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Benutzer137312 (38)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo ihr Lieben,
seit langem habe ich hier nichts mehr gepostet, aber jetzt brennt mir doch seit längerer Zeit etwas auf der Seele. Für 1,5 Jahre war ich (30) mit einem tollen Mann (32) zusammen - klar es gab Höhen und Tiefen, aber niemand ist bekanntlich perfekt und ich war mir zu jeder Zeit sicher, dass ich ihn liebe. Leider befand ich mich genau zu der Zeit, als wir uns damals kennenlerten am Beginn einer 1,5-jährigen Ausbildung (Referendariat für das Lehramt). Wenn es hier Lehrer unter euch gibt, wisst ihr sicher wieviel Nerven das kostet und dass man in der Zeit – besonders wenn es auf das Ende der Prüfungen zugeht – auch nicht unbedingt "angenehm" als Mensch zu ertragen ist. Dennoch haben wir immer alles irgendwie hinbekommen, aber ich konnte mich weniger auf seine Bedürfnisse und Wünsche einlassen, da ich einfach so viel mit mir und meinem Abschluss zu tun hatte.
Ich fing an von einer gemeinsamen Wohnung nach Abschluss des Referendariats zu träumen und anfangs fand er das gut, dann äußerte er nach und nach, dass er das eigentlich ganz schön findet, alleine zu wohnen. Seine Freunde sind fast alle im letzten Jahr Väter geworden und auf einmal zweifelte er gerade dieses "klassische" Leben als Paar an und unterstellte mir des Öfteren ich würde ja auch am liebsten sofort Kinder haben wollen. (Dabei will ich die aktuell gar nicht, aber er glaubte mir nie.)
Zudem wurden im letzten Sommer bei mir diverse starke Lebensmittelintoleranzen festgestellt, sodass ich die ersten Monate kaum etwas essen konnte bis die Desensibilisierung langsam anschlug und ich für eine Weile eine panische Angst vor gewissen Lebensmitteln entwickelt hatte. Er nahm das von Anfang an irgendwie nicht wirklich ernst und es fing ihn immer mehr an zu nerven, vor allem weil wir unsere sonntäglichen Brunchaktivitäten und das außerhalb Essen gehen nun nicht mehr so intensiv bzw. fast gar nicht betreiben konnten. Er unterstellte mir sogar, dass ich mir das alles nur einbilden würde, da das lediglich der Stress mit den Abschlussprüfungen sei. Hier fing ich selbst daran zu zweifeln, ob ich mit diesem Mann überhaupt noch zusammenbleiben will, aber glaubte weiterhin an das Gute in ihm und sagte mir jedes Mal "Das ist der Stress mit den Prüfungen, wenn die vorbei sind, wird das alles."
Nun, die Prüfung hatte ich dann Anfang Januar bestanden, aber eine Woche nach dem Bestehen trennte sich mein Freund von mir. Es würde für ihn einfach nicht passen (ich hätte andere Ziele im Leben als er, er müsse sich wieder um sich und seine Interessen kümmern, hätte das Gefühl zwei Leben zu leben). Ich akzeptierte das Ganze und dachte mir, dass ich das ja auch manchmal schon gespürt hatte und es vielleicht wirklich besser so sei.
Mit nun fast zwei Monaten Abstand und Zeit zum Nachdenken ist mir allerdings vieles klar geworden - vor allem weil ich mich vom Stress erholt habe und auch wieder Zeit hatte mich um mich selbst zu kümmern: Ich war in der Zeit der Prüfungsphase nicht ich selbst, sehr anhänglich und "hilfebedürftig" durch den permanenten psychischen Druck von allen Seiten und hatte damit auch ein sehr starkes Kuschelbedürfnis. An den Wochenenden wollte er gern etwas unternehmen und ich habe mich dann öfter mitgeschleppt, war aber einfach zu fertig von der Woche und wollte am liebsten nur auf der Couch liegen und Filme schauen etc. Ich habe ihn daraufhin letzte Woche nochmal um ein Gespräch gebeten, da mir klar geworden ist, dass ihn immer noch liebe und nicht aus dem Grund, dass ich mich alleine fühle, denn das ist eigentlich gar kein Problem für mich. Ich habe wieder ein erfülltes Leben und unternehme viel, aber der Austausch mit ihm und das Lachen, die gemeinsamen Unternehmungen fehlen mir einfach.
Wir hatten eigentlich gar keinen Kontakt und wenn ging es nur darum zu klären, wann man sich wo gegenseitig die Sachen des anderen zurückgibt. Da ich kein Whatsapp-Mensch bin, hatte ich versucht ihn anzurufen (nur 2x innerhalb von 4 Wochen), um das zu klären. Keine Reaktion. Daraufhin brachte ich die Sachen zu einer Freundin in der Nähe von ihm, wo er sie sich abholen sollte bzw. meine hinbringen. Er ging mir komplett aus dem Weg und ich ging davon aus, dass er mich einfach aus seinem Leben streichen wollte.
In diesem Gespräch stellte sich nun heraus, dass es ihm anscheinend sehr schlecht geht, da er mit der Trennung sehr zu kämpfen hat. Die Enttäuschung darüber, dass es nicht geklappt hat mit uns, sehr an ihm nagt und er alles andere als glücklicher Single sei. Ich habe ihm all die Dinge gesagt, die ich oben schon aufgezählt habe, d.h. mein aktuelles Befinden ohne ihm etwas vorzuwerfen und ihn gefragt, ob wir uns nicht wiedersehen wollen - schauen was passiert - uns neu kennenlernen ohne Druck. Er hat damit wohl gar nicht gerechnet, sagte er weiß nicht, was er sagen soll, da er mir auch keine Hoffnungen machen will und die dann nachher nicht erfüllen kann. Das finde ich auch völlig ok, da ich ja lediglich ihm meine Gedanken mitteilen wollte und mehr nicht. Ich habe mir nichts erwartet von der Unterhaltung. Er sagte dann er hätte immer noch die gleichen Gefühle für mich, nur überwiege das Gefühl, dass es einfach nicht passt und wären wir jetzt noch zusammen, wäre ich sicher schon schwanger.. Er hat Angst, dass man dann in 10 Jahren merkt, es hat doch nicht gepasst hat. Und dass die Alltagsgestaltung mit mir nicht seinen Idealen entspricht. Ich wiederholte erneut, dass es während der Prüfungen (ein Zeitraum von über 6 Monaten) eben anders um mich stand, ich das Gefühl habe, nicht die Chance bekommen zu haben, mich danach zu regenerieren und ihm zu zeigen, dass ich wieder ich selbst werde. Er beharrte zwar immer noch auf seiner Meinung, war aber sichtlich überfordert und "geschockt"(Zitat), dass er dann auch irgendwann das Gespräch beendet hat. Er sagte mir allerdings, dass er sich einfach nicht melden kann, aber ich könnte das tun und wir könnten auch gern einen Kaffee trinken oder spazieren gehen wenn ich das möchte. Zum Abschied haben wir uns noch 3x umarmt, einmal davon sehr lange im Arm gehalten. Er sagte auch, dass es schön gewesen sei mich wiederzusehen. Er war die ganze zeit völlig aufgeregt - wie bei einem ersten Date
Es ist natürlich total kompliziert jetzt die ganzen Gedanken und Erlebnisse hier in ein paar Zeilen zusammenzufassen, aber ich hoffe ihr bekommt einen Eindruck von der Situation. Er ist vor 2 Tagen für zwei Wochen in den Urlaub gefahren und ich habe ihm kurz vor der Abreise noch einen schönen Flug gewünscht und mitgeteilt, dass ich das Gespräch schön fand und es mir gut tat. Er hat es gelesen, nicht geantwortet. Sicher will er aber auch erstmal selbst für sich die Gedanken klarkriegen.
Ich sitze jetzt hier, bin geduldig und ertrage es eigentlich mit Fassung, dennoch frage ich mich: Würdet ihr kämpfen? Ich denke mir jedes Mal "Der muss doch irgendwann mal von seinem 'Hilfe, ich bin jetzt Anfang 30 und so etwas wie Familie gründen macht mir Angst-Trip' runterkommen?! Er liebt mich doch..."
Ich bin gespannt auf eure Antworten
seit langem habe ich hier nichts mehr gepostet, aber jetzt brennt mir doch seit längerer Zeit etwas auf der Seele. Für 1,5 Jahre war ich (30) mit einem tollen Mann (32) zusammen - klar es gab Höhen und Tiefen, aber niemand ist bekanntlich perfekt und ich war mir zu jeder Zeit sicher, dass ich ihn liebe. Leider befand ich mich genau zu der Zeit, als wir uns damals kennenlerten am Beginn einer 1,5-jährigen Ausbildung (Referendariat für das Lehramt). Wenn es hier Lehrer unter euch gibt, wisst ihr sicher wieviel Nerven das kostet und dass man in der Zeit – besonders wenn es auf das Ende der Prüfungen zugeht – auch nicht unbedingt "angenehm" als Mensch zu ertragen ist. Dennoch haben wir immer alles irgendwie hinbekommen, aber ich konnte mich weniger auf seine Bedürfnisse und Wünsche einlassen, da ich einfach so viel mit mir und meinem Abschluss zu tun hatte.
Ich fing an von einer gemeinsamen Wohnung nach Abschluss des Referendariats zu träumen und anfangs fand er das gut, dann äußerte er nach und nach, dass er das eigentlich ganz schön findet, alleine zu wohnen. Seine Freunde sind fast alle im letzten Jahr Väter geworden und auf einmal zweifelte er gerade dieses "klassische" Leben als Paar an und unterstellte mir des Öfteren ich würde ja auch am liebsten sofort Kinder haben wollen. (Dabei will ich die aktuell gar nicht, aber er glaubte mir nie.)
Zudem wurden im letzten Sommer bei mir diverse starke Lebensmittelintoleranzen festgestellt, sodass ich die ersten Monate kaum etwas essen konnte bis die Desensibilisierung langsam anschlug und ich für eine Weile eine panische Angst vor gewissen Lebensmitteln entwickelt hatte. Er nahm das von Anfang an irgendwie nicht wirklich ernst und es fing ihn immer mehr an zu nerven, vor allem weil wir unsere sonntäglichen Brunchaktivitäten und das außerhalb Essen gehen nun nicht mehr so intensiv bzw. fast gar nicht betreiben konnten. Er unterstellte mir sogar, dass ich mir das alles nur einbilden würde, da das lediglich der Stress mit den Abschlussprüfungen sei. Hier fing ich selbst daran zu zweifeln, ob ich mit diesem Mann überhaupt noch zusammenbleiben will, aber glaubte weiterhin an das Gute in ihm und sagte mir jedes Mal "Das ist der Stress mit den Prüfungen, wenn die vorbei sind, wird das alles."
Nun, die Prüfung hatte ich dann Anfang Januar bestanden, aber eine Woche nach dem Bestehen trennte sich mein Freund von mir. Es würde für ihn einfach nicht passen (ich hätte andere Ziele im Leben als er, er müsse sich wieder um sich und seine Interessen kümmern, hätte das Gefühl zwei Leben zu leben). Ich akzeptierte das Ganze und dachte mir, dass ich das ja auch manchmal schon gespürt hatte und es vielleicht wirklich besser so sei.
Mit nun fast zwei Monaten Abstand und Zeit zum Nachdenken ist mir allerdings vieles klar geworden - vor allem weil ich mich vom Stress erholt habe und auch wieder Zeit hatte mich um mich selbst zu kümmern: Ich war in der Zeit der Prüfungsphase nicht ich selbst, sehr anhänglich und "hilfebedürftig" durch den permanenten psychischen Druck von allen Seiten und hatte damit auch ein sehr starkes Kuschelbedürfnis. An den Wochenenden wollte er gern etwas unternehmen und ich habe mich dann öfter mitgeschleppt, war aber einfach zu fertig von der Woche und wollte am liebsten nur auf der Couch liegen und Filme schauen etc. Ich habe ihn daraufhin letzte Woche nochmal um ein Gespräch gebeten, da mir klar geworden ist, dass ihn immer noch liebe und nicht aus dem Grund, dass ich mich alleine fühle, denn das ist eigentlich gar kein Problem für mich. Ich habe wieder ein erfülltes Leben und unternehme viel, aber der Austausch mit ihm und das Lachen, die gemeinsamen Unternehmungen fehlen mir einfach.
Wir hatten eigentlich gar keinen Kontakt und wenn ging es nur darum zu klären, wann man sich wo gegenseitig die Sachen des anderen zurückgibt. Da ich kein Whatsapp-Mensch bin, hatte ich versucht ihn anzurufen (nur 2x innerhalb von 4 Wochen), um das zu klären. Keine Reaktion. Daraufhin brachte ich die Sachen zu einer Freundin in der Nähe von ihm, wo er sie sich abholen sollte bzw. meine hinbringen. Er ging mir komplett aus dem Weg und ich ging davon aus, dass er mich einfach aus seinem Leben streichen wollte.
In diesem Gespräch stellte sich nun heraus, dass es ihm anscheinend sehr schlecht geht, da er mit der Trennung sehr zu kämpfen hat. Die Enttäuschung darüber, dass es nicht geklappt hat mit uns, sehr an ihm nagt und er alles andere als glücklicher Single sei. Ich habe ihm all die Dinge gesagt, die ich oben schon aufgezählt habe, d.h. mein aktuelles Befinden ohne ihm etwas vorzuwerfen und ihn gefragt, ob wir uns nicht wiedersehen wollen - schauen was passiert - uns neu kennenlernen ohne Druck. Er hat damit wohl gar nicht gerechnet, sagte er weiß nicht, was er sagen soll, da er mir auch keine Hoffnungen machen will und die dann nachher nicht erfüllen kann. Das finde ich auch völlig ok, da ich ja lediglich ihm meine Gedanken mitteilen wollte und mehr nicht. Ich habe mir nichts erwartet von der Unterhaltung. Er sagte dann er hätte immer noch die gleichen Gefühle für mich, nur überwiege das Gefühl, dass es einfach nicht passt und wären wir jetzt noch zusammen, wäre ich sicher schon schwanger.. Er hat Angst, dass man dann in 10 Jahren merkt, es hat doch nicht gepasst hat. Und dass die Alltagsgestaltung mit mir nicht seinen Idealen entspricht. Ich wiederholte erneut, dass es während der Prüfungen (ein Zeitraum von über 6 Monaten) eben anders um mich stand, ich das Gefühl habe, nicht die Chance bekommen zu haben, mich danach zu regenerieren und ihm zu zeigen, dass ich wieder ich selbst werde. Er beharrte zwar immer noch auf seiner Meinung, war aber sichtlich überfordert und "geschockt"(Zitat), dass er dann auch irgendwann das Gespräch beendet hat. Er sagte mir allerdings, dass er sich einfach nicht melden kann, aber ich könnte das tun und wir könnten auch gern einen Kaffee trinken oder spazieren gehen wenn ich das möchte. Zum Abschied haben wir uns noch 3x umarmt, einmal davon sehr lange im Arm gehalten. Er sagte auch, dass es schön gewesen sei mich wiederzusehen. Er war die ganze zeit völlig aufgeregt - wie bei einem ersten Date
Es ist natürlich total kompliziert jetzt die ganzen Gedanken und Erlebnisse hier in ein paar Zeilen zusammenzufassen, aber ich hoffe ihr bekommt einen Eindruck von der Situation. Er ist vor 2 Tagen für zwei Wochen in den Urlaub gefahren und ich habe ihm kurz vor der Abreise noch einen schönen Flug gewünscht und mitgeteilt, dass ich das Gespräch schön fand und es mir gut tat. Er hat es gelesen, nicht geantwortet. Sicher will er aber auch erstmal selbst für sich die Gedanken klarkriegen.
Ich sitze jetzt hier, bin geduldig und ertrage es eigentlich mit Fassung, dennoch frage ich mich: Würdet ihr kämpfen? Ich denke mir jedes Mal "Der muss doch irgendwann mal von seinem 'Hilfe, ich bin jetzt Anfang 30 und so etwas wie Familie gründen macht mir Angst-Trip' runterkommen?! Er liebt mich doch..."
Ich bin gespannt auf eure Antworten