Grund fürs Kinder bekommen

Aridane
Benutzer216224  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Ich hoffe, die Frage einer noch kinderlosen ist hier in Ordnung und am richtigen Platz.
Mein Partner ist offen für Familienplanung und wünscht sich ein Kind. Er würde auch darauf verzichten, wenn ich das nicht möchte. Früher wollte ich nie Kinder. Es hat einfach nicht gepasst. Mittlerweile steh ich dem aufgeschlossener gegenüber. Ich fragte ihn gestern, woher sein Wunsch kommt. Was der Grund ist. Doch da kamen nur Flausen „im Alter Hilfe“ (für sowas würde ich mein Kind nie missbrauchen, die haben ihr eigenes Leben, wenn sie erwachsen sind), „kann beim aufräumen helfen“. ….
Ein richtiger Grund kam nicht. Er meinte sowas gibt es nicht. Man will seine Gene weiter geben und er meinte, dass ich ja Angst habe, dass es bald nur noch idioten gibt, die nicht auf Natur/Tiere achten. Doch nur weil wir dem Kind gewisse Werte mitgeben, heißt es nicht, dass es ein guter Mensch wird wird. Es könnte trotzdem der größte Vollpfosten auf Erden werden. Dann meinte ich, er soll mir positive Dinge nennen, was man durch das Kind hat. Ich zählte die ganzen negativen auf
- „Gründung eines Taxiunternehmens“
- Haus muss zu jeder Zeit blitzblank sein, weil immer Freunde kommen könnten (auf dem Land so üblich)
- finanzielle mehrbelastung
- Aufgabe der eigenen Person
- kaum Zweisamkeit und somit auch kein „freier“/ausgelassener Sex mehr, generell keine Privatsphäre mehr
- eigene Hobbys werden eingestampft, da einfach die Zeit fehlt
- durchgehend Stress bei Krankheit vom Kind und in den Ferien, da man es irgendwie mit dem Beruf in Einklang bringen muss (arbeiten beide Vollzeit)
- nervige Elternabende, bei denen man Aufgaben übernehmen muss und sich mit unüberlegten anderen Eltern (bei denen es besser gewesen wäre, sie hätten verhütet) auseinandersetzen muss.
- die ersten Jahre oft Lärm (und je nachdem evtl. auch die weiteren Jahre), ich bin geräuschempfindlich

Von ihm kam als positiv nur
- wenn es einen anlacht, geben sie einem so viel zurück.

Ich bin Realistin und nicht gefühlsduselig und fragte, was das sein soll? Zeit? Hobbys? Finanzen? Privatsphäre? Was bekommt man durch ein Lächeln zurück. Nichts, außer einem Gefühl. Dieses Gefühl bekomme ich auch bei meinen Katzen.

Das klingt jetzt alles, als würde ich Kinder hassen. Tu ich nicht. Aber ich denk mir, wenn ich doch so einen aktiven Kinderwunsch habe (wie mein Partner in hat), dann muss ich dafür doch gute Gründe haben und auch wissen, was das Positive daran ist?
Liebe Eltern, wie seht ihr das? Gibt es keinen Grund? Bekommt man Kinder immer „blauäugig“ (wenn auch überlegt, dass alles passt und man sich gut drum kümmern kann) einfach weil ein wohl grundloser Wunsch da ist, der wohl einfach aus dem nichts kommt? Da ich Realistin und sehr logisch bin, finde ich das irgendwie komisch. Daher bitte ich um Erfahrungen/Meinungen. Woher kam bei euch der Wunsch? Aus welchem Grund ist der Wunsch entstanden?
 
J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #2
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Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Gibt es nicht eh dir Theorie, dass alle Wünsche Irrational sind und erst im Nachgang rationale Begründungen dafür gesucht werden?
Lernt man auf jeden Fall in kaufmännischen Ausbildungen und das deckt sich schon ganz gut mit der Realität die ich beobachtet habe :zwinker: die Aufgabe eines Verkäufers ist es den Wunsch des Kunden zu erkennen und ihm dann die rationalen Argumente zu liefern, damit er es kaufen "kann".

Denke das ist hier nicht anders. Man hat aus sich heraus den Wunsch oder nicht und versucht das im Nachhinein zu begründen.

Pro:
- süße Babynasen, -finger, -zehen
- begleiten eines Menschen durch so viele Lebensphasen
- sich coole Spiele zusammen ausdenken
- was passiert wenn man den Partner und sich "mischt"?
- viele Einzigartige Erfahrungen (Schwangerschaft, Geburt,...)
- kindliche Freude miterleben
- man hält sich selbst für gute Eltern
- cooler neuer Mensch
- Im Alter nicht alleine sein (klar gibt es keine Garantie dass man sich bis dahin nicht zerstreitet, jemand wegzieht etc. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand da ist, der im Altersheim Mal vorbeikommt und schaut das die einen da nicht vergessen ist höher und leider notwendig. Menschen ohne Angehörige sind nachweisbar deutlich schlechter versorgt.)
...

Negativ:
- man muss die Ressourcen (Zeit, Geld, Nerven) dafür haben
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #4
Mein Kinderwunsch kam direkt aus meinem Herzen und ein bisschen aus sozialem Druck. Alle Freunde wollte Kinder also wollte ich auch.

Ich kenne aberkeinemn, der diese Entscheidung rational trifft sondern nur welche, die sie emotional treffen.
Rational gesehen haben Kinder nur Nachteile.

Ich finde es auch gut wenn Menschen, die unsicher sind dann einfach keine bekommen anstatt es mal "zu probieren".

Ich bin auch ganz ehrlich, ich liebe meine Kinder mehr als alles auf der Welt. Ich hätte aber nie gedacht wie sehr mich das psychisch belastet (Geburtstrauma, Depressionen, ADS Kind, Vorpubertät, fast Trennung vom Mann, viele körperliche Probleme und Zipperlein, Brust OP usw). Vor allem die Mutterrolle ist echt herausfordernd und das muss man wollen.

Niemals würde ich meine Kinder zurück geben wollen.

Sie sind das Beste was ich je in meinem Leben "produziert" habe. Wenn ich aber vorher gewusst hätte wie sehr mich die Mutterrolle psychisch an den Rand bringt hätte ich mich vermutlich dagegen entschieden.

Aus diese Rollenbilder, die Mama und Papa dann zwanghaft einnehmen müssen sind schwierig. Ich empfinde es so, dass man als Familie weniger frei leben kann und mehr gesellschaftlich bewertet wird.

Hier noch die Pros:
-Kinder sind unheimlich schlau und erweitern den Horizont
-sie sind unbeschwert und stecken einen damit oft an
-Sie lachen so lustig, dass man meistens mitlachen muss
-Man lernt eine ganz neue, mächtige Dimension von Liebe kennen
-Man darf ihnen Werte vermitteln und sie beschützen und ein kleines bisschen die Welt von morgen mitgestalten
-Sie sind knuffig und riechen gut
-sie sind unterhaltsam und witzig und wenn sie schlau sind ist es ein erquickliches Vergnügen mit ihnen die Welt zu entdecken

Und manchmal wenn man mit ihnen den Sonnenuntergang anschaut, ein Brettspiel spielt oder gemeinsam picknickt nach einer langen Radtour, fühlt man sich so vollkommen und perfekt und durchströmt von Glück, dass man seine eigene kleine Bande gegründet hat, die zu einem gehört und die immer zusammenhalten wird, dass man ein paar Tränchen im Auge hat und einfach nur Liebe fühlt: Familienliebe.
Das hast du so toll geschrieben! Kann ich jedes Wort unterschreiben.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #5
Und manchmal wenn man mit ihnen den Sonnenuntergang anschaut, ein Brettspiel spielt oder gemeinsam picknickt nach einer langen Radtour, fühlt man sich so vollkommen und perfekt und durchströmt von Glück, dass man seine eigene kleine Bande gegründet hat, die zu einem gehört und die immer zusammenhalten wird, dass man ein paar Tränchen im Auge hat und einfach nur Liebe fühlt: Familienliebe.
Ich glaub, hier liegt mit mein Knackpunkt. Ich hatte das in meiner Kindheit alles nicht. Meine Erziehung lief über Angst und Schläge durch meine Erzeugerin. Ich weiß nur, wie ich es garantiert nicht beim eigenen Kind machen würde. Aber könnte ich dem Kind gefühlsmäßig gerecht werden? So „trocken“ wie ich bei Gefühlen bin? Ein Kind ist endgültig. Das ist kein T-Shirt, dass ich wieder zurückgeben kann. Wie kann man sich vorher überhaupt sicher sein, das zu schaffen? Man hat es ja vor dem ersten Kind noch nie gemacht.
Wusstest du einfach vorher schon, dass du alles schaffen wirst. Vor allem wenn ich dann so Dinge lese
fast Trennung vom Mann
Das will man ja vorher auf keinen Fall.

Ich kenne aberkeinemn, der diese Entscheidung rational trifft sondern nur welche, die sie emotional treffen.
Rational gesehen haben Kinder nur Nachteile.
Ich habe noch nie eine Entscheidung emotional getroffen. Ich kann besser mit Tieren als mit Menschen. Aber selbst, als wir uns die Katzen holten (für die ich emotional sehr viel empfinde), war das eine rationale Entscheidung. Hätte ich diese emotional getroffen, hätte ich schon viel früher in einer viel zu kleinen Wohnung Katzen gehabt. Ich weiß nicht, ob du die Serie „TBBT“ und den Charakter „Sheldon Cooper“ kennst. Ich höre oft, dass ich dieser Figur sehr ähnlich bin.
Emotional müsste ich ein Kind bekommen, da ich Lust habe einen „Rohdiamant“ zu schleifen und ihm Werte mit zugeben, in der Hoffnung, dass ein guter Mensch bei raus kommt. Aber ich kann halt nicht emotional entscheiden. Emotional habe ich auch diesen Kinderwunsch. Aber ich kann meine Gefühle nicht so zulassen. Wenn da ein Kind bzw. mein Kind auf mich zuläuft und mich mit dieser erdrückenden Liebe überhäuft, bin ich vermutlich komplett überfordert und bin mir unsicher, ob ich ihm die Gefühle auch sichtbar gut genug zurück geben kann. Emotional denk ich, ich möchte auch irgendwie eins, also warum nicht. Rational kommt dann: ist es dem Kind fair gegenüber? Was wenn ich das mit den Gefühlen nicht auf die Reihe bekomme. Immerhin geht es hier um ein anderes Lebewesen. Dass diese Entscheidung aber wohl eigentlich rein emotional getroffen wird, ist für mich sehr verwirrend. Das ist für mich absolut unlogisch 😅

Danke für die Einblicke! Ich muss wohl schauen, dass ich die Rationalität bei der Entscheidung irgendwie über Bord werfe und mich eher daran klammere, dass ich werte weiter geben will. Und dann blind vertrauen, dass alles gut wird, weil wir ja sonst sehr bedacht sind und daher irgendwie jedes Problem meistern können.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Gibt es nicht eh dir Theorie, dass alle Wünsche Irrational sind und erst im Nachgang rationale Begründungen dafür gesucht werden?
Lernt man auf jeden Fall in kaufmännischen Ausbildungen und das deckt sich schon ganz gut mit der Realität die ich beobachtet habe :zwinker: die Aufgabe eines Verkäufers ist es den Wunsch des Kunden zu erkennen und ihm dann die rationalen Argumente zu liefern, damit er es kaufen "kann".

Denke das ist hier nicht anders. Man hat aus sich heraus den Wunsch oder nicht und versucht das im Nachhinein zu begründen.

Pro:
- süße Babynasen, -finger, -zehen
- begleiten eines Menschen durch so viele Lebensphasen
- sich coole Spiele zusammen ausdenken
- was passiert wenn man den Partner und sich "mischt"?
- viele Einzigartige Erfahrungen (Schwangerschaft, Geburt,...)
- kindliche Freude miterleben
- man hält sich selbst für gute Eltern
- cooler neuer Mensch
- Im Alter nicht alleine sein (klar gibt es keine Garantie dass man sich bis dahin nicht zerstreitet, jemand wegzieht etc. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand da ist, der im Altersheim Mal vorbeikommt und schaut das die einen da nicht vergessen ist höher und leider notwendig. Menschen ohne Angehörige sind nachweisbar deutlich schlechter versorgt.)
...

Negativ:
- man muss die Ressourcen (Zeit, Geld, Nerven) dafür haben
Interessant. Ich habe auch eine kaufmännische Ausbildung hinter mir. Bin aber nicht auf die Idee gekommen, das zu verknüpfen. Also das jeder Wunsch erst mal irrational ist und man diesen einfach selbst in die Rationalität holt. Das Wünschen wurde mir als Kind aberzogen. Daher hatte ich keine mehr, sondern tatsächlich nur rationale Entscheidungen.

Danke für den Einblick!
 
J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #7
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Weseraue
Benutzer192870  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Wobei deinem Partner klar seien sollte, dass sich sein Leben mit Kindern auch gravierend ändert. Seine Gründe finde ich etwas unreflektiert.
Verstehe mich nicht falsch, ich liebe Kinder und bin wahnsinnig gerne Vater, aber mir war schon bewusst, dass es nicht immer ein Zuckerschlecken ist.
 
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Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Mein Kinderwunsch war völlig irrational und absurd und kam von heute auf morgen in einer unglaublichen Intensität. Ich erfuhr zudem von der Schwangerschaft meiner Schwägerin und fühlte mich plötzlich sehr ausgeschlossen.

Wir hatten zuvor schon über ein gemeinsames Kind gesprochen, aber mein Mann wollte gerne warten, bis ich einen befristeten Arbeitsvertrag hatte. Es kam dann aber doch anders, weil der Kinderwunsch so stark war – ohne dass ich ihn jemals hätte erklären oder mit logischen Argumenten hätte untermauern können. 🤷🏻‍♀️

Und meine Kinder? Sie sind das Beste, was mir je passiert ist. Ich weiß, klingt nach Klischee. 😅 Der Satz ist sogar in einem Video festgehalten, nach der Geburt meines Sohnes, als ich völlig überrumpelt mit ihm auf der Brust daliege. 😁 Aber ja, es ist so! Wenn die Kinder lachen, lache ich mit. Wenn sie ihre kleinen warmen Körper an mich schmiegen, werde ich mit so viel Liebe und Glückseligkeit erfüllt, dass ich fast platze.

Babyfüße sind ein Gedicht! 🥰 Und nichts ist beglückender als Komplimente der eigenen Kinder. ☺️ Jedesmal, wenn mein Dreijähriger zu mir sagt, dass ich so schön bin und dass er mich so liebt, schmelze ich fast.

Ich liebe es, mit den Kindern draußen herumzutoben und Fußball, Basketball oder Tennis zu spielen; im Sommer im Freizeitpark mit ihnen Karussell zu fahren, bis mir schwindelig wird 😅; im Winter mit ihnen Schlitten zu fahren und Schneemänner zu bauen; Bücher zu lesen, zu kuscheln und sie die Welt entdecken zu sehen. Kinder können so viel Freude empfinden und über so vieles staunen, was für uns Erwachsene alltäglich geworden ist. Es ist sehr spannend, die Welt durch die Augen meiner Kinder zu sehen. 😊

Nachteile sind die eingeschränkte persönliche Freiheit und die Belastung für die Beziehung. Die Kleinkindjahre mit Schlafmangel, starker Abhängigkeit der Kinder von ihren Eltern und anderen Entbehrungen können sehr harte Jahre für Paare sein, das muss man sich klarmachen. Aber wenn man einander nicht aus den Augen verliert, kann man diese Jahre gemeinsam überstehen.

Was Sex, Arbeit und persönliche Interessen angeht, habe ich keine Einschränkungen durch Kinder per se gemacht. Ich verfolge weiter meine persönlichen Interessen und habe immer schnell (nach rund 9 Monaten) wieder voll gearbeitet. Mein Mann und ich haben auch keine Probleme damit, Sex zu haben – auch wenn es ausgiebige Liebesspiele und ganze oder zumindest halbe Tage im Bett derzeit nicht mehr gibt. Es gibt für alles eine Zeit. 😌

Grundsätzlich halte ich die Entscheidung für Kinder für keine logische, sondern eine, die mit dem Herzen getroffen wird. Und wenn das Herz sich keine Kinder wünscht, ist es in meinen Augen definitiv richtig, keine zu bekommen. 😊
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Die Gründe bei Kind 1 waren bei mir komplett emotional. Rational waren lediglich die Rahmenbedingungen, wie der passende Zeitpunkt (und daran gekoppelt finanzielle Überlegungen).
Ansonsten wollte ich einfach eine Familie mit meinem Partner gründen. Ich wollte Mutter sein. Mehr nicht. Ich hätte es auch nicht näher begründen können.

Bei Kind 2 hatte es einen rationaleren Hintergrund: Wir bekamen das 2. Kind, damit das erste nicht als Einzelkind aufwachsen muss. Auslöser war der Tod meiner Eltern, insbesondere der meiner Mutter, und dass ich mit allem ganz alleine dastand. Wäre das nicht gewesen, hätten wir vermutlich kein 2. Kind bekommen. Einen überschäumenden Kinderwunsch hatte ich bei Kind 2 nicht, daher wollte ich dann noch warten, bis sich das ändert und ich wenigstens ein bisschen Sehnsucht empfinde. Das kam dann auch. Ich wollte das 2. Kind mit spätestens 35 bekommen, das hat gerade so noch geklappt. Wesentlich länger hätten wir es nicht versucht, da waren wir uns einig.
 
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Schnecke106
Benutzer85763  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich war sehr lange total Anti-Kinder, die haben mich alle genervt und ich fand Babys nicht besonders niedlich. Ich hatte im Alltag aber auch keinerlei Berührungspunkte mit Kindern.

Dann wurde meine Freundin (ungeplant) schwanger und ich habe das erste Mal so alles rund um Schwangerschaft mit erlebt, Ultraschallbilder bestaunt, einen runden Babybauch angefasst, gemeinsam auf die Geburt hin gefiebert und irgendwann ihren Sohn bestaunt - und ich war fasziniert. Und plötzlich kam dieser Wunsch, ganz von tief drinnen und ohne dass ich es mir erklären konnte.

Wir müssten dann noch etwas warten bis wir nicht mehr verhütet haben und auch lange bis wir zum ersten Mal ein lebendes Baby in unseren Armen halten durften, aber ich könnte es mir überhaupt nicht anders vorstellen. Sie sind wunderbar. Sie sind anstrengend. Es ist faszinierend, was sich aus der Mischung der Gene für Menschen entwickelt haben. Es macht Spaß. Es macht uns dankbar. Es ist anstrengend, zumindest die Erziehung. Ich bin auch nicht liebevoll aufgewachsen und ertappe mich immer wieder dabei so typische Sätze meiner Eltern zu wiederholen. Das zu unterdrücken bedeutet auch sich damit auseinander zu setzen, was ich anders machen möchte und warum.

Ja, es kann sein, dass man als Elternteil zurück stecken muss, wobei es trotzdem sehr viele Beispiele gibt, wo das nicht so ist (auch hier im Forum). Und gemessen an der durchschnittlichen Lebensdauer eines Menschen ist die totale intensive Betreuungszeit für kleine Kinder vergleichsweise kurz, auch wenn es sicher Phasen gibt, wo es sich ewig anfühlt.

Über das Aussehen eines Hauses oder Wohnung hat sich hier noch nie ein Kind oder Elternteil meiner Generation Gedanken gemacht. Bei uns wird gespielt und das sieht man. Aus so manch anderen Eltern sind inzwischen Freunde geworden.

Aber ja, es braucht Absprachen in der Partnerschaft, wer wann welchen Freiraum braucht oder möchte, Sex gibt es vorwiegend, wenn die Kinder schlafen. Man muss sich und den Alltag etwas um die Kinder herum organisieren, aber bekommt neue Dinge dazu. Es ist toll so einem jungen Menschen die Welt zu zeigen und zu erklären.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #12
Liebe Eltern, wie seht ihr das? Gibt es keinen Grund? Bekommt man Kinder immer „blauäugig“ (wenn auch überlegt, dass alles passt und man sich gut drum kümmern kann) einfach weil ein wohl grundloser Wunsch da ist, der wohl einfach aus dem nichts kommt? Da ich Realistin und sehr logisch bin, finde ich das irgendwie komisch. Daher bitte ich um Erfahrungen/Meinungen. Woher kam bei euch der Wunsch? Aus welchem Grund ist der Wunsch entstanden?
Ich finde gut nachvollziehbar, was Du schreibst.
Selbst hatte ich nie einen Kinderwunsch. Wir haben ein Kind wegen des Wunsches meiner damaligen Partnerin bekommen. Man kann sich da so oder so entscheiden, ich kenne auch Paare, die haben sich dann dagegen entschieden, und finde das ebenso legitim. Mein Eindruck ist, dass ein Kinderwunsch (und ebenso ein nicht vorhandener) oft nicht so rational ist und der eigenen Entscheidung ein Stück weit entzogen, etwas so wie die sexuelle Orientierung. Ob und wie man ihn umsetzt, das ist die Frage. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Dein Partner und Du euch zunächst über eure Wünsche austauscht statt über deren (viell. teils nicht vorhandene oder nicht bewusste) Gründe?
Schön an der Beziehung zu einem Kind finde ich selbst, dass sie sorgende und sorgfältige Dimensionen des Handelns entwickelt, die gerade Männern in der Sozialisation oft ein wenig verschlossen bleiben. Aber das kann man gewiss auch mit anderen als eigenen Kindern erleben. Ansonsten ist es ganz individuell.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Ich bin übrigens froh, dass ich entstanden bin. 😊 Meine Mutter wollte aber schon immer Kinder, sie hat damals auch mit Kindern gearbeitet und wollte unbedingt eine Familie mit eigenen Kindern. Leider hat sie nur mich bekommen, aber damit war sie trotzdem auch glücklich.
 
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Der_Domme
Benutzer194660  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Also erstmal rein Rational betrachtet: (Achtung viel Ironie inside)

Kinder verändern einfach alles in deinem Leben.
Gerade in den ersten Lebensjahren dreht sich einfach alles um Sie. Sie saugen einem die Energie aus. Man schläft weniger, hat weniger Zeit zum erholen, die Gammeltage auf der Couch sind auch erstmal vorbei. Hey heute Abend spontan essen gehen?... Vorbei!
Komm wir fahren einfach mal übers Wochenende weg? ..... Wird jetzt auch schwieriger.
Sie schreien, sie kacken, sie machen Dreck und treiben dich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Man hätte allen Grund Sie im Wald auszusetzen!

Aber Nein, man liebt Sie einfach! Man erfreut sich an Ihnen. Man wird selbst wieder Kind. Lass doch die Bude aussehen wie Sau! Hier leben und spielen Kinder!
Eltern sein verändert ganz klar. Man verliert sein bisher unbeschwertes Leben und bekommt aber dafür soviel mehr. Man kann das gar nicht rational gegeneinander aufwiegen. Das was da drinsteckt ist soviel mehr.

Trotzdem sollte so eine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen werden.
Bei meiner Ex-Partnerin war ganz klar dass ich mit Ihr kein zweites Kind bekomme. Das hätte unsere Beziehung nicht überlebt (wie sich dann später eh herausstellte).
Mit meiner jetzigen Partnerin habe ich noch zwei Kinder.
Und ich liebe jedes von Ihnen.
Auch wenn wir als Paar sehr viel zurückstellen müssen. Der Sex ist sehr viel weniger geworden. Gerade Sie als Mutter fängt ja die meiste Arbeit ab mit den Kids. Und das laugt Sie dann doch sehr aus. Abends ist Sie einfach kraftlos und müde.

Aber egal was wir alle hier schreiben. Diese Entscheidung sollte immer selbst getroffen werden. Druck oder Motivation von außen sollte nicht der Antrieb sein. Auch diese ganzen Insta-Muddis🫣..... Bitte nicht als Maßstab ansehen.
Und auch die Erfahrungen aller User hier sind nur deren Erfahrungen.
Ihr macht eure eigenen!☺️
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • #15
Aber selbst, als wir uns die Katzen holten (für die ich emotional sehr viel empfinde), war das eine rationale Entscheidung
Aber Haustiere zu sich zu nehmen ist doch das Gegenteil einer rationalen Entscheidung.

Man sollte sich selbst nicht unterschätzen, ich habe mich im Vorfeld auch als sehr rational eingeschätzt, bis mich die emotionale Wucht mit dem ersten Kind überrollte. Ich bin nichts so leidenschaftlich wie Mutter. Anstrengend ist es, aber oft auch einfach nur schön. Als Mutter fühle ich die höchsten Hochs und die tiefste Erschöpfung. Du bist in höchstem Maße und permanent für ein oder mehrere Wesen verantwortlich. Aber es erschließt sich mir seitdem eine Welt, die mir ohne Kinder verborgen geblieben wäre. Geballtes Leben, in allen seinen Ausprägungen. Ich muss sagen, dass ich das einfach erleben wollte und will. Mir persönlich hätte diese zuvor unbekannte Dimension des Lebens wohl zeitlebens gefehlt (ohne natürlich zu wissen, was genau ich da eigentlich verpasse – nur dass es da etwas gibt, was Kinder in einem und für einen aufschließen, was sonst niemand kann, das war mir klar).
 
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Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Emotional denk ich, ich möchte auch irgendwie eins, also warum nicht. Rational kommt dann: ist es dem Kind fair gegenüber? Was wenn ich das mit den Gefühlen nicht auf die Reihe bekomme.

Dass diese Entscheidung aber wohl eigentlich rein emotional getroffen wird, ist für mich sehr verwirrend. Das ist für mich absolut unlogisch

Ich muss wohl schauen, dass ich die Rationalität bei der Entscheidung irgendwie über Bord werfe und mich eher daran klammere, dass ich werte weiter geben will. Und dann blind vertrauen, dass alles gut wird, weil wir ja sonst sehr bedacht sind und daher irgendwie jedes Problem meistern können.
Das würde ich in gar keinem Falle tun! Ich kann da nur sehr von abraten!

Ich hoffe du siehst es mir nach dass ich als nicht-Mutter antworte, ich kann in ganz vielem deine Argumentation und Gedanken nachvollziehen. Ich wusste schon mit 20, dass ich keine will und bin sehr glücklich, dass ich auch nie welche bekommen habe. Ich bin auch eher lieblos und mit Schlägen aufgewachsen und habe mich (durch penetrantes Fragen von außen) über einen längeren Zeitraum damit beschäftigt, ob ich Kinder will oder nicht und was jeweils die Gründe sind.

Ich gebe meinen Vorredner:innen recht, dass das ein Wunsch sein muss, der von innen kommt. Aber ich halte es für leichtsinnig bis gefährlich, nur aufgrund dieses Gefühls eine Entscheidung pro Kind zu treffen ohne die Rahmenbedingungen zu beachten.

Ich glaube, dass mehrere Faktoren zusammen kommen müssen, damit man langfristig mit Kindern glücklich wird.
1. Man hat ein inneres Ja dazu, einen inneren Wunsch (den sehe ich bei dir).
2. Man geht nicht blauäugig rein, sondern weiß was einen erwartet und weiß, dass man damit klar kommt. Das sehe ich bei deinem Mann bspw. nicht. Nein, wenn man völlig übernächtigt ist, das Kind getresst und anstrengend ist, womöglich noch alle krank sind, dann macht ein Kinderlachen das nicht alles wieder gut. Ich hab demletzt erst mit der weinenden Mutter meines Patensohnes telefoniert und dann spontan aufgepasst, weil sie (mit dem Kind allein weil Mann im Krankenhaus) nach ein paar Tagen und massivem Schlafmangel einfach völlig durch war.
Wie ist das eigentlich bei deinem Mann, wie stellt er sich die Aufteilung der Care-Arbeit vor? Sollst du dann hauptsächlich für das Kind da sein? Wie soll der mental load verteilt werden? Wie ist die Verteilung jetzt gerade? Viele Familien und gerade die Mütter haben es schwer, weil das nicht gut genug vorher geklärt war. Das würde ich unbedingt vorher mit ihm sehr intensiv besprechen. An deiner Stelle, wenn er da nicht voll committed ist, wie einer der heutigen modernen Väter, würde ich es mir sehr gut überlegen.
3. Man überlegt sich die Vorteile und Nachteile und entscheidet sich trotz aller Nachteile für das Kind, weil für einen persönlich die Vorteile überwiegen. (Wie ist das bei dir?)
4. Die äußeren Randbedingungen passen und man hat alle nötigen Ressourcen, um ein oder mehrere Kinder groß zu ziehen.
5. Mit der wichtigste Punkt: man weiß, dass man dem Kind emotional gewachsen ist und den ganzen Herausforderungen stand halten kann. Da seh ich dich ehrlich gesagt nicht. Und ich glaube, das ist der Punkt, an dem du auch so knabberst. Ich denke du weißt, dass es dich emotional überfordern wird und du hast keine Lösungsstrategien, was du dann tun sollst. Das kann man aber lernen.

Ich hab mit Kindern über viele Jahre auch nichts angefangen und war im Umgang total überfordert. Dann bin ich auf das gewünschteste Wunschkind gestoßen und plötzlich wurde Erziehung logisch. Ich hab den Podcast und Blog monatelang intensiv konsumiert und höre bis heute diverse Podcasts, die sich mit Familien und Kindererziehung beschäftigen. Ich finde das Thema total spannend, weil es mir einen Rückblick auf meine eigene Kindheit gibt, warum ich so bin wie ich bin und was man hätte besser und anders machen können.
Alles was ich aus diesem Input lerne, probiere ich an den zahlreichen Kindern in meinem Umfeld aus, mit großem Erfolg. Ich kann Kleinkinder mittlerweile beruhigen und werde normalerweise von allen sehr geliebt.
Für mich war das ganze Thema aber wie Chinesisch zu lernen: eine völlig fremde Welt, die ich mir in mühevoller Kleinarbeit erschließen musste. Ich hab da auch nach wie vor keinen intuitiven Zugang dazu.
Für mich weiß ich mittlerweile, dass ich ein Kind großziehen könnte, ohne dass es allzu traumatisiert da raus käme. Ich weiß aber auch, dass ich nicht die Energie und den Willen dazu habe, ich würde unterwegs auf der Strecke bleiben.

Und ein letzter Punkt: du hast angesprochen, dass du mit Depressionen zu kämpfen hast/ hattest. Nach allem was ich lese und sehe sind Kinder die absolut perfekten Schwächenfinder. Geht mir auch selber so. Ich hab ein Thema mit Grenzen setzen und das ist jedes Mal ein Problem, wenn ich Zeit mit einem Kind verbringe. Hast du mal Therapie gemacht? Traumatherapie/ Verhaltenstherapie etc.? Kinder legen wirklich den Finger in die Wunde, und zwar feste und so lange, bis man sich selber da reflektiert und geändert hat. Wenn man das nicht macht, bleibt das nach meiner Erfahrung ein dauerhafter Streitpunkt. Je gefestigter man selber ist, desto leichter fällt mir der Umgang mit Kindern.

Noch ein allerletzter Punkt: mal angenommen dein Partner stirbt oder verlässt dich auf Nimmerwiedersehn wenn das Kleine zwei ist - würdest du das Kind immer noch wollen? Das ist eine Entscheidung die du für dich alleine treffen musst, keinesfalls zuliebe deines Partners.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück für dein Leben.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #22
Hast du dir nie die Frage gestellt, welchen Sinn dann das Leben haben soll, wenn man keine Wünache hat und nur rational handelt?
Nein. Da es im Grunde keinen Sinn hat. Wir leben nur, weil unsere biologischen Eltern ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten (oder wir im Labor geschaffen wurden). Das ist der einzige Grund. Ich versuche einfach das für mich Beste daraus zu machen. Aber einen Sinn, hat das Leben nicht. Das redet man sich nur ein. Ich hab lang nach dem Sinn unserer Spezies gesucht. Doch ist die Suche vergebens. Für den Planeten haben wir uns zu Parasiten entwickelt. Dieser wäre ohne uns eindeutig besser dran. Daher wäre dies ein kleiner + Punkt fürs Kind, da man versuchen kann, die richtigen Werte weiter zu geben. Doch gibt es keinen Garant dafür, dass das Kind auch gut wird. Ich hab schon oft gesagt, wenn ich das vorher fix einstellen könnte, hätte ich bereits Kinder. Aber leider kann man (wie beim Geschlechterwunsch auch) das nicht beeinflussen, egal wie lange man einen Kopfstand macht, Zitronen ist oder Socken beim Akt trägt 😅
Darf ich fragen, was du für den Sinn des Lebens hältst? Solche Dinge wie „Karriere machen, fürs Alter zurücklegen …. Das sind alles Dinge, die einfach aus der industriellen Entwicklung heraus entstanden sind. Das ist für mich kein Sinn.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #26
Viele Wünsche die man sich erfüllt sind ehrlich und rational betrachtet nicht sinnvoll zu begründen.

Ich würde es tatsächlich davon abhängig machen ob du dich aus deinem Herzen heraus bereit fühlst Mama zu sein. Alles weitere kann man lernen und die kleinen wissen schon wie sie dich manipulieren damit du sie lieb hast.

Deine pro und contra Rechnung zeigt, dass es noch kein Herzenswunsch ist und ich würde Dir empfehlen noch zu warten ob sich die Situation ändert. Das kann von einen auf den anderen Tag passieren...
Ich erlaube mir keine Herzenswünsche, da ich eben so rational bin. Ich hatte früher einen „dämlichen“ Plan, bei dem es das Ziel war bis 24 Jahre verheiratet zu sein und mit 25-27 kann dann das Kind kommen. Allerdings haben nie alle Parameter gepasst. Daher hab ich mir diesen Wunsch (für den ich ja eh keine rationale Begründung fand) verboten, um nichts hinterher zu trauern, was einfach nicht möglich ist. Jetzt ist es seit 5 Jahren aber möglich. Verantwortungsvoller Partner, der gerne Papa wäre und sogar 3 Jahre Elternzeit nehmen würde, wenn es mir zu viel wäre (mal davon ab, dass wir uns 3 Jahre vermutlich nicht leisten könnten). Beide können wir dem Kind viele unterschiedliche Dinge beibringen und könnten es fördern. Würden uns den arsch aufreisen, wenn es wissbegierig ist (ich war das, hab leider immer nur gehört „weiß ich nicht“. Er war es ebenfalls und wurde gefördert - er hatte/hat eine „Bilderbuch-Familie“). ….. ich kann nur die Rationalität schwer abschalten und dachte immer, dass ja alles rationale Gründe haben muss, da es sonst einfach naiv wäre. Also der eigene Wunsch, den ich bisher begraben hab, bäumt ziemlich auf, da ich ja nicht grad jünger werde. Ich hab ja nur das Beispiel meiner Familie. Die Eltern meines Partners waren trotzdem noch eigenständige Menschen. Mann und Frau. Doch ist es schwer, zu denken, dass man das auch haben kann, wenn man es nur anders kennen gelernt hat. Mein Partner will zwar dann besonders darauf achten, weil er meine Ängste/Bedenken kennt und ja selbst seinen eigenen Interessen (zeitlich angepasst) weiter ausleben möchte. …
Also würde ich nur nach dem Herzenswunsch gehen und danach, dass alles sichergestellt ist, würde nichts dagegen sprechen. Denn wie ich hier sehe, scheint es einfach keinen rationalen Punkt zu geben. Es ist immer (im besten Fall eine vernünftige!) Emotions-Entscheidung und keine rationale. Ich muss hier also für mich mit einer völlig neuen Denkweise ran gehen.
Für mich hat es einfach was von „Russisch Roulette“. Denn klar, es kann alles gut gehen. Aber selbst wenn man emotional die stärkste Person ist, kann man vorher nicht sagen, dass man das nicht berechenbare meistern kann. Es gibt keinen Probelauf. Solange man nicht der Erziehungsberechtigte ist und das Kind immer wieder zurückgeben kann (z.B. von Freunden oder Neffe und Nichte) ist es nicht verwertbar, wie es laufen wird. Da der Kopf einfach weiß, das Kind „geb ich zurück“.
Wenn wir irgendwo sind, wo Kinder sind, kleben diese an uns, da wir generell sehr achtsam sind und uns gut reinversetzen können und Menschen (egal ob Kind oder Erwachsener) gut zum Lachen bringen, trösten können, offene Ohren haben, uns gern zum Affen machen, viel Fantasie haben und automatisch immer überall aufpassen (z.B. bei kleinen Kindern Tischkannten und andere Gefahrenquellen). Aber: diese Kinder hat man nicht mindestens 18 Jahre (oder länger - aber dann sind sie meist ja selbstständig genug) „rund um die Uhr“. Daher ist das nicht aussagekräftig. Wäre es das, müsste ich mir bei uns absolut keine Gedanken machen 😅 daher muss ich wohl lernen, umzudenken. Rationalität, nicht aber die Vernunft (das sind zwei paar Schuhe), etwas über Board zu werfen.

- ich werde jetzt nicht vorschnell ein Kind bekommen, „nur“ weil die Zeit abläuft. Aber ich denke, ich darf mir diesen Wunsch wohl erlauben, wie ich hier rauslese. Da es völlig normal ist, dass dieser Wunsch irrational ist. Somit weiß ich jetzt, dass ich an meiner Wahrnehmung von Wünschen arbeiten muss und mein Partner mir gar keinen rationalen Grund nennen kann. Weil der Wunsch einfach „nur“ existiert (hab mich heute auch direkt bei ihm entschuldigt, nachdem ich gestern meinte, er solle mir einen rationalen Grund suchen. Denn er hätte tatsächlich sonst immer wieder überlegt. Allerdings war das von mir eine unrealisierbare Aufgabe).
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #54
Ich habe Kinder, weil ich sie beide wollte. Mehr Grund kann ich da nicht beisteuern.
Ich finde allerdings die Kritik an der "Familienzentrierung" interessant. Wenn jemand einen neuen Hund bekommt, dann sehe ich da auch eine extreme "Hundezentrierung": da wird dann nur noch über den Hund, die Lernfortschritte, das Barfen, die Hundeschule und die Tierarztversicherung geredet. Menschen mit sehr intensiven Hobbys, egal ob Mittelalter LARP oder Fußballverein, wo man selber spielt und gleichzeitig eine Mannschaft trainiert ist es doch genauso: Gruppenplanung hier, Training dort, Wettkampf da, Trainingslager/Festival, neue Trikots/Kostüme, durchwachte Nächte weil man noch auf einer Sitzung sein musste und als Freund:in wird man davon zugetextet.
Andere konzentrieren sich sehr auf die Karriere, bis sie sich ins Burnout treiben. Da geht es in jedem Gespräch nur noch um den Job, den Chef, die Kollegen, die doofe Aufgabe, die neuen Regeln , die schlechte Kantine, die Messe und das neue Werbekonzept.
Ein Freund von mir ist Musiker, da geht's viel um seien Projektgruppen, seine teuren Instrumente, Fahrten zu Konzerten und Festivals...
Was ich damit sagen will: Was einen interessiert, das bestimmt das Leben. Im Kleinkindalter ist es das Kleinkind (versprochen, das nimmt auch wieder ab, meine Kids sind beide aus dem Kita-Alter raus, da hat man auch wieder mental (!) Platz für andere Themen. Gestern war ich bis 1 Uhr nachts noch unterwegs, weil ich auf einem Konzert war, mit Babysitter geht das. Nächste Woche geht's zum Bundesligisten - das mache ich mit dem Kind zusammen. Man bleibt nicht auf ewig so eingesperrt und eingespannt wie die ersten Lebensjahren, die von Stress und Schlafmangel geprägt sind.) Bei anderen ist es eben der Hund, das Aquarium, das Mittelaltersfestival oder der TUS Hinterbüttels.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #57
Ich kenne da einige Leute, die halt wirklich ganz in irgendeinem Thema aufgehen, dass total Lebensbestimmend ist und man als Außenstehender nur denkt, warum man sich das antut:
-Triathlon/Marathon/Radsport
- Hunde (stehen glaube ich auf Platz 1. Ein Mitarbeiter meines Mannes hat sogar gekündigt, um mehr Zeit für seinen Hund zu haben.)
- Mittelalter/LARP
- Reitsport, auch gaaaanz weit oben auf der Liste: Jeden Tag zum Stall und am Wochenende zum Turnier
- Fußball (aktiv: selber spielen und trainieren)
- Fußball (passiv: Bundesliga, WM, EM, Champions League - da werden alle Urlaube so gelegt, dass man ja kein Spiel verpasst und jeder Euro in Auswärtsspiele gesteckt)
- Religion
- Dauercamper/ Schrebergarten (im Sommer ist man jedes Wochenende, teils auch am Abend dort)
- (Hobby-)Musiker: Ständig Abends und am WE auf Auftritten und man hofft auf den großen Durchbruch
- THW/DRK/Malteser/Freiwillige Feuerwehr: Raubt einem quasi jedes Wochenende
- Partei/"Weltverbesserer"/Greenpeace, etc

Mir fällt sicherlich noch mehr ein.
 
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Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #61
Was ich damit sagen will: Was einen interessiert, das bestimmt das Leben.
Das stimmt wohl so.
Ich glaube, für viele ist der Unterschied, dass Kinder kriegen sich von außen (und oft auch mal von innen) wie Selbstaufgabe anfühlt, während Hobbys und Job eher als Selbstverwirklichung angesehen werden.
Ich wirke bei mir selbst dagegen, indem ich mir oft bewusst mache, was mir die Familie und vor allem die Kinder auch alles geben. Sprache formt auch die Wirklichkeit, wenn ich ausschließlich darüber spreche, welche Sorgen ich habe, was mich alles nervt und was alles schwierig läuft (mit Kindern), dann macht man den Eindruck, unglücklich zu sein und ist es vermutlich auch. Dabei kann so gut wie jede Mutter und so gut wie jeder Vater auch davon berichten, wie wundervoll es mit Kindern ist, wie witzig und faszinierend sie sind, was sie tolles machen und können... und darum erzähle ich in meiner Bubble eben auch davon. Natürlich rede ich nicht ausschließlich über meine Kinder, aber wenn, dann eben nicht nur als Energiefresser, sondern auch davon, wie toll sie sind. Damit mach ich es mir auch selbst leichter, aber ich glaube und hoffe, ich werde auch nicht als Mutter wahrgenommen, die sich selbst opfert.
 
Aridane
Benutzer216224  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #92
Kinder sind eine Gabe Gottes und ein Geschenk... auch eine große Verantwortung. Aber sie geben viel zurück. Der Schöpfer hat diesen Wunsch in uns hineingelegt...
Ich bin nicht gläubig. Kinder sind ein biologisches Produk unserer Lust. Das ist ein biologischer Vorgang. Nicht mehr, nicht weniger (natürlich kommen dann die Gefühle der Eltern dazu, aber auch die sind gut begründet und erklärt). Eine große Verantwortung: naja, will man ein gutes Elternteil sein, dann sind sie das. Ich sehe viele Kinder, deren Eltern besser nur verhütet Spaß gehabt hätten. Für diese Eltern sind die Kinder keine große Verantwortung. Sie sind eher eine Last. Daher lässt sich hier nur eine Regel aufstellen, wenn man selbst wirklich verantwortungsbewusst handelt, damit auch das Beste aus dem Kind werden kann.
Nein, kein Schöpfer. Es ist einfach der Trieb der Arterhaltung und mittlerweile kommen durch unsere Entwicklung so „neumodische“ Gefühle hinzu, dass man sich selbst in einer besseren Form kreieren will und jemand für das Alter haben will, um nicht allein zu sein. (Da ich das Alleinsein liebe, fällt das bei mir weg. Hätte ich ein erwachsenes Kind, soll es sein Leben bitte leben. Kinder schulden uns nichts und ich mag vermutlich, wie heute auch, auch später noch meine Ruhe und freue mich eher, wenn keiner zu Besuch kommt. Aus solchen Gründen ein Kind zu bekommen, ist in meinen Augen sehr egoistisch). Wir sind Tiere, die sich einfach etwas weiter entwickelt haben. Nicht mehr und nicht weniger. Geister oder Götter haben damit nichts zu tun, das sind Geschichten und haben beim Entscheid, ob man ein Kind bekommt oder nicht, nichts zu suchen. Das wäre sehr unverantwortlich (für mich persönlich).
 
Daydreamer90
Benutzer213431  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #102
Meine frühere Arbeitskollegin (nen Tick älter als ich) war sich auch nie sicher und hat es eher immer abgelehnt eigene Kinder zu haben, obwohl ihr Freund damals schon immer unbedingt Vater werden wollte. Sie hatte glaub immer sehr große Angst vor allem, vor einer Schwangerschaft, vor der Geburt, vor der großen Verantwortung Mutter zu sein. Ich würde mal behaupten, so geht es allen halbwegs reflektierten Frauen bei dem Thema.

Habe sie dann Jahre später mal zufällig in einem Freizeitpark getroffen, da war ihre erste Frage ob bei uns schon ein zweites Kind geplant ist - war kurz darauf auch zum zweiten Mal schwanger - aber sie selbst hatte noch kein eigenes und immer noch den Standpunkt vertreten, dass Tante sein ja besser wäre weil man die Kinder dann auch wieder abgeben könnte (womit sie ja auch nicht ganz Unrecht hatte zugegebenermaßen 😁). Aber es war offensichtlich, dass sie das Thema beschäftigte...

Mittlerweile hat sie klammheimlich zwei Kinder bekommen und sie blüht förmlich auf in ihrer Mutterrolle (sehe es immer auf WhatsApp und habe es durch andere Kontakte mitbekommen). Das hat mich wirklich total überrascht, weil sie auch immer eher eine sehr nüchterne Person und überhaupt nicht gefühlsdusselig war, aber sie liebt ihre Kinder wirklich abgöttisch, das kann man nicht übersehen und ich freue mich sehr für sie.

Damit möchte ich nur sagen, dass sich mit einem eigenen Kind ganz viel verändern kann, vor allem in einem selbst. Das ist auch nicht zu vergleichen mit Neffen/Nichten, Geschwistern oder dergleichen. Es ist ein Teil von dir, der aus dir entstanden ist und das macht etwas mit einem. Das muss nicht immer nur etwas positives sein, da entstehen auch viele negative Gefühle die evtl im Unterbewusstsein schlummern, das möchte ich gar nicht verheimlichen. Aber es ändert definitiv etwas, im oben genannten Fall war dies etwas schönes positives :smile:

Ich bin zb auch jemand, der mit fremden Kindern so überhaupt nichts anfangen kann. Die meisten nerven mich, finde ich fürchterlich anstrengend und bin froh wenn ich sie nicht lange um mich habe. Das war früher schon so und ist auch heute noch so. Als Erzieherin wäre ich eine absolute Katastrophe und die Kinder würden mich vermutlich hassen :confused: Mit meinen eigenen ist das anders, sie gehören zu mir und ich liebe sie einfach, selbst wenn sie mich abgrundtief nerven, höllisch anstrengend sind oder mit mir streiten und sagen ich bin doof. Jeder Mensch hat eine andere Art seine Liebe zu zeigen, auch Kinder zeigen ihre Liebe auf ganz unterschiedliche Weise genauso wie wir Eltern. Natürlich kann das alles auch total schief gehen, aber meistens regelt es sich ganz natürlich und Probleme gibt es sowieso in jeder Familie. Es ist nirgends immer nur einfach und Friede Freude Eierkuchen. Mit Kindern entstehen Hürden, die vorher nicht da waren und dessen man sich gar nicht bewusst war. Hat man einen liebevollen Partner an seiner Seite, der einen unterstützt und sich auch wirklich als Vater einbringt, dann ist das alles leichter zu meistern und man wächst definitiv mit seinen Aufgaben. Man muss sich halt auch irgendwie auf dieses Abenteuer einlassen und es annehmen können. Wenn man natürlich immer nur darüber nachdenkt wie toll und einfach es ohne Kinder ist, dann wird man voraussichtlich auch immer unglücklich als Mutter sein.
 
Milk&Apple
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #104
Für mich sprechen sehr viel mehr Gründe gegen Kinder als dafür, aber fangen wir mit den Gründen dafür an, die natürlich subjektiv sind:

1. Ich finde es schön, einen Menschen aufwachsen zu sehen, ihn durchs Leben zu begleiten und Werte mitzugeben, zuzusehen wie er sich entwickelt. Vom 1. Schritt bis zur Abiturfeier.

2. Kinder leben viel mehr im Moment als Erwachsene und schätzen kleine Dinge oft viel mehr wert. Sie haben manchmal eine völlig andere Sicht auf die Dinge, das kann bereichernd sein. Allerdings kann man das auch mit Neffen oder Nichter erleben, sofern man welche hat.

3. Man hat im Alter ein niedrigeres Risiko, alleine zu sein. Ich schreibe bewusst nicht: Man ist im Alter nicht alleine.

Dagegen spricht aus meiner Sicht:

1. Es ist eine Entscheidung, die man nicht rückgängig machen kann, einmal dafür entschieden, wird dein Leben nie wieder wie es mal war.

2. Man hat mindestens bis zum 18. Lebensjahr, aber eigentlich noch darüber hinaus, Verantwortung für einen anderen Menschen. Man wird nie wieder so frei sein wie ohne Kind.

3. Du hast viiieel weniger Zeit und bist unflexibler, me-Time ist nur noch ein seltenes Gut, ich persönlich habe viele Hobbys und Interessen, die ich vermutlich stark reduzieren müsste.

4. Eltern machen sich irgendwie ständig Sorgen. Ist es normal, dass es noch nicht laufen kann? Warum findet es keine Freunde in der Schule? Gut, dabei kommt es stark drauf an, wie kompliziert das Kind ist, aber allein schon, wenn ich mich hier im Forum umgucke, sehe ich, dass Kinder, die relativ leicht "durchlaufen" eher die Ausnahme sind.

5. Was dich vielleicht nicht betrifft, aber für mich ein wichtiges Argument dagegen ist: Ich habe Neurodiversitäten und zudem Depressionen und ursprünglich auch mal eine soziale Phobie. Ich habe Angst, dass ich das an ein potentielles Kind vererbe oder anders übertrage. Gerade weil ich als Kind und vorallem als Jugendliche echt nicht einfach war, könnte ich mir vorstellen, dass es bei meinem Kind auch so wäre. Es haben wirklich sehr viele Kinder Neurodiversitäten wie ADHS oder Asperger, haben Behinderungen oder sind chronisch krank. Das ist nichts, was einem eh nicht passiert, weil es so selten ist. Siehe Punkt 4.

6. Das betrifft auch wieder mich persönlich: Eine Schwangerschaft und eine Geburt stelle ich mir echt schrecklich vor. Der Körper wird wahrscheinlich nicht mehr der sein, der er mal war, man hat möglicherweise mit schwerer Übelkeit oder anderen Leiden zu tun, und eine Geburt kann traumatisch sein und Folgen wie Inkontinenz nach sich ziehen.

7. Wieder ein persönliches Argument: Ich bin einfach kein "Mutti"-Typ: Wenn ich mir vorstelle, meine Zeit überwiegend auf Spielplätzen zu verbringen und mit anderen Müttern über Kinder zu reden... Klar, so muss es nicht laufen. Ich tobe gerne mit Kindern rum oder unternehme etwas mit ihnen, aber die meisten Kinderspiele machen mir einfach keinen Spaß und Kinder sind für mich auch keine adäquaten Gesprächspartner. Ich langweile mich in 80% der Fälle einfach relativ schnell mit ihnen.

8. Als Frau steigt die Wahrscheinlichkeit für Altersarmut rapide an und frau muss mit gesellschaftlichem Druck und Verurteilungen rechnen, die man als Mann so nicht hat. Gibt ja nicht umsonst das Wort Rabenmutter, aber nicht Rabenvater.

Das oft genannte Argument, dass man keine Kinder in diese Welt setzen möchte, wäre für mich aktuell noch keines. Ich finde zwar auch, dass es düster aussieht, aber als Historikerin sehe ich immer wieder, dass locker 80% der vergangenen Zeiten noch viel düsterer waren und diese Menschen wahrscheinlich froh wären, wenn sie in der heutigen Zeit aufgewachsen wären, die neben vielem Negativen auch sehr viele Privilegien bietet.

Bist du bei deiner Entscheidung denn weiter gekommen Aridane Aridane ?
 
E
Benutzer216998  (58) Ist noch neu hier
  • #124
Ich habe jetzt tatsächlich nur die Frage und keine einzige bisherige Antwort gelsen, also sorry, wenn das am Thread vorbeigeht...

Mein Beitrag:
Es gibt keinen rationalen Grund, der wirklich trägt. Der Aufwand, das stimmt, ist riesig. Finanziell, organisatorisch, zeitlich, emotional. Und tatsächlich passt es nicht in jedes Lebenskonzept hinein. Auch wir haben uns erst recht spät entschieden, dass wir doch Kinder wollen.
Warum? In erster Linie ist es wohl der angeborene Fortpflanzungstrieb. Und wenn sie erst da sind, ist es neben allen Problemen so unglaublich schön. Es verändert das Leben, die Welt, und ich möchte um keinen Preis der Welt zurück und darauf verzichten. Die Natur hat es übrigens so eingerichtet, dass man in aller Regel tatsächlich, sobald das Kind da ist, davon total begeistert ist :smile:
Inzwischen sind unsere volljährig, und noch immer weiß ich: alles richtig gemacht. Wir treffen uns, spielen in familiärer Runde, genießen die Zeit miteinander und auch, dass sie sich immer mehr selber in die Welt orientieren.
Es gibt keine Empfehlung zum Kinderkriegen, aber von mir eine Ermutigung ;-)
 
J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #125
Off-Topic:
Zur Schalfsituation kann ich noch von uns berichten: Tochter (fast 10) und Sohn (fast 7) schlafen zusammen auf zwei Matratzen beim Sohn im Kinderzimmer.

Das Hochbett der Tochter wird selten frequentiert. Etwa alle 4 Wochen schläft sie dort 2 Tage.

Mein Mann schläft seit ein paar Monaten zwischen den Kids. Erst hat er behauptet sie brauchen das und irgendwann hat er zugegeben, dass er als Papa die Nähe braucht und sie genießt solange die Kinder das noch wollen.

Ich habe das Ehebett für mich alleine und ab und an übernachtet jemand bei mir. Mann oder eins der Kinder. Finde ich nett.

Das Ehebett sagte bei uns nie etwas über den Status der (Sex) Beziehung aus sondern wir waren immer pragmatisch und wollten einfach, dass wir alle 4 gemütlich schlafen können.

Die Matratzen waren anfangs Notlösungen und jetzt ok. Ich denke spätestens nächstes Jahr schläft jedes Kind alleine und der Mann wieder bei mir.

Wir sind da entspannt und gehen mit dem Flow. Ich finde übrigens Kinder sind sehr angenehme Co Schläfer. Die machen niedliche Geräusche und lassen sich gut "umwuchten" wenn sie stören.

Zu viert auf 1,80 wäre mir aber auch zu eng. Und auch das mögen nicht alle Kinder. Mein Sohn braucht genau seinen Platz und ich auch. Mein Mann und meine Tochter sind "Schlafnomaden".

Tatsächlich gibt es auch Erhebungen wonach getrennte Schlafzimmer der Beziehung nicht schaden. Kann ja auch sein einer schnarcht, braucht mehr Ruhe etc. Pp.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #126
und irgendwann hat er zugegeben, dass er als Papa die Nähe braucht und sie genießt solange die Kinder das noch wollen
Off-Topic:
Jaaaa :flennen: Sie werden so schnell groß und wollen nicht mehr kuscheln.
 
Milk&Apple
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #127
Ich find's gar nicht schlimm, dass die Kinder bei uns schlafen, ganz im Gegenteil. Die Jüngere mit bald 5 regulär, die 9-Jährige am Wochenende. Das heißt, am Wochenende schläft einer von uns Erwachsenen auf dem Sofa, meistens ich, weil es meinem Mann nichts ausmacht, die halbe Nacht vom Kind getreten zu werden, während ich dann halt wach bin.
Also macht es dir doch etwas aus? 😉 Immerhin flüchtest du aufs Sofa.

Ich habe halt echt einen super empfindlichen Schlaf, ich schlafe alleine am besten. Wenn mein Freund und ich zusammen schlafen, ist meine Schlafqualität deutlich schlechter, bei Kindern ist es sicher noch extremer, weil die sich mehr bewegen, zumindest ist das bei meinem Neffen so. Ich bin da, glaub ich, einfach speziell.

Aber ist für mich jetzt auch nicht der wichtigste Punkt. Letztendlich hat man das ja wie N Nik Traverse schon meinte, auch bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand. Mein Neffe hat ab 6 Monaten alleine geschlafen, außer wenn er einen Alptraum hatte. Wobei meine Schwester sich da schon was anhören musste von anderen Müttern "Ich könnte das nicht" oder "Da kannst du ruhig schlafen?", aber ich glaube, da muss man einfach auf Durchzug schalten.
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #128
Also macht es dir doch etwas aus? 😉 Immerhin flüchtest du aufs Sofa.
Off-Topic:

Hm, ich werde wach davon. Ich hab immer einen Fuß in den Nieren oder einen Ellenbogen im Gesicht. Aber ich finde es nicht "schlimm" an sich, so dass ich sagen würde: "Du darfst hier nicht schlafen." Wenn er nicht da ist, schlafe ich selbst neben dem Trete-Kind. Da bin ich dann viel wach, aber ich genieße die Nähe zur kleinen Kickboxerin schon auch trotzdem.
Alle zusammen passen wir nicht wirklich ins Bett, mein Mann schläft auf dem Sofa schlechter als ich und mich stören nächtliche Tritte mehr als ihn, deshalb ist die Aufteilung so sinnvoll bei uns.

Wir hätten unsere ohne sehr viel Weinen nicht ins eigene Schlafzimmer zum Schlafen bringen können. Sogenannte "Schlaftrainings" mit Weinen lassen waren für uns nie eine Option.
Aber ich kenne Kinder, die problemlos (ohne "Schlaftraining") früh im eigenen Zimmer geschlafen haben. Meine zählen nur nicht dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schnecke106
Benutzer85763  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #129
Wir sind in Sachen Schlafen einfach immer den "Weg des geringsten Widerstands" gegangen. Hauptsache schlafen, wie und wo war zweitrangig. Da gab es schon ganz unterschiedliche Settings.

Gegen dieses "muss doch ins eigene Zimmer" waren wir völlig immun zum Glück. Uns hat sehr geholfen, dass es ja einfach auch noch viel nach Instinkt geht bei Kindern, weil sie früher halt alleine in der Höhle nicht sicher gewesen wären. Dadurch konnten wir Situationen einfach gut annehmen und haben nicht nach einer vermeintlichen Norm gestrebt.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • #130
Milk&Apple Milk&Apple Ich habe mir vor vielen Jahren viele ähnliche Gedanken gemacht wie du (kann man in den Tiefen des Forums auch nachlesen) und dann habe ich bei den meisten Dingen doch komplett anders empfunden, als das Kind da war. Und habe es letztlich ganz anders gemacht, als mein damaliges Ich es erwartet und gedacht hätte. Wunderbares Beispiel gerade: das gemeinsame Schlafen. Oder auch Thema Geburt, Stillen, Elternzeit, etc. Hormone und Instinkte sind nicht zu vernachlässigende Aspekte, von denen man im Vorfeld einfach gar nicht genau sagen kann, wie sie sich gestalten. Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm. Und ja letztlich auch eines der faszinierenden Dinge am Elternsein: Man lernt nicht nur einen ganz neuen Menschen, sondern auch sich selbst neu kennen.
 
Nala04
Benutzer50486  Verbringt hier viel Zeit
  • #131
Letztendlich hat man das ja wie N Nik Traverse schon meinte, auch bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand. Mein Neffe hat ab 6 Monaten alleine geschlafen, außer wenn er einen Alptraum hatte.
Naja das stimmt so auch nicht wirklich. Klar kann man sein Baby/Kind dann einfach schreien lassen und irgendwann findet es sich dann damit ab. Aber wenn man das nicht will, hat man schlechte Karten, wenn man ein Kind bekommt, dass nur mit Körperkontakt schlafen kann.

Ich selbst schlafe auf am besten, wenn ich alleine bin oder halt neben meinem Partner, aber ohne Körperkontakt. Unser Kind (13 M) kommt da mehr nach seinem Vater und braucht fast immer Körperkontakt zum Schlafen (auch tagsüber). Bei uns übernimmt das dann halt meist der Papa.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #132
Naja das stimmt so auch nicht wirklich. Klar kann man sein Baby/Kind dann einfach schreien lassen und irgendwann findet es sich dann damit ab. Aber wenn man das nicht will, hat man schlechte Karten, wenn man ein Kind bekommt, dass nur mit Körperkontakt schlafen kann.
Off-Topic:
Nur nebenbei, natürlich hab ich mein Baby nicht schreien lassen. Das würde ich länger als wenige Minuten generell nicht. Er hat (ganz klein i.a. nach einer Mitternachtsmahlzeit) meist nicht geschrien, weil er geschlafen hat bis in die Morgenstunden und dann wurde er oft ins Bett geholt (bzw. kam älter allein, wenn er wollte) und hat mit meiner Ex weitergeschlafen; ich musste damals früher arbeiten und so hat das für sie gepasst.
 
Nala04
Benutzer50486  Verbringt hier viel Zeit
  • #133
Off-Topic:
Nur nebenbei, natürlich hab ich mein Baby nicht schreien lassen. Das würde ich länger als wenige Minuten generell nicht. Er hat (ganz klein i.a. nach einer Mitternachtsmahlzeit) meist nicht geschrien, weil er geschlafen hat bis in die Morgenstunden und dann wurde er oft ins Bett geholt (bzw. kam älter allein, wenn er wollte) und hat mit meiner Ex weitergeschlafen; ich musste damals früher arbeiten und so hat das für sie gepasst.
Off-Topic:
Klar gibt es Kinder, wo es so laufen kann, das wollte ich auch nicht bestreiten. Aber wenn man nicht das "Glück" hat, hat man es halt auch äußerst wenig in der Hand, außer eben mit so genannten Schlaftraining.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #134
Und ja letztlich auch eines der faszinierenden Dinge am Elternsein: Man lernt nicht nur einen ganz neuen Menschen, sondern auch sich selbst neu kennen.
Das stimmt. Für mich klingen viele Aspekte sehr theoretisch. Aber ja, mit Ende 20 hätte ich wohl ähnlich getickt und wäre schlichtweg noch nicht bereit gewesen für ein Kind. Erstmal habe ich noch bei mir aufgeräumt, bevor Hochzeit und Familienplanung anstanden.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #135
Off-Topic:
Klar gibt es Kinder, wo es so laufen kann, das wollte ich auch nicht bestreiten. Aber wenn man nicht das "Glück" hat, hat man es halt auch äußerst wenig in der Hand, außer eben mit so genannten Schlaftraining.
Off-Topic:
Es war nicht ausschließlich Glück, aber kein Schlaftraining. Darauf zu schauen, dass gerade vor dem Schlafen und meist gegen Mitternacht nochmal genug getrunken wird und Einschlafrituale haben glaub ich geholfen (ich hab z.B. immer gesungen, er kann einen Text heute noch, wie ich neulich gemerkt habe). Schlafen mit Körperkontakt hätte er wahrsch. auch gut gefunden, das mag ich aber nicht und möchte mich lieber nicht verdrehen und dann unleidig werden. Es ist sicher am besten, wenn alle Eltern schauen, wie es für sie und ihre Kinder am angenehmsten ist.
 
Nala04
Benutzer50486  Verbringt hier viel Zeit
  • #136
Off-Topic:
Es war nicht ausschließlich Glück, aber kein Schlaftraining. Darauf zu schauen, dass gerade vor dem Schlafen und meist gegen Mitternacht nochmal genug getrunken wird und Einschlafrituale haben glaub ich geholfen (ich hab z.B. immer gesungen, er kann einen Text heute noch, wie ich neulich gemerkt habe). Schlafen mit Körperkontakt hätte er wahrsch. auch gut gefunden, das mag ich aber nicht und möchte mich lieber nicht verdrehen und dann unleidig werden. Es ist sicher am besten, wenn alle Eltern schauen, wie es für sie und ihre Kinder am angenehmsten ist.
Off-Topic:
Sorry, wenn ich das so sagen, aber das ist Quatsch. Unser Kind bekommt selbstverständlich auch vor dem Schlafen ausreichend zu essen bzw. nochmal eine Flasche. Natürlich haben wir auch ein entsprechendes Einschlafritual. Und wie gesagt, ich kann mit Körperkontakt nur sehr schwer schlafen und von den Rückenschmerzen bei mir bzw. meinem Partner wollen wir mal gar nicht reden. Nur die Alternative wäre halt die meiste Zeit, dass wir dann einfach alle nicht schlafen und das Geschrei sehr groß wäre. Wenn es so einfach wäre, wie du grade schreibst, wäre sehr viele Eltern deutlich weniger gestresst in den Anfangsjahren.
 
Milk&Apple
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #137
Naja das stimmt so auch nicht wirklich. Klar kann man sein Baby/Kind dann einfach schreien lassen und irgendwann findet es sich dann damit ab. Aber wenn man das nicht will, hat man schlechte Karten, wenn man ein Kind bekommt, dass nur mit Körperkontakt schlafen kann.
Daher meinte ich auch bis zu einem gewissen Grad, nicht komplett. Das Kind schreien lassen würde ich jetzt auch nicht. Aber vlt gibt es da doch Möglichkeiten (ab einem gewissen Alter z.B. mit Belohnungen etc). Ich kenne mich da nicht so aus und will mir da als Kinderlose auch nichts anmaßen. Also bitte keine Diskussion.

Ich habe auch schon als kleines Kind alleine geschlafen (nur in Ausnahmefällen bei meiner Mutter) und mir ging es super damit, und würde auch einfach ein Stück weit hoffen, dass mein Kind da nach mir käme. Aber das ist natürlich nicht gesagt. Na ja, das sind ja sowieso erstmal ungelegte Eier.
 
Schnecke106
Benutzer85763  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #138
Das erinnert mich an meine Freundin, die mir dann immer sinngemäß gesagt hat, dass es nicht normal sei, dass unsere Tochter nachts getragen werden muss, an der Brust schläft etc. und wir ihr das nur angewöhnt haben. Ihr Kind war so ein seltenes Exemplar, das man wach ins Bett legen konnte, Spieluhr an und raus gehen. Meins halt nicht. Ihr zweites Kind dann allerdings auch nicht :tongue:
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #139
Man kann sich sehr sicher sein, dass die meisten Eltern grundsätzlich ALLES ausprobieren, um sich das Leben leichter zu machen :zwinker:.
Hätte mir jemand glaubhaft vermittelt, dass mein Kind weniger brüllt oder das andere ansatzweise durchschläft, wenn ich nackt über den Marktplatz renne und dabei Blütenblätter verstreue, hätte ich wohl auch das versucht :grin:.
Aber die ganz doofen Zeiten sind ja zum Glück zeitlich begrenzt. Manchmal ist diese Zeit kürzer, manchmal länger 🙈.
 
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