Öffentl.Dienst?
Du hast kein Wort von dem verstanden, was ich gesagt habe. :zwinker:
Mein letzter Beitrag war eine Antwort auf Schweinebacke Schweinebacke . Er meinte, das Problem hat sich bald eh erledigt, wenn die Kollegen in Rente gehen. Darauf meinte ich, dass sich das Problem sogar verschärfen könnte, weil die frei gewordenen Stellen mit "Problemopas" aus anderen Abteilungen besetzt werden könnten. Weil Personalpolitik im ÖD wenig mit Logik, Fähigkeiten und echtem Bedarf zu tun hat, sondern ähnlich wie Planwirtschaft funktioniert.
FB12 und FB34 sind einfach Synonyme für "irgendwelche Fachbereiche".


und zur anderen Frage ob ich in meinen Kompetenzen Spezialisert bin. Sowohl als auch.
Ok, mit der Antwort kann ich nun wiederum absolut nichts anfangen. Also nochmal konkret die Frage: wieso kannst Du nicht einfach wechseln?
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #10
Ah sorry, jetzt habe ichs verstanden. Weil jetzt nach der Sommersaison die eine oder andere Saisonkraft die die selbe Qualifikationen wie ich inne haben übernommen wurden. Also Fachkräfte. Sind zwar immer noch zu wenig,aber immerhin mal eine Notlösung. Hat mit Logik nichts zu tun und sehe auch keine dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #11
Sind zwar immer noch zu wenig,
Also sind noch Stellen frei? Wieso kannst Du Dich dann nicht darauf bewerben?

Mach's uns doch nicht so schwer :zwinker:, erkläre doch mal bitte das ganze Problem, warum Du meinst, Du müsstest da bleiben, wo Du jetzt bist.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Befindet sich jemand in einer ähnlichen Situation

Hier.

Ich arbeite in einem Umfeld, in dem
  • die meisten "Kunden" alt bis steinalt sind oder ein gegebener Kunde steinalte Mitredner hat
  • die Kunden ultralangfristige Verhältnisse mit unserem Institut eingehen (mehrere Generationen)
  • die Arbeitsweise und die "Denke" ultraerzkonservativ und -hierarchisch ist, Innovation jeglicher Art ist ein absolutes Schimpfwort, sich einzubringen unerwünscht (habe ich empfindlich am eigenen Leib erfahren)
  • die Kollegenschaft zu nem großen Teil auch in Richtung Rente geht oder das Rentenalter bereits überschritten hat und glaubt unersetzlich zu sein und die Geschäftsleitung sich nicht traut sie zu entfernen weil sie dann unter den von ihnen betreuten Kunden "Stimmung machen könnten".
oder hat mir jemand einen Tip wie ich mich verhalten kann?

Drei Möglichkeiten:

  1. Resignieren und Gehirn auf Arbeit ausschalten, Geld einstecken, heimgehen, Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps
  2. Aussitzen, auf biologische Lösung hoffen, die Kollegen werden mehr oder minder bald den Weg allen Fleisches gehen, dann bist du dienstältester und kannst die anzustellenden Rekruten niederzwängen
  3. Weiterziehen. Institutionen ändern sich nicht durch Initiative einzelner Subalterner, gegen die kann man nicht anrennen.
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Naja, ich sehe da zwei Möglichkeiten:

1. Weitermachen. Hat den Vorteil, dass Du bald dann wohl der Älteste bist und jüngere Kollegen nachrücken. Solange kannst du ja von der Erfahrung der Älteren profitieren. Kenn den Job jetzt nicht.

2. Job wechseln. Falls es halt gar nicht geht.

Grundsätzlich sehe ich das jetzt aber irgendwie nicht als Problem. Ohne es klein reden zu wollen: Du hast ein harmonisches Umfeld und es scheint in anderen Bereichen zu passen. Das Risiko wäre mir da persönlich zu groß in einen jüngeren Betrieb zu wechseln. Kann ja auch sein, dass es dort unharmonisch ist, weil du jüngere und bissigere Kollegen hast mit Ellenbogenkultur.

Alles Gute!
 
K
Benutzer142252  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich bin nicht genau in deiner Lage, aber ich hab schon in meiner Probezeit als Beamtin um Versetzung an einen anderen Standort gebeten, weil eine meiner Kolleginnen echt speziell war und ich wieder in meine Heimatregion wollte. Plus ich das Gefühl hatte, das ich keine Unterstützung von meinem Chef habe.

Von daher, guck was da geht, und wechsel falls möglich wenn du wirklich unglücklich bist. Alleine der Ortswechsel hat mich glücklich gemacht. Und da jeder ersetzbar ist, erst Recht im öD, würde ich da nicht zu lange bleiben. Es gibt auch Bore out....
 
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