Habt ihr schon einmal Paartherapie in Anspruch genommen?

V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Hallo,
Habt ihr schon einmal eine Paartherapie gemacht? Was war der Grund? Welche Art von Paartherapie war es?
Und hat es euch geholfen?
Wir haben du und dein Partner die Paartherapie empfunden?
Habt ihr beide den Therapeuten gemocht?
Was habt ihr daraus mitgenommen/dabei gelernt?
Würdet ihr wieder eine machen?
Wie viele Sitzungen hattet ihr?
Erzählt gerne mal! :smile:
Vry
 
Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #2
Nein, nie gemacht. Hätte vermutlich bei meinen bisherigen Beziehungen auch nichts gebracht. Das ich mich getrennt habe, war immer die richtige Entscheidung.

Meine aktuelle Beziehungen ist ganz überwiegend sehr harmonisch und es gab nie längere Phasen in denen es schwierig war.
Kategorisch ausschließlich würde ich eine Paartherapie wohl, wenn wir über längere Zeit Probleme gemeinsam nicht gelöst bekommen. Ich würde wenig unversucht lassen um die Beziehung zu retten.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Ja, habe/n Ich/wir. Der Rest ist privat, und wenn es dich ernsthaft interessiert V vry en gelukkig , dann weiter per PN. Vielleicht noch eines öffentlich, ja, es hat geholfen.
 
Sklaen
Benutzer175418  (43) Sehr bekannt hier
  • #4
Wir hatten letztes Jahr einmal ernsthaft darüber nachgedacht. Doch dann kam meine schwere Corona Erkrankung dazwischen.
Hinterher war irgendwie alles wie ausgewechselt. Auf einmal waren die Dinge, die uns beschäftigt haben total nichtig.
Der Fokus liegt nun wo ganz anders und das fühlt sich genau richtig an.

Daher kann ich nicht sagen was gewesen wäre wenn. Aber wir waren zumindest kurz davor und haben zu der Zeit auch fest daran geglaubt das uns das sozusagen einen Anstoß gibt.

Das hat ja dann die Krankheit an der Stelle übernommen und eine Therapie unnötig gemacht.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Nein, hätte weder etwas genützt noch etwas geändert.
 
Z
Benutzer164400  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ja, habe ich schon mal. Wurde aber nur einseitig angenommen und hatte dann auch nichts genutzt. War nicht zu kitten.
 
B
Benutzer193650  (41) Öfter im Forum
  • #7
Ja, bei einer Psychologin. Grund: Krise. Hat nichts geholfen, weil sie nicht wertfrei ranging. Wir fanden sie beide nicht gut, weil sie parteiisch war. Ich würde nochmal eine Paartherapie machen, gerne auch präventiv, wieso nicht. Es gibt immer Baustellen und Dinge, die man lernen oder hinterfragen kann. Auch bevor das Kind im Brunnen liegt. Habe letztens von einem interviewten Therapeuten den Satz gehört, dass man für die physische Gesundheit ja auch Prävention betreibe… Es waren 2-3 Sitzungen. Beim nächsten Mal würde ich halt direkt nach der 1. Sitzung auf das Bauchgefühl hören, dass das hier nicht gut ist. Ist aber in der Krise schwer einzuschätzen. Eigentlich wäre es gut man hätte vergleichbar zum Hausarzt einen Haustherapeuten des Vertrauens, den man bei Bedarf aufsuchen kann…
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #8
Ja zu Ende meiner Ehe. Allerdings hat sie jedesmal empfunden, das die Therapeuten für mich Partei ergreifen, da sie auch kritisiert wurde. In der Folge haben wir zwei mal die Stelle gewechselt, doch sie hat jeweils nach maximal drei Terminen abgebrochen. Sie ist schließlich ausgezogen, die Kids sind bei mir geblieben. Bis zu Scheidung dann weitere drei Jahre Rosenkrieg und viele Schikanan, Anzeigen, Gefährdungsmeldungen beim Jugendamt, ect.

Unterm Strich müssen beide wollen, ob das an der Beziehung arbeiten oder einen vernüftigen Weg für die Trennung finden ist und man muss fähig sein, sich selbst auch kritisch zu hinterfragen.

Paartherapie kann besonders helfen, wenn alles so negativ emotional geladen ist, dass sachliche Kommunikation kaum möglich ist. Das war es bei uns nicht direkt. Ich habe mal mitbekommen, dass sie unsere Gespräche aufzeichnet um Argumente für die Scheidung zu konstruieren. Habe jederzeit damit gerechnet und mich entsprechend vorsichtig ausgedrückt. Irgendwie schon arg, wie tief man sinken kann...
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Unterm Strich müssen beide wollen, ob das an der Beziehung arbeiten oder einen vernüftigen Weg für die Trennung finden ist und man muss fähig sein, sich selbst auch kritisch zu hinterfragen.
Ich denke, dass das der eigentliche Kern und gleichfalls der Schlüssel zum Erfolg ist. Im Sprachgebrauch wird immer gesagt, man arbeite an der Beziehung. Das ist faktisch falsch, sowohl in der Zielsetzung als auch im tatsächlichen Tun. Das ist so, als würde man sagen, man arbeitet an einem Fluss, man möchte ihn umgestalten. Faktisch ist es aber so, dass man den Fluss nur dadurch verändern kann, in dem man die Ufer verändert. Willst Du eine Brücke bauen, dann beginnst Du an deinem Ufer mit dem Bau. In der Paartherapie ist es genau so. Man arbeitet an sich selbst und darüber verändert sich die Beziehung.

Dein letzter Satz oben ist der wichtigste. Wenn man nicht bereit ist, an sich selbst zu arbeiten, dann macht die beste Therapie keinen Sinn. Auf C. G. Jung geht der Spruch zurück, dass es ein Schock sei, wenn man sich selbst das erste Mal begegnet. Da ist was dran. Für die einen ist das der Anfang zur Selbsterkennung und der Veränderung, zur Arbeit am eigenen Ufer. Für andere ist es die Bestätigung, dass alles nur mit Realitätsverweigerung auszuhalten ist, mit der Erwartung, dass sich gefälligst der andere zu verändern hat und das endlich einsehen soll.

Ein guter Therapeut ergreift keine Partei, aber erhält dir womöglich den Spiegel vor. Das mag dann dem einen oder anderen dann unangenehm sein. Da sind wir dann bei der Geisterfahrerthematik. Und ein guter Therapeut wird dir keine Lösung für Paarprobleme anbieten, er wird sich nicht in die Sache an sich einmischen, er wird dir Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Er wird nicht die Lösung auf den Tisch legen, sondern Angebote, wie man als Paar arbeitsfähig wird und die Lösung selbst erarbeitet. Und auch da wird es dann manchmal schwierig, denn es ist eben ein Angebot zur Beziehungsarbeit, da muss man als Paar arbeiten, nicht der Therapeut. Da muss man das Angebot annehmen, jeder für sich, sich selbst und für das Paarsein. Damit übernimmt man dann Verantwortung, für sich selbst und für das Paarsein. Das ist dann für den einen oder die andere deutlich außerhalb der eigenen Komfortzone, es ist eben einfacher, dem anderen die Schuld, die Verantwortung sowohl für den Zustand als auch für die Veränderung, und den Handlungsdruck gleich dazu zu übertragen. Das mag dann ein Therapeut erkennen und offenlegen. Klar wird das dann als Parteiergreifen empfunden, es wird ja dann unbequem.

Ich glaube, es gibt zwei grundsätzliche Motivlagen, Erwartungen, wenn ein Paar zur gemeinsamen Therapie geht. Entweder man möchte verstehen, was falsch läuft und man auf Basis dieser Erkenntnis Lösungen suchen kann, oder man hofft, dass der andere zur Einsicht kommt, oder gar gebracht wir, dass er sich ändern muss.

(Das ganze oben entspringt meiner Erfahrung zum Thema, das gilt ganz sicher auch nur im Kontext ohne pathologische Komponenten!)
 
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Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #10
Off-Topic:
Nein. Aber ich finde es schön, dass du das Forum immer mal wieder mit Umfragen der anderen Art bereicherst. Bringt immer wieder tolle andere Facetten der großen Thematik Liebe auf. :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Ja, haben wir tatsächlich vor einigen Jahren, als wir in eine Krise geraten sind.
Geschah auf meine Initiative (ich geb halt nicht so gerne auf).
Details lasse ich der Diskretion halber mal weg, da kommt nicht in die Öffentlichkeit.
Ich bin mit der Therapeutin gut klar gekommen, meine Frau nicht so sehr.

Wichtig war, dass dabei einiges heraus kam, was wir beide abgearbeitet haben und gelöst haben.
In dem Sinne war es erfolgreich. Wir sind immer noch glücklich zusammen, vielleicht sogar viel besser als vorher.

PS: wir wurden auch anfangs drauf hingewiesen, dass auch eine Trennung ein Therapieerfolg ist.
 
Norddeutsch1705
Benutzer192555  (52) Öfter im Forum
  • #12
Bei uns war es so, dass ich von meinem Mann verlangt habe, zunächst eine eigene Therapie zu machen, bevor ich mich auf eine Paartherapie eingelassen hätte.

Die Paartherapie wollte er, aber da er der Auffassung war, dass ich der Ursprung unserer Ehekrise sei und er gar keine Verantwortung daran hat, hat er sich diesbezüglich verweigert.

Ich für meinen Teil gönne mir regelmäßig eine Art systemische Beratung und bilde mir ein, ganz ordentlich reflektiert zu sein.

Da man eine Ehe aber nicht einseitig retten kann, habe ich mich letztendlich getrennt.
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Therapie war es nicht direkt. Eher ein Workshop in sinnlicher Paarmassage. Die Frau hatte aber auch Erfahrung mit Sexualtherapie und so war es ein wunderschönes Erlebnis, vor allem weil wir uns mit ihr auch über alle möglichen Dinge betreffend unserer Sexualität unterhalten konnten ohne jeglichen Zeitdruck oder irgendwelche Tabus und das hatte schon auch einen gewissen therapeutischen Wert.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #14
Bei uns war es so, dass ich von meinem Mann verlangt habe, zunächst eine eigene Therapie zu machen, bevor ich mich auf eine Paartherapie eingelassen hätte.
Paartherapie hält jedem den Spiegel vor, es kommen häufig solche Fragen wie, "Können Sie sich vorstellen, wie sich ihr Partner fühlt". Sie kann auch zu der Einsicht führen, selbst eine Therapie zu brauchen, wenn man offen dafür ist. Andernfalls hat es auch wenig Sinn. Daher habe ich auch die Fähigkeit zur Selbstkritik angesprochen. Wer der festen Überzeugung ist, nur der andere ist Schuld, dem wir auch keine Paartherapie helfen.

Oft können Paare nicht mehr richtig miteinander kommunizieren, weil Verletzungen, Schuld und alle arten von negativen Emotionen eine sachliche Kommunikation verhindern. Hier kann Moderation manchmal Wunder bewirken.
 
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G
Benutzer Gast
  • #16
Wer der festen Überzeugung ist, nur der andere ist Schuld, dem wir auch keine Paartherapie helfen.
Ganz sicher wird das nicht helfen, es sei denn es geht um die Frage wer Recht hat und wer Schuld. Wer glaubt, zu derlei Klärung sei eine Paartherapie sinnvoll, der glaubt womöglich auch, der/die Therapeut/in sei Richter. In einer Paartherapie sucht man nach der richtigen Methode, um zu Lösungen zu kommen, oder um diese Methode zu erlernen, ansonsten sucht man besser das Weite.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #17
mickflow ich bin ganz bei dir, auch bei deinen vorigen Beitrag. Allerdings sehe ich nicht alles schwarz und weiß. Es wird auch Fälle geben, die mit der Einstellung, der andere müsse sich ändern kommen und geläutert wieder gehen.

Um Schuld sollte es sowieso nie gehen.

Übrigens hatten wir in unserem ersten Anlauf zwei Therapeutinnen gleichzeitig. Eine hätte jeweils mehr auf einen von uns achten sollen, damit niemand unter die Räder kommt. Im Endeffekt haben sich jedoch in meinen Augen neutral verhalten, konnte da nicht so wirklich einen Unterschied ausmachen.

Meine Ex hatt dann immer wieder Dinge aus dem Hut gezaubert, die schon viele Jahre zurücklagen. Ich konnte mich mehrfach gar nichts dazu sagen, weil ich davon nichts mehr wusste. Normalerweise kann man sagen, wie etwas gemeint war, was der Hintergrund war - dazu müsste man sich aber erinnern.
 
G
Benutzer Gast
  • #18
Deine Ex, halbleiter halbleiter , wird da schon einen Plan verfolgt haben.
 
KillPhil78
Benutzer175230  Verbringt hier viel Zeit
  • #19
...
 
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