
Benutzer60100 (37)
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- #1
Hallo ihr Lieben,
lange war ich hier abwesend und hoffe nun doch, dass ihr mir eventuell einen Rat geben könnt. Bzw. will ich, glaub ich, mein bisher bescheidenes Jahr 2014 einfach nur mal nieder schreiben und mich auskotzen. Der Titel des Threads ist eventuell nicht passend gewählt, aber mir fällt grad nichts besseres ein. Denn nach diesem Jahr ist es wirklich so, dass ich das Gefühl habe ein komplett abgestumpfter, kühler Mensch geworden zu sein. Und das, obwohl ich schon immer ein sehr emotionaler, mitleidender Mensch war. Aber einfach mal von Anfang an..
Ich bin Mutter eines wunderbaren fast 5-jährigen Sohnes. Am 31. Januar diesen Jahres hat sich der Vater meines Kindes nach fast 6 Jahren Beziehung von mir getrennt. Eigentlich war es abzusehen, dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommt, aber in dem Moment für mich doch total überraschend und nicht real. Er hat immer alles gegeben, ist ein super Vater, war ein Super Partner, er hat immer alles für mich und unseren Sohn getan. Ich allerdings, konnte nur sehr wenig zurück geben, egal wieviel Mühe er sich gegeben hat, egal wieviel Liebe er mir entgegen gebracht hat. Jetzt, 10 Monate nach der Trennung, weiß ich, dass ich ihn nie so geliebt habe, wie er mich. Er war für mich schon immer mehr ein Kumpeltyp und so habe ich ihn teils auch behandelt. Meine Gefühle waren einfach nie so stark wie seine, was ich mir natürlich nie eingestehen wollte, weil er ein liebevoller, aufmerksamer Mann war, der immer alles versucht hat, dass es uns an nichts fehlt und gut geht. Den Mann, den sich viele Frauen wünschen würden.
Als die Trennung real wurde, er nach nur kurzer Zeit ausgezogen ist, bin ich komplett zusammen gebrochen. Ich konnte und wollte mir nie vorstellen mal alleine und alleinerziehend zu sein. Das war für mich die absolute Horror Vorstellung. Ich habe vorher noch nie alleine gewohnt geschweige denn mein Leben alleine bestritten. Ich dachte, ich packe es nicht. Dann noch mein Sohn, der das am Anfang, zum Glück, noch nicht so realisiert hat mit der Trennung. Er war schon immer ein Papa-Kind und nun ist erstmal nur noch Mama da, die komplett überfordert war, mit allem. Doch 3-4 Wochen später hat auch mein Sohn verstanden, dass was nicht stimmt. Papa nur noch am Wochenende zu sehen und nichts mehr mit Mama und Papa zusammen zu machen war für ihn sehr schlimm und unverständlich. Er ist komplett zusammen gebrochen. Er hat Fieber- und Weinkrämpfe bekommen, ließ sich von nichts und niemandem mehr beruhigen. Der Kindergarten rief jeden zweiten Tag an, weil er nicht mehr zu beruhigen war und extreme Verlustängste hatte. Er wollte nur noch bei mir sein, klettete sehr. Ich war froh, dass ich grade wieder einigermaßen klar kam, denn das war definitiv nochmal ein Zacken schärfer. Sein eigenes Kind so leiden zu sehen und nichts machen zu können außer versuchen zu erklären und zu reden ist der absolute Horror. Ich musste nun stark sein für mein Kind, was selbstverständlich ist. Aber dieser Schmerz war für mich unerträglich. Wenn er abends im Bett war saß ich einfach nur noch wie in Trance da und hab geheult. Wie will man einem kleinen Menschen nur verständlich machen dass Mama und Papa sich trotzdem noch mögen, nur nicht mehr zusammen wohnen und was zusammen machen. An diese Zeit kann ich mich auch kaum noch erinnern, es ist wahrscheinlich ein schutzreflex des Körpers, das ganze zu verdrängen. Denn das übertraf bisher alles erlebte und stellte jedes noch so schlimme Ereignis vorher in den Schatten. Mittlerweile geht es zum Glück deutlich besser auch wenn es immer mal wieder Phasen gibt, wo er noch traurig ist, aber nur noch in Maßen.
Nachdem wir diese Phase einigermaßen überstanden haben merkte ich, wie mir alles um mich herum egal wurde, außer es ging um mein Kind. Er ist der Mittelpunkt in meinem Leben.
Men ex hatte auch ziemlich schnell eine neue Freundin, es traf mich nicht mehr. Im Gegenteil, ich freu mich für ihn, was ich nie von mir gedacht hätte. Meine Oma, die sich komplett an mich und meinen Sohn klammert, wo ich weiß, sie hat sonst niemanden mehr außer uns, ging es auch sehr schlecht. Sie hat 2x krebs hinter sich, hat Tinnitus und ist seit Jahren depressiv. Ich weiß, dass ich die einzige bin, zu der sie kommen kann wenn was ist, aber ich merke wie kalt mich das mittlerweile alles lässt, wenn sie mir zum zehnten mal erzählt was sie alles durchgemacht hat, was für Wehwehchen sie hat und dass sie mit dem Tinnitus nicht umgehen kann. Ich weiß, dass sie depressiv ist, aber ich kann ihr da einfach auch nicht mehr helfen, so sehr ich es wollen würde. Ihr das zu sagen, wäre aber der totale Untergang für sie. Sie hat ja sonst keinen. So lass ich mich jetzt 1x die Woche blicken, einfach nur, damit es ihr gut geht und sie sich auskotzen kann. Das war nie meine Art, aber ich kann grad einfach nicht anders.
Vor 3 Wochen erzählte mir meine Mutter, nach mehrmaligen Nachfragen was los sei mit ihr, dass mein Vater sie nach 30 Jahren ehe betrogen hat. Meine Mutter: auch der Typ, der alles mit sich alleine ausmacht, nie jemandem zur Last fallen will, erst recht uns Kindern nicht. Ich dachte ich fall vom Glauben ab. Meine Eltern sind ein großer halt für mich, sie haben mir schon immer aus jeder scheisse geholfen und waren in jeder schlimmen Zeit für mich da. So wie es wohl sein sollte. Und dann sowas. Ich dachte sie wären glücklich. Meine Mutter kann damit gar nicht umgehen. Die, die vorher kein Stück eifersüchtig oder kontrollsüchtig war, eine starke Frau in jeder Hinsicht, dreht natürlich jetzt total durch. Und sie redet auch mit keinem, außer mit mir, weil ich einfach will, dass sie sich auch mal auskotzt. Und ich eine der wenigen bin, die davon weiß. Letztes Jahr wäre für mich ein komplette Welt zusammen gebrochen, wenn sie mir das erzählt hätte und jetzt? Sie tut mir total leid und ich Versuch immer da zu sein, wenn sie mich braucht aber irgendwie lässt mich das, total untypisch für mich, doch verhältnismäßig kalt.
Mein Bruder, genau das gleiche in grün. Ist selbst grad Vater geworden, da ist die kacke auch extrem am dampfen und kurz vor Trennung. Die erste Anlaufstelle bin auch ich. Ich bin und war schon immer gerne für meine, recht kleine Familie da, aber irgendwie habe ich grade totale Leere in mir. Ich würde nicht sagen, dass es mir zuviel ist. Und genau das macht mir Angst. Ich bin sonst sehr schnell mit solch emotionalen Ereignissen überfordert und mitfühlend, habe einen helferdrang. Aber das alles, was grade um mich herum passiert, bei den Menschen, die mir die liebsten sind, lässt mich relativ kalt. Und wenn ich mir das so bewusst mache, was grade beim schreiben wieder der Fall ist, frage ich mich was mit mir los ist. So bin ich sonst nicht, so war ich nie und wollte es nicht sein.
Ich habe das Gefühl, dass mich die Sache mit meinem Sohn so geprägt hat, dass mein Kopf sagt, "Halt alle anderen Probleme von dir fern um nicht nochmal so einen Schmerz durchzumachen und für dein Kind stark zu sein". Ich kann mir mein Verhalten sonst langsam nicht mehr erklären, ich erschrecke mich teils vor mir selbst.
Ich entschuldige mich schon mal für das zum Teil selbstbemitleidende Geschreibsel, aber ich wollte es einfach mal los werden. Ich weiß auch dass es vielleicht manchmal etwas wirr geschrieben ist, aber ich wollte grade einfach nur mal alles was mich bedrückt schnell runter schreiben. Ich weiß auch grad nicht wirklich was ich hören will. Vielleicht ob es normal ist, was ich mir nicht vorstellen kann oder irgendeinen Rat was überhaupt los ist. Oder einfach nur tipps, wie ich am besten mit manchen Situationen besser umgehen kann. Ach, ich weiß auch nicht..
Vielen dank fürs lesen.
lange war ich hier abwesend und hoffe nun doch, dass ihr mir eventuell einen Rat geben könnt. Bzw. will ich, glaub ich, mein bisher bescheidenes Jahr 2014 einfach nur mal nieder schreiben und mich auskotzen. Der Titel des Threads ist eventuell nicht passend gewählt, aber mir fällt grad nichts besseres ein. Denn nach diesem Jahr ist es wirklich so, dass ich das Gefühl habe ein komplett abgestumpfter, kühler Mensch geworden zu sein. Und das, obwohl ich schon immer ein sehr emotionaler, mitleidender Mensch war. Aber einfach mal von Anfang an..
Ich bin Mutter eines wunderbaren fast 5-jährigen Sohnes. Am 31. Januar diesen Jahres hat sich der Vater meines Kindes nach fast 6 Jahren Beziehung von mir getrennt. Eigentlich war es abzusehen, dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommt, aber in dem Moment für mich doch total überraschend und nicht real. Er hat immer alles gegeben, ist ein super Vater, war ein Super Partner, er hat immer alles für mich und unseren Sohn getan. Ich allerdings, konnte nur sehr wenig zurück geben, egal wieviel Mühe er sich gegeben hat, egal wieviel Liebe er mir entgegen gebracht hat. Jetzt, 10 Monate nach der Trennung, weiß ich, dass ich ihn nie so geliebt habe, wie er mich. Er war für mich schon immer mehr ein Kumpeltyp und so habe ich ihn teils auch behandelt. Meine Gefühle waren einfach nie so stark wie seine, was ich mir natürlich nie eingestehen wollte, weil er ein liebevoller, aufmerksamer Mann war, der immer alles versucht hat, dass es uns an nichts fehlt und gut geht. Den Mann, den sich viele Frauen wünschen würden.
Als die Trennung real wurde, er nach nur kurzer Zeit ausgezogen ist, bin ich komplett zusammen gebrochen. Ich konnte und wollte mir nie vorstellen mal alleine und alleinerziehend zu sein. Das war für mich die absolute Horror Vorstellung. Ich habe vorher noch nie alleine gewohnt geschweige denn mein Leben alleine bestritten. Ich dachte, ich packe es nicht. Dann noch mein Sohn, der das am Anfang, zum Glück, noch nicht so realisiert hat mit der Trennung. Er war schon immer ein Papa-Kind und nun ist erstmal nur noch Mama da, die komplett überfordert war, mit allem. Doch 3-4 Wochen später hat auch mein Sohn verstanden, dass was nicht stimmt. Papa nur noch am Wochenende zu sehen und nichts mehr mit Mama und Papa zusammen zu machen war für ihn sehr schlimm und unverständlich. Er ist komplett zusammen gebrochen. Er hat Fieber- und Weinkrämpfe bekommen, ließ sich von nichts und niemandem mehr beruhigen. Der Kindergarten rief jeden zweiten Tag an, weil er nicht mehr zu beruhigen war und extreme Verlustängste hatte. Er wollte nur noch bei mir sein, klettete sehr. Ich war froh, dass ich grade wieder einigermaßen klar kam, denn das war definitiv nochmal ein Zacken schärfer. Sein eigenes Kind so leiden zu sehen und nichts machen zu können außer versuchen zu erklären und zu reden ist der absolute Horror. Ich musste nun stark sein für mein Kind, was selbstverständlich ist. Aber dieser Schmerz war für mich unerträglich. Wenn er abends im Bett war saß ich einfach nur noch wie in Trance da und hab geheult. Wie will man einem kleinen Menschen nur verständlich machen dass Mama und Papa sich trotzdem noch mögen, nur nicht mehr zusammen wohnen und was zusammen machen. An diese Zeit kann ich mich auch kaum noch erinnern, es ist wahrscheinlich ein schutzreflex des Körpers, das ganze zu verdrängen. Denn das übertraf bisher alles erlebte und stellte jedes noch so schlimme Ereignis vorher in den Schatten. Mittlerweile geht es zum Glück deutlich besser auch wenn es immer mal wieder Phasen gibt, wo er noch traurig ist, aber nur noch in Maßen.
Nachdem wir diese Phase einigermaßen überstanden haben merkte ich, wie mir alles um mich herum egal wurde, außer es ging um mein Kind. Er ist der Mittelpunkt in meinem Leben.
Men ex hatte auch ziemlich schnell eine neue Freundin, es traf mich nicht mehr. Im Gegenteil, ich freu mich für ihn, was ich nie von mir gedacht hätte. Meine Oma, die sich komplett an mich und meinen Sohn klammert, wo ich weiß, sie hat sonst niemanden mehr außer uns, ging es auch sehr schlecht. Sie hat 2x krebs hinter sich, hat Tinnitus und ist seit Jahren depressiv. Ich weiß, dass ich die einzige bin, zu der sie kommen kann wenn was ist, aber ich merke wie kalt mich das mittlerweile alles lässt, wenn sie mir zum zehnten mal erzählt was sie alles durchgemacht hat, was für Wehwehchen sie hat und dass sie mit dem Tinnitus nicht umgehen kann. Ich weiß, dass sie depressiv ist, aber ich kann ihr da einfach auch nicht mehr helfen, so sehr ich es wollen würde. Ihr das zu sagen, wäre aber der totale Untergang für sie. Sie hat ja sonst keinen. So lass ich mich jetzt 1x die Woche blicken, einfach nur, damit es ihr gut geht und sie sich auskotzen kann. Das war nie meine Art, aber ich kann grad einfach nicht anders.
Vor 3 Wochen erzählte mir meine Mutter, nach mehrmaligen Nachfragen was los sei mit ihr, dass mein Vater sie nach 30 Jahren ehe betrogen hat. Meine Mutter: auch der Typ, der alles mit sich alleine ausmacht, nie jemandem zur Last fallen will, erst recht uns Kindern nicht. Ich dachte ich fall vom Glauben ab. Meine Eltern sind ein großer halt für mich, sie haben mir schon immer aus jeder scheisse geholfen und waren in jeder schlimmen Zeit für mich da. So wie es wohl sein sollte. Und dann sowas. Ich dachte sie wären glücklich. Meine Mutter kann damit gar nicht umgehen. Die, die vorher kein Stück eifersüchtig oder kontrollsüchtig war, eine starke Frau in jeder Hinsicht, dreht natürlich jetzt total durch. Und sie redet auch mit keinem, außer mit mir, weil ich einfach will, dass sie sich auch mal auskotzt. Und ich eine der wenigen bin, die davon weiß. Letztes Jahr wäre für mich ein komplette Welt zusammen gebrochen, wenn sie mir das erzählt hätte und jetzt? Sie tut mir total leid und ich Versuch immer da zu sein, wenn sie mich braucht aber irgendwie lässt mich das, total untypisch für mich, doch verhältnismäßig kalt.
Mein Bruder, genau das gleiche in grün. Ist selbst grad Vater geworden, da ist die kacke auch extrem am dampfen und kurz vor Trennung. Die erste Anlaufstelle bin auch ich. Ich bin und war schon immer gerne für meine, recht kleine Familie da, aber irgendwie habe ich grade totale Leere in mir. Ich würde nicht sagen, dass es mir zuviel ist. Und genau das macht mir Angst. Ich bin sonst sehr schnell mit solch emotionalen Ereignissen überfordert und mitfühlend, habe einen helferdrang. Aber das alles, was grade um mich herum passiert, bei den Menschen, die mir die liebsten sind, lässt mich relativ kalt. Und wenn ich mir das so bewusst mache, was grade beim schreiben wieder der Fall ist, frage ich mich was mit mir los ist. So bin ich sonst nicht, so war ich nie und wollte es nicht sein.
Ich habe das Gefühl, dass mich die Sache mit meinem Sohn so geprägt hat, dass mein Kopf sagt, "Halt alle anderen Probleme von dir fern um nicht nochmal so einen Schmerz durchzumachen und für dein Kind stark zu sein". Ich kann mir mein Verhalten sonst langsam nicht mehr erklären, ich erschrecke mich teils vor mir selbst.
Ich entschuldige mich schon mal für das zum Teil selbstbemitleidende Geschreibsel, aber ich wollte es einfach mal los werden. Ich weiß auch dass es vielleicht manchmal etwas wirr geschrieben ist, aber ich wollte grade einfach nur mal alles was mich bedrückt schnell runter schreiben. Ich weiß auch grad nicht wirklich was ich hören will. Vielleicht ob es normal ist, was ich mir nicht vorstellen kann oder irgendeinen Rat was überhaupt los ist. Oder einfach nur tipps, wie ich am besten mit manchen Situationen besser umgehen kann. Ach, ich weiß auch nicht..
Vielen dank fürs lesen.
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