Gewollt kinderlos - Wie reagiert euer Umfeld darauf?

Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #1
Die Frage richtet sich an alle, die sich gegen eigene Kinder entschieden haben.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Reaktionen eures Umfelds auf eure Entscheidung?

Ich z. B. wollte nie Kinder, will keine Kinder und werde auch keine Kinder mehr wollen. Aber ich merke, wie das manche Leute wirklich ärgert, dass ich mich aus reiner Selbstfürsorge gegen Kinder entschieden habe und entscheide. Ich begründe das nämlich einfach damit, dass mir die Zeit und Energie, die die Erziehung eigener Kinder erfordert, viel zu viel ist. Ich bin dieses Ausmaß an Selbstaufgabe einfach nicht bereit zu erfüllen.

Damit gehe ich nicht hausieren, aber wer mich nach Kindern fragt, der bekommt von mir auch diese ehrliche Antwort - unabhängig davon, ob ich dadurch nun sympathischer oder unsympathischer scheine.

Ich bin kein Kinderfeind, aber ich kann sie einfach nicht 24/7 um mich haben.
 
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M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ich mag Kinder nicht sonderlich und wollte nie welche. Insofern hat es niemanden überrascht, dass ich auch wirklich keine bekommen habe. Manchmal kamen Sprüche im Sinne von: „Warte mal ab!“, aber die werden merklich seltener. 😝

Ich glaube, den meisten Leuten ist einfach egal, ob ich Kinder möchte oder nicht. Hat für die ja keine Auswirkungen.

Bei mir liegt es gar nicht am Egoismus oder gar der Angst vor der Belastung. Im Gegenteil: Ich hätte überhaupt keine Bedenken, dass ich das wunderbar geregelt bekäme. Wenn ich so sehe, wie belastbar ich bin und was ich alles schaffe, wäre das wirklich meine kleinste Sorge.

Ich finde Kinder nur einfach überhaupt nicht niedlich oder toll, sondern zum Großteil nervig. Nichts, womit ich mich umgeben möchte.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Aber ich merke, wie das manche Leute wirklich ärgert, dass ich mich aus reiner Selbstfürsorge gegen Kinder entschieden habe und entscheide. Ich begründe das nämlich einfach damit, dass mir die Zeit und Energie, die die Erziehung eigener Kinder erfordert, viel zu viel ist. Ich bin dieses Ausmaß an Selbstaufgabe einfach nicht bereit zu geben.

Off-Topic:
Ich finde diese Einstellung übrigens sehr reif und erwachsen und toll, wenn man sich selbst so einschätzen kann, bevor man Kinder zeugt. Ich kenne leider Menschen, die einfach Eltern geworden sind "weil man es so macht", aber es nie hätten werden sollen - das ist kacke.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ich hab für mich nie den passenden Mann gefunden und bin auch super froh darüber, nicht für immer mit einem Mann verbunden sein zu müssen 😅. Und meine Freiheit genieße ich auch extrem. Ich wäre auch beruflich vermutlich nicht so weit gekommen. Tatsächlich bekomme ich auch mehr mit wie schlimm es für viele Eltern ist als das es schön ist 😅. Da bin ich noch mehr froh.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #5
Ich finde diese Einstellung übrigens sehr reif und erwachsen und toll, wenn man sich selbst so einschätzen kann, bevor man Kinder zeugt. Ich kenne leider Menschen, die einfach Eltern geworden sind "weil man es so macht", aber es nie hätten werden sollen - das ist kacke.
Off-Topic:
So sehe ich es auch. Irgendwer wollte mir da tatsächlich mal Unreife unterstellen. Aber ich sehe ja auch an sehr vielen Eltern in meinem Umfeld, wie viel Zeit und Kraft man in Kinder "investieren" muss - und wie gestresst diese Eltern auch häufig sind. Und von außen betrachtet sind Eltern für viele Jahre dann auch "nur noch Eltern". Ich z. B. verstehe nie, wie überrascht Paare quasi fast immer sind, wie viel Stress ein Kind auch bedeutet, nachdem sie gerade ihr erstes Kind bekommen haben. Mir war halt schon sehr früh klar: Wenn du ein Kind oder mehrere Kinder hast, dann gibst du diesem Kind oder diesen Kindern für viele Jahre quasi alles, was du in dir hast. Von dieser Aufgabe gibt es keine Pause, bis Kinder wirklich selbstständig werden. Aber es gibt ja auch noch die Pubertät. Da war mir dann klar: Ohne mich. Und: Ich wäre einfach niemals ein guter Vater, weil ich ohnehin nicht gut damit klarkomme, ständig jemanden um mich zu haben, was ja schon Beziehungen erschweren kann. Selbst Erwachsene verstehen nicht immer, dass Nähe, Verlässlichkeit, Liebe nicht gleichbedeutend ist mit permanentem Beisammensein. Viele brauchen das wohl. Ich nicht. Wenn es jemandem schlecht geht z. B. werde ich immer da sein. Ich binde mich enotional sehr stark. Aber das kann ich nur, wenn ich hin und wieder auch einmal wegkomme von der Belanglosigkeit des stumpfesten Alltags.
 
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Arcadi
Benutzer212294  Klickt sich gerne rein
  • #6
Also ich habe gerade als ich Anfang 20 war vereinzelt durchaus feindselige, verbal-aggressive Reaktionen erhalten, wenn ich auf Nachfrage ehrlich gesagt habe, dass ich keine Kinder möchte bzw. einfach keinen Kinderwunsch habe.
Mal ganz abgesehen von den dummen Sprüchen a la „warte mal ab“.
Hätte ich gesagt, dass ich Kinder möchte, wäre kein Kommentar in die Richtung gekommen, dass ich das ja in meinem jungen Alter noch gar nicht abschließend beurteilen könnte.

Das Gleiche, als ich ebenfalls als Teenager festgestellt habe, dass ich einfach keinen Wunsch nach einen Partner oder Partnerin habe. Das ist so geblieben, was mich nicht überrascht hat, entgegen der Unkenrufe. Ich habe ab und zu in mich hineingehorcht, wie es nun mit Kinderwunsch oder Partnerschaft ist. Wenn ich einen Wunsch danach entwickelt hätte, wäre das völlig ok für mich gewesen, aber da war nichts und das ist bis heute so. Immerhin bin ich jetzt in einem Alter, in dem ich damit ernst(er) genommen werde.

Ich verstehe nicht, warum sich manche Mitmenschen offensichtlich irgendwie persönlich angegriffen fühlen, wenn man (wohlgemerkt auf explizite Nachfrage) äußert, dass man keinen Kinder- bzw. Partnerwunsch hat.

Natürlich gab und gibt es auch die Menschen, die bei mir normal/entspannt auf meine Antwort reagiert haben.

Ich denke schon, dass es gesellschaftlich nach wie vor akzeptierter ist, wenn man gerade als Frau Kinder haben möchte, als wenn man keinen Kinderwunsch hat.
 
R
Benutzer186233  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Nicht bewusst dafür oder dagegen entschieden, es hat sich einfach nie ergeben. Ich war nie an einem Punkt, wo ich das hätte bewusst "entscheiden" können. Reaktionen des Umfelds: In keinster Weise jemals negative und auch keine positiven. Es ist schlicht kein Thema. Und das ist genau richtig so.
 
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caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Ich hab schon als Teenager gesagt, wenn ich Kinder bekommen soll, dann müssen sie früh in mein Leben passen - ich werde entweder junge Mama oder gar keine.

Früh hat es nicht gepasst und ich hatte null Verlangen danach.
Und das Verlagen kam auch nie.
Bei mir ist es purer Egoismus, auf den ich ehrlich stolz bin :grin: wenn man Leuten, die sich über Egoismus empören ins Gesicht grinst und sagt, "Egoistisch? Ja klar, cool oder?" dann werden sie sehr schnell sehr still. Wenn man sie dann noch wegen ihres merkwürdigen moralischen Kompasses bemitleidet, kommt eigentlich nichts mehr :grin:

Ich will mein Leben nach meinen Wünschen gestalten und mich nicht nach anderen Menschen ausrichten. Auch nicht nach kleinen Menschen. Ich will über meinen Körper und meine Zeit verfügen und meine Energie in Dinge stecken, die mir Spaß machen.

Ich hab kein Problem mit Kindern, ich bin ganz gern Tante, aber ich will keine, die an meinen Beinen hängen und Mama greinen.
Ich will einfach diese 24/7 Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung an mich nicht, ich will nicht vereinnahmt werden und ein Leben lang mit einem anderen Lebewesen untrennbar verbunden sein.

Ich hab ehrlich gesagt noch nie erlebt, dass Menschen, die mir ein bisschen näher standen als flüchtige Bekanntschaften im Zug in Frage gestellt hätten, wie ich entschieden habe.
Manchmal gabs so neckende Kommentare zum richtigen Mann und der biologischen Uhr, aber nie so richtig ernst gemeint, weil ich eigentlich auf alles eine Antwort hatte und darin auch unumstösslich sicher war. Und auch sehr deutlich darin wie egal mir die Meinung der Welt dazu ist.

Ich fühl mich wirklich rundum zufrieden und gelungen mit dieser Entscheidung, und hab sie noch nie ernstlich vor irgendwem verteidigen müssen. Und es macht mein Leben SO entspannt, da ich auch kein großer Freund des monogamen Paarbeziehungs-Konzepts bin und keinerlei Kompromisse eingehen muss, wie alle meine Freundinnen, die Kinder wollten und jetzt Kindsväter und Lebenssituationen an der Backe haben, die sie lieber nicht hätten.
 
efeu
Benutzer122533  (36) Sehr bekannt hier
  • #9
dass mir die Zeit und Energie, die die Erziehung eigener Kinder erfordert, viel zu viel ist
Das kann ich so unterschreiben.
Der Mann hat das mal relativ naiv anders gesehen, kennt mittlerweile aber genug Geschichten von Menschen mit Kindern und will diese Opfer auch nicht bringen.
Reaktionen gibt es wenig, am meisten kriegt er wohl zu hören, wie die Kollegen neidisch auf Lebensweise und Freiheit sind, die wir pflegen. Hätte ich tatsächlich anders erwartet, also viel mehr Unverständnis, weil es ja doch (zumindest hier) das deutlich unüblichere Lebensmodell ist. Vielleicht halten die entsprechenden Leute aber einfach nur den Rand. :grin:
Mir ist tatsächlich noch keiner blöd gekommen - das tun die Leute mir gegenüber aber zu keinem Thema, daher bin ich absolut kein Maßstab.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #10
In den meisten Fällen Akzeptanz, manchmal gemischt mit leisem Bedauern (Mum) - aber in den letzten Jahren zusehends Verständnis. In diese Welt möchte ich einfach keine Kinder setzen, das könnte ich vor mir selbst nicht verantworten. Zusätzlich habe ich schlicht keinen Kinderwunsch, und ich finde nicht, dass Menschen Kinder bekommen sollten, die sie sich nicht wirklich, wirklich wünschen und bereit sind, dafür selbst zurückzustecken.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #11
Ich möchte auch, aus einer Reihe von Gründen, keine eigenen Kinder.

Ich sehe das bei anderen, und empfinde Kinder Kriegen mittlerweile als wirklich krass. Wie weitreichend diese Entscheidung ist, versus wie schnell es geht welche zu haben, und wie leicht die Entscheidung getroffen ist (wie leicht ich sie selbst früher hätte treffen können!), stehen für mich in einem eklatanten Missverhältnis. Finde es auch inzwischen etwas verstörend, wie sehr die Gesellschaft Menschen darauf drängt Kinder zu haben (auch wenn es andererseits naheliegend ist).

Wenn jemand Kinder haben will, bewusst und gerne, dann freut es mich für die Menschen. Das sind für mich auch die Menschen, die Kinder haben sollten. Und sie sollten mehr Unterstützung bekommen.

Zum Glück erlebe ich das allerdings nur ziemlich selten, dass da jemand komisch drauf reagiert. Ein schlechtes Gewissen habe ich dafür auch null.
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #12
An mich wird das mit den Kindern schon immer wieder herangetragen, aber eher von Bekanntschaften und Kollegen und Kolleginnen bei der Arbeit. Familie und Freunde kennen mich und wissen schon, dass ich keine eigenen Kinder möchte.

Für mich gibt’s genug Menschen auf der Welt und wer keinen definitiven Kinderwunsch hat muss ja keine weiteren auf die Welt setzen. Dann kommt dazu, dass ich Kinder zwar schon mag, ich aber keine Lust habe, 24/7 für eins sorgen zu müssen, zumindest für so kleine unselbständige.
 
I
Benutzer65724  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
KInder sind achon toll und ich will es nicht missen. Aber es ist in der Tat eine 24/7 Aufgabe, für die man def. Freiheiten aufgeben muss. Und auch sein Geld in Kinder und Familie investiert und nicht in Fernreisen oder andere vermeintliche Selbstverwirklichung. Das muss man in der Tat wollen. Ich habe mich nach drei Kindern auch bewusst für die Vasektomie entschieden, da meine Aufgabe in dem Bereich auch erfüllt ist ;-). Ich kann also auch die Seite, die keine Kinder möchte, gut verstehen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #14
Das lustige bei mir ist, dass mir Leute immer wieder gesagt haben, wie wenig sie sich mich als Mutter vorstellen können, soviele, dass ich mir das selbst auch lange Zeit nicht vorstellen konnte. Ich verstehe es auch, denn ich bin kein besonders mütterlicher Mensch und mag auch Kinder nicht sonderlich gerne. Mein eigenes Kind zum Glück aber schon (ich hatte die ganze Schwangerschaft lang Angst davor, es nicht zu lieben).
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Ich wusste schon mindestens als Teenager, dass ich mal keine Kinder kriegen will. Ich hatte und habe einfach keinen Draht zu Kindern und finde sie ziemlich anstrengend und nervig.
Als ich jünger war, bekam ich dann auch ab und zu, vor allem aus der lieben Verwandschaft, den beliebten Satz: "ach, warte nur, bis der Richtige kommt!"
Der Richtige kam dann eher gegen später, der Kinderwunsch dagegen gar nicht. Aber doofe Sprüche gab es nie, auch nicht aus dem sonstigen oder privaten Umfeld. Das wurde auch immer so akzeptiert, wobei ich auf Fragen meist auch nur schlicht antworte, dass ich eben keine wollte.
Vor einiger Zeit hat mir ein Nachbar (Ü80) allerdings mal gesagt, er wolle mir ja nicht zu nahe treten und es ginge ihn ja auch nichts an, aber ich hätte ja nun auch keine Kinder und die deutschen Frauen würden überhaupt alle zu wenig Kinder bekommen und wir Deutschen würden aussterben. Und so gut kennt der mich nicht, dass er nicht weiß, ob ich nicht mal verzweifelt versucht habe, schwanger zu werden. Daher habe ich ihm dann freundlich erläutert, dass er mit solchen Bemerkungen doch bitte eher vorsichtig sein sollte. Ich ärgere mich aber auch Monate später noch über dieses übergriffige, anmaßende Gerede, auch wenn es zum Teil nur das typische Gelaber von alten Leuten auf'm Dorf ist.
 
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Ich hab Kinderwunsch, aber einige Frauen im Umfeld die keinen haben, und unterstütze das voll.

Ich bin das Kind einer Mutter, die eigentlich keine Mutter hätte sein sollen (schwere Persönlichkeitsstörung) und mir gern erzählte, dass ich ein Unfall war (weil man mit über 30 nicht verhüten konnte, klar) und dass sie mich lieben würde OBWOHL ich so schwierig sei.

Ich war ein Kind mit ganz normalen Bedürfnissen nach Nähe, Aufmerksamkeit und Unterstützung, aber sie war einfach schon mit sich selbst hoffnungslos überfordert. Sowas sollte kein Kind erleben. Ich bin immer wieder skeptisch wenn ich Menschen im kritischen Altersbereich mal schnell nach 1-2 Jahren Beziehung Kinder bekommen sehe, weil man das eben so macht. Das Kind kann sich seine Eltern nicht aussuchen, man selbst aber schon.

Und gerade auch diese romantische Vorstellung von Familie und der Babyzeit verstehe ich nur so halb. Natürlich kann Familie sehr schön sein. Aber es ist einfach harte Arbeit und viel zurückstecken, wenn man Kindern ein gutes, liebevolles Aufwachsen bieten möchte. Es hilft keinem da blauäugig reinzugehen.

Noch dazu stecken gesellschaftlich bedingt immer noch Frauen am stärksten zurück, wenn Kinder kommen. Eine Kollegin ging in die Altersteilzeit und sagte mir „Die Kinder haben einfach so viel Energie gebraucht, ich bin müde“. Hätte wohl kaum ein Mann gesagt.
Eine Freundin hat drei Kinder. Ihren Partner fragt bei der Jobsuche keiner, ob er die Stelle mit 3 Kids gestemmt bekommt. Sie wird das bei einer 50-Prozent-Stelle gefragt. Und dabei sind zwei der Kinder über 5.

Ich habe selbst auch lange überlegt, ob ich Kinder stemmen kann. Gerade aus meiner Familienhistorie heraus, ich wollte das Elend nicht in die nächste Generation tragen. Noch dazu ist das der mit Abstand größte Einfluss auf den Klimawandel, den ich in einem Industrieland leisten kann: Weniger oder keine Kinder zu bekommen.

Ich verstehe und unterstütze jede Person, die sich dagegen entscheidet. Verantwortung für Kinder zu zeigen kann genauso auch heißen, sie nicht zu bekommen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
bekommen sie, weil sie einen starken Kinderwunsch haben,
Kann natürlich auch genauso gut sein, da hast du Recht.
Leider wird sich das Gegenüber in so einem Fall dennoch sehr kurz auf seine Eignung als Elternteil angeguckt. Bei manchen mag die Menschenkenntnis dazu reichen, aber bei dem Risiko, das man da für das spätere Kind eingeht…

Aber ich hab und hatte für mich auch die Entscheidung getroffen, lieber kein Kind als eines mit dem falschen Elternteil zu wollen.
Diese Entscheidung muss man nicht so treffen.

Angeblich sei es ja in jeder Frau verankert, Kinder zu wollen.
Ich hab schon den Eindruck, dass das die vorherrschende Auffassung ist. Wenn man allerdings bedenkt, dass kinderlose Singlefrauen die glücklichste Bevölkerungsgruppe sind, Kinder gerade für Frauen ein Armutsrisiko bedeuten und Frauen in heterosexuellen Beziehungen kürzer leben (und die Männer wiederum 5 Jahre länger); dann ist das vielleicht auch Ausdrucks des Patriarchats. Wenn eine Frau keine Kinder bekommt, stellt sie ihre Karriere nicht ggü. gleichaltrigen Männern zurück, macht sie viel weniger unbezahlte Fürsorgearbeit wie Haushalts- und Familienmanagement etc.

Das finden glaube ich einige bedrohlich. Ich bin auch als Single mit Anfang 30 durchaus angefeindet worden, wenn ein Mann gemerkt hat, dass ich keinen Mann zum Glück brauche. Damit falle ich ja als emotionale Versorgerin und Lebensmanagerin für einen Mann weg.

Bei meinen gewollt kinderlosen Freundinnen kam schon sowas wie „Ach, du wirst deine Meinung schon noch ändern“, als ob es nur eine Phase wäre. Anspielungen auf die biologische Uhr gabs auch.
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #77
dass ich es dass vielleicht irgendwann bereuen würde, keine Kinder bekommen zu haben
ich find das witzig, weil ich genau die angst hätte es zu bereuen, würde ich kinder bekommen. wie mein leben ohne ist weiß ich ja, ist für mich also viel besser einzuschätzen. ich wüsste einfach nicht, was ich da groß bereuen sollte. klar kann es sein, dass man im alter einsam dahockt (wobei das ja nicht zwangsläufig was mit kindern zu tun hat), aber gibt ja keine garantie, dass einen die kinder auf ewig lieben und kontakt zu einem haben werden.
ich könnte wohl hundert gründe aufzählen warum ich keine möchte, beginnend bei der gewissen selbstaufgabe, über die ständigen sorgen, bis zu der überbevölkerten erde, was aber der springende punkt ist - ich habe diesen intrinsischen wunsch einfach nicht.
ich glaube auch, die entscheidung für kinder ist nicht oder selten rational, denke auch, dass hormone da eine große rolle spielen. ich finde es halt schon auch auffällig, dass es (zumindest gefühlt) bedeutend weniger männer mit expliziten kinderwunsch gibt und es oft eher ein "na wenn sie halt will" ist.
es gibt allerdings immer mehr frauen ohne kinderwunsch, nicht nur meine wahrnehmung. ein kumpel von mir, der seit jahren datet, hat das auch bestätigt, dass er das nun in immer mehr profilen vorfindet. finde ich in anbetracht der krisen der letzten jahre, wie beschissen kinderbetreuung hier in deutschland ist, und der wachsenden möglichkeiten auch für frauen karriere zu machen auch wenig überraschend.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #92
Off-Topic:
Joa... ich gehöre wohl zu den Eltern, die ihr Kind "überhöhen".
NATÜRLICH ist mein Kind für mich das schlaueste, liebste, süßeste und wundervollste Kind der Welt. Ich will doch überhaupt nicht objektiv sein bei der Einschätzung meines Kindes. Ich finde es übrigens auch fürs Kind schön, von Mama nicht bewertet zu werden wie in der Schule, sondern vermittelt zu bekommen, dass man toll ist, wie man ist.
Die tägliche Affirmation hier lautet: "Ich bin stark, ich bin mutig, ich bin lieb, ich bin freundlich, ich bin witzig, ich bin schön, ich bin schlau, ich bin in Sicherheit und ich kann alles schaffen."
Ich bin der größte Fan meiner Kinder und das dürfen die auch wissen. :grin:
 
Cathy1234
Benutzer200296  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #103
Ich wusste schon mit 16 das ich keine Kinder will und das hat sich bis heute nicht geändert. Ich hab nichts gegen sie,aber auch nichts für sie. Ich kann einfach nur nichts mit ihnen anfangen. Ganz schlimm ist es für mich,dass ich mit meinem Mann,den ich wirklich sehr liebe in eine Großfamilie voller Kinder eingeheiratet habe und ich empfinde dort jeden Besuch als Zumutung für mein Seelenwohl. Sperrt mich mit 100 Katzen in ein Raum, ist mir egal,aber nicht mit einem Kind.
Da fällt mir ein,dass ja morgen der Kindergeburtstag von dem kleinen Neffen meines Mannes ansteht 😞🥺. Der Bruder meines Mannes kann es zum Beispiel nicht lassen ständig sowas in die Richtung meines Mannes und mir zu sagen wie:" na Tante und Onkel könne ja mal kurz aufpassen ". 🙄🙄🙄 Alter, ahhhhhhhhhh.... mich hat ja wohl keiner gefragt ob ich Tante werden will. Ich trete gerne zurück. Na ja,was soll ich zum Thema sagen....die Familie meines Mannes findet es wohl schade bis seltsam,dass ich keine Kinder will, meine eigene Familie ist verständnisvoller. Wobei mir das alles ziemlich egal ist,was andere drüber denken. Und von mir aus bin ich gerne die "Tante", die irgendwie nie da war,aber immer nen 10er hat rüberwachsen lassen😂.
 
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Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #108
In meinen 20ern hab ich von meinen Exkolleg:innen einiges hören müssen. Warte nur ab, der Kinderwunsch kommt noch, die Hormone :rolleyes:, warte mal nur bis du 30 bist, bis der richtige Mann kommt, was machst du denn im Alter, dann bist du ganz allein? Was machst du wenn der Mann Kinder will? Keine Kinder ist doch ganz schön egoistisch...

Ich hab es gar nicht erwarten können, 40 und älter zu werden, weil das doch so ne gefühlte Grenze für solche übergriffigen Fragen ist.

Ich bin zum ersten Mal mit 16 Tante geworden, und dann noch 6 weitere Male. Waren alles Wunschkinder, die ersten zwei hab ich immer mal wieder für ein paar Tage alleine betreut, als das dritte kam oder die Eltern im Urlaub waren. Ich hab also schon sehr früh einen sehr realistischen Einblick in das Elterndasein bekommen und bin wahnsinnig dankbar darum.

Alle "Argumente" für Kinder sind aus meiner Sicht Unsinn, übergriffig war das mir gegenüber sowieso. Zum Glück kann ich mich heute viel viel besser abgrenzen.
Heute wird mir auch ehrlicher mit Neid für meinen Lebensstil begegnet, erst vor ein paar Wochen wieder, wo früher statt dessen versucht wurde mich zu gaslighten, ich würde auch Kinder wollen, wie jede Frau.
Ich glaub, die gewollt Kinderlosen zeigen erst auf, dass dieses Lebensmodell überhaupt möglich ist. Alle, die schon Kinder haben weil "macht frau/ mann ja so", müssen sich allein durch die Existenz der gewollt Kinderlosen mit alternativen Lebensentwürfen auseinander setzen. Zu behaupten, der eigene Lebensstil sei normal, und jede Frau, die keine Kinder will, unnormal, ist vielleicht auch ein (toxischer) Schutzmechanismus vor der Erkenntnis, dass man ohne Kinder vielleicht doch viel glücklicher geworden wäre.

Der richtige Mann war dann der, der auch keine Kinder wollte - und das hab ich sehr früh geklärt. Sonst wäre es schlicht nicht der richtige gewesen. Bei so Grundsatzfragen muss man aus meiner Sicht einer Meinung sein, wenn man die Chance auf eine glückliche Beziehung haben will.

Ich finde es ziemlich sexistisch, einer Frau das Wissen um ihre eigenen Lebensziele absprechen zu wollen aufgrund von Hormonen. Erinnert mich einfach zu sehr an "Frauen sind halt hysterisch und nicht rational, deswegen dürfen sie auch nicht wählen..."
Ganz viele Frauen wissen schon sehr früh im Leben ob sie Kinder wollen oder nicht, und das bleibt dann auch für den Rest des Lebens konstant. Ich hab mir mal Zahlen zu Sterilisationen bei Frauen in frühen Jahren angeschaut, die untermauern das.
Ein Kind ist ja eine Lebensentscheidung, die idealerweise bewusst gewählt und sorgsam abgewogen ist. Ich würde hoffen, dass die nicht nur auf Grund von Hormonen getroffen wird sondern auch die Lebensumstände berücksichtigt werden.

Ich hab zu fast meiner ganzen Familie, insbesondere aber meinen Eltern den Kontakt faktisch vollständig abgebrochen, aus sehr guten Gründen. Ich habe einige Geschwister, und keines davon hat ein freundschaftliches Verhältnis zu meinem Vater. Selbst wenn er Probleme bekommen würde - ich würde ihn nicht unterstützen. Auch wiederum aus sehr guten Gründen.
Und ich wage einfach mal zu behaupten: Wenn der einzige Grund, Kinder zu kriegen, der ist, dass im Alter jemand da ist, wird das ziemlich sicher schief gehen. Ganz ehrlich, da spar ich mir das Geld für die Kinder doch lieber und bezahl im Alter jemanden dafür, mich zu besuchen oder mit mir ne Runde um den Block zu gehen.

Zudem hab ich die Erfahrung gemacht, dass, ob man im Alter alleine ist oder nicht, auch sehr viel damit zu tun hat, wie gut man Freundschaften pflegen kann. Ich hab jetzt schon zwei Freundinnen, die mit mir eine Alters-WG aufmachen wollen. :love:
Die Eltern meines Partners bestätigen meine These: sie ist super lebenslustig und sympathisch und hat viele Freundinnen, die auch für sie da sind. Er ist eher ein Grummeliger, der viel Freude an tiefschwarz zynischem Humor jenseits (zumindest meiner) Schmerzgrenze hat und gerne über die Probleme der Welt referiert, als nahezu einziges Thema. Er tut sich mit Freundschaften eher schwer...

Bleibt noch das Egoismusargument. Die Entscheidung für oder gegen Kinder ist eine zutiefst persönliche. Ich würde mich mal so weit aus dem Fenster lehnen zu behaupten, dass kein Elternteil ausschließlich altruistisch dem potentiellen Kind zuliebe Eltern geworden ist. Wie auch, das potentielle Kind kann man ja vorher nicht nach seiner Meinung fragen. Und selbst wenn, glaube ich nicht mal, dass es eine gute Motivation wäre um Eltern zu werden.

Ich bin heute Patentante für ein Kind, das mich sehr liebt, und ich es auch. Ein zweites Pärchen möchte mich auch als Patentante, da bin ich im Moment eher abgeneigt, weil mir das insgesamt zu viel Zeit und Energie fressen würde.

Keine eigenen Kinder zu haben war schlussendlich eine verantwortungsbewusste Entscheidung für mich und das potentielle Kind. Ich wäre über viele Jahre nicht fähig gewesen, eins großzuziehen ohne meine Traumata weiter zu geben und es würde mich auch heute noch mehr Energie kosten als ich zu geben bereit bin.

Kinder sind für mich vergleichbar mit einem (sehr intensiven) Hobby. Entweder man hat da Freude dran und stellt das auf Prio 1 oder eben nicht. Beide Lebensentwürfe sind voll ok.
 
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janewayne
Benutzer199726  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #126
Ich treffe jedenfalls auf sehr viel Unverständnis, wenn ich das so äußere. Weil viele nicht verstehen, dass ich meine Kinder lieben kann und trotzdem eine ander Entscheidung treffen würde.
Geht mir tatsächlich genauso. Ich liebe meine zwei Kids über alles und ich bereue nicht sie bekommen zu haben. Aber wenn ich gewusst hätte wie hart es mental und körperlich wird hätte ich mich anders entschieden. Ich kenne auch einige "kinderlose" Paare und egal wie oft diejenigen mit Kinder behaupten sie seien tief in sich drin wahrscheinlich unglücklich, das sehe ich nicht. Ich sehe Urlaube, mehr Geld, mehr freie Zeit. Aber das ist sicher auch mein verklärter Blick mit kleinen Kindern.😬 🙈

Ich finde das klassische Familienleben als Nonplusultra zu feiern und allen die sich dagegen entschieden zu unterstellen sie seien eben unwissend ist schlicht falsch. Ich finde man kann sich auch gegen Kinder entscheiden ohne jemals die Erfahrung gemacht zu haben welche zu haben. Denn wenn man sie mal hat kann man sie ja nunmal nicht zurück geben. Ich finde die Entscheidung daher absolut verantwortungsbewusst und richtig. Und ich finde auch das Menschen das schon in jungen Jahren entscheiden können.

Ich bin mittlerweile mit meinen Kids total happy und würde sie gegen nichts eintauschen wollen. Ich wäre aber auch ohne Kids total happy.

Sprich, die Kinder sind nicht meine persönliche Erfüllung. Ich liebe sie, ich sorge für sie, ich begleite sie, ich gebe alles was ich habe und noch mehr für sie. Aber sie sind nicht verantwortlich für mein Glück.
 
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Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #134
Bei mir ist es ja so (ich hatte mich bisher nicht geäußert, weil ich ja eben Kinder habe), dass ich nie Kinder haben wollte und das auch früh wusste - und im jugendlichen Leichtsinn auch immer sagte. Daher kenne ich alle Sprüche hier, alle mitleidig lächelnden Blicke in Kombination mit dem "jetzt wart's du erst mal ab, wenn du groß bist". Wenn Frauen hier auf PL schreiben, die ungewollt schwanger wurden, dass sie unsicher sind, dass sie eigentlich keine Kinder wollten, dass dies und jenes nicht zusammen passt, dann bestärke ich sie daher gerne, dass über Abtreibung nachdenken eine legitime Option ist, denn nichts an Bedenken löst sich einfach so in Luft auf, im Gegenteil, die Realität ist härter als die Vorstellung.
Edit: Da ist nix lieb 🙊
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #137
Dann kriegst du die einzige andere Bewertung, die Sinn macht, hast du jetzt davon. :tongue: Wäre tatsächlich auch konsequent, da ich sie ein paar vergleichbaren Beiträgen ebenso gegeben habe.
🙈 Das musste einfach raus, weil es sich auch so gar nicht lieb anfühlt. Ich weiß um die Härte meiner Worte und ich weiß auch, dass die von mir angesprochene (potentielle) Abtreibung natürlich kein Wohlgefühl auslöst. Auch bei mir natürlich nicht. Auch:
aber ich stelle mir das, gerade wenn man selbst Kinder hat, echt schwierig* vor zu sagen: ich würde es nicht wieder machen o.ä.
Es ist halt nichts sympathisches, nichts liebenswertes, nichts, was Mitgefühl in anderen auslöst, so wie umgekehrt, wenn jemand berichten würde, dass er seit neun Jahren verzweifelt, aber erfolglos, versucht Kinder zu bekommen. Natürlich sagt man damit auch zu seinen Kindern: es würde euch nicht geben, hätte ich richtig entschieden und das IST nicht lieb, das ist tatsächlich hart. Aber:
Kinder kommen nicht mit einem Probeabo, das du nach sechs Wochen wieder kündigen kannst. Kinder sind die wohl unwiderruflichste Form von Commitment, die sehr viele Menschen je eingehen werden. Die Entscheidung darüber sollte nicht mit "haben viele andere auch", "wird schon werden" oder gefühlt Glückskeksweisheiten unterstützt werden, ganz besonders wenn Menschen noch jung sind.
Stellt man irgendwann in seinem Leben fest, dass man doch hätte Kinder haben wollen und es jetzt zu spät ist, dann mag das bitter sein, stellt man aber fest, dass man doch besser keine Kinder bekommen hätte und hat sie bekommen, dann ist das nicht nur ebenso bitter, sondern, dann betrifft das nicht nur einen selbst.
Das Problem ist aber, da es unsympathisch ist Kinder zu haben und zu sagen: es war die falsche Entscheidung, aber sympathisch ist, zuzugeben, dass man bereut kinderlos geblieben zu sein, gibt es ein Unverhältnis in der Quantität der Äußerungen. Das lässt glauben, dass es viel wahrscheinlicher sein wird zu bereuen keine Kinder bekommen zu haben, als umgekehrt.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #165
Ich kann und will da überhaupt keine allgemeingültige Regel aufstellen, ich finde auch die Argumente von reed reed genauso überzeugend wie den Wunsch anderer nach dem Vermeiden solcher Fragen.

Ich für mich fand diese Frage mit unerfülltem Kinderwunsch inklusive mehrerer Fehlgeburten ganz, ganz schrecklich. Das hat jedesmal Wunden aufgerissen, mich in Schockstarre und Panik versetzt und mich ohne die Fähigkeit einer adäquaten Reaktion zurückgelassen. Auch ein „darüber will ich nicht reden“ finde ich nicht gut, weil das unvermeidlich preisgibt, dass da irgendwas ist, was ich nie wollte. Und damit bin ich kein Einzelfall, ich kenne das von ganz vielen Paaren mit Kinderwunsch und es ist oft Thema.

Heißt, wie gesagt nicht, dass ich da eine gute Lösung für alle hätte, ich denke nur, man sollte auf dem Schirm haben, was diese Frage bei Menschen auslösen und welche Geschichte dahinterstecken kann.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #179
Die Erde ächzt nicht unter uns Menschen, sondern unter dem, was wir tun. Und darauf hat jeder Einzelne Einfluss.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #180
Die Erde ächzt nicht unter uns Menschen, sondern unter dem, was wir tun. Und darauf hat jeder Einzelne Einfluss.
Entschuldige, aber nein.

Es gibt massiv viel zu viele Menschen als dass es möglich wäre, der Erde nicht zu schaden.

Das was "wir tun" kommt noch oben drauf.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #181
Es gibt massiv viel zu viele Menschen als dass es möglich wäre, der Erde nicht zu schaden.
Man kann übrigens gar nie der Erde nicht schaden. Man kann (und sollte) versuchen seinen Schaden zu minimieren, aber *kein Schaden* geht nicht (btw. alleine diese Diskussion hier hat ja Auswirkungen auf die Erde - Stromverbrauch, Ressourcenverbrauch für die Herstellung und den Erhalt unserer Geräte usw.), deshalb ist klar, dass eine sehr große Anzahl Menschen (die wir längst überschritten haben), die Erde übermäßig belastet. Heißt ja deshalb im Umkehrschluß nicht ansatzweise, dass es dann ja auch schon egal ist, was man tut, ganz sicher nicht, aber leider doch, dass der zu große Schaden nicht ausreichend eingrenzbar ist. Mit einer egoistischen Verhaltensweise hat keine Kinder zu bekommen also nicht ansatzweise zu tun.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #182
Die Erde ächzt nicht unter uns Menschen, sondern unter dem, was wir tun. Und darauf hat jeder Einzelne
Entschuldige, aber nein.

Es gibt massiv viel zu viele Menschen als dass es möglich wäre, der Erde nicht zu schaden.

Das was "wir tun" kommt noch oben drauf.
Ist deine Perspektive/Meinung, aber wie gesagt, die teile ich nicht ....
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #183
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #184

Also Fakten sehen anders aus.
Die gängigen Studien gehen von 2 Milliarden (dann wären wir schon viel zu viele) bis 16 Milliarden (dann hätte die Menschheit zahlenmäßig noch massig Luft) aus, mit einer relativen Häufigkeit bei etwa 10 Milliarden (dann wären wir NOCH drunter, haben aber nicht mehr viel Luft).

Das sind die berechneten Fakten. Wie man dazu steht, sind Meinungen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #185
Wenn man es auf die Punkte "Energie und Ressourcen verbrauchen" reduziert, dann stimmt das. Ich finde es allerdings sehr kurz gedacht, um nicht zu sagen falsch, Schaden für die Erde nur darin zu bemessen - da geht es ja allein um die Frage, wie wir die Erde weiterhin benutzen können, nicht, wie es ihr (und allen anderen Lebewesen) dabei ergeht. Letzteres finde ich bei der Frage, ob Menschen schädlich sind, wesentlich relevanter.

Natürlich könnte man sich jetzt ein Fantasiekonstrukt Mensch ausdenken, das der Erde nicht schadet, aber das ist dann eben genau das: Fantasie.
 
Camellia
Benutzer184772  Öfter im Forum
  • #186
Off-Topic:

Das sind die berechneten Fakten. Wie man dazu steht, sind Meinungen.
Ja, das ist halt die Theorie, also das Ergebnis der theoretischen Berechnungen.
Vor ca. 20 Jahren, habe ich auch schonmal einen Artikel gelesen, in dem anhand von Berechnungen die Aussage getätigt wurde, dass die Erde auch 12 Milliarden Menschen ernähren kann/könnte.
Nur fragt man sich doch, warum es denn nicht auch damals/jetzt schon, möglich ist, dafür zu sorgen, dass von den damals ca. 6/heute ca. 8 Milliarden Menschen niemand an Unterernährung stirbt/sterben muss.
Das liegt doch einfach daran, dass die Menschen sind, wie sie sind und immer waren und immer sein werden.
Es leben "reiche/wohlhabende" Menschen, zu denen ich auch den Großteil der deutschen/europäischen Bevölkerung zähle, im Überfluss (können sich z.B. leisten, massig Lebensmittel wegzuwerfen) und viele arme Menschen auf dieser Erde, in prekärer Versorgungslage.
Es wird immer zu viele Menschen geben, die sich auf Kosten von armen, wehrlosen Menschen bereichern wollen, oder das in Kauf nehmen. (Und auf Kosten der Natur/Umwelt und der Tierwelt.)
Das ist sicher schon seit Jahrtausenden der Fall und ich wüsste nicht, warum sich das plötzlich innerhalb von wenigen Jahrzehnten, oder Jahrhunderten ändern sollte.
Edit: Noch meine Schlussfolgerung:
Die ganzen Probleme, die die Menschen jetzt auf dieser Welt haben, werden mit noch mehr Menschen sicher nicht kleiner, sondern eher größer, weil die Menschen sind, wie sie sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #187
Ich bin momentan gewollt kinderlos. Ich halte es zwar nicht für völlig ausgeschlossen, dass sich das mal ändert, ein paar Jährchen Zeit habe ich ja noch, ich tendiere aber zu Nein, aus sehr unterschiedlichen Gründen. Mein Umfeld reagiert fast ausschließlich positiv darauf. Viele können es verstehen, und auch die, die es nicht verstehen, respektieren es. Seit ein paar Jahren werden die Fragen danach häufiger, und ich glaube, dass es jetzt in meinen 30ern nochmal stärker werden wird als in meinen 20ern, sowie wenn ich nicht mehr Single sein sollte. Mich stört das aber nicht, ich erkläre gerne jedem, den es interessiert meine Gründe gegen Kinder.

Einmal hat ein Freund mich als negativ bezeichnet weil ich diese Argumente aufgeführt habe. Na, wenn er meint. Ich habe eine alleinerziehende Schwester mit einem ADHS-Kind, dass ich von klein auf mitbetreut habe, ich habe vielleicht etwas mehr Einblick als er, der keinerlei Berührungspunkte mit Kindern hat. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, man kann gerne darüber diskutieren, aber rechtfertigen sollte man sich nicht müssen.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #188
Nach mir die Sinnflut? In so einer Gesellschaft würde ich nicht leben wollen.
Lies mal Die Welt ohne uns. Ist ein faszinierendes und gut recherchiertes Sachbuch. Wenn die Menschen tatsächlich von jetzt auf gleich verschwinden würden, würde sich die Natur innerhalb kürzester Zeit erholen. Viel schneller, als wenn wir Menschen noch da sind. Zeigt er anhand von realen verlassenen Städten und ähnlichem gut auf.
Sprich, wenn wir tatsächlich jetzt keine Kinder mehr kriegen würden und die Menschheit in 70 - 100 Jahren weg wäre, müsste das deutlich positiver für die Ökosysteme sein, als wenn wir weiter existieren. Selbst wenn wir in den 70 Jahren nix mehr für den Klimaschutz machen (was eh mehr ein Feigenblatt denn ausreichende Maßnahmen sind, aber das ist eine andere Diskussion).
Man kann übrigens gar nie der Erde nicht schaden.
Hab ich viele Jahre auch gedacht, und dann kürzlich das Buch Geflochtenes Süßgras als Hörbuch gehört.
Das ist von einer amerikanischen Ureinwohnerin geschrieben. Zuerst einmal hat es haufenweise unterbewusste Vorurteile, die ich gegen ihre Völker hatte, aufgelöst.
Aber vor allem hat sie traditionelles Wissen ihrer Völker geteilt und das mit neuen Studien unterfüttert - manche Pflanzen gehen eine Art Symbiosen mit Lebewesen ein. Erntet man sie nach bestimmten Regeln, gedeihen sie besser als ohne Ernte.

Die Erkenntnis war für mich augenöffnend. Ich hab mich ja auch immer so ein kleines bisschen wie ein Bazillus auf der Erde gefühlt, der nur nimmt und nix gibt, weil ich dachte es geht nicht anders.
Es geht ganz anders - und damit können auch wir Menschen guter und nützlicher Teil der Ökosysteme sein.
Dafür müssten wir ganz anders leben als wir es tun, aber möglich ist es.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #189
Das Experiment mit "Wenn alle Menschen weg wären" funktioniert aber auch nur, wenn alle Menschen auf einmal tot umfallen würden. In der Praxis bekäme man an dem Punkt ein Problem, wenn die jetzt jüngsten dann auf einmal die Alten sind und dann niemand mehr nachkommt, der sich um sie kümmern kann. Der berühmte letzte Mensch auf der Welt will halt dann doch irgendwie niemand sein, erst recht nicht mit Arthritis und Rheuma. Von daher ist das sowieso ein ziemlich philosophisches Gedankenexperiment.
 
E
Benutzer209281  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #190
damit können auch wir Menschen guter und nützlicher Teil der Ökosysteme sein.
Ja!
Die alpine kulturlandschaft, vor allem die almen würden durch den wegfall der beweidung zB sehr leiden und stark erodieren.
Jetzt kann man natürlich feststellen, dass ja eigentlich die tiere das gras kurz fressen (aber von menschen hinaufgetrieben werden) und dass die landschaft einfach anders aussehen würde, wenn der mensch gar nicht da gewesen wäre.
Aber für mich ist der mensch ja trotz allem teil der natur ... wenn er sich nur hoffentlich nicht selbst und mit ihm viele andere arten ausrottet.
 
Camellia
Benutzer184772  Öfter im Forum
  • #191
Die Frage richtet sich an alle, die sich gegen eigene Kinder entschieden haben.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Reaktionen eures Umfelds auf eure Entscheidung?
Bei mir ist es ganz einfach: Kein Kinderwunsch -> kein/e Kind/er.
Das habe ich, soweit ich mich erinnern kann, auch nie mit irgendwem "diskutiert". Denke, es hat einfach jedem eingeleuchtet, der mich gefragt hat, ob ich Kinder will, dass das ohne Kinderwunsch keine Option ist.
Ich käme auch nicht auf die Idee, einen Kinderwunsch einer anderen Person irgendwie in Frage zu stellen, oder "diskutieren" zu wollen. Gehe davon aus, erwachsene Menschen werden schon wissen, was sie wollen und/oder können, zumindest geht mich so eine Entscheidung anderer Menschen nichts an.
(Außer ich werde von einer Freundin explizit nach meiner Meinung zu einem/ihrem Kinderwunsch/nicht Kinderwunsch befragt, dann würde ich versuchen, ihr mit meinen Gedanken/Anregungen zu helfen, zu einer (für sie) guten/passenden Entscheidung zu kommen.)
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #192
Hab ich viele Jahre auch gedacht, und dann kürzlich das Buch Geflochtenes Süßgras als Hörbuch gehört.
Das ist von einer amerikanischen Ureinwohnerin geschrieben. Zuerst einmal hat es haufenweise unterbewusste Vorurteile, die ich gegen ihre Völker hatte, aufgelöst.
Aber vor allem hat sie traditionelles Wissen ihrer Völker geteilt und das mit neuen Studien unterfüttert - manche Pflanzen gehen eine Art Symbiosen mit Lebewesen ein. Erntet man sie nach bestimmten Regeln, gedeihen sie besser als ohne Ernte.
Natürlich kenne ich das Buch nicht, was jedoch nicht heißt, dass ich mich nie mit Ureinwohnern, wie z.B. den Yanomami, beschäftigt hätte. Meine Aussage war ja nicht, dass Menschen niemals und unter keinen Umständen auch einen positiven Einfluss auf das Ökosystem haben können, sondern, man kann nicht leben ohne zu schaden. Ein Ökosystem ist ja eine komplexe Sache und ein Nutzen für das gesamte Ökosystem bedeutet nicht, dass niemand davon Schaden nimmt. Die Wiederbesiedlung des Yellowstone Parks mit Bibern und in der Folge (durch ihre Landschaftsgestaltung) mit Wölfen, war für das Ökosystem ein durchschlagender Erfolg. Dass das aber umgekehrt alle Hirschartigen, Ziegenartigen, usw. der Region unterschreiben würden, halte ich für ausgesprochen undenkbar.
E espressokocher zeigt ja im Grunde eine Steilvorlage. Die Bewirtschaftung mit Tieren hat nunmal einen Verlierer dabei, egal wie viel weniger dann die Alpen erodieren.
Abgesehen davon ist das alles recht theoretisch. Natürlich könnten wir sehr viel mehr positives und weniger negatives erreichen, als es jetzt der Fall ist. Es ist aber schlicht nicht so und das ist ja die Ausgangslage. Übrigens geht es dabei längst nicht nur um die Klimakatastrophe. Ein wirklich sehr unterschätzes künftiges Problem ist der massive Rückgang der Artenvielfalt. Wir haben noch gar nicht so sehr auf dem Schirm wie stark uns das noch zum Stolpern bringen wird. Damit haben wir übrigens auch schon sehr früh angefangen. Mit den Moas z.B., das Aussterben durch Menschen gilt als gesicherte Erkenntnis, man ist sich nur nicht ganz einig, welche Menschen beteiligt waren. Mit den Mammuts verhält es sich etwas anders, das ist nicht geklärt, insbesondere das sehr rasche Aussterben in Sibirien ohne erklärende Naturkatastrophe deutet darauf hin, dass der Mensch zumindest beteiligt war. Spätestens mit Beginn der traditionellen Seefahrt sind wir für das Aussterben vieler Arten zuständig.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #193
Off-Topic:

Ich setz das mal ins OT, weil es sich doch recht weit davon entfernt, wie mein Umfeld auf meine gewollte Kinderlosigkeit reagiert.
Spätestens mit Beginn der traditionellen Seefahrt sind wir für das Aussterben vieler Arten zuständig.
Jup, da würde ich dir vorbehaltlos zustimmen. Auch das Aussterben der großen Arten in Nordamerika lässt sich vermutlich auf das Auftauchen des Menschen zurückführen.

Meine Aussage war ja nicht, dass Menschen niemals und unter keinen Umständen auch einen positiven Einfluss auf das Ökosystem haben können, sondern, man kann nicht leben ohne zu schaden.
Ich glaube ich würde das anders benennen. Ich hab darüber nachgedacht als ich angefangen habe mich vegan zu ernähren. Da kann man vom 100sten ins 1000ste kommen. Und gelangt irgendwann bei der Erkenntnis an, dass, wie du sagst, man nicht leben kann ohne dass andere wegen meiner Existenz nicht, nicht mehr, oder nur schlechter leben können.

Ist vielleicht auch eher ne philosophische Frage, aber ich als Mensch, jetzt wo ich schon mal lebe, fühle mich dennoch berechtigt zu bleiben. Und das Buch hat mir eben gezeigt, dass wir als Spezies nicht einen dauerhaft ausbeuterischen Einfluss haben müssen. Es ist möglich, dass wir im Einklang und im Gleichgewicht mit unseren Ökosystemen leben können. Mehr würde ich von uns als Spezies nicht erwarten, mehr erwarte ich von anderen Spezies auch nicht. Und das war halt für mich augenöffnend und befreiend zu sehen.

Ich hab ja eine Utopie vor Augen, wie ich mir eine Welt vorstellen würde. Es gibt so viele Dystopien da draußen und immer wieder begegnet mir die Denke, unsere Art zu leben sei alternativlos.
Schwarz auf weiß zu sehen, wie die absolut existenten Alternativen aussehen und das dann in die Welt zu teilen für andere Utopiefans macht mir große Freude.
Wird die Welt sich deswegen ändern? Nein. Macht es trotzdem einen Unterschied, weil wir ein Ziel brauchen, eben eine Utopie, um zu wissen, worauf wir hinstreben können, wenn wir was ändern wollen? Ja, auf jeden Fall.
Das war mein Punkt.
 
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