Immer wieder verbale Ausraster

C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • #1
Leider kommt es bei meinem Mann immer wieder zu verbalen Ausrastern wegen Kleinigkeiten. Er brüllt dann so laut herum, dass sich unser Sohn die Ohren zuhaelt.
Eine andere Reaktion ist einfach davonlaufen. Er ist zum Beispiel als wir bei meiner Mutter waren im Streit einfach mit dem Auto weggefahren und war nicht mehr erreichbar eine Zeit lang.
Ich habe mit ihm schon oft versucht zu reden.Er sagt, ich würde ihn provozieren.Aber das ist kein Grund herumzubruellen oder wegzurennen. Ich finde das auch für unseren Sohn belastend. Eine Paarberatung lehnt er ab.
Ich frag mich manchmal ob wir noch zusammen wären wenn wir kein Kind hätten und ich ein gesichertes Einkommen.
Was meint ihr?
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #2
Ich frag mich manchmal ob wir noch zusammen wären wenn wir kein Kind hätten und ich ein gesichertes Einkommen.
Und? Wärt ihr?

Was hält dich davon ab etwas an den Umständen deines Einkommens zu ändern? Hast du Unterstützung von außen?

Das Verhalten deines Mannes wird das verheilten deines Sohnes nachhaltig prägen. Jetzt und in späteren Beziehungen.
Das würde mir reichen um meine Entscheidung zu treffen.
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #3
Und? Wärt ihr?

Was hält dich davon ab etwas an den Umständen deines Einkommens zu ändern? Hast du Unterstützung von außen?

Das Verhalten deines Mannes wird das verheilten deines Sohnes nachhaltig prägen. Jetzt und in späteren Beziehungen.
Das würde mir reichen um meine Entscheidung zu treffen.
Ich arbeite freiberuflich als Fremdsprachendozentin und betreue an Mittag unseren Sohn. Mit meinem Studium gibt es wenig feste Jobs leider.Ich könnte an einer Schule unterrichten. Aber das ist nichts für mich. Ich habe mein Ref nicht zu Ende gemacht, weil mir klar war, dass das nicht das Meine ist. Ich möchte an motivierte Personen Wissen vermitteln und nicht erziehen. (Zitat einer Lehrerin, die auch Zumba Trainerin ist, weil sie mal motivierte Leute haben will: Man kommt nicht viel zu Englisch.)

Eine Trennung ist auch für ein Kind nicht leicht. Es ist ja nur dieser eine Punkt.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #4
Eine Trennung ist auch für ein Kind nicht leicht. Es ist ja nur dieser eine Punkt
Was glaubst du wie schwer es erst ist mit einem Vater zu leben vor dem man Angst hat und eine Beziehung vorgelebt zu bekommen die eigentlich schon lange nicht mehr funktioniert?


Wenn alles toll wäre würdest du nicht hier schrieben und über paartherapie oder Trennung nachdenken.

Zu bleiben wäre natürlich das einfachste. Aber da beste für dich und dein Kind? Das bezweifle ich.
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Mein Vater war genauso. Das prägt ein Kind auf vielfache Weise sehr.

Findet dein Mann sein Verhalten denn okay oder würde er es selbst gerne ändern? Wieso lehnt er eine Paarberatung ab?
Für mich (!) wäre das nichts, was ich wiederholt so ertragen könnte.

Es ist ja nur dieser eine Punkt.
Dieser eine Punkt, der aber so schwer wiegt, dass du an Trennung denkst, eine Paarberatung wünschst und Hilfe in einem Forum suchst.
 
I
Benutzer65724  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Seelische Gewalt kann auch sehr heftige Auswirkungen haben. Du solltest Dir Beratung holen (ggf. Jugendamt) und über eine Trennung nachdenken.
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich empfehle dir das nicht runter zu spielen. Ich bin auch ab und jähzornig und das ist für Kinder ganz schlimm. Ich hatte als Kind furchtbare Angst vor meinem Vater.
Wenn ich gebrüllt habe erkläre ich den Kindern den Streit, lasse sie ihre Gefühle dazu äußern, vertrage mich VOR den Kindern mit meinem Partner und wir entschuldigen uns. Beim Partner und bei ihnen fürs Brüllen. Ab und an passiert das, wir sind alle Menschen. Aber dann muss man dafür die Verantwortung übernehmen.

Wenn er sagt, dass du Schuld bist wenn er schreit ist das leider Gaslighting in Reinform.

Jeder Mensch ist nur für sich selbst verantwortlich.

Bitte achtet gut auf euer Kind, das kann schlimme Schäden in der kleinen Seele verursachen.
 
BananaPlanter
Benutzer189054  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #8
Wenn ich gebrüllt habe erkläre ich den Kindern den Streit, lasse sie ihre Gefühle dazu äußern, vertrage mich VOR den Kindern mit meinem Partner und wir entschuldigen uns. Beim Partner und bei ihnen fürs Brüllen. Ab und an passiert das, wir sind alle Menschen. Aber dann muss man dafür die Verantwortung übernehmen.
Sehr schöne Art mit solchen Situationen umzugehen. 100x besser als "nicht vor den Kindern!"
Streit ist hin und wieder auch in guten Beziehungen eine gesunde Sache und sich vor allen Beteiligten erklären und entschuldigen absolut wichtig! Schöne Erziehungsform :smile:


Ich frag mich manchmal ob wir noch zusammen wären wenn wir kein Kind hätten und ich ein gesichertes Einkommen.
Was meint ihr?
Ich meinte du und alle anderen hier kennen die Antwort... Wenn dein Partner nicht einmal Verantwortung für sein Handeln übernehmen kann und strikt einer Therapie abgeneigt ist, sehe ich da schwarz. Ich würde mich um eine Übergangslösung oder ähnliches für ein Einkommen kümmern und ihn dann vor die Wahl stellen. Entweder es wird am Verhalten gearbeitet oder du gehst.
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ich frag mich manchmal ob wir noch zusammen wären wenn wir kein Kind hätten und ich ein gesichertes Einkommen.
Meiner Meinung nach solltest Du Dich gerade WEGEN des Kindes trennen.
Was es da vorgelebt bekommt, ist eine Katastrophe...
 
fox79
Benutzer204515  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Hat dein Mann schon immer diese verbalen Ausraster oder fing das erst später an, z.B. als euer Kind da war?
 
J27
Benutzer175612  (56) Öfter im Forum
  • #11
Leider kommt es bei meinem Mann immer wieder zu verbalen Ausrastern wegen Kleinigkeiten.
Dein Mann leidet unter einer permanenten Wut. Diese kann er ungehemmt an dir auslassen - das weiß er ganz ganz genau und er nutzt das ungeniert aus.

Du bist wie ein eingesperrtes Tier in einem Käfig, und ein Sadist kommt täglich vorbei und schlägt dich, weil er es kann und er weiß, du kannst eh nichts dagegen tun. Du würdest doch bei der ersten Gelegenheit ausbrechen und fliehen.

Ihr benötigt keine Paartherapie, sondern dein Mann braucht eine Einzeltherapie. Seine Wut zerstört euer gemeinsames Leben und auch sein persönliches Leben. Ihr müsst Mechanismen entwickeln, um in den Wutausbruch-Situationen eine Notbremsung durchführen zu können. Das können zum Beispiel vorher abgesprochene Safe-Words sein, die deinen Mann aus der Wutorgie abholen. Dafür gibt es in der Psychotherapie bewährte Mittel, diese kann er und du nur von einer Fachkraft erfahren.

Es gibt nur eine Voraussetzung: dein Mann muss eine Verbesserung der Situation wollen. Wenn er "kein Problem sieht", dann wird es nichts und du trennst dich besser. Egal ob du Geld hast oder dein Kind mit einer Trennung nicht belasten willst: Nach einer Trennung wird es dir und deinem Kind fundamental besser gehen. Als Mutter hast du auch die Pflicht, dein Kind zu beschützen. Wenn dein Kind mal erwachsen ist, wird es dich vielleicht fragen, "Mama, warum hast du uns damals nicht beschützt?"
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Leider kommt es bei meinem Mann immer wieder zu verbalen Ausrastern wegen Kleinigkeiten. Er brüllt dann so laut herum, dass sich unser Sohn die Ohren zuhaelt.
Eine andere Reaktion ist einfach davonlaufen. Er ist zum Beispiel als wir bei meiner Mutter waren im Streit einfach mit dem Auto weggefahren und war nicht mehr erreichbar eine Zeit lang.

Ich bin in manchen Situationen ähnlich. Ich neige in Stress-Situationen zum Schreien, und ich neige dazu, zu fliehen, wenn mich etwas privat überfordert. Ich habe damit viele Jahre lang gehadert und mir Vorwürfe gemacht, denn ich habe es immer als einen eindeutig persönlichen Fehler interpretiert. In beruflichen Situationen und auch in ruhigen Situationen (und oft auch in besonders kritischen Situationen, wo es wirklich um schlimme Herausforderungen geht) bin ich nämlich unglaublich ruhig, empathisch, gelassen, und bekomme regelmäßig rückgemeldet, dass ich im Vergleich zu anderen Menschen sehr mitfühlend und umsichtig wäre. Warum also diese Wutausbrüche, warum bekomme ich mich im Privaten nicht unter Kontrolle? Das hat mich jahrelang beschäftigt und fertig gemacht.

Eine der möglichen Antworten (neben der bereits hier im Thread genannten Antwort, dass ich unterbewusst und reflexartig die Handlungen meines Vaters reproduziere) ist mittlerweile, dass ich eventuell mein ganzes Leben an undiagnostiziertem ADHS leide. Mein Sohn ist nämlich mittlerweile damit diagnostiziert, und die Gespräche, die wir mit Psychiatern und Therapeuten geführt haben, um ihm zu helfen und ihn zu unterstützen hatten in ganz vielen Momenten einen drastischen "Moment mal, mir geht es ja genauso!?"-Effekt. Nämlich unter anderem die fehlende Impulskontrolle in Stress-Situationen und die Frage, was und warum mich Dinge stressen (nämlich wenn zu viel gleichzeitig passiert und ich das nicht ausblenden kann, beruflich kann ich das super, weil ich einfach sagen kann "not my business"; privat als fürsorgender Vater kann ich das nicht).

Man muss immer aufpassen, dass man sich selbst nicht küchenpsychologisch diagnostiziert, aber mir hat das enorm geholfen, endlich in die richtige Richtung zu denken. Nicht mehr "komm schon du Idiot, du musst dich gefälligst besser im Griff haben!" und mehr hin zu "was brauche ich, was sollte ich tun, damit der Stress mich nicht überschwemmt".

Ich habe mit ihm schon oft versucht zu reden. Er sagt, ich würde ihn provozieren.

Das ist natürlich schlecht, denn dein Mann muss ganz dringend anfangen, die Antworten bei sich selbst zu suchen, nicht bei anderen. "Provozieren" ist ein schwammiger Begriff, der immer überall gut passt. Wenn ich gestresst bin, provoziert mich auch alles. Aber war es wirklich provokant, oder ist es mein Hirn, dass empfindlich reagiert? Und natürlich ist es meist Letzteres.

Ich finde das auch für unseren Sohn belastend. Eine Paarberatung lehnt er ab.

Warum lehnt er eine Paarberatung ab? Gefällt er sich in dieser Situation? Ist er der Meinung, dass dieses Verhalten in Ordnung ist? Oder "gerechtfertigt", weil er ja nicht "schuld" ist?

Du solltest ihm dringend deutlich machen, dass er mit seinem Verhalten seine Ehe, sein Kind, alles gefährdet. Eine Paarberatung oder eine Therapie bedeutet nicht, dass da jemand kommt und ihn "umerziehen" will (ich glaube, viele Menschen haben Angst vor sowas, weil sie sich nicht gerne erziehen lassen), sondern dass sie nur dazu da ist, ihm selbst zu helfen. Erziehen muss er sich am Ende selbst. Wenn er das natürlich nicht will, ist es schwierig. Aber kann die Lösung tatsächlich sein, einfach so weiterzumachen?

Ich frag mich manchmal ob wir noch zusammen wären wenn wir kein Kind hätten und ich ein gesichertes Einkommen.

Das klingt sehr düster, denn die Antwort lieferst du ja indirekt schon selbst. Vor allem aber lieferst du gleichzeitig eine düstere Prognose, welche Möglichkeiten du hast, ihn davon zu überzeugen, auf dich einzugehen.
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #13
Hat dein Mann schon immer diese verbalen Ausraster oder fing das erst später an, z.B. als euer Kind da war?
Ich habe das Gefühl, dass es schlimmer geworden ist, vor allem seit er eine zusätzliche Aufgabe im Job hat. Es gibt auch Probleme mit seiner neuen Sekretärin, mit der er nicht zufrieden ist.
Natürlich ist ein Kind immer eine Belastungsprobe für die Ehe. Die ersten Jahre waren nicht einfach.Unser Sohn ist im September 2020 durch einen Notkaiserschnitt wegen Hellp Syndrom 2 Monate zu früh zur Welt gekommen. Bereits in der Schwangerschaft hatte ich große Angst, Corona zu bekommen, was dann noch schlimmer würde, als unser Sohn da war.
Er ist auch sehr klein (,3. Perzentile) und hat lange Zeit schlecht gegessen. Es wurde dann so ab 2 besser.Das hat mich sehr belastet.
Corona war sehr belastend für mich, weil ich große Angst vor einer Infektion hatte, kaum soziale Kontakte und auch meinen Sport im Fitnessstudio nicht machen könnte.
Wir hatten alle Corona. Es war unangenehm aber wir waren nicht im Krankenhaus.
Jetzt sehe ich das gelassener und trage nur in Risikosituationen, z.B. Wartezimmer beim HausArzt, eine Maske
Hat dein Mann schon immer diese verbalen Ausraster oder fing das erst später an, z.B. als euer Kind da war?

Hat dein Mann schon immer diese verbalen Ausraster oder fing das erst später an, z.B. als euer Kind da war?
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #14
Ihr benötigt keine Paartherapie, sondern dein Mann braucht eine Einzeltherapie.
Das war auch mein erster Gedanke bei diesem Thread. Das Problem liegt nicht in der Paarbeziehung, sondern in ihm selbst. Woher das kommt und was er da tun kann, muss er (ggf mit einer Fachperson) herausfinden. Nicht du oder ihr. Du kannst ihn da nur unterstützen, aber er scheint sich ja nicht ändern zu wollen.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #15
Ich neige in Stress- oder Frustsituationen auch gelegentlich dazu, emotional zu reagieren oder etwas Unüberlegtes zu sagen. Besonders wenn meine Laune nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht gerade die beste ist.

Mein Tipp an deinen Mann: Tief durchatmen, die Situation setzen lassen und sich die Antwort gut und ruhig zu überlegen. Ganz wichtig: Die momentane Situation von dem vorher erlebten trennen. Sich bewusst sein, dass nicht immer nur die anderen schuld sind und dem Gegenüber aktiv zuhören.

Die Reaktion, dass er herumbrüllt und wegrennt, zeigt seine Hilflosigkeit wenn er die Situation nicht unter Kontrolle hat und Angst hat, sein Gesicht zu verlieren. Sich zurückziehen wenn es zuviel wird kann hilfreich sein, wegfahren und nicht mehr erreichbar sein geht aber gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
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fox79
Benutzer204515  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Meine Meinung dazu ist nämlich: entweder du störst den Unterricht nicht oder du gehst.
Das wäre doch mal ne starke Ansage an deinen Mann...

Wir haben alle mal schlechte Tage, wir sind alle mal gestresst und wir sagen auch alle mal etwas, was wir besser nicht gesagt hätten und wahrscheinlich vergreifen wir uns auch alle mal im Ton.

Die Betonung liegt auf MAL! Wenn verbale Ausraster der Normalzustand werden, dann muss das unterbunden werden!
- "Unterhaltung" sofort abbrechen und den Raum verlassen, wenn möglich eben mit dem Hinweis auf später.
- Kind immer mitnehmen, verbale Gewalt sollte dem Kind erspart bleiben.

Sprich vielleicht auch mal mit dem Jugendamt. Da gibt es einiges an Möglichkeiten, z.B. kann es möglich sein, dass dein Mann ausziehen muss und du mit dem Kind im Familienheim verbleiben darfst, wenn er sich nicht im Griff hat...

Aber zunächst würde ich einfach immer jegliche Interaktion mit ihm abbrechen und gehen wenn er ausrastet.
 
I
Benutzer184272  Öfter im Forum
  • #39
Das Jugendamt würde ich da NIE reinziehen. Dadurch kann man eine Lawine lostreten.
Eine Option wäre: entweder du gehst einmal zur Psychologin mit bzw es kommt kein Geschrei mehr oder ich bin, wenn du das nächste Mal einen auf Bruellaffe machst, ein paar Tage mit unserem Sohn weg bei meiner Mutter.
Kann es sein, dass du sehr viele Vorurteile zum Dasein als Alleinerzeihende/getrennte Personen hast? In deinen Beiträgen lese ich zwischen den Zeilen viel Schubladendenken heraus

- Alleinerziehende sind arm
- Trennung schadet dem Kind
- das Jugendamt ist schlecht

Ich kann dir bestätigen, dass diese Vorurteile so nicht stimmen, zumindest nicht in den meisten Fällen.
Ich bin eine solche Alleinerziehende. Die Trennung ging damals von mir aus, da ich mit dem Verhalten meines Mannes nicht mehr klar gekommen bin und eine Veränderung von seiner Seite aus nicht gewünscht war.
Ich habe mich damals entschieden so nicht mehr leben zu wollen und bin gegangen.
Momentan arbeite ich Teilzeit und bin auf jeden Fall noch auf den Unterhalt angewiesen, aber das ist jetut nun mal so und irgenwann ändert sich auch das. Aber sonst bin ich finanziell unabhängig. Der Umgang miteinander und auch mit den Kindern ist viel besser geworden.
Direkt nach dem Auszug hat man schon eine Veränderung bemerkt. Wir wurden alle ruhiger.
Ich mag mein Leben mittlerweile so allein. Ich bin viel freier in meinen Entscheidungen.

Selbst wenn du dich nicht trennst, solltest du ein paar Dinge ändern, vor allem finanziell!
Kindergeld erstmal auf dein Konto, immerhin übernimmst du ja auch zum Großteil die Kinderbetreuung.
Ich würde auf jeden Fall versuchen die Selbstständigkeit auszubauen oder ggf noch einen Minijob annehmen, damit du etwas mehr Geld zur Verfügung hast. Bei 10-15h Selbstständigkeit wäre ja noch ein bisschen Luft.

Und auf keinen Fall würde es schaden sich mal beim Anwalt beraten zu lassen wie die Sachlage im Falle einer Trennung aussehen würde.
Und nein, das ist kein hintergehen, sondern informieren und das macht man ja auch bevor man sich z. B. ein Auto kaufen will.
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #63
Liebe TE, deine Argumente für die Beziehung lesen sich gerade gruselig.

Im Wesentlichen sind es wirtschaftliche Gründe und die Angst nicht alleine für dich und das Kind sorgen zu können. Das ist aber eigentlich normal.

Eine Trennung erfordert Mut und ist für alle Parteien immer eine wirtschaftliche Verschlechterung.

Schon alleine weil man zwei Haushalte hat. Wenn die Notwendigkeit besteht muss man den Weg aber gehen.

Ich bin als Kind in einem Elternhaus aufgewachsen mit viel Streit und verbalen Ausrastern meines Vaters.

Das hat mir definitiv massiv geschadet. Und einer Mutter, die uns Kindern deutlich sagte sie sei abhängig vom Vater und müsste bleiben. Das war nicht schön und hat mein späteres Leben geprägt und ich schaue in meiner Familie immer auf meine finanzielle Unabhängigkeit und bin tatsächlich nur aus Liebe mit meinem Mann zusammen.

Weil ich es eben als Kind anders erlebt habe und meinen Kindern ein gutes Vorbild zu sein ist mir wichtiger als alles andere auf der Welt.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #100
Ja und. Ich bin auch nur ein Mensch. Ich strampel mich ab und es funktioniert nicht.
Du setzt dir Ideale, die du in deiner aktuellen Situation einfach nicht erreichen kannst. Kein Wunder, dass du so unendlich frustriert bist.
Warum hungerst du, anstatt zu lernen, dich selbst zu lieben - mit deinem Curvykörper, den viele Leute sicher sehr attraktiv finden?
Warum machst du dich kaputt, in einem Job etwas erreichen zu wollen, was einfach nicht geht, anstatt dich nach Alternativen zu erkundigen?

Du wirst nie aussehen wie Kate Moss; du wirst wohl keine unbefristete Festanstellung in deiner Stadt in deinem aktuellen Job bekommen. Ja. Aber du hängst dich so sehr an deine Opferrolle, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst. Versuche zu akzeptieren, was du nicht ändern kannst und erst dann kannst du offen sein für etwas Neues.

Ich schreibe das übrigens nicht, um dich fertigzumachen, sondern um dich aufzurütteln. Weil ich glaube, dass du eine kluge, hübsche Frau bist, die einfach nur in einem Hamsterrad feststeckt und vielleicht einen Schubs da raus braucht.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #108
Zumindest ist doch interessant, dass du dich bei dieser Gelegenheit "tough" verhalten hast (die meisten Mitschreiber incl. mir bewerten das eher als übergriffig), wo eine Frau am Rande beteiligt ist, auf die du - wie du sehr ehrlich erkannt hast - doch neidisch bist.
Und auf eine Art, die deinem Mann sehr (!) unangenehm und peinlich sein dürfte - mir wäre das an seiner Stelle jedenfalls sehr peinlich, dass jetzt die halbe Uni tratscht, wie krass ich wohl unter der Fuchtel meiner Frau stehe und dass meine Zusagen wohl nur noch verlässlich sind, wenn ich daheim um Erlaubnis gefragt habe oder so.

In dem Einzelbeispiel hätte ich jetzt gar nicht so das krasse Problem gesehen: Er verlässt diesen Zoomcall halt 15-20 min. eher und hat damit Puffer um euer Kind in Ruhe zu übernehmen und dass du halbwegs geordnet starten kannst.

Warum gelingt es dir hier jetzt, in einen Konflikt ihm gegenüber einzutreten, deine Grenzen sehr (!) klar durchzusetzen und dabei seine zu überschreiten - aber da, wo es so eindeutig scheint, dass sein Verhalten sehr daneben und destruktiv ist, geht das nicht? Woher kommt dieser Gegensatz?
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #113
Zumindest wurde der Termin verlegt. Es ist mir vollkommen egal, ob da jemand mit den Augen rollt. Fest steht, dass man nicht einfach Termine festsetzen kann ohne zu fragen. Und da hat der werte Herr Vizepräsident endlich mal Gegenwind bekommen.
Du hast so viel Wut auf andere, dabei betrifft die das garnicht.
Warum kannst du nicht mit dem gleichen Selbstbewusstsein deinem Mann gegenübertreten?
Bei ihm scheinst du ja plötzlich ganz klein mit Hut zu sein.
Und alle anderen drum herum dürfen deine Launen dann offenbar ausbaden.

Eine Hackordnung die so nicht ewig funktionieren wird denn früher oder später wird dich selbst jemand in deine Schranken weisen.


Konzentriere dich mal lieber auf das eigentliche Problem: deinen Mann der null Respekt vor dir zu haben scheint.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #119
Ich habe nur deutlich gemacht, dass ich meinen Kurs absagen muss wegen dieses Termins, was natürlich übertrieben ist und dass die Uni, die angeblich familienfteundlich ist, das in diesem Fall nicht ist.
Weißt du was da als einziges gedacht wird? „Warum kann die das nicht mit ihrem Mann klären?“

Und genau darum geht es. Warum kannst du das nickt? Warum trägst du Kämpfe mit Leuten aus die nichts dafür können?

Ich frage nochmal: warum kannst du das einfach nicht mit deinem Mann klären? Was soll die Uni denn dafür können wenn deinem Mann deine Freizeitaktivitäten egal sind?

Woher soll diese Uni wissen das du einen Kurs hast? Erwartest du ernsthaft das die das wissen? Sorry aber du nimmst dich offenbar viel zu wichtig.
Die Uni kann nichts dafür das du mit deinem Leben unzufrieden und von deinem Mann abhängiger bist als du sein müsstest.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #121
Nochmal: Es ist mein Job. Ich unterrichte diesen Kurs. Es ist nicht mein Freizeitvergnügen.
Ich erwarte nicht dass die das wissen nur dass sie Termine absprechen. Für sowas gibt es Doodle.
Jede Familie ist voneinander abhängig wenn man Kinder hat
Nochmal: Dein Mann ist hier der der deinen Termin ignoriert hat.

Der Uni kann es egal sein, die geht davon aus das ihr beide eure Termine wie erwachsene planen und regeln. Hör auf immer einen Schuldigen zu suchen wenn das eigentliche Problem in Deiner Beziehung zu finden ist.
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #126
Er hat halt nur halbherzig und nicht erfolgreich was gesagt. Ich möchte nicht, dass unser Sohn neben einer Zoom Sitzung betreut wird.
Ich war sehr direkt und habe gesagt was Sache ist, nämlich, dass Termine abgesprochen werden müssen und das das nicht zur familienfreundlichen Uni passt
Also auch wenn du jetzt so stolz auf dich bist. Das kannst du ruhig auch sein, das spreche ich dir nicht ab.

Wäre ich die Dame am anderen Ende der Leitung gewesen hätte ich nicht gedacht " wow, toughe Frau, die setzt sich für ihre Familie ein" sondern ich hätte gedacht "schräge Familie. Was ruft mich die Tante jetzt an obwohl der Mann einen Termin hatte? Können die nicht intern sprechen und das regeln?"
Daher glaube ich einfach nicht, dass du jemanden mit deiner Aktion beeindruckt hast.
Nicht hier, nicht dort und deinen Mann schon mal gar nicht. Vielleicht dich selbst am allermeisten. Also feier dich ruhig selbst für deinen Erfolg. Ist doch schön wenn du mit so wenig zufrieden bist.
 
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Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #134
Natürlich schwingt bei dem Thema Uni noch einiges an Frust bei mir mit, weil meine Stelle damals nicht entfristet wurde, obwohl man mir Hoffnung gemacht hat.
Dann ist das Motiv für deine Aktion doch klar. Rache an der Uni. Oder womöglich direkt am
werte Herr Vizepräsident
, sofern der bei deiner Nicht-Entfristung beteiligt war?

Dein Perfektionismus, den Du weiter vorne angesprochen hast, ist aus meiner Erfahrung ein echtes Problem. Menschen mit perfektionistischen Tendenzen würde ich unterstellen, dass sie zum einen fehlerfrei sein wollen, damit sie nicht wegen Fehlern abgelehnt werden und aus der Bindung geworfen werden können (Bindung hier im Sinne von Bindung als Grundbedürfnis).

Darunter kann ein schwaches Selbstwertgefühl und ungünstige Glaubenssätze liegen. Wie selbst-wert und selbst-bewusst fühlst du dich?

Das zweite Problem ist, dass Perfektionismus unglaublich lähmt. Nichts ist gut genug, eine 90% Lösung (wie zum Beispiel, das Kind wird mal eine Viertelstunde nicht mit 100% Aufmerksamkeit betreut) ist undenkbar. Dinge einfach auszuprobieren, auch wenn es schief gehen kann, und sich dann spontan an die Situation anzupassen ist unmöglich.
Wenn dazu perfektionistische Ansprüche an Partner und Menschen um einen rum gestellt werden, erstickt das aus meiner Erfahrung ne Menge Problemlösungskompetenzen, ganz zu schweigen von Lebensfreude und Leichtigkeit.

Das muss nun alles nicht auf dich zutreffen, aber falls du dich darin wiedererkennst, nimm es als Gedankenanstoß: gewinnst du etwas, wenn du deinen Perfektionismus etwas loslässt?
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #139
Ich habe schon verstanden, dass du das so siehst und um das einzelne Beispiel geht es mir gar nicht. Es ist glaube ich klar geworden, dass du findest, die Forenuser hier sehen das falsch.
Möchtest du dich vielleicht zu dem äußern, was ich im von dir zitierten Post gefragt habe?

???? Welcher zitierte Post? Was möchtest du wissen?
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #140
Zumindest ist doch interessant, dass du dich bei dieser Gelegenheit "tough" verhalten hast (die meisten Mitschreiber incl. mir bewerten das eher als übergriffig), wo eine Frau am Rande beteiligt ist, auf die du - wie du sehr ehrlich erkannt hast - doch neidisch bist.
Und auf eine Art, die deinem Mann sehr (!) unangenehm und peinlich sein dürfte - mir wäre das an seiner Stelle jedenfalls sehr peinlich, dass jetzt die halbe Uni tratscht, wie krass ich wohl unter der Fuchtel meiner Frau stehe und dass meine Zusagen wohl nur noch verlässlich sind, wenn ich daheim um Erlaubnis gefragt habe oder so.

In dem Einzelbeispiel hätte ich jetzt gar nicht so das krasse Problem gesehen: Er verlässt diesen Zoomcall halt 15-20 min. eher und hat damit Puffer um euer Kind in Ruhe zu übernehmen und dass du halbwegs geordnet starten kannst.

Warum gelingt es dir hier jetzt, in einen Konflikt ihm gegenüber einzutreten, deine Grenzen sehr (!) klar durchzusetzen und dabei seine zu überschreiten - aber da, wo es so eindeutig scheint, dass sein Verhalten sehr daneben und destruktiv ist, geht das nicht? Woher kommt dieser Gegensatz?

Ich weiß es nicht. Bei der Uni schwang sehr viel Frust von früher mit. Und ich hätte keinen guten Tag. Deshalb bin ich vielleicht gleich auf die Barrikaden gegangen
 
S
Benutzer184166  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #141
Die Kommentare der TE auf den letzten Seiten, die fast schon vorhandene Ignoranz, auf wirklich gute und treffende Beiträge einzugehen und auch diese völlig unnötige Aktion mit der Arbeit des Mannes (vor allem die Vehemenz, mit der auf dieser Lapalie rumgeritten wird) lassen eher darauf schließen, dass die TE tiefergehende Probleme hat. Das hat bestimmt auch Auswirkungen darauf, dass der Mann dann als Spitze des Eisbergs wegen Kleinigkeiten laut wird.
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #142
Dann ist das Motiv für deine Aktion doch klar. Rache an der Uni. Oder womöglich direkt am

, sofern der bei deiner Nicht-Entfristung beteiligt war?

Dein Perfektionismus, den Du weiter vorne angesprochen hast, ist aus meiner Erfahrung ein echtes Problem. Menschen mit perfektionistischen Tendenzen würde ich unterstellen, dass sie zum einen fehlerfrei sein wollen, damit sie nicht wegen Fehlern abgelehnt werden und aus der Bindung geworfen werden können (Bindung hier im Sinne von Bindung als Grundbedürfnis).

Darunter kann ein schwaches Selbstwertgefühl und ungünstige Glaubenssätze liegen. Wie selbst-wert und selbst-bewusst fühlst du dich?

Das zweite Problem ist, dass Perfektionismus unglaublich lähmt. Nichts ist gut genug, eine 90% Lösung (wie zum Beispiel, das Kind wird mal eine Viertelstunde nicht mit 100% Aufmerksamkeit betreut) ist undenkbar. Dinge einfach auszuprobieren, auch wenn es schief gehen kann, und sich dann spontan an die Situation anzupassen ist unmöglich.
Wenn dazu perfektionistische Ansprüche an Partner und Menschen um einen rum gestellt werden, erstickt das aus meiner Erfahrung ne Menge Problemlösungskompetenzen, ganz zu schweigen von Lebensfreude und Leichtigkeit.

Das muss nun alles nicht auf dich zutreffen, aber falls du dich darin wiedererkennst, nimm es als Gedankenanstoß: gewinnst du etwas, wenn du deinen Perfektionismus etwas loslässt?

Ja, ich bin Perfektionistin. Mein Selbstbewusstsein ist nicht so groß. Ich lasse mich schnell verunsichern. Ich bin auch mit meinem Verdienst nicht zufrieden, was am Selbstbewusstsein kratzt. Auch mein relativ hohes Alter für eine Mutter macht mir zu schaffen.
Ein weiterer Punkt ist die Gewichtszunahme, weshalb ich immer weite Klamotten trage und versuche, meine Figur durch schicke (aber nicht teure) Klamotten und (dezentes) Make Up auszugleichen. Ich würde nie ungeschminkt und in Klamotten, in denen ich mich nicht richtig wohl fühle, aus dem Haus gehen.
 
I
Benutzer193208  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #143
Auch wenn du es nicht gerne hören wirst: so wie du dich hier windest, entsteht immer mehr der Eindruck, dass vor allem du massiv an dir arbeiten musst. Nein, das legitimiert das Anbrüllen absolut nicht. Aber permanent Schuldige oder Gründe zu suchen oder wie mit dem Termin eben Dinge zu tun, die dir nicht zustehen, kann nicht richtig sein.
Und wenn du live genau so anstrengend bist wie hier, dann sorry...
Ich war am Anfang der Meinung, dass du dich und euren Sohn schützen sollst.
Aber euer Sohn gehört vor euch geschützt, denn auf seinem Rücken werden eure Differenzen, die offenbar doch schwerwiegender sind, ausgetragen.
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #144
Auch wenn du es nicht gerne hören wirst: so wie du dich hier windest, entsteht immer mehr der Eindruck, dass vor allem du massiv an dir arbeiten musst. Nein, das legitimiert das Anbrüllen absolut nicht. Aber permanent Schuldige oder Gründe zu suchen oder wie mit dem Termin eben Dinge zu tun, die dir nicht zustehen, kann nicht richtig sein.
Und wenn du live genau so anstrengend bist wie hier, dann sorry...
Ich war am Anfang der Meinung, dass du dich und euren Sohn schützen sollst.
Aber euer Sohn gehört vor euch geschützt, denn auf seinem Rücken werden eure Differenzen, die offenbar doch schwerwiegender sind, ausgetragen.

Was meinst du damit dass unser Sohn vor uns geschützt werden soll? Meinst du etwas damit, man sollte uns das Kind wegnehmen? Gut, dass du mir das nicht ins Gesicht gesagt hast, denn dann hätte ich für nichts garantiert!😡Das ist eine unverschämte Frechheit.Was masst du dir eigentlich an?! 😡
Wie bitte werden unsere Differenzen genau auf ihm ausgetragen? Wegen des Termins?
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #145
Ich versuche es mal anders:
Wohlwollender Blick.
Für mich wirkst du hier im Forum wie eine sehr frustrierte mittelalte Frau, die im Leben außerhalb des Forums öfters zu kurz kommt, die mittlerweile in verhärteten Strukturen verhaftet ist, in denen sie sich weder wohlfühlt, noch in denen sie auf Dauer gesund bleiben kann. Eine Person, die durchaus geleistet hat und auch immernoch hart arbeitet, die aber zunehmend weniger Erfolge verzeichnet, häusliche Probleme (ein Euphemismus) hat und deren Frust sich derzeit in Ärger und Wut bricht, was sich auf verschiedenen Ebenen zeigt: im Abnehmthread, in dem du anderen Userinnen deine Wahrnehmung gefühlt „aufbügelst“ und dich dann darauf beruhst, nur offen zu kommunizieren oder auch hier, wo du dir einen sprichwörtlichen Scheinsieg herbeiholst und dich selbst highfivest, weil du gegen die Uni, an der du nicht mehr arbeiten konntest (was womöglich zu einem beendeten Lebenslauf geführt hätte), und eine Frau, auf die du einen gewissen Neid hast, „gewonnen“ hast. Du wirkst smart, du weißt mit Sicherheit, dass dein Mann auch etwas gegen diesen Termin hätte tun können — insbesondere weil deine Tätigkeit und deine Unabhängigkeit daran hängen — und er hat sich wieder nicht darum geschert. Wieder mal bist du der Fußabtreter, bei dem man auch den letzten Puffer aufbrauchen kann. Ich verstehe deinen Frust. Ich verstehe deine Wut und ich verstehe deine Angst.
Und ich sehe eine Frau, die viel im Kopf hat, die Biss hat und die sich gerade viel zu sehr an Nebenschauplätzen abrackert, weil sie selbst schon genau weiß, dass sie die Ressourcen, um ihre Situation zu verändern, selbst in der Hand hat. Niemand anderes kann dein Kind vor deinem Mann und den Schäden, die eine Kindheit in einem solchen Haushalt hat, derzeit schützen außer dir. Niemand anderes kann dich derzeit schützen, wenn du nicht rausgehst. Auch anbrüllen ist Gewalt und häusliche Gewalt ist tückisch, weil sie schambehaftet ist und weil die Bilder von „Opfern“, die wir in unserem Kopf haben, schädlich sind. Niemand will Opfer sein.

Also nochmal zurück: Ja, du hast zugenommen. Du bist im Moment finanziell und wahrscheinlich auch ein Stück weit emotional abhängig von einem gewalttätigen Partner. ABER: Du hast einen Abschluss. Du kannst arbeiten (und im Moment haben wir einen Arbeitnehmermarkt, gegebenenfalls geht es auch temporär unter der eigenen Qualifikation) und du hast mehr als nur dein Leben und dein Glück, für das du kämpfen würdest.

Was ich dir nahelegen würde: Gibt es Menschen, die du wirklich einfach nett findest? Also vielleicht komisch für dich, weil sie weniger Maske in der Öffentlichkeit tragen, die aber einfach nur freundlich sind? Falls ja: Sprich mit diesen Menschen. Gib dir die Chance, hinter Fassaden zu sehen und nutze das, um auch dich zu öffnen. Nimm‘ die Wertschätzung von außen mit. Das tut gut und hilft, dass du deine innere Stärke auch wieder realisierst.
Manchmal helfen auch klassische Anlaufstellen wie Sprechstunden für Menschen, die häusliche Gewalt erlebt haben oder erleben. Du wirst dich dort wahrscheinlich erstmal nicht wohlfühlen. Das ist okay und „normal“ — auch wenn sich die Leute vor Ort meistens größte Mühe geben, dass es nicht so ist.
Du wirst dort merken, dass es nicht dein persönliches Versagen ist. Du bist aber verantwortlich dafür, aus dieser Situation rauszukommen. Das wird dein brüllender Mann nicht tun. Für ihn ist es angenehm und er kann bei dir das rauslassen, was er über den Tag hinweg schluckt und sich dadurch aufwerten.

Und zum beruflichen Problem: Werde kreativ und finde deine Nische. In meinem Freundeskreis werden oftmals Jobs verbunden und dann wird nebenher als Hobby gearbeitet, was dann als Freizeit zählt, aber auch dem Aufbau von kleineren Sachen dient.
Ein Beispiel: Wie wäre es denn mit dem Hosting von einem Stammtisch, bei dem man seine Sprachkenntnisse verbessert oder zum Beispiel Sprachtraining auf dem Spielplatz für Eltern, die nach der Elternzeit wieder durchstarten wollen?
Oder dass du Führungskräfte schulst, die als Expats nach Deutschland gekommen sind?
Je nach Region gibt es verschiedene Möglichkeiten und vielleicht findest du etwas, das passt.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #146
lassen eher darauf schließen, dass die TE tiefergehende Probleme hat. Das hat bestimmt auch Auswirkungen darauf, dass der Mann dann als Spitze des Eisbergs wegen Kleinigkeiten laut wird.
Ich weiß worauf du hinaus willst, aber nein und nein. So nicht.
Ob die TE tiefergehende Probleme hat oder nicht wissen wir nicht.

Den allermeisten Frauen in meiner Generation wurde als kleines Mädchen beigebracht, nicht für die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Da muss noch lange keine psychische Krankheit hinter stehen, da kann man einfach mal nur seine Glaubenssätze hinterfragen.

Wenn ich deine Aussage überspitze lese ich da: na sie ist halt krank im Kopf, da muss er ja laut werden, selber schuld.

Und das geht gar nicht, da sind gleich zwei manipulative Shitmoves drin: erstens ihr ne psychische Krankheit anzulasten die vermutlich gar nicht da ist und zweitens ne klassische Täter-Opfer-Umkehr.
Wenn ein Mann eine Frau anschreit, ist der Mann dafür verantwortlich. Punkt! Da gibt es keinerlei Ausrede und auch keinerlei "vernünftige" Gründe für!

Wenn sie ihn anschreien würde, würdest du ja auch nicht sagen, na gut, er hat halt auch tiefergehende Probleme und trägt dazu bei, dass sie ihn anschreit.
Oder?

Die aggressive Person ist für ihre Gefühle und Handlungen verantwortlich, ohne wenn und aber. Andere Menschen können allerhöchstens ein Auslöser sein, aber nie der Grund.

Wenn er mit ihr nicht klarkommt ohne zu schreien, muß er aus der Situation gehen oder sich trennen. Oder ne Therapie machen oder ne Selbsthilfegruppe besuchen. Oder oder oder.

@TE der Beitrag von axis mundi axis mundi war super hilfreich, ich hoffe du kannst da einiges für dich raus ziehen.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #147
Leider kommt es bei meinem Mann immer wieder zu verbalen Ausrastern wegen Kleinigkeiten. Er brüllt dann so laut herum, dass sich unser Sohn die Ohren zuhaelt.
Eine andere Reaktion ist einfach davonlaufen. Er ist zum Beispiel als wir bei meiner Mutter waren im Streit einfach mit dem Auto weggefahren und war nicht mehr erreichbar eine Zeit lang.
Ich habe mit ihm schon oft versucht zu reden.Er sagt, ich würde ihn provozieren.Aber das ist kein Grund herumzubruellen oder wegzurennen. Ich finde das auch für unseren Sohn belastend. Eine Paarberatung lehnt er ab.
Ich frag mich manchmal ob wir noch zusammen wären wenn wir kein Kind hätten und ich ein gesichertes Einkommen.
Was meint ihr?
Wahrscheinlich schon geschrieben, aber ich habe mir nicht alles durchgelesen. Ist er sich denn bewusst das so ein Verhalten nicht "Vernünftig" ist, auch wenn er provoziert wird?
Off-Topic:

Never mind, wir sind ja schon bei gesichert gewalttätig?!
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #148
axis mundi axis mundi was für ein toller Beitrag.
 
I
Benutzer193208  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #149
Was meinst du damit dass unser Sohn vor uns geschützt werden soll? Meinst du etwas damit, man sollte uns das Kind wegnehmen? Gut, dass du mir das nicht ins Gesicht gesagt hast, denn dann hätte ich für nichts garantiert!😡Das ist eine unverschämte Frechheit.Was masst du dir eigentlich an?! 😡
Wie bitte werden unsere Differenzen genau auf ihm ausgetragen? Wegen des Termins?
Verstehst du eigentlich immer alles so grundfalsch?

Um den Termin geht es doch gar nicht, auch wenn deine Übergriffigkeit ein Stückweit Teil des Problems ist.

Nein, ihr solltet bei euren Differenzen, die ihr ja offenbar habt - grundlos wird er ja nicht abhauen oder brüllen, ganz davon ab, dass seine Reaktionen nicht angemessen sind -, einfach darauf achten, dass der Sohn nicht mit reingezogen wird. Darauf achten einfach. Und deinem Mann klar machen, dass es vor dem Kleinen nicht zu passieren hat.

Und anhand der Tatsache, wie du dich hier und in anderen Threads gibst und wie viel Energie du da reinsteckst, ständig Schuldige findest oder Fehler am Ende anderen zuschiebst, kann ich mir halt sehr gut vorstellen, dass es deinem Mann vielleicht oftmals zu viel ist? Dass er am Ende vielleicht wirklich Provokation verspürt? Noch mal - ich heiße seine Reaktionen nicht gut, ganz im Gegenteil. Aber die neue Arbeit kann doch nicht wirklich der einzige Grund sein, dass er so ausflippt. Vielleicht merkst du ja nicht, wann mal gut ist, und das ist gar nicht böse gemeint.

In einer Beziehung ist es unentbehrlich, eigenes Verhalten und Handeln bei Konflikten zu hinterfagen.

Was sind das für Situationen, die ihn so triggern? Wann flippt er denn aus?
 
I
Benutzer193208  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #150
Hab ich die Diskussion jetzt gesprengt? 😳
 
C
Benutzer214440  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #151
Verstehst du eigentlich immer alles so grundfalsch?

Um den Termin geht es doch gar nicht, auch wenn deine Übergriffigkeit ein Stückweit Teil des Problems ist.

Nein, ihr solltet bei euren Differenzen, die ihr ja offenbar habt - grundlos wird er ja nicht abhauen oder brüllen, ganz davon ab, dass seine Reaktionen nicht angemessen sind -, einfach darauf achten, dass der Sohn nicht mit reingezogen wird. Darauf achten einfach. Und deinem Mann klar machen, dass es vor dem Kleinen nicht zu passieren hat.

Und anhand der Tatsache, wie du dich hier und in anderen Threads gibst und wie viel Energie du da reinsteckst, ständig Schuldige findest oder Fehler am Ende anderen zuschiebst, kann ich mir halt sehr gut vorstellen, dass es deinem Mann vielleicht oftmals zu viel ist? Dass er am Ende vielleicht wirklich Provokation verspürt? Noch mal - ich heiße seine Reaktionen nicht gut, ganz im Gegenteil. Aber die neue Arbeit kann doch nicht wirklich der einzige Grund sein, dass er so ausflippt. Vielleicht merkst du ja nicht, wann mal gut ist, und das ist gar nicht böse gemeint.

In einer Beziehung ist es unentbehrlich, eigenes Verhalten und Handeln bei Konflikten zu hinterfagen.

Was sind das für Situationen, die ihn so triggern? Wann flippt er denn aus?

Er hat nur eine zusätzliche Aufgabe im Job, keinen neuen Job. Allerdings ist das mit viel Ärger verbunden.
Die Situationen sind verschieden, Kleinigkeiten.
Ich suche nicht immer die Schuld bei anderen. Ich vergreifen mich oft im Ton. Mein Ton ist schnell genervt und gereizt. Das ist mein Problem.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #152
Leider kommt es bei meinem Mann immer wieder zu verbalen Ausrastern wegen Kleinigkeiten. Er brüllt dann so laut herum, dass sich unser Sohn die Ohren zuhaelt.
Eine andere Reaktion ist einfach davonlaufen. Er ist zum Beispiel als wir bei meiner Mutter waren im Streit einfach mit dem Auto weggefahren und war nicht mehr erreichbar eine Zeit lang.
Ich habe mit ihm schon oft versucht zu reden.Er sagt, ich würde ihn provozieren.Aber das ist kein Grund herumzubruellen oder wegzurennen. Ich finde das auch für unseren Sohn belastend. Eine Paarberatung lehnt er ab.
Ich frag mich manchmal ob wir noch zusammen wären wenn wir kein Kind hätten und ich ein gesichertes Einkommen.
Was meint ihr?
Selbst eine Behinderung wie bei mir ist da wenig Entschuldigung, er muss da an sich arbeiten und wege finden dass es nicht so eskaliert. Ich bin jetzt auch in solchen Situationen davon gelaufen damit meine Partnerin nichts abbekommt. Daher finde ich das schon mal gut wenn er unter Überlastung schaut dass er weg geht wenn er nur so darauf reagiert.
 
Raven88
Benutzer206426  (36) Klickt sich gerne rein
  • #153
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