
Benutzer15352
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- #1
Hallo, liebe PL-Gemeinde!
Wie manche von euch vielleicht wissen, habe ich seit geraumer Zeit (um genau zu sein: seit zwei Jahren) extreme Probleme mit meinen Händen:Tippen, handschriftliches Schreiben, Abspülen und viele weitere Tätigkeiten sind nur unter Schmerzen möglich. Arzttechnisch habe ich auch schon alles durch: diverse Orthopäden, Neurologen, Rheumatologen, Physiotherapeuten, etc. Keiner konnte mir großartig helfen. Mit entsprechenden Übungen, Schmerztabletten und Co hatte ich aber inzwischen eine gewisse Balance gefunden, um wieder gemäßigt meinen Tätigkeiten nachgehen zu können.
Nun arbeite ich seit sechs Wochen in einem tollen Betrieb. Der Job macht mir wirklich sehr viel Spaß, die Kollegen sind nett und ich fühle mich rundum wohl. Meine Tätigkeit umfasst fast ausschließlich Schreibtischarbeit inklusive Tippen, aber da es sich nicht um allzu lange Texte handelt, dachte ich, dass ich damit keinerlei Schwierigkeiten haben würde. Weit gefehlt: seit ungefähr gut einer Woche mache mir meine Hände wieder zu schaffen. Das Problem sind nicht die Schmerzen, die kann ich auch notfalls ignorieren, es ist vielmehr eine zunehmende Taubheit und Schwellung der Hände (insbesondere der linken Hand), die bei fortführendem Tippen immer schlimmer wird. Mit Schmerzmitteln bin ich auch vorsichtig geworden, da ich aufgrund eines Reizmagen-/-darmsyndroms diesbezüglich nicht sehr robust bin.
Mein Arbeitgeber weiß natürlich nichts von meiner Einschränkung und ich werde es auch tunlichst vermeiden, ihm davon zu erzählen. Schließlich befinde ich mich noch in der Probezeit – und überhaupt: wer will schon ein chronisch kranken Arbeitnehmer?
Freitag war es dann so schlimm, dass ich mich regelrecht dazu zwingen musste, weiterzumachen; die Quittung folgte auf dem Fuß: seit Freitagabend ist es so schlimm wie schon lange nicht mehr. Nicht einmal alleine Wäsche aufhängen kann ich
. Auch wenn ich mich das ganze Wochenende über geschont habe – meinen Händen geht es nur unwesentlich besser. „Glücklicherweise“ habe ich mir am Samstag auch noch eine dicke Erkältung zugezogen und habe nun einen Grund, zuhause zu bleiben. Doch was kommt dann? Ich hatte mir schon überlegt, auf der Arbeit so wenig wie möglich zu tippen und dann alle verbleibenden Aufgaben zuhause via Sprachprogramm (so verfasse ich diesen Text übrigens auch gerade) nachzuholen. Aber ob das auf Dauer gut geht? Dann hatte ich überlegt, mir eine spezielle Tastatur zu holen, mit der ich besser tippen kann, aber diese Geräte kosten um die 500 € und sind für mich unleistbar
. Auch wenn es makaber und respektlos klingen mag, aber in solchen Situationen wünsche ich mir fast schon eine anerkannte Krankheit oder ordentliche Behinderung, damit ich mich nicht permanent ausgegrenzt, unter Druck gesetzt oder leistungsschwach fühlen muss, nur weil ich nicht so funktioniere, wie der Rest.
Ich habe wahnsinnige Angst.
Ich habe studiert, einen guten Abschluss geschafft und eine Begabung für etwas, das ich in dieser Form gerade ausübe. Wenn mir gekündigt wird, werde ich nie wieder eine derartige Tätigkeit ausüben können (es handelt sich um ein Volontariat), ich werde vollkommen umsonst 400km weit weg von Freund und Familie gezogen sein. Welche Arbeit kann man denn bitte ohne Hände ausführen? Nicht einmal Putzfrau könnte ich werden. Mein Freund hat schon ermutigend gemeint, dass ich mich damit abfinden müsse, mein Leben lang Hartz IV zu beziehen
.
Ich weiß gar nicht, was ich mit diesem Text genau bezwecken möchte.Vielleicht möchte ich mir einfach nur den Frust von der Seele schreiben.Vielleicht kann mich jemand aufbauen. Vielleicht geht es jemandem ähnlich oder kann mir einen guten Rat geben.
Vielen Dank fürs Zulesen.
Verzweifelte Grüße
vom Tageslicht (das sich derzeit eher wie eine Dunkelkammer fühlt)
Wie manche von euch vielleicht wissen, habe ich seit geraumer Zeit (um genau zu sein: seit zwei Jahren) extreme Probleme mit meinen Händen:Tippen, handschriftliches Schreiben, Abspülen und viele weitere Tätigkeiten sind nur unter Schmerzen möglich. Arzttechnisch habe ich auch schon alles durch: diverse Orthopäden, Neurologen, Rheumatologen, Physiotherapeuten, etc. Keiner konnte mir großartig helfen. Mit entsprechenden Übungen, Schmerztabletten und Co hatte ich aber inzwischen eine gewisse Balance gefunden, um wieder gemäßigt meinen Tätigkeiten nachgehen zu können.
Nun arbeite ich seit sechs Wochen in einem tollen Betrieb. Der Job macht mir wirklich sehr viel Spaß, die Kollegen sind nett und ich fühle mich rundum wohl. Meine Tätigkeit umfasst fast ausschließlich Schreibtischarbeit inklusive Tippen, aber da es sich nicht um allzu lange Texte handelt, dachte ich, dass ich damit keinerlei Schwierigkeiten haben würde. Weit gefehlt: seit ungefähr gut einer Woche mache mir meine Hände wieder zu schaffen. Das Problem sind nicht die Schmerzen, die kann ich auch notfalls ignorieren, es ist vielmehr eine zunehmende Taubheit und Schwellung der Hände (insbesondere der linken Hand), die bei fortführendem Tippen immer schlimmer wird. Mit Schmerzmitteln bin ich auch vorsichtig geworden, da ich aufgrund eines Reizmagen-/-darmsyndroms diesbezüglich nicht sehr robust bin.
Mein Arbeitgeber weiß natürlich nichts von meiner Einschränkung und ich werde es auch tunlichst vermeiden, ihm davon zu erzählen. Schließlich befinde ich mich noch in der Probezeit – und überhaupt: wer will schon ein chronisch kranken Arbeitnehmer?
Freitag war es dann so schlimm, dass ich mich regelrecht dazu zwingen musste, weiterzumachen; die Quittung folgte auf dem Fuß: seit Freitagabend ist es so schlimm wie schon lange nicht mehr. Nicht einmal alleine Wäsche aufhängen kann ich
Ich habe wahnsinnige Angst.
Ich habe studiert, einen guten Abschluss geschafft und eine Begabung für etwas, das ich in dieser Form gerade ausübe. Wenn mir gekündigt wird, werde ich nie wieder eine derartige Tätigkeit ausüben können (es handelt sich um ein Volontariat), ich werde vollkommen umsonst 400km weit weg von Freund und Familie gezogen sein. Welche Arbeit kann man denn bitte ohne Hände ausführen? Nicht einmal Putzfrau könnte ich werden. Mein Freund hat schon ermutigend gemeint, dass ich mich damit abfinden müsse, mein Leben lang Hartz IV zu beziehen
Ich weiß gar nicht, was ich mit diesem Text genau bezwecken möchte.Vielleicht möchte ich mir einfach nur den Frust von der Seele schreiben.Vielleicht kann mich jemand aufbauen. Vielleicht geht es jemandem ähnlich oder kann mir einen guten Rat geben.
Vielen Dank fürs Zulesen.
Verzweifelte Grüße
vom Tageslicht (das sich derzeit eher wie eine Dunkelkammer fühlt)