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Benutzer70345 (33)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo ihr da draußen,
ich kann nicht zählen, wie viele Stunden ich darüber gegrübelt habe: "Haben wir noch eine Chance"? Wie oft ich angefangen habe einen Thread zu erstellen, nur um ihn dann doch nicht zu eröffnen.
Ich habe Angst vor den Antworten. Ich bin schon so lang hier im Forum und in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass immer häufiger zu Trennungen geraten wird. Vielleicht ist es auch nur Priming, weil ich selbst so viel darüber nachdenke. Ich weiß es nicht.
Alles was ich weiß ist, dass ich unglücklich bin mit meinem Leben. Unzufrieden. Verzweifelt. Und ich weiß auch, dass meine "Geschichte" vielleicht nach Trennung schreit. Aber vielleicht auch nicht?
Vorab (vielleicht ist das wichtig): Ich habe kein Beziehungsvorbild in meinem Leben. Weder als Kind, noch als Erwachsene. Daher weiß ich einfach nicht, was "normal" ist und was nicht. Bei den "großen Dingen" schon (Fremdgehen, Gewalt usw.). Aber nicht bei den anderen. Ich würde mich also sehr über Rückmeldungen freuen aber auch welche Dinge vielleicht "normal" sind und ich vielleicht einfach zu viel von einer Beziehung erwarte oder von mir.
Ich bin mit meiner Freundin seit 14 Jahren zusammen. Ich hatte vor ihr Beziehungen, allerdings war ich da noch ein Teenager.
Wir haben in diesen 14 Jahren wirklich viel erlebt. Wir sind zusammen erwachsen geworden. Haben zusammen alle Meilensteine erlebt: Schulabschluss, Ausbildung/Studium, Start ins Berufsleben, Karriere. Wir haben lange Zeiten mit sehr wenig Geld gemeistert (wie das nunmal ist als Schüler/in Ausbildung). Wir sind gemeinsam ans andere Ende Deutschlands gezogen und haben unsere Familien und Sozialkontakte zurückgelassen. Wir haben lange Phasen von Krankheit (sowohl psychisch als auch physisch) durchgestanden. Drogenabhängigkeit (zur Selbstmedikation bevor die Diagnose und Behandlung/Operation kam). Wir kennen uns als Sportbegeisterte und als Couchpotatoe. Schlank und moppelig. Und wir haben sogar 2 Affären durchgestanden. Wenn wir beide wohl eins sind, dann loyal.
Ich weiß nicht, ob meine Unzufriedenheit, meine Verzweiflung und mein unglücklich sein daher kommen, dass ich denke "das ist es jetzt gewesen". Klar, ich bin erst 32, aber mein Leben ist relativ vorhersehbar: ich weiß mit wem ich mein Leben verbringe. Beruflich bin ich angekommen, auf der Karriereleiter. Und das ist alles?
Ich mag Beständigkeit. Mit Veränderungen tue ich mich schwer. Aber dennoch ist die Vorstellung, dass das jetzt mein Leben ist schrecklich. Dabei möchte ich doch eigentlich genau das... aber nicht mit ihr (sondern der Frau, die in meinem Kopf spukt). Aber gleichzeitig kann ich mir ein Leben ohne meine Freundin nicht vorstellen.
Das alles wirkt vielleicht ein bisschen sehr wirr. Ich möchte aber auch niemanden durch 2 Stunden Thread-Lesen schicken. Ich schätze, mein Problem ist allem voran, dass ich nicht weiß, ob ich meine Freundin (noch) liebe. Weil ich mir nicht sicher bin, wie sich Liebe denn anfühlt. Das zu schreiben ist so traurig und auch ein bisschen erbärmlich mit 32, ich weiß. Ich würde jetzt einfach erzählen, wie ich für sie fühle und was mich bei ihr hält und was mich an der Beziehung zweifeln lässt. Vielleicht könnt ihr dann ein bisschen Licht in mein dunkles Leben und Gehirn bringen?
Was ich für sie fühle/mich bei ihr hält:
Ich bin dankbar für all die kleinen und großen Dinge, die sie für mich tut. Sie ist meine beste Freundin. Wir verstehen uns ohne Worte und ich kann bei ihr ich selbst sein. Ein Leben ohne sie kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist sehr verständnisvoll, sie engt mich nicht ein oder kontrolliert mich. Wir haben dieselben Lebensziele und Wertvorstellungen. Sie akzeptiert, wenn ich Zeit für mich brauche, sie drängt oder stresst mich nicht. Im Großen und Ganzen ist sie immer für mich da. Wir sind ein Team. Ich kann mit ihr über alles reden. Und das Wichtigste: Egal wie groß die Hürde vor uns war, sie hat mich/uns nie aufgegeben. Sie gibt nicht einfach auf, nur weil es schwer ist.
Sinngemäßes Zitat der Paarberatung: "Ich sehe, dass sie zwei sich lieben, ich habe keinen Zweifel daran, dass sie das schaffen".
Aber ich zweifele so sehr. Ich bin so unglücklich. Es sind wohl zwei große Ansammlungen an Gründen. Also,
warum ich zweifele:
1. Ansammlung an Gründen:
Ich habe nicht das Gefühl, dass wir "wie ein Paar" leben. Wir haben unfassbar selten Sex, im Sinn von manchmal mehrere Jahre nicht. Das liegt vorrangig an mir, weil ich einfach keine Lust auf sie habe. Sie ist hübsch, attraktiv, gepflegt und hat sich absolut nicht zum Negativen entwickelt oder sich gehen lassen. Aber mein Verlangen ist einfach nicht mehr da. Zumindest kein Verlangen nach ihr.
Gleichzeitig hatte ich zwei Affären während der Beziehung. Darüber habe ich mit meiner Freundin gesprochen. Sie hat mir verziehen. Ihr war nur wichtig, dass dies nicht mehr vorkommt und wir ab jetzt monogam leben (verkürzt zusammengefasst). In diesen Affären hatte ich aber sehr wohl Lust auf die jeweilige Person. Und obwohl beide Affären starke Gefühle für mich hatten, habe ich meine Freundin nicht aufgeben wollen. Das muss doch einen Grund haben.
Gleichzeitig gibt es aber sehr wohl körperliche Nähe zwischen meiner Freundin und mir (tägliches kuscheln, Umarmungen, eingekuschelt Einschlafen).
2. Ansammlung von Gründen
Hier weiß ich nicht, ob ich nicht zu viel erwarte.
_schlaflos_
ich kann nicht zählen, wie viele Stunden ich darüber gegrübelt habe: "Haben wir noch eine Chance"? Wie oft ich angefangen habe einen Thread zu erstellen, nur um ihn dann doch nicht zu eröffnen.
Ich habe Angst vor den Antworten. Ich bin schon so lang hier im Forum und in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass immer häufiger zu Trennungen geraten wird. Vielleicht ist es auch nur Priming, weil ich selbst so viel darüber nachdenke. Ich weiß es nicht.
Alles was ich weiß ist, dass ich unglücklich bin mit meinem Leben. Unzufrieden. Verzweifelt. Und ich weiß auch, dass meine "Geschichte" vielleicht nach Trennung schreit. Aber vielleicht auch nicht?
Vorab (vielleicht ist das wichtig): Ich habe kein Beziehungsvorbild in meinem Leben. Weder als Kind, noch als Erwachsene. Daher weiß ich einfach nicht, was "normal" ist und was nicht. Bei den "großen Dingen" schon (Fremdgehen, Gewalt usw.). Aber nicht bei den anderen. Ich würde mich also sehr über Rückmeldungen freuen aber auch welche Dinge vielleicht "normal" sind und ich vielleicht einfach zu viel von einer Beziehung erwarte oder von mir.
Ich bin mit meiner Freundin seit 14 Jahren zusammen. Ich hatte vor ihr Beziehungen, allerdings war ich da noch ein Teenager.
Wir haben in diesen 14 Jahren wirklich viel erlebt. Wir sind zusammen erwachsen geworden. Haben zusammen alle Meilensteine erlebt: Schulabschluss, Ausbildung/Studium, Start ins Berufsleben, Karriere. Wir haben lange Zeiten mit sehr wenig Geld gemeistert (wie das nunmal ist als Schüler/in Ausbildung). Wir sind gemeinsam ans andere Ende Deutschlands gezogen und haben unsere Familien und Sozialkontakte zurückgelassen. Wir haben lange Phasen von Krankheit (sowohl psychisch als auch physisch) durchgestanden. Drogenabhängigkeit (zur Selbstmedikation bevor die Diagnose und Behandlung/Operation kam). Wir kennen uns als Sportbegeisterte und als Couchpotatoe. Schlank und moppelig. Und wir haben sogar 2 Affären durchgestanden. Wenn wir beide wohl eins sind, dann loyal.
Ich weiß nicht, ob meine Unzufriedenheit, meine Verzweiflung und mein unglücklich sein daher kommen, dass ich denke "das ist es jetzt gewesen". Klar, ich bin erst 32, aber mein Leben ist relativ vorhersehbar: ich weiß mit wem ich mein Leben verbringe. Beruflich bin ich angekommen, auf der Karriereleiter. Und das ist alles?
Ich mag Beständigkeit. Mit Veränderungen tue ich mich schwer. Aber dennoch ist die Vorstellung, dass das jetzt mein Leben ist schrecklich. Dabei möchte ich doch eigentlich genau das... aber nicht mit ihr (sondern der Frau, die in meinem Kopf spukt). Aber gleichzeitig kann ich mir ein Leben ohne meine Freundin nicht vorstellen.
Das alles wirkt vielleicht ein bisschen sehr wirr. Ich möchte aber auch niemanden durch 2 Stunden Thread-Lesen schicken. Ich schätze, mein Problem ist allem voran, dass ich nicht weiß, ob ich meine Freundin (noch) liebe. Weil ich mir nicht sicher bin, wie sich Liebe denn anfühlt. Das zu schreiben ist so traurig und auch ein bisschen erbärmlich mit 32, ich weiß. Ich würde jetzt einfach erzählen, wie ich für sie fühle und was mich bei ihr hält und was mich an der Beziehung zweifeln lässt. Vielleicht könnt ihr dann ein bisschen Licht in mein dunkles Leben und Gehirn bringen?
Was ich für sie fühle/mich bei ihr hält:
Ich bin dankbar für all die kleinen und großen Dinge, die sie für mich tut. Sie ist meine beste Freundin. Wir verstehen uns ohne Worte und ich kann bei ihr ich selbst sein. Ein Leben ohne sie kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist sehr verständnisvoll, sie engt mich nicht ein oder kontrolliert mich. Wir haben dieselben Lebensziele und Wertvorstellungen. Sie akzeptiert, wenn ich Zeit für mich brauche, sie drängt oder stresst mich nicht. Im Großen und Ganzen ist sie immer für mich da. Wir sind ein Team. Ich kann mit ihr über alles reden. Und das Wichtigste: Egal wie groß die Hürde vor uns war, sie hat mich/uns nie aufgegeben. Sie gibt nicht einfach auf, nur weil es schwer ist.
Sinngemäßes Zitat der Paarberatung: "Ich sehe, dass sie zwei sich lieben, ich habe keinen Zweifel daran, dass sie das schaffen".
Aber ich zweifele so sehr. Ich bin so unglücklich. Es sind wohl zwei große Ansammlungen an Gründen. Also,
warum ich zweifele:
1. Ansammlung an Gründen:
Ich habe nicht das Gefühl, dass wir "wie ein Paar" leben. Wir haben unfassbar selten Sex, im Sinn von manchmal mehrere Jahre nicht. Das liegt vorrangig an mir, weil ich einfach keine Lust auf sie habe. Sie ist hübsch, attraktiv, gepflegt und hat sich absolut nicht zum Negativen entwickelt oder sich gehen lassen. Aber mein Verlangen ist einfach nicht mehr da. Zumindest kein Verlangen nach ihr.
Gleichzeitig hatte ich zwei Affären während der Beziehung. Darüber habe ich mit meiner Freundin gesprochen. Sie hat mir verziehen. Ihr war nur wichtig, dass dies nicht mehr vorkommt und wir ab jetzt monogam leben (verkürzt zusammengefasst). In diesen Affären hatte ich aber sehr wohl Lust auf die jeweilige Person. Und obwohl beide Affären starke Gefühle für mich hatten, habe ich meine Freundin nicht aufgeben wollen. Das muss doch einen Grund haben.
Gleichzeitig gibt es aber sehr wohl körperliche Nähe zwischen meiner Freundin und mir (tägliches kuscheln, Umarmungen, eingekuschelt Einschlafen).
2. Ansammlung von Gründen
Hier weiß ich nicht, ob ich nicht zu viel erwarte.
- Meine Freundin steht nicht hinter mir. Ein Beispiel: Ihre Eltern haben mich für etwas völlig absurdes beschuldigt. Meine Freundin und ich wussten beide, dass die Anschuldigungen völlig ungerechtfertigt waren. Aber von ihr kam kein "Mama, Papa, das ist nicht in Ordnung. XYZ ist völlig absurd, bitte sprecht so nicht mit _schlaflos_.
- Sie ist sehr unselbstständig. Sie ist einfach generell ein unsicherer Mensch. Aber sie braucht selbst bei den kleinsten Dingen Hilfe (z.B. im Supermarkt ist ein Artikel vom Einkaufszettel ausverkauft). Sie schafft es nicht selbstständig Entscheidungen zu treffen (wie im Supermarkt mit dem Produkt) und braucht immer mein Okay.
- Konfrontation meidet sie wann immer es geht. Das ist sehr schwierig, weil sie zunächst alles in sich hinein frisst und dann irgendwann explodiert. Wir haben darüber mehrfach gesprochen, sie war bereits in Therapie, weil sich das natürlich in allen Lebensbereichen widerspiegelt. Es ist auch besser geworden, aber es erfordert, dass ich "hyperwachsam" bin und sobald ich merke, dass ihr etwas nicht passt, muss ich es ansprechen. Sie arbeitet daran, aber ich weiß nicht, ob sie hier jemals "normal" agieren wird.
- Unterhaltungen mit ihr sind schwierig. Wir sind uns so ähnlich, uns gefallen dieselben Dinge. Oft stimmen wir überein. Trotzdem kenne ich es so, dass man über "Gott und die Welt" sprechen kann. Man kommt einfach von einem Thema aufs Nächste. Mit ihr nicht, weil es ihr schwer fällt ihre Meinung zu äußern. Sie braucht für jede Antwort sehr lang, weil sie so lang braucht zum Überlegen (ein paar Minuten). Das lange Warten auf jede Antwort ist für mich dann schwierig. Sie sagt, es fällt ihr schwer ihre Meinung zu äußern, weil sie Angst hat, dann nicht geliebt zu werden oder in ihrer ganzen Person abgewertet zu werden.
- Sie ist unfassbar vergesslich und leicht ablenkbar. Natürlich vergisst jeder mal etwas, aber sie geht in einen Raum und weiß dann nicht mehr, warum sie in den Raum gegangen ist. Eine Konversation bei Hintergrundgeräuschen ist kaum möglich, weil sie dann den gesagten Worten nicht folgen kann. Ich erinnere sie häufig an wichtige Dinge, weil sie sie sonst vergisst (Kalender, Erinnerungen im Handy, To Do Listen,.... bereits ausprobiert). Ich denke, sie hat sich zumindest bei den Erinnerungen so sehr daran gewöhnt, dass ich das im Blick habe, dass sie sich darauf verlässt. Mittlerweile erinnere ich sie nur noch bei sehr sehr wichtigen Dingen (habe ich ihr vorher kommuniziert).
_schlaflos_