Grund fürs Kinder bekommen

Aridane
Benutzer216224  (34) Klickt sich gerne rein
  • #1
Ich hoffe, die Frage einer noch kinderlosen ist hier in Ordnung und am richtigen Platz.
Mein Partner ist offen für Familienplanung und wünscht sich ein Kind. Er würde auch darauf verzichten, wenn ich das nicht möchte. Früher wollte ich nie Kinder. Es hat einfach nicht gepasst. Mittlerweile steh ich dem aufgeschlossener gegenüber. Ich fragte ihn gestern, woher sein Wunsch kommt. Was der Grund ist. Doch da kamen nur Flausen „im Alter Hilfe“ (für sowas würde ich mein Kind nie missbrauchen, die haben ihr eigenes Leben, wenn sie erwachsen sind), „kann beim aufräumen helfen“. ….
Ein richtiger Grund kam nicht. Er meinte sowas gibt es nicht. Man will seine Gene weiter geben und er meinte, dass ich ja Angst habe, dass es bald nur noch idioten gibt, die nicht auf Natur/Tiere achten. Doch nur weil wir dem Kind gewisse Werte mitgeben, heißt es nicht, dass es ein guter Mensch wird wird. Es könnte trotzdem der größte Vollpfosten auf Erden werden. Dann meinte ich, er soll mir positive Dinge nennen, was man durch das Kind hat. Ich zählte die ganzen negativen auf
- „Gründung eines Taxiunternehmens“
- Haus muss zu jeder Zeit blitzblank sein, weil immer Freunde kommen könnten (auf dem Land so üblich)
- finanzielle mehrbelastung
- Aufgabe der eigenen Person
- kaum Zweisamkeit und somit auch kein „freier“/ausgelassener Sex mehr, generell keine Privatsphäre mehr
- eigene Hobbys werden eingestampft, da einfach die Zeit fehlt
- durchgehend Stress bei Krankheit vom Kind und in den Ferien, da man es irgendwie mit dem Beruf in Einklang bringen muss (arbeiten beide Vollzeit)
- nervige Elternabende, bei denen man Aufgaben übernehmen muss und sich mit unüberlegten anderen Eltern (bei denen es besser gewesen wäre, sie hätten verhütet) auseinandersetzen muss.
- die ersten Jahre oft Lärm (und je nachdem evtl. auch die weiteren Jahre), ich bin geräuschempfindlich

Von ihm kam als positiv nur
- wenn es einen anlacht, geben sie einem so viel zurück.

Ich bin Realistin und nicht gefühlsduselig und fragte, was das sein soll? Zeit? Hobbys? Finanzen? Privatsphäre? Was bekommt man durch ein Lächeln zurück. Nichts, außer einem Gefühl. Dieses Gefühl bekomme ich auch bei meinen Katzen.

Das klingt jetzt alles, als würde ich Kinder hassen. Tu ich nicht. Aber ich denk mir, wenn ich doch so einen aktiven Kinderwunsch habe (wie mein Partner in hat), dann muss ich dafür doch gute Gründe haben und auch wissen, was das Positive daran ist?
Liebe Eltern, wie seht ihr das? Gibt es keinen Grund? Bekommt man Kinder immer „blauäugig“ (wenn auch überlegt, dass alles passt und man sich gut drum kümmern kann) einfach weil ein wohl grundloser Wunsch da ist, der wohl einfach aus dem nichts kommt? Da ich Realistin und sehr logisch bin, finde ich das irgendwie komisch. Daher bitte ich um Erfahrungen/Meinungen. Woher kam bei euch der Wunsch? Aus welchem Grund ist der Wunsch entstanden?
 
janewayne
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #2
Mein Kinderwunsch kam direkt aus meinem Herzen und ein bisschen aus sozialem Druck. Alle Freunde wollte Kinder also wollte ich auch.

Ich kenne aberkeinemn, der diese Entscheidung rational trifft sondern nur welche, die sie emotional treffen.
Rational gesehen haben Kinder nur Nachteile.

Ich finde es auch gut wenn Menschen, die unsicher sind dann einfach keine bekommen anstatt es mal "zu probieren".

Ich bin auch ganz ehrlich, ich liebe meine Kinder mehr als alles auf der Welt. Ich hätte aber nie gedacht wie sehr mich das psychisch belastet (Geburtstrauma, Depressionen, ADS Kind, Vorpubertät, fast Trennung vom Mann, viele körperliche Probleme und Zipperlein, Brust OP usw). Vor allem die Mutterrolle ist echt herausfordernd und das muss man wollen.

Niemals würde ich meine Kinder zurück geben wollen.

Sie sind das Beste was ich je in meinem Leben "produziert" habe. Wenn ich aber vorher gewusst hätte wie sehr mich die Mutterrolle psychisch an den Rand bringt hätte ich mich vermutlich dagegen entschieden.

Aus diese Rollenbilder, die Mama und Papa dann zwanghaft einnehmen müssen sind schwierig. Ich empfinde es so, dass man als Familie weniger frei leben kann und mehr gesellschaftlich bewertet wird.

Hier noch die Pros:
-Kinder sind unheimlich schlau und erweitern den Horizont
-sie sind unbeschwert und stecken einen damit oft an
-Sie lachen so lustig, dass man meistens mitlachen muss
-Man lernt eine ganz neue, mächtige Dimension von Liebe kennen
-Man darf ihnen Werte vermitteln und sie beschützen und ein kleines bisschen die Welt von morgen mitgestalten
-Sie sind knuffig und riechen gut
-sie sind unterhaltsam und witzig und wenn sie schlau sind ist es ein erquickliches Vergnügen mit ihnen die Welt zu entdecken

Und manchmal wenn man mit ihnen den Sonnenuntergang anschaut, ein Brettspiel spielt oder gemeinsam picknickt nach einer langen Radtour, fühlt man sich so vollkommen und perfekt und durchströmt von Glück, dass man seine eigene kleine Bande gegründet hat, die zu einem gehört und die immer zusammenhalten wird, dass man ein paar Tränchen im Auge hat und einfach nur Liebe fühlt: Familienliebe.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Gibt es nicht eh dir Theorie, dass alle Wünsche Irrational sind und erst im Nachgang rationale Begründungen dafür gesucht werden?
Lernt man auf jeden Fall in kaufmännischen Ausbildungen und das deckt sich schon ganz gut mit der Realität die ich beobachtet habe :zwinker: die Aufgabe eines Verkäufers ist es den Wunsch des Kunden zu erkennen und ihm dann die rationalen Argumente zu liefern, damit er es kaufen "kann".

Denke das ist hier nicht anders. Man hat aus sich heraus den Wunsch oder nicht und versucht das im Nachhinein zu begründen.

Pro:
- süße Babynasen, -finger, -zehen
- begleiten eines Menschen durch so viele Lebensphasen
- sich coole Spiele zusammen ausdenken
- was passiert wenn man den Partner und sich "mischt"?
- viele Einzigartige Erfahrungen (Schwangerschaft, Geburt,...)
- kindliche Freude miterleben
- man hält sich selbst für gute Eltern
- cooler neuer Mensch
- Im Alter nicht alleine sein (klar gibt es keine Garantie dass man sich bis dahin nicht zerstreitet, jemand wegzieht etc. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand da ist, der im Altersheim Mal vorbeikommt und schaut das die einen da nicht vergessen ist höher und leider notwendig. Menschen ohne Angehörige sind nachweisbar deutlich schlechter versorgt.)
...

Negativ:
- man muss die Ressourcen (Zeit, Geld, Nerven) dafür haben
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #4
Mein Kinderwunsch kam direkt aus meinem Herzen und ein bisschen aus sozialem Druck. Alle Freunde wollte Kinder also wollte ich auch.

Ich kenne aberkeinemn, der diese Entscheidung rational trifft sondern nur welche, die sie emotional treffen.
Rational gesehen haben Kinder nur Nachteile.

Ich finde es auch gut wenn Menschen, die unsicher sind dann einfach keine bekommen anstatt es mal "zu probieren".

Ich bin auch ganz ehrlich, ich liebe meine Kinder mehr als alles auf der Welt. Ich hätte aber nie gedacht wie sehr mich das psychisch belastet (Geburtstrauma, Depressionen, ADS Kind, Vorpubertät, fast Trennung vom Mann, viele körperliche Probleme und Zipperlein, Brust OP usw). Vor allem die Mutterrolle ist echt herausfordernd und das muss man wollen.

Niemals würde ich meine Kinder zurück geben wollen.

Sie sind das Beste was ich je in meinem Leben "produziert" habe. Wenn ich aber vorher gewusst hätte wie sehr mich die Mutterrolle psychisch an den Rand bringt hätte ich mich vermutlich dagegen entschieden.

Aus diese Rollenbilder, die Mama und Papa dann zwanghaft einnehmen müssen sind schwierig. Ich empfinde es so, dass man als Familie weniger frei leben kann und mehr gesellschaftlich bewertet wird.

Hier noch die Pros:
-Kinder sind unheimlich schlau und erweitern den Horizont
-sie sind unbeschwert und stecken einen damit oft an
-Sie lachen so lustig, dass man meistens mitlachen muss
-Man lernt eine ganz neue, mächtige Dimension von Liebe kennen
-Man darf ihnen Werte vermitteln und sie beschützen und ein kleines bisschen die Welt von morgen mitgestalten
-Sie sind knuffig und riechen gut
-sie sind unterhaltsam und witzig und wenn sie schlau sind ist es ein erquickliches Vergnügen mit ihnen die Welt zu entdecken

Und manchmal wenn man mit ihnen den Sonnenuntergang anschaut, ein Brettspiel spielt oder gemeinsam picknickt nach einer langen Radtour, fühlt man sich so vollkommen und perfekt und durchströmt von Glück, dass man seine eigene kleine Bande gegründet hat, die zu einem gehört und die immer zusammenhalten wird, dass man ein paar Tränchen im Auge hat und einfach nur Liebe fühlt: Familienliebe.
Das hast du so toll geschrieben! Kann ich jedes Wort unterschreiben.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #5
Und manchmal wenn man mit ihnen den Sonnenuntergang anschaut, ein Brettspiel spielt oder gemeinsam picknickt nach einer langen Radtour, fühlt man sich so vollkommen und perfekt und durchströmt von Glück, dass man seine eigene kleine Bande gegründet hat, die zu einem gehört und die immer zusammenhalten wird, dass man ein paar Tränchen im Auge hat und einfach nur Liebe fühlt: Familienliebe.
Ich glaub, hier liegt mit mein Knackpunkt. Ich hatte das in meiner Kindheit alles nicht. Meine Erziehung lief über Angst und Schläge durch meine Erzeugerin. Ich weiß nur, wie ich es garantiert nicht beim eigenen Kind machen würde. Aber könnte ich dem Kind gefühlsmäßig gerecht werden? So „trocken“ wie ich bei Gefühlen bin? Ein Kind ist endgültig. Das ist kein T-Shirt, dass ich wieder zurückgeben kann. Wie kann man sich vorher überhaupt sicher sein, das zu schaffen? Man hat es ja vor dem ersten Kind noch nie gemacht.
Wusstest du einfach vorher schon, dass du alles schaffen wirst. Vor allem wenn ich dann so Dinge lese
fast Trennung vom Mann
Das will man ja vorher auf keinen Fall.

Ich kenne aberkeinemn, der diese Entscheidung rational trifft sondern nur welche, die sie emotional treffen.
Rational gesehen haben Kinder nur Nachteile.
Ich habe noch nie eine Entscheidung emotional getroffen. Ich kann besser mit Tieren als mit Menschen. Aber selbst, als wir uns die Katzen holten (für die ich emotional sehr viel empfinde), war das eine rationale Entscheidung. Hätte ich diese emotional getroffen, hätte ich schon viel früher in einer viel zu kleinen Wohnung Katzen gehabt. Ich weiß nicht, ob du die Serie „TBBT“ und den Charakter „Sheldon Cooper“ kennst. Ich höre oft, dass ich dieser Figur sehr ähnlich bin.
Emotional müsste ich ein Kind bekommen, da ich Lust habe einen „Rohdiamant“ zu schleifen und ihm Werte mit zugeben, in der Hoffnung, dass ein guter Mensch bei raus kommt. Aber ich kann halt nicht emotional entscheiden. Emotional habe ich auch diesen Kinderwunsch. Aber ich kann meine Gefühle nicht so zulassen. Wenn da ein Kind bzw. mein Kind auf mich zuläuft und mich mit dieser erdrückenden Liebe überhäuft, bin ich vermutlich komplett überfordert und bin mir unsicher, ob ich ihm die Gefühle auch sichtbar gut genug zurück geben kann. Emotional denk ich, ich möchte auch irgendwie eins, also warum nicht. Rational kommt dann: ist es dem Kind fair gegenüber? Was wenn ich das mit den Gefühlen nicht auf die Reihe bekomme. Immerhin geht es hier um ein anderes Lebewesen. Dass diese Entscheidung aber wohl eigentlich rein emotional getroffen wird, ist für mich sehr verwirrend. Das ist für mich absolut unlogisch 😅

Danke für die Einblicke! Ich muss wohl schauen, dass ich die Rationalität bei der Entscheidung irgendwie über Bord werfe und mich eher daran klammere, dass ich werte weiter geben will. Und dann blind vertrauen, dass alles gut wird, weil wir ja sonst sehr bedacht sind und daher irgendwie jedes Problem meistern können.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #6
Gibt es nicht eh dir Theorie, dass alle Wünsche Irrational sind und erst im Nachgang rationale Begründungen dafür gesucht werden?
Lernt man auf jeden Fall in kaufmännischen Ausbildungen und das deckt sich schon ganz gut mit der Realität die ich beobachtet habe :zwinker: die Aufgabe eines Verkäufers ist es den Wunsch des Kunden zu erkennen und ihm dann die rationalen Argumente zu liefern, damit er es kaufen "kann".

Denke das ist hier nicht anders. Man hat aus sich heraus den Wunsch oder nicht und versucht das im Nachhinein zu begründen.

Pro:
- süße Babynasen, -finger, -zehen
- begleiten eines Menschen durch so viele Lebensphasen
- sich coole Spiele zusammen ausdenken
- was passiert wenn man den Partner und sich "mischt"?
- viele Einzigartige Erfahrungen (Schwangerschaft, Geburt,...)
- kindliche Freude miterleben
- man hält sich selbst für gute Eltern
- cooler neuer Mensch
- Im Alter nicht alleine sein (klar gibt es keine Garantie dass man sich bis dahin nicht zerstreitet, jemand wegzieht etc. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand da ist, der im Altersheim Mal vorbeikommt und schaut das die einen da nicht vergessen ist höher und leider notwendig. Menschen ohne Angehörige sind nachweisbar deutlich schlechter versorgt.)
...

Negativ:
- man muss die Ressourcen (Zeit, Geld, Nerven) dafür haben
Interessant. Ich habe auch eine kaufmännische Ausbildung hinter mir. Bin aber nicht auf die Idee gekommen, das zu verknüpfen. Also das jeder Wunsch erst mal irrational ist und man diesen einfach selbst in die Rationalität holt. Das Wünschen wurde mir als Kind aberzogen. Daher hatte ich keine mehr, sondern tatsächlich nur rationale Entscheidungen.

Danke für den Einblick!
 
janewayne
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #7
Hier darf ich dich auch warnen: Kinder triggern. Sehr. Ich hatte auch eine schwierige Kindheit und Jugend und das kommt definitiv mit eigenen Kindern wieder hoch. Mit einem tollen (Erziehungs)Partner kriegt man das aber hin. Ich denke aber dennoch, dass es Menschen mit einer unbeschwerten Kindheit leichter haben. Das hatten weder ich noch mein Partner. Aber ich bin mir recht sicher, dass wir dennoch zusammen tolle Eltern sind.
Aber ja, es will alles wohl überlegt sein und es ist ein Wagnis.
Eine Freundin von mir (christliche Familie) hat sich trotz schwerer postn. Depression zu Kind 2 hinreißen lassen (macht man halt so) und das lief nicht gut. Jetzt ist sie getrennt und in der Klinik.
Wie gesagt, dein Herz muss entscheiden. Nicht dein Verstand und vor allem nicht dein Umfeld.
 
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #8
Wobei deinem Partner klar seien sollte, dass sich sein Leben mit Kindern auch gravierend ändert. Seine Gründe finde ich etwas unreflektiert.
Verstehe mich nicht falsch, ich liebe Kinder und bin wahnsinnig gerne Vater, aber mir war schon bewusst, dass es nicht immer ein Zuckerschlecken ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Mein Kinderwunsch war völlig irrational und absurd und kam von heute auf morgen in einer unglaublichen Intensität. Ich erfuhr zudem von der Schwangerschaft meiner Schwägerin und fühlte mich plötzlich sehr ausgeschlossen.

Wir hatten zuvor schon über ein gemeinsames Kind gesprochen, aber mein Mann wollte gerne warten, bis ich einen befristeten Arbeitsvertrag hatte. Es kam dann aber doch anders, weil der Kinderwunsch so stark war – ohne dass ich ihn jemals hätte erklären oder mit logischen Argumenten hätte untermauern können. 🤷🏻‍♀️

Und meine Kinder? Sie sind das Beste, was mir je passiert ist. Ich weiß, klingt nach Klischee. 😅 Der Satz ist sogar in einem Video festgehalten, nach der Geburt meines Sohnes, als ich völlig überrumpelt mit ihm auf der Brust daliege. 😁 Aber ja, es ist so! Wenn die Kinder lachen, lache ich mit. Wenn sie ihre kleinen warmen Körper an mich schmiegen, werde ich mit so viel Liebe und Glückseligkeit erfüllt, dass ich fast platze.

Babyfüße sind ein Gedicht! 🥰 Und nichts ist beglückender als Komplimente der eigenen Kinder. ☺️ Jedesmal, wenn mein Dreijähriger zu mir sagt, dass ich so schön bin und dass er mich so liebt, schmelze ich fast.

Ich liebe es, mit den Kindern draußen herumzutoben und Fußball, Basketball oder Tennis zu spielen; im Sommer im Freizeitpark mit ihnen Karussell zu fahren, bis mir schwindelig wird 😅; im Winter mit ihnen Schlitten zu fahren und Schneemänner zu bauen; Bücher zu lesen, zu kuscheln und sie die Welt entdecken zu sehen. Kinder können so viel Freude empfinden und über so vieles staunen, was für uns Erwachsene alltäglich geworden ist. Es ist sehr spannend, die Welt durch die Augen meiner Kinder zu sehen. 😊

Nachteile sind die eingeschränkte persönliche Freiheit und die Belastung für die Beziehung. Die Kleinkindjahre mit Schlafmangel, starker Abhängigkeit der Kinder von ihren Eltern und anderen Entbehrungen können sehr harte Jahre für Paare sein, das muss man sich klarmachen. Aber wenn man einander nicht aus den Augen verliert, kann man diese Jahre gemeinsam überstehen.

Was Sex, Arbeit und persönliche Interessen angeht, habe ich keine Einschränkungen durch Kinder per se gemacht. Ich verfolge weiter meine persönlichen Interessen und habe immer schnell (nach rund 9 Monaten) wieder voll gearbeitet. Mein Mann und ich haben auch keine Probleme damit, Sex zu haben – auch wenn es ausgiebige Liebesspiele und ganze oder zumindest halbe Tage im Bett derzeit nicht mehr gibt. Es gibt für alles eine Zeit. 😌

Grundsätzlich halte ich die Entscheidung für Kinder für keine logische, sondern eine, die mit dem Herzen getroffen wird. Und wenn das Herz sich keine Kinder wünscht, ist es in meinen Augen definitiv richtig, keine zu bekommen. 😊
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Die Gründe bei Kind 1 waren bei mir komplett emotional. Rational waren lediglich die Rahmenbedingungen, wie der passende Zeitpunkt (und daran gekoppelt finanzielle Überlegungen).
Ansonsten wollte ich einfach eine Familie mit meinem Partner gründen. Ich wollte Mutter sein. Mehr nicht. Ich hätte es auch nicht näher begründen können.

Bei Kind 2 hatte es einen rationaleren Hintergrund: Wir bekamen das 2. Kind, damit das erste nicht als Einzelkind aufwachsen muss. Auslöser war der Tod meiner Eltern, insbesondere der meiner Mutter, und dass ich mit allem ganz alleine dastand. Wäre das nicht gewesen, hätten wir vermutlich kein 2. Kind bekommen. Einen überschäumenden Kinderwunsch hatte ich bei Kind 2 nicht, daher wollte ich dann noch warten, bis sich das ändert und ich wenigstens ein bisschen Sehnsucht empfinde. Das kam dann auch. Ich wollte das 2. Kind mit spätestens 35 bekommen, das hat gerade so noch geklappt. Wesentlich länger hätten wir es nicht versucht, da waren wir uns einig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich war sehr lange total Anti-Kinder, die haben mich alle genervt und ich fand Babys nicht besonders niedlich. Ich hatte im Alltag aber auch keinerlei Berührungspunkte mit Kindern.

Dann wurde meine Freundin (ungeplant) schwanger und ich habe das erste Mal so alles rund um Schwangerschaft mit erlebt, Ultraschallbilder bestaunt, einen runden Babybauch angefasst, gemeinsam auf die Geburt hin gefiebert und irgendwann ihren Sohn bestaunt - und ich war fasziniert. Und plötzlich kam dieser Wunsch, ganz von tief drinnen und ohne dass ich es mir erklären konnte.

Wir müssten dann noch etwas warten bis wir nicht mehr verhütet haben und auch lange bis wir zum ersten Mal ein lebendes Baby in unseren Armen halten durften, aber ich könnte es mir überhaupt nicht anders vorstellen. Sie sind wunderbar. Sie sind anstrengend. Es ist faszinierend, was sich aus der Mischung der Gene für Menschen entwickelt haben. Es macht Spaß. Es macht uns dankbar. Es ist anstrengend, zumindest die Erziehung. Ich bin auch nicht liebevoll aufgewachsen und ertappe mich immer wieder dabei so typische Sätze meiner Eltern zu wiederholen. Das zu unterdrücken bedeutet auch sich damit auseinander zu setzen, was ich anders machen möchte und warum.

Ja, es kann sein, dass man als Elternteil zurück stecken muss, wobei es trotzdem sehr viele Beispiele gibt, wo das nicht so ist (auch hier im Forum). Und gemessen an der durchschnittlichen Lebensdauer eines Menschen ist die totale intensive Betreuungszeit für kleine Kinder vergleichsweise kurz, auch wenn es sicher Phasen gibt, wo es sich ewig anfühlt.

Über das Aussehen eines Hauses oder Wohnung hat sich hier noch nie ein Kind oder Elternteil meiner Generation Gedanken gemacht. Bei uns wird gespielt und das sieht man. Aus so manch anderen Eltern sind inzwischen Freunde geworden.

Aber ja, es braucht Absprachen in der Partnerschaft, wer wann welchen Freiraum braucht oder möchte, Sex gibt es vorwiegend, wenn die Kinder schlafen. Man muss sich und den Alltag etwas um die Kinder herum organisieren, aber bekommt neue Dinge dazu. Es ist toll so einem jungen Menschen die Welt zu zeigen und zu erklären.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #12
Liebe Eltern, wie seht ihr das? Gibt es keinen Grund? Bekommt man Kinder immer „blauäugig“ (wenn auch überlegt, dass alles passt und man sich gut drum kümmern kann) einfach weil ein wohl grundloser Wunsch da ist, der wohl einfach aus dem nichts kommt? Da ich Realistin und sehr logisch bin, finde ich das irgendwie komisch. Daher bitte ich um Erfahrungen/Meinungen. Woher kam bei euch der Wunsch? Aus welchem Grund ist der Wunsch entstanden?
Ich finde gut nachvollziehbar, was Du schreibst.
Selbst hatte ich nie einen Kinderwunsch. Wir haben ein Kind wegen des Wunsches meiner damaligen Partnerin bekommen. Man kann sich da so oder so entscheiden, ich kenne auch Paare, die haben sich dann dagegen entschieden, und finde das ebenso legitim. Mein Eindruck ist, dass ein Kinderwunsch (und ebenso ein nicht vorhandener) oft nicht so rational ist und der eigenen Entscheidung ein Stück weit entzogen, etwas so wie die sexuelle Orientierung. Ob und wie man ihn umsetzt, das ist die Frage. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Dein Partner und Du euch zunächst über eure Wünsche austauscht statt über deren (viell. teils nicht vorhandene oder nicht bewusste) Gründe?
Schön an der Beziehung zu einem Kind finde ich selbst, dass sie sorgende und sorgfältige Dimensionen des Handelns entwickelt, die gerade Männern in der Sozialisation oft ein wenig verschlossen bleiben. Aber das kann man gewiss auch mit anderen als eigenen Kindern erleben. Ansonsten ist es ganz individuell.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Ich bin übrigens froh, dass ich entstanden bin. 😊 Meine Mutter wollte aber schon immer Kinder, sie hat damals auch mit Kindern gearbeitet und wollte unbedingt eine Familie mit eigenen Kindern. Leider hat sie nur mich bekommen, aber damit war sie trotzdem auch glücklich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der_Domme
Benutzer194660  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Also erstmal rein Rational betrachtet: (Achtung viel Ironie inside)

Kinder verändern einfach alles in deinem Leben.
Gerade in den ersten Lebensjahren dreht sich einfach alles um Sie. Sie saugen einem die Energie aus. Man schläft weniger, hat weniger Zeit zum erholen, die Gammeltage auf der Couch sind auch erstmal vorbei. Hey heute Abend spontan essen gehen?... Vorbei!
Komm wir fahren einfach mal übers Wochenende weg? ..... Wird jetzt auch schwieriger.
Sie schreien, sie kacken, sie machen Dreck und treiben dich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Man hätte allen Grund Sie im Wald auszusetzen!

Aber Nein, man liebt Sie einfach! Man erfreut sich an Ihnen. Man wird selbst wieder Kind. Lass doch die Bude aussehen wie Sau! Hier leben und spielen Kinder!
Eltern sein verändert ganz klar. Man verliert sein bisher unbeschwertes Leben und bekommt aber dafür soviel mehr. Man kann das gar nicht rational gegeneinander aufwiegen. Das was da drinsteckt ist soviel mehr.

Trotzdem sollte so eine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen werden.
Bei meiner Ex-Partnerin war ganz klar dass ich mit Ihr kein zweites Kind bekomme. Das hätte unsere Beziehung nicht überlebt (wie sich dann später eh herausstellte).
Mit meiner jetzigen Partnerin habe ich noch zwei Kinder.
Und ich liebe jedes von Ihnen.
Auch wenn wir als Paar sehr viel zurückstellen müssen. Der Sex ist sehr viel weniger geworden. Gerade Sie als Mutter fängt ja die meiste Arbeit ab mit den Kids. Und das laugt Sie dann doch sehr aus. Abends ist Sie einfach kraftlos und müde.

Aber egal was wir alle hier schreiben. Diese Entscheidung sollte immer selbst getroffen werden. Druck oder Motivation von außen sollte nicht der Antrieb sein. Auch diese ganzen Insta-Muddis🫣..... Bitte nicht als Maßstab ansehen.
Und auch die Erfahrungen aller User hier sind nur deren Erfahrungen.
Ihr macht eure eigenen!☺️
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • #15
Aber selbst, als wir uns die Katzen holten (für die ich emotional sehr viel empfinde), war das eine rationale Entscheidung
Aber Haustiere zu sich zu nehmen ist doch das Gegenteil einer rationalen Entscheidung.

Man sollte sich selbst nicht unterschätzen, ich habe mich im Vorfeld auch als sehr rational eingeschätzt, bis mich die emotionale Wucht mit dem ersten Kind überrollte. Ich bin nichts so leidenschaftlich wie Mutter. Anstrengend ist es, aber oft auch einfach nur schön. Als Mutter fühle ich die höchsten Hochs und die tiefste Erschöpfung. Du bist in höchstem Maße und permanent für ein oder mehrere Wesen verantwortlich. Aber es erschließt sich mir seitdem eine Welt, die mir ohne Kinder verborgen geblieben wäre. Geballtes Leben, in allen seinen Ausprägungen. Ich muss sagen, dass ich das einfach erleben wollte und will. Mir persönlich hätte diese zuvor unbekannte Dimension des Lebens wohl zeitlebens gefehlt (ohne natürlich zu wissen, was genau ich da eigentlich verpasse – nur dass es da etwas gibt, was Kinder in einem und für einen aufschließen, was sonst niemand kann, das war mir klar).
 
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Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Öfter im Forum
  • #18
Emotional denk ich, ich möchte auch irgendwie eins, also warum nicht. Rational kommt dann: ist es dem Kind fair gegenüber? Was wenn ich das mit den Gefühlen nicht auf die Reihe bekomme.

Dass diese Entscheidung aber wohl eigentlich rein emotional getroffen wird, ist für mich sehr verwirrend. Das ist für mich absolut unlogisch

Ich muss wohl schauen, dass ich die Rationalität bei der Entscheidung irgendwie über Bord werfe und mich eher daran klammere, dass ich werte weiter geben will. Und dann blind vertrauen, dass alles gut wird, weil wir ja sonst sehr bedacht sind und daher irgendwie jedes Problem meistern können.
Das würde ich in gar keinem Falle tun! Ich kann da nur sehr von abraten!

Ich hoffe du siehst es mir nach dass ich als nicht-Mutter antworte, ich kann in ganz vielem deine Argumentation und Gedanken nachvollziehen. Ich wusste schon mit 20, dass ich keine will und bin sehr glücklich, dass ich auch nie welche bekommen habe. Ich bin auch eher lieblos und mit Schlägen aufgewachsen und habe mich (durch penetrantes Fragen von außen) über einen längeren Zeitraum damit beschäftigt, ob ich Kinder will oder nicht und was jeweils die Gründe sind.

Ich gebe meinen Vorredner:innen recht, dass das ein Wunsch sein muss, der von innen kommt. Aber ich halte es für leichtsinnig bis gefährlich, nur aufgrund dieses Gefühls eine Entscheidung pro Kind zu treffen ohne die Rahmenbedingungen zu beachten.

Ich glaube, dass mehrere Faktoren zusammen kommen müssen, damit man langfristig mit Kindern glücklich wird.
1. Man hat ein inneres Ja dazu, einen inneren Wunsch (den sehe ich bei dir).
2. Man geht nicht blauäugig rein, sondern weiß was einen erwartet und weiß, dass man damit klar kommt. Das sehe ich bei deinem Mann bspw. nicht. Nein, wenn man völlig übernächtigt ist, das Kind getresst und anstrengend ist, womöglich noch alle krank sind, dann macht ein Kinderlachen das nicht alles wieder gut. Ich hab demletzt erst mit der weinenden Mutter meines Patensohnes telefoniert und dann spontan aufgepasst, weil sie (mit dem Kind allein weil Mann im Krankenhaus) nach ein paar Tagen und massivem Schlafmangel einfach völlig durch war.
Wie ist das eigentlich bei deinem Mann, wie stellt er sich die Aufteilung der Care-Arbeit vor? Sollst du dann hauptsächlich für das Kind da sein? Wie soll der mental load verteilt werden? Wie ist die Verteilung jetzt gerade? Viele Familien und gerade die Mütter haben es schwer, weil das nicht gut genug vorher geklärt war. Das würde ich unbedingt vorher mit ihm sehr intensiv besprechen. An deiner Stelle, wenn er da nicht voll committed ist, wie einer der heutigen modernen Väter, würde ich es mir sehr gut überlegen.
3. Man überlegt sich die Vorteile und Nachteile und entscheidet sich trotz aller Nachteile für das Kind, weil für einen persönlich die Vorteile überwiegen. (Wie ist das bei dir?)
4. Die äußeren Randbedingungen passen und man hat alle nötigen Ressourcen, um ein oder mehrere Kinder groß zu ziehen.
5. Mit der wichtigste Punkt: man weiß, dass man dem Kind emotional gewachsen ist und den ganzen Herausforderungen stand halten kann. Da seh ich dich ehrlich gesagt nicht. Und ich glaube, das ist der Punkt, an dem du auch so knabberst. Ich denke du weißt, dass es dich emotional überfordern wird und du hast keine Lösungsstrategien, was du dann tun sollst. Das kann man aber lernen.

Ich hab mit Kindern über viele Jahre auch nichts angefangen und war im Umgang total überfordert. Dann bin ich auf das gewünschteste Wunschkind gestoßen und plötzlich wurde Erziehung logisch. Ich hab den Podcast und Blog monatelang intensiv konsumiert und höre bis heute diverse Podcasts, die sich mit Familien und Kindererziehung beschäftigen. Ich finde das Thema total spannend, weil es mir einen Rückblick auf meine eigene Kindheit gibt, warum ich so bin wie ich bin und was man hätte besser und anders machen können.
Alles was ich aus diesem Input lerne, probiere ich an den zahlreichen Kindern in meinem Umfeld aus, mit großem Erfolg. Ich kann Kleinkinder mittlerweile beruhigen und werde normalerweise von allen sehr geliebt.
Für mich war das ganze Thema aber wie Chinesisch zu lernen: eine völlig fremde Welt, die ich mir in mühevoller Kleinarbeit erschließen musste. Ich hab da auch nach wie vor keinen intuitiven Zugang dazu.
Für mich weiß ich mittlerweile, dass ich ein Kind großziehen könnte, ohne dass es allzu traumatisiert da raus käme. Ich weiß aber auch, dass ich nicht die Energie und den Willen dazu habe, ich würde unterwegs auf der Strecke bleiben.

Und ein letzter Punkt: du hast angesprochen, dass du mit Depressionen zu kämpfen hast/ hattest. Nach allem was ich lese und sehe sind Kinder die absolut perfekten Schwächenfinder. Geht mir auch selber so. Ich hab ein Thema mit Grenzen setzen und das ist jedes Mal ein Problem, wenn ich Zeit mit einem Kind verbringe. Hast du mal Therapie gemacht? Traumatherapie/ Verhaltenstherapie etc.? Kinder legen wirklich den Finger in die Wunde, und zwar feste und so lange, bis man sich selber da reflektiert und geändert hat. Wenn man das nicht macht, bleibt das nach meiner Erfahrung ein dauerhafter Streitpunkt. Je gefestigter man selber ist, desto leichter fällt mir der Umgang mit Kindern.

Noch ein allerletzter Punkt: mal angenommen dein Partner stirbt oder verlässt dich auf Nimmerwiedersehn wenn das Kleine zwei ist - würdest du das Kind immer noch wollen? Das ist eine Entscheidung die du für dich alleine treffen musst, keinesfalls zuliebe deines Partners.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück für dein Leben.
 
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Aridane
Benutzer216224  (34) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #26
Viele Wünsche die man sich erfüllt sind ehrlich und rational betrachtet nicht sinnvoll zu begründen.

Ich würde es tatsächlich davon abhängig machen ob du dich aus deinem Herzen heraus bereit fühlst Mama zu sein. Alles weitere kann man lernen und die kleinen wissen schon wie sie dich manipulieren damit du sie lieb hast.

Deine pro und contra Rechnung zeigt, dass es noch kein Herzenswunsch ist und ich würde Dir empfehlen noch zu warten ob sich die Situation ändert. Das kann von einen auf den anderen Tag passieren...
Ich erlaube mir keine Herzenswünsche, da ich eben so rational bin. Ich hatte früher einen „dämlichen“ Plan, bei dem es das Ziel war bis 24 Jahre verheiratet zu sein und mit 25-27 kann dann das Kind kommen. Allerdings haben nie alle Parameter gepasst. Daher hab ich mir diesen Wunsch (für den ich ja eh keine rationale Begründung fand) verboten, um nichts hinterher zu trauern, was einfach nicht möglich ist. Jetzt ist es seit 5 Jahren aber möglich. Verantwortungsvoller Partner, der gerne Papa wäre und sogar 3 Jahre Elternzeit nehmen würde, wenn es mir zu viel wäre (mal davon ab, dass wir uns 3 Jahre vermutlich nicht leisten könnten). Beide können wir dem Kind viele unterschiedliche Dinge beibringen und könnten es fördern. Würden uns den arsch aufreisen, wenn es wissbegierig ist (ich war das, hab leider immer nur gehört „weiß ich nicht“. Er war es ebenfalls und wurde gefördert - er hatte/hat eine „Bilderbuch-Familie“). ….. ich kann nur die Rationalität schwer abschalten und dachte immer, dass ja alles rationale Gründe haben muss, da es sonst einfach naiv wäre. Also der eigene Wunsch, den ich bisher begraben hab, bäumt ziemlich auf, da ich ja nicht grad jünger werde. Ich hab ja nur das Beispiel meiner Familie. Die Eltern meines Partners waren trotzdem noch eigenständige Menschen. Mann und Frau. Doch ist es schwer, zu denken, dass man das auch haben kann, wenn man es nur anders kennen gelernt hat. Mein Partner will zwar dann besonders darauf achten, weil er meine Ängste/Bedenken kennt und ja selbst seinen eigenen Interessen (zeitlich angepasst) weiter ausleben möchte. …
Also würde ich nur nach dem Herzenswunsch gehen und danach, dass alles sichergestellt ist, würde nichts dagegen sprechen. Denn wie ich hier sehe, scheint es einfach keinen rationalen Punkt zu geben. Es ist immer (im besten Fall eine vernünftige!) Emotions-Entscheidung und keine rationale. Ich muss hier also für mich mit einer völlig neuen Denkweise ran gehen.
Für mich hat es einfach was von „Russisch Roulette“. Denn klar, es kann alles gut gehen. Aber selbst wenn man emotional die stärkste Person ist, kann man vorher nicht sagen, dass man das nicht berechenbare meistern kann. Es gibt keinen Probelauf. Solange man nicht der Erziehungsberechtigte ist und das Kind immer wieder zurückgeben kann (z.B. von Freunden oder Neffe und Nichte) ist es nicht verwertbar, wie es laufen wird. Da der Kopf einfach weiß, das Kind „geb ich zurück“.
Wenn wir irgendwo sind, wo Kinder sind, kleben diese an uns, da wir generell sehr achtsam sind und uns gut reinversetzen können und Menschen (egal ob Kind oder Erwachsener) gut zum Lachen bringen, trösten können, offene Ohren haben, uns gern zum Affen machen, viel Fantasie haben und automatisch immer überall aufpassen (z.B. bei kleinen Kindern Tischkannten und andere Gefahrenquellen). Aber: diese Kinder hat man nicht mindestens 18 Jahre (oder länger - aber dann sind sie meist ja selbstständig genug) „rund um die Uhr“. Daher ist das nicht aussagekräftig. Wäre es das, müsste ich mir bei uns absolut keine Gedanken machen 😅 daher muss ich wohl lernen, umzudenken. Rationalität, nicht aber die Vernunft (das sind zwei paar Schuhe), etwas über Board zu werfen.

- ich werde jetzt nicht vorschnell ein Kind bekommen, „nur“ weil die Zeit abläuft. Aber ich denke, ich darf mir diesen Wunsch wohl erlauben, wie ich hier rauslese. Da es völlig normal ist, dass dieser Wunsch irrational ist. Somit weiß ich jetzt, dass ich an meiner Wahrnehmung von Wünschen arbeiten muss und mein Partner mir gar keinen rationalen Grund nennen kann. Weil der Wunsch einfach „nur“ existiert (hab mich heute auch direkt bei ihm entschuldigt, nachdem ich gestern meinte, er solle mir einen rationalen Grund suchen. Denn er hätte tatsächlich sonst immer wieder überlegt. Allerdings war das von mir eine unrealisierbare Aufgabe).
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #28
Wie kann man sich vorher überhaupt sicher sein, das zu schaffen?
Kannst du nicht. Heißt natürlich nicht das man sich im Vorfeld nicht gut überlegen sollte ob man als Eltern taugt und das überhaupt will. Aber mehr als eine gut begründete Vermutung kann das nicht sein. Wie du sagst, hat man das halt noch nie gemacht.

Daher hatte ich keine mehr, sondern tatsächlich nur rationale Entscheidungen.
Sicher? Rational gibt es für Haustiere und Kinder eigentlich mehr oder weniger dieselben Argumente. Trotzdem hast du ein Haustier und eher keinen (?) Kinderwunsch.

Das war total rational.
Hast du dich nicht eher aus rationalen Gründen zurückgehalten früher eine Katze anzuschaffen?
Genannt hast du bisher nur Pro Katzen Gründe die ich als emotional bezeichnen würde. Sie geben die eben dieses oder jenes Gefühl.
Ich glaube am Ende sollte die Entscheidungsfindung ähnlich laufen:
1. Habe ich den Wunsch/Bedürfnis dazu? (emotionale Gründe)
2. Kann ich (wahrscheinlich) die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen? (rationale Gründe)
Eine Verantwortungsbewusste Entscheidung für die Verantwortung über ein anderes Leben ist es nur, wenn man beides mit "Ja" beantworten kann.
Bei dem einen muss es ein überschwängliches "JA" sein, der andere weiß von sich das er eher der Typ für ein "denke schon" ist. Das muss kein Ja ohne Momente des Zweifels sein, aber eben doch ein beständiges.
Ich glaube keiner hier möchte dir raten ausschließlich deine Emotionen zu betrachten, ohne rationale Erwägungen.

Ob die herangehensweise für uns funktioniert hat, kann ich dir dann frühestens in ein paar Jahren oder eher Jahrzehnten sagen :zwinker:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #29
In meinem Umkreis sind die „vollkommen verbrauchten“ Menschen übrigens Singles, die sich jedes WE volllaufen und von irgendwelchen Idioten die Herzen brechen lassen. 🤔
Off-Topic:
Solche Singles hab ich nicht im Umkreis :grin: man kann auch "erwachsen werden" ohne Kinder zu bekommen :zwinker:

Natürlich gibt es Phasen, in denen sich alles (meistens mit Neugeborenen) oder zumindest viel (Kleinkinder) um den Nachwuchs dreht, aber die allermeisten (gesunden) Eltern finden auch wieder zu sich selbst. 🙂
Off-Topic:
Es dauert nur einfach so plus minus 10 Jahre :zwinker: also zumindest um mich rum. Bis irgendwas andres als "Familienzeit" und "Kinder" wieder ernstlich wahrgenommen wird. Ist ja ok, wenn es glücklich macht. Zumindest fehlt den Eltern, bei denen das so ist nichts, sie WOLLEN diese Familien-Zentrierung. Aber dass sich der Lebensrhythmus mit Kindern nicht völlig ändert, könnte ich jetzt nicht bestätigen


Ich bin absichtlich kinderlos und kann daher keine echten "pro Kinderkriegen" Punkte aufführen, ich bin aber auch von meiner Warte aus der völligen Überzeugung, es ist eine reine Herzensentscheidung.
Zumindest das grundsätzliche "Wollen" - das wirklich klappen hat man eh nicht in der Hand.

Ich dachte immer, er kommt, oder er kommt nicht, der Kinderwunsch. Aber auch mit Babies von Freundinnen auf dem Arm, zu denen ich echt gern "Tante" bin, kam er nie. Ich kann auch mit Kindern umgehen und wie gesagt, Tante find ich ganz cool. Aber in meinem Leben, so dauerhaft... dafür gibt es keinerlei Antrieb. Ich fühle aber auch nichts sonderlich überwältigendes mit Kindern, vielleicht hab ich einen Oxytocin Mangel, wer weiß. Ich find sie nett und auch spannend, wie sie die Welt sehen und verstehen, und sich entwickeln.
Aber nichts von den Dingen, die Kinder toll finden, macht mir Spaß (war schon als Kind so...) ich müsste es also "nur für die Kinder" machen. Rumtoben, quatsch machen und das alles fand ich schon als Kind bescheuert :grin: das hat sich nicht gebessert.

Ich denke, einige deiner Punkte sind sehr... überrationalisiert und im echten Leben wirklich nicht die riesen Priorität, wie "saubere Wohnung". Andere Gründe, wie die Welt geht vor die Hunde sind eigentlich Gründe FÜR Kinder - wer soll die Gesellschaft weiter bringen, wenn nicht neue Generationen mit den passenden Werten?

Für mich der Hauptgrund GEGEN Kinder war immer, dass ich dann nie mehr wieder allein sein kann. Dass da immer eine Person ist, die fest mit mir verbunden ist, komme was da wolle. Von der ich mich nicht abwenden kann, zumindest nicht unter Opfern die ich nicht bereit wäre zu bringen. Und dass mein Einfluss auf diese Person gut oder schlecht sein kann, aber sie ist dennoch eine eigene Person.
Ich bekomme sehr leicht klaustrophobische Beklemmungen und brauche viel Platz um mich herum. Der wäre dann eingenommen von jemandem, der immer zu mir gehört.

All das drumherum der "Kleinkinderzeit" ist nur zusätzliches "nein, nicht in meinem Leben". Die völlige Vereinnahmung, der krasse Fokus darauf, die ganzen Mühseligkeiten der Organisation, das Geld, die Einschränkungen...
Denn ich kenne tatsächlich auch keine Eltern, deren Fokus nicht völlig und ausschließlich in Familienrichtung gedreht hätte - die das auch so, wie es ist, toll finden und immer noch denken, sie sind genau die gleichen coolen Typen wie früher.
Andere Eltern mit dem gleichen Fokus mögen das auch so empfinden. Als "nicht-elterig" sehe ich allerdings sehr deutliche Unterschiede.
Wirklich unglücklich sind nur wenige, aber vielen hat es das "Paar-sein" zerschossen und sie sind einfach nur mehr "Eltern im Team".
Das könnte aber auch einfach durch vergehende Zeit so passieren, ganz ohne Kinder und wäre jetzt alleine kein Grund, finde ich.

Ich habe aber ganz ehrlich noch kein Familienleben erlebt, in das ich hinein tauschen wollen würde, aber ich halte auch weder Sesshaftigkeit noch Gleichförmigkeit gut aus. Dabei hatte ich eine schöne, liebevolle, sichere Kindheit.
Meine Gründe gegen Kinder sind rein egoistische und reine Gefühlsgründe, auch wenn ich sie rational verkaufen könnte, wenn ich wollte. Ich sehe aber keine Notwendigkeit - wir haben das Privileg in einer Zeit zu leben, in der wir es uns aussuchen können, ob wir Familie und Kinder wollen und in welcher Form und keine äußeren Notwendigkeiten uns zwingen. Das gehört geehrt, finde ich. Ich zumindest bin jeden Tag dankbar dafür.
Genau wie niemand sich rechtfertigen sollte, egal wofür er oder sie sich entscheidet. Darüber reden, interessiert austauschen, für sich abwägen - ja. Bewerten und urteilen und rechtfertigen - nein.
 
Zuletzt bearbeitet:
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Off-Topic:

Ich bin ziemlich bei banane0815 banane0815 , hatte früher einen aktiven Kinderwunsch, der von Jahr zu Jahr weniger wurde. Als dann in Freundeskreis einer nach dem anderen Kinder bekam und ich miterlebte, wie sich meine Freunde dadurch veränderten - genau wie von Aridane Aridane beschrieben - nahm der Wunsch, Kinder in diese Welt zu setzen, immer weiter ab. Zumal es für Klima das mit riesigem Abstand effektivste Mittel ist, kein Kind in unsere Gesellschaft zu setzen.

Meine damalige Partnerin, mit der ich >10 Jahre zusammen war, beobachtete bei sich exakt dieselbe Veränderung. Heute sind die Kinder im Freundeskreis zwischen 5 und 10 Jahren alt. Ihre Eltern sind vollkommen verbraucht, haben keine Zeit, keine eigenen Hobbys oder Interesse mehr und können sich kaum mehr über irgendwelche anderen Themen, als Kinder und Schule unterhalten.

Ein neuer Bekannter war vollkommen ungläubig, dass meine Freunde und ich ungefähr gleich alt sein sollten - er meinte, dass ich fast 20 Jahre jünger aussehe, kein Scherz. Das ist sicher nicht verallgemeinbar, aber es ist meine Beobachtung.
Abgesehen davon, dass wir beide früher mal einen Kinderwunsch hatten und heute keinen mehr haben, sehe ich bei uns keine nennenswerte Ähnlichkeit.
Ich habe keine Angst davor, was Kinder, bzw. die Vaterrolle mit und aus mir machen würde. - Ganz im Gegenteil: Ich denke nach wie vor, dass das eine sehr schöne Bereicherung des Lebens sein kann. Und ich habe auch genügend Eltern in meinem Umfeld, die mir zeigen, dass das sehr schön sein kann, die überhaupt nicht verbraucht wirken und die nach wie vor ihre Hobbys und Interessen haben - auch wenn sie natürlich anders mit ihrer Zeit haushalten müssen, als kinderlose Menschen.
(Natürlich gibt es auch die von dir beschriebenen Eltern, bei denen sich alles nur noch ums Kind dreht... aber das ist doch längst nicht bei allen Eltern so.)

Mein Grund für die Abkehr vom Kinderwunsch ist ein ganz anderer: Ich finde unsere Welt ziemlich kaputt und die Aussichten für die Zukunft (fortschreitender Klimawandel, Aufstieg reaktionärer und rechter Kräfte in vielen Staaten, usw.) ziemlich beschissen. Und das möchte ich meinen hypothetischen Kindern einfach nicht antun - auch wenn ich nach wie vor denke, dass Kinder mein Leben bereichern würden.
(Aber letztendlich ist diese Frage für einen Dauersingle, wie mich ja sowieso irrelevant. Und da ich definitiv kein alter Vater sein will, hat sich das Thema sowieso schon bald endgültig für mich erledigt.)
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #31
Ich hatte ziemlich Angst vor dem Kinderkriegen und keinen aktiven Kinderwunsch, habe mich aber rational dazu entschieden, weil ich irgendwie doch Lust auf dieses Abenteuer hatte. Jetzt finde ich es wunderschön mit Kind. So kann es auch gehen.
 
Finwe
Benutzer118204  (45) Meistens hier zu finden
  • #32
Ich denke auch, dass eine rein rationale Betrachtung für Kinder kaum zu einem Wunsch führen kann. Dafür sind die potentiellen "Gefahren" zu groß und langfristig. Es gibt immer ein Risiko für unvorhergesehenes und im Gegensatz z.B. zum Job bringt ein Kind weder eine materielle Gegenleistung noch kann es einfach gegen etwas besseres getauscht werden.

Deshalb glaube ich ist beim Kinderwunsch das Bewusstsein hilfreich, dass es dabei keine Perfektion gibt. Und das es von den Kindern keine garantierte Gegenleistung gibt. Ohne diese Erwartungen lassen sich die von janewayne janewayne so schön beschriebenen Erfahrungen auch genießen.

Und trotz dieser Unsicherheiten lässt sich die Entwicklung der Kinder natürlich beeinflussen. Als wir unser erstes Kind bekommen haben, waren wir sehr jung, naiv und in einer alles andere als sicheren Situation. Rückblickend schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen, was wir damals alles falsch gemacht haben. Dennoch ist aus ihr ein toller Mensch geworden, der mit beiden Beinen fester im Leben steht, als wir in ihrem Alter. Denn wichtiger als saubere Wohnungen, nervige Elternabende oder stressigen Krankheiten ist der Umgang miteinander. Und das scheint zumindest mit anderen Kindern bei euch gut zu laufen.
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #33
Das ist sicher nicht verallgemeinbar
Richtig :zwinker:.
Mein Mann wird regelmäßig optisch bis zu 10 Jahre jünger geschätzt, zuletzt von einem Arbeitskollegen, aber auch im Ehrenamt ("Wie, du machst das seit so vielen Jahren? Wie alt bist du?! 😳").
Ich hingegen werde nicht jünger geschätzt, wurde ich aber halt auch noch nie 😅.

Mich kosten meine Kinder schon unheimlich viel Energie. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich noch nie so gut funktioniert habe wie als Mutter. Man hält tatsächlich sehr viel mehr aus als Eltern, als man es für möglich gehalten hätte.
Eher empfinde ich es so, dass die Kids entschieden dazu beitragen, dass ich mental flexibel bleibe ☺️.
Als "verbraucht" sehe ich mich jedenfalls nicht und finde das auch fast schon beleidigend :grin:.
Aber ja, meine Kinder verhindern natürlich, dass ich mich so entwickeln kann, wie ich es ohne Kinder würde. Vermutlich würde ich dann z.B. viel mehr reisen. Aber mir würde eben etwas fehlen, das ich mir sehnlichst und von ganzem Herzen gewünscht habe – was beim Reisen eben nicht der Fall ist. Es schmerzt mich nicht, nicht so reisen zu können, wie ich es gerne würde. Aber es schmerzte mich, nicht Mutter zu sein.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #34
Aber ja, meine Kinder verhindern natürlich, dass ich mich so entwickeln kann, wie ich es ohne Kinder würde. Vermutlich würde ich dann z.B. viel mehr reisen. Aber mir würde eben etwas fehlen, das ich mir sehnlichst und von ganzem Herzen gewünscht habe – was beim Reisen eben nicht der Fall ist. Es schmerzt mich nicht, nicht so reisen zu können, wie ich es gerne würde. Aber es schmerzte mich, nicht Mutter zu sein.
Off-Topic:
Das ist halt der Punkt, ich hab mehrere "Mama" Freundinnen die mir immer wieder ganz traurig sagen "ach krass, was du alles erlebst, das werd ich ja so nie haben" - Ja und ich hab das Familienleben, das sie so lieben nicht. Life Choices, manche Dinge gehen nicht gleichzeitig. Meine Seele würde verkümmern, würde ich mit Kindern irgendwo an einem Ort sitzen müssen, ich kann das einfach nicht. Andere verkümmern ohne Kinder. Ist doch einfach das tollste, dass man es sich wirklich aussuchen kann, wohin man möchte.
 
M
Benutzer82687  Meistens hier zu finden
  • #35
Mir ging ähnlich es wie @ Lotusknospe. Ich selber hatte nie einen Kinderwunsch, habe aber einen Partner der einen sehr großen Kinderwunsch hatte. Mir ging es auch ähnlich wie dir. Ich kenne alle diese Gedanken, die du im ersten Post schreibst nur zu gut. Katzen habe ich gegen jegliche Vernunft auch bereits seit ich zum Studium ausgezogen bin, weil sie einfach wundervolle kleine Wesen sind.
Wir haben letztendlich lange darüber gesprochen und er wäre auch kinderlos geblieben. Irgendwie haben dann aber doch die Rahmenbedingungen für mich mit ihm gepasst und wir wollten es zumindest versuchen und schauen ob es überhaupt klappt.
Meine kleine ist jetzt 6 Monate und ich liebe sie absolut. Sie ist einfach wunderbar, auch wenn es viel Arbeit ist. Rationale Gründe dafür habe ich keine, emotionale hatte ich vorher auch keine. Aber ich bereue es absolut nicht, den Schritt gegangen zu sein und überlege derzeit, ob ein Geschwisterchen in ein bis zwei Jahren dazu kommen soll, sofern wir noch einmal das Glück haben, dass es klappt.

Wenn man diesen Wunsch nicht hat, muss man wohl eine Entscheidung für oder wider treffen. Ich versuche so zu leben, dass ich meine Entscheidungen rückblickend nicht bereue. Was beim Thema Kind eben noch viel wichtiger ist als bei allen anderen Entscheidungen in meinen Augen. Sie sind dann unumstößlich da und man hat die Verantwortung für sie. Zum Thema Kinder habe ich deshalb auch sehr sehr lange überlegt und bin auch erst mit 36 Mama geworden.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #36
Mein Mann wird regelmäßig optisch bis zu 10 Jahre jünger geschätzt, zuletzt von einem Arbeitskollegen, aber auch im Ehrenamt ("Wie, du machst das seit so vielen Jahren? Wie alt bist du?! 😳").
Ich hingegen werde nicht jünger geschätzt, wurde ich aber halt auch noch nie 😅.
Ich werde regelmäßig deutlich jünger eingeschätzt, fühle mich aber deutlich älter. Würde ich aber nicht zwangsläufig auf "Kinder" zurückführen.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Also ich finds ja echt schön, und freue mich für jeden, der als Elternteil das Gefühl hat, auf nichts verzichten zu müssen, sondern nur dazu gewonnen zu haben - dann wars doch die richtige Entscheidung.

Und wenn ich von allen Freunden mit Kindern nur höre, dass zu Plan/Aktivität x entweder die Zeit, die Energie oder das Geld fehlt, sind nicht alle traurig darüber, sie haben mit ihrer Familienzeit einfach etwas, was ihnen wichtiger ist. Nicht meine Welt aber ich freue mich, dass sie leben können, was sie sich wünschen und kann trotzdem mit ihnen befreundet sein.

Aber dass es NICHT so ist, dass man ziemlich lange anpasst und verzichtet - zu Gunsten Familie und Kindern - und dass man als Eltern so leben kann, wie - modern Sprech - SINK/DINK kann ich objektiv einfach nicht erkennen. Sagt eigentlich auch keiner in meinem Umfeld, dass das so wäre. Es ist halt bei vielen Eltern auch weniger INTERESSE da, an Dingen wie Fernreisen, ausufernden komplexen Hobbies oder Spaß-Investitionen.

Off-Topic:
Ich hab vor kurzem meinen 40er "groß" gefeiert und alle (ca 20 Paare) haben Kinder von 0 bis 12 - und jeder meinte, das ist das erste Fest auf das sie überhaupt gehen seit der Kinder, weils familienfreundlich organisiert war und "normale" Feiern einfach nicht gehen/zu aufwändig für sie in Organisation und Umsetzung sind und dann halt auch nicht so wichtig in Abwägung.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #38
Das kommt vermutlich auch auf die eigenen Hobbys und Passionen an. Wir sind handwerklich und technisch recht versiert. Bauen und basteln viel selbst. Gehen mit einem RC-Car wandern und schauen über welche Steine und Wurzeln wir es fahren lassen können, bis die Natur gewinnt. Gehen gerne Campen, angeln, Airsoft spielen und Bogenschieß. Haben den Amateurfunkschein. Zocken aber genauso gerne Konsole oder PC oder legen einen Serienmarathon/Filmeabend ein, basteln Modelfiguren und bemalen sie selbst. Und wie cool wär es, wieder mit Lego (oder dessen Vertreter) zu spielen oder auf die feine Art Tee zu trinken, Klamotten für kleine Puppen zu schneidern, eine Burg aus Kartons zu bauen, beim Laternenumzug vom Kindergarten mitzulaufen…. Haben coole Schautiere (Reptilien und Insekten) als Haustiere und könnten somit dem Kindergarten oder der Schule einen Tag im „Urwald“ anbieten, mit haufenweiser kindgerechter Infos und passenden Snacks. Und es würde sich endlich lohnen an Halloween ein großes Labyrinth auf der Wiese zu organisieren, da es vom Kind und dessen Freunden und den ein oder anderen mutigen Eltern genutzt werden könnte (ja, ich liebe Halloween). Sind da recht vielfältig. Quasi beide auch irgendwo große Kinder geblieben, obwohl wir immer an alles denken (was ist nötig. Gefahren. Kosten. Zeit …..), was viele dann sehr komisch finden.
Tatsächlich ist es nur mein Kopf, der meint, dass ich dann wohl keine eigenständige Person mehr sein könnte, weil ich „nur noch“ Mutter wäre, denn aus der Erfahrung heraus weiß ich eigentlich, dass solche Dinge, wie elektronische Autos, Campen und bogenschießen, Merch sammeln ….. bisher bei allen Kindern ankam. Natürlich nicht alles im gleichen Maß. Aber egal ob Junge oder Mädchen, bisher gab es da immer ein paar Sachen, die sie auch cool fanden. Die Hoffnung ist natürlich, dass das Kind irgendwas davon auch gerne mögen würde. Ich glaub die Hoffnung hat man immer. Und wenn nicht, entdecken wir evtl neue Hobbys. Wie hier ja auch schon einige schrieben, dass sie die Welt aus ganz anderen Augen sehen.

Ich danke euch allen auf jeden Fall für eure Beiträge. Ich werde keinesfalls vorschnell schwanger (Ich merke nur, wie ich mir jetzt doch mal ernsthaft Gedanken machen muss, ob oder ob nicht. Da die biologische Uhr tickt). Denn selbst, wenn ein Kind kommen darf, müssten wir zuvor eh noch umräumen. Das angedachten Kinderzimmer ist derzeit unser Bastelraum/werkstatt. Das muss dann eh erst mal ordentlich in den Garten wandern. Und wir müssten Bücher wälzen. Immerhin muss man ja dann wissen, worauf man achten muss. Fragt nicht, wie intensiv ich mich vor Anschaffung der Katzen informiert hab (Körperbau, Krankheiten, Genetik, Therapiemöglichkeiten, artgerechteste Futter und generell artgerechte Haltung, Körpersprache und Psychologie). Ich bin zwar mit Katzen aufgewachsen und konnte sie gut lesen, aber wusste ich damals nichts über Krankheiten und der gleichen, da ich einfach den „Luxus“ hatte, dass ich diese Verantwortung nicht tragen musste und einfach „nur“ eine schöne Zeit mit ihnen haben konnte. Durch die eigenen Katzen kann ich nun schon fast wissenschaftliche Abhandlungen schreiben 😅
Es wird also alles in Ruhe bedacht und ggfs. erst mal angepasst. Wenn am Ende die biologische Uhr abgelaufen ist, dann ist das halt so. Alles ohne Druck und mit Verstand. Aber nun mit der richtigen Ansicht, dass die Rationalität eher eine kleine Rolle spielt.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #39
Aridane Aridane ich bin nur ein paar Jahre jünger und mich treibt auch die Frage um, ob ich (ein) Kind(er) will. Diesen krassen Wunsch verspüre ich nicht und weiß gefühlt zu viel über die negativen Seiten. Vor allem auch von Eltern, die es sich doch anders vorgestellt haben und am Ende - bei allem "ich liebe meine Kinder" - halt doch irgendwie unglücklich sind. Mein Leben bzw. Lifestyle ist aktuell auch nicht wirklich kindertauglich und ich weiß nicht, wie viel ich aufgeben möchte.

Hierzu ein praktischer Gedanke:
Ich werde keinesfalls vorschnell schwanger (Ich merke nur, wie ich mir jetzt doch mal ernsthaft Gedanken machen muss, ob oder ob nicht. Da die biologische Uhr tickt). Denn selbst, wenn ein Kind kommen darf, müssten wir zuvor eh noch umräumen. Das angedachten Kinderzimmer ist derzeit unser Bastelraum/werkstatt. Das muss dann eh erst mal ordentlich in den Garten wandern. Und wir müssten Bücher wälzen.
Kinderzimmer einrichten und Bücher lesen bevor du schwanger wärst ist doch Quatsch (falls du es so meintest). Die ersten 2-3 Jahre braucht ein Kind eh kein eigenes Zimmer und man ist im besten Fall ja auch noch 10 Monate schwanger, also wirklich viel Zeit um sich vorzubereiten.
Ich hätte eher Angst davor, mein Leben perfekt auf ein Kind abzustimmen - Zimmer ist bereit, Erziehungstipps sind mir klar, auf familienunfreundlichen Job verzichtet - und dann klappt es nicht.
Das Fiese ist ja, dass man das ob und wann nicht zu hundertprozent planen kann.
 
Cathy1234
Benutzer200296  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #40
Ich kann nicht wirklich was beisteuern. Ich hab ausschließlich contra Punkte. Für mich!!!!! persönlich kann ich mir das nicht vorstellen. Es gibt ja viele Menschen, die keine Kinder möchten, aber erfreuen sich evt noch ein Stück weit an den Kiddies als Tante oder weil es von Freunden ist. Ich kann grundsätzlich nichts mit Kindern anfangen. Gar nichts. Sperr mich mit 100 Katzen in einen Raum,aber bitte nicht mit EINEM Kind
 
Katerstrophe
Benutzer217004  (29) Klickt sich gerne rein
  • #41
Puuuh, bei mir ist es so, dass ich selbst hier und jetzt keine Kinder will.

Als ich jünger war und das war definitiv schon in meiner eigenen Kindheit so, dann Teenagerzeit und junges erwachsenenalter 18 - 21 so, war es schon mein Wunsch, früh mutter zu werden. Ich weiß gar nicht wo das herkam?

Aber heute bin ich heilfroh, das nicht gemacht zu haben. Bis ich ca 25 Jahre alt war, war ich gefühlt selbst noch ein Kind und konnte mich nichtmal um mich selbst kümmern. Ich hätte wahrscheinlich kopflos einfach Sex ohne Kondom gehabt, wenns einen Partner gegeben hätte, der einen Kinderwunsch hat. Es wäre in vielerlei Hinsicht, für mich gesehen nicht schlau gewesen und heute weiss ich stückweise, wieso.

Ich habs bei meiner Schwester gesehen, sie hat mit 20 ihr erstes Kind bekommen, sie lebte in einer kleinen Wohnung, war gerade ausgelernt, hat nicht viel Geld verdient, die wenigen Ersparnisse die da waren, wurden für die Wohnung genutzt und joa. Sie bekam noch zwei weitere wunderbare Kinder bis sie so 25 war.

Ich war ein Kind als sie ihr erstes Kind bekommen hat, kurz vor der Pubertät oder mittendrin, aber noch sehr Kindlich und mir gefiel die Rolle als Tante. Auch schaute ich zu meiner schwester auf, ich wollte das auch, ich liebe diese Kinder, hab auch sehr viel mit ihnen unternommen, viel Zeit bei meiner schwester verbracht, mir hats gefallen, alleine mit den Kinderwägen spazieren zu gehen und die Blicke der anderen Leute :grin: :grin:

Aber irgendwann war ich froh, dass es nicht meine sind. Dass ich sie zurückgeben kann, wenn der Tag rum ist, dass ich die Tür hinter mir zu machen kann und gehen kann und alles nich tmehr mein Problem ist.

Sie war immer auf die Eltern angewiesen, Geld, aufpassen usw. Heute ist meine schwester 37, die Kinder sind aus dem gröbsten raus, sie ist jung, lebt ihr leben und ihr gehts gut. DAS find ich iregndwie gut. Wenn ich jetzt ein Kind bekommen würde, bin ich fast 50, wenn das Kind 18 ist, ich könnte dann meine Rente genießen, wenn das Kind mit allem fertig ist: ausgezogen ist, beginnt eine eigene familie zu gründen usw.

Hat alles so vor und nachteile, aber für mich haben die Nachteile bisher überhand genommen und ich bin da auch ein bisschen froh drum. Ich weiß nicht ob ich mich zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich hier und jetzt sage, ich würde es lieber bereuen, keine Kinder in die Welt gesetzt zu haben, als zu bereuen, dass ich es getan hab.. (ich kenne zum glück keinen Menschen in meinem Umfeld der hinterher sagte: omg hätt ich das bloß nie gemacht!!)

Tja. Einen aktiven Kinderwunsch habe ich hier und jetzt nicht.

Frech finde ich die Kommentare aus meinem familären Umfeld. Vor ein paar Jahren haben sie mich auch auf einer mir unbekannten Ebene verletzt. Und es fühlte sich so an, als hätte ich etwas falsch gemacht und ich konnte nicht einordnen, warum mir das überhaupt weh tat. Heut weiß ich warum: es ist einfach tief und frech solche Dinge zu sagen:

- willst du nicht auch endlich kinder bekommen? Die Kinder von der XX sind schon so groß ich könnt schon nochmal Oma werden bevor ich Uroma bin
- Na, wann stellst DU uns denn mal einen Freund vor?
- Du gehst auf die 30 zu jetzt wirds dann langsam zeit, deine Innere Uhr tickt
- ... oder stehst du auf Frauen, du das ist kein Problem, da gibts heute schon so viele Möglichkeiten

Ja. Ich hab mir das immer angehört und runtergeschluckt bis ich einmal am Tisch aufgestanden bin und gesagt habe, "ich werde hier am Familientisch weder mein Sexualleben noch meinen Kinderwunsch in Anwesenheit meines Vaters, meines Onkels und der Kinder meiner Schwester thematisieren. Wenn ich Hilfe brauche, werde ich nachfragen. Danke. Wollen wir essen oder will noch jemand was dazu sagen?"

Seit dem war für immer ruhe. Einmal hat meine Mama noch einen Spruch fallen lassen der war iregndwie so "ja aber die Katerstrophe will ja keine Kinder, zumindest muss ich das annehmen weil..." ich hab nur gesagt: genau! und das Thema gewechselt.

Ich find das soo unglaublich frech. Sagen Menschen sowas auch zu Männern? Nein, oder?

Ich sags euch. Nie könnte ich einen Mann "mitnachhause" bringen, die erste Frage würde lauten: Na, wann schwängerst du sie endlich? :grin:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #42
Sperr mich mit 100 Katzen in einen Raum,aber bitte nicht mit EINEM Kind
Off-Topic:
Also ich nehm auch immer VIEL LIEBER die Katzen :grin:
... aber wenn ein Kind doch auftaucht sitz ich zumindest nicht stumm in der Ecke. Ich bin allerdings echt keine kindgerechte pädagogisch wertvolle Tante :zwinker: ich bin die Tante, mit der man Dinge macht, die die Eltern nicht mit einem machen würden :zwinker: Laut meiner Patenkindfamilien brauchen ihre Kinder aber so eine Tante, da passt das schon :grin:
 
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