
Benutzer164366 (30)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hi, ich bin eigentlich nicht wegen Liebesproblemen hier, aber diese Rubrik hier scheint ja auch relativ aktiv zu sein, deshalb erhoffe ich mir hier einen Rat.
Ich habe ein Problem damit, darüber hinwegzukommen, was meine Eltern während meiner Kindheit alles verkorkst haben.
Ich bin im Allgemeinen wirklich kein nachtragender Mensch. Ganz im Gegenteil. Ich verurteile Menschen nicht, ich versuche stets, ihre Standpunkte zu verstehen, und mir ist auch klar, dass insbesondere Stress und starke Emotionen dazu führen, dass man sich nicht unbedingt positiv verhält. Und dass es Bilderbuchfamilien nicht gibt und alle Eltern mal etwas "falsch" machen.
Und trotzdem bin ich noch wütend auf meine Eltern und diese Wut werde ich nicht los. Ich kann ihnen nicht einmal diese Dinge im Streit entgegen schleudern, weil ich WEISS, dass sie keine schlechten Absichten hatten.
Ich kann ihnen ja schlecht sagen, hey, ich weiß, das war alles schwer für euch, aber ich bin trotzdem wütend und würde euch am liebsten alles vorhalten, was passiert ist.
Natürlich mache ich das nicht. Ich bin immer respektvoll, mache ihnen nie Vorwürfe.
Es geht gar nicht mal darum, was sie mir "angetan" haben. Eher darum, dass sie sich nicht um mich gekümmert und mich nicht genügend unterstützt und beschützt haben. Eltern sollten ihren Kindern Sicherheit vermitteln, sie sollten das Fundament sein, auf dem Kinder aufbauen können. Wie soll sich ein Kind denn entwickeln können, wenn es immer nur mit Unsicherheit und Angst und Kontrollverlust und anderer Scheiße konfrontiert wird?
Ich bin ein Scheidungskind und nach der Trennung meiner Eltern bei meiner Mutter aufgewachsen, die wirklich ein liebevoller und netter Mensch ist. Sie hat MIR nie etwas getan, aber sie hat zugelassen, dass ich mitbekomme, was sie SICH antut. Sie hat eine Borderline Persönlichkeitsstörung und im Rahmen dieser viele schwere Symptome, reichend von schweren Depressionen, über Alkoholmissbrauch, bis zu Suizidgedanken.
Es ist ein beschissenes Gefühl, wenn man sich abends nicht traut, seiner Mutter Gute Nacht zu sagen, weil sie wieder mal mit der zweiten Flasche Wein weinend in der Küche sitzt.
Oder wenn man mitten in der Nacht zu einer Pflegefamilie gebracht wird, weil die Mutter versucht hat, sich die Pulsadern aufzuschneiden.
Oder wenn man nachts ständig alleine ist, weil die Mutter sich mit Männern trifft. Und sie die auch mal mitbringt und man mitanhören muss wie sie vergewaltigt wird und man sich nicht traut, die Polizei zu rufen, und man so tut, als wäre es nie passiert.
Dann ist man froh, wenn die Mutter wieder mal für ein paar Wochen in die Klinik geht, weil sie da wenigstens sicher ist und es ihr nachher immer wenigstens kurzzeitig besser geht und sie nicht trinkt.
Dann muss man aber in der Zeit bei seinem Vater wohnen, der einen ständig kritisiert und sich über die Mutter auslässt und sie als "wertloses Stück Scheiße" bezeichnet.
Und irgendwann ist man dann 22 und wohnt woanders und hat mit dem ganzen Scheiß nichts mehr zu tun, und kriegt trotzdem nichts auf die Reihe, weil man nicht vergessen kann.
Ich habe ein Problem damit, darüber hinwegzukommen, was meine Eltern während meiner Kindheit alles verkorkst haben.
Ich bin im Allgemeinen wirklich kein nachtragender Mensch. Ganz im Gegenteil. Ich verurteile Menschen nicht, ich versuche stets, ihre Standpunkte zu verstehen, und mir ist auch klar, dass insbesondere Stress und starke Emotionen dazu führen, dass man sich nicht unbedingt positiv verhält. Und dass es Bilderbuchfamilien nicht gibt und alle Eltern mal etwas "falsch" machen.
Und trotzdem bin ich noch wütend auf meine Eltern und diese Wut werde ich nicht los. Ich kann ihnen nicht einmal diese Dinge im Streit entgegen schleudern, weil ich WEISS, dass sie keine schlechten Absichten hatten.
Ich kann ihnen ja schlecht sagen, hey, ich weiß, das war alles schwer für euch, aber ich bin trotzdem wütend und würde euch am liebsten alles vorhalten, was passiert ist.
Natürlich mache ich das nicht. Ich bin immer respektvoll, mache ihnen nie Vorwürfe.
Es geht gar nicht mal darum, was sie mir "angetan" haben. Eher darum, dass sie sich nicht um mich gekümmert und mich nicht genügend unterstützt und beschützt haben. Eltern sollten ihren Kindern Sicherheit vermitteln, sie sollten das Fundament sein, auf dem Kinder aufbauen können. Wie soll sich ein Kind denn entwickeln können, wenn es immer nur mit Unsicherheit und Angst und Kontrollverlust und anderer Scheiße konfrontiert wird?
Ich bin ein Scheidungskind und nach der Trennung meiner Eltern bei meiner Mutter aufgewachsen, die wirklich ein liebevoller und netter Mensch ist. Sie hat MIR nie etwas getan, aber sie hat zugelassen, dass ich mitbekomme, was sie SICH antut. Sie hat eine Borderline Persönlichkeitsstörung und im Rahmen dieser viele schwere Symptome, reichend von schweren Depressionen, über Alkoholmissbrauch, bis zu Suizidgedanken.
Es ist ein beschissenes Gefühl, wenn man sich abends nicht traut, seiner Mutter Gute Nacht zu sagen, weil sie wieder mal mit der zweiten Flasche Wein weinend in der Küche sitzt.
Oder wenn man mitten in der Nacht zu einer Pflegefamilie gebracht wird, weil die Mutter versucht hat, sich die Pulsadern aufzuschneiden.
Oder wenn man nachts ständig alleine ist, weil die Mutter sich mit Männern trifft. Und sie die auch mal mitbringt und man mitanhören muss wie sie vergewaltigt wird und man sich nicht traut, die Polizei zu rufen, und man so tut, als wäre es nie passiert.
Dann ist man froh, wenn die Mutter wieder mal für ein paar Wochen in die Klinik geht, weil sie da wenigstens sicher ist und es ihr nachher immer wenigstens kurzzeitig besser geht und sie nicht trinkt.
Dann muss man aber in der Zeit bei seinem Vater wohnen, der einen ständig kritisiert und sich über die Mutter auslässt und sie als "wertloses Stück Scheiße" bezeichnet.
Und irgendwann ist man dann 22 und wohnt woanders und hat mit dem ganzen Scheiß nichts mehr zu tun, und kriegt trotzdem nichts auf die Reihe, weil man nicht vergessen kann.