Ich brauche jmd zum reden. Trauma?

Darkangel33
Benutzer215573  (25) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo ihr Lieben....
Ich brauche jmd zum reden.
Hoffe euch geht es wenigstens gut.
Seit Tagen geht mir eine Situation aus meinem Leben nicht mehr aus dem Kopf.
Als ich 13 war wurde ich gegen meinen Willen angefasst und mein Körper gegen den dreier Jungs gedrückt. Irgendwann konnte ich mich losreisen. Diese riefen mir hinterher wenn ich es jmd sage bringen sie mich um....
Ist das ein Trauma? Und wenn ja wie verarbeite ich es?
Jmd Tipps?

Schönen Tag euch noch :/
Liebe Grüße
 
S
Benutzer211394  Ist noch neu hier
  • #2
Hallo ihr Lieben....
Ich brauche jmd zum reden.
Hoffe euch geht es wenigstens gut.
Seit Tagen geht mir eine Situation aus meinem Leben nicht mehr aus dem Kopf.
Als ich 13 war wurde ich gegen meinen Willen angefasst und mein Körper gegen den dreier Jungs gedrückt. Irgendwann konnte ich mich losreisen. Diese riefen mir hinterher wenn ich es jmd sage bringen sie mich um....
Ist das ein Trauma? Und wenn ja wie verarbeite ich es?
Jmd Tipps?

Schönen Tag euch noch :/
Liebe Grüße
Du hast gewiss auch schon einmal über eine Therapie nachgedacht. Hast du dich dagegen entschieden oder ist das ein Projekt in der Schwebe? Wie du ein Trauma verarbeiten kannst, kann ich dir leider nicht sagen. Aber vielleicht kann die Krankenkasse dir Ratschläge geben, was du in der Wartezeit für eine Therapie tun kannst oder wie du die Wartezeit verkürzen kannst.
Dir auch liebe Grüße
 
Darkangel33
Benutzer215573  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #3
Ich bin seit Jahren in Therapie.... Aber irgendwie fällt es mir schwer drüber zu sprechen weil es ist"ja nichts passiert ".... Ich schäme mich dafür....

Danke für deine Antwort x3
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
Juristische ist das Nötigung und Bedrohung... Warum definierst du das selbst als nichts?
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ob etwas ein Trauma ist oder nicht, kann man nicht pauschal sagen, das eine kann von einer Person gut verarbeitet werden, was eine andere Person ihr Leben lang verfolgt. Ob einen etwas belastet, das für andere "nichts" ist, bedeutet aber nicht, dass man ein weniger starker Mensch ist!

Hast du das bisher verdrängt gehabt und jetzt kam die Erinnerung wieder hoch? Oder war es eher so, dass du zwar von dem Erlebnis wusstest, aber bisher selten daran denken musstest?

Das Ereignis, das du beschreibst, hat auf jeden Fall das Potential, traumatisch zu sein. Es ist nicht "nichts passiert" und du musst dich weder dafür schämen, dass es passiert ist noch dafür, dass es dich beschäftigt. Wirklich nicht. Ich kann dennoch verstehen, dass die Hemmschwelle groß ist, darüber zu sprechen.

Welche Gedanken hast du denn, wenn du überlegst, in der Therapie darüber zu sprechen? Dass das Ereignis kleingeredet wird? Dass du dir Vorwürfe machst, nicht anders gehandelt zu haben? Vor unangenehmen Gefühlen, die mit dem Aufarbeiten einhergehen? Dass dein:e Therapeut:in dir nicht glaubt? Etwas ganz anderes?

Das alles sind ganz normale Ängste in diesem Zusammenhang. Vielleicht hilft es dir, diese aufzuschreiben und bevor du von dem Erlebnis erzählst, diese Befürchtungen offenzulegen. Dann weiß dein:e Therapeut:in besser, in welcher Hinsicht die Reaktion besonders sensibel sein muss.
Vorab schon mal: Falls dir von ihm oder ihr abgesprochen wird, dass das eine schlimme Erfahrung war, dann ist das nicht okay. Nicht nur war das eine bedrohliche Situation, in der dir die Selbstbestimmung über deinen Körper genommen wurde. Du warst außerdem erst 13! Und sie haben dir im Nachhang noch gedroht. Da ist es doch sehr verständlich, dass dich das bis heute nicht kaltlässt.

Ich glaube aber nicht, dass das passieren wird, also dass deine Erzählung kleingeredet werden wird. Wenn du also denkst, es könnte dir helfen, in der Therapie darüber zu sprechen, dann nur Mut!

Ansonsten: Manchen Menschen tut es gut, über Belastendes zu schreiben, also in einem Tagebuch. Da kann man ungefiltert seine Gedanken herauslassen ohne Angst vor einer Reaktion. Es wäre gut, wenn du dich da auch nicht selbst "zensierst" und wirklich das aufschreibst, was du denkst und fühlst, nicht das, was du denkst, das du empfinden solltest.
Mir und manchen anderen Menschen tut es gut, zum Beispiel in Kunstform (als Gedicht, als Songtext, als Bild...) auszudrücken, was mich beschäftigt. Man bekommt so nicht nur einen ganz anderen Zugang zu seinen Gefühlen, sondern kann sie außerdem etwas wertfreier betrachten und äußern, denn in der Kunst ist erst mal alles erlaubt.
Wenn du dir Reaktionen und Gedankenanstöße wünschst, kannst du natürlich auch diesen Thread nutzen.

Bitte beschäftige dich aber nur dann intensiv damit, wenn du dich stabil genug fühlst. So etwas kann stark aufwühlen. Hast du funktionierende Strategien, um dich aus einem starken Tief oder einem nervlichen Zusammenbruch herauszuholen? Hast du Notfallnummern, die du bereitlegen kannst?

Das klingt jetzt alles irgendwie recht drastisch. Es muss überhaupt nicht so sein. Es kann genau so gut sein, dass du merkst, nach ein mal drüber sprechen oder schreiben ist es für dich auch wieder gut und du widmest dich lieber anderen Themen. Oder das Verdrängen ist für dich gerade die gesündeste Methode und du kommst zu einem anderen Zeitpunkt oder nie darauf zurück. Das ist alles ebenfalls okay.

Ich denke aber schon, dass du dein:e Therapeut:in besser mit ins Boot holen solltest.

Ich wünsche dir alles Gute!
 
Girahtk
Benutzer210224  (38) Ist noch neu hier
  • #6
Hallo, hilft Dir ggf. Die Nummer gegen Kummer weiter?
Ich hoffe, Links sind erlaubt.

 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
S
Benutzer211394  Ist noch neu hier
  • #8
Ich bin seit Jahren in Therapie.... Aber irgendwie fällt es mir schwer drüber zu sprechen weil es ist"ja nichts passiert ".... Ich schäme mich dafür....

Danke für deine Antwort x3
Nach deiner Schilderung klingt die Situation jetzt nicht so harmlos. Du wurdest gegen deinen Willen bedrängt und wusstest wohl vor allen Dingen nicht, was noch folgt. Wenn du so stark bist, dass daraus nichts wurde, was du unbedingt als Trauma bezeichnest, ist das für deine Gesundheit schon einmal besser als ein eindeutiges Trauma.

Aber du schämst dich dafür? Es ist immer wieder interessant, wofür Menschen sich schämen oder aber auch nicht. Ich würde jetzt spontan sagen, dass du keinen Grund dafür hast, dich zu schämen. Selbst wenn die Situation eine "Kleinigkeit" gewesen wäre, würden die Gründe für eine sehr heftige Reaktion in deinen Erlebnissen davor liegen.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #9
es ist"ja nichts passiert ".... Ich schäme mich dafür....

"Es ist ja nichts passiert" ist die größte Waffe und die größte Lüge von Menschen, die mobben, bedrängen, nötigen oder noch viel Schlimmeres machen.

Wir lernen unser Leben lang, dass wir für uns selbst verantwortlich sind, "uns nicht so anstellen sollen", Probleme selbst angehen, etc. Das mag auch alles stimmen. Es gibt aber Grenzen. Und die sind immer und überall da überschritten, wenn Menschen mit uns etwas tun, das wir nicht wollen.

Streng genommen ist das sehr klar festgelegt und definiert. Niemand darf dich gegen deinen Willen anfassen. Niemand darf dich zu irgendwas nötigen. Niemand darf dich gegen etwas drücken. Gerade als Kinder und Jugendliche ignorieren wir solche Regeln oft, da wird im Schulhof gerauft oder Menschen schubsen sich, etc. Und dann sagt man sich wieder: "Es ist doch nichts passiert." Oder auch: "Naja, deswegen holt man ja keine Polizei."

Nur weil man keine Polizei holt, ist es aber nicht richtig. Menschen, die in der Innenstadt mit 80 km/h fahren, habe sich nicht "richtig" verhalten, nur weil sie nicht erwischt wurden. Sie haben trotzdem Menschen gefährdet. Und wenn dann was schief geht, sind sie trotzdem voll verantwortlich.

Wenn jemand dich schubst und die fällst hin und schlägst dir den Kopf auf, dann wird aus einem harmlosen Schubsen plötzlich Körperverletzung.

Insofern: "Es ist nichts passiert" ist keine Entschuldigung für das, was andere mit dir machen. Es reicht völlig aus, dass sie Grenzen überschritten haben, Regeln gebrochen haben. Nichts davon ist deine Schuld, und alles davon ist ihre Verantwortung.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Sehr bekannt hier
  • #10
Solche Erlebnisse als Trauma einzustufen, würde ich wohl lieber dem Fachmann überlassen, da mag ich mir ehrlich als Laie kein Urteil bilden. Aber fürs erste ist diese Einordnung doch auch nur wenig relevant. Es beschäftigt dich! Somit ist es wichtig dem Thema Raum zu geben und es aufzuarbeiten.

Schämen musst du dich dafür aber mal so gar nicht, du trägst ja überhaupt keine Schuld daran!

Ich denke, wenn man sich an derart negative Erlebnisse erinnert, die entweder schon länger zurück liegen oder sogar in der Kindheit geschahen, ist der Satz "das war doch nichts" später leicht dahin gesagt und manchmal reicht das schon um damit abschließen zu können.
Manchmal aber halt nicht, manchmal redet man sich das auch nur schön, in der Hoffnung es zu vergessen.
Ich denke, genau dann ist es wichtig sich nochmal ins Bewusstsein zu rufen, wie man die Situation damals eigentlich empfunden hat. War es wirklich nichts? Oder war es eigentlich doch ganz schlimm im dem Moment?

Gerade als junges Mädchen in so einer ungewissen Situation muss man doch fürchterliche Ängste ausgestanden haben.
Gut, dass du dich befreien konntest, aber blöd dass dir dann noch gedroht wurde.
Da waren sicherlich auch hinterher noch ganz viele schlimme Ängste, Sorgen und Gedanken im Kopf, die dich beschäftigt haben.
All das ist in meinen Augen also klar nicht Nichts.
Konntest du damals oder auch später irgendwann jemandem davon erzählen oder war das bis heute dein "Geheimnis"?
Kannst du denn eine Situation festmachen, die den Gedanken daran jetzt so plötzlich wieder ausgelöst hat?

Wie man so etwas verarbeitet, dafür gibt es wohl kein Patentrezept.
Aber wenn du ohnehin schon in Therapie bist, wäre das sicher ein passender Ort um das anzusprechen.
Du kannst doch dort einfach mal erwähnen, dass du nicht weißt wie du das einordnen sollst und du glaubst, dass es nicht so schlimm ist, es dich aber dennoch gerade sehr beschäftigt. Ein kompetenter Therapeut wird dann schon entsprechend damit umgehen, dich ernst nehmen und keinesfalls sagen, dass du dich dafür schämen musst.
 
J
Benutzer186595  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Wenn du in Therapie bist, wäre es gut, dich zu überwinden und das anzusprechen. Es ist wahrscheinlich ein wichtiger Teil von dir und deinen Problemen, ohne das kann die Therapie nicht so wirksam sein. Kannst du dir das vorstellen?
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer188217  (55) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Um mal klar zu machen, was ein Trauma ist, gem. ICD10: ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (ICD-10) (z. B. Naturkatastrophe oder menschlich verursachtes schweres Unheil – man-made disaster – Kampfeinsatz, schwerer Unfall, Beobachtung des gewaltsamen Todes Anderer oder Opfersein von Folter, Terrorismus, Vergewaltigung, Misshandlungen oder anderen Verbrechen).

Also nicht jedes bedrohliche oder unangenehme Ereignis ist ein Trauma. Traumata beschäftigen dich nicht "ein paar Tage". Du erinnerst dich an ein sehr unangenehmes Erlebnis in deiner Jugend. Dürfte fast jeder Ähnliches erlebt haben.

Mit der übertriebenen Opferrolle als "traumatisiert" tust du dir nichts Gutes.
 
J
Benutzer186595  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Um mal klar zu machen, was ein Trauma ist, gem. ICD10: ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (ICD-10) (z. B. Naturkatastrophe oder menschlich verursachtes schweres Unheil – man-made disaster – Kampfeinsatz, schwerer Unfall, Beobachtung des gewaltsamen Todes Anderer oder Opfersein von Folter, Terrorismus, Vergewaltigung, Misshandlungen oder anderen Verbrechen).

Also nicht jedes bedrohliche oder unangenehme Ereignis ist ein Trauma. Traumata beschäftigen dich nicht "ein paar Tage". Du erinnerst dich an ein sehr unangenehmes Erlebnis in deiner Jugend. Dürfte fast jeder Ähnliches erlebt haben.

Mit der übertriebenen Opferrolle als "traumatisiert" tust du dir nichts Gutes.
Das sehe ich anders. Ob das Erlebnis traumatisch gewirkt hat, kann von uns niemand beurteilen. Was für außenstehende vielleicht noch relativ wenig dramatisch aussieht, kann sich im Erleben ganz anders anfühlen und auswirken, auch abhängig von der Persönlichkeitsdisposition. Das der TS pauschal abzusprechen und das Erlebnis so zu bagatellisieren finde ich hoch problematisch. Was das geschilderte Erlebnis emotional auslöst und ob es traumatische Wirkung hatte, kann die TS mit ihrer Therapeutin herausfinden.
Ich verstehe deinen Beitrag so, dass es eine Aufforderung sein soll, nicht in der passiven Opferrolle zu verharren sondern sich aktiv selbst zu ermächtigen. Das ist aber unabhängig von der Bewertung der Situation und ihrer potentiell eben doch traumatisierenden Wirkung. Ihr das hier so pauschal anzusprechen kann dazu führen die eigenen Empfindungen nicht ernst zu nehmen und ist aus meiner Sicht Teil des Problems, siehe auch im thread Why I choose the bear (keine Ahnung wie man den hier verlinkt)
 
P
Benutzer201603  Öfter im Forum
  • #14
Du erinnerst dich an ein sehr unangenehmes Erlebnis in deiner Jugend. Dürfte fast jeder Ähnliches erlebt haben.
Ich finde das eine unzulässige Relativierung und Du sprichst ihr ab, dass es ein einschneidendes Erlebnis war.

Dieses „hab dich doch nicht so, das ist jedem schon mal passiert“ Gehabe von Dir finde ich unerträglich und beschämend wenn Du schon Diagnoseschlüssel zitierst und offensichtlich vom Fach bist (oder das zumindest so erscheinen lassen möchtest)

Ob es ein traumatisches Erlebnis war, kann nur die TS in einem Gespräch mit einem hoffentlich guten Therapeut*in erfahren.
Weil jeder ein anderes Resilienzlevel hat und was für den einen noch nicht traumatisch und „nur schlimm“ ist, ist für den Anderen ein „einschneidendes Lebensereignis“
 
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