"Ich brauche dich!"

D
Benutzer Gast
  • #1
Schönen guten Morgen,

ich hab des öfteren schon hier im Forum gelesen, dass einige Abhängigkeit in einer Partnerschaft etwas schlechtes für die Beziehung finden. Also dass man den anderen Partner braucht um glücklich zu sein. Daher wollte ich euch fragen, was ihr von dem Satz "Ich brauche dich!" haltet? Findet ihr den nervig oder eher süß bzw. schmeichelhaft?
Ich bin über eure Gedanken gespannt.

Liebe Grüße, evil
 
K
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #2
Ich finde den Satz in einer Weise sehr schön, was ich nicht so beschreiben kann. Ist doch schön, wenn der Partner einen braucht. Für mich ist Abhängigkeit etwas anderes, und zwar, daß das ganze Denken und Handeln nach dem Partner gerichtet ist. Ein simpler Satz macht das noch lange nicht aus.

Ich habe es schon mal zu meinem Partner gesagt und er hat es nicht negativ aufgenommen. Für ihn war es eher Bestätigung.
Er würde es zwar nie sagen, weil er da zuviel Stolz hat, aber im Prinzip ist er auch so. Ich spreche es eben nur aus.


Also für mich ist das was Schönes und eben auch aufrichtiges.
 
Syleena
Benutzer27629  (41) Meistens hier zu finden
  • #3
Ich glaube, jeder der schon mal intensiv geliebt hat, kennt auch das Gefühl, jemanden zu "brauchen". Es heißt nicht, dass man ohne denjenigen lebensunfähig wäre, aber der Verlust des anderen bedeutet dann eben auch, ein Stück von sich selbst zu verlieren. Es ist etwas gegenseitiges und schmerzhaftes, dass man jedoch nicht miteinander teilen kann. Die Kehrseite der Liebe sozusagen. So einen Satz zu sagen oder zu hören, finde ich allerdings nicht notwendig. Man muss nicht jedes Gefühl in einen Ausdruck pressen.
 
cubedriver
Benutzer89584  (37) Meistens hier zu finden
  • #4
Ich finde den Satz in einer Weise sehr schön, was ich nicht so beschreiben kann. Ist doch schön, wenn der Partner einen braucht. Für mich ist Abhängigkeit etwas anderes, und zwar, daß das ganze Denken und Handeln nach dem Partner gerichtet ist. Ein simpler Satz macht das noch lange nicht aus.

Ich habe es schon mal zu meinem Partner gesagt und er hat es nicht negativ aufgenommen. Für ihn war es eher Bestätigung.
Er würde es zwar nie sagen, weil er da zuviel Stolz hat, aber im Prinzip ist er auch so. Ich spreche es eben nur aus.


Also für mich ist das was Schönes und eben auch aufrichtiges.

Das unterschreib ich so. :smile:
 
capricorn84
Benutzer56469  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Für mich persönlich hat der Satz nichts mit Abhängigkeit zu tun. Es gibt gewisse Situationen in einer PArtnerschaft wo man den Partner braucht. zb wenn ein Familienmitglied stirbt oder es einem selber schlecht geht und man den Partner bei sich haben möchte.

Wenn man allerdings sagt "Ich brauche dich ich kann nicht ohne dich leben"...blablabla (für mich übrigens reines Gesülze) dann ist das schon Abhängig weil man KANN ohne weiteres ohne den Partner leben nur WILL man es halt nicht. :zwinker:

Ich hab das zu meinem Partner noch nie gesagt, zumindest nicht mit diesen Worten auch nicht als es mir schlecht ging. Für uns ist halt selbstverständlich für den Partner da zu sein da brauchen wir nicht extra Worte dafür.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Also dass man den anderen Partner braucht um glücklich zu sein. Daher wollte ich euch fragen, was ihr von dem Satz "Ich brauche dich!" haltet?

Ich brauche keinen festen Partner, um wirklich recht zufrieden zu sein und jede Menge Spaß im und am Leben zu haben - meinem Partner geht es ebenso. Im Grunde haben wir eine recht gute "Einzelkämpferausbildung" genießen dürfen in mehr als einseitigen Beziehungen und waren - bevor wir uns kannten - sehr überzeugte Singles - nicht freiwillig und von Herzen, sondern aufgrund beschissener Erfahrungen mit Expartnern.

Wir sind dementsprechend weder emotional, körperlich noch finanziell voneinander abhängig.

Wenn wir uns also gegenseitig sagen, dass wir uns brauchen, dann bezieht sich das aufs tiefste innigste Glücklichsein - denn das waren und wären wir beide als Singles nicht und auch nicht in unseren vorherigen Beziehungen.

Ich denke ansonsten, dass egal um welche Abhängigkeit es sich handelt, sie sich die Waage halten muss. Krankhafte, devote, finanzielle (etc.) einseitige Abhängigkeit in einer Beziehung führt mal mindestens auf einer Seite zu Frust.

Ich bin sehr glücklich, wenn mein Partner mir sagt, dass er mich braucht, weil ich weiß, wie das gemeint ist.
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #7
Kommt darauf an, wie er gemeint ist. Ich brauche meine engsten Freunde (und meinen Vater) auch, sie sind mir unglaublich wichtig, mein Leben wäre ohne sie völlig anders und sehr viel leerer. Aber ich weiß genau, dass ich auch an einem anderen Ort zurechtkäme, neue Freunde fände und mir einen angenehmen Alltag aufbauen könnte.
Von diesem Standpunkt aus würde ich jedem meiner Freunde (und meinem Vater) mitteilen, dass ich sie brauche, weil alles mit ihnen schöner ist. Nicht aber, dass ich ohne sie "sterben" würde.
Diese Haltung fänd ich auch bei meiner Umwelt angenehm. Für jemanden, der wirklich glaubt auch mich angewiesen zu sein, möchte ich keine Verantwortung übernehmen (Kind später mal ausgenommen). Ob da romantische Liebe im Spiel ist oder nicht, macht aus meiner Sicht gar keinen Unterschied.
 
M
Benutzer Gast
  • #8
Hm, ich hab den Satz mehrmals gehört von meiner Exfreundin - und ich mag es absolut nicht. Weil es bei ihr wirklich eine Art Abhängigkeit war.

Mir fällt jetzt auch keine wirkliche positive Situation ein, in der der Satz fallen könnte. Also ich bin recht glücklich, dass sowas von meinem jetzigen Partner nicht kommen wird.
 
Streuselchen
Benutzer34605  (39) Sehr bekannt hier
  • #9
Ich brauche meinen Partner nicht finanziell, ich brauche ihn nicht lebenstechnisch,...
aber ich brauche ihn emotional.

Soll heißen, ich möchte nicht ohne ihn mehr sein. Ganz einfach, weil ich ihn liebe und er mich ebenso liebt.
 
K
Benutzer88899  Meistens hier zu finden
  • #10
Ich finde das schön und normal, solange keine krankhafte Abhängigkeit daraus spricht. Im Überschwang der Gefühle leg ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage und dann darf es ruhig auch schon mal etwas dramatischer sein, ohne dass ich dahinter was Krankhaftes vermute.
 
CCFly
Benutzer46933  (44) live und direkt
  • #11
doch, wir brauchen uns schon gegenseitig, weil wir uns in der gegenwart und nähe des anderen besser fühlen. andere, negative abhängigkeiten wären unangebracht und unproduktiv.
 
S
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #12
Ich glaube, ich hab den Satz noch nie zu meinem Partner gesagt. Ich würde ihn auch nicht sagen... jedenfalls wüsste ich nicht wozu. Ist doch eigentlich logisch, dass wenn man eine Partnerschaft aus Liebe eingeht sich einander braucht. Brauchen nicht im Sinne von "Ich brauche einen Mann, der mir mal ein Bild an die Wand hängt." sondern eher im Sinne von "Sei einfach da, in guten und in schlechten Zeiten.".

Ich brauche meinen Partner, ja... das Gefühl zu wissen, dass er da ist, gibt mir Halt und es stärkt mich bei anderen Dingen.

Dennoch finde ich den Satz etwas befremdlich. Er gefällt mir irgendwie nicht, weil er für mich schon eine Art Abhängigkeit verdeutlicht.

Mein Freund hat ihn hingegen aber mal gesagt, als er psychisch sehr krank war. Da breitete sich auch eine gewisse Abhängigkeit in ihm aus, weil ich in der Situation die Person war, die ihm am meisten Trost und neuen Halt gespendet hat. Klar... da brauchte er mich. Und das sagte er mir auch. In der Situation war es auch in Ordnung.

Würde er es hingegen einfach so Abends auf der Couch sagen, würde ich mich komisch fühlen - fast schon eingeengt.
 
Kuroi
Benutzer78196  Meistens hier zu finden
  • #13
Ich finde es befremdlich, wenn erwachsene Menschen sowas zueinander sagen.
Jemanden "brauchen" klingt so unfreiwillig. Da höre ich es lieber, wenn jemand zu mir sagt "Ich will dich" (nicht nur auf Sex bezogen).
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Wenn ich meine Freundin brauche, dann höchstens, wenn sie mir beim Tragen oder Basteln oder sowas helfen soll. Oder ich brauche sie "mal kurz" im Schlafzimmer... :grin:

Ansonsten brauche ich sie aber nicht, da isses dann so, wie capricorn84 sagt: Ich WILL sie aber in meinem Leben.
 
M
Benutzer106215  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
"Ich brauch Dich gerade", wenn es einem momentan schlecht geht, finde ich ne durchaus legitime Art, um nach Unterstützung zu fragen.

Als allgemeine Aussage finde ich diesen Satz jedoch total gruselig.
Den Partner zu brauchen signalisiert für mich Abhängigkeit.
Schöner finde ich, alleine gut klarzukommen, aber den Partner zu wollen.

Grüße, Mayam
 
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*Luna*
Benutzer56022  (42) Meistens hier zu finden
  • #24
Müsste eher heißen "Ich will dich, weil ich dich liebe." und nicht "Ich liebe dich, weil ich dich brauche". Fasse das zweite nach Abhängigkeit auf.
 
A
Benutzer103134  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Für mich ist dieser Satz ein Zeichen von Verzweiflung - und zu Zeiten, in denen es mir sehr schlecht ging, habe ich ihn auch schon gesagt.

Für so was muss in einer längeren Beziehung wohl auch Platz sein - aber es ist in meinen Augen kein Zeichen von Liebe, sondern von Bedürftigkeit. Bedürftigkeit,

Na gut, der Satz kann auch ein Zeichen davon sein, dass jemand gerade Küchenschränke aufhängt oder ein Bild an die Wand hängt und vom Partner wissen will, ob das ganze lotrecht ist :zwinker:

Na gut, na gut, es mag wohl unterschiedliche Hintergründe und Motive geben, vor denen dieser Ausspruch gesagt werden kann.
Wenn er nur aus Verzweiflung gesagt wird ist alles schon längst zu spät.
Wenn er nur gesagt wird, wenn es einem schlecht geht, ist das nicht unbedingt verkehrt. Jeder ist mal hilftlos, auch mal schwach. Ich sehe nichts schlimmes darin, mal seine Schwäche ganz offen zu zeigen. Dieses andauernd "stark sein, Stärke zeigen" kostet nämlich ganz schön Kraft. Und jeder hat nun mal seine Grenzen.
Aber eigentlich sollte dieser Ausspruch vor dem Hintergrund stehen, um seinem Partner zu sagen, dass man ihn braucht, weil er einen komplett macht - ob es nun den Alltag, die guten oder schlechten Phasen betrifft. Wenn diese Überzeugung fehlt, dann steht die Partnerschaft wohl auf sehr schwammigen Füssen.
 
M
Benutzer Gast
  • #26
Warum steht eine Partnerschaft deshalb auf schwammigen Füßen? Ich brauche meinen Partner nicht, um mich komplett zu fühlen. Im Idealfall bin ich nämlich auch als Single kein "halber Mensch" :zwinker:
Das schmälert aber weder die Gefühle zu meinem Partner noch die Basis unserer Beziehung.
 
haarefan
Benutzer38494  Sehr bekannt hier
  • #27
also ich bin jetzt mit meiner frau fast 14 jahre zusammen und weder ich noch sie haben diesen satz ausgesprochen.
man zeigt es aber doch irgendwie dem anderen.
viel lieber sage ich wie gern ich mit ihr zusammen bin und froh darüber bin, das wir zusammen sind.

das wir uns gegenseitig brauchen weil wir glücklich miteinander sind, muss man nicht sagen.

den satz "ich brauche dich" höre ich aber ständig von einer anderen person und das ist schon so abgedroschen, das ich das nicht mehr ernst nehme.
 
A
Benutzer103134  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Naja, wenn man ihn schon nicht ausspricht, sollte man wenigstens nach dem Prinzip handeln. Und die Dauer einer Beziehung besagt noch lange nix über deren Inhalt. Jedenfalls ist mir da noch ein Zitat eingefallen.
"Ich liebe dich, weil ich dich brauche"
"Ich brauche dich, weil ich dich liebe"
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #29
Wenn er nur gesagt wird, wenn es einem schlecht geht, ist das nicht unbedingt verkehrt. Jeder ist mal hilftlos, auch mal schwach. Ich sehe nichts schlimmes darin, mal seine Schwäche ganz offen zu zeigen. Dieses andauernd "stark sein, Stärke zeigen" kostet nämlich ganz schön Kraft. Und jeder hat nun mal seine Grenzen.

Ja, und genau das sind die Momente, in denen man es meiner Meinung nach eben auch sagen kann. So lange es Zeiten sind, in denen man hilflos und schwach ist, Angst vor einem Ämtergang hat und Begleitung braucht, kurz vor einer wichtigen Prüfung steht und vor lauter panischer Angst kaum mehr denken kann, einfach eine starke Schulter und Kaffee braucht, ohne sich auch nur im geringsten um die Bedürfnisse des Partners kümmern kann...

In diesen Momenten ist es legitim und wahr, das man den anderen braucht.

Aber eigentlich sollte dieser Ausspruch vor dem Hintergrund stehen, um seinem Partner zu sagen, dass man ihn braucht, weil er einen komplett macht - ob es nun den Alltag, die guten oder schlechten Phasen betrifft. Wenn diese Überzeugung fehlt, dann steht die Partnerschaft wohl auf sehr schwammigen Füssen.

Hier scheiden sich unsere Meinungen einfach - ist vermutlich auch nicht schlimm. Aber ich habe auf sehr schmerzhafte Weise lernen müssen, dass ich auch ohne Partner vollkommen und komplett bin. Glaub mir, es war eine schmerzhafte Lektion :zwinker:. Das hat nichts mit demonstrativ-emanzipiertem Gelaber von "auf eigenen Füßen" stehen zu tun.

Und seitdem WEIß ich einfach, dass ich eben notfalls auch alleine zurecht kommen würde. Auch, wenn mein jetziger Partner mich vergleichbar schmerzhaft zurück auf meine eigenen Füße schmeißen würde. Ich "brauche" ihn nicht. Er muss nicht bei mir bleiben, weil ich ohne ihn aufgeschmissen bin. Auch ohne ihn bin ich lebensfähig.

Mit ihm ist es schöner und glücklicher, ja :zwinker:. Und wenn er weg wäre, wäre ich alleine dadurch schon eine Zeitlang sehr unglücklich. Wenn das für dich "brauchen" heißt - dann "brauche" ich ihn wohl auch. Für mich heißt ein "ich brauche dich" im Alltag dann wohl einfach etwas anderes als für dich :zwinker:. Und deswegen kannst du es wahrscheinlich im Alltag sagen - und ich nicht. Denn auch wenn er mich hundertmal komplett macht - wie gesagt, ich habe sehr schmerzhaft lernen müssen, dass ich auch alleine vollständig sein kann.

Wenn er mich nicht mehr lieben würde, würde ich nicht betteln, dass er bei mir bleibt, weil ich ihn "brauche", um vollständig zu sein. Aber genau das würde ein "brauchen" für mich implizieren. Ich brauche Luft zum Atmen und Essen, sonst sterbe ich. Ich brauche Geld für meine Miete, sonst muss ich auf der Straße schlafen, werde krank und kann meine Arbeit nicht vorbereiten. Aber ihn "brauche" ich nicht im Sinne dieser existenziellen Notwendigkeit. Damit würde ich ihn ja auf die Rolle eines zum Leben wichtigen Gegenstandes reduzieren, verdammt!

Nein, ich "brauche" ihn nach meiner eigenen Definition nach nicht, denn ich bin auch lebens- und arbeitsfähig, wenn ich Single bin. Ich würde traurig sein, weil er mir fehlt und ich würde sicher verdammt dolle weinen und in ein verdammt tiefes Loch fallen. Aber irgendwann, nach dieser Zeit, wäre ich immer noch ein vollständiger Mensch und lebensfähig.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Wenn ich bei Flame evtl noch ergänzen darf: nicht nur vollständig und lebensfähig sondern auch fähig zum glücklichsein und das Leben zu genießen.

"Brauchen" damit es mir anders gut geht, ich mich anders am Leben und an Gemeinsamkeiten freue, ja - aber dann sage ich nicht brauchen.
Brauchen, richtig verwendet für mich, ist ein sehr starkes Wort, und das kann ich guten Gewissens nicht aussprechen, einem andern Menschen gegenüber, weil ich wenn es sein müsste irgendwie immer allein gut zurecht käme.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #31
"Brauchen" damit es mir anders gut geht, ich mich anders am Leben und an Gemeinsamkeiten freue, ja.

Hierzu noch eine Ergänzung:

Wenn man "brauchen" so definiert - dann "brauche" ich auch Musik und Sonnenbäder. Wäre das nicht eine schöne Liebeserklärung? :grin:

"Ich brauche dich so sehr wie Musik und Sonnenbäder, mein Geliebter!"

---------- Beitrag hinzugefügt um 12:07 -----------

Brauchen, richtig verwendet für mich, ist ein sehr starkes Wort, und das kann ich guten Gewissens nicht aussprechen, einem andern Menschen gegenüber, weil ich wenn es sein müsste irgendwie immer allein gut zurecht käme.

Ich denke, das ist der zentrale Punkt in der Debatte. Wie verwendet man es richtig? Ist deine und meine Verwendungsweise richtiger oder falscher als die andere, im Thread ebenfalls verwendete? Falscher ist sie nicht, finde ich. Richtiger aber vielleicht auch nciht? Vielleicht ist es wirklich einfach nur persönlichkeitsabhängig?
 
S
Benutzer97974  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
ich glaube nicht, dass wir uns das so mal gesagt haben.. ich finde das zu schwammig..

ich bin mit ihm zusammen, weil ich ihn liebe und nicht weil ich ihn bzw. jemanden brauche (da ich mir schon mal sicher bin, dass ich alleine nicht wohnen könnte)
 
Streuselchen
Benutzer34605  (39) Sehr bekannt hier
  • #33
Ich glaube, hier spielt wirklich ganz stark die eigene, persönliche Definition von dem Wort "brauchen" in diesem Zusammenhang eine große Rolle.

Hierzu noch eine Ergänzung:

Wenn man "brauchen" so definiert - dann "brauche" ich auch Musik und Sonnenbäder. Wäre das nicht eine schöne Liebeserklärung? :grin:

Kein Witz, aber genauso habe ich das Wort "brauchen" für mich definiert und in dem Zusammenhang brauche ich auch Musik, weil ich Musik liebe und ohne nicht sein möchte. (Von Können ist gar nicht die Rede, natürlich kann man auch ohne, aber es wäre schwerer.)

Wenn man es noch strenger nimmt, ist der Gebrauch des Wortes "brauchen" allerdings doch nicht so verkehrt:
Liebe ist ein psychisches Grundbedürfnis, und um das zu befriedigen, brauche ich halt den Partner, den ich liebe und von dem ich geliebt werde.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #34
Ah, guter Punkt, Streuselchen! Die Metapher gefällt mir jetzt richtig, auch wenn ich sie vorhin nur so dahin geschrieben habe. Ich glaube, ich brauche es tatsächlich, zu lieben. Auf Dauer komme ich ohne jemanden zu lieben tatsächlich genauso wenig aus wie ohne vor mich hin zu singen oder genug Sonne gegen Depressionen abzukriegen.

Aber es ist was anderes, "Liebe" und "jemanden lieben" zu brauchen, als eine einzige ganz bestimmte Person dafür zu brauchen, oder?

Genau wie mit Musik. Musik brauche ich. Ohne Musik könnte ich tatsächlich auf Dauer nicht leben. Aber es ist durchaus so, dass dieses "brauchen" nicht für immer an ein einziges bestimmtes Lied gekoppelt ist. Es gibt viele Lieder auf der Welt, und unter all den vielen Liedern gibt es immer einige, die in einer bestimmten Phase wirklich gut zu mir passen. Und Lieder, die mich vor ein paar Jahren ganz tief in der Seele berührt haben, weil sie eben genau passten, die passen heute nicht mehr und wurden durch neue Lieder ersetzt.

Und trotzdem lösen diese Lieder mir heute, wenn ich sie höre, immer noch ein warmes Gefühl von ERinnerung aus. Auch, wenn ich heute neue Lieder "brauche".
 
coolchica
Benutzer46728  Beiträge füllen Bücher
  • #35
Ich denke, das ist der zentrale Punkt in der Debatte. Wie verwendet man es richtig? Ist deine und meine Verwendungsweise richtiger oder falscher als die andere, im Thread ebenfalls verwendete? Falscher ist sie nicht, finde ich. Richtiger aber vielleicht auch nciht? Vielleicht ist es wirklich einfach nur persönlichkeitsabhängig?
Richtig, das ist wieder so eine subjektive Geschichte.
 
J
Benutzer103901  Verbringt hier viel Zeit
  • #36
Das ist ein Alarmsignal, dass irgendetwas falsch läuft in der Beziehung. Meistens läutet das für mich das Ende ein. Ich find den Satz extrem nervig, aber ich habe ihn schon öfter zu hören bekommen. Er fällt, wenn es dem Partner richtig übel geht, und in einer stabilen Beziehung kann man so etwas eigentlich schon längere Zeit voraus kommen sehen und entgegen steuern, bevor sich so eine Offenbarung über das verzweifelte Innenleben nach außen drängt.
Ein "ich freu mich auf Dich" kann manchmal dasselbe bedeuten, aber dann ist es wenigstens noch etwas netter verpackt.
 
Streuselchen
Benutzer34605  (39) Sehr bekannt hier
  • #37
Ah, guter Punkt, Streuselchen! Die Metapher gefällt mir jetzt richtig, auch wenn ich sie vorhin nur so dahin geschrieben habe. Ich glaube, ich brauche es tatsächlich, zu lieben. Auf Dauer komme ich ohne jemanden zu lieben tatsächlich genauso wenig aus wie ohne vor mich hin zu singen oder genug Sonne gegen Depressionen abzukriegen.

Danke. :smile:
Ja, genauso geht es mir auch. Ich brauche es einfach, zu lieben und genauso geliebt zu werden. Es ist einfach das wunderbarste Gefühl auf der Welt. Und mir ist das jetzt durch meinen neuen Partner einfach sehr bewusst geworden.
Ich hatte eine sehr schöne, über Jahre andauernde Beziehung und es ging mir da letztendlich immer gut damit.
Dann war ich 1,5 Jahre Single. Ich hab mich einfach nicht wirklich vollkommen gefühlt.
Die Affäre, die ich in der Zeit hatte, hat mir auch nicht das Gefühl zurückgeben können. Es war eben nur eine Affäre.
Und jetzt in einer neuen glücklichen Partnerschaft, bin ich wieder sooo aufgeblüht, als hätte man die Rose von Jericho nach 1,5 Jahren wieder einmal ordentlich begossen. :grin:

Aber es ist was anderes, "Liebe" und "jemanden lieben" zu brauchen, als eine einzige ganz bestimmte Person dafür zu brauchen, oder?

Richtig, natürlich braucht man dazu nicht DEN Partner. Aber in dem Moment, in dem man gelibt wird und liebt, hat man nun mal DEN Partner, also "braucht" man ihn letztendlich doch (für diese Zeit).

Genau wie mit Musik. Musik brauche ich. Ohne Musik könnte ich tatsächlich auf Dauer nicht leben. Aber es ist durchaus so, dass dieses "brauchen" nicht für immer an ein einziges bestimmtes Lied gekoppelt ist. Es gibt viele Lieder auf der Welt, und unter all den vielen Liedern gibt es immer einige, die in einer bestimmten Phase wirklich gut zu mir passen. Und Lieder, die mich vor ein paar Jahren ganz tief in der Seele berührt haben, weil sie eben genau passten, die passen heute nicht mehr und wurden durch neue Lieder ersetzt.

Und trotzdem lösen diese Lieder mir heute, wenn ich sie höre, immer noch ein warmes Gefühl von ERinnerung aus. Auch, wenn ich heute neue Lieder "brauche".

Ja, ganz genau. Ich sehe das ganz genauso. :grin:
 
A
Benutzer103134  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #38
Wenn er mich nicht mehr lieben würde, würde ich nicht betteln, dass er bei mir bleibt, weil ich ihn "brauche", um vollständig zu sein.

Nein, ich "brauche" ihn nach meiner eigenen Definition nach nicht, denn ich bin auch lebens- und arbeitsfähig, wenn ich Single bin. Ich würde traurig sein, weil er mir fehlt und ich würde sicher verdammt dolle weinen und in ein verdammt tiefes Loch fallen. Aber irgendwann, nach dieser Zeit, wäre ich immer noch ein vollständiger Mensch und lebensfähig.

Versteht sich eigentlich von selbst, dass man niemanden braucht, um alleine "laufen zu können" (den Alltag meistern). Es ist manchmal doch etwas mühseelig, wo man mit dem richtigen Partner den Alltag, verschiedene Aspekte des Lebens einfacher gestalten kann. Klingt vielleicht egoistisch, aber dafür lässt sich ein Partner auch gut gebrauchen :smile:
 
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